Einfach nur glücklich sein... von Cat_in_the_web (Tala + Tyson) ================================================================================ Kapitel 1: Einfach nur glücklich sein... ---------------------------------------- Titel: Einfach nur glücklich sein... Teil: 1/1 Autorin: Cat in the web Anime/Manga: Beyblade Rating: G Warnung: keine Pairing: Tala + Tyson Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte an Beyblade. Ich bin nur ein Fan, der sich die Charaktere kurz ausgeliehen hat, um eine kleine Fanfiction zu schreiben. Und natürlich mache ich kein Geld damit. Kommentar: Nach seinem Sieg bei der Weltmeisterschaft in Russland feiert Tyson gemeinsam mit den anderen Bladern. Nur die Demolition Boys fehlen. Aber dann trifft Tyson wieder auf Tala. Als die 1. Staffel von Beyblade zu Ende war, wusste ich noch nicht, dass die Demolition Boys in der 3. Staffel wieder auftauchen würden. Also dachte ich damals, die würden einfach nicht länger erwähnt werden, und das fand ich jammerschade. Deshalb dachte ich mir selber was aus, und diese kleine Fanfic kam dabei raus. ----------------------------- Einfach nur glücklich sein... von Cat in the web Die Weltmeisterschaft in Moskau war bereits seit drei Tagen vorbei, doch in dem Hotel, in dem die Bladebreakers wohnten, wurde immer noch gefeiert. Jeden Abend trafen sich die Beyblade-Teams im Festsaal des Hotels und feierten drauf los, während die BBA ihnen Essen und Getränke bezahlte. Mr. Dickenson war einfach nur glücklich darüber, dass die finsteren Pläne von Biovolt gescheitert waren, und daher sehr großzügig. Zusammen mit anderen BBA-Mitgliedern feierte er jeden Abend gemeinsam mit den Bladern. Tyson schritt durch die Menge und sah sich suchend um. Überall waren Blader von der BBA, viele davon kannte er nicht mal. Und dazwischen immer wieder die bekannten Teams. Da waren die AllStars, die sich mit den White Tigers unterhielten. Nicht weit davon entfernt stand Max bei seinen Eltern. Doch danach suchte Tyson nicht. Er ging weiter. Enrico, mit zwei Mädchen im Arm, kam an ihm vorbei und bemerkte seinen suchenden Blick. "Hey, Tyson, das Buffet ist dort drüben." sagte er fröhlich im Vorbeigehen. Bevor Tyson etwas erwidern konnte, war er auch schon wieder in der Menge verschwunden. Tyson sah einen Augenblick in Richtung des Buffet, doch dann ging er in eine andere Richtung weiter. Noch am Abend seines Sieges hatte er sich den Wanst vollgestopft, bis er glaubte zu platzen, doch heute Abend interessierte ihn das Essen überhaupt nicht. Max hätte sicher Mund und Augen aufgerissen, wenn er das wüsste, und Kenny hätte Tyson zum Doktor gezerrt in der Überzeugung, er sei todkrank! Aber Tyson konnte die vielen Kommentare über seine Essgewohnheiten langsam nicht mehr hören. Es gab auch Momente, wo er etwas anderes wollte als immer nur Essen, und das war einer dieser Momente. Nur leider konnte er nicht finden, was er suchte. ,Sie sind wahrscheinlich nicht gekommen.' dachte er, ,Vielleicht war es ihnen zu blöd, herzukommen. Sie sind nicht gerade sehr beliebt bei den anderen Teams, und das wissen sie auch.' Tyson seufzte. Es war ihm am Anfang kaum aufgefallen, aber je mehr sie feierten, desto deutlicher wurde es. Zumindest für ihn. Den anderen Bladern schien es völlig egal zu sein. Niemand schien sich daran zu stören, dass die Demolition Boys seit ihrer Niederlage im Beyblade-Stadium nicht mehr gesehen worden waren. Tyson's Schritte hatten ihn unbewusst in die Nähe von Mr. Dickenson und Robert geführt. Tyson hatte keine Lust, wieder einmal in ein Gespräch mit ihnen verwickelt zu werden. Er mochte die Zwei zwar, aber ihm stand heute einfach nicht der Sinn danach. Er wollte sich schon wieder davon schleichen, als er Mr. Dickenson sagen hörte: "Nicht nur Voltaire befindet sich in ziemlichen Schwierigkeiten, auch Boris Balkov wird nicht ungeschoren bleiben." Tyson blieb stehen und spitzte die Ohren. In der Abbey, die Boris Balkov gehörte, lebten die Demolition Boys. "Es scheint, dass viele Wachen der Abbey geflohen sind, als sie vom Sieg der Bladebreakers erfuhren." fuhr Mr. Dickenson fort, "Die Abbey wurde durchsucht und alle Dokumente beschlagnahmt. Die Durchsicht wird eine Weile in Anspruch nehmen, aber es sieht nicht gut aus für Boris Balkov. Allem Anschein nach hatte er seine Finger in illegalen Experimenten. Wenn das stimmt, was man vermutet, wird er lebenslang wegen Experimenten an den ihm anvertrauten Kindern im Gefängnis sitzen. Die Abbey wird geschlossen werden, und die Kinder schickt man nach Hause, so weit sie Familie haben." "Und die Waisenkinder?" fragte Robert, "So weit ich mich erinnere, diente die Abbey auch als Waisenhaus." "Die werden auf andere Waisenhäuser verteilt werden." antwortete Mr. Dickenson. Dann entdeckte er Tyson. "Ah, da ist ja unser Champion! Komm doch her, Tyson." Entdeckt! Unter dem prüfend-stechenden Blick von Robert und dem fröhlichen Grinsen von Mr. Dickenson blieb Tyson gar nichts anderes übrig, als näher zu treten. Aber das konnte sich auch als Vorteil erweisen. Vielleicht konnte er hier ja erfahren, was mit den Demolition Boys war. Mr. Dickenson war für gewöhnlich bestens informiert. "Mr. Dickenson, wo sind eigentlich die Demolition Boys?" fragte Tyson gerade heraus. Mr. Dickenson hob überrascht die Augenbrauen. "Tja, ich denke doch mal, dass sie in der Abbey sind. Ich habe sie seit dem Finale zwischen dir und Tala nicht mehr gesehen." Robert runzelte unwillig die Stirn. "Es ist auch besser, wenn sie dort bleiben. Ihre Art zu beybladen war unehrenhaft und eines wahren Bladers unwürdig." Jetzt war es an Tyson, die Stirn zu runzeln und Robert verärgert anzusehen. "Aber das war doch bloß die Schuld von Boris und Voltaire! Wären die Beiden nicht gewesen, wäre das Spiel bestimmt fair verlaufen!" "Tja, Tyson, vielleicht hast du recht, aber es war nun mal nicht so." versuchte Mr. Dickenson ihn zu beschwichtigen, "Glücklicherweise habt ihr Bladebreakers trotzdem gewonnen. Und dein Kampf war wirklich außergewöhnlich!" Normalerweise hörte Tyson nichts lieber als wenn jemand ihn lobte. Aber heute Abend war einfach einiges anders als sonst, und daher hatte er es eilig, aus Mr. Dickenson's und Robert's Nähe zu kommen. "Vielen Dank, Mr. Dickenson. Oh, ich glaube, das Buffet wurde gerade neu ausgestattet. Entschuldigen Sie mich bitte." Im Davongehen konnte er hören, wie Mr. Dickenson zu Robert sagte: "Typisch Tyson. Hat einen gesunden Appetit, der Junge." Tyson kam zum Buffet... und ging daran vorbei! Er hatte überhaupt keinen Appetit heute Abend. Wenn er es recht bedachte, hatte er auch keine Lust auf Gesellschaft. Er wollte einfach nur für eine Weile allein sein. Er verlies unbemerkt in dem Trubel den Festsaal und eilte zu seinem Zimmer. Dort zog er eine Jacke über. Im Rausgehen griff er noch nach seinem Beyblade und steckte ihn in die Jackentasche. Er würde einfach nur mal schnell raus zum Park gehen und ein wenig beybladen. Vielleicht brachte ihn das auf andere Gedanken. Tyson öffnete die Tür am Ende des Hotelflures und trat auf die Feuerleiter. Dieser Weg war kürzer als der durch die Eingangshalle. Es war kalt draußen, doch Tyson kümmerte sich nicht weiter darum. Er würde ja bald wieder da sein, also was sollte es. Schnell stieg er die Feuertreppe an der äußeren Wand des Hotels hinunter, dabei übersah er jedoch das Eis auf einer der letzten Stufen. Ein überraschter Aufschrei und schon lag Tyson mit der Nase im Schnee, der seinen Sturz glücklicherweise gedämpft hatte. Tyson rappelte sich seufzend auf und schritt davon, ohne zu bemerken, dass er etwas verloren hatte. Sein Beyblade Dragoon lag am Fuße der Feuertreppe im Schnee. Tyson war schon einige Meter weit weg, als sich im Schatten der Häuser hinter ihm etwas bewegte. Eine Gestalt, in einen dicken Mantel gehüllt, sah dem derzeitigen Weltmeister im Beybladen hinterher. Dann glitt der Blick des Fremden zu Dragoon. Langsam trat er näher, bückte sich und hob den Beyblade auf. Lange betrachtete er Dragoon, während seine Gedanken beim Eigentümer des Blades weilten. Es war einfach unfassbar, dass dieser schusselige undisziplinierte Junge die Weltmeisterschaft gewonnen hatte! Und jetzt verlor er auch noch seinen Dragoon, und zwar durch seine eigene Fahrlässigkeit! Wieder wanderte der Blick des Fremden zu Tyson, aber der war inzwischen außer Sicht. Der Fremde fasste seinen Entschluss. Er steckte Dragoon in seine Tasche und trat dann aus dem Schatten der Häuser heraus. Das Licht der Straßenlaternen traf auf rote Haare und enthüllte blaue Augen in einem feingeschnittenen Gesicht. Tala begann zu rennen. Er musste sich beeilen, wenn er Tyson noch einholen wollte. *** Tyson erreichte den Park und blieb am Eingang kurz stehen, um sich die Hände zu wärmen. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, bei diesen Temperaturen das Hotel zu verlassen. Es war eisig kalt. Er hätte zumindest Handschuhe mitnehmen sollen. Hinter sich hörte Tyson schnelle Schritte. Neugierig geworden, wer um diese Zeit durch die Straßen rannte, drehte er sich um. Zuerst konnte er nur eine Gestalt in einem Mantel mit einer Fellmütze auf dem Kopf ausmachen, aber dann erkannte er ihn. "Tala!" rief Tyson überrascht. Aus ihm unbekannten Gründen schien sein Herz plötzlich ein wenig schneller zu schlagen, und er fühlte Erleichterung. Tala war also nicht einfach für immer spurlos verschwunden, wie er schon insgeheim befürchtet hatte. Tala blieb zwei Meter vor Tyson stehen und besah sich den Jüngeren genau. Unwillig runzelte er die Stirn. Warum ließ Kai als Teamkapitän der Bladebreakers diesen Jungen aus den Augen? Er konnte offensichtlich nicht auf sich selbst aufpassen. Die Jacke, die er anhatte, war viel zu dünn, und er trug weder Handschuhe noch einen Schal. Eine anständige Mütze hatte er auch nicht auf, nur diese dämliche Baseballkappe. Und das in Moskau im Winter! Wenigstens hatte er diesmal lange Hosen an. Tala hatte seinen Augen kaum glauben wollen, als er die Shorts sah, die dieser Junge bei ihren vorherigen Treffen angehabt hatte. "Was machst du so spät Abends in diesem leichten Aufzug noch draußen?" fragte Tala streng. Er konnte sich nicht helfen, er musste diese Frage einfach stellen. Wenn Tyson zu seinem Team gehören würde, würde er ihm für diesen Leichtsinn ein paar Extra-Trainingsstunden aufbrummen. Tyson rollte mit den Augen. "Oh Mann, du hörst dich an wie Kai! Ist das ein typisches Verhalten für Teamkapitäne?" Tala's Gesichtsausdruck verhärtete sich etwas, als Tyson ihn mit Kai verglich. Er mochte den Kapitän der Bladebreakers nicht sonderlich. "Nur wenn wir es mit tollpatschigen Dummköpfen zu tun bekommen, die nicht in der Lage sind, aufzupassen." konterte er. "Ich kann sehr wohl auf mich aufpassen!" "Ach tatsächlich?" Tala zog spöttisch eine Augenbraue in die Höhe. "Und wo ist dann dein ach so kostbarer Dragoon?" "Er ist genau..." begann Tyson, brach dann aber ab und begann, hektisch in seinen Taschen zu wühlen. Tala fand das Schauspiel bemitleidenswert und beschloss, Tyson die Sache zu erleichtern. Außerdem wusste er, wie sehr Tyson an seinem Bitbeast hing, und aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen wollte er den jüngeren Blader nicht quälen. Er hob seine rechte Hand und zeigte Tyson seinen Beyblade Dragoon. "Was?! Woher hast du ihn?!" Tyson sah erschrocken auf seinen Beyblade, den Tala in seiner Hand hielt. "Ich kam gerade rechtzeitig genug an einem Hotel vorbei, um deinen kleinen Fall von der Feuertreppe beobachten zu können. Dabei hast du Dragoon verloren. Dein Bitbeast mag dir selbst in den schlimmsten Kämpfen die Treue halten, aber es kommt nicht hinter dir her, wenn du es fallen lässt." "Das weiß ich selbst." brummte Tyson beschämt und ging auf Tala zu, um seinen Beyblade zu nehmen. Tala überlegte für einen Moment, ob er Tyson doch ein wenig quälen sollte, in dem er Dragoon nicht sofort zurück gab, sozusagen als Revenge für den verlorenen Kampf, entschied sich aber dann dagegen. Der Jüngere griff mit solcher Sorgfalt nach Dragoon, dass Tala es nicht über's Herz brachte, ihm den Beyblade nicht zu geben. Tyson's ein wenig angstvoller Blick wandelte sich zu Freude und Erleichterung, als er seinen Dragoon wieder in seinen eigenen Händen hielt. Tala fand den Gesichtsausdruck des Jüngeren... niedlich. Zuerst wollte er bei diesem Gedanken den Kopf schütteln, aber dann hätte er fast gelächelt. Eigentlich stimmte es, Tyson war niedlich. Mit den wilden schwarzen Haaren, die jedem Kamm zu trotzen schienen, dem Gesicht, das jede Emotion ausdrucksstark wiedergab, und dem lauten, manchmal ziemlich kindischen Verhalten wirkte er fast so, als würde er nie erwachsen werden. Das amüsierte Tala. In der Abbey hätte jemand wie Tyson nur Ärger gehabt, und er hätte es wohl auch nicht lange gemacht. Aber andererseits hatte Tyson den Kampf gegen ihn gewonnen, obwohl er theoretisch keine Chance auf einen Sieg gehabt hatte. Tyson schnappte plötzlich erschrocken nach Luft. Das Geräusch brachte Tala in die Realität zurück. "Was ist?" fragte er. "Dein Gesicht!" sagte Tyson und musterte Tala besorgt. "Was ist passiert?" "Oh, das." Tala's Hand wanderte kurz zu seinem Gesicht und strich über den Bluterguss, der sich über seine linke Schläfe erstreckte. Er hatte bereits angefangen zu verblassen, aber noch war er deutlich zu sehen. "Das ist nicht weiter wichtig, Tyson." "Aber es sieht aus, als habe dich jemand geschlagen!" Tala zuckte mit den Achseln. "Boris war sauer, weil ich den Kampf gegen dich verloren habe. Kümmere dich nicht weiter drum." "Aber so was darf er nicht!" erwiderte Tyson und ballte vor Wut die Fäuste. "Ach ja? Wer will ihn denn aufhalten? Du vielleicht?" fragte Tala mit hörbaren Spott in der Stimme. "Nun, wenn's sonst keiner tut, dann JA!" Tala betrachtete überrascht den Jungen vor sich. Tyson bebte praktisch vor Zorn. Tala verstand nicht, warum Tyson sich so aufregte, immerhin war nicht er geschlagen worden. Aber der Gedanke, dass es Tyson nicht egal war, was mit ihm, Tala, passierte, tat wohl und wärmte von Innen heraus. Es war die gleiche Wärme, die er auch gefühlt hatte, als Tyson ihm nach ihrem Kampf die Hand entgegen gestreckt hatte. Und wie damals auch fühlte Tala, wie sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. Tala gab der Versuchung nach und streckte die Hand aus, um über Tyson's Wange und durch seine Haare zu streichen. Er konnte zwar wegen seiner Handschuhe die Körperwärme des anderen nicht fühlen, doch es tat trotzdem gut, ihn zu berühren. "Beruhige dich, Tyson. Boris wurde heute Nachmittag von der Polizei abgeholt und in Untersuchungshaft gesteckt. Sonst wär' ich auch gar nicht hier. Die Demolition Boys haben nämlich Hausarrest von ihm bekommen." Tyson nahm einen tiefen Atemzug, um sich zu beruhigen. "Und warum bist du dann hier?" fragte er. "Ich hab's einfach in der Abbey nicht mehr ausgehalten. Und da Boris erst mal nicht wiederkommt, hab ich mich rausgeschlichen. Bei einem Spaziergang kann man besser nachdenken." Tyson lächelte, als ihm bewusst wurde, dass Tala aus demselben Grund wie er selbst unterwegs war. "Ja, das stimmt." Er trat näher an den anderen Blader heran und hob seine Hand zu dessen Gesicht. Ganz sanft glitten seine Finger über den Bluterguss an seiner Schläfe. "Tut es sehr weh?" "Nein, gar nicht mehr. Es ist ja schon eine Weile her." Tala blickte an Tyson vorbei zum Eingang des Parks, der verlassen dalag. Doch die Wege waren beleuchtet und schienen all jene zum Spazieren gehen einzuladen, die Ruhe und Frieden suchten. "Möchtest du mit mir ein Stück durch den Park gehen?" Eigentlich war es nicht Tala's Art, die Gesellschaft von jemandem zu suchen, aber in Tyson's Nähe fühlte er sich wohl. "Ja, gerne." Tyson steckte Dragoon in seine Tasche, diesmal aber in eine der verschließbaren Innentaschen seiner Jacke, und ging an Tala's Seite in den Park. Schweigend gingen sie nebeneinander her, und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Tala überlegte, wie es weitergehen sollte mit ihm und seinem Team. Boris' Wut und die Durchsuchung der Abbey durch die Polizei hatten ihm gezeigt, dass die Pläne von Voltaire und Boris endgültig gescheitert waren, und ohne Zweifel würden beide Männer für ihre Verbrechen bezahlen. Das störte Tala allerdings nicht im geringsten. Er war froh, dass nun niemand mehr an ihm experimentieren würde. Boris hatte versucht, seinen Körper zu verändern, um ihn perfekt zu machen, aber noch war er ohne Zweifel ein Mensch, trotz der genetischen Verbesserungen. Aber was würden die Leute wohl über ihn sagen, wenn sie von diesen genetischen Veränderungen an seinem Körper erfuhren. Würden sie ihn einen Freak nennen und ihn verachten? Und wenn er vor Gericht aussagen musste, sollte er das wirklich tun? Tala hatte immer noch Angst vor Boris, und das Training in der Abbey war auf totalen Gehorsam ausgerichtet gewesen. Was sollte er tun, wenn Boris sich an ihm rächen würde, falls er gegen ihn aussagte? Wer würde ihm helfen? Tyson ging langsam neben Tala her. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er keine Wünsche, und die Ruhe um ihn herum langweilte ihn nicht. Statt dessen fühlte er einen tiefen Frieden. All die Gefahren, die sich seinem Team während der Weltmeisterschaft entgegen gestellt hatten, waren überwunden. Die Kämpfe waren sehr schwer gewesen, doch die Bladebreakers hatten gewonnen, sie waren Weltmeister! Er hatte sein Ziel erreicht und konnte stolz und mit erhobenen Kopf nach Hause gehen! Tyson warf Tala einen kurzen Blick zu. Was würde der Kapitän der Demolition Boys jetzt wohl tun? Er war der russische Champion und hatte die Weltmeisterschaft verloren. Voltaire und Boris würden bestimmt bald ins Gefängnis wandern, und die Abbey würde geschlossen werden. Hatte Tala eigentlich eine Familie, zu der er gehen konnte? Ein kalter Wind kam auf und strich über die beiden Jungen hinweg. Tyson erschauerte in der Kälte und versuchte, sich noch tiefer in seiner Jacke zu vergraben, aber diese war einfach zu dünn. Er hätte doch den Mantel nehmen sollen, den ihm die BBA gegeben hatte. Die Hände tief in den Jackentaschen vergraben, ging er zitternd weiter. Doch dann legte sich ein Arm um seine Schultern und zog ihn eng an einen warmen Körper. Ein dicker Mantel legte sich um ihn. Tala hatte Tyson's Zittern bemerkt. Er hatte seinen Mantel geöffnet und war mit dem rechten Arm aus dem Ärmel geschlüpft, dann hatte er diesen Teil seines Mantels mit der rechten Hand festgehalten und Tyson ganz nah an sich herangezogen, damit er seinen Mantel zusätzlich um Tyson legen konnte. Der Mantel war ihm offen gesagt ein wenig zu groß, doch das war jetzt sehr von Vorteil. Tyson erstarrte zuerst, doch dann entspannte er sich wieder und schmiegte sich an Tala. Sich zu zweit einen Mantel teilend, gingen sie langsam weiter. Tyson sah zu Tala auf, der größer war als er. Das Gesicht des Russen war entspannt und frei von jeder Aggression. Tyson lächelte. So sollte Tala immer aussehen, fand er. Nicht der aggressive Blader, der mit allen Mitteln gewinnen wollte, sondern der attraktive junge Mann, der alle Zeit der Welt hatte und dessen ganze Zukunft noch vor ihm lag. "Woran denkst du gerade, Tala?" fragte er. "An nichts besonderes." Tala blickte auf Tyson hinab. "Woran denkst du?" "Ich denke darüber nach, was wir wohl in Zukunft machen werden. Ich meine, ich gehe jetzt nach Japan zurück, und dann? Was soll ich als nächstes tun, und was werden die anderen machen?" "Ich bin sicher, ihr werdet viel zu tun haben. Es wird jede Menge Blader geben, die gegen euch kämpfen wollen." "Ja, ganz sicher." Tyson zögerte kurz, aber er musste diese Frage einfach stellen. Er musste es wissen. "Und was wirst du tun? Ich habe gehört, dass sie die Abbey wahrscheinlich schließen werden. Gehst du nach Hause?" Tala's Gesicht zeigte keine Regung, als er Tyson ruhig antwortete: "Ich habe kein Zuhause, Tyson. Ich werde ganz einfach in ein anderes Waisenhaus gebracht werden, bis ich volljährig werde." Einen Moment lang herrschte Stille, während sie weiter dem Weg vor ihnen folgten, dann fragte Tyson leise: "Und was wirst du tun? Ich meine, wie geht es weiter für dich?" "Ich weiß nicht. Boris plante bisher mein Leben. Ich hatte darin nichts zu sagen. Ich weiß nicht, was ich tun oder wohin ich gehen soll." "Wenn du Hilfe brauchst, ich bin da. Und die BBA würde dir und deinem Team bestimmt auch helfen. Tala nickte. Er hatte wenig Vertrauen in die BBA, doch Tyson's Angebot, ihm zu helfen, löste eine neue Welle jener inneren Wärme aus, die die Kälte in ihm verschwinden ließ. Er spürte, wie Tyson sich ein wenig enger an ihn schmiegte, und zog ihn noch näher an sich. Er konnte die Wärme von Tyson's Körper an seinem eigenen fühlen, und es war fast so, als würde Tyson's Wärme in ihn eindringen und das Eis um sein Herz schmelzen. Tala hatte die Stille der Nacht genossen, als er seinen Spaziergang begonnen hatte, doch jetzt fühlte er den Wunsch, Tyson reden zu hören. Er wollte den Klang seiner Stimme hören. Also fragte er: "Was hast du für dein Leben geplant, Tyson? Was willst du noch so tun und erreichen?" "Ich möchte jede Meisterschaft im Beybladen gewinnen. Und ansonsten... nun... ich weiß noch nicht so recht. Außer Beybladen kann ich eigentlich nur noch Kendo wirklich gut. Vielleicht führe ich die Kendo-Schule meines Großvaters einmal weiter. Aber vielleicht kann ich auch einen Job bei der BBA bekommen. Ich werde mein ganzes Leben lang beybladen!" Tala lächelte über den Eifer des Jüngeren. "Ah, ja? Und was ist sonst noch wichtig in deinem Leben?" "Meine Freunde sind mir wichtig." Tyson überlegte kurz, dann fuhr er fort: "Ich denke wichtig ist, dass man in seinem Leben glücklich ist. Und ich bin glücklich mit meinen Freunden und meiner Familie und wenn ich beyblade. Egal, wonach man strebt oder was man erreicht, man möchte doch einfach nur glücklich sein." "Einfach nur glücklich sein..." wiederholte Tala nachdenklich. War er jemals glücklich gewesen? Irgendwann einmal als ganz kleiner Junge war er es wohl, er erinnerte sich verschwommen an sein Lachen und das Lachen einer Frau, seiner Mutter. Aber dann starb sie, und er kam in die Abbey. Von da an war sein Leben nur noch hartes Training gewesen. Oh, es hatte durchaus glückliche Momente gegeben, ganz gleich, was andere Leute sagten. Sein Aufstieg in der Abbey und in Russland zum besten Blader war hart erkämpft gewesen, und er erfüllte ihn mit Stolz. Doch der Rausch des Glücks, den er empfand, wenn er nach einem harten Kampf siegte, war immer wieder schnell vorbei gegangen. Glück war nur von kurzer Dauer, das hatte Tala gelernt. Danach kam die harte grausame Realität zu einem zurück. Aber war das wirklich so? Oder war das nur so, weil er unter Boris' Befehl in der Abbey lebte? Sie kamen zu einer steinernen Brücke, die sich über einen kleinen Fluss erhob, der durch den Park floss. Tala blieb stehen und schaute gedankenverloren auf das Wasser hinunter. Tyson, immer noch an Tala geschmiegt, beobachtete die Lichter der Stadt, die von dieser Stelle im Park zu sehen waren. Ohne seinen Blick von den Lichtern zu wenden, fragte Tyson: "Tala, was macht dich glücklich?" Tala schreckte auf. "Glücklich? Ja, also... ich weiß nicht..." "Macht Beybladen dich glücklich?" "Ich denke ja. Ja, es macht mich glücklich." Tyson hob den Kopf und lächelte Tala an. "Siehst du, da haben wir schon mal eine Sache, die uns beide glücklich macht." Tala konnte nicht anders, als das Lächeln zu erwidern. Er konnte sich nicht erinnern, an einem einzigen Abend jemals so viel gelächelt zu haben. Doch Tyson's Nähe tat ihm gut. Tyson tat ihm gut. "Was ist mit Freunden?" fragte Tyson weiter, "Ich meine, du hast doch immerhin deine Teamkameraden. Sind das nicht deine Freunde?" "Es sind meine Kameraden, und wir sind die vier besten Blader der Abbey und damit von Russland. Aber wir sind nicht das, was du Freunde nennen würdest. Boris hat Freundschaften in der Abbey verboten, weil er der Ansicht ist, diese Art von Gefühlen macht einen Soldaten schwach. Und das ist es, was wir für ihn sind: Soldaten." antwortete Tala. "Boris scheint sich so ziemlich in alles einzumischen, was ihn doch gar nichts angeht." Tyson's Stimme verriet seine Verachtung für diesen Mann, und Tala konnte nicht anders, als ihm stumm zuzustimmen. "Ich denke, es wird dir und deinen Teamkameraden viel besser gehen ohne ihn. Ihr könnt noch mal ganz neu anfangen und Freunde haben." Tala zögerte, doch dann sagte er es trotzdem: "Vielleicht möchten die Leute mich gar nicht zum Freund haben." "Machst du dir Sorgen, weil du geholfen hast, die Bitbeast der anderen Blader zu stehlen? Das war allein Boris' und Voltaire's Schuld, und die werden dafür bestraft werden. Wenn die anderen Blader euch erst mal richtig kennen lernen, werden sie euch schon verzeihen." Tyson glaubte wirklich, dass sie es tun würden. Tala war nett, und wenn der Rest der Demolition Boys auch so war, dann würde bestimmt alles gut gehen. Tyson glaubte fest daran, er war ein Optimist. Tala sah das jedoch anders. Der Zorn von Boris und Voltaire, die ungewisse Zukunft, der er entgegensah, und die Meinung der Leute, die den Medien viel zu viel Glauben schenkten, ohne die Dinge zu hinterfragen, machten ihm Angst. Tala fühlte das dringende Bedürfnis, jemanden seine Sorgen zu erzählen. Doch er hatte niemanden, an den er sich wenden konnte. Oder vielleicht doch. Tala blickte unbewegt auf das Wasser, während er zu reden anfing. Er erzählte Tyson von dem harten Training in der Abbey, von den Strafen für Versagen, von den Experimenten, die Boris an ihm durchführte, und von seiner Angst, dass Boris und Voltaire sich an ihm rächen könnten, wenn er vor Gericht gegen sie aussagte. Er erzählte Tyson Dinge, die er niemals zuvor jemandem erzählt hatte, und die er eigentlich nie vorhatte zu erzählen. Doch als er geendet hatte, fühlte er sich besser, so als hätte er eine schwere Last mit jemandem geteilt. Ein paar lange Momente blieb es still, und Tala befürchtete schon, dass er Tyson zu viel zugemutet hatte, und dieser sich nun von ihm abwenden würde. Er würde es Tyson nicht einmal übel nehmen. Wer wollte schon etwas mit jemandem wie ihm zu tun haben? Aber Tyson's nächste Worte überraschten ihn: "Tala, ich wäre sehr gerne dein Freund." "Wie?" Tala wandte seinen Blick Tyson zu. Er musste einfach fragen, ob er richtig gehört hatte. "Ich wäre sehr gern dein Freund." Tyson sah dem älteren Blader ernst in die Augen. "Oder möchtest du nicht mein Freund sein?" fragte er leise. "Doch, ich möchte sogar sehr gerne dein Freund sein." beeilte sich Tala zu sagen. Einen Moment zögerte er, aber dann fügte er hinzu: "In deiner Nähe bin ich glücklich." Verlegen räusperte sich Tala. Etwas in dieser Art hatte er noch nie zuvor zu jemanden gesagt, und er konnte praktisch fühlen, wie eine leichte Röte sich über sein Gesicht ausbreitete. Tyson's Gesicht zeigte wieder das Lächeln, dass Tala mit jener kostbaren inneren Wärme erfüllte, die er in der Abbey nie gekannt hatte. "Ich bin in deiner Nähe auch glücklich, Tala. Damit hätten wir schon zwei Dinge gemeinsam." Tyson legte dem größeren Jungen die Arme um den Hals und stellte sich auf die Zehenspitzen, um sein Gesicht dem Gesicht von Tala zu nähern. Einen Moment zögerten beide Jungen, doch dann senkte Tala seine Lippen auf die von Tyson. Es war kein langer leidenschaftlicher Kuss, eher das sanfte Aufeinandertreffen zweier junger Menschen, die endlich einander gefunden hatten, ein zärtlicher Beginn von etwas, dass die Beiden selbst noch nicht benennen konnten. Schon nach wenigen Sekunden endete der Kuss, und diesmal war es Tyson, dessen Gesicht merklich gerötet war. "Ich werde für dich da sein, Tala. Ich lasse dich nicht allein." versprach der junge Beyblade-Weltmeister. Tala lächelte und fühlte, wie bei diesen Worten eine Welle der Wärme durch seinen Körper rannte. Er war sich plötzlich ganz sicher, dass das Leben von nun an besser werden würde. Ja, er hatte sich entschlossen. Er würde gegen Boris und Voltaire aussagen und dafür sorgen, dass diese Beiden nie wieder sein Leben oder das von einem anderen kontrollieren und zerstören konnten. Und er würde ein neues Leben anfangen. Zwar wusste er noch nicht, was er machen würde, aber er würde auf jeden Fall Freunde haben, und er hatte Tyson. Das letzte Eis um sein Herz zersprang. *** 6 Jahre später *** Im Dojo der Familie Granger in Japan, in dem sich eine kleine Kendo-Schule befand, beendete eine Gruppe Schüler gerade ihren Unterricht. Ein junger Mann mit wilden schwarzen Haaren, die im Nacken zusammen gebunden waren, und fröhlichen blauen Augen verabschiedete seine Schüler: "Also dann, ich sehe euch nächsten Dienstag wieder." "Ja, Sensei!" Die Schüler verbeugten sich höflich, dann rannten sie fröhlich hinaus, um ihre Trainingskleidung abzulegen und spielen zu gehen. Zurück blieb der junge Mann, der seinen Schülern nicht nur als ihr Kendo-Lehrer bekannt war, sondern auch einer der besten Beyblader weltweit war. Sein Name war Tyson Granger. Tyson streckte sich genüsslich, nachdem seine Schüler verschwunden waren. Er war während des Unterrichts ein wenig abgelenkt gewesen, aber glücklicherweise hatten seine Schüler nichts bemerkt. Die ganze Zeit hatte er an den Abend in dem Park in Moskau denken müssen, den ersten Abend, den er mit Tala Ivanov von den Demolition Boys verbracht hatte. Warum er gerade jetzt daran denken musste, war ihm ein Rätsel. Tala war danach in ein Moskauer Waisenhaus gekommen, zusammen mit den anderen Demoliton Boys. Die Abbey war geschlossen worden, und nachdem Tala gegen Boris Balkov und Voltaire ausgesagt hatte, waren beide Männer auf Nimmerwiedersehen im Gefängnis verschwunden. Wie sich herausstellte, hatten sie mehr Dreck am Stecken, als zuerst angenommen worden war. Es hatte ihnen auch nicht gerade geholfen, dass die restlichen Demolition Boys dem Beispiel ihres Teamkapitäns gefolgt waren und ebenfalls gegen sie ausgesagt hatten. Tyson selbst war nach Japan zurück gekehrt, noch bevor der Prozess gegen Boris und Voltaire beendet war. Aber er hatte Tala immer wieder geschrieben, und sein russischer Freund hatte ihm auch geantwortet. Es war eine feste Brieffreundschaft entstanden. Ein Piepen riss Tyson aus seinen Gedanken. Ein Blick auf seine Armbanduhr zeigte ihm, dass er sich beeilen musste, wenn er pünktlich sein wollte. Es machte Spaß, Kendo zu unterrichten, aber das war nur ein Nebenerwerb. Er arbeitete hauptberuflich für die BBA. Und in einer Stunde musste er im Forschungslabor sein. Kenny, der jetzt als Forscher für die BBA tätig war, hatte einen neuen Beyblade entwickelt, und Tyson sollte ihn testen. Er war schon gespannt, was Kenny diesmal wieder eingefallen war. Es war schon interessant zu verfolgen, was aus den Mitgliedern der Bladebreakers und der Demolition Boys geworden war. Kenny war Forscher der BBA in Japan. Max arbeitete ebenfalls für die BBA, allerdings für die Abteilung in den USA. Ray war zurück in sein Dorf in China gegangen, wo er zusammen mit Lee den Beyblade-Nachwuchs für das Team der White Tigers trainierte. Kai hatte das Firmenimperium seines Großvaters übernommen, und es so vor dem Bankrott bewahrt. Er war sehr erfolgreich, wie man hörte. Spencer und Ian waren beide in der russischen Abteilung der BBA tätig, wo sie junge Blader trainierten, allerdings glücklicherweise mit anderen Trainingsmethoden als die, die in der Abbey angewandt wurden. Bryan's Berufswahl war eine Überraschung gewesen. Nachdem es ihm unter psychologischer Betreuung gelungen war, seinen Hass, der ihm in der Abbey praktisch eingeimpft worden war, zu überwinden, arbeitete er jetzt in einer Besserungsanstalt für jugendliche Straftäter, wo er ihnen half, mit ihren eigenen Aggressionen richtig umzugehen. Und Tala... Ein Räuspern an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken. "Tyson, hör auf zu träumen. Zieh dich lieber um. Wenn wir jetzt losfahren, können wir unterwegs noch schnell was essen, bevor wir zu Kenny müssen." Tyson drehte sich zur Tür um. Am Türrahmen lehnte ein hochgewachsener Mann mit roten Haaren und blauen Augen, der ihn amüsiert beobachtete. Der rothaarige Mann tappte ungeduldig mit einem Fuß auf die Erde. "Mach hin, Tyson, sonst müssen wir bei Kenny im Labor essen, und du weißt genau, wie gesund er sich ernährt. Ich will keinen Rohkost-Salat, ich will Cheeseburger." Tyson grinste und ging auf den Rotschopf zu. "Das ist mal wieder typisch für dich, Tala. Seit du Russland verlassen hast, isst du am Liebsten Burger und Pizza." Tala erwiderte das Grinsen. "Und wer bitte schön ist schuld daran? Das Erste, was du gemacht hast, als ich auf dem Flughafen in Japan ankam, war, mich zu einem Fastfood-Restaurant zu schleppen." "Du sagtest, du hast Hunger." "Ja, klar, nach so einem langen Flug. Und das Essen an Bord des Flugzeugs konnte man getrost vergessen." Tala beugte sich vor, als Tyson an ihm vorbei gehen wollte, und umarmte seinen Freund. Ihre Lippen trafen sich in einem langen hungrigen Kuss. Nur widerwillig trennten sie sich, als die Luft in ihren Lungen knapp wurde. "Lass mich nicht lange warten, okay, Ty-chan?" flüsterte Tala Tyson ins Ohr. "Keine Sorge, in fünf Minuten bin ich wieder da." Tyson rannte auf das Haus zu, um sich umzuziehen. Vor einem Jahr war Tala aus Russland nach Japan gekommen, um Tyson wiederzusehen, und er war geblieben. Er hatte einen Job bei der BBA angenommen und testete nun gemeinsam mit Tyson die neuentwickelten Beyblades. Aber was viel wichtiger war: Tyson und Tala waren ein Paar. Und sie hatten nicht vor, je wieder auseinander zu gehen. Sie hatten alles, was sie brauchten: Freunde, Beybladen und den jeweils anderen. Sie waren glücklich. *** ENDE *** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)