Der Tensaiga-Zwischenfall von Hotepneith ================================================================================ Kapitel 2: Willkommen im 20. Jahrhundert ---------------------------------------- Hallo! Ich bin hin und weg von den ganzen Kommis. Freut mich, dass es euch gefällt. Ihr seid ganz schön sadistisch, den armen Sesshomaru als Hund behalten zu wollen. Dabei ist das 20. Jahrhundert auch für einen Dämonenfürsten in Menschenform eine echte Probe der Selbstbeherrschung, zumindest, wenn man sich DAS Umfeld ansieht. Viel Spass beim Lesen. 2. Willkommen im 20. Jahrhundert "Gut." Kagome nickte: "Dann probieren wir es. Ich hole rasch Bogen und Pfeile." Sie rannte ins Haus. Inuyasha stand auf: "Hör mal", meinte er: "Wir sind nicht gerade die besten Freunde...aber, dir ist schon klar, was du für ein Risiko eingehst? Kagome ist nicht unbedingt das, was man einen Scharfschützen nennt. Und ich weiß nicht, ob du weißt, wie mächtig ihr Pfeil ist. Wenn sie dich erwischt, hast du ein ernstes Problem. Und da du im Moment Tensaiga nicht hast, kann dich auch sein Bannkreis nicht schützen." Ich weiß, dachte Sesshomaru. Aber diese Minihundegestalt macht mich langsam wahnsinnig. Und die Vorstellung, dass da irgendwo jemand mit Tensaiga herumläuft, auch. Wenn ich den Kerl erwische, der mir das eingebrockt hat... Ihm wurde plötzlich bewusst, dass er diesen Satz fast wie ein Mantra wiederholte. Es wurde wirklich Zeit, dass er etwas unternehmen konnte. Und nicht mehr auf seinen Halbbruder und dessen Menschenmädchen angewiesen war. Er blickte auf, da er witterte, dass Kagome zurückkehrte. Langsam ging er zu ihr, an ihr vorbei, hinüber zu der Wand des Holzhauses, das den alten Brunnen umschloss. Kagome blieb stehen: "Meinst du, das ich aus dieser Entfernung schießen soll?" Ein Nicken des Hundedämons. "Na schön." Sie nahm einen Pfeil, ließ den Köcher zu Boden fallen: "Dann, viel Glück." Sie spannte den Bogen. Inuyasha kam neben sie: "Ziel ja genau." "So besorgt um deinen Bruder?" "Ich habe nur den einen." "Auch wahr. Jetzt sei still." Sie zielte: "Sesshomaru!" Der blickte mit einem etwas unbehaglichen Gefühl zu ihr. "Ich ziele auf deine Brust. Wenn etwas schief geht hast du da noch immer deine Rüstung, die dir ein wenig Schutz bietet." Das stimmte und der große Hund wandte wieder den Kopf. Sein Unbehagen grenzte fast an Angst. Er wusste, was ihre Pfeile konnten- und er wusste, dass er sehr schnell werden musste. Der Bannkreis lag sehr eng um ihn. Kagome visierte genau. Sie war nicht gerade seine beste Freundin, aber umbringen wollte sie ihn auch nicht. Der Pfeil flog los, verwandelte sich in reine Energie. Als er den Bannkreis berührte, leuchtete dieser hell auf, so hell, dass Inuyasha und Kagome die Augen ebenso schlossen, wie Fr. Higurashi und Sota, die neugierig aus dem Haus gekommen waren. Eine noch blendendere Flamme entstand. Dann erlosch sie und es war still. Vorsichtig blickte Kagome hinüber. Ihr Pfeil steckte in der Hauswand. Zu ihrer Erleichterung stand Sesshomaru daneben- in seiner Menschengestalt. Sie atmete auf: "Es hat geklappt!" "Ja." Ein wenig erleichtert stellte er fest, dass wohl niemand die reichlich unelegante Bewegung bemerkt hatte, mit der er dem Pfeil ausgewichen war. Er wandte den Kopf, da Fr. Higurashi sich näherte. Sie nickte ihm zu: "Schön, das du nicht mehr verzaubert bist.- Willkommen im 20. Jahrhundert." "Äh, Mama..." Kagome war schon neben ihr, um das Ärgste zu verhindern: "Ich glaube nicht, dass er jetzt etwas essen möchte." Inuyasha kam heran, von ähnlichen Befürchtungen getrieben und versuchte abzulenken: "Sesshomaru, weißt du, wer der Kerl war, der Tensaiga jetzt hat?" "Nein. Aber ich werde ihn finden. - Er war nicht von dieser Welt." "Aus dem Jenseits?" "Vielleicht." "Jenseits ist das richtige Stichwort!" Der Großvater tauchte gerade wieder auf: "Es hat ein bisschen gedauert, aber jetzt habe ich es doch gefunden. - Ah, die Verzauberung ist weg, mein Junge. Schön, schön." Während Sesshomaru sich etwas genervt fragte, wer ihn zum letzten Mal mit "mein Junge" angesprochen hatte, sagte Kagome hastig: "Opa, was soll das? Du hast doch nicht schon wieder eine Schachtel im Lagerhaus gefunden, die angeblich magisch ist? - Und lass ihn in Ruhe!" "Aber ich habe hier etwas. - Sesshomaru heißt du, nicht wahr? Hier, diese Schachtel ist seit Jahrhunderten in unserer Familie. In ihr soll eine Karte sein, die die Wege ins Jenseits zeigt. Aber niemand konnte sie je öffnen. Also, kein Mensch. Aber du bist ja keiner, oder?" Der Hundedämon zügelte seinen Ärger. Es konnte immerhin hilfreich sein. So nahm er die Schachtel. Sie war verschlossen. Einzelne Schrammen verrieten, dass wohl ein Mensch versucht hatte, sie mit Gewalt zu öffnen. Seine Dämonenenergie bewirkte sofort, dass der Kasten aufklappte. Ein uralter Pergamentzettel lag darin. Also hatte dieser alte Mann recht gehabt. Er nahm die Zeichnung, ließ die Schachtel achtlos zu Boden fallen. Inuyasha stand neben seinem Halbbruder: "Das ist eine Art Landkarte....Soll das das Jenseits sein?" "Das Zwischenreich..." murmelte Sesshomaru, sah dann auf: "Nerv nicht. Ich werde diese Karte mit mir nehmen. Tensaigas Dieb könnte ohne weiteres aus diesem Zwischenreich gekommen sein. Er roch nicht tot." "Dann gehen wir dahin?" "Wie kommst du auf die Idee, dass ich dich mitnehmen würde?" "Falls du es vergessen haben solltest: Tensaiga ist aus einem Fangzahn meines Vaters gemacht, " knurrte der Halbdämon: "Und wenn du erwartest, dass ich Däumchen drehe und es dir überlasse, es wiederzuholen, hast du dich geschnitten." "Ich erlaube dir nicht, mitzukommen." "Habe ich etwa deine Erlaubnis nötig? - Es ist mir vollkommen wurst, ob du es erlaubst oder nicht. Ich gehe jedenfalls mit. Und wenn du das nicht willst, musst du mich schon vorher umbringen." "Nur zu gern." "Inuyasha! Mach Platz!" Kagomes Ruf bewirkte, dass der Halbdämon sich auf dem Boden wieder fand. Sie trat zu Sesshomaru, sah zu ihm auf: "Er hat schon recht. Das Zwischenreich ist doch auch dort, wo das Grab eures Vaters liegt. Und das ist eine Gegend, in die selbst du nicht allein gehen solltest. Zumal, wenn du Tensaiga wiederholen willst. Und den Typen finden willst, der ....dich ziemlich beleidigt hat." Sie hatte gerade noch rechtzeitig seinen Blick bemerkt. "Darf ich einmal die Landkarte haben?" Der Hundedämon zögerte etwas. Aber immerhin stand er in ihrer Schuld. So gab er sie ihr. "Da ist der Eingang in das Zwischenreich...das muss in dieser Welt sein." Sie betrachtete die alte Karte: "Heiße Quellen.....Wenn wir ins Haus gehen und eine Karte von heute nehmen, müssten wir herausfinden können, wo dieser Eingang sich befindet. Und wie ihr beide dorthin kommt." "Ich benötige keine Hilfe." "Natürlich nicht", sagte sie versöhnlich: "Aber manchmal ist es praktisch, nicht allein zu sein." Inuyasha hatte sich wieder aufgerappelt: "Ob du Hilfe brauchst oder willst ist mir egal. Du bekommst sie jedenfalls." Um ein Haar hätte er hinzugefügt, du kamst ja auch um Hilfe zu mir, als du in dieser Hundegestalt warst. Seinem Halbbruder war der unterdrückte Teil des Satzes klar: "Nun gut. - Aber denke nicht, dass ich dich beschützen werde." "Sehe ich wie jemand aus, der Schutz braucht?" "Kommt, ihr zwei." Kagome ging ins Haus. Das konnte ja eine lustige Suche nach Tensaiga werden, wenn die beiden hier schon dauernd stritten. Blieb bloß zu hoffen, dass sie im Ernstfall einmal einig sein würden. Sesshomaru sah für einen Moment ins Nichts. Er musste zugeben, dass diese Menschen, Kagome und ihre Familie, sich redlich bemühten ihm zu helfen. Das Ärgerliche war nur, dass er überhaupt diese Hilfe nötig hatte. Aber das war nur die Schuld von diesem Kerl, der Tensaiga gestohlen hatte. Wenn er ihn erst gefunden hätte....Das führte zu einem anderen: dieser war mächtig gewesen in seiner Magie und sicher nicht aus dem Diesseits. Also war die Möglichkeit groß, dass er aus dem Zwischenreich oder gar dem Jenseits war. Tensaiga war ein Schwert, vor dem sich die Wesen des Jenseits fürchteten und jemand, der es besaß, konnte sich zum Herrn der anderen Welt machen. Und da gab es noch ein Problem: wenn er nicht den Weg in das Zwischenreich nehmen würde, der auf dieser Karte eingezeichnet war, käme er dort nie hin. Der einzige andere Weg den er kannte, war durch das Tor, das sich nur für Tensaiga öffnete. Und das bedeutete, dass er seinen Stolz wirklich schlucken musste. Es gab keine andere Möglichkeit. So saßen alle kurz drauf um den Esstisch. Selbst der Hundedämon hatte Platz genommen, saß aber nur aufrecht da und musterte Kagome, die sich über Landkarten beugte, die Küstenlinie der alten Karte mit der des 20. Jahrhunderts verglich. "Ich habe es. Hier .- Schau, Mama?" "Das ist der Nationalpark. Das ist weit im Norden." "Was ist ein Nationalpark?" erkundigte sich Inuyasha zur gewissen Erleichterung seines Bruders, der das auch nicht wusste, sich aber eher die Zunge abgebissen hätte, als Menschen zu fragen. Es war schlimm genug, dass er hier mit vier Menschen an einem Tisch sitzen musste. "Ein großes Gebiet, das von der Regierung geschützt wird. Menschen dürfen dort nur hin, um zu wandern oder so." Kagome sah auf: "Am besten wird es sein, wenn ihr mit der Eisenbahn dorthin fahrt. Das geht wohl am schnellsten." "Einsebahn?" "Eisenbahn. Zug." Kagome seufzte: "Das ist wie ein sehr großes Auto, wo hunderte von Menschen gleichzeitig mit fahren können. Und der Zug ist sehr schnell." "Inuyasha hat ja schon Kleidung aus dem 20.Jahrhundert." Fr. Higurashi musterte ihre Gäste: "Aber Sesshomaru..." "So etwas ziehe ich niemals an!" Kagome seufzte: "Deine Kleidung ist schon in der Epoche der kriegerischen Staaten ungewöhnlich. Aber hier würden sie dich vermutlich einsperren." "Wer mich anfasst, bringe ich um." "Das bezweifle ich nicht." Ein erneutes Seufzen. Wie überredete man nur einen hyperstolzen, arroganten, dickschädeligen Dämonen dazu, sich umzuziehen? "Es wäre ja nur für die Zugfahrt. Im Nationalpark kannst du ja wieder anziehen, was du willst. - Und immerhin erfährt dann auch Tensaigas Dieb nicht, dass du nicht mehr gebannt bist." Das war ein Argument, das Sesshomaru einsah: "Ich wünsche aber unauffällige Kleidung, die meiner würdig ist." "Ich gehe zum Nachbarn und frage." Fr. Higurashi stand auf: "Ein Anzug dürfte wohl da passendeste sein, oder Kagome?" "Äh...ja..." Hoffte sie zumindest. "Gut. - Sota, siehst du bitte inzwischen nach, wann die Züge fahren?" "Klar." Der verließ das Zimmer hinter seiner Mutter. Sesshomaru blickte schweigend ins Nichts. Wenn er den Dieb gefunden hatte, würde der hundert Jahre und länger um seinen Tod betteln müssen. ER, Sesshomaru, sah sich gezwungen, sich in Menschenverkleidung in ein Menschenfahrzeug zu setzen, mit Hilfe von Menschen einen Weg in das Zwischenreich zu finden, begleitet von einem Halbdämon. Wenn er im Augenblick nicht zufällig in der Hölle gelandet war, so war diese Situation dem sehr ähnlich. Mit einem innerlichen Seufzen zog er die bittere Konsequenz: "Kagome." "Ja?" "Du wirst uns begleiten." "Wie bitte?" fragte Inuyasha und Kagome gleichzeitig: "Du willst, dass ich mitgehe?" "Es ist deine Epoche und du kennst dich hier aus." "Kommt nicht in Frage", protestierte der Halbdämon sofort: "Oder, okay, du hast schon recht. Aber sie geht nicht mit ins Zwischenreich." "Ich war schon zweimal da", erinnerte Kagome. "Schon. Aber da waren wir am Grab meines...unseres Vaters und es lief kein Schwertdieb frei herum." "Nein, nur Naraku." Kagome schüttelte den Kopf: "Sesshomaru hat recht. Zumindest in die Eisenbahn und dann in den Nationalpark muss ich euch begleiten. Hast du die Züge, Sota?" "Ja. Hier. Einer geht anscheinend ohne umsteigen direkt hin. Er fährt aber schon um 5.26." "Das macht nichts. Ich glaube, je schneller wir sind, desto besser." Sie nahm das Kursbuch: "Stimmt. - Also, wir müssen dann hier um 5 gehen..." "Ich werde die Nacht nicht in diesem Haus verbringen." Sesshomaru stand auf. "Schon klar", murmelte sie. Man durfte seine Geduld sicher nicht überstrapazieren- oder seinen Wunsch, den Dieb zu finden und zu bestrafen. Vor der Tür traf der Hundedämon Fr. Higurashi, die ein Bündel Kleidung über dem Arm trug: "Hier. Das sollte dir passen. Wenn du Probleme mit dem Anziehen hast, könnte dir Inuyasha oder Sota helfen." Sie wusste nicht, wie nahe sie dem Tod war: "DAS soll ich anziehen?" "Ja. Es ist ein Anzug, Hemd, Krawatte. So laufen hier viele Geschäftsleute herum. - Äh, diese Zeichen auf deinem Gesicht: sind das Tattoos oder kann man es entfernen? Sonst müssten wir sie überschminken." "Sesshomaru!" Inuyashas Ruf ließ seinen Halbbruder die Hand senken: "Was ist?" "Bitte, beherrsche dich. - Passt die Kleidung?" "Ich lasse mich nicht schminken!" Kagome drehte sich hastig zum Haus, während Inuyasha arglos sagte: "Sollst du doch gar nicht...oder?" "Diese Tattoos sind auffällig..." meinte Fr. Higurashi. "Das ist sein Geburtszeichen. Und es wird schon nicht groß auffallen." "Na ja..." dehnte Kagome: "Aber gut. Wenn er nicht will, müssen wir eben sehen, dass das so geht. Wir fahren ja mit dem frühen Zug. Am Wochenende werden mehr Leute damit fahren, als morgen. - Du solltest den Anzug anprobieren." "Es genügt, wenn ich das morgen tue." Er drehte ihnen den Rücken zu und verschwand in der Abenddämmerung. "Puh", machte Inuyasha: "Das war knapp. - Er nimmt sich aber wirklich sehr zusammen." "Für seine Verhältnisse schon. Ich bin neugierig, wie das morgen im Zug wird." "Ich bleibe lieber über Nacht bei ihm. Wer weiß schon, durch was er alles verärgert werden kann." Er sprang hinter seinem Halbbruder her. "Wieso verärgert?" erkundigte sich Fr. Higurashi: "Oh, ich verstehe. Er ist sicher sehr vornehm geboren..." "Ja. Und er ist ein Dämon. Wer ihn ärgert, stirbt für gewöhnlich. Und mit Menschen hat er auch nichts am Hut. Es ist direkt ein Wunder, dass er es mit uns in einem Haus ausgehalten hat. - Er muss Tensaiga wirklich unbedingt wieder haben wollen." Kagome sah hinter den Halbbrüdern her: "Inuyasha will vermutlich nur, dass der Milchmann morgen seine Tour überlebt." "Komm. Gehen wir ins Haus. Und du solltest deine Tasche packen." "Ja, Mama." Sie war sich nicht ganz sicher, ob ihre Mutter wusste, wie knapp sie vorher einer Attacke entgangen war. Schon früh um 4 packte Kagome ihren Rucksack. Als sie vor die Haustür trat, kamen ihr die Hundebrüder gerade entgegen: "Guten Morgen", sagte sie höflich: "Inuyasha hat die moderne Kleidung ja schon an. Jetzt müsstest du, Sesshomaru, noch den Anzug anprobieren..." Sie wurde unwillkürlich immer leiser unter seinem Blick. Um sich- und vor allem ihn- zu beruhigen, sah sie zu dem Halbdämon: "Dein Feuerrattengewand habe ich in meinen Rucksack gepackt. Im Nationalpark kannst du es dann anziehen. Einen zweiten Rucksack hatte ich für deine Sachen schon vorbereitet, Sesshomaru. Jetzt brauchen wir nur noch eine längliche Tasche, in die wir Tessaiga und Tokejin einpacken können. Ich dachte an die, in der Sota seine Angeln hat" "Ich trenne mich nicht von meinem Schwert." Dieser Satz kam von beiden gleichzeitig. Kagome seufzte: "Leute, niemand geht bewaffnet in einen Zug oder läuft mit einem Schwert durch Tokio. Das ist unnütz, auffällig und schlicht verboten. Nun ja. Ich denke mir was aus. Mama hat die Sachen in das Wohnzimmer gelegt, damit du sie anziehen kannst. Inuyasha kann dir ja helfen." Sesshomaru schloss für einen Moment die Augen, um sich daran zu erinnern, dass Selbstbeherrschung eine der wichtigsten Dämonen-Tugenden sei: "Nun gut." Keine fünf Minuten später war er dankbar, dass sein Halbbruder schon Erfahrungen mit diesem...Reißverschluss?... sammeln hatte können. Wenn man nicht gelernt hatte, mit diesem Metallstreifen umzugehen, konnte man sich leicht verletzen. Das Zuknöpfen des Hemdes erschien dagegen als die leichtere Übung. An der Krawatte allerdings scheiterten die beiden. So sah sich der Hundedämon gezwungen, Kagome diese Art Strick um seinen Hals legen zu lassen Er war sich sicher, dass sie an eine Hundeleine dachte, aber da sie weder etwas sagte, noch amüsiert zu sein schien, konnte er nichts tun. "So. Jetzt sehr ihr doch wirklich passabel aus. - Wegen eurer Schwerter: es ist unmöglich, dass ihr sie offen tragt. Die Polizei wäre sofort da. Aber es sieht ja nach Regen aus. Mama hat zwei Regenmäntel organisiert Sie sind ziemlich lang und darunter kann man eure Schwerter verstecken. - Hier ist der Rucksack für deine Anziehsachen, Sesshomaru." "Pack ein." Irgendwie musste er doch zeigen, wer der Ranghöhere war. Kagome erledigte es auch ohne Widerspruch, da sie schlicht annahm, er habe keine Ahnung vom Packen eines Rucksackes, wolle aber nicht auch noch fragen. Dabei sagte sie: "Hört mal...Jungs...so werde ich euch jetzt nennen. Auf der Strasse, am Bahnhof, auch im Zug kann's passieren, dass Menschen euch anstoßen, drängen. Das ist kein Angriff. Ich wiederhole: keiner will euch damit angreifen. Also bringt bitte auch niemanden um. Wir wollen doch unauffällig bleiben. Je mehr wir das sind, umso schneller sind wir im Nationalpark und umso schneller findest du Tensaiga wieder." "Was tun diese schwächlichen, unbewaffneten Wesen eigentlich bei einem Dämonen-Angriff?" erkundigte sich der Hundedämon prompt. "Äh...nichts. Es gibt heutzutage praktisch keine Dämonen mehr. Also, zumindest nicht in Tokio." Sie schloss den Rucksack mit Mühe über der Rüstung: "So. Gegen Abend werden wir an unserem Ziel ankommen. Jetzt hole ich euch die Regenmäntel. Wenn ihr irgendwie eure Schwerter am Gürtel befestigt...?" Als sie zurückkam hatte Sesshomaru sein gelb-blaues Seidentuch in der üblichen eleganten Schleife um seine Hüften gebunden und Tokejin steckte darin. Da er darunter allerdings einen schwarzen Geschäftsanzug samt Krawatte trug, wirkte die Aufmachung etwas zum Augen-Aufreißen. Inuyasha hatte sein Gürtelband durch die Schlaufen der Jeans gebunden. Tessaiga war so deutlich unauffälliger. Sie reichte ihnen die Regenmäntel, die sie kommentarlos anzogen, sogar je einen Knopf schlossen. "Perfekt", meinte sie: "Jetzt sieht man sie nicht. Beim Hinsetzen im Zug müsst ihr eben aufpassen." "Kagome.." Frau Higurashi kam: "Oh, guten Morgen. - Hier ist Geld. Du musst ja für euch drei Fahrkarten kaufen." "Danke, Mama." "Kaufen?" wiederholte Sesshomaru: "Geld ist das, womit Menschen Waren tauschen?" "Ja." "Ich lasse mir von einem Menschen nichts schenken." Er hatte den Geldschein aus Kagomes Hand, ehe die begriffen hatte, dass er ihn ihr nehmen wollte. Für einen Augenblick musterte er ihn, dann waren auf einmal fünf 10.000 Yen-Scheine zwischen seinen Fingern. "Äh..." machte Kagome: "Wie hast du das denn jetzt gemacht?" "Magie." Er gab es ihr zurück. Sie musterte das Geld: "Ist das jetzt eigentlich Falschgeld?" "Ich denke nicht." Ihre Mutter betrachtete die Scheine: "Es ist verboten, Geld zu drucken. Aber zu verdoppeln?" "Stimmt. Also, dann..." "Pass auf dich auf, Kagome. Und ihr beide, passt bitte auch auf sie auf." "Ja, klar doch", meinte Inuyasha und schnappte sich den größeren Rucksack, da er keine Sekunde lang annahm, sein Herr Halbbruder würde seinen eigenen tragen. Tatsächlich überließ er das Kagome. "Schön", meinte die fröhlich: "Dann stürzt euch in das Abenteuer des 20. Jahrhunderts. Oh, und bitte: greift niemanden an, bringt niemanden um. Okay? Also, los." ********************************************************** Das nächste Kapitel heisst: "Eisenbahnfahren und andere Abenteuer." Oh, und falls wer Sehnsucht nach einem großen weißen Hund ha: bevor die Geschichte zu Ende ist, taucht er nochmal auf....*g* Wie immer: wenn jemand so nett ist, und mir einen Kommentar hinterlässt, der bekommt auch die ENS, wenn es oben ist. bye Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)