a cruel deep fear von loscar (joey & Seto soooooooo maltretiert mich, lünscht mich ich habs verdient!! nu isses endlich da: kapitel 21) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Gehetzt und getrieben, Zum Kampfe, zur Schlacht. Zwei Jungen, in Händen die blutigste Macht. Gefühle sich täuschen, von Pein erstickt Zwei Jungen die Kämpfen bis ein Licht erlischt. Gelenkt aus dem Dunkel, vom Schicksal geplant. Der Schmerz heimlich den Weg zum Herzen sich bahnt. Die Wut sie beherrscht, Gedanken verschwommen, Die Hülle aus Stein, der Erinnerung entkommen. In neuer Zeit aus Hass geboren, Nicht achtend, nicht fühlend, des innersten Fremd. Der Kampf, er geht weiter, die Wahrheit nicht kennt. Zwei Jungen, einsam, sie beide verloren. Sich das Schicksal nie wendet, Der Kampf, der nie endet. Gewillt kein Leben zu schonen, Gebunden für immer, Drachen und Dämonen. Wissend, egal was sie tun, Was bleibt ist düsterer Ruhm Kapitel 1: Der Anfang vom Ende? ------------------------------- so hier zusammen gefasst die ersten zehn kapitel........ oh man seufts......... ich bin echt zu blöd heul ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 1. Kapitel >Was haben die eigentlich alle? Ist es ein Verbrechen, sich für mehr als diese Naivitäten zu interessieren? Kann man nicht einfach mal still sein? Wer interessiert sich denn schon dafür was andere denken? Ist es nicht vermessen sich einzubilden jemanden zu kennen, zu glauben wer er ist, nur weil man sich so verhält? An seinem Äußeren Vermutungen anzustellen und zu denken man habe auch noch recht damit? (Mich nach meinem Äußeren zu beurteilen?) Wer ist hier eigentlich arrogant? Ich, weil ich mich so gebe, oder sie die glauben mich zu kennen?< missmutig setzte sich der junge Mann zurück auf seinen Platz. Immer noch die teilweise mit Abscheu, Verachtung und Angst belasteten Blicke auf sich spürend. Innerlich schrie er, sie sollten Ihn endlich in Ruhe lassen, Ihn einfach nicht beachten. Was ziemlich unmöglich war, wie konnte man Ihn nicht beachten? Wo er doch alles hatte was man sich wünschte? Geld, Ansehen, Macht. Oh ja Macht hatte der 17 jährige, vielleicht zuviel Macht? Sogar der Lehrer zitterte unter seinem eisigen Blick. Und er spielte mit Ihm wie eine Katze mit einer Maus. Er konnte es sich erlauben, er schrieb immer die besten Noten, erledigte gewissenhaft das Ihm auferlegte Pensum mit Leichtigkeit. Er verstand eh nicht warum er sich immer noch mit diesen Nichtigkeiten, wie die Schule abgab. Vielleicht weil er die Hoffnung, ja den Wunsch hegte er könnte einfach nur 17 Jahre sein? Nein ! Diesen Wunsch hatte er schon vor Jahren begraben, die Hoffnung er könnte einfach nur ein Schüler sein starb schon vor langer Zeit. Er wollte nur eines diesen Tag so schnell es ging hinter sich zu bringen und somit dem befreienden Abschluss weitere 24 Stunden näher zu kommen. Ja er wollte nicht mehr und er fieberte dem nächsten Sommer entgegen, dem letzten Schultag. Doch würde es etwas ändern? Dachte er wirklich er hätte damit das leidige Thema abgeschlossen? Würde er diese Naivität der anderen wirklich eines Tages nicht mehr ertragen müssen? Das klingeln der Schulglocke, die die von Ihm verhassteste Zeit des Tages einläutete. Die Pause. Sofort begann es um Ihm herum zu rascheln und zu plappern. Die Schüler packten eilig zusammen und stürmten aus dem Klassenzimmer, unterhielten sich darüber was der Lehrer doch wieder gemein gewesen ist, oder darüber was sie nach der Schule noch machen wollten. Thea stürmte zu Yugi und überhäufte Ihn geradezu mit Fragen "Was machst du heute? Hast du Lust zusammen mit mir und den anderen in den Park zu gehen? Das Wetter genießen?" Yugi sah freudig zu ihr und meinte "Ich dachte schon ihr fragt gar nicht. Na klar bin ich dabei." Sah schnell zu Joey und zwinkerte ihm mit einem aufmunternden Lächeln zu "Dann können wir dir dann auch gleich bei deinen Zusatzaufgaben helfen" "Hätte dieser Lehrer mich nicht so auf dem Kieker bräuchtet Ihr das gar nicht!" grummelte er vor sich hin und schmiss seine Bücher in seine Tasche und meckerte dabei weiter "Was kann ich den dafür dass ich in Mathe nicht der hellste bin, wie soll ich die Aufgabe denn lösen wenn wir das Thema diese Stunde erst rangenommen haben? Dieser dumme Lehrer kann mich echt mal!" --------Rückblende------- Joey hatte aber auch ein Pech heute. Der Lehrer hatte ihn am Anfang der Stunde an die Tafel geholt und eine Aufgabe gestellt. Er verlangte die sofortige Lösung von Ihm, obwohl er genau wusste, dass dieser keine Ahnung hatte. Und warum? Nur um den Zusammenhang zwischen logischem Denken und dem neuen Thema, was er diese Stunde beginnen wollte deutlich zu machen. Noch während Joey hilflos an der Tafel stand und keinen blassen Schimmer hatte was er machen sollte, begann der Lehrer zur Klasse zu sprechen "Man muss auch bei unbekannten Gefilden der Mathematik versuchen sich der Sache auf logischem Wege anzunähern und nicht die Flinte ins Korn werfen nur weil man noch nie eine solche Aufgabe gesehen hat. Anscheinend ist Mr. Wheeler dazu nicht in der Lage, wie man sehen kann. Also hat einer von Ihnen eine Idee womit man anfangen könnte?" Verhalten meldete sich Karikusa. Sie meinte, Nein, sie stellte im Grunde nur eine Gegenfrage "Sollte man nicht als erstes sich die Aufgabe ansehen, und überlegen was einem bekannt vorkommt? Bzw. erst einmal die Fakten sammeln, was das Ergebnis sein könnte bzw. was man sucht? Ich sehe zum Beispiel zwei unbekannte (Variablen), und denke man sollte diese erst einmal versuchen heraus zu finden?" Der Lehrer sah zu Ihr, dann sagte er mit einem Lächeln auf den Gesicht "Genau das habe ich versucht euch zu erklären. Wie es scheint haben es wenigstens einige verstanden." Und schaute damit wieder zu Joey , sein Lächeln verschwand nicht es wandelte sich lediglich von einem erfreuten zu einem fiesen, schelltendem Grinsen "Anscheinend haben Sie vom logischen Denken nicht allzu viel mitbekommen. Aber dem können wir abhelfen. Joey kommen Sie nach der Stunde zu mir und holen sie sich einige Aufgaben ab die Sie bis morgen zu lösen versuchen. Das wäre doch gelacht wenn man es Ihnen nicht auch beibringen kann." Sagte er und lächelte immer fieser, schickte Joey auf seinen Platz und rief "Mr. Kaiba, wären Sie so freundlich sich der Aufgabe anzunehmen und an die Tafel zu kommen?" Kaiba sah Ihn genervt an, murmelte ein "Wenns sein muss " erhob sich und ging zur Tafel, keine zwei Minuten später war die Aufgabe gelöst. Der Lehrer verglich sein Ergebnis mit dem an der Tafel, lächelte und nickte "korrekt" wendete sich zu Joey und sagte "Da können sie sich noch eine Scheibe abschneiden!" Joey, der sowieso schon kochte, krallte sich verbissen in die Tischkante um dem Lehrer nicht an die Gurgel zu hopsen. Er schaute zu Kaiba, dieser sah Ihn und funkelte ihn mit Verachtung in den Augen an. Als Kaiba an ihm vorbei ging um sich zu seinem Platz zu seinem eigenen Platz zu begeben, grinste er nur fies zu Joey und sagte "Sinnlos, ein alter Köter lernt sich keine neuen Tricks mehr!" Der angesprochenen krallte sich immer mehr in die Tischkante, seine Knöchel der zur Fäusten geballten Hände waren inzwischen weiß vor lauter Druck. Er wusste er könnte jetzt keinen Spruch entgegen setzten, ohne noch mehr ungewollte Beschäftigung für die Nachmittagsstunden zu bekommen. Und Kaiba wusste das. Joey glaubte inzwischen seine Hände würden jeden Moment abfallen oder sein Kopf explodieren, je nach dem was eher eintreffen sollte. Er hasste Ihn, diesen arroganten Schnösel, als dieser dann aber auch noch hinter ihm ein kurzes Bellen vom Stapel lies war es zu spät und Joey alles egal. Joey sprang auf, sein Stuhl kippte nach hinten weg und in der Klasse war augenblicklich Totenstille. Joey drehte sich noch während des Aufspringens zu Kaiba um und funkelte Ihn an. Wollte gerade zu einem seiner bekannten flucherfüllten Sprüche ansetzen, als er die Hand an seinem Kragen seiner Schuluniform bemerkte. Diese zog ihn unerbittlich von Kaiba weg in Richtung Tür. Er vernahm dabei die Stimme des Lehrers die vor Wut schon zu zittern begann "Das Maß ist voll Joey Wheeler, wenn sie nicht bereit sind an meinem Unterricht teilzunehmen, dann beschäftigen sie sich doch einfach mit dem dreckigen Gang vor dem Klassenraum, indem sie Ihn schruppen! Die Stunde holen sie am Samstag nach der siebenten Stunde nach!" Mit diesen Worten schob er ihn auf den Gang und knallte ihm die Tür vor der Nase zu. -------- Rückblende ende--------------- Die Pause verlief wie immer. Joey meckerte ohne unterlass über den Lehrer und tobte wenn er auch nur an Seto Kaiba und seine Bosheiten ihm gegenüber dachte. Dann lief er rot an und verspürte den Drang den nächstbesten Mülleimer zu Misshandeln. >Er verstand es einfach nicht. Was hatte er getan, dass dieser Mensch ihn so abgrundtief verabscheute und permanent Beleidigen musste? Er stank nicht, er war immer sauber, ordentlich angezogen und war zumindest gewillt ihn in Ruhe zu lassen, sofern er nicht provoziert wurde.< Seine Wut verstummte in Ihm und wich dieser verzweifelten Frage auf die er aber einfach keine Antwort fand. >>Bin ich es denn nicht wert, dass man mich achtet? Was ich an mich, dass ich von einem fremden vom ersten Augenblick gehasst werde?<< Joey kannte den Blick den er von Kaiba erntet nur zu gut. So sahen ihn ausser seinen Freunden viele an. Auch Menschen die ihn nicht kannten schauten so auf ihn herab. Man sah seiner Uniform die fünf Jahre die er sie trug nicht an auch, dass er sie notgedrungen jeden Tag trug sah man ihr nicht an. Sicher wussten die meisten, dass die Wheelers nicht gerade wohlhabend waren. Er verstand es einfach nicht, Joey musste um jeden Freund kämpfen, obgleich Thea, Yugi oder Tristan, sie alle waren ihn am Anfang skeptisch gegenüber getreten. Sie gaben ihm wenigstens eine kleine Chance, obwohl er sich nicht mehr sicher war, ob es nötig war sein gutes Wesen immer noch unter Beweis stellen zu müssen. Entweder man mochte jemanden oder nicht. Doch jemanden nicht mögen, heißt doch nicht gleich hassen, oder? Da saß er zwischen seinen Freunden, starrte mit finsterer Miene auf den nächstbesten Baum und grübelte. Seine Freunde wussten genau worüber bzw. über wen er nachdachte wenn er diesen Blick drauf hatte. Sie wussten auch, dass es besser ist ihn während dessen nicht zu stören. Während dessen saß Kaiba einige Bänke weiter und schaute genervt in seinen zum erbrechen gefüllten Kalender. Wobei ihn nicht die hohe Anzahl von Terminen, denen er heute unbedingt noch nachgehen musste, nervte, sondern die Gespräche der Schüler die zwar in einiger Entfernung, dennoch hörbar um ihm herum standen. Konnten die denn nicht einmal die Klappe halten? Er konnte nicht verstehen, wie man sich so angestrengt über die Farbe seiner Klamotten unterhalten konnte. Anscheinend war alles besser als die Klappe zu halten und so laberten sie über dies und jenes. Kaiba war kein Mensch vieler Worte und im Gegensatz zu anderen überlegte er bevor er sprach, er wusste was er zu einem Joey Wheeler sagen musste um ihn zum kochen zu bringen und er hatte genügend Menschenkenntnis um so auch mit den anderen, ob geschäftlich oder privat, seine Spielchen zu spielen. Er wusste was er sagen musste um eine bestimmte Reaktion zu erhalten. Er amüsierte sich seit dem ersten Tag als er Joey das erste mal sah. Er mochte, ja genoss es richtig, ihn immer wieder zu ärgern und ihn zum glühen zu bringen. Er liebte es sich mit Joey zu streiten. Warum auch nicht? Er konnte auf diese Weise seinen Frust los werden und hatte gleichzeitig seinen Spaß. Es reichte oft schon ein Blick und der kleinen Blonde rastete aus. Es ödete ihn an wenn man nur irgend etwas sagte nur um des Redens wegen. Und da war es wieder dieses verhasste Geräusch der Schulklingel die unerbittlich bimmelte. Die Quälerei begann von vorn. Joey und die anderen begaben sich zu ihrem Klassenzimmer doch zuerst brachte Joey noch seine Putzutensielien zum Hausmeister zurück. Auch Kaiba bequemte sich in die Schule. Die Pause war einfach zu frustrierend , er musste etwas dagegen tun und da kam auch schon die Lösung des Problems um die Ecke und sprach mit dem Hausmeister. Es musste einfach sein. "Sieh dir das Zeug gut an, du Köter, es beinhaltet deine Lebensaufgabe. Ich schlage dir allerdings vor noch ein wenig zu üben, so wie es aussieht scheinst du ja noch nicht einmal ordentlich putzen zu können!!" sagte Kaiba in einem herablassenden Tonfall. Joey konnte es einfach nicht fassen, es reichte er sah rot. Stapfte auf Kaiba zu und packte ihm am Kragen. Dieser lachte immer noch überheblich. "Noch ein Wort und du wirst deine Zähne zusammen fegen können Kaiba!" zischte Joey, Kaiba immer noch am Kragen gepackt und die andere Hand zur Faust geballt und drohend auf Gesichtshöhe gehalten. Kaiba störte dies herzlich wenig, er wusste er war stärker als der Blonde und könnte diesen leicht davon abhalten wenn es darauf ankäme. Mit einer schnellen Bewegung befreite er sich aus dem Griff des kleineren Blonden und drehte den Spies um, packte Joey am Kragen und drückte ihn an die Wand hinter ihm. Sein lächeln verschwand auf der Stelle und Joey schaute nun in zwei ozeanblaue Augen die in das Blut in den Adern gefrieren lassen könnten, so kalt waren diese. "Warum regst du dich denn so auf, du kleiner Straßenköter? Ich sagte doch lediglich die Wahrheit, denkst du denn allen Ernstes aus dir würde eines Tages einmal was vernünftiges werden? Aus dir?" zischte Kaiba "Du bist ein nichts und du bleibst Nichts, sieh es endlich ein. Du bist auch nur ein Versager, das liegt in deinen Genen, denk an deinen Alten, du bist doch genauso ein Taugenichts wie dein Vater!" Kaiba lächelte bei diesen Worten gewohnt gehässig. Er konnte es nicht fassen, sein Herz begann zu rasen, sein Körper verkrampfte sich , seine Hände krallten sich in die kalte Wand hinter ihm. Hatte er das richtig verstanden? Hatte das Kaiba ernstlich von sich gegeben? Hatte er es gewagt Joseph Jay Wheeler mit seinem Vater gleich zu stellen? Mit weit aufgerissenen Augen starrte er in die Kaibas. Da war er wieder dieser Blick, kalt, überlegen aber das schlimmste war die Abscheu. Das war zuviel! Eindeutig zu viel! Joey stieß einen Schrei aus. Werte sich mit Leibeskräften gegen Kaibas Griff, er wand sich mit all seiner Kraft doch er entkam ihm nicht. Erst als Kaiba dachte der Blonde hätte sich beruhigt lockerte er den Griff. Und genau in diesem Moment sah Joey seine Chance, mit einer schnellen Bewegung war er frei und stieß Kaiba zurück um sich im gleichen Moment auf ihn zu stürzen. Überrascht sah Kaiba in an, sah diesen Blick, der so unendlich verzweifelt so voller Verachtung und Wut war, doch da hinter war noch etwas in seinen Augen, doch deuten konnte er es nicht mehr. Er hatte auch keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen, denn Joey nahm seine ganze Kraft und legte sie in einen Schlag. Der große braunhaarige duckte sich, die Faust, die eben noch auf sein Gesicht zu schnellte knallte nun gegen die Wand direkt neben seinen Kopf. Joey verzog keine Miene, merkte den pochenden Schmerz, der sich in seiner Hand ausbreitete und immer noch an Stärke zu nahm, nicht. Er blieb kurz stehen und starrte auf die Wand, Kaiba nutzte diesen Moment und packte Joey ein zweites mal diesmal jedoch nicht am Kragen sondern am Hemd des kleinen Blonden, er zog ihn herum so dass dieser auf die Seite fiel und auf seinen Knien landete. Kaiba hatte nicht damit gerechnet, dass Joey das Gleichgewicht verlor, hielt also das Hemd immer noch in seiner Hand. Joey, immer noch fassungslos, starrte auf die Hand des größeren, die Hand die sich gerade noch in seine Brust krallte, nun jedoch leicht entfernt mit einem weißen Stück Stoff zu Boden sank. Kaiba erschrak, Joeys Hemd war zerrissen und ließ einen Blick auf den nackten darunter liegenden Brustkorb. Kaibas Augen strahlten nun nicht mehr diese Kälte aus, sie war dem blanken entsetzen gewichen. Rote blutige Striemen die sich tief durch die sonnengebräunte Haut fraßen kamen zum Vorscheinen. Joey zitterte am ganzen Körper, spürte die Blicke des Braunhaarigen auf jedem Zentimeter seiner Haut, sie brannten sich in seine Haut ähnlich der Striemen. Kaiba glaubte nicht was er da sah, das kann doch nicht sein. Niemand sollte es je erfahren, niemand sollte je erfahren was sein Vater mit ihm machte und nu musste es ausgerechnet Kaiba sehen, ausgerechnet er? Ohne den blauäugigen eines Blickes zu würdigen, erhob sich der kleine Blonde immer noch zitternd. Ein leises, fast lautloses "Ich bin nicht wie mein Vater" entfloh seinen Lippen. Er spürte nicht die Tränen die sich in seinen Augen sammelten, die Tränen die über seine erhitzten Wangen liefen, doch Kaiba sah sie. Ohne sich umzukehren, ohne an den bereits begonnenen Unterricht zu denken, rannte der kleine los. Kaiba sah ihm nach ohne sich bewegt zu haben stand er immer noch in dem Schulgang, den Stofffetzen immer noch in der Hand haltend. Er hatte die Tränen gesehen, diese unendliche Verzweiflung und Trauer in den sonst so warmen unschuldigen braunen Augen, hatte gesehen wie sein gegenüber zitterte, sich der blutige Brustkorb immer schneller hebte und senkte, und letztendlich wie er davon rannte. Pure Angst stieg in ihm auf, er wollte den kleinen doch nie so verletzen. Er konnte nicht wissen das Mr. Wheeler seinen Frust über die Scheidung und den Rausschmiss aus der Kaiba Corb vor beinahe vier Jahren in Alkohol ertränkte , um ihn anschließend an seinem Sohn auszulassen. Kaiba wusste, dass er größer was als der Blonde, und dennoch hatte er das Gefühl das dieser Blonde Junge der da vor ihm Kniete noch kleiner als sonst auf ihn wirkte. So klein zerbrechlich und unglaublich verletzlich sah der kleine aus der da um Fassung rang. Kaiba spürte diesen Stich im innern konnte ihn jedoch nicht gleich zu ordnen. Ohne es realisiert zu haben setzte er sich in Bewegung und rannte dem jüngeren hinterher. In Joeys Kopf drehte sich alles, er konnte keinen klaren Gedanken fassen, er wollte nur noch weg, weg von Kaiba, weg von der Schule, einfach weg! Doch er kam nicht weit. Plötzlich stand er vor einem Zaun und sah auch keine Möglichkeit diesen zu überwinden, er war ziellos losgelaufen und fand sich nun auf dem Schuldach wieder, vor dem Begrenzungszaun stehend. Seine Hände krallten sich in eben diesen, seine Beine vermochten Ihn nicht weiter zu tragen, sie gaben unter ihm nach. Immer weiter sank er zusammen, kniete weinend am Zaun merkte nicht wie der Zaun die Haut an seinen Händen aufschnitt. Auch Kaiba wusste nicht genau wohin ihn seine Beine trugen, fand sich dann aber an der Tür zum Dach wieder. Ein weiterer Stich borte sich tief in sein sonst so kaltes Herz als er dieses Bündel am Zaun entdeckte. Dieser Junge der dort auf dem Boden kauerte und weinte konnte nicht Joey sein, nein er durfte es nicht sein. Nicht der junge mit den sanften braunen Augen, der immer lachte und seine Scherze so gut parierte, nicht der kleine der immer erst den Mund öffnete und dann erst nachdachte. Nicht der junge der ihm so oft ein lächeln auf die Lippen zauberte. Er wollte zu ihm, ihn trösten, alles ungeschehen machen. Doch er konnte nicht, seine Beine gehorchten keinem seiner Befehle mehr sie standen einfach still und ließen sich keinen Millimeter verschieben. Er konnte nichts anderes tun als dort auf dem Dach stehen, schaute dabei auf dieses kleine Bündel das so unglaubliche Qualen zu erleiden schien. Joey hatte ihn nicht bemerkt, er gab sich dem unendlichem Gefühl der Trauer und Verzweiflung hin. Kaiba, der sonst so kalt und unbarmherzig war, kämpfte mit seiner Angst, und sie siegte. Er stolperte rücklings zurück in das Schulgebäude und schloss die Tür. Er überlies seinen Joey seinem Schicksal. Während er auf dem Weg zurück in die Klasse war, begriff er immer noch nicht was es war, dass ihn so verwirrte, was dieser Schmerz den er bei dem Anblick des kleinen spürte zu bedeuten hatte. Vor dem Raum angekommen rang er nach Fassung und trat in seiner gewohnten Haltung und dem gewohnt kalten Blick den Raum. Weder der Lehrer noch einer seiner Mitschüler hatte das Drama auf dem Gang mitbekommen und so stellte auch keiner Fragen, man wunderte sich allerdings wo der junge Wheeler denn abgeblieben ist. Joey kam zwar das ein oder andere mal zu spät zum Unterricht doch schwänzen tat er nie, er wusste er kann es sich bei seinen Noten nicht erlauben auch noch zu fehlen, er verstand ja so schon nicht was die Lehrer in erzählten wie sollte er es da schaffen den Stoff in seiner Freizeit nachzuholen? Kaiba stand noch einen Moment in der Tür und starrte in die Klasse >Was mache ich hier eigentlich, bin ich denn inzwischen so feige, dass ich nicht mal mehr meine Fehler eingestehe und dafür gerade stehe?< Kaiba machte auf dem Absatz kehrt und rannte so schnell er konnte zurück auf das Dach. Doch wo war der kleine Blonde? Er ging zu der Stelle wo der er das Bündel noch vor wenigen Minuten gefunden hatte, er suchte ihn und als er nach unten schaute sah er eine Kleine strauchelnde Person über den Schulhof schleichen. Er sah ihm einen Moment lang nach, sah wie er sich dem großen eisernen Schultor näherte und schließlich um die Ecke vor der Schule bog. Ein lautes scheppern holte ihn aus seinem Trancezustand. Er konnte es nicht gleich deuten diesen Geräusch, doch als er den Reifen sah der dort aus der Ecke rollte hinter der Joey gerade verschwand schrie es in ihm auf. Nein es durfte nicht sein!! Er beetete, dass er mit seiner Befürchtung unrecht haben würde, wusste aber tief in seinem Innern dem war nicht so! Die Farbe wich aus seinem Gesicht. Der Lehrer der ihm aus dem Klassenzimmer gefolgt war, stand hinter ihm und verstand nicht was Kaiba dort tat. Er schaffte es auch nicht ihm zu folgen als dieser ein zweites mal wie vom blitz getroffen kehrt machte und den Weg zurück durch die Schule nahm am Klassenzimmer vorbei wo noch immer die Tür offen stand und sich nun einige Schüler, in der Hoffnung man würde sie bald über die Geschehnisse aufklären , auf dem Gang eingefunden hatten. Sie mussten einen gewaltigen Satz zur Seite machen als Kaiba an sie vorbei stürmte. Er rannte, hatte das Gefühl egal wie schnell er war er würde zu spät kommen. Der Lehrer und die anderen Schüler hatte inzwischen aufgegeben ihm zu folgen. Sahen ihm nur noch hinterher als dieser über den Schulhof hetzte und um die Ecke bog. Was er sah ließ ihn totenbleich werden. Dieser bis zur Unkenntlichkeit zerschmetterte Wagen der da an der Wand klebte, woraus sich der Fahrer allerdings noch rechtzeitig befreien konnte. Dieser stotterte nur noch wirres Zeug " Ich habe ihn einfach nicht gesehen..............er stand auf einmal einfach da.......... ich wollte das nicht!" Weinend brach der Fahrer des Autos vor Kaibas Füßen zusammen, erst jetzt erkannte er wer der Fahrer war, er kannte ihn nur zu gut, es war sein Fahrer, vielmehr der seines Bruders Mokuba. Der Fahrer hatte wie immer den kleinen Bruder des blauäugigen zur Schule gefahren und war gerade auf dem Rückweg. Kaiba hörte seine Worte nicht, er sah nur etwas abgelegen einen etwas kleineren Jungen der auf der Seite mit den Armen verschränkt über sein Gesicht auf dem harten Asphalt lag. Die blaue Uniform bestätigte seine Vermutung qualvoll. 2. Kapitel Da lag er, dieser kleine Körper, in sich verschlungen, krampfend, voller Schmerzen. Und er war Schuld, sicher er sass nicht hinterm Steuer und doch hatte er Schuld. Schuld daran, dass dieser Junge dort lag. Er hatte Ihn bis aufs äußerste gereizt, in zutiefst verletzt! Er wollte sich Ihm nähern, doch er spürte die Hände, die Ihn zurückhielten, hörte jedoch die Stimme die da beruhigend auf ihn einredete nicht! Er wehrte sich mit all seiner Kraft und dennoch konnte er sich diesem Griff nicht entreichen. Kaiba starrte immer noch auf den, anscheinend leblosen Körper, der da auf dem harten Boden lag. Die blonden seidigen Haare, schienen in einem Meer aus Rot unter zu gehen. Kaiba stockte inzwischen der Atem, sein ganzer Körper verkrampfte sich, er bekam kaum noch Luft. Was er sah war selbst für Ihn, der der sonst kalt wie Eis war, ein entsetzter Anblick. Joeys Hemd hing nun vollends in Fetzen von seinem Körper, immer mehr Menschen standen um den am Boden liegenden Jungen herum. Jeder schien in diesem Moment das Gleiche zu denken, woher kamen diese Wunden denn nur. Entsetz meldete sich endlich einer zu Wort und schien das auszusprechen was die Anderen dachten " Die Wunden sehen aber komisch aus, soweit wie ich es mitbekommen habe ist er doch gar nicht vom Auto mitgeschleift worden?" Braunhaarige konnte seinen Augen nicht trauen > die sollten Ihn helfen, nicht angaffen!< Er dachte an die Schmach und Scham die er in Joeys Augen sah als er seine Wunden sah, und die starrten ihn wie eine Zirkusattraktion. Er war doch so hilflos, konnte sich noch nicht mal gegen diese Blicke wehren. Kaiba spürte wieder diese elende Wut die in ihm brannte, nun schaffte er es sich aus dem eisernen Blick des fremden zu befreien, stürmte auf den Blonden zu. >Hat denn noch niemand Hilfe gerufen?< Keiner hatte auch nur einen Gedanken an ein Telefon gedacht um damit Hilfe zu holen. Jedenfalls kam es Kaiba so vor. Während er zu Joey herüber rannte, kramte er in seiner Jackentasche und fand endlich den gesuchten Gegenstand........... sein Handy! Er wählte eine Nummer die er anscheinend aus dem ff kannte und es begann zu klingeln. Nach schier endlos langer Zeit nahm jemand ab. "Ja?" erklang eine sanfte Männerstimme am anderen Ende der Leitung, es war der Arzt aus dem firmenzugehörigen Krankenhaus der Kaiba Corb. "Hilf mir, so schnell es geht, bitte ich brauch Hilfe..................... vor der Schule..................Ich kann das nicht, Sie starren Ihn alle an, er will es doch gar nicht. OH Gott bitte hilf mir!!" stotterte Kaiba kaum hörbar in den Hörer, seine Stimme war lediglich ein leises von Angst erfülltes Flüstern, doch dennoch verständlich für den älteren Mann auf der anderen Seite der Verbindung. Der Arzt erkannte Setos Stimme sofort, er kannte diese schon seit langer Zeit, schon bevor Kaibasenior den jungen Seto und seinen Bruder Mokuba zu sich genommen hatte, war ihm die Stimme vertraut gewesen. Und doch hatte er Seto erst einmal so erlebt, erst einmal vor langer Zeit hatte er diese Angst und Verzweiflung in der Stimme des jungen Mannes gehört. Das letzte mal hörte er diese als Mokuba gerade vier wurde und beim klettern vom Baum fiel und Seto ihn damals nicht mehr auffangen konnte. Doch da war der kleine erst neun, hatte die Worte seines Stiefvater noch nicht vollkommen verinnerlicht, die Kälte hatte ihn noch nicht in Ihren Bann gezogen und in langsam aber erbarmungslos in sich hinein gezogen. Er wusste, dass es ernst sein musste, er ahnte aber auch, dass es mehr bedarf um Seto so aus der Fassung zu bringen. Ein kurzes " beruhige dich mein Junge, ich bin schon unterwegs" folgte und Seto lag auf. Er stand nun vor dem blonden Jungen, immer noch die Passanten sehend, die den hilflosen Körper anschauten. Er zog seine Jacke aus und legte sie über den Oberkörper des Blonden. Es dauerte unendlich lange bis zuerst der Arzt aus dem Krankenhaus und anschließend auch der Notarzt eintrafen. Kaiba hatte inzwischen dafür gesorgt, dass die Blicke nicht mehr auf Joeys nackter Haut wanderten. Er warf jedem, der ihnen auch nur einen Schritt zu nahe kam einen solchen eisigen Blick zu, dass dieser augenscheinlich in der Bewegung gefror um sich anschließend sein Vorhaben aus dem Kopf zu schlagen und schleunigst das Weite suchte. Er sass die ganze Zeit neben Joey auf dem Boden, wartete auf Hilfe und versuchte, nein er tat es, er beschütze Joey, wenngleich ihm kein Grund einfiel warum er es tat. Gerade als seine Hand unbewusst zum Gesicht des Jungen wanderte, wurde er weggerissen, ohne es erreicht zu haben. Als er realisierte das er egal wie er sich strecken würde nicht mehr das inzwischen blutverschmierte Gesicht des Jungen erreichen würde, packte ihn eine ungeheure Wut, noch während er sich umdrehte um zu schauen wer es sich wagen würde einen Seto Kaiba von seinem Vorhaben abzuhalten, hob er die Hand, zur Faust geballt, willig jenen der es gewagt hat Hand an ihn zu legen, ungespitzt in den Boden zu rammen. Der Arzt wusste natürlich, dass Seto derart reagieren würde, und duckte sich schon als er Seto ergriffen hatte. So verfehlte der, mit seiner ganzen Kraft angereicherte Schlag sein Ziel. Einen Moment schaute Kaiba verdutzt den grauhaarigen alten Mann an, der mit seiner beruhigen tiefen Stimme nun begann ihn zu besänftigen. Er kannte Kaiba nur zu gut und wusste, keine seiner Worte würde ihn die Angst nehmen können, die sich in seinen sonst so kalten Augen wieder spiegelte. Und dennoch ließ er ihn nicht los, hörte nicht auf mit ihm zu reden, während sich die Rettungsassistenten unter seiner Leitung um den blonden Jungen kümmerten. Der Arzt, Herr Dr. Akura, wusste bei dem ersten Blick auf Joey, dass dieser mehr als nur eine kleine Beule am Kopf hatte, auch die Striemen fielen ihm auf, er konnte sich auch ohne diesen Unfall vorstellen, dass der Junge es nicht mehr lange hätte aushalten können, selbst der stärkste Kämpfer kann seinem Feind nicht ewig Parole bieten. So gesehen war dieser Unfall den der Junge erlitten hat, nur eine beschleunigte Tragödie, denn wenn dieses Auto gewesen wäre, dann hätte es bestimmt nicht lange gedauert und er wäre in der gleichen Position wie jetzt, nur hätte es dann auch durchaus sein können, dass es nicht ungewollt sondern mutwillig geschehen wäre. Da war sich Dr. Akura sicher! Joey wurde inzwischen in den Notarztwagen transportiert um ihm dort endgültig der gaffenden Masse zu entreißen. Und nach einer Weile stellten auch der Arzt fest, dass die Wunden des Jungen zwar äußerst schmerzhaft waren, ihn aber nicht gleich umbringen werden, dennoch würde es bestimmt eine lange Zeit brauchen bis die Wunden verheilt sind. Als Kaiba sich dazu durchgerungen hatte, sich auf den Beifahrersitz des Rettungswagens zu setzen von wo er durch das kleine Zwischenfenster dem Treiben im hinteren Teil des Wagens gut im Blickfeld hatte, konnte auch er sehen, wie der braunäugige bereits die Augen geöffnet hatte. Bei diesem Anblick, der zwar immer noch angsteinflößend war, konnte er jedoch fürs erste durchatmen. >Er lebt!< um diese eine Erkenntnis kreisten seine Gedanken! Die zwei Worte hallten immer und immer wieder in seinem Kopf umher. Schließlich gesellte sich auch der Arzt zu Kaiba "Er hat in gewisser Weise Glück gehabt, dass das gerade heute passiert ist!" sagte er leise, während Kaiba ihn nur entsetzt ansah "Willst du etwa sagen es sei gut, dass er jetzt ins Krankenhaus kommt, und für wer weiß wie lange da drinne liegen muss? Ist es das was du damit sagen wolltest? Dann schmeiß Ihn doch gleich wieder zurück auf die Straße, auf der er ja das Glück hatte liegen zu dürfen!" zischte Kaiba in einem Ton bei dem jeder andere augenblicklich das weite gesucht hätte. Nicht so der alte Mann, der sass immer noch mit einem, wenn auch nur leichten, Lächeln Kaiba gegenüber und musterte diesen. "Nein mein Junge so meine ich das doch nicht! Und spar die deine eisigen Blicke für deine Geschäftspartner auf, du weißt bei mir zieht sowas nicht! Und zu deiner Information, ich meinte damit die Verletzungen des Jungen, wie heißt er eigentlich?" sagte er immer noch mit sanfter aber eindringlicher Stimmer. "Joseph Jay Wheeler, wobei ich mir bei dem zweiten Vornamen nicht hundertprozentig sicher bin, ich bin der Meinung ich hätte einen seiner Freunde ihn mal so nennen hören" murrte Kaiba, der es inzwischen aufgegeben hatte, den alten Anzuschreien. "Aha also Joey Wheeler heißt er also, nun gut nochmal zu deiner Unterstellung vorhin. Ich meinte die Verletzungen von Joey, die nicht eine folge des Unfalls sind. Siehst du oft ist es zu spät, wenn man es herausfindet, und dann kann man meistens außer einen schönen Grabstein aussuchen nichts mehr für die Kinder tun, die zu Hause misshandelt werden." erklärte er weiter. "Ach Joey ist ein kleiner Raufbold, bestimmt hat er sich wieder mit irgend jemanden, der ihm eigentlich haushoch überlegen ist, angelegt und wie so oft verloren!" mischt sich Kaiba ein. "Nein mein Junge ich habe schon viele behandelt die sich in wilden Schlägereien an die Gurgel wollten, und glaube mir, niemand von denen nicht mal die schwächsten hatten derlei Verletzungen davon getragen. Junge das sind keine Verletzungen die man sich bei einer Schlägerei einfach mal so einfangen kann, das mein Junge sind Verletzungen, die einzig und allein der Qual dienen, der Junge sollte leiden nicht einfach nur Schmerzen ertragen, Nein er sollte sich gedemütigt fühlen!!!" Kaiba konnte nicht fassen was der Arzt da gerade geschildert hat. Verdrehte Welt, er der ihn eigentlich dazu gebracht hatte unachtsam zu sein und somit an diesem Unfall indirekt die Schuld trug sollte nun sein ìRetter' sein? "Was passiert jetzt mit Ihm?" fragte Kaiba zögerlich. "Nun ja wir werden ihn erstmal ins Krankenhaus bringen seine Verletzungen versorgen und warten bis es ihm besser geht, danach werde ich wohl langsam anfangen müssen ihm unangenehme Fragen zu stellen, ich weiß dass solche Kinder einen nicht alles sofort auf die Nase binden, so etwas braucht lange. Aber warum interessiert sich ein Seto Kaiba eigentlich dafür?" Wollte der Arzt auf einmal wissen, worauf der braunhaarige nicht die geringste Lust verspürte zu antworten. Weitere fünf Minuten später fuhr der Wagen endlich in Richtung Krankenhaus von dannen, und Kaiba stand , da er nicht im Rettungswagen mitfahren durfte, wieder an der Ecke, von der er den blonden als erstes hatte entdeckt wie er da auf dem Boden lag. Um ehrlich zu sein verspürte er nicht den Drang so schnell wie möglich ins Krankenhaus nachzufahren, in die Schule wollte er nun aber auch nicht mehr zurück! (Kein Wunder wer will da schon hin? Bin froh dass ich sie hinter mir hab! XD ) Er konnte nicht einfach zurück in die Klasse gehen und so tun als sei nichts vorgefallen! Nunja sein Fahrer war ja nu nicht grad in der besten Verfassung um sich hinters Steuer zu setzen. Er wollte auch gar nicht in einer stickigen Limousine sitzen. Es half alles nichts, wenn er irgendwie nach Hause wollte blieben nur zwei Möglichkeiten, entweder laufen oder Taxi. Er entschied sich trotz der aufziehenden Wolken, die sich schon bedrohlich dunkel gefärbt hatten, für das erstere und marschierte immer noch Geistesabwesend in Richtung Kaiba Anwesen. Er spürte, wenn er an den Anblick des blonden dachte immer noch diesen Schmerz, tat es jedoch als Schockreaktion ab. Er, Seto Kaiba, hatte doch keine Angst, um nichts und niemanden, naja außer für Moki. Und doch ist heute spürte er einen kleinen Riss in seiner Fassade, den zwar außer er niemand erkennen würde, und doch fühlte er es deutlich! Er konnte sich einfach keine Gefühle erlauben und Angst schon gar nicht! Was würde denn ein Kaiba sein der Angst hatte! Er könnte ja am ende noch für menschlich gehalten werden! Nein niemals, er würde es nicht so weit kommen lassen, um nichts in der Welt! Da könnte sich ein Joey Wheeler auch vor seinen Augen aus dem Fenster stürzen er würde niemals Gefühle zeigen, niemanden! Doch je öfter er sich es einredete umso weniger glaubte er daran, er könnte doch seinen kleinen Köter nicht einfach allein lassen, ihn sogar verlieren, Nein dazu mochte er ihn zu sehr! >Moment mal, .............mögen? Ich Ihn? Naja er bringt mich zum lachen, doch das macht eine Bankrotte feindliche Firma auch!< Es war nicht zu ändern er konnte es sich einfach nicht eingestehen! Er wollte einfach nicht! Joey der inzwischen im Krankenhaus angekommen war kämpfte erbittert mit einer der Krankenschwester, die ihn doch tatsächlich mit einer Spritze zu leibe rücken wollte. Erst als sich ein weiterer Arzt und zwei Pfleger sich seiner Annahmen, musste er die leidige Prozedur über sich ergehen lassen. Er wusste bis jetzt noch nicht was geschehen war, er wusste auch nicht wem er diese vorzügliche Behandlung und das Einzelzimmer inklusive neuer Garderobe zu verdanken hatte. Es war ihm im Grunde auch egal, er mochte es nicht so viel Aufmerksamkeit zu bekommen, wie lange würde es bei dieser Pflege dauern, bis man hinter sein Geheimnis kam? >Halt Moment mal, Kaiba, er hat mich gepackt...............mein Hemd, ...........seine Worte, er weiß es! Ich soll wie mein Vater sein? Das kann nicht sein! Und wenn er nun recht hat, immerhin bin ich doch sein Sohn!< Er merkte die Schwester nicht einmal als sie ihm die Spritze verabreichte, er sass einfach nur da, ohne sich zu wehren. Vor einer Sekunde hätte er einen Mord begangen um diesen scharfen Etwas aus dem Wege gehen zu können doch jetzt? Auf einen Schlag kamen die Erinnerungen wieder hoch, wie er im Flurstand, dann Kaiba, seine Worte, sein Blick, die Flucht, das Dach, der Wagen und das quietschen der Reifen. Zu Vieles was sich in sein Gedächtnis brannte, das er nicht mit einem dummen Spruch für nichtig erklären konnte. Er wollte schlafen einfach nur wieder schlafen, ohne diese Pein die ihm seine Erinnerungen bereiteten. Wie konnte er Kaiba jemals in die Augen sehen, in diese kalten verachtenden Augen? Nein er war nun zu dem perfekten Opfer geworden, war Kaiba hoffnungslos ausgeliefert und konnte nichts dagegen tun, ohne noch mehr an Stolz einzubüßen. Er hatte ihm seine schwache Seite geradewegs unter die Nase gehalten, und dieser, das war sich Joey sicher ließ bestimmt keine Gelegenheit aus um ihm restlos fertig zu machen! Und wieder stellte er sich die Frage nach dem Warum?! Er konnte sich einfach keinen Reim draus machen, hatte er eine Zielscheibe auf der Stirn mir einem fetten "Kaiba tritt mich" Banner drauf? Warum musste er ihn immer wieder ärgern, ihn runter machen, ohne Grund seine Würde mit Füßen treten? Er tat es doch auch nicht! Gut er war auch nicht gerade nett zu seinem Erzfeind, stichelte ihn bis er kochte, doch alles nur weil er die Illusion hatte, wenn er beginnt würde Kaiba irgendwann die Lust verlieren, denn wer streitet sich denn schon gerne mit einem bissigen, ja meinet wegen auch, Köter? Er versuchte Zähne zu zeigen, unverletzbar zu sein, jedenfalls nach außen! Und nun? Alles kaputt! Mit einem Schlag, nein vielmehr mit einem Stofffetzen, alles kaputt, was er sich die letzten Jahre in denen er Kaiba kannte aufgebaut hatte. Bei dem Gedanken krümmte sich etwas in Ihm zusammen, er konnte nicht genau abschätzen was es war, doch es tat unheimlich Weh, mehr noch als all die Schläge die er von seinem Vater einstecken musste. Noch nicht einmal die Worte seines Vaters die sonst seinen Schlaf raubten und ihn immer wieder in ein tiefes Loch stießen, kamen diesen Schmerzen gleich! Lag es an dem braunhaarigen? Waren seine Worte schlimmer, vielmehr waren seine noch kommenden Worte an diesem Schmerz schuld? Er wusste es nicht. Doch dieser Gedanke nahm ihm seine letzte Kraft, saugte alles an Hoffnung aus dem ohnehin schon geschundenen Körper des kleinen einsamen Jungen, der inzwischen zusammen gerollt in seinem Krankenhausbett lag und sich langsam aber sicher mit diesen Gedanken in den Schlaf weinte. 3. Kapitel Er weinte noch immer selbst als ihn die Müdigkeit überkam und mit in sein Reich zerrte. Stumm und einsam ertrug er die Schmerzen, er verdammte sie, hatte jedoch keine Kraft mehr sich dagegen zur Wehr zu setzen. Warum auch? Er hatte sich lange genug gewehrt, er wollte diesen Kampf nicht mehr allein bestreiten! Zu oft hatte er verloren! Wo waren seine Freunde wenn es darauf ankam ihm zur Seite zu stehen? Nicht einmal Yugi, sein bester Freund hatte sich die Mühe gemacht Fragen zu stellen, Fragen auf die er nur zu gern geantwortet hätte. Er wollte es sich endlich von der Seele reden, all seinen Schmerz und seine Ängste wollte er bekämpfen, aber allein war dies ein unmögliches Unterfangen. Niemand sah wie schlecht es ihm ging. Alle spielten nur heile Welt. Und dafür hasste er sie. Ja man kann seine Freunde auch hassen, nicht aufgrund dessen Charakter, Nein denn er konnte machen was er wollte, sich einreden was er wollte aber einen guten Charakter, ja das hatten sie! Doch er hasste Sie für ihre Untätigkeit! Kann es denn sein das man das offensichtliche übersehen kann? Ihn diesem Fall ja! Und wieder teilten sich seine Gedanken einerseits mochte er diese Unbefangenheit und die Ablenkung die sie Ihm boten, andererseits verabscheute er ihre Fähigkeit das eigentlich Sichtbare zu ignorieren! Er ging allmorgendlich los, mit der Hoffnung jemand würde seinen Fall nach unten bremsen, Ihn auffangen und auf den richtigen Weg geleiten, Ihm einen Ausweg zeigen der nicht gleich mit einem Grabstein endete. Ja er hatte schon sehr oft darüber nachgedacht allem ein Ende zu machen, hatte sich aber nie überwinden können. Wenn er es selbst tun würde, hätte er dann nicht verloren? Joseph Jay Wheeler war kein Verlierer, er war einsam und verletzt, aber er war kein Verlierer. Nein sein Vater, der der sein eigenes Kind schlug und misshandelte der war ein Verlierer. Joey wollte alles aber nie so sein wie sein Vater! Wenn er sich das Leben nehmen würde, würde das bedeuten sein Vater hätte recht gehabt mit all dem was er Ihm jemals an den Kopf geworfen hat und das durfte einfach nicht sein! Er wollte sich an seinem Vater rechen, und wie konnte er das an besten als indem er einfach beschloss egal was komme weiterzuleben! Ja er war sich sicher er würde seinen Vater durch seine bloße Anwesenheit, die wie er es immer wieder gesagt wurde, unerträglich sei. Träumen tat der Junge im Schlaf schon lange nicht mehr, zu tief sass die Angst er würde zu fest schlafen, seinen Vater nicht hörend wie er sich in sein Zimmer schlich, naja schleichen, wie ein betrunkener eben schleicht. Zu tief war die Angst sogar in seinen Träumen kämpfen zu müssen, lieber eine traumlose Nacht als eine voller Schmerz. Wovon sollte er denn schon träumen? Von seinen Freunden? Die Freunde die jedes mal die Augen vor der Realität verschlossen wenn Joey mal wieder aussah als hätte er sich mit einem Dampfhammer angelegt? Nein sicher nicht! Von Kaiba der ihn immer wieder klar machte was er in seinen Augen war? Kaiba............ letztendlich landeten seine Gedanken immer wieder bei der gleichen Person........ groß.............kalt............. unmenschlich.......... ohne Gefühle.............. Aber war er wirklich ein Mensch ohne Gefühle? Wie kam es dann, dass ihn sein kleiner Bruder so abgöttisch liebte. Wer liebt schon einen Menschen ohne Gefühle, bemitleiden........ sicherlich aber lieben? Kaiba hatte Gefühle auch wenn er sie nicht zeigte, das wusste der Braunäugige nur zu Gut, bei jeden kleinen Streit den er mit ihm anfing leuchteten seine Augen auf. Bei jeden kleineren Scherz und sei er auch auf seine Kosten, veränderte sich seine Mimik. Sie war in dem Moment nicht mehr ganz so kalt wie sonst! Sie hatte sicherlich immer noch gehörigen Respekt nach sich gezogen aber sie war nicht mehr so sehr kalt! >Wieso tat er das nur? Warum musste er mir das antun?< mit diesen Gedanken erwachte der kleine Blonde, immer noch im Krankenhausbett liegend, immer noch zusammen gerollt......... immer noch allein! Warum konnte denn keiner an seinem Bett warten bis er die Augen aufschlug? Wo waren alle diejenigen die ihm auf ewig die Treue hatten geschworen? An seinem Krankenbett jedenfalls nicht. Dazu brauchte er noch nicht mal die Augen öffnen um das zu wissen, keiner war da, kein Atem zu hören, kein nervöses auf und ab gehen. Nur der blonde junge und seine Gedanken. Dabei hasste er es allein zu sein. Alleine war er gezwungen sich Gedanken zu machen, niemand würde ihn ablenken. Alleine hatte er doch Angst, sah das denn niemand? Waren denn alle so blind, dass sie nicht sahen wie er leidet? Auf die kahle Wand starrend nahm er nun auch den Arzt nicht wahr, der soeben sein Zimmer betreten hatte und sich den Knaben der dort vor ihm kauerte genau ansah. "Na, mein Junge wieder aufgewacht? Wie geht es dir denn heute?" Es dauerte eine Weile bis ihn die Worte des Arztes erreichten, schließlich wandte er sich zu ihm "Wie lange habe ich denn geschlafen? Ich hab immer noch leichte Schmerzen, ist aber nicht so schlimm" antwortete der aus seinen Gedanken gerissene. Er mochte den Arzt vom ersten Moment an, drum versuchte er so ehrlich es für seine Verhältnisse ging zu antworten. Man kann nicht sagen ob der Arzt es ihm nun glaubte oder nicht, er kannte solche Situationen nur zu gut und wusste genau Misstrauen seinerseits währe das schlimmste was er dem Jungen in seiner jetzigen Lage antun könnte. Drum nahm er die Antwort ohne eine Miene zur verziehen zur Kenntnis. Setzte sich jedoch zu ihm, nicht um jetzt wie wild Fragen zu stellen, bei denen er sich sicher war die Antwort bereits zu kennen. Nein er wollte einfach versuchen dem Jungen seine Angst zu nehmen, so hatte er es damals bei Seto auch funktioniert, und dieser war weiß Gott ein härterer Brocken, zwar von der Situation nicht schwieriger aber dennoch. Er sah den Jungen noch eine Weile an bevor er sich vorstellte "Mein Name ist Dr. Akura. Ich wollte mal nach dir schauen, ob es dir auch an nichts fehlt. Und zugegeben war ich auch ein klein bisschen Neugierig, ich wollte den Jungen kennen lernen, der es fertig bringt meinen Seto in blankes entsetzen zu stürzen." Joey konnte nicht glauben was er da hörte, seinen Seto? Blankes Entsetzen? Seto Kaiba entsetzt? Er musste ihn mit irgend jemand anderen verwechseln. Nun gut der Gedanke, dass man einen Kaiba mit niemanden verwechseln kann, ließ ihn letztendlich die Worte des Grauhaarigen glauben, dennoch schaute er ihn nur perplex an. Der alte Mann sah die verwirrten Augen und beschloss die Situation aufzuklären. "Ich kenne Seto schon mein ganzes Leben, ich war schon von Anfang an sein Arzt und bin es auch heute noch, ich kannte noch seine richtigen Eltern, und auch den kleinen Jungen Seto der immer nur spielen wollte, und permanent unsere Nerven mit seinen Scherzen strapazierte. Doch so entsetzt wie heute habe ich ihn auch erst einmal gesehen, was immer du getan hast, du hast anscheinend dafür gesorgt, dass der wahre Junge wieder zum Vorschein kam, wenn auch nicht für lange, und auch für kaum jemanden sichtbar." .................STILLE "Er rief mich an, ich soll doch so schnell ich kann zur Unfallstelle kommen! Als ich dort ankam war hatte sich eine Menge Schaulustiger eingefunden. Du hättest sehen sollen, wie er dich verteidigt hat." ein leichtes Schmunzeln schlich sich nun auf die Lippen des Arztes. Joey sah es kaum er war zu beschäftigt das soeben gehörte zu verarbeiten! Auch eine Antwort bzw einen Kommentar konnte er nicht geben. Seine Gedanken drehten sich im Kreis, Kaiba soll ihn beschützt haben? Das sollte er glauben? Einfach so? Er konnte sich noch so anstrengen Gegenwehr zu leisten doch dieser Gedanke von Seto Kaiba beschützt zu werden gefiel ihm. Und dieses Gefühl nahm der Zeit an Stärke zu ohne das er etwas erwidern konnte, er registrierte nur schwach wie der Arzt sich verabschiedete und das er später noch einmal nach ihm schauen würde, noch nicht mal die Tür nahm er wahr, er versank immer tiefer in Gedanken. Keine schlechten Gedanken, zum ersten mal seit Jahren fühlte er so etwas wie wahre Freude! Er wollte gar nicht mehr in Gesellschaft sein, nach dem was er da gerade vernommen hatte, er wollte alleine sein mit seinen Gedanke, er wollte sie genießen dieses Gefühl der Freude so lange wie möglich in sich zu spüren, Nein niemand sollte ihn jetzt stören. Am anderen Ende der Stadt, sass ein ziemlich verwirrter Firmenchef über den täglichen Papierkram und konnte sich einfach nicht konzentrieren. Mokuba lag schon in seinem Bett, er war ziemlich fertig als er erfahren hatte was heut passiert war, er hatte auch keine Lust mehr irgendwas zu machen geschweige denn mit dem Auto zu einem seiner Freunde zu fahren. Er wusste nicht ob er überhaupt noch einmal in der Lage war sich in so ein rollendes Ding zu setzen. Also hielt er es für vernünftiger sich in sein Bettchen zu verkriechen und vor morgen früh nicht mehr rauszukommen. Seinem großen Bruder war dies durchaus nicht ganz unrecht, er wollte keine weiteren Fragen über sein befinden oder über das von Joey beantworten. Mokuba hatte vorhin eine berechtigte Frage von sich gegeben, die zumindest nach Kaibas Ansicht, nicht gerade zur Beruhigung seinerseits beitrug. Der Kleine hatte gefragt warum Seto den blonden einfach allein gelassen hat, ihn sich selbst und den Ärzte ausgeliefert hat. Eigentlich eine Kinderfrage wie sie naiver nicht sein kann, doch er kannte seinen Bruder nur zu gut, der kleine Wicht mit seinen zwölf Jahren wusste genau was er mit dieser Frage bewirkte. Wenn Seto schon blind war, hieß das nicht unbedingt, dass Mokuba es auch war. Der Kleine hatte schon seit längeren bemerkt, wie sein großer Bruder mit einem Lächeln auf den Lippen nach Hause kam. Meistens an den Tagen an denen er die gleichen Kurse hatte wie ein gewisser Blondschopf. Dafür brauch man nun keinen Doktortitel zu haben um zu wissen was Sache ist, und dieser kleine Junge mit den langen schwarzen Haare war alles nur nicht doof, er war immerhin ein Kaiba, und denen liegt es im Blut eine Fährte die sie einmal gewittert haben nicht wieder zu verlieren. 4. Kapitel Kaiba kam einfach nicht mit seiner Arbeit voran. Diesmal konnte er sich mit noch so viel Arbeit eindecken, es klappte einfach nicht. Seine Gedanken schweiften immer und immer wieder zu den kleinen Blonden >Was er jetzt wohl gerade macht? Geht es ihm gut? Waren seine Verletzungen die er sich bei dem Unfall zugezogen hatte wirklich nicht sooo schlimm?< Er gab auf, gab sich geschlagen und sich den Gedanken hin. Sollte er nicht wenigstens Akura anrufen und fragen wie es Joey inzwischen ergangen ist? Natürlich rein aus versicherungstechnischen Gründen, denn immerhin war es einer der Kaibaìschen Bediensteten der ihn angefahren hatte, da wäre es doch taktisch unklug sich nicht zu informieren, nachher würde man ihn noch als Chef des besagten Bediensteten zur Verantwortung ziehen, obwohl dieser ja nu wirklich fast nichts damit zu tun hatte. Naja er war ja nur der Grund, der den Jungen veranlasst hatte, völlig verstört den Heimweg anzutreten. Von seinem Fahrer hatte er erfahren wie es überhaupt zu dem tragischen Ereignis gekommen ist. Der Mann am Steuer konnte nichts dafür, dass der Blonde ohne auf den Verkehr zu achten die Straße überquert hatte. Er stand plötzlich mitten auf der Straße und versuchte noch nicht einmal dem entgegenkommenden Auto auszuweichen. Der Fahrer meinte weiter er habe noch gesehen dass der Junge Mann aussah als ob er einen Geist gesehen hatte, völlig entsetzt, mit Tränen in den Augen. Diese Worte lösten erneut diesen Schmerz in Kaibas sonst so kalten und gefühllosen Herzen aus und es war vermutlich auch der Grund warum er sich nicht mehr konzentrieren konnte. Letztendlich blieb ihm also nichts anderes übrig als sich entweder persönlich in das Krankenhaus zu begeben oder aber sich bei dem Arzt nach dem Zustand des Jungen zu erkundigen. Er entschied sich für ersteres. Sicher er vertraute dem Arzt und dessen Aussagen voll und ganz, und aufgrund derer gemeinsamen Vergangenheit machte er sich auch nicht die Mühe sich bei ihm zu verstellen und den harten zu spielen, und doch war da ein kleines Stimmchen das ihn so zusetzte dass er gar nicht anders konnte als sich auf den Weg ins Krankenhaus zu machen. Er würde ja früh genug feststellen wenn er damit einen Fehler begehen würde. Gesagt getan, keine zwei Minuten später war er startbereit. Der Ersatzfahrer wartete und es konnte los gehen. Die Fahrt kam ihm unendlich lange vor, und obwohl er wusste dass es keine fünf Minuten waren die er benötigen würde, hatte er beim Eintreffen an besagtem Zielort das Gefühl er sei Stunden unterwegs gewesen. Doch diese, wie es ihm vor kam Stunden, waren nichts gegen die Zeit die er benötigte um die Stufen des Krankenhausportals empor zu steigen. Er brauchte unendlich lange um überhaupt aus dem Wagen zu steigen. >Soll ich? Soll ich nicht? Was soll ich denn überhaupt sagen? Kann ich ihm überhaupt in die Augen schauen? Will er mich sehen? Was mache ich wenn er mich nicht sehen will? Einfach nach Hause fahren und so tun als sei das Ganze nie geschehen?< Er merkte nicht mal wie er mitten in der Bewegung inne hielt und nun wie zu Eis erstarrt auf der Treppe vor der Tür des Einganges stand. Was sollte er machen wenn der Blonde ihn nicht sehen will? Wieso machte es ihm eigentlich so zu schaffen? Es war doch nur Joey........... der Joey den er vor wenigen Stunden zerschmettert hat.........der kleine Blonde Junge der ihn so oft zum lachen brachte. Wie konnte er ihm das nur antun? Er wusste genau dass es keinerlei entschuldigende Worte für sein Verhalten ihm gegenüber gab. Und doch versuchte er sich an die Hoffnung zu klammern, dass es gar nicht so schlimm gewesen sei und er sich nur getäuscht hatte als er in die leeren Augen des kleinen blickte, diese Augen die ihn trafen, mitten ins Herz. Wie konnte dieser kleine Raudi sich so in Kaibas Gedankenwelt schleichen, immer und immer wieder? Und warum ließ er es zu? Vielmehr wieso konnte er es nicht einfach abstellen, dieses Gefühl, er konnte doch sonst alle Gefühlsregungen im Keim ersticken? Warum klappte es diesmal nicht? Langsam brach die Dämmerung in Domino herein. Und ein wie in Stein gemeißelter Kaiba stand immer noch auf den Stufen der Treppe, er konnte einfach nicht weiter gehen. Er hatte Angst! Ein Kaiba hatte Angst, nicht weil er befürchtete die Akzienkurse könnten plötzlich in den Keller fallen und er und sein Bruder säßen bald auf der Straße, nein nicht diese Art von Angst, keine egoistische Anwandlung, Nein er hatte Angst um einen Menschen der ihm wie er langsam begriff näher stand als er jemals gedacht hatte. Er wollte endlich zu seinem Joey, und riss sich aus den unsichtbaren Armen die ihn die ganze Zeit daran gehindert hatte das Richtige zu tun. Er ging zwar immer noch langsam aber er ging. Langsam näherte er sich dem Ärztezimmer in dem Akura immer seine Zeit verbrachte wenn er nichts zu tun hatte, was nicht grad oft der Fall zu sein schien. Er bog um die Ecke um einen Blick in den Raum zu werfen indem eigentlich sein alter Freund sitzen sollte, doch er fand ihn nicht. Wo konnte er denn sein? Kaiba wartete diesmal konnte es ihm nicht schnell genug gehen, er wollte unbedingt wissen wie es dem blonden Jungen ging bevor er sich auf den Weg zu ihm machte, er wollte ja immer hin gewarnt sein, sollte dieser nicht in der Verfassung sein seinen Anblick zu ertragen. Es dauerte wieder unendliche Kaibaìsche Minuten bis er eine Vertraute Stimme auf dem Gang, sich nähernd hörte. Als der Arzt in der Tür stand konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen, immer hin sah man nicht alle Tage einen Seto der keine Sekunde still auf einen Stuhl sitzen konnte und ungeduldig wie ein kleines Kind hin und her rutschte. Er machte sich erst bemerkbar als er sich sicher war er würde den jungen Mann vor sich keinen Schrecken einzujagen immerhin hatte dieser heute schon genug Aufregung gehabt. "Na warum denn so ungeduldig?" neckte der alte Mann den nun doch etwas verlegenen Seto Kaiba. "Ich hab gedacht du würdest schon viel eher hier sein. Und ich glaube auch du wurdest sogar ein bisschen vermisst. Sicher bin ich mir da aber nicht. Ich habe übrigens mit unserem Freund eine kleine Unterhaltung gehabt. Die Wunden die er sich bei dem Unfall zugezogen hatte sind wirklich nicht so schlimm wie es am Anfang aussah. Und doch kann ich nicht umhin dir zu sagen dass ich mir ernstlich sorgen mache um den Jungen." sprach er weiter, das Lächeln war mittlerweile aus seinem Gesicht verschwunden und wurde durch eine fast traurige Miene ersetzt. Seto konnte und wollte dazu nichts sagen, was denn auch, er war ja auch im Grunde bei dem vermissen hängen geblieben und versuchte sich einen Reim daraus zu machen. Wer wurde vermisst, sicher wer vermisste war klar, Joey, doch wer sollte es sein? Etwa er? Langsam versuchte er dem Arzt aber dann doch zu folgen immerhin war es ja wichtig was dieser von sich gab. "Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich glatt denken du hast mir am Nachmittag gegenüber gesessen. Wenn du glaubst diesen Jungen zu kennen dann rechne mit einer herben Enttäuschung, er macht auf mich den Eindruck als ob er sich jeden Moment aus dieser Welt verabschiedet und sich in seine eigene unergründliche zurück zieht. Er leidet und wer weiß wie lange schon, du bist nicht der einzige der seine Maske mit Fäusten umklammert und immer erpicht darauf ist den Schein zu waren." Bei den Worten des Arztes zog sich in Kaiba immer mehr etwas zusammen, er wusste nicht was, doch es fühlte sich an als ob er jeden Moment vor Schmerzen schreien würde. Sollte ihn der kleine Blonde so hinters Licht geführt haben, ihn? Der der sonst schon eine Maskerade auf einem Kilometer Entfernung erkannte? Wie machte er das? Wie konnte er ihn denn nur so belügen? Ach ja richtig, er musste es ja tun, er musste ja immerhin dafür sorgen, dass wenigstens ein kleiner Rest an Stolz und Würde in ihm bliebe. Kaiba spürte wie immer mehr Schuldgefühle in ihm hoch stiegen, ihn drohten mit sich zu reißen ohne Hoffnung auf Wiederkehr. Die Schuldgefühle, waren die es die ihn so sehr an den kleinen denken ließen? Nein da war er sich sicher! Aber was war es dann? Sicher konnte sich Kaiba keinen Reim draus machen, er kannte keine Liebe außer die unter Geschwistern, dieses Gefühl war ihm schon immer derart fremd gewesen, das er regelrecht davor flüchtete, er hatte Angst davor sich jemanden anzuvertrauen der nicht durch Blut an ihn gebunden ist. Er war immer der Auffassung gewesen, wenn er es nicht kennen lernt kann er genauso wenig alleingelassen werden wie es vermissen. Wer vermisst schon etwas unbekanntes? Er tat es! Er sehnte sich insgeheim nach Nähe. Er wollte wissen wie das ist, wollte verstehen was die anderen um ihn herum zum lachen brachte. Zu spät erkannte er, dass er das was er suchte schon lange bei seinem ärgsten Gegner gefunden hatte. Aber war es denn nun schon zu spät, um es doch noch richtig zu machen? Joey wiegte sich immer noch in den Gedanken die sich bei dem Gespräch mit dem Arzt in seinen Kopf geschlichen hatten, mit der Freude über die genannten Worte und das neu gewonnen Wissen über einen bestimmten scheinbaren eiskalten Jungen. Er lag einfach nur da, die Augen geschlossen, versuchte sich daran zu erinnern wie die genauen Worte des alten Mannes waren, was leider gar nicht so leicht war, denn immerhin hatte er ab einen gewissen Zeitpunkt nicht mehr klar denken können und somit auch nicht dem Gespräch weiter folgen. >Wenn ich mich da nur nicht wieder täusche, ich kenn mich doch, ich bin viel zu naiv in mancher Hinsicht. Ich versuchs einfach, noch mehr weh tun kann mir eh keiner. Allein sein hat auch was gutes an sich. Keiner kann mir wehtun.< dachte Joey als er plötzlich das knarren der Tür vernahm. Er hatte eigentlich mit dem Arzt oder irgend einer fiesen Schwester, die Ihn mit diesen spitzen Dingern quälen wollte gerechnet, umso erstaunter war er wer dort in dem Spalt zu erkennen war. Naja um ehrlich zu sein konnte er es nur ahnen, die Tür war ja nicht einmal 20 Zentimeter offen, so sah er nur einen Zipfel eines weißen Mantels, eine Hand an der Tür und einige braune Strähnen durch den Spalt blitzten. Da war sie wieder diese unerklärliche Freude, doch auch die Angst kam mit immer größeren Schritten um den Blondschopf wieder in die Realität zu zerren. Nein er wollte nicht in diese Welt, er wollte in seiner bleiben, in der er sich nicht immer umschauen musste ob irgend was um ihn herum geschah. Er wollte nicht wieder seinen Schmerz vor Augen geführt bekommen. Er begann leicht zu zittern als sich die Tür immer weiter öffnete und ihn in diese kalte grausame Welt zurück holte. Da stand er nun im Türrahmen und schaute sich im Zimmer um, er wusste nicht was er erwartete hatte, doch auf keinen Fall einen mit Angst in den Augen zitternden Joey. Hatte er etwa vor ihm Angst? Klar ist ja auch verständlich nach dem was heute passiert war, und er meinte nicht das Auto ihm seinen Joey fasst entrissen hätte, und das bevor er es erkannte, was ihm dieser kleine Streithahn da bedeutete. Er wusste nicht ob er gehen sollte oder einfach hineinstürmen und ihm um den Hals fallen sollte. Naja wenn er ehrlich sein sollte war das mit dem um den Hals fallen zwar keine schlechte Idee, aber nun wirklich nicht das was er wollte. Noch nicht jetzt, er musste sich erstmal ordnen, seinen roten Faden wiederfinden und sich genau darüber im klaren sein. Doch bei diesem Anblick verschlug es ihm den Atem, sein Hals schnürte sich zu und machte auch keine Anstalten ihm auch nur ein bisschen Luft zu gönnen. Er hätte alles getan um den Beginn des Tages und seine Worte und Taten gegenüber dem Blonden ungeschehen zu machen. Er mochte ihn doch, nein es war mehr als mögen, doch diesen Gedanken wollte er bei diesem Bild was er da vor seinen Augen hatte nicht zu Ende denken. Die Arme um die Beine geschlungen, der dicke verbannt um das sonst so widerspenstige goldene Haar, und diese Augen. Gott lass ihn mich bitte nicht hassen, war der einzige Gedanke der halbwegs klar in seinem Kopf war. >Er war es wirklich, er kam zu mir............wollte er sein Werk vollenden? Mich nun endgültig zerbrechen? Warum kommt er nicht rein und macht es einfach dann hab ich es hinter mir! Na los komm schon! Lass mich nicht so lange auf meine Vernichtung warten!< wirbelte es in dem bandagierten Kopf umher. Bei diesem Gedanke konnte er, so sehr er auch kämpfte, seine Tränen nicht mehr unterdrücken. Warum auch? Er hatte es doch so gewollt? Keiner der beiden war im Stande ein Wort heraus zu bringen, Joey saß einfach nur da, die Tränen rannen über sein Gesicht, über seine erhitzten Wangen. Und Kaiba? Er stand einfach nur wie versteinert in der Tür. Doch auf einmal konnte er es nicht mehr unterdrücken, den Willen den kleineren zu trösten. Er ging zu Joey ohne auch nur ein Wort zu sagen und nahm ihn in seine Arme. Er wollte den ganzen Schmerz von ihm nehmen, seinen kleinen Hund einfach nur beschützen und ihn nie wieder loslassen. "Das verzeih ich dir NIE!!" presste der blonde, sich im Griff des Braunhaarigen wiederfindend, hervor. Er wehrte sich nicht gegen die Umarmung, sie gefiel ihm sogar, und doch musste er einfach diese Worte aussprechen. Und sie trafen den größeren von beiden wie ein Messer! Augenblicklich stockte dieser. Bekam nun endgültig keine Luft mehr und ließ von dem blonden ab. Nun stand er vor ihm der große Kaiba unfähig sich auch nur einen Millimeter zu rühren, er stand einfach da und starrte den kleinen an. Nicht kalt oder gehässig noch nicht einmal arrogant von Verachtung keine Spur. Das einzige was sich in seinen ansonsten scheinbar leeren Augen widerspiegelte war Angst, Entsetzen und Schmerz. Soo kinners da isses das fünfte Kapitel ich hab vor die beiden noch richtig leiden zu lassen also nicht sauer sein ich mag die beiden doch auch, aber dass ich sie mag heisst noch lange nicht dass ich sie nicht noch ein bisschen quäle, oder vielleicht auch ein bisschen mehr! 5.Kapitel Seto stockte der Atem, er konnte nicht glauben was er da aus dem Mund des Kleineren hören musste. Hatte er das verdient? Ja sicher, er hatte mit einer solchen Reaktion gerechnet, und dennoch hatte er die Hoffnung nicht aufgegeben, es würde alles anders kommen! Es tat so weh, er musste sich beherrschen nicht gleich los zu schreien. War das die Rache des Kleinen? Er sah in die braunen Augen, doch er sah keinerlei Abscheu, keine Wut, kein Hass, nur Verzweiflung und Hilflosigkeit. "Warum tust du das? Reicht es dir noch nicht dass ich hier bin? Willst du mir jetzt den Gnadenschuss verpassen? Macht es dir Spaß?" Bei diesen Worten rannen Tränen über seine Wangen, es war zu viel für ihn, er verstand Kaibas Verhalten nicht. Das war doch nicht der Kaiba den er kannte, nicht der der Ihm das angetan hatte. >Es war doch eh nicht sein Ernst, er spielt doch nur mit mir, so wie immer!< schwirrte es dem Blondschopf durch den Kopf. Kaiba versuchte unterdessen das Gehörte zu verkraften, was jedoch schwerer war als er gedacht hatte. Sein Herz pochte, war er verliebt? Taten deshalb die Worte so unsagbar weh? Ja er glaubte es zumindest, er glaubte die Antwort gefunden zu haben. Er war verliebt! Ob nun ein Junge oder ein Mädchen war Ihm egal, er hatte sich nie sorgen oder gar Gedanken darum gemacht, er hatte nie darüber nachgedacht auf welches Geschlecht er nun steht. Sicherlich es gab auch schon Situationen in denen er sich komisch vorkam, Situationen in denen er Sportler so unglaublich interessant fand, naja und der Schwimmunterricht erst einmal.............Da er ja nicht teilnehmen musste hatte er in der Zeit nichts besseres zu tun als die anderen dabei zu beobachten. Der Blonde war Ihm des Öfteren schon aufgefallen, er sah ja nun wirklich nicht schlecht aus, mit seinem durchtrainiertem Körper, einzig und allein die Wunden von den Schlägereien, er dachte zumindest diese kamen von denen (genau wie die anderen), verschandelten ein wenig seine sonst makellose Erscheinung. Nein er sah sogar richtig gut aus, was die kleine Mädchen-Groupieschar ja auch zu beweisen schien. Hatte er nun den einzigen Menschen der Ihn etwas bedeutete, auf eine andere Art als Mokuba etwas bedeutete, verjagt? Ihn sich entledigt ohne es zu wollen? Nein! Das durfte nicht sein. Es konnte nicht so sein. Wie sollte er das denn überstehen? Der Blonde sass indes immer noch auf dem Bett und starrte den Blauäugigen an. Sah sein Gegenüber in die Augen und wusste nicht wie er das Verhalten des Größeren deuten sollte. Warum sah der größere aus, als würde er gleich tot umfallen? So blass, im Vergleich zu sonst, zu seiner sonstigen Blässe, sah dieser Seto Kaiba aus als hätte er einen Geist gesehen. Er wusste nichtmehr , wie lange sie so da standen, wusste nur dass er immer noch keinerlei Antwort von Kaiba erhalten hatte, hatte dieser seine Frage überhaupt vernommen? Vorsichtig hakte der Blonde nach "Hast du mich nicht verstanden? Ich hätte gern dass du mir antwortest!" -Stille- Kaiba, der bei diesen Worten langsam aus seiner Starre erwachte, wusste nicht was er antworten sollte, tat es jedoch doch "Ich wollte dich nicht verletzen! Ich wollte nur sehen wie es dir geht, ich hab mir Sorgen gemacht! Und.......ich wollte...........es tut mir leid!" stotterte er flüsternd. "Du hast dir Sorgen gemacht? Ist es nicht ein wenig zu spät? Was sollte das in der Schule? Warum tust du mir das an? Was habe ich verbrochen?" schrie derkleine völlig außer sich, es schien als hätte er seinen ganzen Kummer in diese Worte gelegt. Man merkte die Anstrengung, fie sie ihm abverlangten, Sein Atem ging schneller und unregelmäßig, sine Hände zitterten nochmehr als vorher und in seinen Augen sammelten sich erneute Tränen. Es zerriss ihn innerlich, er hatte ja recht, Joey hatte recht, warum musste er auch so brauchen um sich seiner Gefühle klar zu werden? Was war bisher so schwer daran gewesen? Kaiba fühlte sich langsam aber sicher von Joey, zu recht erhobenen Anschuldigungen, in die Ecke gedrängt. Er wollte doch nur sehen wie es ihm geht, sich bei ihm entschuldigen, und versuchen sein Handeln zu erklären........... erklären, er wusste dass es keine Erklärung und keine Entschuldigung dafür gab. Und dennoch er musste es einfach versuchen. Doch nun? Er musste da raus, konnte nicht weiter da stehen, er hatte doch keine Antworten auf Joeys Fragen, er konnte es nicht, beim besten Willen es ging einfach nicht! Er konnte sich nicht wehren. Langsam ergriff ihn eine unbändige Wut, nicht auf den kleinen, Nein auf sich selbst, er hätte sich am liebsten selbst eine reingehauen. Ohne auch noch ein weiteres Wort zu sagen verließ er das Zimmer. Es war aber auch zu verflixt, statt seine Entschuldigung anzunehmen oder ihm wenigstens eine Chance zu geben, stellte sich Joey gegen ihn und wehrte sich mit Händen und Füßen. Im Flur angekommen, musste als erstes der Mülleimer dran glauben, der sogleich mit einer geschmeidigen, jedoch kraftvollen Bewegung Kaibas eine neue Form erhielt. Als er dieses unschuldige Stück Blech genug malträtiert hatte begann er sich voll und ganz dem gerade heran einlenden Pfleger zu widmen. Dieser, stoppte als er den Blick des Blauäugigen wahrnahm und machte auf dem Absatz kehrt als er den Besitzer dieser blauen Schwerter, die sich da gerade tief in seinen Hals zu bohren schienen, als Seto Kaiba identifizierte, sein Chef wohl gemerkt. Lieber einen neuen Mülleimer bestellen als wieder ewig auf Rückmeldungen seiner Bewerbungen zu warten. Kaiba beruhigte sich genauso schnell wie sich die Wut in ihm aufgebäumt hatte. Plötzlich war da keine Wut mehr, plötzlich war da wieder diese Angst,. Dieses Wissen einen Menschen, den er wirklich mochte, verletzt zu haben, es fraß ihn fast auf! Der eben noch um sich tretende sank nun, mit dem Rücken an die Wand gepresst, zu Boden. Den Kopf auf die Hände gestützt sass er da in dem in sterilem weiß gehaltenen Gang und grübelte. Während dessen hörte der Junge mit den blonden Haaren alles mit, immerhin waren die Tür sowie die Krankenhauswände nicht sonderlich dick, Kaiba allerdings verhältnismäßig sehr laut. >Was soll denn das schon wieder, warum entschuldigt er sich erst um danach Wutentbrant aus dem Zimmer zu stürmen und seine ganze Wut auf ein solche weise raus lässt?< Der blonde verstand die Welt nicht mehr! >Und vor allem , was habe ich damit zu tun?< Mit einem Seufser schmiss sich der Verletzte zurück in die Kissen seines Bettes und versuchte das eben Geschehene zu rekonstruieren um einen Grund für das Verhalten des anderen zu finden. Vergeblich er fand nichts. Er hatte auch eigentlich keine Lust sich weiter Sorgen zu machen. Seine Gedanken drehten sich auf einem male nur um das von Kaiba gesagte, vielmehr nur um den einen Satz den er nun ganz und gar nicht erwartet hatte. 'Ich hab mir Sorgen gemacht' Immer und immer wieder hörte er diese Worte in seinem Kopf. Da war es wieder diesen komische warme Gefühl, welches er längst als Zuneigung Seto gegenüber identifiziert hatte. Umso mehr tat sein Gefühlsausbruch weh! Umso mehr taten ihm seine eigenen Worte leid, er würde ihm verzeihen könne, bei Gott er hatte es doch schon längst, schon als der Braunhaarige plötzlich in seinem Zimmer stand hatte er ihm verziehen. Er konnte doch gar nicht auf ihn "böse" sein. Er sass doch nicht am Steuer, selbst wenn wäre es nicht seine Schuld gewesen, er war der jenige der ohne einen Gedanken an mögliche Gefahren über die Straße marschiert war. Der große hatte doch lediglich ein paar Worte gesagt, deren Bedeutung er sich nicht im klaren war. Er schämte sich, Joey sass auf seinem Bett und schämte sich. Wie konnte er ihn denn nur zurückweisen? Er konnte ahnen welche Überwindung Kaiba aufgebracht haben musste um sich bei ihm zu entschuldigen. Und er wies ihn zurück. Und wieder fand er sich in einer Zwickmühle wieder. Er war, klar über das Gesagte noch entsetzt und nicht minder verletzt, dennoch wollte er nicht, dass Seto sich einfach von Ihm abwendet. Was sollte er denn nur tun? Wie konnte er es regeln ohne seine eigenen Gefühle zu verraten? Ihm fiel jedoch keine Lösung ein, die beide Seiten glücklich machen konnte. Also war für Joey die resultierende Frage, die nach dem kleinerem Übel. Was war wenn Seto aus seinem Leben verschwindet? Könnte, wollte er das? Könnte er ohne ihn leben? Sicherlich! Doch würde es dann ein Leben oder vielmehr ein Überleben sein? Er war sich sicher, er war verliebt in den Großen mir den blauen Augen. Aber Liebte er ihn? Kann man nicht erst lieben wenn man den anderen richtig kennt? Wer war der richtige Seto Kaiba? Der Eisklotz, den er aus der Schule kannte? Oder gab es noch einen anderen? Und wenn es noch einen anderen gab, warum zeigte er ihn nicht? Warum wehrte er sich gegen jegliches Gefühl? Er musste ihn erst näher kennen lernen, um zu wissen ob es nur eine kleine Liebelei war oder doch mehr. Aber tat es nicht ein bisschen zu sehr weh, für eine Liebelei? Verwechselte er Fürsorge mit Liebe? Oder Mitleid mit verliebt sein? Er kannte schon die ein oder andere Geschichte, sei es aus dem Fernsehen oder reale Begebenheiten, in denen sich die Opfer in ihren Retter verliebten, ich glaube die nannten das "Das Samaritersyndrom". Wie stand er denn überhaupt vor den ganzen Geschehnissen zu Kaiba? Sicher es machte ihm Spaß diesen immer wieder zu reizen, doch war der Grund dafür nun, ob er sehen wollte wie dieser sich schwarz ärgerte oder vielleicht weil er sehen wollte ob er auch Gefühle hatte? Denn Wut war, wenn auch nicht eine der angenehmsten, aber es war doch eine emotionale Reaktion, und diese sind nun mal Folgen von Gefühlsregungen, diese wiederum haben nur Kreaturen mit Gefühlen. Und wenn er nun mit ihm aus diesem Grund, nämlich zu sehen, ob dieser wirklich Gefühle hatte mit ihm streitete, warum tat er dies? Warum war es ihm so wichtig eine Antwort auf diese Frage zu finden? Weil er sich Hoffnung machte? Hoffnung, dass Kaiba ihm gegenüber etwas fühlte? Und zwar nicht hass, sondern Zuneigung, vielleicht sogar mehr? Der Blonde grübelte und grübelte aber auf eine befriedigende Antwort kam er nicht mehr, er merkte nicht ein mal wie ihn die Müdigkeit übermannte und ihn wieder mit in seine unendliche Tiefe riss. Doch diesmal war es ein angenehmer Schlaf, kein leichter, wie er ihn sonst erlebte, Nein diesmal fiel er einfach nur in einen tiefen traumlosen Schlaf. Und obwohl er noch immer keine Antworten gefunden hatte, schlief er doch mit einem Lächeln auf den Lippen ein, denn das letzte woran er dachte, bevor er seine Augen schloss, war Seto. Seto wie er vor ihm stand, und ihm gegenüber, Ihm, Joey Wheeler, Gefühle zeigte. Seto sass inzwischen wieder in seiner Villa und starrte aus dem Fenster, geistesabwesend hatte er nicht wirklich mit bekommen wie er nach Hause kam, er hatte so viele Fragen in seinem Kopf und doch so wenig Antworten parat. Um genau zu sein hatte er lediglich ein Antwort, nur ausgerechnet zu dieser fehlte ihm die Frage. Er wusste, dass Joey ihm nicht so schnell verzeihen würde, doch er wusste nicht warum? Seine Worte, sicherlich die haben ihn verletzt, aber ist das der einzige Grund? Er hatte doch schon oft genug solche Sprüche Joey gegenüber geäußert, doch bis vor einiger Zeit veranlassten diese nicht ein solches Gefühlschaos seiten Joeys. Was hatte sich denn geändert? Was hatte ihr, ansonsten doch so unkompliziertes, Verhältnis geändert? Woraus bestand besagtes Verhältnis eigentlich? Beschränkte es sich nur auf das Streiten? Oder war da von Anfang an mehr? Er liebte es den Blonden in Rage zu versetzten, sah nur zu gern die Leidenschaft in seinen Augen wenn er sich ihm entgegenstellte. Er brachte ihn zum lachen, was zugegeben bei Kaiba nicht gerade einfach war! Der Blonde ging jedoch nie so weit, dass er ihn persönlich angriff, sich über ihn lustig machte. Er warte immer eine angenehme Distanz und verletzte Seto nie wirklich mit dem Gesagtem. Er richtete seine "Feindschaft" nie gegen das was dem Braunhaarigen die Welt bedeutete. Warum musste er dann tun? Warum musste er ihn so weh tun? Vielleicht weil der Kleine kurz davor war die Schale Kaibas zu knacken? Hinter seine Maske zu blicken? Wollte er sich am Ende nur schützen? Wenn ja, warum? Er war inzwischen mehr als 48 Stunden wach, ignorierte jedoch sämtliche Warnungen die sein Körper nun von Minute zu Minute mehr von sich gab. Er wollte nicht schlafen, wollte nicht wehrlos seinen Träumen ausgeliefert sein, er wusste genau was ihn nachts beschäftigen würde. Er wollte nicht aufgeben, sich nicht der wohligen Wärme des Schlafes überlassen. Er konnte nicht ans schlafen denken bevor er nicht wenigstens eine Antwort auf seine Fragen hatte. Mokuba der seinen Bruder beobachtete, wie er da an seinem Schreibtisch sass und anscheinend versuchte das Fenster mit seinen Blicken zu durchbohren, stand Seto in seiner Sorge um Joey in nichts nach. Wenn sich der kleine auch mehr Sorgen um seinen großen Bruder machte als um den Blondschopf, denn dieser, da war er sich sicher würde schon zum schlafen gezwungen werden, wenn er nicht wollte, doch Seto? Mokuba hatte es bereits des Öfteren versucht seinen Bruder zur Vernunft zu bringen, doch gelungen ist es ihm bisher nicht. Er kannte seinen Bruder, er wusste, man kann ihn zu nichts zwingen was er nicht auch möchte. Und gerade dieser Gedanke machte ihm Angst. Er hatte ihn noch nie so gesehen, bis jetzt versuchte Seto wenigstens stark zu sein, wenn auch nur um dem kleinen keinen Kummer zu bereiten, doch diesmal schaffte er es nicht. Zu stark war der Schmerz der Ihn von innen zu zerschmettern drohte. Trotz mulmigem Gefühl versuchte Mokuba es denn noch ein weiteres mal und ging zu seinem Bruder um ihm zu überzeugen dass dieser sich ein wenig Ruhe gönnen sollte. Langsam und mit kleinen Schritten näherte er sich Kaiba und machte sich schließlich mit einem kurzem Räuspern auf sich aufmerksam. Der immer noch aus dem Fenster Starrende erschrak, fuhr in die Höhe und bevor er erkennen konnte wer sich dort angeschlichen hatte, wurde es schwarz vor seinen Augen. Mokuba quiekte einmal vor Schreck kurz auf und rannte dann die letzten Meter zu seinem am Boden liegenden Bruder. Dieser Atmete schwer und unregelmäßig. Seinem Gesicht war sämtliche Farbe gewichen, und kalter Schweiß war auf seiner Stirn erkennbar. Durch die Blässe die sein Gesicht umspielte und den tiefen Ringen unter den Augen sah er aus als sei er tot, was jedoch durch ein kurzes keuchen widersprochen wurde. Die Hand, Mokuba auf die Stirn Setos gelegt hatte, brachte die mögliche Erklärung für sein plötzliches Zusammenbrechen. Er hatte Fieber, sehr hohes sogar. Joey der inzwischen wieder aufgewacht war, erfuhr von einer geradezu eklig gut gelaunten Krankenschwester, dass er beinahe zwei Tage durchgeschlafen hatte, was bei den Medikamenten die man ihm verabreicht hatte durchaus nicht unüblich war. Er sass seit dem er aufgewachte hatte auf seinem Bett und wartete, wartete auf jemand ganz bestimmtes. Er wollte sich doch entschuldigen, und die von Kaiba ausgesprochene Entschuldigung annehmen. Stumm sass da und starrte die kahle Wand an, überlegte es wie er es in Worte fassen könnte. Er bemerkte nicht die Zeit, wie sie verrann, wie es langsam Abend wurde und langsam aber bestimmt die Nacht hereinbrach. Auch als der nächste Tag anbrach wartete er noch, er hatte dem Arzt gesagt, vielmehr gebeten, dieser solle sich nochmal mit Kaiba in Verbindung setzen und ihn überreden noch ein zweites mal zu ihm zu kommen. Der Arzt bestätigte dass er dies getan hatte, und Joey wartete wieder. Niemand kam. Die nächste Nacht brach an, doch niemand kam. Joey vergewisserte sich ein weiteres mal bei Akura, ob dieser auch wirklich seine Nachricht besagter Person übermittelt hatte. Und wieder erhielt er eine Bestätigung. Doch niemand kam. Langsam war auch Joeys Hoffnung erschöpft und er versank wieder in diese quälende Spirale aus Fragen, Angst und Verzweiflung. Hatte er ihn verloren noch bevor er ihn gefunden hatte? Bei diesem Gedanken verfiel der sonst so fröhliche Junge in eine Art Starre, aus der ihn nur eine ganz bestimmte Person wieder befreien könnte, so schien es. Er ass nichts, er sagte nichts mehr, er zeigte keinerlei Reaktionen auf irgendetwas. Er war sich sicher er hatte alles kaputt gemacht, er war sich sicher er hatte ihn verloren. Er wollte nicht Überleben, er wollte Leben, das war ihm in den letzten Tagen bewusst geworden. Doch wo war sein Leben? An seiner Seite jedenfalls nicht. Und die Hoffnung Seto würde noch kommen hatte er schon seit einigen Tagen verloren, was lohnte es sich dann noch Leben zu wollen? Da war sie wieder, die angenehme Stimme die ihn in schweren Zeiten immer wieder zu ihr rief, doch bis jetzt wollte er ihren Rufen nicht folge leisten. Bis jetzt. Sie klang einfach zu verlockend, so angenehm warm, sie vermittelte ihm das Gefühl, sollte er zu ihr gehen, hätte er keine Schmerzen mehr, kein Leid würde den Weg in sein Herz finden und keine Trauer könnte sich seiner Herr werden. Diesmal folgte er ihr ohne Gegenwehr. Es war schon Nacht als Dr. Akura zu seiner letzten Runde an diesem Tag aufbrach. Als er in das Zimmer seines Sorgenkindes ging, fand er dieses in der Ecke unterm Fenster kauernd vor, die Arme um die angezogenen Knie geschwungen, die Augen trübe verschleiert. Er sprach ihn an, doch nichts passierte, keine Reaktion, nichts. Joey hatte den für ihn leichtesten Schritt gewählt um seinem Kummer zu entfliehen, er war gegangen, gegangen in seine eigene Welt. Und wer weiß ob er jemals den Weg zurück finden wird? 6. Kapitel Der Arzt stand vor dem Bündel am Boden, ihm war klar was geschehen ist. Er hatte gehofft es verhindern zu können, wie wusste er auch nicht. Ihm war klar was mit Kaiba war, doch diese "scheiß" Schweigepflicht erlaubte ihm nicht dem Blonden die Abwesenheit seines Braunhaarigen zu erklären. Er hoffte genügent Zuwendung und Gespräche würden den Kleinen retten können. Wie hatte er sich doch getäuscht. So warm, so angenehm warm, diese Dunkelheit die Ihn umfing, in seine Arme zog. Sie vernebelte seine Gedanken. Wozu brauchte er noch jemanden? Um wieder verletzt zu werden? Um sich wieder abweisen zu lassen? Verletzt zu werden? Sich wieder zum Deppen machen zu lassen? Nein nie wieder! Die Kraft war verbraucht. Es war keine mehr da zum Lächeln, zum freudig umher springen. Wozu eigentlich? Warum tat er es immer wieder? Damit seine heißgeliebten Freunde glücklich sind? Sich weiter ihren profanen Problemchen widmen zu können? Sie hatten nie auch nur versucht seine Probleme zu sehen, hatten immer das Thema gewechselt wenn er etwas andeutete. Nie wollten die sehen wie es ihm wirklich ging. Anscheinend war es ihnen unangenehm, wie konnte der Blonde es nur wagen ihnen die Stimmung zu vermiesen? Seine Freunde, die schlimmsten Feinde die er hatte. Diese Angst fütterte die zunehmende Dunkelheit, nährte sie, gab ihr die Sicherheit ihr Opfer vollends einnehmen zu können. Immer fester umschlang sie den Blonden, zog ihn hinab. Er wollte sich nicht wehren, er wollte alles vergessen, seine Erinnerungen tilgen. Er lag einfach nur da, starrt an die Decke , die Augen, sie strahlten eine unendliche Lehre aus, all der Glanz war verschwunden. Sie waren stumpf, keine Leidenschaft, keine Wut, keine Trauer, Schmerz oder Freude fand den Weg in diese schokobraunen, sonst so warmen Augen. Er aß nicht mehr, trank nicht mehr, bewegte sich kein Stück, lag einfach da und starrte. Der Arzt hatte nun beschlossen ihn Zwangernähren zu lassen und die dafür entsprechenden Zugänge legen zu lassen. Der schmächtige Körper, der sowieso schon gepeinigt wirkte, von Wunden übersäht hatte nun endgültig mehr den Zustand eines Toten angenommen, man konnte sich nicht vorstellen, dass er noch lebte, sicher er atmete, sein Herz schlug doch sein Ich schien tot zu sein. Vernichtet, enttäuscht, zerschlagen. >Warum kam er denn nicht?< hatte er ihn verjagt? War er jetzt endgültig allein? >Ja, allein, ich bin allein!< hallte es durch seine vernebelten Gedanken. Niemand war da, doch er fühlte keinen Schmerz, diese Dunkelheit war so angenehm, sie gab ihm Sicherheit. Niemand könnte ihm was tun, er würde es einfach nicht zulassen. Diese Dunkelheit verschlang seine Angst und ließ ncihts weiter als Gleichgültigkeit zurück. Sie rief seinen Namen und beruhigte ihn. Ersah die Zwiegespaltene Zunge, die der einer Schlange gleich kam, nicht. Hörte diesn zischenden Ton des Verrates nicht. Hauptsache jemand oder etwas war da, dass ihm die Illusion gab in Sicherheit zu sein. "Ich lass dich nie wieder gehen, ich fang dich auf, vertrau mir!" hörte er Sie immer wieder sagen, und es zerschlug die anfängliche Gegenwehr. Wie fesseln legte die sich um seinen Körper. Un dann............. - Stille - .................. eine wunderschöne Stille, keine quälenden Gedanken nur Frieden! Während dessen kämpfte am anderen Ende der Stadt, ein von allen Geschehnissen nichtsahnender Kaiba darum das Bewusstsein wieder zu erlangen. Mokuba hatte vor genau 4 Tagen völlig aufgelöst den Arzt gerufen. Dein Bruder, sein ein und alles, der der sonst immer so stark schien, hatte seine Kraft verbraucht. Lag da in seinem riesigen Bett, kämpfte gegen ständige Krämpfe die seinen Körper immer wieder plagten. Kämpfte gegen die ständig, ihm fest umschlingende Ohnmacht. Seien Stirn glühte, sein Atem wich einem ständigen Keuchen. Wälzte sich von einer Seite auf die andere. Seine Gedanken überschlugen sich. Er wollte zu Ihm, zu seinem Blonden. Er hasste seinen momentanen Zustand, seine Schwäche, seine Unfähigkeit sich dagegen zu wehren, obwohl er kämpfte. Immer wieder griff diese Schwärze ihn an, zog mit all ihrer Kraft den jungen kranken Körper mit sich, doch dieser gab nicht auf sich zu wehren. Befreite sich ein ums andere Mal aus ihren Fängen. Nein er wollte nicht aufgeben, galt es doch so vieles wieder gut zu machen. Er schwor sich insgeheim, er würde nicht aufgeben zu kämpfen ehe er nicht seine Fehler aus der Welt geschafft hatte. Und zu seinen Fehlern gehörte unter anderem auch, jedenfalls wie er glaubte, der Zustand des blonden Jungen, der ihm mehr und mehr bedeutete. Er ahnte nichts von dessen momentanen Zustand, ahnte nicht, dass dieser den Kampf gegen die Dunkelheit, die nun auch ihn bedrohte und gegen die er sich immer noch verbissen zur Wehr setzte, verloren hatte. Erahnte nicht, dass dieser schon längst nicht mehr da war. Doch war es nicht gut so? Würde er weiter kämpfen, wenn er wüsste es gäbe scheinbar keine Entschuldigung für Ihn? Reicht der Wille bei seinem kleinen Bruder zu bleiben? Reicht dies wirklich aus, als dass er in dieser Welt bleiben wollte? Doch warum machte sich der Kranke mehr Sorgen um den blonden als um sein eigen Fleisch und Blut? Er liebte seinen Bruder, sicherlich. Doch wusste er auch, dass er diesen gut vorbereitet hatte, er wusste, sein Bruder war stark, vielleicht sogar stärker als er (?) Der Kleine konnte seine Interessen sehr gut durchsetzen, er schaffte es jedoch, trotz seines zarten Alters von 12 Jahren und im Gegenteil zu Seto, sich treu zu bleiben. Trotzdem stolz und unnahbar zu wirken. Niemand würde ihm das Wasser reichen können. Das wusste der Kranke. Doch wo er sich sicher war, war, dass ein gewisser Blondschopf ihn brauchte, und wenn es nur sei um seine Wut an ihn auszulassen. Oh Gott, wie hasste er seine jetzige Situation. Ein Kaiba wurde doch nicht krank, und wenn dann würde man es ihm nicht ansehen, warum konnte er sich dieses Mal nicht wehren? Trotz der schmerzenden Krämpfe, trotz der ständig anhaltenden Ohnmacht, schienen seine Gedanken völlig klar. Noch immer kreisten die unbeantworteten Fragen in seine Gedanken. Doch eine schien er langsam aber sicher beantworten zu können. Was bedeutete ihm Joseph Jay Wheeler? Viel, verdammt viel, vielleicht für ihn zu viel? Nein! Im Moment war er der einzige der ihn vor der Schwärze schützte, der Gedanke an ihn war das letzte zwischen Ihn und dem ewigen Fall ohne Wiederkehr. Er spürte nicht die kleine Hand die seine umfasste und die ganze Zeit nicht loslassen wollte. Mokuba sass auf seinem Bett, hielt seine Hand und versuchte ihm so zu zeigen, dass er nicht allein war. Sicher ob sein Bruder dies fühlte war er sich nicht! Dr. Akura hatte ihm erklärt, dass Seto so etwas wie einen Schock erlitten hatte. Bei einigen Menschen treten diese gleich nach dem Geschehenen ein, bei anderen, stärkeren Menschen, und Seto zählte ohne Frage zu der zweiten Gruppe, trat dieser jedoch erst spät ein! Die Geschehnisse nach dem Unfall, sein zurückgewiesen werden seitens des Blonden, sowie diese unendlichen Fragen die sein Hirn zermarterten, ihn weder schlagen noch essen ließen verschlimmerten diesen Zustand ungemein. Dennoch konnte Mokuba die Schuld nicht bei Joey finden. Nach all dem was passiert war, wer konnte es dem jungen Wheeler schon verübeln? Der kleine Kaiba fragte sich ib dies wirklich der einzige Grund war, dass sein Bruder derart reagierte. Sein Bruder ist doch eigentlich biel zu stur, als dass er sich von so einer "Kleinigkeit" unterbuttern lassen würde. Was sollte der Kleine denn jetzt tun? Seinen Bruder konnte er anscheinend nicht helfen, denn dieser wand sich immer noch von Krämpfen und Fieber geplagt um die eigene Achse. Obwohl ER da war! Er beschloss den scheinbar einzigen aufzusuchen, der seinen Bruder helfen konnte. Joey! Doch allein wollte und konnte sich der 12jährige dem nicht stellen, allmählich ging auch seine Kraft zur Neige. So beschloss er den Doc kurzerhand mit einzuspannen. Keine 15 Minuten später rauschte ein kleiner schwarzhaariger Junge durch die weiten Gänge einen gewissen Krankenhauses, auf der Suche nach "Onkel" Dr. Akura, nach weiteren unendlichen 20 Minuten hatte er ihn dann auch endlich im obersten Stockwerk gefunden. Akura, gerade aus dem OP kommend, sah ihn sofort, doch ehe er sich ihm widmen konnte klammerte sich der kleine bereits um seinen Hals und begrüßte ihn stürmisch. Der erste Gedanke der Ihm durch den Kopf schoss war, dass irgendetwas mit Seto passiert sein musste. Warum war der Kleine denn sonst hier? Ohne einen Moment zu zögern begann er auch gleich den kleinen auszuquetschen. "Was ist passiert? Gehts Seto gut? Was machst du hier? Ist dein Bruder hier? Wurde er etwa eingeliefert? Und warum hasst du keine Jacke an? Willst du auch krank werden? Wie bist du eigentlich in diesen Bereich gekommen, der ist doch nur fürs Personal? Schoss er los, den Jungen inzwischen auf Gesichthöhe in seinem Arm haltend. Mokuba zog tief die Luft ein und antwortet mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen und ein verlegenes Lächeln verzierte den kleinen Kindermund "Nichts ist passiert. Seto gehts noch wie heute morgen als du bei Ihm warst. Er liegt zu Hause im Bett. Wurde also nicht eingeliefert. Meine Jacke hab ich unten gelassen, ist ziemlich warm hier drinne. Und Nein ich will nicht krank werden. Ach ja und ich hab der Krankenschwester gedroht so lange die Luft anzuhalten bis ich umkippe, als die dann mein blaues Gesicht gesehen hat, öffnete sie mir so schnell es ging die Tür." schoss der Kleine zurück, dem langsam echt die Luft knapp wurde. Akura konnte sich ein herzhaftes Lachen nicht verkneifen, er liebte es wenn Mokuba ohne Punkt und Komma, hektischmit den Armen wedelnd begann zu reden. "Duhuu...Onkel?" vernahm er jetzt leise. "Jahaa Mokuba?" "Kannst du mir helfen? Ich hab da ein klitzekleines Problemchen?" >>Oh Oh ein Kaiba hat keine kleinen Problem<< läuteten die Alarmglocke des Arztes schrill auf. "Was hast du denn für ein klitzekleines Problemchen?" fragte er schließlich. "Najaa, zum Einen............. ich hab mich nen bisschen verlaufen . Wie komm ich zurück ins Erdgeschoss? Und zum anderen, weißt du wo Joey Wheeler hier liegt? Ich würde ihn gerne besuchen und mir ihm reden wollen." Das Lächeln, welches sich bei der ersten Frage noch vertiefte, erstarb bei der zweiten von einer Sekunde zur anderen, und wich einer ernsten und zugleich sorgenvollen Miene. Wie konnte er dem kleinen Jungen nur die Situation, vielmehr den Zustand des Blonden erklären? Sollte er ihm wirklich die Wahrheit sagen? Würde er damit nicht gegen seine ärztliche Schweigepflicht verstoßen? "Was hast du denn? Sag bloß du findest den Ausgang auch nicht mehr?" fragte Mokuba nach langem Warten nun spöttisch. Doch das erhoffte Lachen seines "Onkels" bekam er nicht als Antwort. Langsam begann der Kleine zu verstehen. "Was ist mit Joey?" vernahm der Arzt nun. Die Stimme des Jungen zitterte und die kindliche Freude, die sein Gesicht bis eben noch schmückte, verschwand und machte Platz für einen äußerst besorgten Gesichtsausdruck. Der Arzt wusste, dass der Kleine den Blonden, zwar auf eine andere Art als Seto, liebte. Entgegen des Willen des großen Kaibas, verstand sich der kleine Kaiba sehr gut mit Joey, ja er war sogar fast so etwas wie ein zweiter großer Bruder für ihn geworden. Umso schwerer fiel es dem Arzt, nun doch entgegen seiner Schweigepflicht, langsam und für den kleinen auch verständlich die Situation zu erklären. Mokuba bekam es mit jedem weiteren Wort Akuras immer mehr mit der Angst zu tun. Sollte er gleich alle beiden verlieren? War Joey denn schon verloren? Gab es wirklich keine Rettung für ihn? Würde sein Bruder dies verkraften? Angestrengt und den Tränen mehr als nahe hörte er dennoch weiter den Erzählungen seines Onkels zu. Dem war der Schock den diese Worte in ihm auslösten natürlich nicht unerkannt geblieben. Doch bereuen tat er seine Entscheidung, dem kleinen alles zu erzählen nicht. Wie konnte der eine den anderen retten und umgekehrt wenn beide nicht in dieser Welt schienen? Kaiba hatte inzwischen den Kampf gegen die Dunkelheit endgültig gewonnen, schwach und kaum in der Lage seine Gedanken zu ordnen, öffnete er schließlich die Augen. Wie lange hatte er hier wohl gelegen? Er ahnte nicht, dass es inzwischen 4 Tage her wahr seit dem ihm sein kleiner Bruder scheinbar zu Tode erschreckt hatte, als er in sein Zimmer geschlichen kam. Doch wo war dieser jetzt? Sollte er nicht an seinem Bett sitzen, so wie er es immer tat wenn dieser krank in seinem Bettchen lag? Er hatte es doch sonst auch immer getan. Schon früher als sie noch im Heim waren hatten sie diese stille Abmachung getroffen. Du bist das erste was ich sehe wenn ich krank bin und die Augen aufmache, hatten sie sich damals gegenseitig geschworen. Kaiba wusste, dass es im Grunde ein kindliches Versprechen war, das kaum durchzusetzen war, und doch hatten sie sich bis jetzt an dieses gehalten. Es war früher das Einzigste was die beiden hatten, ihre Versprechen die sie immer einhalten wollten. Das konnte ihnen keiner nehmen, doch nun? Hatte dieses Ritual ein Ende? Er verspürte jedoch keine Wut oder gar Enttäuschung dem fehlenden Familienmitglied gegenüber, nein da war nur dieser Drang etwas, im Moment viel wichtigeres zu erledigen. Seine Schuld zu begleichen, um eine zweite Chance bitten. Er merkte, dass er, wenn er jetzt den Versuch wagte aufzustehen, kläglich dabei scheitern werde. In diesem Punkt siegte wieder das Kaibaìsche Kalkül, wenn er sich jetzt überanstrengte würde er noch länger brauchen um die Kraft zu sammeln den Kleinen Blonden endlich seine Gefühle zu gestehen. Doch dieses Warten, wer weiß wie lange noch, war so qualvoll. Jede Sekunde kam ihm wie ein Leben für, jede Minute wie ein Jahrhundert. Er wollte so schnell wie möglich um Verzeihung und eine zweite Chance bitten. Wer konnte es ihm denn auch verübeln? Sein kleiner Bruder? Sicher nicht, dieser war ja noch nicht einmal anwesend. Der Arzt? Sicher, wenn auch nur aus rein medizinischen Gründen. Joey? Keine Ahnung! Würde er seine Entschuldigung annehmen, vielmehr würde er sein Geständnis ernst nehmen? Würde er ihm verzeihen können? Oder noch besser.......... währe es möglich einen Neuanfang zu starten? Wollte Kaiba eigentlich einen Neuanfang? Oder wollte er nur eine zweite Chance? Nein, die Zeit missen die er den Blonden kannte? Aber wie wird der Joey sein, den diese ganzen Geschehnisse geschaffen haben? Wird er immer noch Lächeln können? Immer noch sich ihm entgegenstellen? Immer noch so stolz sein? So scheinbar unverwundbar? Unverwundbar war er es denn jemals? Hatte er ihn nicht mit seinem Verhalten belogen? Spielte er nur den Glücklichen um seiner wahren Seite den Weg in die Öffentlichkeit zu versagen? Setzte er sich Tag für Tag von Neuem diese Maske auf? Oder war sie inzwischen ein Teil seiner selbst, und somit unverzichtbar? Die Fragen spornten etwas Neues in ihm an. Er wollte, nein er machte es sich zum Vorsatz, den wahren Jungen hinter der Maske kennen zu lernen, war er nicht erst dann in der Lage ihn richtig zu lieben? Es brachte ihn jetzt schon um den Verstand von ihm getrennt zu sein, doch war es wahre liebe? Und wenn ja, liebte er dann nicht nur ein Trugbild? Im Moment war er verliebt in Joey Wheeler, doch Verliebtsein heißt noch nicht liebe! Erst wenn man jede Facette eines Menschen kennt und sich dennoch ohne ihn nicht vollständig fühlt, etwas qualvoll vermisst, seiner Sinne nicht mehr Herr werden kann bei dessen Anblick, ja erst dann liebt man. Und um dieses unendliche Glück mit Joey zu fühlen musste er ihn kennen lernen, sicherlich es war eine Art Neubeginn, doch nicht von allem nur ein kleiner Teil der neu begonnen werden musste. Doch wie stellte er dies an? Sicher er konnte Menschen lenken, sie kontrollieren, sie leiten, doch er konnte nicht mit Ihnen umgehen. Wie sollte er es auch können, es hatte ja niemals jemanden gegeben dem er hätte beobachten können oder es sich erklären lassen können. Mokuba hatte es zu spät verstanden und Seto war schon zu kalt innerlich, als dass er sich hätte an seinem Bruder in dieser Richtung orientieren können. Doch plötzliche ohne groß darauf hin gearbeitet zu haben hatte er scheinbar die Lösung des Problems. Ein erleichterndes Seufzen erklang in dem großen einsamen Raum, ja er hatte die Lösung gefunden, doch würde Joey es akzeptieren? Mokuba hatte sich inzwischen im Ärztezimmer setzen müssen, die Anstrengung der letzten Tage und das Gespräch mit Akura hatten ihm seine letzte Kraft gekostet. Er war noch nicht bereit sich in das Zimmer des Blonden zu begeben. Er hatte Angst er könnte es nicht verkraften ihn so leiden zu sehen. Er wollte Kraft sammeln, seine Gedanken ordnen. Scheinbar ohne sein Zutun setzte er sich langsam in Bewegung und fand sich vor dem Zimmer seines Blonden Spielkameraden wieder. Langsam, fast in Zeitlupe sah er seine Hand zum Griff hinauf wandern, diesen dann herunter drücken und langsam die Tür öffnend. Schon allein die Geräusche der Aperrate ließ sein Blut in den Adern gefrieren. Nein sein Bruder durfte seinen Blonden nicht so sehen, nun verstand er auch weshalb der Arzt ihm nicht schon früher davon in Kenntnis gesetzt hatte. 7 . Kapitel Nein! Diesen Anblick konnte er seinen Bruder nicht zutrauen. Er sah nicht mehr aus wie ein Mensch, geschweige denn ein lebender. Er sah eher einer Puppe ähnlich die man in ein Bett gelegt hatte das vorher Joeys war. So blass. So hilflos. So einsam. Nein nicht einsam, tot. Scheinbar nichts was den blonden so einzigartig machte schien er zurückgelassen zu haben. Er war einfach weg. Kein unentwegtes Grinsen im Gesicht, keinen neckischen Spruch auf den Lippen.................... Nichts! Nur Stille, die den leidenden Körper umgab. Leidete er wirklich? Denn trotz alle dem schien er friedlich zu sein, kein schmerzverzehrtes Gesicht, kein Ausdruck vom Leid, Wut oder gar Trauer. Nur nichtssagende Stille. Wie konnte er denn jemals seinen großen Bruder dies alles erklären? Würde er es verstehen? Könnte er es? Wollte er all dies einfach so hinnehmen? Mokuba stand wie angewurzelt noch immer in der Tür, nicht wagend zu atmen. Er hatte Angst. Schreckliche Angst. Was wäre wenn Joey für immer fort wäre? Nein daran wollte er in diesem Moment nicht denken. Es tat so weh. So unendlich weh. Wie er da lag, angeschlossen an all diese Maschinen, sich nicht wehren könnend. Im Schimmer der nun untergehenden Sonne glich er einer Porzellanpuppe, doch bei genauerer Betrachtung schien sie risse zu haben. Sie sag irgendwie nicht ganz aus. So als fehlte dort etwas sehr wichtiges. Akura hatte dem kleinem ja schon erklärt, dass er aufgrund des Zustandes des Blonden auf einige Vorsichtsmaßnahmen hatte zurück greifen müssen, um diesen nicht vollends zu verlieren. Er hatte ihm erzählt das Joey an dutzende Apparate angeschlossen wurde, die seine Herz- Kreislauffunktionen überprüften und somit sein überleben sicherten. Doch das es so schlimm sei hatte sich der kleine Kaiba nicht ausmahlen können, wie denn auch wusste er ja teilweise nicht einmal die Informationen in seinem kindlichen Verständnis einzuordnen. Wie sollte er denn dort die ganze Misere verstehen? Dieses ständige gepiepe der Apparate und die blickenden Lichter trugen nicht gerade bei das Bild das sich ihm bot einleuchtender zu gestalten. Sich noch keinen Schritt weiter trauend beschloss der kleine den Rückzug anzutreten. Ist das nicht verständlich in diesem Moment? Und doch hatte er, nachdem er die Tür wieder hinter sich von außen geschlossen hatte, das Gefühl auf ganzer Linie versagt zu haben. Als hätte er irgendetwas tun müssen, vielleicht schreien oder schimpfen. Aber so einfach umzukehren und dem Blonden erneut sich selbst überlassen fand er in diesem Moment falsch, auch wenn er sich im gleichen Moment eindeutig nicht in der Lage fühlte sich gegen diesen Drang, der ihm befahl so schnell wie möglich das weite zu suchen, anzukommen. Er musste einfach nachgeben. Tausende Fragen ohne Antworten schossen ihm durch seinen kleinen Kinderkopf. Der Arzt der das ganze beobachtet hatte, hatte diese Reaktion natürlich mitbekommen, und wenn er ehrlich ist hatte er nichts anderes erwartet. Er wusste ja selbst nicht so genau was er tun könnte. Klar aus medizinischer Sicht war das kein Problem, nun ist in diesem Fall jedoch diese Sicht eindeutig in den Hintergrund zu stellen. Es war eine Sache sich um die körperlichen Wunden zu kümmern, doch die seelischen waren eine vollkommen andere, eine im Moment nicht lösbare. Langsam aus seiner Starre erwachend kümmerte er sich erst einmal um den inzwischen völlig erschöpften 12jährigen der kreidebleich an der Wand gelehnt stand und anscheinend dabei war den Kampf gegen die Müdigkeit zu verlieren. So nahm er eben diesen erneut in seine Arme doch dieses Mal nicht um ihn zu begrüßen oder dergleichen, sondern um ihn behutsam zum, bereits vor dem Krankenhaus wartenden Wagen der Kaiba Corb zu verfrachten, um ihn wohlbehalten in sein kleines Bettchen zu bringen. Es war schon beachtlich was der kleine heute und in den letzten Tagen geleistet hatte, aus diesem Grunde war es nur verständlich ihn seinen wohl verdienten Schlaf zu lassen. Ist da niemand? Kann mich jemand hören?< Er schrie diese Worte schon fast in seinen Gedanken doch niemand wollte ihm antwort geben. Niemand außer........... Ja da war sie immer noch diese Stimme die sich wie ein Schleier um ihn legte. Keine anderen Gedanken zuließ. Noch nicht einmal so etwas scheinbar einfaches wie sein eigener Name wollte dem Blonden einfallen. Nichts ließ die Dunkelheit zurück, nicht einmal die Angst, die doch sonst sein ganzes Sein zu bestimmen schien. Wo war diese hin? Hatte sogar sie Reißaus vor der Dunkelheit genommen? Aber warum war er dann noch da? Warum konnte sich der Blonde nicht auch befreien, oder vielmehr entfliehen. Wollte er es denn überhaupt? War es nicht besser so? Wenn noch nicht einmal die Ängste in seiner Nähe sein wollten? Bedeutet das Freiheit? Selbst wenn es nur die Gedanken betrifft? Heißt es nicht immer wenn man sich seinen Ängsten stellt und sie siegessicher herausfordert, könne man sich dieser entledigen? Warum war dann aber nicht nur die Angst verschwunden sondern sein ganzen Selbst? Seine ganzen Gedanken? Vermochte er sich dieser so einfach zu entledigen? War es richtig so? Egal was er sich fragen würde, eines schien er langsam zu begreifen, er würde diese Fragen vergeblich stellen, denn eine Antwort konnte ihm auch die alles umschlingende Dunkelheit nicht geben. Und sollte es doch jemanden geben, wer war ihm nicht mehr bewusst, würde er diese Antwort denn auch hören können? Würde sie den Weg in sein innerstes finden und wieder ein klein wenig Licht in das Dunkel bringen können? Ja Licht das wollte er! Klare Gedanken sollten ihn wieder umspielen. Keine Dunkelheit mehr. Er wollte zurück. Doch er hatte sich bereits zu weit in die Schwärze begeben als dass er jemals allein den Ausweg finden würde. Ihm musste einfach jemand helfen, denn eines war er sich sicher, er schaffte es bei Laibe nicht aus dieser Sache allein herauszukommen. Seine Hilfeschreie verhallten jedoch in dem alles in sich hineinziehenden Abgrund in den er stürzte, immer tiefer und tiefer. Während dessen versuchte ein inzwischen voller Tatendrang steckender Seto Kaiba sich in die waagerechte zu begeben, was bei seinem derzeitigen Zustand als merklich schwer herauszustellen schien. Dennoch er wusste nun genau was er zu tun hatte, auch wenn es momentan noch etwas an der Umsetzung scheiterte. Er wollte, und davon konnte ihm auch nicht der augenblicklich heran eilende Arzt nicht hindern, zu dem Blonden. Sich endlich seiner Fragen bewusst und die passenden Antworten parat, hoffte er auf eine zweite, und wenn diese nicht klappen sollte, auch eine dritte und vierte Chance. Endlich alles aufklären, seiner Gedanken wieder Herr werden. Das war einer seiner größten Wünsche, wie und wo er diese Erlösung finden konnte wusste er. Bei Joey, seinem Joey. Nichtsahnend von dessen momentanen Zustand schaffte er es sich halbwegs auf die Beine zu bringen. Wenn auch noch etwas wackelig aber er schaffte es, und vielmehr noch er konnte auch diese so koordinieren dass man fast so etwas wie kontrolliert Bewegungen feststellen konnte. Doch bei der äußerst schwierigen Frage wie er sich nun einkleiden sollte stolperte er über keine passende Antwort. Doch Moment mal da war doch noch jemand, richtig Akura. Ja dem blieb gar keine andere Wahl als dem großen, etwas unkontrolliert durch den Raum stolpernden Kaiba zu helfen. Und wenn dieser nicht bald ein anderes Gesicht aufsetzen würde, würde er sich vielleicht auch noch mal darüber nachdenken seinen Tatendrang für kurze Zeit zu unterbrechen und in seine alten Laster zurückzukehren, die da währen meckern, schreien, wutentbrannt irgendwelche Leute feuern und zu guter letzt Blicke zu versenden die sogar die Hölle erkalten lassen könnten. Warum hatte Akura denn eigentlich diesen Blick drauf, immer hin ging es Kaiba doch gut. Er sollte sich freuen ihn halbwegs auf seinen eigenen Beinen stehend vorzufinden, doch statt dessen zieht dieser ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Könnte da etwas passiert sein? Moment mal............... Joey! "Was ist mit Joey?" krächste Seto inzwischen nur noch, seine Angst hatte ihn mit einer solchen Wucht getroffen, dass er sich nicht im Stande sah sich irgendwie zu ordnen. Seine Gedanken überschlugen sich regelrecht. "Nun mein Junge, ich glaube du setzt dich besser erst einmal hin, ich werde versuchen es dir zu erklären. Oder noch viel besser............ ich helfe dir dein Vorhaben in die Tat umzusetzen, du ziehst dich an und ich erkläre es dir dann unterwegs im Auto. Ich fürchte wir müssen uns beeilen." stotterte der Arzt bei dem Anblick den Seto bot zusammen. Er konnte ja verstehen, dass dieser sich sorgen machte doch eine solche Reaktion hatte er nicht erwartet. Er rechnete nicht mit einem völlig ausser sich geratenen Kaiba, war er doch sonst die Ruhe in Person. Er rechnete nicht mit deren entsetzen in seinen Blick als dieser ihn anscheinend durchschaut hatte. Er verstand im ersten Moment noch nicht einmal die Worte die Kaiba von sich gab. Er kam jedoch zu der Erkenntnis, dass dieser dafür sicherlich seine Gründe hatte und er würde ihm diese zu einem späteren Zeitpunkt, vielleicht wenn sich die Lage beider verbessert hatte auch mitteilen. Schließlich tat er es doch immer. Und im nachhinein schien es dem Arzt so, dass diese im Moment völlig unerklärliche Situation bzw. Reaktion Seitens Seto begründet sei. Zwar begründet im Sinne vom Kaibaìschen Verständnis, doch kannte er dies nur zu gut um sich einen Reim daraus zu machen. Auf die einfache Idee der blonde Junge würde Ihm einfach nur verdammt viel bedeuten kam er nicht, wie sollte er auch, war es doch bisher nicht von ihm verlangt worden sich mit derlei Problemen auseinanderzusetzen. Denn immerhin hatte Seto doch nur Mokuba und ihn. Bis jetzt zumindest. Sollte sich jetzt endlich sein größter Wunsch erfüllt haben? Sollte Seto jemanden gefunden haben? Jemanden der ihm so viel bedeutet, dass dieser durch den bloßen Gedanken ihm sei etwas geschehen, das blanke entsetzen in die Augen trieb. In diese Augen die ihn am Anfang als sie sich kennen lernten nur traurig ansahen, in denen sich über all die Zeit, die dieser bei seinem Stiefvater verbrachte, die Kälte ausbreitete und sein kindliches Selbst immer und immer weiter zerfraß? Sollte endlich das geschehen sein was er (Akura) schon seit langem vergeblich versuchte? Sollte es jemand geschafft haben in ihm Gefühle zu wecken, die, wie der Arzt glaubte, schon lange nicht mehr zu existieren schienen? War es der Blonde? Ja er musste es sein, derjenige der seinen größten Wunsch erfüllte, war niemand geringeres als der Junge der den Kampf verloren hatte. Doch mit dieser Erkenntnis kam auch dieses unsagbar vernichtende Gefühl der Resignation. Was passiert wenn er Joey so sieht? Würde er sich wieder verlieren und in seine kalte Starre verfallen? Sich gegen jegliches Gefühl wehren? Nein das durfte nicht passieren. War es richtig ihn jetzt zu ihm zu lassen? War es schlimmer ihn unwissend seiner Angst um den Jungen zu überlassen oder war die harte Realität die schlimmere Variante? Was auch immer passieren würde, es würde das Leben beider Jungen bestimmen, ja vielleicht sogar zerstören? Akura half Seto eher unwissentlich in seine Sachen, zu sehr vereinnahmten ihm seine Gedanken und Ängste. Ehe er sich versah, sah er nur noch die Tür auffliegen und einen inzwischen wieder fest mit beiden Beinen auf dem Boden stehenden Seto hinaus stürmen. Ein kurzes "Kommst du nun oder nicht?" vernahm er noch bevor er Kaiba aus den Augen verlor. Er würde es sicher auch ohne ihn früh genug herausfinden, doch wollte er seinem Schützling in dieser Situation um nichts in der Welt allein lassen. Zu genau wusste er wie es um die Gefühlswelt eben diesen stand. Und ob er es nun zugeben würde oder nicht er schaffte das nicht allein, da war sich Akura sicher. Schnellen Schrittes folgte er einem völlig außer sich, inzwischen rennenden Kaiba zum Wagen. Endlich in selbigen angekommen wurde er auch sofort mit Fragen, von einer inzwischen heisernen, fast flüsternden Stimme belagert............... "Was ist passiert? Geht es ihm gut? Warum hast du mir nicht schon früher davon erzählt? Wolltest du es mir verheimlichen?" Die letzte Frage tat, obwohl er wusste er meinte etwas ganz anderes, weh. Sie versetzte Akura einen regelrechten Stich ins Herzen. Er würde doch nie etwas vor Kaiba verheimlichen und schon gar nicht so etwas. Hatte es doch, zwar nie ausgesprochen, dennoch im Stillen eine Vereinbarung zwischen den Kaiba Brüdern und dem Arzt gegeben. Zugegeben sie mochte etwas albern wirken, doch in Anbetracht der Tatsache, dass diese Abmachung schon vor 8 Jahren getroffen wurde, als Seto also noch ein verglichen mit heute unbeschwerter Junge war, dennoch durchaus sehr ernste Vereinbarung war. Sie hatten sich damals insgeheim darauf geeinigt, dass wenn sie schon von allen anderen angelogen werden sollten, würde wenigstens sie drei sich immer die Wahrheit sagen und nichts voreinander verheimlichen. Akura wusste aber auch dass Seto im Moment andere Sorgen hatte und da er ja sowieso mehr oder minder sensibel war, konnte sich also denken dass dieser zur Zeit nicht wirklich im Stande war klar zu denken. Denn sonst wäre diese Frage kein Thema gewesen. Schließlich antwortete er, wenn auch etwas wiederwillig auf Setos Fragen. "Nun ja, wie soll ich es dir bloß erklären" stotterte er nun sichtlich am überlegen wie er es am leichtesten Ausdrücken konnte "Erwarte nicht zu viel von Joey. Es war alles einfach zu viel für seine eh schon angegriffene Seele......... er sah anscheinend nur noch eine Rettung........Nein nicht was du denkst beruhige dich, er lebt noch, er hat sich nichts angetan......... es ist nur........ seine Psyche hielt dem Druck nicht mehr stand.......... er hat aufgegeben sich dagegen zu wehren.......... er ist ja nun wie soll ich es sagen........in seine eigene Welt eingetaucht, und bis jetzt war keiner im Stande an ihn heran zu kommen. Er spricht nicht mehr, isst nichts mehr, zeigt keinerlei Reaktion bei niemanden, bis jetzt zumindest. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung wie lange dieser Zustand anhalten wird, bzw. wie man ihn aus diesem befreien könnte. Wir waren außerdem leider gezwungen ihn künstliche ernähren zu lassen, sowie seine Herz- und Kreislauffunktionen unter Kontrolle zu stellen. Es ist kein leichter Anblick das sage ich dir gleich, du wirst viel Kraft benötigen um dies alles durchzustehen Seto, deswegen habe ich auch eine einzige Bitte.............. sei dir sicher mit dem was du dir in deinem Zustand zutrauen kannst und was nicht...... denn wenn du dich überschätzt und ich bin mir sicher das tust du, kann das nicht nur für dich das Aus bedeuten........... ich will dir keine Angst machen, aber erwarte nicht zu viel." Seto der alles sehr aufmerksam vernommen hatte, stockte der Atem. Seine ohnehin schon Angstverschleierten Augen schienen nun vollends dem Entsetzen nachgegeben zu haben. Es durfte einfach nicht sein. Nein niemals. Er hatte ihn doch gerade erst gefunden, wie konnte er ihn denn so einfach gehen lassen? Nein! Er würde, er wird kämpfen und wenn es das letzte ist, wozu seine Gefühle noch in der Lage waren. Er würde seinen geliebte kleinen Blondschopf nicht im Stich lassen, nicht noch einmal. Diesmal würde er versuchen alles zu geben was in seiner Macht stand. Und das war bei einem Kaiba nicht gerade wenig. Mit diesem Gedanken trafen die beiden auch schon in besagtem Krankenhaus ein. Und im Gegenteil zum letzten mal als er hier war konnten ihn seine, noch immer sehr schwachen Beine, nicht schnell genug hinein befördern. Er rannte nur so die Gänge entlang, nicht auf die Kommentare und das Getuschel hörend traf er endlich vor dem Zimmer des Blondhaarigen ein. Einen kleinen Moment zögerte er dann doch als er die Hand auf die Türklinke legte, doch wie gesagt eben nur einen kleinen Moment. Diesen nutzte er nicht etwa um Zweifel an seinem Tun aufkommen zu lassen sondern um sich halbwegs zu ordnen und den für den nächsten Schritt so nötigen Mut zu fassen. Er drückte die Klinke herunter und öffnete die Tür. Was er dann sah ließ sein Blut förmlich in seinen Adern gefrieren. Hatte er sich doch überschätzt? War er durch seinen gerade selbst er gefochtenen Kampf gegen die Dunkelheit noch zu geschwächt? Nein! Das war sicher nicht der einzige Grund für seine Starre, er hätte bei diesem Anblick in jeder Situation so geschockt reagiert. War es doch nicht irgendwer der dort an den Maschinen angeschlossen, bleich wie der Tod persönlich in seinem Bett lag. Es war Joey......... sein Joey wohl gemerkt. Klar dass dieser Anblick ihn mitten ins Herz traf und das selbige auch unverzüglich mit eisernen Ketten zu foltern begann. Langsam begab er sich dann doch an das Bett des Kranken Knaben vor ihm. Leise kaum hörbar schlichen sich die Worte "Joey komm zurück, ich brauche dich doch" über seine Lippen. Er war sich nicht bewusst diese Worte leise, und überhaupt ausgesprochen zu haben, waren es doch eigentlich die Gedanken und Gefühle die ihm beim Anblick des Blonden in den Kopf schossen. Wie lange er an seinem Bett einfach nur da stand konnte er nicht genau sagen, doch für ihn wären auch nur Sekunden schon eine Ewigkeit gewesen. Ein Ruck durchfuhr seine Gedanken. War das was er eben vernommen hatte nur wieder diese Schwärze die eine neu List erfand um sich des Geistes des Blonden, der sich nun doch allmählich zu wehren begann, zu bemächtigen? War es nur eine Täuschung? Aber warum vernahm er sie dann so deutlich? Und warum war dieser zischende Ton der Dunkelheit dieser unendlichen Traurigkeit gewichen? Er kannte diese Stimme, doch woher nur? 8.Kapitel "Joey komm zurück, ich brauche dich doch" Nein die Dunkelheit vermochte es nicht ihn so zu täuschen. Sie konnte sich noch so anstrengen war sie doch nur ein Schleier der sich über seine Gedanken legte. Sie konnte es nicht sein, dieses Gefühl dass sich jetzt in ihm ausbreitete konnte keine Illusion sein. Dafür war es, nun ja wie soll man sagen........., zu perfekt? Es hatte alles was ein wahres Gefühl ausmachte. Angst, Zweifel, Erkenntnis, Vertrauen, Misstrauen........... es rief eben all die positiven und negativen Eigenschaften eines solchen hervor. Die Dunkelheit, sei sie noch so perfekt, vermochte dies nicht im geringsten. Es war anders............. so genau konnte sich der Blonde das auch nicht erklären............. bei den Empfindungen die die Schwärze in Ihm hervorgerufen hatte, war nur eine oben genannten Eigenschaften allgegenwärtig. Die pure Angst. Es fehlte stehts etwas in den Worten die diese zischende Stimme immer und immer wieder in seinen Ohren verlauten ließ. Sie waren schlicht und ergreifend nicht komplett. Hatten einzig und allein den Sinn und Zweck ihr Opfer den letzten Lebenswillen zu rauben. Die letzte Kraft aus den leidenden Körper zu ziehen. Doch dieses Mal war es anders, die Angst wich dem Zutrauen, das Misstrauen dem Vertrauen und die Gleichgültigkeit wich den Tränen. Ja Tränen, waren es doch in diesem Moment die einzige, wenn auch nur für ihn sichtbare, merkbare, Regung zu der sein geschwächter Körper im Stande war. Keiner sah diese.......... Auch Kaiba der immer noch an seinem Bett stand sah diese Art von Tränen nicht, nahm äußerlich keinerlei Veränderung an dem Jungen war. Diese stille, lautlose Art zu weinen hatte er sich über all die Jahre, die er bei seinem Vater gelitten hatte, angewöhnt, zum Schutz seiner selbst, hatte er diesen Weg gefunden seines Kummers Herr zu werden und somit nicht vollends den Verstand zu verlieren. Stumme Trauer war das einzige wozu er jetzt in der Lage war. Doch gerade diese Stumme Trauer schien der Dunkelheit ein Schnippchen zu schlagen und ihr Unterfangen, sich der Seele des Blonden einzuverleiben, nieder zu schmettern. Dagegen war sie machtlos, doch dieses "sich in die Ecke gedrängt zu fühlen, entfachte nur noch dunklere Visionen die nun mit einer ungeheuren Wucht auf den schmächtigen verletzten Körper einschlugen. Mit immer mehr Nachdruck suchten sie die Gedanken des Jungen auf. Bohrten sich immer tiefer in sein selbst. Schlugen immer mehr Türen, hinter denen sich längst vergessenes tief vergraben wähnte, auf. Erinnerungen die Joey nicht um sonst in sich verschlossen hielt, waren es doch jene die er um nichts in der Welt nie erlebt haben wollte. Die dunkelsten Momente seines noch so jungen Lebens kämpften sich nun zurück an die Oberfläche. Seine Mutter die ihn verstoßen hatte, mit der plumpen Begründung, ein Junge hätte es bei dem Vater besser, würde mehr von demjenigen lernen können, und all dies tat sie mit dem Wissen über den Zustand seines Vaters. Sie wusste genau was dem Jungen blühte wenn sie ihn zurück ließe und doch tat sie dies. Aber warum? "Vielleicht weil du es nicht wert warst, sich deiner anzunehmen?" zischte die ihm so vertraute Stimme in sein Ohr. "Du glaubst doch nicht wirklich sie wird dich irgendwann noch einmal zu sich holen? Ach komm schon Joey, du bist doch schon ein großer Junge, meinst du nicht es ist langsam Zeit um aufzuhören an Märchen zu glauben? Bist du dir sicher, sie kommt noch mal zurück? Nein! Ich kann es sehen, du hast diese Hoffnung bereits am Tag ihrer Abreise begraben. Also sei endlich realistisch und verstecke dich nicht weiter hinter deinen Tagträumereien. Sie bringen dir eh nur Schmerz! Ich hingegen kann dir die Schmerzen ersparen, sie dir nehmen ein für alle mal. Du brauchst nie wieder leid empfinden, keine Freunde die sich nicht um dich kümmern, die dein Leid jeden Tag auf neue ignorieren. Dich allein mit deinen Problemen lassen, sich nicht einen Dreck um dich scheren. Ich kann dir all dies ersparen, du musst es nur zulassen und alles wird gut!" Beinahe ein weiteres Mal in die Dunkelheit abtauchend erinnerte sich der Blonde an die vorhin, wenn auch schwach, vernommenden Worte.................. "Joey komm zurück, ich brauche dich doch" ........ >Jemand braucht mich? Mich? Joseph Jay Wheeler? Aber wer? Niemand hat das jemals zu mir gesagt, niemand gab mir auch nur im Ansatz etwas ähnlichen zu fühlen. Wer ist das? Habe ich jemanden übersehen? Ist dieser Jemand ehrlich? Ist es ein Trick?< Der Schleier der sich ebend wieder bedrohlich den Weg zum Blonden bahnte, verlor nun an seiner Undurchdringlichkeit, aus dem Schwarz wurde ein tiefes Grau. Die zischende Schlangenstimme wurde mit jedem weiteren Gedanken leiser. >Aber warum klingt diese Stimme mir so vertraut? Und doch klingt sie völlig fremd? Sie klingt so besorgt! So voller Angst. Hat jemand Angst um mich? Macht sich gar jemand Sorgen? Nein! Ich will nicht dass sich jemand sorgen um mich macht. Bin ich denn so schwach dass sich jemand fremdes Sorgen um mich macht? Ich will nicht schwach sein. Die schwachen gehen als erstes vor die Hunde, ich kann die doch nicht gewinnen lassen und jetzt einfach aufgeben! Dann hätte ich ja verloren ................... ich will aber nicht verlieren. Ich bin vielleicht ein mieserabler Schüler, Sohn und in mancher Hinsicht auch Freund, aber ich bin kein Verlierer! Ich werde es allen zeigen, mich bekommt man nicht so einfach klein. Ich gebe nicht auf! Selbst wenn es bedeutet all diese Qualen wieder auf mich zu nehmen so werde ich doch meinen Kampf weiter bestreiten. Irgendwann muss ich doch auch mal Glück haben, ich kann doch nicht immer verlieren. Ich will auch lachen können, wirklich lachen, ehrlich lachen. Ohne mich verstellen zu müssen, ein ganz normales Leben führen. Ich will weinen wenn mir danach ist, lachen wenn ich mich so fühle und wütend sein wenn ich es will. Und wenn ich ewig dafür kämpfen muss ich werde es schaffen. Jeder Mensch hat irgendwann in seinem Leben mal einen guten Tag, warum sollte ich dort eine Ausnahme sein. Und sollte es auch nur eine Stunde sein die mir vergönnt ist, dann nehme ich diese dankend an, und mache das beste daraus. Wofür leb ich denn sonst?< So langsam sammelten sich die Gedanken und Gefühle wieder, immer klarer werdend wurde eine Wunsch ihm immer bewusster. Er wollte leben, Glück erfahren und endlich lernen was liebe ist! Das Grau wich nun endlich der Realität. Langsam und wie unter größter Anstrengung nahm er die ersten Umrisse des Zimmer wahr. Schemenhaft erkannt er jemanden an seinem Bett sitzend, dieser jemand schien zu schlafen. Wie lange hatte er wohl schon dort gesessen? Und wer war das überhaupt? Einer seiner Freunde? Nein! Wohl eher nicht! Er kam auch nicht mehr wirklich dazu den schlafenden zu erkennen, denn im gleichen Moment in dem er sich wieder gefunden hatte, in der ihm so ganz und gar nicht wohlgesonnenen Welt, fiel er auch schon in einen tiefen traumlosen Schlaf. Das einzige was er noch vermochte zu unternehmen, bevor ihn die Müdigkeit übermannte war, seine Hand auf das Gesicht des schlafenden zu legen, ihn leicht, kaum sichtbar über die Wange zu streicheln und sich leise fast tonlos bei ihm zu bedanken. Wie war er doch froh nicht allein zu sein. Seine größte Angst war es, aufzuwachen und die gleiche Leere zu spüren, gegen die er so hart und erbittert die ganze Zeit gekämpft hatte. Sein Körper nahm sich nun all die Ruhe die er benötigte. Sammelte all die Kraft die er verloren glaubte, um sich der neuen Aufgabe zu stellen. Seinem Leben. Doch nicht wie gewohnt alles hinnehmend, Nein! Kämpfend würde er von nun an durchs Leben gehen, sich nicht unter kriegen lassen, mit all seiner Kraft das Glück suchend. Egal ob er dies ganz allein auf sich nehmen musste. Die Einsamkeit war ein wesentlich besserer Weggefährte als all diejenigen die ihm Freundschaft vorgaukelten. Dessen war er sich bewusst. Und er war nur all zu bereit dieses vergleichsweise kleine Opfer zubringen. Kaiba war schon vor einer geraumen Zeit am Krankenbett seines Blonden vom Schlaf hinterhältig überrascht worden, hatte er sich doch geschworen ihn zu sich zurück zu holen, ihm bei seinen Kampf zu unterstützen, doch wie sollte er dies denn tun wenn er schläft? Er hatte sich solange er vermochte sich dagegen gewährt doch half alles nichts als sein Körper sein Recht einklagte und den Schlaf nun endlich freien Zutritt gewährte. Er wusste nicht wie lange er geschlafen hatte, selbst wenn es nur Minuten waren so war es doch zu lange. Langsam öffnete er die Augen, bemerkte plötzlich eine warme Hand auf seinem Gesicht ruhend. Es dauerte eine Weile bis er registrierte wem diese Hand gehörte, doch in dem gleichen Moment in dem er es wahr nahm, verfluchte er sich innerlich. Er hätte wach sein müssen. Er hätte nicht einschlafen dürfen. Er hatte den Moment verpasst in dem er hätte alles richtig stellen können. Er ahnte ja nicht, dass der Blonde vor ihm diesmal wirklich nur schlief, er hatte Angst die einzige Chance verpasst zu haben. Der Freude über das scheinbar kurze Erwachen seines Blondschopfs wich einer unsagbaren Verzweiflung. Wieso musste es ihm passieren? Warum schien er ausgerechnet jetzt vom Pech verfolgt zu sein? Seine Gedanken begannen sich im Kreis zu drehen, immer verwirrender wurden sie, er konnte einfach keinen Grund finden. Doch so leicht aufgeben wollte er dann doch nicht! Wenn Joey es einmal geschafft hatte dann sicher auch ein zweites mal, da war er sich sicher! "Na endlich aufgewacht? Meinst du nicht du solltest dir eine Pause gönnen und nach Hause fahren? Ich rufe dich dann wenn es eine Veränderung an seinem Zustand gibt." erklang plötzlich eine Stimme hinter Seto. Der Angesprochene fuhr herum, hatte er Akura doch nicht einmal bemerkt wie er sich ihm näherte. Der Arzt hatte wiedermal diesen Ich-hab-recht-und-du-tust-besser-was-ich-sage-Blick drauf, den Kaiba nur zu gut kannte, er wusste das es keinen Sinn hatte sich gegen diese Anordnung zu wehren. Er hatte ja recht, wenn man bedenkt was Seto in den letzten Tagen so alles ertragen musste, war es eher verwunderlich, dass sich dieser noch auf den Beinen halten konnte, war er doch schließlich auch nur ein Mensch, noch nicht mal ein Erwachsener hätte diesem Druck stand gehalten, und auch ein so disziplinierter Kaiba würde dies mit seinen zarten 17 Jahren nicht einfach so wegstecken können. Murrend und noch merklich widerwillig befolgte er dennoch den Rat des Arztes und verabschiedete sich von dem Schlafenden. Sanft streichelte er ihn mit einer Hand über die Wange, mit der anderen stütze er sich neben die Blonden Haare auf das Krankenbett, langsam, schon fast zögernd gab er ihm einen Kuss auf die Stirn. >Aha, da liegt der Hund also begraben.............tztztz und ich alter Trottel bin nicht schon eher darauf gekommen, wie blind muss man eigentlich sein.........Akura du wirst langsam alt, ach ja Memo an mich: Termin beim Optiker machen, ich brauch ne neue Brille!< Seto, sich nicht wirklich bewusst, was er da eben getan hat, räusperte sich nun als er in das grinsende Gesicht Akuras, der anscheinend momentan angestrengt nachdachte, schaute. Dieser wurde auch sogleich aus seiner Gedankenwelt gerissen und schaute nun etwas verdattert in Setos, ihn anfunkelnde, Safire. "Was ist?" ließ dieser kalt verlauten. "Nichts, was sollte sein?" stammelte der Arzt nun sichtlich verlegen! Erwischt! Zögernd und immer noch murrend begab sich Seto nun in die bereitstehende Limousine, er hatte so ein ungutes Gefühl, was es war konnte er nicht genau sagen, nur dass irgend etwas, ihm gar nicht gefallendes, passieren wird, und er sicherlich seinen Beschluss auf Akura zu hören, falsch sei. Zumindest in diesem Moment. Aber auch an einer anderen Stelle der Stadt wurde jemand von schlechten Gefühlen geplagt. Naja besser gesagt, einem schlechten Gewissen. Man hatte sie in der Schule ja über den Grund, naja zumindest einen Teilgrund, von Joeys fernbleiben des Unterrichts informiert. Und dennoch hatten sie sich nicht direkt angesprochen gefühlt. Nein, ihnen war es sogar ein wenig unangenehm nun auch noch mit einer solchen Tatsache konfrontiert zu werden. Yugi und Co. Hatten doch nun wirklich allerhand eigener Probleme als sich auch noch mit so etwas zu beschäftigen. Und ein Krankenbesuch hatte eigentlich keiner von ihnen geplant als sie hörten was mit Joey passiert ist. Und doch schlich sich jetzt zumindest bei einem ein schlechtes Gewissen ein. Sicherlich ist ein schlechtes Gewissen nicht unbedingt ein passender Grund um jemanden zu besuchen, doch wenn es dieses störende Gefühl beseitigt, könne man auch dieses Opfer bringen, schließlich redete man ja hier nicht von einer gespendeten Niere oder dergleichen. Nein, ein simpler Krankenbesuch, das dürfte doch nicht zu schwierig werden. Oder? Naja was ist schon dabei? Keine 5 Minuten später hatte sich der Pinkhaarige mit den blonden Strähnen entschieden und machte sich sogleich ans Werk. In welchem Krankenhaus er lag, wusste er ja inzwischen. Also begab er sich zum selbigen und stand auch nur knappe 30 Minuten vor dem 10 stöckigen Gebäude. Er erkannte das Logo welches die Eingangshalle zierte, doch wie Joey sich bei seiner Versicherung, hatte er überhaupt eine?, sich diesen Luxus leisten konnte war ihm dann doch ein Rätsel. Er könne ihn ja fragen wenn er bei ihm sei. Damit beruhigte er ersteinmal die Fragen in seinem inneren und begab sich schnellen Schrittes zum Empfand an dem eine Frau wie vom Teufel besessen auf die Tasten des vor ihr stehenden Laptops einschlug. "Entschuldigen Sie? Ich habe erfahren, dass einer meiner Freunde einen Unfall hatte und nun hier im Krankenhaus liegt. Sein Name ist Joey Wheeler und er müsste seit ungefähr 2 Wochen hier liegen, leider habe ich erst so spät davon erfahren, und möchte nun wissen ob er noch hier behandelt wird, oder ob man ihn schon entlassen hat." fragte Yugi. Leicht angesäuert, sicherlich wegen des sich gegen ihren Attacken wehrenden Computers, gab die Frau ihm dann auch die erbetene Information und erklärte ihm dann den Weg zum Zimmer 581, indem sich der Blonde befinden sollte. Vor der Tür angekommen, atmete der Kleine Punk noch einmal tief durch und öffnete die Tür. Er war nicht sonderlich überrascht, den Blonden an derlei Maschinen angeschlossen zu sehen, kannte er die Begabung des Blonden, sich immer wieder in die unbequemsten Situationen zu befördern, nur zu gut. Klar so ein Unfall hatte seine Folgen und in Joeys Fall sahen die eben so aus. Langsam setzte er seinen Weg an Krankenbett fort und nahm auf dem bereits an seinem Bett stehenden Stuhl platz. Eine Weile beobachtete er den schlafenden nur, doch irgendwann war es ihm dann doch zu bunt und er beschloss, langsam auf seine Anwesenheit aufmerksam zu machen. Zaghaft stupste er den Blonden an, wohl in der Hoffnung bald dies alles hinter sich gebracht zu haben, stupste er ihn ein zweites mal, diesmal etwas energischer an. Der Schlafende lies nicht lange auf die heiß ersehnte Reaktion warten, ein leises grummeln bestätigte sein munterwerden auch promt. Langsam und unter merklicher Anstrengung öffnete er die Augen. Sah sich erst verdattert im Zimmer um bis sein Blick auf die Person neben ihm auf dem Stuhl stecken blieb. Die schemenhaften Umrisse bekamen langsam die gewünschte Schärfe, so dass er nicht lange brauchte um den Wartenden zu erkennen. "Yugi? Was machst du hier? Wie lange bist du schon hier? " krächste er ihm entgegen. "Na du machst ja Sachen, hast uns allen einen ziemlichen Schrecken eingejagt, kannst doch nicht einfach so über die Straße rennen ohne auf alles zu achten, das hätte auch noch schlimmer ausgehen können! Ich bin schon eine ganze Weile hier! Du hast ganz schön lange geschlafen!" kam es fast zu freundlich zurück. >Schon eine Weile hier? Aber das heißt ja dass er.............. Sollte er die ganze Zeit hier gesessen haben und auf mich gewartet haben? Ist er derjenige der mich braucht? Die Stimme klingt so anders..........so irgendwie falsch! < Die Gedanken überschlugen sich fast in seinem Kopf, was man ihm wohl auch merklich ansehen musste. Denn Yugi der bisher vergeblich auf eine Antwort hoffte bzw. Irgendeiner Reaktion seitens des Blonden wurde enttäuscht. Und das ließ er sich natürlich auch gleich anmerken, währe ja gelacht wenn er nicht die Aufmerksamkeit erlangt die ihm gebührt, denn immerhin hatte er sich ja auf den Weg gemacht, ihn zu besuchen, er hatte sicherlich keine Lust diesen Besuch umsonst gemacht zu haben! "Hallo.......... Erde an Joey, gehts dir gut? Soll ich wieder gehen?" fragte er schon etwas genervt. Ehrlichmal die Zeit hier hätte er auch besser nutzen können. Aber nein, man hatte ja ein Gewissen, eines welches er innerlich immer mehr und mehr verfluchte. Schließlich kam er doch zu der Einsicht, dies alles hier sei mehr als eine dumme Idee gewesen. Dieses Unbehagen blieb natürlich auch einem gewissen Blondschopf nicht verborgen, welcher sich auch gleich daran machte den Grund für eben dieses heraus zu finden......... "Gehts dir gut? Du wirkst so abwesend? Ist alles in Ordnung bei dir?" fragte Joey, nun doch ein wenig besorgt. Immerhin war er doch der festen Überzeugung, dass sein "Freund", der jetzt leicht in Gedanken versunken vor ihm sass, ihm den Weg aus der Dunkelheit gezeigt hatte. "Nönö alles in Ordnung, ich war nur kurz in Gedanken versunken, tut mir leid, ich bin heut nicht ganz bei der Sache! Hatte nen schweren Tag, hoffe du bist mir nicht böse wenn ich nicht mehr lange bleibe!" stotterte der kleine Pinkhaarige nun. Er wollte einfach nur raus hier, es war eine Scheißidee hierher zu kommen, und dann auch noch aus falschem Mitleid, dass sorgte jetzt natürlich nur noch dafür, dass sich sein eh schon nervendes Gewissen nur so überschlug, und ihm nu wirklich schlecht wurde. Joey registrierte auch dieses, wenn er es auch nicht verstand, so sah er doch dieses immer größer werdende Unbehagen seitens seines Gegenübers. Ehe er auch nur noch ein Wort sagen konnte ergriff wieder Yugi das Wort...."du hör mal, sei nicht sauer aber ich muss hier raus, ich kann das einfach nicht, es tut mir leid ich habs versucht, aber ich kann das nicht, und ich bin mir nicht einmal sicher ob ich es auch will, hör mal wir hatten eine lustige Zeit, und es hat mir ehrlich Spaß gemacht, aber ich glaube die Zeit ist allmählich vorbei. Ich kann mich nicht mehr verstellen, ich will es auch nicht mehr, ich bin eigentlich nur hier um mein Gewissen ein wenig zu beruhigen, um ehrlich zu sein............ich....................weiß nicht..... ob es gut ist mit dir weiter befreundet zu sein, versteh mich nicht falsch, du bist ein netter Typ.......... und lustig und so......... aber nun ja, dein.................. Umgang, du weißt schon wen ich meine, der macht mir, naja eigentlich allen, ein wenig Angst. Du verhältst dich manchmal so komisch und naja....... nimms bitte nicht persönlich, aber ich glaube nicht, dass du ein guter Umgang bist!" stotterte der Pinkhaarige hastig. Die Worte sprudelten nur so aus ihn heraus, so als würden sie schon eine ganze Ewigkeit auf seiner Zunge brennen. Geschockt vernahm er diese lieblos, viel zu schnell, gesprochenen Worte. Ehe er sich der Bedeutung dieser bewusst wurde, hörte er auch schon seine Zimmertür ins Schloss fallen, und hastige Schritte die sich immer weiter von derselbigen entfernten. Die erste Erkenntnis zu der er in diesem Moment kam war, dass er sich bezüglich seiner Annahme, Yugi sei der gewesen, der die ganze Zeit bei ihm war, geirrt haben musste. Doch wer war es dann? Momentmal........... wer waren "eigentlich alle"? Und wieso war er ein schlechter Umgang? Wieso gerade jetzt? War das der Grund für das plötzliche Erblinden seiner "Freunde", zumindest was seine Probleme betraf? Seit wann empfanden sie denn schon so? Wieso haben sie ihn dann angelogen? Ist denen denn nicht bewusst, dass das vielmehr schmerzte als die Wahrheit? Hatte er nicht schon seit längerem diesen Verdacht gehegt? War er der Blinde, und hatte all die Zeichen nicht gesehen, ja nicht sehen wollen? Wieso immer er? Gab es eigentlich auch ein Unglück das den Weg nicht zu Joey Wheeler fand? Hatte sich die ganze Welt gegen ihn verschworen? Heiß, eng, stickig, er musste raus, raus aus diesem Zimmer, raus aus diesem Alptraum. Er hatte das Gefühl zu ersticken wenn er nicht augenblicklich an die frische Luft kommen würde. Er merkte die Tränen nicht einmal die sich nun ihren Weg über die erröteten Wangen suchten. Zu tief trafen ihm die Worte! Zu tief trafen ihn die Antworten auf seine insgeheim gestellten Fragen. Sich seine Sachen schnappend rannte er, rannte ohne zu wissen wo er hin wollte. Er wollte einfach nur weg, wenngleich er sein Handeln in diesem Moment ganz und gar nicht gut heißen wollte, konnte er doch nicht anders. War er so blind gewesen, dass er die Zeichen nicht gesehen hatte? Nein! Er hatte die gesehen, doch er wollte sie nicht deuten, war doch die Antwort die er insgeheim zu kennen glaubte so unglaublich niederschmetternd. Allein! Ja Allein! Das war die Antwort die sich ihm aufdrängte. Ohne Familie ist man bemitleidenswert, doch auch noch ohne Freunde ist man einfach nur allein! Oh wie er sich in diesem Moment doch hasste. Er hatte es nicht bemerkt, obwohl es doch anscheinend alles so eindeutig zu sein schien. Er kam sich verraten vor. Doch was am schlimmsten war, er kam sich unheimlich dumm vor, dauerte dieser Zustand des Nichtsehenwollens nunmehr nach seiner Rechnung schon mindestens ein halbes Jahr an. Wie bemitleidenswert musste er doch gewesen sein, sich immer wieder aufdrängend, immer wieder die Nähe seiner vermeintlichen Freunde suchend, nichts ahnend dass seine Anwesenheit alles andere als Wohlwollen in denen hervorrief. Es war nicht gerade kalt draußen, so fiel ihm der Übergang von Krankenhaus und "Draußen" nicht sonderlich auf, hatte er doch momentan wirklich andere Sorgen. Keiner der Ärzte vermochte ihn zu stoppen innerhalb des Gebäudes, so konnten dies auch keine Passanten, die sich mehr oder weniger wütend an ihm wandten. Die Menschenmassen um ihm herum wurden weniger und weniger. Er rannte noch eine Weile, obwohl er sich sicher war inzwischen allein zu sein. Erst als er merkte wie der harte Betonboden unter ihm dem weichen Gras einer Wiese wich hielt er inne. Seine Lungen brannten, war er zwar nicht sonderlich schnell gerannt, doch sein immer noch geschwächter Körper konnte selbst dieser, für ihn verhältnismäßig geringen Belastung, nichts gutes abgewinnen. So gab er schließlich nach und fiel auf die Knie. Nach kurzen umsehen, war er sich sicher allein zu sein, nun konnte er auch die letzte Beherrschung seiner selbst nicht aufrecht erhalten und ließ seinem Kummer freien lauf. Ein lauter Schrei war das einzige wozu er derzeit in der Lage war, bevor er weinend zusammenbrach. Immer wieder schlich sich ein und die selbe Frage über seine Lippen, es war als müsste er sie immer und immer wieder stellen, er hatte das Gefühl sie würde ihn von innen heraus verbrennen. WARUM? Schon wieder hatte er einen Kampf verloren, schon wieder hatte er sich einen Schritt weiter von seinem Glück entfernt. Wie sollte er es denn jemals schaffen, zu erfahren was Freude ist, wenn er scheinbar nur Unglück anzog? War er vielleicht nicht zum glücklich sein geschaffen? War es seine Bestimmung all das Leid ertragen zu müssen? Er wusste keine Antwort, war er doch in seiner jetzigen Verfassung nicht in der Lage zu denken. Ring, ring, ring. Das Telefon klingelte bereits eine Weile doch hören wollte es anscheinend niemand. Seto hatte sich gerademal vor drei Stunden schlafen gelegt, und machte nicht den Anschein als würde er bald wieder erwachen. Mokuba, derweil hüpfte mit Kopfhörern bestückt durch sein Zimmer, was das Hören des nervigen Apparates nicht gerade möglich machte. Aber es währen ja nicht die Kaibas, wenn sie nicht eine nette Anzahl hart arbeitender Menschen um sich versammelt hätten die Ihnen jeden Wunsch von den Augen ablesen konnten. Kurz und gut, einer von den Angestellten erbarmte sich des klingelnden Dingens, wenn auch nur mit schlechtem Gewissen, denn es war der Apparat der nur, wirklich nur, von Master Kaiba angefasst werden durfte. Da dieser jedoch momentan friedlich schlummerte musste nun doch irgend einer ran. Nach dreirunden "Schere-Stein-Papier" hatte sich auch eine arme Sau gefunden die diesen Job übernehmen durfte.............. Ei des gibt Theater...........!!! Der Bedienstete verstand zwar nicht genau den Sinn dieses Anrufes, doch als er die Stimme Akuras vernahm, beschloss er nun doch seinen inneren Schweinehund zu überwinden und den großen, gefährlichen, ihm seines Jobs zu entreißen im Stande gewesenen, Kaiba zu wecken und eben diesen, nun leicht murrend, den Hörer ans Ohr zu halten. Kaiba der im ersten Moment nicht wirklich wach schien, sprang, nun wieder im vollen Besitz seiner Sinne, auf und ehe sich der Bedienstete versah stand sein Chef auch schon in voller Montour vor ihm. Nicht minder schnell setzte sich eben Erwachter auch schon wieder in Bewegung und rannte, nein stürmte, gen Fuhrpark um sich in das schnellste Teil auf vier Rädern zu schwingen, was grad da war. Seine Gedanken, waren immer noch bei dem eben von Akura geäußerten: ER ist WEG! 9. Kapitel ER ist WEG! Kaum hatte Akura diese Worte ausgesprochen vernahm er schon dieses, ihm eindeutig über das Ende des Telefonats informierende, verräterische Tuten in der Leitung. >Na gibts denn sowas? Einfach auflegen..........Seto, Seto, Seto wirst schon sehen was du davon hast!< grummelte der Arzt vor sich hin. Seto indessen saß in seinem dunkelblauen Bugatti und quälte das Gaspedal auf äußerste. So richtig realisiert hatte er zwar noch nicht das eben geschehene, doch war ihm eines nur zu bewusst, er musste ihn finden egal wie! Wie so oft in den letzten Tagen schien ihn die Kaibaìschen Logik derweil wiedermal ein Schnäppchen zu schlagen, zeigte diese in letzter Zeit doch erst reichlich spät ihr Vorhandensein. Er wusste zwar, da war noch irgendwas, doch in dem Moment in dem er wie von der Tarantel gestochen aus dem Zimmer gestürmt war, hatte er diese Winzigkeit anscheinend vergessen, oder zumindest soweit in den Hintergrund gestellt, dass er sich dessen nicht bewusst gewesen war. Umso härter traf ihm die Erkenntnis............ Wo sollte er denn bitteschön anfangen zu suchen? Und was ist überhaupt passiert? Wie konnte denn Joey verschwinden, war dieser doch noch nicht erwacht? Oder doch? Hatte er sich wiedermal getäuscht? Kam das in letzter Zeit nicht ein wenig oft vor? War das normal? Momentmal.......... normal war alles andere aber nicht die letzten Tage und Wochen, so vieles war passiert, so vieles was ihm jedes mal aufs neue aus der Bahn zu werfen drohte sobald er sich auch nur ansatzweise darüber sein hübsches Köpfchen zerbrach. Sich seinen Fehler bezüglich seines doch etwas vorschnelles Handelns vor nicht einmal 15 Minuten bewusst, beschloss der junge Firmenbesitzer erst einmal das Krankenhaus und somit Akura aufzusuchen, um sich über die Geschehnisse endlich erklären zu lassen. Gesagt getan! Einen winzigen Moment später hörte man auch schon einen sehr aufgebrachten Kaiba, der wie eine Furie das Krankenhauspersonal an ihre Pflichten erinnerte bzw. Wer diese bezahlt. Akura bekam derweil doch ein wenig mitleid den Angestellten Schwestern gegenüber und erlöste diese indem er sich dem aufgebrachten, inzwischen zum reinen Nervenbündel mutierten Kaiba, annahm. Zuerst mit sanfter Gewalt, dann doch mit einem ziemlich, wie Kaiba fand, unangenehmen Schups wurde selbiger dann auch schon in das Ärztezimmer verfrachtet. Akura ließ es sich dann auch nicht nehmen, Kaiba mal wieder zu zeigen, dass dieser mit seiner Ich-seh-dich-an-bis-du-tot-umfällst-Masche keinerlei Chance beim alten Mann hatte. Er beschloss noch einen Moment zu warten, jedenfalls solange bis der junge Braunhaarige endlich aufhörte den armen Bürosessel zu misshandeln. >Tja Jungchen den setzt ich dir mit auf die Rechnung, tret nur weiter, der war eh unbequemer als er aussah. Mmmmh......... das nächste mal hol ich mir doch einen aus echtem Leder........ okay Seto das reicht, nicht meine Vase.........< durch den plötzlichen Versuch Kaibaseits, seine Wut, besser gesagt seine Ungedult nun auch gegen eine antik wirkende Vase auszulassen, wurde der Arzt nun doch aus seinen Gedanken gerissen und wendete sich dem tobenden Etwas zu. Mit sanfter Stimme, die jedoch auch einen gewissen Unmut über die jetzige Situation in sich barg, begann er sich Seto zu näher, wobei er peinlich genau darauf achtete den Ihm entgegen fliegenden Büchern aus dem Weg zu gehen. "Jetzt beruhige dich erst einmal, je länger du brauchst um dich zu beruhigen, desto größer ist der Vorsprung den sich dein kleiner Freund aufbauen kann." Die Worte sassen, Kaiba stockte in der Bewegung und musste sich nun seinem, wie er fand, etwas peinlichen Ausraster eingestehen. Er wartete gebannt auf die Erklärung Akuras, der sich jedoch nicht so schnell zu schlagen gab, und erst sicher gehen wollte, dass sich Seto auch wirklich beruhigt hatte. War ja auch nur zu verständlich, beim Tobak den er noch auf Lager hatte, er wusste so schon nicht so genau wie er es anstellen soll, lebend aus dem Zimmer zu kommen, wenn er dem Braunhaarigen die ganze Geschichte erzählt hatte. Nichts desto trotz musste er ja irgendwann mit der Sprache herausrücken, und da sich Kaiba derweil gesetzt hatte und gespannt auf seine Ausführungen wartete, legte er los. "Naja, ich habe es, als ich dich nach Hause schickte noch nicht gesehen gehabt, aber dein kleiner Freund war da bereits wach gewesen. Er war sicher noch zu schwach um sich länger als einen kurzen Moment wach halten zu können, so nehme ich an dass er sofort wieder eingeschlafen ist. Da du geschlafen hast, nehme ich mal nicht an das du es mitbekommen hattest. Naja ich war ehrlich auch ein wenig überrascht, den kleinen, nach dem du gegangen bist wach anzufinden, dennoch dachte ich mir ein wenig Ruhe würde dir auch gut tun, so habe ich beschlossen, euch beiden noch etwas derselbigen zu gönnen und dich folglich nicht über das Erwachen informiert. Was nutzt es euch denn wenn ihr euch sofort wieder überanstrengt. Außerdem war die Gefahr eines Rückfalls in Joeys Fall, übrigens auch in deinem, noch nicht gebannt. Ich hatte jedem Order gegeben keinerlei Besuche zu ihm zu lassen, anscheinend ging diese Information unten in der Lobby in all dem Stress unter, und so kam es dass die Dame unten doch jemanden zu deinem Freund gelassen hat. Ganz ruhig Junge! Sie wurde schon auf ihren Fehler hingewiesen und, nach meinen Maßstäben, nicht nach deinen, bestraft. Ich denke sie hat ihre Lektion in ein paar Wochen begriffen. Okay zurück zu Joey! Er hatte also Besuch......... so ein kurzgewachsener pinkhaariger Junge, ziemlich aufgewecktes Kerlchen. Er blieb wie mir berichtet wurde jedoch nicht lange, ungefähr 20 Minuten, länger auf keinen Fall. Was die beiden sich zu erzählen hatten, kann ich dir leider nicht sagen, Fakt ist aber, dass sich der Besucher ziemlich schnell wieder verdrückte. Kurze Zeit später hatte ich davon erfahren und wollte nach Joey sehen, doch als ich in seinem Zimmer ankam da war er schon weg. Das Personal hatte schon sämtliches Sicherheitspersonal verständigt, doch im Gebäude befand er sich nicht mehr. Man teilte mir mit, er sei, in einer ziemlich schlechten Verfassung, aus dem Krankenhaus gerannt. In der Menge der Menschen in der Einkaufsmeile habe man Ihn dann aus den Augen verloren. Er sei aber in Richtung Osten unterwegs gewesen. Okay dann rief ich dich an und nu bist du hier. Das war es." erzählte Akura, immer noch mit sanfter Stimme. Seto der vernahm jedes einzelne Wort des Arztes, jedoch nicht ohne den passenden Hintergedanken, naja was die Tussi von der Lobby anging, die killte er gerade noch gedanklich, als er das mit dem pinken Zwerg vernahm, bekamen seine Gedanken einen weiteren Blutrausch. Was konnte dieser denn schon wieder angestellt haben? Und überhaupt was tat der eigentlich hier, der war doch die restlichen zwei Wochen auch immer angeblich zu beschäftigt um sich mit dem Blonden zu beschäftigen. >Ich bringe diesen kleinen Mistkerl um!< War die gedankliche Kaibaìsche Konsequenz seiner Überlegungen. Gedacht getan! Nein nicht Yugi umbringen, den Gedanken den er davor hatte, nämlich den kleinen Giftpilz ersteinmal finden und zur Rede stellen. Jenach dem was er dadurch in Erfahrung bringt, würde sich seine weiteren Handlungen ergeben. Kaum hatte Akura geendet, sah er auch schon die Tür von außen zufliegen. >Au backe, wenn er nun mal keinen überschnellen Fehler macht! Pass bloß auf dich auf Junge!< war das einzige wozu er in der Lage war zu denken, war er doch ein wenig verdutzt über das doch verhältnismäßig sehr schnelle abtreten seines Schützlings. >Kalt! Mir ist so unendlich kalt. Warum tun die mir das an? Was hab ich denen denn getan? Was rechtfertigt diesen Verrat? Ich kann doch nichts dafür! Ich habe mir diesen "Umgang" sicher nicht freiwillig ausgesucht. Wie können die mir das als Vorwurf machen? Wo soll ich denn jetzt hin? Jetzt bin ich endgültig allein!< Seine Gedanken überschlugen sich regelrecht, kein Ende war in Sicht. Hatte er doch die Hoffnung tief in sich gehegt sie können ihn doch noch irgendwie helfen, und selbst wenn ihm diese Hilfe verwährt bliebe, so hätte er dennoch jemanden die ihn auf ihre Weise unterstützten. Er hasste ihre Untätigkeit und anscheinendes Desinteresse seinerseits, zumindest was seine familiären Probleme anging, dennoch hatte sie ihm immer wieder Mut gegeben. Naja zumindest bis vor einiger Zeit. Und wieder überfielen ihn diese Zweifel und Fragen, wie lange seine angeblichen Freunde sich schon gegen ihn entschieden hatten. Nach seiner Rechnung müsste es so ungefähr ein halbes Jahr gewesen sein indem sie so komisch ihm gegenüber waren. In dieser Zeit hatten sie auch weniger miteinander unternommen, doch der Blonde war davon ausgegangen, dass sich alle nicht getroffen hatte, da sie angaben immer etwas wichtiges zu tun hatten. Er konnte ja nicht ahnen, dass er der einzige war der von den Unternehmungen ausgeschlossen wurde. Der Blonde führte sich verschiedene Situationen immer wieder vor Augen, er versuchte es sich krafthaft halbwegs plausibel zu erklären. Er kam sich so dumm vor! Wie oft müssen sie sich über Ihn lustig gemacht haben, als dieser wiedermal zu Fragen begann wann sie sich das nächste mal treffen wollten. Er hatte ja keinen Grund anzunehmen, er sei fehl am Platz. Sie hatten sich zwar merkwürdiger aufgeführt als sonst, doch in irgend einer Weise etwas angedeutet hatte niemand. Und genau dieser Gedanke, vielmehr diese Erkenntnis machte die ganze Misere so schmerzhaft. Sicher er hätte nichts tun können, hätte sie ihn einfach angesprochen und tacheles geredet, doch dann hätte er sich nicht ewig zum Deppen machen müssen. Warum nur er? Warum kam er sich denn jetzt nur wie ein Idiot vor, waren es doch die anderen die sich idiotisch benahmen. Sie hatten den Fehler begangen, nicht er! Dessen war er sich bewusst. Dennoch war diese Erkenntnis nicht gerade eine die ihm weiter half. Nein, sie half ihm nicht weiter, sie tat nur noch mehr weh. Inzwischen hatte sich der Blonde auf dem Boden eingekugelt, denn so langsam bemerkte sein Körper die Kälte, nicht jedoch sein Geist. Dieser war immer noch vergeblich auf Antwortsuche. Die Kälte fraß sich langsam bis auf seine Knochen durch, doch registrieren tat er sie nicht. In seinem Innern spürte er jedoch eine andere Art der Kälte, eine die nicht seinen Körper angriff, und ihn langsam schwächte, Nein, diese war viel gefährlicher. Diese Kälte war die des Verrates, die der Lüge, die der Einsamkeit. Stetig nahm die Dämmerung zu, passte sich scheinbar den Gedanken des weinenden Bündels das dort auf der Wiese zusammen gerollt lag. Ein Bündel mehr war nicht von dem einstigen lebensfrohen Jungen übriggeblieben. Er hatte das Gefühl des Lachens und der Freude aufs übelste beraubt geworden zu sein, ohne Aussicht auf Besserung. Im Glanz der Dämmerung hatte nun auch Kaiba sein Ziel erreicht, sicherlich nicht ohne mindestens eine Hundertschaft an Suchenden vorher noch schnell in die Stadt auszusenden. Er würde sich nachdem er mit dem kleinen Wicht fertig war ebenfalls auf die Suche begeben, das stand für ihn außer Frage, doch erst einmal musste er herausfinden was passiert war. Vielleicht, so hoffte er, könnte er seinem Joey dann besser helfen. Wütend stapfte er in die Spielhalle, er hatte von seinem, ständig engagierten Privatdetektiv, erfahren wo sich die Kindergartenclique immer aufhielt, wenn sie nicht gerade in der Schule waren. Schon als er den Raum betreten hatte, sah er die Truppe in versammelter Form rumstehen und lauthals zu streiten wer denn als erster das Autorennen beginnen durfte. Sie bemerkten ihn jedoch erst als Kaiba den kleinen Pimpf mit pinken Haaren barsch an der Schulter packte und ihn zu sich herum drehte. Zwei eisig blitzeversprühende Augen versuchte sich sogleich in den kleineren zu bohren. "Was hast du ihm erzählt? Was hast du getan? Rede schon oder du lernst mich richtig kennen, aber glaube mir dies wird das letzte sein was du siehst, wenn du nicht sofort den Mund aufmachst!" zischte er, mit einer Stimme die Stahl hätte zerschneiden können. Das kleine Ding da in seiner Hand wusste im ersten Moment erst gar nicht was er sagen sollte. Er hatte ja noch nicht einmal eine Ahnung was der Braunhaarige eigentlich von ihm wollte. Den fragenden und entsetzten Gesichtsausdruck Yugis war dies auch deutlich zu entnehmen, und Kaiba blieb es natürlich auch nicht verborgen. "Was hast du Joey erzählt?" war seine Antwort auf die fragende Mine des Hämpflings. Yugi stockte, hatte er sich bis eben noch erbittert gegen den eisernen Griff des Größeren gewehrt, erstarb diese auch gleich als er die Frage vernahm. Der Rest der Truppe der ebenfalls bis eben noch heftigst protestierte hielt augenblicklich die Klappe, war ihnen allen doch bewusst, was da vorhin zwischen Yugi und Joey abgelaufen ist, hat es sich diese kleine Labertasche doch nicht nehmen lassen alles brühwarm zu erzählen. "Ich habe ihm nur die Wahrheit gesagt! Mehr nicht!" kam es mit leicht zittriger Stimme zurück. "Und was ist bitteschön die Wahrheit? " "Naja, ganz einfach, die Wahrheit ist, dass es für uns besser sei, wenn Joey sich nicht mehr in unserer Nähe aufhält, bei dem Umgang den er hat, ich meine, bei dem Vater währe es doch nicht verwunderlich wenn der Apfel nicht weit vom Stamm fällt oder? Wir haben uns einheitlich dazu entschlossen nichts mehr mit Joey zu tun haben zu wollen. Das ist die Wahrheit." Bei diesen Worten wurde Kaiba innerlich Angst und Bange, äußerlich ließ er sich von all dem natürlich nichts anmerken. "Das ist jetzt nur ein schlechter Witz Yugi, sag das es ein Scherz ist!"schrie Kaiba inzwischen, es war ihm egal die ganze Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, war er doch ständige Blicke gewöhnt. "Habt ihr sie noch alle, sei ihr nicht mehr ganz dicht? Wer ist denn auf die glorreiche Idee gekommen ihm das ausgerechnet jetzt auf die Nase zu binden? Reicht es euch denn nicht dass er schon im Krankenhaus liegt?" "Wann sollten wir es ihm denn dann sagen? In den letzten Monaten, hatte er sich immer öfter geprügelt, es ist doch nur eine Frage der Zeit bis sich seine Raufkompanen an seine Freunde, in dem Falle wir, vergreifen!" Yugis Stimme nahm immer mehr an Sicherheit zu als er diese Worte äußerte "Und außerdem dauerte es bestimmt nicht mehr lange bis er die Flaschen mit seinem Vater teilt!" Rot! Ein wunderschönes Signalfarbenes Rot, das war das einzige was Kaiba in diesem Moment sah. "Habt ihr jetzt vollends den Verstand verloren? Oder seit ihr einfach nur zu doof um zu sehen was wirklich abgeht? Denkst du wirklich er hat sich geprügelt? Denkst du wirklich diese Verletzungen holt man sich bei einer Schlägerei? Glaubt ihr wirklich er würde jemals so tief sinken und die Flasche mit seinem Vater teilen? Mit dem Mann der ihn über Jahre hinweg geschlagen hat? Ihn jeden einzelnen Knochen im Leib vermutlich schon mehrere male in seinem kurzen bisherigen Leben gebrochen hat? Seit ihr euch sicher? Habt ihr eigentlich eine Ahnung wie es ihm wirklich erging? Seit ihr euch im klaren darüber, dass ihr Schuld daran seit wenn wir ihn zu spät finden und er sich etwas angetan hat? Nicht er ist das Problem in dieser Runde, Nein! Ihr seit es, seine angeblichen Freunde, er hat euch vertraut! Nur weil ihr nicht in der Lage seit eins und eins zusammen zuzählen, ist Joey jetzt da draußen und versucht sich vielleicht gerade das Leben zu nehmen. Ihr seit echt das letzte!" bei diesen Worten überschlug sich seine Stimme so sehr hatte er sie geschrien, wohl bemerkend wie die Farbe aus den Gesichtern seines Gegenübers wich. Er kochte, war stink sauer, doch am meisten hatte er Angst. Angst wirklich zu spät zu kommen, er konnte sich nicht genau vorstellen wie es Joey im Augenblick ergehen musste, er hatte ja nie Freunde gehabt, konnte dem zu Folge auch keinen Verrat nachvollziehen, doch er wusste dass er ihn finden musste so schnell wie möglich. Ein Klingeln holte ihn und all die anderen um ihm herum wieder in die Realität zurück. Es dauerte einen Moment doch dann erkannte er dieses, und zog sein Handy aus der Manteltasche. Mit einem immer noch geschrieenen ìWas ist' meldete er sich an eben diesem. Der Mann am anderen Ende der Leitung war erst leicht geschockt, doch, in Anbetracht der Lage und sich in Erinnerung rufend, dass es sich um seinen, sonst ebenfalls nicht besser gelaunten Chef auf der anderen Seite der Leitung handelte fing sich dieser auch verhältnismäßig schnell wieder. Er teilte ihm schnell mit, dass seine Truppe den westlichen Quadranten ohne Ergebnis durchsucht hatten, und wurde durch das Tuten in der Leitung auch schon aufmerksam gemacht, dass sein Chef das Gespräch beendet hatte. Kaiba unterdessen hatte sich schon von besagter Clique abgewandt und wollte gehen, als er ein weiteres Mal durch sein Handy aus seinen Überlegungen gerissen wurde. "Wir haben ihn gefunden, es ist besser wenn sie schnell kommen, ich glaube nicht dass er bleibt wenn einer von uns sich ihm nähert. Er ist auf der Wiese neben dem Ostfriedhof........ es sieht nicht so aus als ginge es ihm gut!" verkündete ein weiterer Suchender. Bei diesen Worten zog sich in Kaiba alles zusammen, nicht auf die anderen Achtend stürmte er los. Hetzte zu seinem Auto und raste in Richtung Friedhof. Noch während er in der Spielhalle stand, kurz nachdem er von dem Auffinden seines Blonden erfahren hatte, tätigte er noch einen kleinen Anruf. Er teilte Akura alles mit und orderte ihn an besagten Fundort. Yugi und Co. Hatten derweil mit einer anderen Schwierigkeit zu kämpfen, zum Einen mit dem eben vernommenen zum anderen dem dämlichen Gewissen, welches sich jetzt bei jedem einzelnen von ihnen meldete und unentwegt schmerzen verursachte. Es dauerte, beim momentanen Fahrstil Kaibas, nicht lange bis er die Wiese erreichte. Schon von weitem sah er die anderen die am Wiesenrand standen und auf ihn warteten, er hatte deutlich angeordert, dass sich, außer natürlich Joey würde verletzt sein oder dergleichen, sich ihm nicht zu nähern. Er wollte ihn zurück bringen, er war sich sicher ein Fremder währe nur noch erschreckender für den Blonden. War er eben noch aus dem Wagen gesprungen um so schnell wie möglich bei ihm zu sein wurden seine Schritte, je näher er ihm kam, immer langsamer. Entsetzt war er über den Anblick der sich ihm bot. Dieses Häuffchen Elend sollte sein Joey sein? Nein! Das durfte nicht sein! Er stand nun vor dem Bündel am Boden, unfähig seine Gedanken zu ordnen, unfähig auch nur ein Wort von sich zu geben. Das einzige was er wollte war ihn in den Arm nehmen, was er auch sogleich tat. >Er ist so kalt, so unendlich kalt.< Langsam registrierte der Blonde was da mit Ihm geschah, er fand sich in zwei starken Armen wieder die ihn immer fester umschlungen. >So warm, so angenehm warm.< Eine leise, fast tonlose Stimme drang an das Ohr des größeren. "Ich will nicht allein sein! Warum ich? Ich hab doch nichts getan. Es tut mir leid!" diese Worte schienen nun auch die letzte verbleibende Kraft aus dem Körper des Blonden zu reißen. Seto spürte wie der kleine Körper in seinen Armen erschlaffte, wie sich die stumpfen braunen Augen schlossen. Er drückte ihn fester an sich in der Hoffnung ihm die Wärme geben zu können die dieser jetzt am meisten benötigt. 10. Kapitel Er wollte ihm all die Wärme schenken, die dieser in diesem Moment nötig hatte, er wollte ihm seine Ängste nehmen. Er wusste nicht genau wie diese aussahen, doch kannte er das Gefühl der Einsamkeit, das des Verrates nur zu gut. Es war ihm vertrauter als er sich jemals eingestehen würde. Seine Arme festigten den Druck um den kleinen Körper, seine Haut war so kalt. Er konnte nicht genau sagen, was mit seinem kleinen Blondschopf geschehen war. Er hoffte, nein er beetete, er hätte sich nicht wieder in der Dunkelheit verirrt. Beetete er würde nicht ein zweites Mal aus seinen Händen gleiten, hinunter in diesen Schwarzen Schlund, der nur darauf wartete sich seiner anzunehmen. Aber wie konnte er dies verhindern? Würde er seine Hilfe annehmen? Immer mehr wurde ihm bewusst, wie sehr er diesen Jungen, der in seinen Armen zu schlafen schien brauchte. Ja, er brauchte ihn, mehr denn je. Verdrehte Welt. Der Blonde, der so viel ertragen musste, brauchte er ihn mehr als Seto ihn? Oder war es gar andersrum? Ist es nicht eine Form von Egoismus? Jemanden so sehr zu brauchen? Sich zu wünschen der Gebrauchte bliebe immer an seiner Seite? Egal was komme? Selbst auf die Gefahr hin es wäre ein einseitiges Glück? Auf kosten desjenigen, der gebraucht wurde? Kann man zu blind sein, um aus reinem Eigennutz, die Leiden seines Gegenübers nicht zu erkennen? Sich selbst und somit auch der scheinbar unabkömmlichen Person eine Lüge vorzuleben? Sicher man kann! Doch kann man nicht wissen, wann man den Punkt zwischen Vertrauen, Nähe, Liebe überschreitet und seinem reinen Egoismus befriedigt? Würde es nicht alles leichter machen, sich seiner Gefühle zu entledigen, um erst gar nicht in eine solche Situation zu geraten? War das einer der Gründe, warum Seto sich seiner Gefühle scheinbar entledigt hatte? Sich nach außen hin gab, als sei er sich dessen völlig unbewusst, überhaupt so etwas wie Emotionen zu empfinden? Er wusste es nicht. Er verstand nicht warum sich gerade jetzt, in diesem doch so schönen Moment, diese Gedanken in seinen Kopf schlichen und freies Geleit erlangten. Auch wenn er sich dessen nicht bewusst war, so hatte er die Antwort bereits gefunden. Doch ob diese sich ihm auch zu erkennen gab, stand in den Sternen. Er wendete seinen Blick keinen noch so kleinen Augenblick von den Blonden in seinen Armen ab, sah wie hypnotisiert in das blasse Gesicht. Er vermisste es, diese zarten Gesichtszüge mit einem Lächeln bekleidet zu sehen. Bis an dem Tag als alles passierte, hatte Joey ihm jeden Tag sein wertvollstes Geschenkt, desöfteren zwar in Rage, nicht Herr seiner Wut, dennoch hatte er gelächelt. Auf die ein oder andere Weise lächelte er für ihn. Wie absurd ihm dieser Gedanke doch nun vorkam, ein Lächeln. Waren diese denn überhaupt echt gewesen? All die Zeit, all die Jahre die sie sich nun schon kannten, und scheinbar hassten? War es jedesmal nur ein Spiel seines Gegenübers? Hatte er ihn betrogen, indem er ihm ein falsches Lächeln schenkte? Nein, sein Lächeln schien zwar nie aus seinem tiefsten Herzen zu kommen, dennoch war es ein echtes Lachen. Ein anderes, als dass welches man erkennen kann wenn man Glück empfand, und dennoch es war ein ehrliches Lachen. Es gelang nicht immer, das musste sich auch Seto eingestehen, dennoch versuchte der Blonde ehrlich zu sein. Wie sehr er es versuchte, er konnte sich die Qualen, die sein kleiner Blonde ertragen hatte, nicht vollends ausmalen. Er konnte lediglich Vermutungen über diese anstellen, die Wahrheit, da war er sich sicher, erfuhr er erst wenn Joey es selbst erkannte. Doch dieser schien im Moment das Ausmaß, des ihm zugefügten Leids nicht zu erfassen. Rang er doch immer noch gegen die düsteren Gedanken in seinem Innern. Langsam, vorsichtig, bedacht darauf dem kleinen nicht weh zu tun erhob sich Seto nun, den Kleineren immer noch in seinen Armen haltend. Er merkte wie leicht dieser war, er erschrak als er feststellte, wie zerbrechlich sein Körper zu sein schien. Wie konnte dieser schwache Körper das denn all die Jahre durchstehen? Diese Frage, schien seine Gedanken nun vollends aus der Bahn zu werfen. Wie unwichtig kamen ihm in diesem Moment doch seine eigenen vermeindlich so schlimmen Qualen vor, die er in seinem Leben schon erdulden musste. War er doch bis vor Kurzem der Überzeugung gewesen, er sei der einzige der wüsste, was wahres Leid war. Wie hatte er sich da getäuscht. Mit schnellen Schritten gelangte er zu seinen Wagen. Akura der inzwischen am Fundort eingetroffen war, beobachtete die ganze Situation bereits eine geraume Weile. Schließlich näherte er sich den beiden, jedoch zögernd, wusste er doch nicht so recht was er sagen, wie er handeln sollte. Sicher er würde sich als erstes vergewissern, dass es dem Kleinen, den er, wie er sich eingestehen musste, langsam in sein Herz geschlossen hatte, körperlich nicht schlechter ging. Er stellte nach einer kurzen Untersuchung eine zwar erhebliche, dennoch nicht lebensgefährlich Unterkühlung fest. "Er braucht jetzt vor allem Ruhe, dann wird er sich schnell erholen, jedenfalls was seinen körperlichen Zustand angeht." begann er Seto zu erklären. Gleichzeitig wusste er genau, dass Seto nicht zuließe, dass er den kleinen wieder in diesen steril wirkenden Raum verfrachtete. Ohne auch nur auf die Bitte Kaibas zu warten, sagte er "Er kann sich sicher auch bei dir erholen, ich will nicht, dass er wieder einer von vielen Patienten wird, wie es ihm im Krankenhaus blüht. Ich denke es ist das beste wenn du ihn mit zu dir nimmst. Ich glaube dort wird es ihm besser ergehen. Ich werde natürlich täglich nach ihm schauen, am Anfang wirst du meine Gegenwart des Öfteren am Tage genießen dürfen." Die letzten Worte sprach er leiser aus, es mussten ja nicht alle gleich mitbekommen. Der immer noch am Wiesenrand stehende kleine Suchtrupp schaute eh schon ein wenig verwundert dem Treiben zu. Doch sie schwiegen, es waren Kaibas engste Mitarbeiter, einige hatten sich freiwillig bereit erklärt sich an der Suche zu beteiligen. Sich selbst nicht wirklich im Klaren darüber, warum sie dies taten. Vielleicht in der Hoffnung eine Bestätigung zu erhalten, Kaiba sei doch auch nur ein Mensch, schien den meisten dieser Gedanke doch inzwischen absurd. Ihre Hoffnung wurde erfüllt. Seto legte derweil seinen kleinen Freund behutsam, jedoch schnell in sein Auto, keine Zeit verschwendend stieg er zu ihm und rauschte auch schon in Richtung zu Hause davon. Wie schnell er fuhr wusste er nicht, es war ihm auch egal, nicht einmal die Polizei konnte ihm etwas anhaben, und schon gar nicht wegen einer lächerlichen Geschwindigkeitsübertretung. Aufgrund des, doch ein wenig sehr rasanten Fahrstils, kamen sie auch schon wenige Minuten in der Kaiba Villa an. Sogleich wurde ihm die Tür geöffnet, sein Butler stand in eben dieser und traute seine Augen nicht, als er seinen vermeintlichen, so eiskalten Chef mit diesem Bündel, was nun leicht in seinen Armen zitterte, die Stufen des Eingangsbereiches erklomm. Sofort stürmte er auf diesen los, um ihn von dieser scheinbaren Last zu befreien, wurde jedoch durch einen gefährlich kalten Blick davon abgebracht. Behutsam, stets darauf bedacht, keinen Lärm zu verursachen stieg er die Treppen im innern des Hauses empor, um seinem kleinen Blonden der wohlverdienten Wärme eines Bettes zu überlassen. Er überlegte kurz, diesen mit in sein Zimmer zu nehmen, um ihn ständig in den Augen behalten zu können, entschied sich aber dennoch für eines seiner Gästezimmer. Das Gästezimmer welches er erwählt hatte, und in das er nun den Bewusstlosen trug lag nicht weit von dem Seinen entfernt. Um genau zu sein keine 20 Meter, er suchte das Zimmer direkt neben seins aus und öffnete nun die Tür. Er ging zum Bett und ließ Joey sanft in dieses gleiten. Akura, welcher sich gleich nach Seto, auf dem Weg gemacht hatte war ebenfalls gerade im Hause Kaiba eingetroffen. Und nahm sich, gegen Setos Willen nun wieder des kleineren an. Seto aus dem Zimmer verbannend, begann er Joey nun die, vom Abendtau nassen Kleider auszuziehen. Als er dies erledigt hatte, wusste er, es war eine gute, wenn auch schwere Entscheidung gewesen Seto hinauszuschicken. Die Kälte die den Körper des Jungen zermartert hatte, hatte dazu geführt dass seine Haut ein wenig bläulich schimmerte. Dadurch sah er nur noch geschundener aus, die Wunden und blaue Flecke, die seinen Brustkorb zierten sahen noch dunkler aus, machten bald den Eindruck gerade erst entstanden zu sein. Seine Untersuchung mit einem Seufzer auf den Lippen fortführend, hatte sich seine erste Diagnose bestätigt. Er war zwar sehr geschwächt, doch hatte er außer besagter Unterkühlung keinerlei weiteren Schaden genommen. Abschließend verschwand er kurz aus nun Joeys Zimmer, kam jedoch nach kurzer Zeit mit einem dunkleroten, warm und kuschelig ausschauenden Schlafanzug zurück. Zog Joey diesen nun geschwind und geschickt über und deckte ihn anschließend zu. Der Blonde begann sofort sich reflexartig in die wohlige Wärme zu kuscheln, war diese doch zwar nicht die ersehnte, dennoch war es eine Art von Wärme. Eine die ihn gedanklich leicht aufatmen ließ. Eine die die Kälte verscheuchte und nun dem wohl entspannendsten Schlaf den er je hatte Platz machte. Er schlief einfach, ohne von Alpträumen oder Ängsten geplagt zu werden, der friedlichste Schlaf den er je hatte, hatte sich um seinen Körper gelegt. Und schien ihn für die nächste Zeit auch nicht mehr hergeben zu wollen. Seto wurde von Akura über den Zustand des Blonden genauestens informiert, es erleichterte ihn ungemein, als er erfahren hatte, dass er diesmal wirklich nur schlief. Geduldig wartete er ab, sass an seinem Bett und schaute ihm einfach beim Schlafen zu. Es hatte keine Eile für ihn, den Blonden erwachen zu sehen, zu groß war die Freude darüber, dass er sich nun körperlich, vielleicht auch seelisch, auf dem Weg der Besserung befand. Er merkte wie langsam leben in den Kleinen zurückkehrte, wie er langsam aber stetig erwachte. Er schien in dem Moment, indem Joey die Augen öffnete, die Fähigkeit zu atmen verloren zu haben. Dieser schien sich mit dem Licht was im Zimmer herrschte noch nicht so recht anfreunden zu wollen, er blinzelte vereinzelte male, doch gelang es ihm schließlich seine Augen an das grelle, im ersten Moment recht schmerzhafte Licht zu gewöhnen. Er war nun wach, schaute sich ein wenig verunsichert im Zimmer herum, er wusste nicht wem dieses Zimmer nun eigentlich gehörte, und das ließ seine Verunsicherung noch weiter anwachsen. Der Größere von beiden, hatte sich nun vorsichtig und langsam, um seinen Gast nicht zu erschrecken, auf die Bettkante gesetzt. Langsam vernahm der Blonde diese vertraute, und doch seltsam fremd klingende Stimme war, er wusste wem diese gehörte, doch diese Wärme, Unsicherheit, Angst, Sorge die diese so sanft klingende Stimme begleitete hörte er nun zum ersten Mal. Das heißt er wusste nicht ob es wirklich das erste mal war , dass er diese Stimme so vernahm. Er konnte im ersten Moment nicht einordnen wo er sie schon mal vernommen hatte, doch als es ihm wieder in den Sinn kam, überraschte es ihm mehr als er sich eingestehen wollte. >Er war es, er hat mir den Weg gezeigt!< erklang es erneut in seinem Kopf. Er hatte sich so sehr gesehnt, endlich die Person hinter der Stimme zu sehen, sie kennen zu lernen, doch nun war er einfach nur ungläubig überrascht. Seto schien das in seinen Augen, die so seltsam funkelten, anders als sonst, zu sehen. Er wusste, insgeheim dass Joey seine Stimme erkannt hatte, wusste wo er sie das erste mal hörte, diese Gewissheit, sei sie noch so tief in ihn verborgen, ließ ihn sich auf eine seltsam fremde Art ertappt fühlen. Er sass einfach nur stumm da. Hatte aufgehört mit ihm zu reden, war nun tief mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Joey unterdessen kam ein klein wenig näher an Seto gerutscht, war er sich doch selber nicht sicher was er davon halten sollte. Sich langsam vorbeugend flüsterte er leise mit heiserner Stimme "Danke, für alles! Ich weiß jetzt wer mich zurück geleitet hat, ich danke dir aus tiefsten Herzen....... Seto" leise rannen die Tränen über das blasse Gesicht, das sich Seto nun auf wenige Zentimeter genähert hatte. Sein Herz schien bei diesen Worten auszusetzen, kamen diese doch so vollkommen überraschend, so unerwartet, und doch so ersehnt. Er merkte nicht seine Hand, die sich scheinbar selbstständig, machte, sich dem Gesicht, so nah an seinem näherte. Merkte er diese erst, als er die erhitzte Haut seines Gegenübers spürte. So lange hatte er diesen Moment herbei gesehnt, und nun war es doch völlig anders als er es sich ausgemalt hatte. So viel Glück, so viel Freude, so viel Wärme. Zuviel wie er nach einem erschreckend kurzen Moment feststellen musste. Wie sollte er damit umgehen? Er wusste nicht wie man sich in solchen Situationen verhält, es hatte ihm nie jemand beigebracht, es hatte ihn nie jemand gezeigt. Er wusste nicht was er sagen sollte, wusste nicht wie er reagieren sollte. Viel zu fremd war ihm das gerade Geschehene. Joey erschrak, er sah es in seinen Augen, doch sein Misstrauen schien es nicht zuzulassen, auch zu erkennen was er sah, ließ ihm in den Irrglauben, er würde Unverständnis sehen. Wie konnte er nur. Wie konnte er es nicht verstehen? Wie konnte er ihn nur mit diesem Blick strafen? Er war über seinen eigenen Schatten gesprungen, hatte gegen seinen, erst kürzlich geschlossenen Entschluss gehandelt, und ihm Vertrauen gegenüber bringen wollen. Und nun dieser komische Blick? War es Seto unangenehm? Wollte er ihn wohlmöglich gar nicht in seine Welt zurückholen? Aber er hatte es doch gesagt? Hatte er die Worte die er im Moment tiefster Trauer und Angst falsch gedeutet? Sollte es ein Fehler gewesen sein? Hatte er sich geirrt? War es doch nur ein Trick der Dunkelheit, die ihn zwar ziehen ließ, etwa nur um ihn in der realen Welt noch mehr Unheil zu kommen zu lassen? All diese Zweifel spiegelten sich nun auch in seinen Augen wieder, Seto erschrak, was hatte das nun schon wieder zu bedeuten gehabt? Hatte er etwas falsch gemacht? Hatte er es ein zweites Mal, diesmal so nah am Ziel angekommen zu sein, so schien es ihm, kaputt gemacht? Hatte er sich getäuscht? Hatte ihn sein egoistischen Handeln, seine egoistischen Gedanken blind werden lassen, so dass er nicht sah was wirklich in den Blonden vor sich ging? Wollte er ihn nicht? Nicht in seiner Nähe wissen? Beide starrten sich, schienen wahre Romane in den Augen des anderen lesen zu können, deuteten diese und jeder kam zu seinen Schluss. Beide waren sich sicher, sie hatte sich geirrt, sich, in der Hoffnung wägend alles würde gut werden, getäuscht. Seto schien wie versteinert. Er konnte seinen Blick dennoch nicht abwenden so sehr er es auch versuchte. Er sass noch eine Weile da, bis er sich mit dem Worten "du brauchst noch eine Menge Ruhe bis du wieder auf den Beinen bist, also ruh dich aus und schlaf noch ein wenig" erhob und aus dem Zimmer ging. Joey hatte seine Worte nur am Rande gehört, viel zu sehr war er mit Nachdenken beschäftigt. Er hatte die Geschehnisse der letzten Tage anscheinend verdrängt, doch nun, im Moment der völligen Einsamkeit, der völligen Stille, brachen die Erinnerungen wieder über ihn hinein. Er konnte nichts dagegen tun, sie kamen einfach, ohne dass er sich gegen diese wehren konnte. Ein Schluchzer entrang seiner Kehle, die bis eben versiegten Tränen bahnten sich nun erneut ihren Weg. Er war so allein, fühlte sich unverstanden, würde sich am liebsten selbst verfluchen, wie konnte er nur annehmen er, Seto Kaiba, würde etwas für ihn empfinden? Ihn gar helfen wollen? Wo konnte er denn jetzt hin? Er hatte keine Freunde mehr, auch diese hatten sich nun von ihm abgewandt. Immer noch weinend, sah er sich nun langsam im Zimmer um. Er wusste nicht ob es die Erinnerungen waren oder sein Entschluss, den er fasste als er der Dunkelheit gegenüber stand. Er wusste nicht was mehr weh tat, die neugewonnene Erkenntnis, oder Wille seinen Entschluss in die Tat umzusetzen. Er wusste nur eines, er musste diese Dunkelheit in sich loswerden, doch wie? Seine Augen, die unbewusst immer noch das Zimmer abtasteten, blieben an einem aus dunklen Eichenholz, schön geschnitzten Schreibtisch hängen. Ja jetzt wusste er wie er sich den quälenden Gedanken entledigen konnte, Nein nicht entledigen, wie er Herr über sie werden konnte. Langsam ging er schwankend, seine Beine noch kraftlos, in Richtung des Schreibtisches. Er fand, nach kurzem unbewussten Suchen, auch das wonach er sich in diesem Moment sehnte. Aus er obersten Schublade zog er erst eine Mappe mit Briefpapier, aus der darunter nahm er sich den so eben erspähten Füllfederhalter. Es war ein edles Stück, man sah deutlich die Initialien SK golden eingraviert. Ohne dies jedoch weiter Aufmerksamkeit zu schenken ging er zurück zum Bett, setzte sich auf dieses und begann nach kurzem Zögern langsam zu schreiben. Er hatte das Gefühl dies sei der einzige Weg sich verständlich zu machen, er wollte, dass alle die ihm weh taten wussten, was sie angerichtet hatten. Er wollte seine Gefühle unter Kontrolle bringen, endlich wieder klar denken können. Dies war für Ihn die einzige Chance. Die Worte schienen ihn zu übermannen, er schrieb sich all das von der Seele was ihm quälte, womit er sich Tag für Tag auf neue konfrontiert sah, und was einfach kein Ende nehmen wollte. >>> Lebt wohl! Lebt wohl, ihr die mich nie verstanden haben, ihr die mich nicht verstehen wolltet und die die es nie versucht haben. Keine Angst, ich tue mir nichts an, nein diesen Gefallen tue ich euch nicht. Ihr habt mir alles genommen, habt meine Freude, mein Glück, mein Lachen genommen und es mit Füßen getreten. Warum habt ihr es getan? Oder vielmehr was habe ich euch getan? Was habe ich euch getan, dass ihr mich so hasst? Ich habe mein bestes gegeben, wollte euch ein guter Freund und Sohn, Spielgefährte und Klassenkamerad sein. Warum habt ihr mich nicht gelassen? Vater, ich habe dich geliebt, wie ein Sohn seinen Vater nur lieben kann. Du warst doch mein Beschützer, mein Vorbild. Warum hast du mich verraten? Warum hasst du mich? Am Anfang hatte ich die Hoffnung tief in mir verschlossen, wollte sie immer in meinem Herzen bewahren, habe versucht dich trotz allem zu lieben, habe es immer wieder geschafft über deine Schwächen hinweg zu sehen. Hast du es nie gesehen? Wolltest du es nie sehen? Ich habe nicht gewollt, dass alles so kommt. Ich wollte nicht der Grund sein, der unsere Familie auseinander riss! Ich habe sie doch auch geliebt, denkst du ich wollte das Mummy geht und Serenity mit sich nimmt? Ich war doch erst 10 als ihr euch getrennt habt. Ich habe das nicht verstanden, ich verstehe es heute noch nicht! Ich habe versucht dir dennoch ein guter Sohn zu sein, warum hast du mich zurückgewiesen, warum wolltest du mich nie? Ihr habt mich angelogen, habt mir nicht die Wahrheit gesagt. Ich kann nicht Liebe oder Freude empfinden, ich weiß nicht was es ist, wie man sie findet, geschweige denn wie man sie hält! Ihr habt es mir nie beigebracht! Habt es mir nie gezeigt was diese Worte bedeuten! Habt mir nie gegeben, was für andere selbstverständlich war. Ihr habt mich angelogen. Ihr habt mich nie geliebt, dennoch wolltet ihr dass ich euch Mom und Dad nenne, warum? Warum sollte ich euch als meine Eltern sehen, wenn ihr mich nicht als Sohn sehen wolltet? Ich habe es in euren Augen gesehen, wie sie mich abscheuungswürdig ansahen, sie sagten mehr als tausend Worte. Und dennoch ich hab euch geliebt. Ihr seit doch alles was ich habe. Wie soll ich denn ohne Familie leben können? Ihr habt immer gesagt, Familie ist das wichtigst, ohne sie sei man ein nichts! Warum seit ihr mir dann nie ein gewesen? Ich bin kein nichts! Ich bin euer Sohn, ob nun gewollte oder nicht. Ich kann nichts dafür, dass aus euch etwas geworden ist womit ihr nicht zurecht kommt. Ich habe es nicht gewollt! Warum gebt ihr mir die Schuld an eurem Handeln? Ihr habt nun endlich geschafft! Ich kann nicht mehr, bin nicht länger gewillt diese Last noch länger auf mich zu nehmen! Es frisst mich innerlich auf. Ihr habt nichts weiter als Kälte in mein Herz gebracht. Habt mir immer wieder das Gefühl gegeben, ich könne nichts, sei ein nichts! Ihr habt es geschafft! Ich bin ein nichts. Nichts weiter, als das was ihr wolltet. Nichts weiter, als euer ungeliebter Sohn! Meine Freunde, ja ihr wart für mich Freunde. Ich habe euch als solche gesehen, habe mich als solcher gefühlt. Doch auch ihr habt mich belogen. Jedes Lächeln was ihr mir schenktet war eine Lüge, nichts weiter. Jedesmal wenn ihr mich angelächelt habt, habt ihr mich betrogen. Ich kann euch nicht zwingen, mich weiter als Freund zu sehen. Doch ihr habt kein Recht dazu einen solchen Verrat an mir zu begehen. Mit allem kann man fertig werden, doch falsche Freunde, geheucheltes Zutrauen, vorgegaukelte Gefühle, damit komm ich nicht klar. Ist es denn so schwer die Wahrheit zu sagen? Seit ihr denn so feige? Habe ich euch in irgendeiner Form einen Grund für euer Handeln gegeben? Bin ich selbst der Auslöser? Habt ihr jemals versucht mich zu verstehen? Mich wirklich kennen zu lernen? Habt ihr euch je Gedanken gemacht, was wäre, wie ihr euch fühlen würdet, hätte man euch ein solches Leid zugefügt? Wenn man euer Vertrauen mit Füßen tritt? Ist es zu viel verlangt ehrlich zu sein? Tut ihr euch so schwer mit der Wahrheit? Hattet ihr vielleicht genau die gleiche Angst wie ich? Hattet ihr Angst, den Ansprüchen nicht genüge zu tun? Nein! Das kann ich mir nicht vorstellen. Die ganze Zeit über habt ihr mir das Gefühl gegeben, mich beweisen zu müssen, ich tat es immer wieder! Habt ihr es denn nicht gesehen? Waren wirkliche all meine Bemühungen umsonst? Warum sollte ich meine Loyalität euch gegenüber immer wieder unter Beweis stellen, wenn ihr mir die eure verwehrt? Ihr habt mir zu verstehen gegeben, welchen Wert meine Freundschaft, mein Vertrauen, mein Zutrauen, und mein Glaube an euch hat. Nichts! Nichts ist es Wert für euch! Seit mir in den Rücken gefallen, habt euch über mich lustig gemacht, immer und immer wieder. Habt ihr eine Ahnung wie sich das anfühlt? Was es in mir verursacht? Seit ihr euch im klaren darüber, dass ihr mir die Fähigkeit zu Glauben, zu Vertrauen genommen habt? Ich bin mir nicht mehr sicher ob ich sagen kann was wahre Freundschaft ist. Ich habe es nie erfahren dürfen, habe umsonst gekämpft, habe umsonst gelitten. Doch für eines möchte ich euch dennoch danken. Ihr habt mir gezeigt, ja direkt unter die Nase gehalten, was ich nie werden möchte. In euren Augen bin wahrscheinlich vieles, ein Versager, ein Raufbold, eine Gefahr. Ihr hingegen seit in meinen Augen jedoch Nichts. Ihr wart gute Lehrmeister, und ich werde diese Lektion nie vergessen, diese Lektion die ich so schmerzlich lernen musste. Nicht ich muss etwas beweisen, Nein, ihr müsst beweisen. Ihr müsst beweisen, dass ihr etwas seit, was man achten kann. Jemand dem man Vertrauen kann. Seto, leb wohl! Ich hatte lange die Hoffnung gehegt, von dir mehr als nur als Feind gesehen zu werden. Ich weiß nicht was ich dir gegenüber fühlen soll. Du drängst mich immer wieder in die Ecke, gibst mir Zweifel an meinem Handeln. Ich bin nicht weniger Wert als du. Ich bin nicht reich, habe keine Firma zu leiten. Und doch bin ich etwas. Ich weiß nicht was. Und schon gar nicht was ich in deinen Augen bin. Du sahst mich jeden Tag auf neue in der Schule mit dieser Verachtung in den Augen an. Gabst mir das Gefühl dir haushoch unterlegen zu sein. Warum? Bin ich es denn nicht wert, dass man mich achtet? Ich wollte dich nie als Feind sehen, und doch hast du mich dazu gemacht. Hast in mir nie mehr als all die anderen gesehen, Nein sogar noch weniger. Für die anderen war ich der Dumme, der sich seinen vermeintlichen Freunden aufdrängt, der ungewollte Sohn, ein Nichts. Doch was war ich für dich? Ich habe nicht gewollt dass alles so kommt. Es tat so unendlich weh, zu wissen, dass man sogar von Fremden gehasst werden kann, von Menschen die einen noch nicht einmal kannten. Du hasstest mich vom ersten Tag an, ich habe es nie verstanden. Das man jemanden nicht unbedingt leiden kann weiß man auf den ersten oder zweiten Blick......... Doch nicht mögen heißt doch nicht gleich hassen, oder? Ich konnte dich nie hassen, so sehr ich es zeitweilig doch versuchte. Ich bin hilflos im Umgang mit Menschen, in mancher Hinsicht bin ich dir ähnlich. Ich bin nicht blind, ich kenne das Gefühl eine Maske tragen zu müssen, um sich zu schützen. Ich trug sie ja selbst. Eine Maske. Auch ich habe dich in gewisser Hinsicht belogen, genauso wie du mich! Du hast mir nie dein wahres ich gezeigt, ich dir meines aber auch nie. Umso mehr tut der Gedanke von dir gehasst zu werden weh. Es will mir einfach nicht gelingen den Grund dafür zu finden. Ich bin mir nicht einmal sicher ob ich den Grund überhaupt wissen will. Ich habe Angst ihn nicht zu verkraften. Habe Angst, er zerreißt in mir das letzte bisschen Vertrauen in mein Dasein. Ich weiß nicht ob du mich verstehen kannst, ich wünsche es mir zumindest. Einer der wenigen Wünsche die ich noch in mir hege. Die meisten sind gescheitert, oder zunichte gemacht. Ich habe schreckliche Angst das mit diesem das Gleiche geschieht. Leb wohl Seto! Ich hasse dich nicht! Ganz im Gegenteil! Ich fühl mich leer, doch diese Leere hat auch etwas befreiendes. Ich weiß nicht ob ihr versteht was ich meine. Es ist mir auch egal, wenn ich ehrlich bin. Ich tue das hier nicht für euch, um euch in eurem Handeln zu bestätigen, Nein! Das hier tue ich für mich! Ihr kennt doch sicher die Geschichte vom Jungen der Auszog das Fürchten zu lernen. Nun ich werde mich auf die Suche nach meinem Glück machen, ich weiß, vielmehr ich hoffe, dass so etwas wie Glück auch mir vergönnt ist. Ich ziehe aus um Lieben zu lernen. Ich habe es nie gelernt. Furcht hingegen ist mein ständiger Begleiter. Die Einsamkeit ist von nun an mein Begleiter. Ihr habt mich verstoßen, habt mir mit aller Härte klar gemacht was ich bin, was ich für euch bin, wie ihr zu mir steht, was ihr in mir seht. Nun ist es an der Zeit mich selbst kennen zu lernen. Vielleicht finde ich ja das was ich suche. Ich hoffe es so sehr. Ihr habt mir alles genommen. Ich will es nun wiederfinden, ohne euch. Ich hasse euch nicht, niemanden von euch. Ich werde euch nie hassen könne, eure Taten ja, aber euch nie! Den Joey den ihr kanntet, gibt es nicht mehr. Es wird ihn niemals mehr geben. Ihr habt es geschafft ihn zu zerstören. Doch ich hasse euch nicht. Im Gegenteil! Gezeichnet euer euch liebender Sohn euer Freund euer Feind Joseph Jay Wheeler<<< Leere, eine tiefe unbekannte Leeren machte sich in dem Blonden Jungen breit. Umnebelte sein Herz, fraß seine Gedanken. Lenkte sein Handeln. Doch die Dunkelheit war verschwunden, es war als wurde sie auf das Papier verbannt worden, hinaus aus sein Herz geradewegs in die blaue Tinte. Es war als wurde Sie von der langsam trocknenden Schrift versiegelt, mit jeder Sekunde ein wenig mehr. Es war als würde sie für immer dort eingeschlossen. Und er fühlte den Druck weiter von sich fallen. Es war ein komisches Gefühl, so unbekannt, so leicht. Sein Gefährte würde die Einsamkeit sein, sein Gefolge die Furcht, sein Ziel....... sein Glück. Er wusste es, er würde alles daran setzen dieses zu finden. Doch nicht hier, nicht in dieser Stadt, vielleicht nicht einmal in diesem Land. Und wenn er das Glück gefunden hatte, so war er sich sicher, war die Liebe auch nicht mehr fern. Doch mit diesem Erkenntnis kam auch die Gewissheit, dass sein Weg lang und schmerzhaft sein sollte. Doch er würde diese Fehler nicht ein zweites mal begehen. Er merkte nicht wie dem Gefühl der Leere ein anderes wich, zu fein war der Übergang, zu undurchsichtig, zu tückisch, er merkte nicht einmal wie sein Herz der Kälte nicht mehr stand halten konnte. Er sah sich ein letztes Mal um, bevor er die Tür öffnete und das Haus verließ. Es war inzwischen Nacht geworden. Ein letzter Stich spürte er in seinem Herzen, wusste jedoch nicht was dies zu bedeuten hatte. Er konnte ja nicht ahnen, was geschehen war. Sein Herz war kalt, verbittert, gefühllos. Sein Herz, seine Gefühle, seine Hoffnung waren gestorben, ohne dass er es auch nur bemerkte. Dann verschwand er in die Nacht, unwissend, dass sein tiefstes innerstes genauso dahin verschwand wie er in den dunklen Fängen der scheinbar, nie enden wollenden Dunkelheit. Ein letztes Mal, zu gleichen Zeit, wollte ein gewisser Braunhaariger junger Mann nach seinem Schützling sehen. Eine Ahnung, die er jedoch noch nicht einzuordnen wusste überkam ihn. Er war sich sicher den kleinen nicht an dem Platz an dem er ihn zurückgelassen hatte wieder zu finden. Die Angst die in ihm aufstieg, schien in fast mit sich zu reißen, zog ihn mit sich, zog ihn direkt in das Zimmer seines Schützlings. Seine Angst sollte recht behalten. Er war nicht mehr da! Er ließ nichts zurück, nicht seine Sachen, nichts, nicht einmal etwas Wärme. Er nahm alles mit sich. Das einzige was er Seto gelassen hatte war ein Brief. Seine Hände zitterten mit jeder Zeile mehr. Nein es durfte nicht sein. Niemals. Schluchzend ließ er sich auf seine Knie fallen, den Brief immer noch in den Händen haltend, Tränen rannen über sein Gesicht. ..................... Nein! Niemals! Das darf nicht sein! Man konnte die Stille in diesem Moment beinahe greifen......... doch plötzlich durchschnitt etwas, diese scheinbar heilige Stille. Ein Schrei, so unendlich traurig, so verzweifelt, ............. so einsam...... "KOMM ZURÜCK!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! " Kapitel 2: Was soll nun werden? ------------------------------- 11. Kapitel "KOMM ZURÜCK!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! ..................................ich brauch dich doch!" Die letzten Worte waren mehr ein Flüstern, fast tonlos. Hatte er ihn wirklich verlassen? Für immer? Sollten es denn enden bevor es richtig begonnen hatte? War alles umsonst? Die Narben in beider Seelen zu tief, als dass sie über diese hinweg sehen konnten? War es gut so? Würde nicht alles viel einfacher sein, sich nicht jeden Tag sehen zu müssen? Jeden Tag aufs Neue gegen nagende Erinnerungen ankämpfen zu müssen? Sich jeden Tag aufs Neue sich dem eigenen Gewissen zu stellen? Wäre es nicht pure Feigheit diese Fragen mit einem Ja beantworten zu können? Währe es nicht glatter Selbstbetrug? Betrug den eigenen Gefühlen gegenüber? Kann man diesen denn überhaupt ein Schnippchen schlagen? Beide hatten es auf Ihre Weise probiert, doch sind beide gleichermaßen daran gescheitert. Keiner von beiden war sich im Klaren darüber was der andere fühlt. Hatten nicht einmal im Traum den Gedanken sie würden das gleiche fühlen. Beide von einer Angst getrieben, die Ihnen die Sicht nahm, verkannten sie die Gefühle ihres Gegenübers. Doch war es wirklich nur Angst? War es wirklich einzig und allein die Angst, die beiden die Augen vor dem Allgegenwärtigen schloss? War nicht auch ein Grund für das Versagen der beiden ihr eigenes schlechtes Gewissen? War nicht auch ihr Gewissen und Wissen über das Geschehene an der jetzigen Situation schuld? Nicht allein die Angst trieb den blonden Jungen aus dem Haus, nicht allein die Erkenntnis der angeblichen Einsamkeit ließ ihn nicht umkehren obwohl er die geschrieenen Worte Setos hörte. Nein einzig und allein die Dunkelheit die sich um sein Herz legte, trieb ihn fort. Im Irrglauben er würde dort in der Ferne sein Glück finden, trieb ihn fort von all dem was er sich so sehr erhofft hatte, wovon er Nacht für Nacht träumte. Er rannte inzwischen, wollte einfach nur weg von all denen die ihm Leid angetan hatten. Doch wo sollte er hin? Wo war sein Platz? Wo war sein Glück? Kopflos, planlos irrte der kleine Blonde in der Stadt umher. Nichts ahnend was sich gerade im Hause Kaiba abspielte. Mokuba hörte den Schrei, er riss ihn aus seinen Träumen. Noch nie hatte er seinen Bruder, der sonst immer so stark war, so gesehen. Sein Innerstes verkrampfte sich bei dessen Anblick. Sein Bruder, sein Held, war auf die Knie gegangen, den Brief immer noch in der zitternden Hand haltend. Schluchzend, nicht mehr als ein Häufchen Elend, sass er da und konnte nicht fassen was gerade geschehen war. Mokuba näherte sich langsam, er wollte nicht das sich der Größere auch noch erschreckt. Hatte er doch die Befürchtung es würde genau das Gleiche passieren wie das letzte Mal. Er stand lange vor seinem Bruder, nicht wissend wie er ihm helfen konnte. Nahm ihn einfach in die Arme, um ihm wenigstens ein bisschen Wärme zu geben. Er wusste wie es seinem Bruder in diesem Moment ergehen musste. War er doch der einzige der ihn richtig kannte. War er doch der einzige der wusste, wie sehr man seinen Bruder verletzten konnte, ohne es ihm anzusehen. So saßen sie da, eng ineinander geschlungen, der eine weinend, der andere leise flüsternd. Er war sich sicher es musste mit dem Brief zusammen hängen den Seto in seiner Hand eng umschlossen hielt. Langsam, vorsichtig und doch mit sanfter Gewalt nahm Mokuba den Brief an sich. Auch ihm kamen die Tränen als er die Zeilen lass. Auch er hatte das Gefühl er würde mehr und mehr zerspringen je weiter er lass. War doch der Blonde wie ein zweiter Bruder für ihn. Und doch hatte er von dessen Qualen, Gedanken und Ängste nicht die geringste Ahnung gehabt. Was sollte er denn jetzt von ihm denken? Ihn hassen? Weil er es nicht für richtig gehalten hatte, sich ihm zu öffnen? Weil er ihn immer wieder belogen hatte, wenn er fragte wie es ihm ginge? Nein! Das konnte er nicht. Noch nicht einmal eine Spur von Enttäuschung oder Verrat war in den großen Kinderaugen zu erkennen. Er war sich sicher, die Fröhlichkeit Joeys, wenn sie sich gesehen haben, war echt. So gut konnte man sich nicht verstellen, und schon gar nicht jemanden gegenüber der Seto Kaiba seinen Bruder nannte. Doch wie sollte er denn jetzt reagieren? Wie konnte er Seto helfen? Konnte er ihm überhaupt helfen? Vielleicht konnte er Joey nicht zurückbringen, ihn nicht ersetzten, doch er konnte seinem Bruder Trost spenden, so viel er brauchte. Und er war sich sicher, sollte der Blonde nicht wieder kommen, würde er eine Menge davon benötigen. Vielleicht war es falsch, doch der kleine wollte, dass Joeys Freunde, Familie wissen was sie ihm angetan haben. Er beschloss ihnen den Brief zukommen zu lassen, jeden einzelnen. Sollten sie doch endlich ihre Fehler erkennen. Sich vor Gram und Scham in das nächst beste Loch verkriechen. Doch als aller erstes wollte er Seto wieder in sein Bett verfrachten. Dieser war inzwischen unter Tränen der Verzweiflung ins Reich der Träume hinab geglitten und kämpfte dort einen unerbittlichen Kampf. Leise zog er an dem Seil das mit der Klingel verbunden war, welche einen der Angestellten Bescheid gab, sie sollten doch bitte hoch kommen. Es kam auch einige Momente später ein älterer Herr. Er war der einzige der zu dieser Zeit noch im Haus war, ja er war der einzige der sogar bei ihnen im Haus wohnte. Er war inzwischen mehr als ein gewöhnlicher Angestellter, er war ein Freund der Familie, kann man fast sagen. Etwas erschrocken, als er seinen Herren, dort auf dem Boden in den Armen des kleineren, sah, stand er in der Tür, erholte sich jedoch schnell von dem ersten Schrecken und eilte zu ihnen. Nach kurzer Erklärung Mokubas beförderte er Seto auch schon sanft in sein Bett. Nicht jedoch ohne Mokuba ebenfalls den Rat, er möge doch besser auch schlafen gehen, zu äußern verschwand er auch kurz darauf, so schnell wie er gekommen war. Noch lange lag der Kleine in seinem Bett, starrte die Decke an und überlegte wie es weiter gehen sollte. Doch eines war ihm klar, schon morgen würde er seinen Entschluss in die Tat umsetzen. Lange hatte er mit sich gerungen, sehr lange, sollte er es wirklich wagen? Sollte er einfach in den nächsten Flieger steigen und einfach abhauen? Weg aus Japan, weg von all dem was er kannte? Wie sollte er den Flug überhaupt bezahlen? Und wenn er es zusammen hätte wo sollte er denn hin? Nach Amerika? Nach Europa? Nach Australien? Wo sollte er als erstes anfangen sein Glück zu suchen? Es musste doch eine Lösung für dieses Problem geben, aber welche? Nach langem mit sich ringen, fand sich Joey am Hafen wieder, er hatte nicht einmal mitbekommen dass er sich in diese Richtung bewegt hatte. Seine Beine taten einfach Ihren Dienst, seine Gedanken waren zu weit entfernt als dass er seine Umgebung hätte realisieren können. Ein Schiff! Das ist es! Einfach auf einem Schiff anheuern, egal wo es hin fährt. Gesagt getan. Es dauerte eine Weile bis er sich durch gefragt hatte, doch letztendlich fand er sogar eines was noch einen Arbeiter benötigte. Es war ein zwielichtiges Millieu, es fragte niemand warum ein Junge seines Alters unbedingt zur See fahren wollte. Es interessierte niemanden warum er dies tat, ob er denn nicht eigentlich in die Schule müsste. Welch Ironie des Schicksals hatte ihn ausgerechnet auf ein Schiff der Kaiba Corb. Geführt? Und dennoch es interessierte den Blonden nicht, wem dieses Schiff gehörte bzw. In wessen Dienste dies stand. Er wollte einfach nur weg, egal wie. Die Sonne war noch nicht einmal aufgegangen da stach die Lysos auch schon in See. An Bord ein kleiner Blonder Junge, der nicht einmal einen kurzen Blick zurück warf. Er wollte sich nicht mehr erinnern, wollte nicht mehr die Gedanken der letzten Tage in sich spüren, er wollte alles vergessen, alles was geschehen war. Doch warum tat dieser Wunsch im tief im Herzen weh? Warum waren die Stufen des Schiffes so schwer zu erklommen gewesen? Warum tat jeder einzelne Schritt so weh, so dass er dachte er müsste jeden Moment schreien? Er wusste es nicht! Sein Herz ließ keine Antwort zu. Das Schiff war bereits am Horizont verschwunden als in der Kaiba Villa das Leben langsam wieder einzog. Ein kleiner nicht besonders gut gelaunter schwarzhaariger Junge, peeste in einem Affenzahn durch das Haus. Suchte so schnell es ging seine Sachen zusammen und begab sich doch für seine Verhältnisse, ein bisschen sehr früh auf dem Weg in die Schule. Den Angestellten hatte er zu verstehen gegeben, sie sollen Seto in Ruhe lassen, keiner durfte zu ihm, mit zwei Ausnahmen. Zum Einen Akura, zum anderen der Butler von letzter Nacht. Niemand sollte seinen Bruder in der jetzigen Verfassung zu sehen bekommen. Sie würden es eh nicht verstehen. Der Fahrer war ein wenig verdutzt als er die Anweisung Mokubas, ihn zur Schule seines älteren Bruders zu fahren, entgegen nahm. Tat dies jedoch ohne Widerworte. Es dauerte auch nicht lange und er traf an besagtem Zielort ein. Rennend erstürmte er das Schulgebäude, fing doch die Schule seines Bruders schon viel früher an als seine eigene. Er wollte sie unbedingt so schnell wie möglich zur Rede stellen, diejenigen die seinen besten Freund verraten hatten, wenn es sein musste auch mitten im Unterricht. Es war ihm schlicht weg egal wo er sie antreffen sollte, Hauptsache so schnell wie möglich. Die Glocke die den Unterricht einläutete nahm er schon nicht mehr war, so sehr war er in seiner rasenden Wut gefangen. Mit einem lauten Ruck öffnete er die Tür. Registrierte nicht die fragenden Blicke des Lehrers und der anderen Schüler die erschrocken zur Tür schauten. Seine Ziele sassen bereits über ihren Büchern vertieft. Nichts ahnend was sie gleich erwarten wird. Woher sollten sie auch wissen was geschehen war, wohl aber das mittlerweile stark angewachsene schlechte Gewissen war ihnen geradezu auf die Stirn geschrieben. Und es vertiefte sich noch als sie hörten was der kleine zu sagen hatte. "Habt ihr endlich geschafft was ihr wolltet?" erklang die kleine Kinderstimme nun gefährlich ruhig, lediglich ein Zittern war ihr zu entnehmen, welches verdeutlichte wie es in dem Jungen zu brodeln schien. Leicht verunsichert sahen sie ihn nun an, während der kleine weiter redete "Ihr seit echt das Letzte, wie konnte ich mich nur dermaßen in euch täuschen. Ich muss echt blind gewesen sein. Oder wart ihr einfach nur zu dumm zu sehen was wirklich abging? Habt ihr es die ganze Zeit über gewusst? Habt ihr es vielleicht sogar so geplant? Ihr seit an allem schuld! Ich hasse euch!" mit den letzten Worten warf er ein Stück Papier zu ihnen hinüber. Der Lehrer der inzwischen doch mehr als irritiert drein blickte, konnte sich noch immer keinen Reim daraus machen. Hatte das etwa mit dem Fehlen zweier Schüler zu tun? Sicher es musste um diese beiden gehen. Yugi konnte sich nicht mehr recht ducken und bekam den Brief volle Breitseite ab. Verwirrt und leicht geschockt entfaltete er das Schriftstück. Stockte dann aber als die ersten Worte lass. Jetzt wusste er was der kleine meinte. Langsam lass er die Worte, immer mehr begannen seine Hände zu zittern. Wohl eher von Schuldgefühlen getrieben als von der Erkenntnis er habe eine große Schuld an dem ganzen. Er versuchte noch sich, in der Hoffnung es wäre damit erledigt, zu entschuldigen kam jedoch nicht mehr dazu, denn so schnell Mokuba das Klassenzimmer gestürmt hatte war er auch schon wieder gegangen. Er ertrag den Anblick einfach nicht mehr. Warum haben die das getan? Wie konnte sich der kleine denn nur so in ihnen täuschen, hatte er sie doch gemocht, und jetzt so etwas. Doch so sehr er es versuchte er fand einfach keine Erklärung dafür. Wie sollte er es auch verstehen, er war ja erst 12, wie konnte er die Probleme der "Erwachsenen" verstehen? Doch eines verstand er, so etwas sind keine echten Freunde. Niemals. Ein leises Schluchzen entkam nun auch seiner Kehle, es war einfach zu viel passiert, als das es spurlos an den kleinen vorübergehen konnte. Sein bester Freund war verschwunden, keiner der erneut mobilisierten Suchmanschaften hatte ihn ausfindig machen können, und sein Bruder versank in seiner Trauer. Ist doch klar das man in einer solchen Situation leicht überfordert ist. Die einzige Frage die sein Denken nun noch bestimmte war: Kommt er zurück? Kaum im Auto angekommen sank der kleine auch schon in sich zusammen, weinend ohne einen Ausweg zu sehen hatte er nur eine Bitte: "Joey wo bist du? Ich weiß nicht mehr weiter! Hilf mir und meinem Bruder, Bitte. ....................... Ich hab doch nur euch beide! Kapitel 3: Das wahre ich ------------------------ soo ich hoffe ihr erschlagt mich nicht ich konnte es einfach nicht lassen, es muss einfach Drachen in dieser Geschichte geben............ naja lest selber ich hoffe es gefällt euch, ich hab genau drei Stunden und 48 Minuten an diesem Kapi gesessen ist sozusagen frisch aus der Feder zu animexx geflattert ich schreibe diese geschichte inzwische spontan d.h. ich setzt mich an den REchner und schreibe drauf los ohne zu wissen was am ende raus kommt ach ja bei der gelegenheit: kann mir mal einer via ens oder kommi verraten wie ich es anstellen kann das ich auch so ein gästebuch bei meinem steckbrief habe? weil wenn ich das endlich hingekriegt habe habe ich noch eine bitte an euch für den fall das ich mal wieder ausversehen meine ff lösche: könntet ihr bitte einen kleinen eintrag ins gästebuch schreiben wenn ihr wissen wollt wann es mit der geschichte weiter geht? ich kann mich nämlich nicht mehr an alle namen erinnern die mir kommis geschrieben haben, dass heißt erinnern kann ich mich schon aber ich kann mich nicht erinnern wie man eure nicks schreibt ich habe euch doch versprochen bescheid zu sagen wann es mit dieser ff weitergeht und falls ich sie mal wieder ausversehen lösche habe ich eure namen immernoch im gästebuch das würde die sache ein wenig vereinfachen und ihr wüsstet dann auch immer bescheid wann das nächste kapi kommt okay nun hab ich euch genug gelangweilt hier kommt endlich das nächste kapitel ach ja ohne kommis keine fortsetzung denkt dran //ich weiß ich bin gemein// *und kommisüüchtig* drop naja dann viel spaß eure xyzt 12. Kapitel "Joseph bist du dir sicher? Ich meine dass du das wirklich durchziehen möchtest?" fragte die Stimme eines hellhäutigen schwarzhaarigen Mann. Er war wirklich sehr groß, sein Aussehen, sein gesamtes Erscheinungsbild war angsteinflößend. Er war an die 2 Meter groß, schaute immer grimmig drein, kurz er war ein Mann dem man nicht im dunkeln bzw. überhaupt über den Weg laufen möchte. "Ich habe nicht alles gegeben, so hart gearbeitet um jetzt einfach umzukehren. Es mag für dich kindisch wirken doch ich habe meine Gründe. Das einzige was ich will ist Rache!" zischte die Stimme des kleineren gefährlich. "Ich habe fünf Jahre auf diesen Moment hingearbeitet, den lass ich mir jetzt nicht nehmen. Und was deine Bedenken angeht..........vergiss niemals den Schwur den ihr mir geleistet habt. Ich kann auch anders, mein guter, das weißt du. Leg dich mit mir an und du wirst dir wünschen nie geboren worden zu sein. Und jetzt mach hin ich hab nicht vor hier auf dem Flughafen zu versauern." Der Größere wurde bei den Worten des kleineren leicht blass um die Nase. Man könnte sogar annehmen er habe Angst vor dem Blonden. In der Stadt, bzw. In manchen Kreisen, bestimmten Kreisen, sprach es sich schnell herum, dass der kleine Blonde wieder in Japan, hier in Dominocity, ist. Gerüchte trugen schon seit längerem bei, den kleinen hier stadtbekannt zu machen, doch gesehen bzw. getroffen hat ihn hier noch niemand. Ich bin mir nicht sicher aber ich glaube auch, niemand wollte ihn so recht persönlich kennen lernen. Jaja die Gerüchteküche hatte echt ganze Arbeit geleistet. So war es auch nicht verwunderlich, dass Joseph zusammen mit seinem Begleiter mehr als freundlich im Hotel empfangen wurden. Es war ja schon fast peinlich wie sie sich alle einschleimten, um seine Gunst buhlten. Da machte auch der Hotelbesitzer, der extra um den neuen, speziellen Gast zu empfangen, aus der Chefetage hinunter geeilt kam, keine Ausnahme. Dieser wurde jedoch nur mit einem mehr als missmutigen Raunen des jüngeren geahndet. Schnell und ohne weitere Kommentare des Personals oder sonst wen, wurden die beiden in Ihre Suit geleitet. Die Räumlichkeiten waren groß, sehr groß, verdammt elegant. Alles war mit Antikem Mahagoni Holz verkleidet. Sehr dunkel in der Farbwahl, erinnerte es ein wenig an ein altes herrschaftliches Schloss, mit alten, zumindest wirkten sie so, großen Ledergarnituren. Das Wohnzimmer, wenn man es denn so nennen konnte, war ebenfalls riesig, in dunklem Braun gehalten. Es wirkte sehr warm und urgemütlich. Der große Mann der inzwischen seinen Koffer sowie die Koffer des kleineren in die beiden Schlafzimmer verteilte, hasste inzwischen die Angewohnheit seines "Chefs" niemanden während seines Aufenthaltes in seine Privaträume gelangen zu lassen. Die gesamte Arbeit die eigentlich für den Pagen bestimmt war musste nun dieser Riese auf sich nehmen. Aber zu murren traute er sich nicht einmal, wohl aber ein äußerst beleidigtes Gesicht machte dieser stets, wenn er wieder mal eben diese Aufgaben übernehmen musste. Er wusste alles maulen nützte nichts, er wollte sich ja schließlich nicht mit dem Blonden anlegen. Er erinnerte sich noch gut wie er den Blonden zum ersten mal traf, damals auf der Lysos, dem Schiff mit dem er nach Amerika wollte. ~~~~~~~~~~~~~~Rückblende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das Schiff war schon vor Tagen ausgelaufen und mittlerweile auf hoher See. Anfangs dachte die Besatzung des Schiffes sie hätten einen Glücksgriff mit dem Neuen getätigt. Er war ruhig, machte seine Arbeit immer vollständig, zügig und ohne zu widersprechen. Doch allmählich bekamen sie ein schlechtes Gefühl wenn ihnen der kleine über dem Weg lief. Seine Augen schienen nichts auszustrahlen, waren kalt und stumpf. Niemand wusste warum, doch alle waren sich im klaren darüber, dass mit dem kleinen Blonden etwas ganz und gar nicht stimmte, doch was es war konnte niemand sagen. Vielleicht lag es daran, dass der kleine kaum ein Wort sprach und wenn doch dann klangen diese Worte kalt. Eine Kälte schwang in ihnen die alle erzittern ließ an denen diese gerichtet waren. Langsam aber sicher bereuten sie ihre Entscheidung den kleinen mitgenommen zu haben. Sie hatte Angst, und diejenigen die keine Angst hatten, hatten zumindest eine gehörige Portion Respekt vor dem Neuling. Diese Kälte, diese Kraft, sie passte einfach nicht zu dessen äußere Erscheinung. Äußerlich sah der kleine eher zerbrechlich aus, ganz und gar gegenteilig zu seinem Verhalten. Niemand traute ihm, langsam aber sicher gingen sie auf Abstand, wollten so wenig wie möglich mit ihm zu tun haben. Und anscheinend ging es dem Betroffenen auch nicht anders. Er schottente sich immer weiter ab, von denjenigen die ihm umgaben. Warum sollte er auch versuchen mit ihnen einen großartigen Kontakt herzustellen, wurde er doch bis jetzt jedes mal betrogen wenn er sich jemanden anvertraute. Es machte keinen Sinn in seinen Augen, warum wieder eine unötiges Risiko eingehen, um am Ende wieder allein dazustehen? Nein! Niemals, soweit würde er es nicht mehr kommen lassen. Was hätte er denn davon außer Schmerz? Er verrichtete Tag für Tag seine Arbeit, machte alles was man ihm auferlegte gewissenhaft. Für ihn reichte es, ihm fehlte es an nichts. Naja so war zumindest sein Denken. Sein Herz ließ er erst gar nicht zu Wort kommen, würde es ihm ja doch nur wieder leid einbringen und davon, das wusste natürlich nur er, hatte er mehr als genug erfahren in letzter Zeit. Es reichte seiner Meinung nach für zwei Leben. Der Besatzung der Lysos wurde schauderich bei dem Gedanken die nächsten drei Wochen mit dem kleinen auf diesem Schiff verbringen zu müssen. Auch Daiko dachte so, der 2 Meter große, ebenfalls auf diesem Schiff verweilende Amerikaner hatte den Jungen schon eine Weile beobachtet, merkte sich jede Bewegung, prägte sich jede Geste ein. Aufgrund der Tatsache dass Daiko zu den Passagieren zählte, also mehr so eine Art Urlaub machte und nicht arbeiten musste, erlaubte es ihm den kleinen so gut im Auge zu behalten. Anscheinend bemerkte es besagte "Zielperson" auch nicht, tja anscheinend............... er war nicht gefasst darauf was dann geschehen sollte. Eines Tages, sie hatten mehr als die Hälfte der Strecke geschafft, wurde er von dem kleinen zur Seite genommen. Naja genommen passte wohl nicht ganz, an die Wand gezehrt und gegen eben diese geschleudert trifft es wohl eher. Es war klar, der kleine hatte das Überraschungsmoment auf seiner Seite, wie sonst hätte es eine Erklärung dafür gegeben dass dieser Zwerg den Riesen derart herumwirbeln konnte. Noch ehe sich Daiko wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte, hörte er auch schon die zischende, vor Wut leicht zitternde Stimme des Blonden "Sag mal hast du langeweile? Oder stehst du einfach auf Blonde? Was soll diese Spionageaktion bewirken? Lass das lieber! Ich kann auch noch ganz anders, und glaube mir du willst mich niemals wütend erleben. Also was willst du von mir? Es muss ja schließlich einen Grund für dein Interesse geben." Eine leichte Gänsehaut schlich sich in den Nacken des größeren, noch niemals in seinem Leben hatte es sich jemand gewagt so mit ihm umzuspringen. Und diese halbe Portion da vor ihm, hatte geschafft was er sich nie erträumt hätte, er machte ihm Angst. Trotz der Gewissheit er sei stärker als der kleine, trotz der Gewissheit er könne ihm nichts anhaben, hatte er Angst. Angst vor diesen wutentbrannten Augen, Angst vor dieser Stimme, die trotz der Wut gefährlich ruhig klang. Er hatte das Gefühl diese Augen könnten geradewegs durch ihn hindurch sehen. Alles erkennen was er in diesem Moment dachte, was er fühlte. Vielleicht, Nein, er war sich sicher, das war der Grund für sein plötzlich neuerkanntes Empfinden. Diese braunen Augen, sie spiegelten keinerlei Gefühle wieder, gut man konnte Wut in ihnen erkennen, doch auch diese schien nicht vollkommen zu sein, sie wirkte einfach nicht komplett. Es fehlte etwas in ihr. Die Tiefe fehlte, sie war nur oberflächlich, machte kurz vor seinem Herzen stopp. Sogar diese kam nicht vollends zu seinem Innersten durch. Mühsam und scheinbar unter größter Anstrengung brachte Daiko endlich die Antwort über seine Lippen....."Ja, es gibt einen Grund für mein Interesse, und Nein............ ich stehe nicht auf Blonde....... schon gar nicht auf kleine Jungs....... naja obwohl bei dir könnte ich doch glatt eine Ausnahme machen" bei den letzten Worten schlich sich ein kleines Grinsen auf seine Lippen, wenn dieses auch mehr gequält als ehrlich aussah..."Nun ja du scheinst ja nicht gerade beliebt hier an Bord zu sein. Ich kann mir denken, dass es an deinem sonnigen Gemüht liegen muss. Okay nunmal im Ernst, ich halte dich für etwas besonderes, ich suche nach jungen Talenten. Mein Auftraggeber sucht genau solche Typen wie dich, obwohl ich mir sicher bin, dass er mit so jemanden wie dir nicht rechnen wird. Nun ja ich suche nach Menschen die eine gewisse moralische Flexibilität an den Tag legen. Ich denke du bist ein solcher!" sprach er ruhig, wenn auch immer noch ein wenig stockend weiter. "Was heißt hier moralische Flexibilität?" Joey platzte nun langsam aber sicher Kragen. Was sollte dieses Gefasel. >Was will der von mir?< "Nun ich meine damit die Fähigkeit, sein eigenes Gewissen auszutricksen. Menschen mit dieser Art von Talent können alles machen, ohne Skrupel. Alles was ihnen weiter hilft ist dem nach rechtens und wird durch ihr Gewissen nicht verurteilt. Sie sind im gewissen Maße frei. Nun auch wenn ich bei dir erkennen kann, dass du diese Fähigkeit noch nicht sehr lange aufweist, so erkenne ich doch, dass sie bei dir besonders ausgeprägt zu sein scheint. Man kann eine Menge erreichen, wenn man lernt diese zu nutzen und richtig einzusetzen. Ich will dir helfen, dir deine Möglichkeiten vor Augen führen, es währe doch schade wenn du sie verkümmern ließest, nicht wahr?........................ Ach und hättest du die Güte mich endlich wieder los zu lassen, ich bin schließlich auch nur ein Mensch, und wie alle Menschen benötigt mein Gehirn ebenfalls Sauerstoff.......... " Joey schien etwas verdutzt zu sein, er konnte nicht glauben was ihm da gerade unterstellt wurde. Er wollte es nicht glauben, für den Bruchteil einer Sekunde, für jemand anderen nicht sichtbar, fühlte er wahre Angst. Schüttelte diese jedoch genauso schnell von sich wie sie gekommen war. Er hatte sich geschworen sein Glück zu finden und seiner Angst Herr zu werden, warum also nicht auch mit etwas Hilfe? Er musste sich ja schließlich nicht ewig an den Großen binden, warum sollte er nicht seiner Neugier nachgeben, und sich zeigen lassen, was der andere genau meinte. Die nächste Woche, die sie noch benötigten um nach Amerika zu fahren, sprachen sie kaum miteinander. Der kleine wollte einfach nicht einsehen, warum er ihn fragen müsste, sollte doch der andere auf ihn zukommen, schließlich war er es doch auch der ihn angesprochen hatte. Naja nicht direkt freiwillig, dennoch hatte er sein Interesse bekundet, warum sollte Joey dieses ihm gleichtun? Klar er war neugierig auf das, was ihn erwartet, doch er war auch klug genug Geduld zu bewahren, schließlich hatte er ja keine Ahnung mit wem er es zu tun hatte. Endlich, endlich war der Tag gekommen, an dem das Schiff den Hafen erreichte. Der Blonde hatte keinen Schimmer in welcher Stadt sie an Land gingen, dennoch war er nicht gerade begeistert von der Vorstellung in einer fremden Umgebung gefangen zu sein. Kaum hatte er den Fuß auf festem Boden, da sprach ihn Daiko auch erneut an "Wenn du möchtest kannst du mit mir kommen, ich nehme mal an, du kennst hier niemanden. Ich habe sowieso vor dir einiges zu zeigen, unter anderem auch deine Bestimmung, solltest du mein Angebot annehmen." Joey behagte dieser Gedanke überhaupt nicht, sein Misstrauen gegenüber des Fremden war in den letzten Wochen stetig gewachsen. Dennoch entschloss er sich mit ihm zu gehen, er hatte die Angst in den Augen seines Gegenübers damals gesehen als er ihn zur Rede stellte. Er war sich sicher diese war noch nicht gebannt, nein sie schien sogar noch zugenommen zu haben. Warum bloß? War er wirklich so gefährlich? Abwesend und in Gedanken versunken bemerkte er nicht, dass es sich um eine Limousine handelte in die er gerade eingestiegen war. Auch den Rest der Fahrt schien er all dem nicht besonders viel Beachtung zu schenken. Es würde sich schon früh genug erklären was das alles hier für eine Bedeutung hatte. Was waren da schon wenige Minuten, es hatte keine Eile, es war eh unausweichlich. Der Blonde ahnte nicht welchen Verlauf sein Schicksal im Begriff war anzunehmen. Es war besiegelt in dem Moment als er den Großen zur Rede stellte. Gespannt war einzig und allein, auf dass was sich ihm durch diese anscheinend so wertvolle Gabe eröffnete. Vielleicht war das ja der Weg den er so lange gesucht hatte. Vielleicht war es aber auch der Weg den er niemals gehen wollte. Er würde es noch früh genug erfahren. Mit einem kleinen Ruck blieb der Wagen stehen, sie waren doch länger als angenommen unterwegs gewesen. Sie hatten die Stadt schon eine Weile hinter sich gelassen. Befanden sich nun an der Küste vor einem riesigen Anwesen. Das Haus das sich auf dem Anwesen befand, war riesig, schien mit den Klippen hinter sich zu verschmelzen. Fünf Stockwerke hoch, reichte es von einer Seite der Klippen bis an die andere. Die Klippen formten, ihm Rücken durch das Meer unterstützt, eine kleine Landzunge die ins weite tiefschwarze Meer reichte. Ein wahrlich schöner, wenn auch angsteinflößender Ort bot sich ihm dar. Scheinbar kein entkommen ließen die felsigen Abgründe zu, ist man einmal in diesem Haus, so schien es, war eine Flucht unmöglich. Doch trotz aller Bedenken wollte er wissen was hier eigentlich Sache war, und dazu musste er wohl oder übel hinein gehen. Er wollte endlich Antworten. Diese fand er nun mal nur da drin. Langsam und etwas zögernd stieg er die Treppen des Eingangportals hinauf. Die Tür wurde von einem, was Joey erst spät erkannte, Drachen umrandet. Er schien wie eine Art Wächter diese Tür zu bewachen, aufpassend, dass niemand dem es nicht gestattet sei, eintreten könne. So langsam aber sicher wurde es doch ein wenig unheimlich. Was hatte das alles zu bedeuten? "Keine Angst kleiner, du wirst es schon noch verstehen!" Daiko schien zu wissen wie es dem kleinen Blonden bei diesem Anblick gehen musste. Natürlich wusste er es, erging es ihm damals doch genau so. Doch auch er hat es schließlich verstanden und sich seinem Schicksal gebeugt. Doch ob es bei dem kleinen auch so scheinbar ohne Schwierigkeiten von statten gehen würde, da war er sich ganz und gar nicht mehr so sicher. Er hatte schon viele diesen Weg geleitet, doch dieser hier schien etwas besonders, gar außergewöhnliches zu sein. Warum er dies jedoch erst jetzt in diesem Moment und nicht schon auf dem Schiff, wo er ihn noch für einen wie vielen hielt, erkannte war ihm ebenso rätzelhaft, wie die Tatsache, dass diese halbe Portion da vor ihm, ihm unentwegt eine solche Gänsehaut auf den Rücken jagte. Nein er fand den Blonden nicht unsympathisch, ganz im Gegenteil, er mochte ihn, irgendwie, seit er ihn das erste Mal auf dem Schiff gesehen hatte, vielleicht war dies der Grund warum er sich fürchtete? Vielleicht war dies der Grund warum er sich plötzlich in einem solchen Gefühlchaos wieder fand. Es brauchte niemand zu klopfen oder dergleichen, die Tür öffnete sich wie von Geisterhand. Nun doch ein wenig beängstigt, trat der kleine Junge in die große Empfangshalle, er wurde auch schon erwartet wie es schien, denn ein in schwarz gekleideter Mann nahm sich seiner auf der Stelle an, sprach ihm mit seinem richtigen Vornamen an und setzte sogar ein Master davor. >Okay hier ist was faul, hier ist was ganz und gar nicht in Ordnung! Woher weiß dieser Pinguin meinen Namen, und dann auch noch den zweiten Vornamen, ich habe ihn doch meines Erachtens nie erwähnt. Okay, wenn mich nicht bald einer aufklärt raste ich aus!< schwirrte es dem Blondschopf durch sein hübsches Köpfchen. Doch seine Erwartungen wurden fürs Erste enttäuscht. Er wurde in einen Raum geleitet indem er warten sollte. Das hieß er würde sich wohl noch eine Weile gedulden müssen, wenn er endlich eine Erklärung haben wollte. Na ja seine Geduld war jedoch, angesichts der Geschehnisse des heutigen Tages nicht mehr wirklich vorhanden, was ihn nur noch mehr zum kochen brachte. Wie ein Tiger schlich er in dem Zimmer auf und ab, achtete nicht auf die elegante Ausstattung des Zimmers. Er schien sich in einer Art Bibliothek zu befinden, ein Haufen Regale mit Tausenden von Büchern schmückten die Wände. Die dunkelbraune Ledergarnitur die sich mitten im Raum zu einem großen Kamin ausgerichtet befand, ließ er ebenfalls links liegen, demzufolge ungenutzt. Er konnte sich einfach keinen Reim daraus machen was das ganze hier für einen Sinn haben sollte. Was war seine Rolle in diesem Spielchen? "Deine Rolle, mein junger Freund, wirst du eher verstehen als dir lieb ist." erschallte auf einmal eine Stimme von der Galerie über ihm. >Okay.......... ich habe nicht laut gedacht, ergo ich habe nichts gesagt. Wie kann dieser Kerl wissen was ich denke? Moment mal wer ist das überhaupt? Der Obermacker?< "Mein Name ist Lawijel........... naja du kannst mich als sowas wie den, wie dachtest du doch gleich, Obermacker sehen." erschallte es erneut. >Okay jetzt wird es unheimlich, das gibts doch nicht. Hey raus aus meinem Kopf!< "Okay was ist das hier für ein krankes Spielchen? Was soll der Scheiß? Ich will Antworten, keine neuen Gründe für weitere Fragen, verstanden?" raunte der Blonde nun mehr als wütend. Das war doch wohl die Höhe, erst einen auf Magier machen, und jetzt auch noch den Gedankenleser mimen? Neee! Das ging echt zu weit! Etwas erstaunt darüber, dass dieser Junge es wagte ihm Widerspruch zu erteilen, ja ihn gar mit Schimpfwörtern entgegen trat, bequemte sich nun der Fremde, der sich als Lawijel bezeichnete, hinunter von der Galerie zu seinem, hoffentlich, neuen Schützling. Er hatte von Anfang an gespürt, dass Daiko mit seinen Versprechungen nicht enttäuschte. Ja der Junge hatte wahrlich Potential, das konnte auch er nicht bestreiten, vielleicht war er ja doch noch zu mehr bestimmt, als dass er hatte für ihn vorgesehen. Ja, vielleicht hatte er seinen ebenbürtigen Nachfolger gefunden? Es würde sich schon bald zeigen wie sehr er mit seinen Hoffnungen recht behalten sollte. In der Bibliothek angekommen, setzte sich der Fremde sogleich auf einen der beiden Sessel die im Raum standen und deutete seinem Gast ihm das nachzutun. Etwas widerwillig nahm der kleine auch Platz, nicht jedoch ohne einen kleinen innerlichen Kampf vorher zu bestreiten, was dem anderen auch nicht verborgen zu bleiben schien. "Ich habe dich hier her bringen lassen weil ich dich besser kennen lernen will, und nach all dem was ich bereits über dich in Erfahrung bringen konnte, denke ich dass ich meine Wahl bereits für Erfolgreich heraus gestellt hat. Ich bin mir sicher die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Du wirst es hoffentlich eines Tages verstehen, bis dahin ist es jedoch noch ein weiter Weg, solltest du bereit sein diesen anzunehmen und zu gehen, stehen dir alle Türen offen, du kannst dann werden was immer du möchtest. Doch solltest du dich dafür entscheiden hier zu bleiben, bedeutet das ebenfalls, dass du in eine harte Schule gehen wirst, all das lernen wirst, was du benötigst um hier bei uns etwas zu werden, wovon du nicht einmal wagtest zu träumen. Daiko würde dein Lehrmeister sein, später dann dein Begleiter, er wird dich nie aus den Augen lassen, dich, der ihm Stande sein kann, das wichtigste zu werden, was es in diesem Hause gibt. Mein Nachfolger!" sprach der Fremde in einem ruhigen Ton. Okay nun verstand der kleinere gar nichts mehr. Was sollte der ganze Zirkus hier bewirken? Er? Nachfolger? Von ihm? Was ist er überhaupt? Wer ist er überhaupt? Die Frage nach dem Wer konnte sich der kleine inzwischen selbst beantworten, er konnte nichts anderes als der Chef von dem Laden hier sein. Doch die andere Frage die sich ihm in diesem Moment aufdrängte, die er gleichermaßen gerechtfertigt wie auch unsinnig hielt, war, die Frage nach dem Was dieser Kerl da vor ihm war. Sicher er sah aus wie ein Mensch, doch er verhielt sich nicht so, er fühlte sich nicht wie einer an, man musste ihn nicht berühren um dies zu fühlen, er ließ einfach keinen anderen Schluss zu. Ganz geheuer war ihm die Sache eh nicht gewesen, doch nun nahm sie ein unheimliches Ausmaß an, was den kleinen Blonden geradezu überrennen drohte. "Wer oder Was sind sie eigentlich?" "Nun, nimm es mir nicht übel, aber diese Fragen, mein Junge, kann ich dir erst beantworten nachdem du deine Wahl getroffen hast. Überlege es dir gut, das ist das einzige was ich dir im Moment raten kann. Daiko wird dich in deine, dir zur Verfügung gestellten, Räume geleiten, dort kannst du dir die ganze Sache nochmal ganz in Ruhe überlegen. Ich werde dich morgen nach deiner Entscheidung fragen, bis dahin verabschiede ich mich!" mit diesen Worten war er auch schon wieder verschwunden. Er war unheimlich, mehr als unheimlich, und dennoch faszinierte ihn dieser Typ, er schien so unangreifbar, so unverletzbar, seelisch sowie körperlich. Wenn der Blondschopf bisher nur leicht verwirrt war, so war er nun vollends von der Rolle. Er merkte nicht einmal wie sich Daiko ihm näherte, ihm langsam an seinem Arm packte und ihn mit sanfter Gewalt mit sich zog. Er fand sich anschließend, nachdem er seine Gedanken geordnet hatte in einem ebenso großen wie warm ausgestatteten Raum wieder. Er überlegte nicht lange, schmiss sich auf Bett und schlief auch sogleich ein. Es war ein unheimlicher Traum der ihn heimsuchte, Drachen, Riesen und Angst rangen darin miteinander. Er konnte nicht genau erkennen, doch er wusste es hatte etwas mit dem am heutigen Tage Geschehenen zu tun. Was auch immer es war, es stärkte, selbst im Traum, seinen Wunsch hier zu bleiben und sich in die Geheimnisse, wie sie auch immer aussehen mögen, einweihen zu lassen. In dem Moment als er die Augen wieder öffnete war er sich sicher, er wollte hier bleiben, wollte erfahren was alles zu bedeuten hatte, wollte seine Neugier, die er immer noch nicht unter Kontrolle hatte, stillen. Er wusste, der nächste Schritt, die nächste Aufgabe die er zu bewältigen haben würde, war diese, zeitweise nervende Neugier, in ihre Schranken zu weisen, koste es was es wolle. Gesagt getan. Er schlich sich mehr oder weniger die Treppen hinunter, seltsamerweise verlief er sich kein einziges mal in diesem Gebäude, er schien genau zu wissen wo welcher Raum war, obwohl er noch nie hier war, kannte er sich bestens aus. Diese Tatsache war es auch, als er sie erkannte, die ihn ein wenig erschaudern ließ. Er steuerte nunmehr mehr in Gedanken als wirklich bewusst auf eine große weiße Tür zu, öffnete diese und stand in einem Schwarz rot, völlig im Kontrast zur Tür stehenden, Raum. Er war noch dabei sich in eben diesem umzusehen, als er auch schon eine ihm bekannte Stimme vernahm "Wie ich sehe, hast du dich dazu entschieden zu bleiben und mein Angebot anzunehmen." "Ja ich habe mich dazu entschieden zu bleiben aber woher wisst ihr das?" fragte der kleine nun doch etwas zögerlich, er hatte nicht einmal bemerkt, dass er sein Gegenüber in der Dritten Person ansprach, es schien ihm in diesem Moment selbstverständlich. "Nun ja.......... du hast den Weg zu mir gefunden, hättest du dich dagegen entschieden, hättest du diesen Raum nie gefunden, noch eine Tatsache die du irgendwann begreifen wirst." "Ich habe nicht nachgedacht, bin einfach losgelaufen, keine Ahnung warum ich gerade diesen Weg gewählt habe." "Ich kann es dir erklären wenn du möchtest. Es ist.................. sagen wir so eine Art Sicherheit, nur diejenigen die sich bereit erklären ihr Schicksal hier zu suchen, finden sich in diesem Gebäude zurecht, naja und du machst da auch keine Ausnahme. Im Gegenteil du hast so schnell wie kein anderer vor dir diesen Weg gefunden, hast nicht gezögert ihn auch zu gehen. Wahrlich erstaunlich, wenn man bedenkt, dass du tief in deinem Innersten immer noch kleine Zweifel hegst. Diese sind jedoch nicht schlecht, versteh mich nicht falsch, diese Art von Vorsicht und Misstrauen ist eine deiner größten Stärken, wenn sie dir auch noch nicht vollkommen bewusst sind so sind sie dennoch überlebenswichtig, sie zeichnen dich. Bestärken meine Eindruck den ich von dir habe, unterstreichen deine Fähigkeiten." "Was soll ich hier eigentlich werden? Was ist das eigentlich für ein Laden hier?" "Oh ja ich vergaß beinahe deine Direktheit in diesen Sachen bist du noch ein wenig barsch und vorschnell.............................. Nun eine alte Legende erzählt von einem Krieger der Auszog einen Drachen zu töten, doch anstatt sich seiner Aufgabe, die darin bestand sein Gegenüber nach allen Regeln der Kunst zu quälen, ihn in seine Schranken zu weisen und letzendlich zu töten, zu stellen, verbündete er sich mit ihnen. Nahm einen Platz unter ihnen ein, ohne den Grund für sein Handeln zu kennen. Er wurde eine Art Beschützer derer, die er eigentlich töten sollte. Nach langer Zeit offenbarte der oberste und weiseste der Drachen ihm sein Geheimnis, sein Grund, die Erklärung seines Handelns. Wie konnte er die eigenen töten? Fragte der Drache den Menschen. Dieser verstand erst die Bedeutung der Worte nicht, doch als er sie erkannte, schien alles zusammen zu passen. Er konnte den Drachen nicht töten und das aus dem Grunde, da er selber einer derer war die er, wie er vermeintlich dachte, sein Leben lang hasste. Doch hasste er wirklich die Drachen? Ja er tat es, doch aus einem anderem Grund, als jener der ihm von Kind auf eingehämmert wurde. Er hasste sie, weil sie ihn allein, nackt und hilflos in diese Welt geschickt hatten, ohne zu wissen wo sein Platz war. Nun lag es an dem Menschen, eine Entscheidung zu treffen, sollte er diesem neu erkannte Hass sich übermannen lassen oder sollte er vergeben? Hatte er diese Entscheidung nicht bereits getroffen als er einer von ihnen wurde? Es zählte nicht mehr das Vergangene, er hatte nun endlich seinen Platz gefunden, erkannte nun auch vollends seine Fähigkeiten. Ein Drache in Menschengestalt hatte es bis Dato nie gegeben, vielleicht war dies auch der Grund warum ihn die Drachen seiner Zeit in diese grausame Welt schickten, vielleicht aus Furcht? Hatten sie doch damals nicht gewusst was sie mit dem Fremdling anfangen sollten. Doch eines unterschied diesen Drachen in Menschengestalt noch von den anderen, außer sein Äußeres natürlich, und zwar die Fähigkeit die darin bestand scheinbar alles tun zu können, was ihm für seine Zwecke nützlich erschien, ob nun rechtens oder nicht. Die Drachen spürten die Gefahr die mit dieser Fähigkeit einherging, doch wählten sie einen der besten unter ihnen um den besonderen Drachen zu unterrichten, ihm zu lehren seine Fähigkeit zum Nutzen aller einzusetzen ohne jemanden der Ihren Schaden anzufügen.................... Nun Joseph wie auch der Krieger damals, bist du mit dieser Fähigkeit geboren, hast sie jedoch erst jetzt erkannt. Was immer der Auslöser war, ich bin mir sicher dir ist etwas schlimmes wiederfahren, ein Drachenherz erträgt nur wenig leid. Deines, wie ich sehe, ist beinahe verloren, ich bin froh dich noch rechtzeitig gefunden zu haben. Auch dir kann geholfen werden, wie auch damals dem meinigen." -----------Stille----------- Joey konnte nicht so recht begreifen was das alles zu bedeuten hatte, doch er fühlte wie sich seine Gedanken klärten, die Dunkelheit einer Freude wich, wie er sie bis dahin noch nie empfunden hatte. Er hatte gefunden was er immer gesucht hatte, seinen Platz in dieser, ihm so viel zumutenden, Welt. Er war bereit sich der Aufgabe zu stellen, wollte alles lernen, was man ihm beibrachte, ihm zeigte. Er wollte seiner Bestimmung würdig sein. Wer weiß, vielleicht war das seine Art von Glück, das er sich so lange wünschte. Die nächsten Jahre waren hart. Jeden Tag lernte er dazu verstand alles nach und nach. Auch seine Bestimmung war ihm langsam nicht mehr allzu fremd. Doch ein Wunsch beherrschte unentwegt seine Gedanken, ganz tief in ihm wünschte er sich Rache für das was ihm angetan wurde. Seine Ausbildung endete genau drei Jahre nachdem sie begonnen hatte, doch nun begann der schwierigste Teil, er musste sich seinen Platz hart erkämpfen, nicht mit Waffen, nicht mit Blut, Nein! Er musste sich durchsetzen, gegen jene die schon sein Jahrtausenden auf dieser Erde im verborgenen weilten, die eigentlichen Machthaber, die alten Drachen von einst. Wenn er sich gegen diese behaupten konnte stand ihm der Thron zu. Er ahnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht dass dieser ihm sowieso, seit Anbeginn der Zeit zustand. Doch um seine Gedanken für den letzten wichtigsten Schritt beisammen zu haben musste er seinen innigsten Wunsch erfüllen. Dies bedeutete jedoch ebenfalls sich seiner Vergangenheit zu stellen, der Vergangenheit, die er seit nunmehr fünf Jahren in sein innerstes verschlossen hielt, und die noch nicht einmal Lawijel ersehen konnte. Es fiel ihm redlich schwer diesen Entschluss zu fassen, doch konnte er nicht anders. Er wusste diesmal würde er sich nicht allein stellen müssen, sein Begleiter, Gefährte, Lehrer und Freund würde ihn begleiten, und doch hatte er schrecklich Angst vor dem Moment in dem er einer gewissen Person gegenüber stehen würde. ~~~~~~~~~~~~~~~Rückblende Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ja Daiko hatte ebenso Angst vor diesem Moment, doch nicht wie Joey vor der gewissen Person, sondern vielmehr vor dem was es in seinem Schützling auslösen würde. Könnte er die Kraft in sich beherrschen? Was würde er sagen, wenn er sieht was in der Zwischenzeit aus dieser Person geworden ist? Was war wenn sein kleiner Freund erkennen würde wen er dort wirklich vor sich haben würde? Würde die ewige Fehde zwischen Menschen und Drachen, zwischen seinesgleichen und ihresgleichen, endlich ein Ende finden? Kapitel 4: die andere Seite einer Lüge -------------------------------------- Akordschreiben ist im Moment inn okay des reicht für heute zwei Kapitel an einem Tag produzieren ist echt schwer naja ich hoffe es gefällt euch denkt an die kommis ich muss ja schließlich wissen obs scheiße war oder noch vertretbar *grins* eure xyzt _______________________________________________________________________________ 13. Kapitel Joseph ahnte ja nicht was sich in der Zeit seiner Abwesenheit alles verändert hatte. Besonders zwei Personen hatten sich verändert. Ob zum Guten oder Schlechten konnte keiner so recht sagen, wohl aber dass diese Veränderung stetig voranschritt. Mokuba war inzwischen 17 Jahre alt. Er hatte nun das Alter erreicht indem sein Bruder damals seine Hoffnung verlor und durch blanken Hass ersetzte. Auch Mokuba hatte sich in seinem Wesen verändert. Er wurde mit der Zeit Seto in seinem Verhalten immer ähnlicher, mit einem Unterschied, er gab die Hoffnung nie auf. Sie wurde zwar Tag für Tag kaum merklich schwächer doch sie starb nie. Er wünschte sich jeden Tag aufs Neue Joey solle zurückkommen und seinen Bruder aus den Klauen, des ihn in einen Abgrund reißenden Hass, befreien. Er konnte es scheinbar nicht. Hatte er es doch all die Jahre lang versucht zu seinem Bruder durch zukommen, sicher sein Bruder liebte ihn noch immer über alles. Doch war es anders als damals. Sein Bruder schien sich nun auch vor dem kleinen zu verstellen, war er doch früher immer offen ihm gegenüber gewesen, hatte er dies schon vor langer Zeit abgelegt. Mokuba konnte nur ahnen wie es in seinem Bruder aussehen musste. Er konnte sich die Qualen nicht ausmalen, die er durchlitt. Wie sollte er auch. Mokuba ging inzwischen in die gleiche Klasse wie Seto damals, an der gleichen Schule. Und auch er wurde von seinen Mitschülern, die ihn im Gegenteil Setos damals, doch mochten, mit äußerstem Respekt behandelt. Auch die Lehrer machten sich nicht viel daraus wenn der kleine Kaiba mal nicht bei der Sache war. Sie wussten sie kommen gegen dessen großen Bruder nicht an. Sie hatten es damals schon aufgegeben sich mit einem Kaiba anzulegen. Ein zweifelhafter Ruhm wurde dem kleinen schwarzhaarigen jeden Tag aufs Neue zu Teil. Was konnte er denn schließlich für seine Familie? Er hatte es sich nicht ausgesucht. Er wollte auch niemand anderen zum Bruder haben, selbst wenn er die Wahl gehabt hätte. Eines hatte von seinem Bruder auf Mokuba abgefärbt, und zwar dessen Gleichgültigkeit dem Denken seiner Umgebung gegenüber. Wenn er jedoch ehrlich sein sollte war dies das einzige was ihn schützte und er war mehr als dankbar für diese Gabe. Doch er machte sich Sorgen um seinen Bruder, mehr noch als damals. Kurz nachdem Seto realisiert hatte dass Joey sich nicht mehr in Japan aufhielt, war er ausgerastet. Akura hatte sich damals seiner angenommen und sich lange, sehr lange mit seinem Bruder unterhalten. Was die beiden zu bereden hatten erfuhr Mokuba jedoch erst vor Kurzem. Er konnte nicht glauben was Akura ihm an seinem 16. Geburtstag unterbreitete. Es dauerte lange, bis der kleine Kaiba es verstand, er war sich aber immer noch nicht sicher ob er es richtig erkannte, oder ob er sich lediglich einbildete das wahre Ausmaß der Worte Akuras verstanden zu haben. Er wollte damals seinen Bruder fragen, wie er die ganze Sache damals bewältigen konnte, doch dieser gab ihm zu verstehen, dass er selber hinter das Geheimnis kommen müsse. Es gehörte mit zum Teil dieser Aufgabe, selbst wenn Seto ihm die Antwort nur schweren Herzens verwehrte, war er sich sicher sein Bruder würde es richtig deuten. Schließlich war er ja ein Kaiba. Diese waren für Ihre Intelligenz bekannt. Und der kleine machte da keine Ausnahme. Seto wie auch Mokuba würden den genauen Wortlaut Akuras niemals vergessen, war es doch die Erklärung für so vieles gewesen, die Antwort auf Fragen die sie sich nie getraut haben zu fragen, ja Antworten auf Fragen die sie nie gestellt hatten. Auch Seto war er vor ca. Drei Jahren auf das Geheimnis, der Bedeutung der Worte, gekommen. Akura hatte sich inzwischen als mehr als ein Arzt oder Freund herausgestellt. Er hatte einen bestimmten Grund sich der Kaiba Brüder anzunehmen. Diesen hatte er ihn damals auch eröffnet. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Rückblick~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Mokuba wusste nicht mehr wie er seinem Bruder helfen konnte. Er hatte alles versucht, hatte versucht immer für ihn da zu sein. Ihm Trost gespendet. Seto ließ in ganz Japan nach dem Blonden suchen, natürlich ohne dass dies an die Öffentlichkeit kam. Niemand fand ihn. Er suchte alles ab. Das ganze Land. Fand ihn jedoch nicht. Erst als er sich sicher war der kleine würde nicht mehr in Japan sein ließ er überprüfen wie er aus dem Land gekommen war. Er stellte Nachforschungen an sämtlichen Flughäfen an, ohne auch nur einen Hinweis zu erhalten. Schließlich wand er sich an die Hafenbehörden, er wusste ja schließlich, dass es nur zwei Möglichkeiten gab, wie man aus diesem Land verschwinden konnte. Sämtliche Reedereien sprach er an, fragte teilweise persönlich nach dem Verbleib des kleinen Blonden. Doch auch dieses Mal war es erfolglos. Es blieb lediglich eine Reederei übrig, die eigene. Es war paradox, sollte sein Blonder ausgerechnet mit einem seiner Schiffe außer Landes gekommen sein? Dies währe nun wirklich mehr als nur Ironie des Schicksals. Doch seine Befürchtungen bestätigten sich, als er sich mit dem Kapitän der Lysos unterhielt. Dieser konnte sich natürlich noch sehr gut an seinem ungewöhnlichen Arbeiter erinnern. Doch was dieser nun Kaiba erzählte, ließ das Herz des Firmenchefs verkrampfen. Es hörte sich einfach nicht nach seinem Joey an, er konnte es nicht sein. Er durfte es nicht sein. Sein Joey sollte der gefühllose jedem angsteinflößende Fremde sein? Niemals. Der kleine durfte sich nicht dermaßen verändert haben. Wo war sein Joey? Wo war der Junge voller Emotionen? Der jeden Streit mit einer solchen Leidenschaft begann, die sein Herz jedes mal aufs Neue hüpfen ließ? Er vermisste ihn, seit dem Tage an dem er das leere Zimmer vorgefunden hatte. Sein Leben schien nicht mehr komplett zu sein. Etwas fehlte, jemand fehlte. Jemand der ihm zum Lachen brachte, jemand der ihn in seine Schranken verwies, Jemand der einfach da war und einem ein Lächeln schenkte. Seto hatte schon seit langem dem Verdacht, er habe sich damals in den Augen des kleineren getäuscht, als sie sich so nahe waren. Er war sich inzwischen ziemlich sicher dass beide die Gefühle des anderen falsch gedeutet hatten. Doch war sein kleiner Blonder auch zu dieser Überzeugung gekommen? Wohl kaum! Sonst währe er ja nicht noch immer wie vom Erdboden verschluckt. Der Kapitän erzählte auch von dem geheimnisvollen Fremden der sich scheinbar dem Kleinen unheimlichen annahm. Diese Information trug nun wahrlich nicht dazu bei, den größeren der Kaibabrüder zu beruhigen, im Gegenteil, dieser war wie von Sinnen. Niemand konnte sagen, nicht einmal Seto selbst, ob dies nun reine Eifersucht oder Angst war, vielleicht auch beides. Zumindest hatte er jetzt einen Anhaltspunkt, er wusste Joey war in Amerika und er wusste er hatte einen Begleiter, ob es ihm nun passte oder nicht, sein kleiner Blonder war nicht allein unterwegs. Und diese Tatsache wurmte ihn mit jedem mal mehr, wenn er nur daran dachte. Die Spur seines Blondschopfs verebbte schließlich am Hafen in dem das Schiff anlegte. Die anderen auf dem Schiff angestellten Arbeiter, konnten ihm nur noch mitteilen, dass der Blonde in einer Schwarzen Limousine verschwand und nie wieder gesehen wurde. Seto konnte nicht sagen woher er es wusste, doch stand für ihn, damals wie heute, fest, sein kleiner Freund ist noch am Leben. Er wusste genau er würde es spüren wenn ihm etwas geschehen sein sollte. Dem war nicht so, also musste er sich noch irgendwo befinden. Aber wo? Man konnte ja schließlich nicht den ganzen Planeten absuchen lassen. Oder doch? Eher nicht! Als er damals nach Hause kam wartete Akura bereits auf ihn, scheinbar war ihm dieses Gespräch, welches er vor hatte mit Seto zu führen, mehr als wichtig. Akura ließ gar nicht erst zu, dass Seto zu Widerworten ansetzen konnte, bestimmt und doch einfühlsam begann er zu erzählen. "Seto ich habe dir etwas wichtiges zu erzählen, ich denke die Zeit ist nun gekommen dich in ein Geheimnis einzuweihen, welches deine Bestimmung in sich bürgt. Ich habe lange überlegt wann der richtige Moment ist, es dir zu erzählen, doch nach all dem was ich in Erfahrung bringen konnte muss ich es dir jetzt erzählen. Ich weiß du hast im Moment wahrlich andere Sorgen, und doch denke ich, das was ich dir zu sagen habe, kann diese Sorgen noch in den Schatten stellen." begann Akura nun zögerlich. Seto verstand all das im ersten Moment nicht, doch er war klug genug ihn jetzt nicht zu unterbrechen und lauschte andächtig den Worten seines alten Freundes. "Seto es mag verrückt klingen doch ich möchte dir von einer alten Legende erzählen. Sie stammt vom Anbeginn der Zeit und ist ebenso wichtig wie unausweichlich für dich. Sie handelt von einem Krieger der von dem Volke der Assalier, der damaligen Menschenart, ausgesandt wurde um diese von den Drachen, die sie bedrohten zu befreien. Doch dieser Krieger spielte ein falsches Spiel, er tötete keinen einzigen der Drachen, er verbündete sich sogar mit ihnen. Trat als Anführer einige Zeit später wieder in Erscheinung, willig die letzten der verbliebenden Assalier auszulöschen. Es war ein blutiger Kampf, ein Kampf der schon nach wenigen Schlachten entschieden war. Er endete mit der Vernichtung der Assalier. Doch ein kleiner Junge, ein ebenso mächtiger wie gefürchteter Junge überlebte das Massaker. Er schwor sich Rache zu nehmen, an denen die seine Familie auslöschten, die ihm alles nahmen woran er glaubte. Er wollte nur noch eines den Drachen in Menschengestalt töten und diesen Krieg ein für alle mal für sich und seinem Volk zu bestreiten, zu gewinnen. Er konnte nichts anderes als Gewinnen, etwas anderes kam nie in Betracht. Die Assalier waren ein stolzes Volk, eines mit großer Macht. Lach jetzt bitte nicht Seto, aber sie waren keine gewöhnlichen Erdenwesen. Sie waren einst die Hüter der Unterwelt. Diejenigen die die Tore zur Hölle versiegelt hielten. Mit ihrer Macht und Ihrem Willen war es nie geschehen das so etwas wie Leid über sie hineinbrach, sie kannte es nicht. Man könnte meinen als Dämonen, die sie nunmal waren, seien sie mit Leid und Verrat vertraut gewesen, doch dem war nicht so. Bis Dato war nie ein Dämon geboren der Leid empfand! Doch dieser Junge, dieser letzte der Dämonen, er kannte dieses Gefühl. Er schwor sich ewige Rache. Als letzten Ausweg nahm er das Siegel der Höllenpforten an sich und ließ die Welt, wie sie sie bis dahin kannten, in leid und elend versinken. Er wusste die Drachen kannten ebenso wenig Leid wie sein Volk, wenn er schon nicht allein etwas gegen diese Monster bewirken konnte, dann halt mir Hilfe der Unterwelt. Doch die Konsequenz für den kleinen Dämon, war schmerzhafter Grausamer als alles davor gewesene, er musste sich verstecken, seine eigenen Gefühle verleugnen, seine goldenen Schwingen gegen Schwarze tauschen, durfte sich nie anmerken lassen wie es ihm wirklich erging. Doch er zahlte diesen Preis nur zu gerne, wenn es bedeutete, dass seine Familie endlich gerächt werden würde. Einzig und allein ein kleines Mahl auf seiner Schulter, welches alle Assalier nach ihrer Geburt erhielten, verriet ihn noch als einen solchen. Das und seine tiefblauen, wie Kristalle glänzenden Augen. Der Glanz der Augen verschwand mit der Zeit, zurück blieb einzig und allein das Mahl auf seiner Schulter, welches er um jeden Preis geheim halten musste, wollte er seine wahre Herkunft nicht preisgeben. Diese kleine Zeichnung in Form dessen was er über alles hasste, eines Drachens, war das einzige was ihn an seine Familie, seine Herkunft, seiner Bestimmung erinnern ließ!" Akura stoppte mit seiner Erzählung als er die weit aufgerissenen Augen seines Gegenübers sah. Er wusste genau, dass dieser das Mahl trug. Er wusste jedoch auch, dass es einige Zeit brauchte damit Seto sich dem Ausmaß und der Bedeutung dessen, was er soeben vernommen hatte klar wurde. "Nun mein Junge ich erzähle es dir gerade jetzt, weil es Anlass zur Sorge gibt. Die Drachen haben den Sohn des Drachenältesten gefunden, besser gesagt dessen Reinkarnation, sie rüsten sich erneut zum letzten Kampf. Du hast noch eine Menge zu lernen, solltest du deiner Bestimmung folgen." Akura wusste, dass Seto all das nicht so recht glauben konnte, um seiner Aussage jedoch Nachdruck zu verleihen beschloss er sein eigenes Geheimnis preis zugeben. Seto konnte seinen Augen nicht trauen, waren das wirklich goldene Schwingen hinter Akura? Er war immer der Meinung gewesen er sei Realist, doch aufgrund des eben gesehenen war er sich seines klaren Verstandes nicht mehr hundertprozentig sicher. Wie konnte er auch? Warf der vermeidliche Arzt doch mit einem Schlag all das über den Haufen, woran Seto sein Leben lang glaubte. In Setos Kopf drehte sich alles, Drachen, Dämonen, er sollte ein Dämon sein? Was war dann Mokuba? Auch einer? Wie konnte man ihm nur eine solche Geschichte auftischen und dann erwarten er würde diese Schlucken ohne auch nur einen Moment Zweifel zu hegen? Andererseits die Schwingen waren auch nicht grad ohne. Ein Trick schien es nicht gewesen zu sein, schließlich kannte der Firmeninhaber sämtliche Projektionstricks nur zu gut, er wusste nach welchen Gerätschaften er suchen musste, um alles zu einem Schwindel werden zu lassen. Doch nichts war zu finden. Was soll das Ganze? Drachen? Ich ein Feind der Drachen? Das ist doch wohl ein Scherz oder? Ich? Derjenige der für seinen weißen Drachen sterben würde, soll jetzt andere Töten? Nee ne? Das ist nen schlechter Scherz! Einer von der übelsten Sorte. Das war wirklich alles zu viel, erst das Verschwinden Joeys und dann das hier. Seto wollte nur noch eines, seine Ruhe, Ruhe um endlich mal über alles nachzudenken was passiert war, Revue passieren lassen, seine Gedanken ordnen. Akura schien diesen Wunsch zu erkennen, er stand auf, ohne ein weiteres Wort verließ er das Zimmer, wohl weißlich dass Seto sich richtig entscheiden würde. Er hatte doch gar keine andere Wahl, wollte er sich und seinen kleinen Bruder schützen. Ja der Rat der Alten wusste genau warum man ihm seinen Bruder mit auf Erden gab. War er doch das einzige was sein Erwachen sicherte. Sie wussten genau Seto würde, wenn schon nicht um seinetwillen dann aber willens seinen Bruder zu schützen, sich gegen die Drachen stellen. Akura war sich sicher, er könne seine eigentliche Aufgabe bald in Angriff nehmen, die Ausbildung Setos war nun das wichtigste was es zu erledigen galt. Hoffentlich war sich Seto ebenfalls dessen bewusst. Akura hatte sich natürlich nicht getäuscht und so begannen sie bereits am nächsten Tag mit der ersten Lektion, es sollten noch viele folgen. Schließlich dauerte es fast drei Jahre bis Seto in sämtlichen Künsten seiner Zunft unterrichtet worden war, und diese natürlich perfekt beherrschte. Er wurde im Kampf immer besser, er schlug Akura bereits um Längen. Doch nun war es auch langsam an der Zeit den kleineren der beiden Kaibas in das Geheimnis seiner Herkunft einzuweihen. Sie entschieden sich beide einvernehmlich den kleinen an seinem 16. Geburtstag in Kenntnis zu setzen. Gesagt getan. Mokubas Reaktion fiel erstmal ähnlich der Setos aus, doch auch er begann schon am nächsten Tag mit seiner Ausbildung. Wenn gleich auch sein Lehrplan etwas zügiger vorangehen musste, so lernte er doch mit Eifer. Er schaffte das ihm auferlegte Pensum zwar nur mit Mühe doch ließ die Qualität seiner Fortschritte nicht zu wünschen übrig. Doch das wahre Ausmaß der Situation hatte der kleinere noch nicht erfasst. Seto hatte annähernd 2 Jahre benötigt um alles was er erfuhr zu verarbeiten, sich sicher zu sein sich nicht bei der versteckten Kamera zu befinden. In manchen Situationen war er sich über den Geisteszustand seines Lehrers nicht mehr wirklich im klaren, war dieser nun verrückt oder genial? Beides lag ja bekanntlich nah beieinander. Nach seiner Ausbildung ging es für Seto nur noch um eines, er wollte die Drachen ausfindig machen, seine Rache von damals beenden, siegreich beenden. Tag für Tag zog ins Land ohne dass sich einer seiner Feinde, sich ihm zu erkennen gab. Seit nunmehr fünf Jahren fieberte er dem Tag entgegen an dem er seine wahre Bestimmung einlösen könne. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Rückblick ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Seto sass gerade in seinem Büro und ging die neuesten Berichte seiner Entwicklungsabteilung durch, als er rüde aus seinen Überlegungen gerissen wurde. Ein Mann, nicht mehr als 1,60 Meter groß stürmte in sein Büro. Aufgeregt wedelte er mit den Armen, sah mehr als ein Balon aus der auf und ab hüpfte, und einfach nicht platzen wollte. Er schien wichtige Neuigkeiten zu haben, sicher hatte er die, würde er es sonst doch nicht wagen seinen Arbeitgeber derart zu stören. "Verzeihung mein Herr, aber ich sollte ihnen doch sofort Bericht erstatten, wenn etwas merkwürdiges passiert. Nun ja heute morgen sind zwei Junge Männer in Dominocity gelandet, um die sich die wildesten Gerüchte ranken. Sie wohnen im Maritim Hotel. In der obersten Etage, sie scheinen eine Menge Geld zu haben, doch wie Geschäftsmänner wirken sie, nach Meinung der Angestellten im Hotel nicht. Ehre beängstigend, sie sollen angeblich sehr kalt und distanciert rüber kommen. Eine der Angestellten ließ sogar die Vermutung fallen, die beiden seien nicht menschlich so wie die aussehen, und sich verhalten, mal ganz abgesehen davon welche Stimmung die beiden verbreiten." der kleine dicke Mann redete ohne Punkt und Komma, kaum hatte er Bericht erstattet war er auch schon wieder verschwunden. Seto stutzte einen Moment, versuchte die Worte des kleinen Balons da eben richtig einzuordnen, kam jedoch letztendlich zu dem Schluss es sei keinesfalls die Art von Informationen die er sich erhofft hatte. Sein Leben bestand im Moment eh nicht groß aus Hoffnungen, schließlich waren diese der letzte Schritt vor Verzweiflung, die einzige Hoffnung die er immer noch im tiefsten seines Herzens bewahrte und die inzwischen deutlich an Verzweiflung zunahm, war jene seinen kleinen Blondschopf den er so vermisste, für den er sterben würde, noch ein einziges Mal zu sehen bevor er sich in den Kampf, der ihm auferlegt wurde, zu stürzen. Wohlwissend dass es äußerst sicher war, dass er diesen mit seinem Leben bezahlte. Denn eines hatte ihn Akura noch mit auf dem Weg gegeben, die Gewissheit, dass eine der beiden Seiten mit dem Leben bezahlte und die andere auf ewig dem Unglück und Leid dieser Erde verfallen würde. Würde er den Kampf also körperlich überleben, würde er dennoch seelisch zu Grunde gehen. Er wollte, er musste seinen Blonden noch einmal zu Gesicht bekommen, erst dann könne er sich seines Schicksals beugen und den Kampf seines Lebens bestreiten. Er ahnte nichts von dem was sich auf der anderen Seite abspielte, wer sein Feind war, wer ihm gegebenfalls den Todesstoß verpassen sollte. Kapitel 5: Rache ist am süßesten wenn man sie kalt genießt ---------------------------------------------------------- so dieses Kapitelchen ist damit auch geschrieben und ich widme es der treuen Waldinchen Danke für deine Hilfe sorry aber ich hatte eine harte woche bis jetzt, daher ist das kapitel auch so kurz, und auch teilweise ein klein wenig gemein den charakteren gegenüber keine angst es wird auch wieder tragisch und zum haare raufen spannend dieses kapitel war eher zum abreagieren tat mal so richtig gut okay viel spaß dann beim lesen ich hoffe ihr seit nicht enttäuscht ach ja und denkt dran Kapis gegen kommis *frechgrins* eure xyzt --------------------------------------------------- 14. Kapitel Joey hingegen wusste von alle dem noch nichts. Er kannte die andere Seite der Lüge nicht, wusste nicht in welcher Weise sich das Schicksal gegen ihn gewendet hatte. Würde er es noch früh genug erkennen? Oder blindlinks in sein Verderben rennen? Im Moment stand nichts alledem auf seinem Tagesplan. Das einzige was der kleine Blonde jetzt wollte war Rache, diese soll man ja bekanntlich kalt genießen. Inzwischen war der kleine fast ebenso gut, seine Gefühle zu verbergen wie eine gewisse andere Person, die er weiterhin krampfhaft versuchte aus seinem Kopf, seine Gedanken zu verbannen. Doch war es wirklich der Wunsch nach Rache der ihn seit damals immer wieder an ihn denken ließ? Er wusste es nicht, obgleich es die logischste Erklärung währe, er wollte sich dies einfach nicht eingestehen, ja er konnte es nicht selbst wenn er es versuchen würde. Immerhin hatte der braunhaarige ihm ja nie richtig Schaden zugefügt. Ja er war sich inzwischen fast sicher, er habe ihn damals nur helfen wollen. Doch warum wurde dieser Stich den er tief in seinem Innern spürte nicht schwächer, sondern im Gegenteil jeden Tag immer stärker? Hatte er sich damals getäuscht? Hatte er einen Fehler begangen? Hätte er damals nicht gehen sollen? Er konnte sich einfach keinen Reim daraus machen. Vielleicht war es sogar gut so......... vielleicht würde er die Wahrheit erkennen wenn er nicht diese Bedenken in sich hegte. Vielleicht könnte er dann nicht mehr kämpfen. Kämpfen, ja das war seine Bestimmung, wenn gleich auch eine Andere als er sich jemals gedacht hatte, doch sie war eine. Und dieser konnte er nicht entkommen. Das würde sein Lehrmeister, sein Mentor, Nein sie würden es nicht zu lassen. Er hatte damals eine Entscheidung getroffen, ohne auch nur zu ahnen welche Konsequenzen diese mit sich tragen würde. Doch bereuen tat er sie nicht. Im Gegenteil sie ermöglichte ihm, sich selbst kennen zu lernen, zu erfahren wer er nunmal war. Wer er wirklich war, was er konnte. Jeden Tag aufs Neue wurde in ihm der Hass auf die Dämonen geschürt, jeden Tag wurde ihm scheinbar bewusster, dass es nur einen Feind gab, der ihm gefährlich werden konnte. Und es galt nun diesen ausfindig zu machen, hatte doch niemand nur die geringste Ahnung wer eben diesen Feind verkörperte. Doch was würde passieren wenn alles raus käme? Wenn der Feind ein Gesicht bekäme? Diese Frage, so wichtig sie auch war, stand derzeit jedoch nicht an erster Stelle für den Blondschopf. Nein viel wichtiger im Moment war es, herauszufinden wo sich seine damaligen scheinbar besten Freunde befanden. Diejenigen die ihm all das angetan hatten, ohne auch nur im geringsten Reue zu zeigen. Ja, da war er sich sicher, sei empfanden keine Reue. Sie währen gar nicht dazu in der Lage selbst wenn sie es wollten. Wo waren also diese? Was taten sie im Moment? Waren sie hier in Japan? Ja nach kurzer Recherche stand fest, sie befanden sich noch immer in Japan, ja sogar noch in der gleichen Stadt wie damals. Das Schicksal meinte es diesmal gut mit Joey. Doch es war grausam gegenüber den anderen. Nein! Er hatte nicht vor ihnen in irgend einer Weise körperlich Schaden zuzufügen, nein, er wollte ihnen lediglich zeigen was aus ihm geworden ist. Wollte dass diese sich nun doch endlich ihre Fehler eingestanden. Wollte sie psychisch ein klein wenig unter Stress stellen. Ja noch eine Lektion die er in der Zeit seiner Abwesenheit erlernt hatte: Lasse deine Feinde leiden, ohne ihnen sichtbaren Schaden zuzufügen, denn nur dieser Weg sei der schmerzhaftere. Wie schmerzhaft diese Art Folter gewesen ist, hatte er damals am eigenen Leib erfahren müssen, nun beschloss er, sei es an der Zeit, seine "Freunde" von ihrer eigenen Medizin kosten zu lassen. Die Vorfreude wuchs schon bei dem Gedanken daran ins unermessliche. Yugi hatte inzwischen den Laden seines Großvaters übernommen, war also dem entsprechend leicht zu finden. Tea hatte, nach dem vergeblichen Versuch Yami für sich zu gewinnen, einen mehr oder minder geeigneten Ehemann ergattert. Wobei man sich echt zu fragen begann, ob es am Geld ihres Opfers lag, oder am ende doch etwas mit Liebe zu tun hatte. Tristan, nun ja er war nun einmal Tristan, man wusste nicht ob man ihn beneiden sollte, oder ihm sein Beileid aussprechen, auf jeden Fall fand man ihn stets in seinem Büro vor, er hatte sich doch tatsächlich selbstständig gemacht. Er übernahm als Eventmanager die Planung von Veranstaltungen. Nun ja er schaffte es sogar sich einen guten Ruf in dieser Branche aufzubauen. Scheint als sei er mit alle dem ziemlich zufrieden. Naja der Schein trügt ja oftmals. Fakt war, er hatte den selben Fehler gemacht wie so mancher, der erst handelte und dann dachte. Er war geschieden, wohlgemerkt das mit gerademal 21 Jahren. Naja kann ja mal passieren, aber dass er sich nach der Scheidung auch noch ein Kind andrehen ließ........... obwohl andrehen ist vielleicht nicht der geeignete Ausdruck, denn immerhin liebte er den kleinen ja. Er war ja schließlich sein Sohn, doch die Tatsache, dass die Mutter des kleinen den Jungen auf Teufel komm raus abschieben wollte, machte wohl allen klar, wie er sich in seiner geschiedenen Frau damals getäuscht haben musste. Sein Glück war lediglich dass er es schon nach einem Jahr erkannte und sich schleunigst samt des kleinen aus dem Staub gemacht hatte. Duke, der war immernoch der gleich, verliebt in sein komisches Würfelspielchen, hatte er ganz übersehen, wie ein gewisser KC Besitzer sich langsam und klamm heimlich seine Firma unter den Nagel gerissen hatte, sein Pech. Er wusste nicht warum dies damals geschah, sicherlich war seine Firma einiges Wert und sie wurde nicht das erste mal von einer größeren bedroht, dennoch verstand er nicht warum Seto Kaiba so wild darauf war, ihn fertig zu machen. Naja Resultat des Ganzen war, dass Duke, nun ob er wollte oder nicht, angestellter der Kaiba Corb. War und sich Tag für Tag aufs Neue für seinen Chef den Arsch aufriss. Joey war natürlich mit dem Verlauf der Einzelschicksale nicht ganz unzufrieden, dennoch reichte es dem Blonden in keinster Weise aus, was er da in seinen Unterlagen über besagte Personen erkannte. Viel zu leicht wurde es denen gemacht, viel zu wenig haben diese gelitten, doch sollte dem bald Abhilfe geschaffen werden, schneller als denen lieb war. Oh ja wenn diese etwas von alle dem ahnen würden, würden sie doch glatt weg reiss aus nehmen. Doch dann wäre ja der ganze Spaß hinüber. Und das wollte unser kleiner Blonder natürlich nicht. "Joseph, was gedenkst du jetzt zu unternehmen, oder sollte ich lieber fragen, mit wem wir zuerst anfangen?" die Stimme Daikos riss den blonden abrupt aus seinen, ja man kann fast sagen, boshaften Gedanken. Doch die Frage schien ihm berechtigt. Ja mit wem sollte man anfangen? Herrje es gab einfach zu viele Möglichkeiten. Doch die Frage wie man es anstellen sollte, schien ihm in diesem Moment eher in den Sinn gekommen, er hatte sich schon lange entschieden. "Fangen wir mit dem Schwächsten an, und arbeiten uns langsam nach vorne" war seine Antwort. "Ich denke wir bringen die Würfel mal ins Rollen. Es währe doch eine Schande sich nicht mal wieder mit Duke zu treffen, wenn ich schon mal wieder in der Stadt bin, außerdem ist es unhöflich sich nicht zu melden, wenn man die Gelegenheit dazu hat. Nicht war?" Gesagt getan, es dauerte nicht lange und sie waren auch schon unterwegs. Die Tatsache, dass wenn sie Duke treffen wollten, sich gleichzeitig in die Höhle des Löwen, oder sollte man besser sagen in die geheiligten Hallen der KC, begeben zu müssen, verdrängten sie. Nein, einer verdrängte dies, der andere war sich dessen bewusst. Daiko wusste genau, dass sein Schüler nicht bedachte, wen sie Gefahr laufen zu treffen. Doch sollte es sein Schüler drauf ankommen lassen, viel zu stark war die Neugier des Riesen, was denn dann wohl passieren würde. Ja dieser Moment war wahrlich die günstigste Gelegenheit zu sehen, wie sich der Blonde in seiner Rolle verstand, würde er einen klaren Kopf behalten, sollte besagte Gefahr ihnen über den Weg laufen? Es dauerte nicht lange und die beiden stiegen aus der Limousine, ja es hatte sich einiges geändert, Joseph war natürlich als Hüter des Geheimnisses und als wahrer Thronanwärter, auch wenn er dies noch nicht wusste, dass er dies war, natürlich Alleinerbe. Auch wenn sein Mentor Lawijel noch nicht von ihnen gegangen war, und es ganz sicher auch in den nächsten Jahrhunderten nicht würde, doch davon ahnte der Blonde nichts, hatte er ein Teil seines, doch wahrlich imensen Vermögens, dem kleinen Blonden vermacht. Natürlich erst als er sich sicher war, er habe ihn genug ausgebildet, schließlich wollte er nicht, dass Joseph die Kontrolle verlor und ihm der Rum, die Macht und das Geld zu Kopf steigt. Frei nach dem Motto Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, hatte er dafür gesorgt, und das von Anfang an, dass sich einer seiner fähigsten Drachen sich dem kleinen annahm. Nicht alles ist Gold was glänzt, dahinter würde sein Schützling früher oder später auch noch kommen, sicher war später allen lieber. Niemand wollte schließlich die Macht eines solchen Drachen am eigenen Leib spüren. Die Eingangshalle der Firma war riesig, man konnte sich glatt darin verlaufen. Die Dame am Empfang schien er ein wenig eingeschüchtert als sie den riesigen Mann sah, der sich da vor ihr postiert hatte. Doch wurde sie gleich um ein vielfaches freundlicher als sie den kleieren der beiden sah. Sie schien recht schnell gefallen an ihm gefunden zu haben, was die lange und äußerst ausführliche Schilderung des Weges, zum Büro Dukes, erklären würde. Nach annähernd einer halben Stunde war sie dann endlich auch dazu bereit ihnen die Zimmernummer zu nennen. Bis dato hatten beide nicht geglaubt, dass ein Mensch derartig viel Unsinn in solch kurzer Zeit von sich geben kann. Eines stand fest, es gab einen Grund warum diese Person an der Auskunft sass. Sie hatte anscheinend die Funktion inne, jeden dem es nicht absolut wichtig war, in diese Firma zu kommen, wieder von dannen zu reden. Niemand tat sich diese Frau freiwillig an. Und eines stand fest, die beiden taten es auch nie wieder, da würden sie ja um ein vielfaches schneller am Ziel ankommen wenn sie auf eigene Faust den Weg suchten. Vor dem Zimmer in dem das erste Opfer zu sitzen schien, stockte der kleine Blonde jedoch. Hatte er nicht eben eine bekannte Stimme, vom anderen Ende des Flures vernommen? Doch so schnell ihm das Gefühl beschlich so schnell war es auch schon wieder verschwunden. Doch einen leichten Schrecken, es sei an dieser Stelle angebracht zu erwähnen, dass es ziemlich ungewöhnlich für den Blonden geworden ist, solche Regungen zu zeigen, merkte man ihm an. Dies entging natürlich auch seinen Begleiter nicht, der sich sogleich in besagte Richtung umdrehte, jedoch nichts ungewöhnliches entdecken konnte. >Reiß dich zusammen, vergiss nicht weswegen du hier bist!< Schelte sich der Blonde in Gedanken. Streckte seine Hand aus, und öffnete die Tür. Sie hatten sich nicht getäuscht. Duke sass tatsächlich an seinem Platz, schien an irgendetwas wichtigem zu sitzen, was auch erklärte warum er nicht bemerkte, dass jemand den Raum betreten hatte. Ziemlich verwirrte starrte, der hinter dem Schreibtisch sitzende einstige Firmeninhaber, als er die Eindringlinge wahrnahm. Er wollte schon zum Hörer greifen um den Sicherheitsdienst zu rufen, war es doch beinahe ausgeschlossen, dass jemand ohne Termin in diese Etage kam. Doch als er sich die beiden näher ansah, traute er seinen Augen nicht. Nein! Das konnte doch nicht sein. Niemals! Duke wurde kreidebleich. Ja er hatte den Blonden erkannt, dessen Begleiter schien in diesem Moment für beide nicht anwesend zu sein. Einzig und allein sie waren es die in diesem Moment eine Rolle spielten. Daiko blieb dieser Tatbestand natürlich nicht verborgen, doch er hielt sich vornehmlich im Hintergrund. Es war nun einmal nicht seine Angelegenheit. Er hatte lediglich auf seinen Schützling aufzupassen, wenn auch nur in der Hinsicht, dass er sicherstellen sollte, dass diesem körperlich sowie seelisch keinen Schaden zugefügt wird. Was jedoch sein einstiger Schüler machte, welche Entscheidungen er hinsichtlich seiner damaligen Freunde treffen würde, das ging ihn nichts an. Er fügte sich gern in diese Rolle. Zu viel Spaß hatte er daran, zu sehen was der kleine gelernt hatte. Besagter hatte eine Menge gelernt, so kam es dass er im Moment mehr einem Eisklotz glich als einem Menschen, wenn man ihn denn damit vergleichen könne. Er starrte sein Gegenüber einfach eine Weile an, sagte keinen Ton, doch sein Blick sprach Bände. Duke konnte die Abscheu in den Augen des Blonden gar nicht übersehen, versuchte dies dennoch gewohnt lässig, soweit es ihm in diesem Moment gelang, darüber hinweg zu sehen. Langsam kam er hinter seinem Schreibtisch hervor. Bewegte sich immer wieder stockend auf den anderen zu. Bis er endlich dort angelangt war wo er hin wollte und dem anderen nun direkt in die braunen kalten Augen sah. "Lange nicht gesehen, Develin!" zischte der Blonde, seine Stimme war kälter, er hätte bis vor einigen Sekunden selbst nicht geglaubt dass er einen solchen Tonfall am Leib hat. Doch die Wortwahl war genauestens bedacht und sie verfehlte ihre Wirkung nicht. Duke konnte es nicht glauben, nicht dass er sich nicht schon eine Weile gefragt habe, wie es dem Blonden ging, doch was dieser nun von sich gab ließ ihn erschaudern. Duke wusste wie sehr es Joey damals verletzt hatte, er hatte ja schließlich den Brief auch gelesen. Es war jedoch nun ein Schock diesen so verändert vor sich stehen zu sehen, dann auch noch mit diesen Worten. Sie kannten sich schon seit Kindesbeinen an, sie waren wirklich einst so etwas wie beste Freunde. Es tat weh, auch wenn es verständlich war, es tat dem einstigen Firmeninhaber in der Seele weh, diesen Blick ertragen zu müssen, dann auch noch diese unförmliche Anrede.... "Ja lange nicht gesehen, Joey!" sagte er schließlich, wurde jedoch schon nach den ersten Worten von dieser schneidenden und alles andere als freundlichen Stimme unterbrochen... "Nenn mich nie wieder bei meinem Namen! Denkst du ich bin hier zum Kaffeeklatsch? Garantiert nicht! Ich dachte mir, da ich mal wieder in der Stadt bin, besuche ich mal ein paar alte bekannte. Wie ich sehen muss, hatte ich richtig gelegen mit meiner Vermutung. Hier hat sich ja einiges Verändert. Zum Vorteil wie ich leider zugeben muss." ein klein wenig war der Blonde selbst erstaunt über die Worte die da eben aus seinem Munde, scheinbar ungesteuert, kamen. So gemein konnte er also sein? So recht wollte ihm das nicht gefallen wie sehr er sich auch bemühte es ging einfach nicht nett zu sein. Naja so richtig vorgenommen hatte er es sich ja eh nicht, doch gleich so forsch zu sein? Rechtfertigte das Ergebnis den Weg? Der Unterschied zwischen zu Hause, wie er es inzwischen nannte, und Außenwelt wurde ihm immer wieder bewusst wenn er sich mit Außenstehenden unterhalten musste. Er hatte es verlernt, so etwas wie Gefühle an sich ran zu lassen, das einzige welches er noch sicher war, in sich zu spüren war Hass. Auf alles und jeden, der sich ihm in den Weg stellte, auch wenn dieser es gar nicht wollte. In solchen Momenten wurde ihm bewusst, wie sehr er damals gelitten hatte, wie dumm sein Wunsch doch war, so etwas wie Glück und Liebe finden zu wollen. Doch da war noch etwas, eine unbekannte Sehnsucht, er hatte jedoch keinerlei Ahnung wonach er sich sehnen sollte, er hatte ja scheinbar alles was man sich wünschen konnte. Geld, Familie, Macht, Freunde, ja er war sich sicher er hatte neue Freunde gefunden, auch wenn es sehr lange dauerte dies zu akzeptieren so wurde es doch immer eindeutiger, er hatte in den anderen Drachen seine Familie wiedergefunden, doch nicht nur das, sie wurden seine engsten Vertrauten, waren diese doch die einzigen die ihn verstanden. Doch waren es wirklich die einzigen? Gab es nicht vielleicht doch irgendwo jemanden der sich auch nach ihm sehnte? Auch wenn diese Frage sein innerstes aufrüttelte, so hatte sie in diesem Moment doch keinen Platz. Im Moment war er dabei seinen Rachefeldzug auf seine eigene Weise zu absolvieren. "Ich denke ich habe genug gesehen!" zischte wieder diese ungewohnt kalte Stimme...... "Ich denke wir können wieder gehen, ich glaube nicht dass es hier noch etwas gibt, wofür es sich lohnt weiter Zeit zu verschwenden!" die letzten Worte waren an seinen Begleiter gerichtet der sich nun wieder aus dem Hintergrund erhob und mit einem Nicken zustimmte. So schnell sie gekommen waren, waren sie auch verschwunden und ließen einen doch recht verwirrten und ungläubig, über die letzten Worte, drein schauenden Duke Develin zurück. Ein wenig erleichtert war Joey schon, als Daiko die Tür hinter ihnen wieder schließ. Doch währte dieses Gefühl nicht lange. Daiko verstand erst nicht warum der kleine so abrupt stehen blieb, in der Bewegung scheinbar versteinert wirkte. Doch als er sich genauer auf dem Gang umschaute erkannte er den Grund für das merkwürdige Verhalten seines Schützlings. Nun war es doch eingetroffen, dass was der Große auch gerne noch um ein Weilchen versucht hätte zu verzögern, sie standen sich gegenüber. Joey sah zum ersten mal seit 5 Jahren wieder diese blauen Saphire und auch Seto schaute zum ersten Mal nach so unendlich langer Zeit in die braunen Augen nach denen er sich so lange schon sehnte. Kapitel 6: das erste treffen ---------------------------- okay ich gebe zu ich hab diesmal echt lange gebraucht sorry schonmal an diejenigen die sich auf grund der langen warte zeit erhofft hatten ein dementsprechend langes kapi vorzufinden. diesmal ist es wieder ein wenig kürzer geworden aber ich will die Spannung aufrecht halten........... also nicht sauer sein! danke für die vielen kommis ihr seid echt super *alle mal durch knuddels* sooooooo nu aber viel spaß beim lesen das nächste kapitel kommt wahrscheinlich nächste woche knuddels eure xyzt -------------------------------------------------- 15. Kapitel Nun war genau die Situation eingetreten vor der sich beide am meisten fürchteten, sie aber andererseits seit Jahren herbeisehnten. Wie sollten sie sich jetzt verhalten? Hatten sie sich damals wirklich in den jeweils anderen getäuscht? Ihre eigenen Ängste in den Augen ihres Gegenübers gesehen? Zählte das denn in diesem Moment überhaupt? Hatten beide nicht schon vor langer Zeit ihrem alten Ich lebe wohl gesagt? War es denn jetzt noch wichtig was vor fünf Jahren geschehen ist? Menschen verändern sich, das ist nur allzu normal. Doch was ist wenn sie sich bis zur Unkenntlichkeit verändern, sich unwiederbringlich von einander entfernen? Gibt es einen Weg zurück? Ist zurück eigentlich das richtige Wort? Kann man sich zurück denken in eine Zeit? Sicherlich kann man das, aber eben nur im Geiste. Es spielt keine Rolle, wie sehr man sich vergangene Situationen wieder herbeisehnt, sie kommen nicht wieder, sie sind einzig und allein zu Erinnerungen verkommen. Erinnerungen die man sicherlich um nichts in der Welt missen möchte, und doch sind es eben nur Gedanken an längst vergangene Tage. Ein Schatten der einen alltäglich verfolgt, den man, so sehr man sich auch bemüht, weder verändern noch verdrängen kann. Wie sollten die beiden denn in dieser Situation reagieren bzw. agieren? Beide hingen immer noch den Erinnerungen nach. Wollten den Gedanken, der jeweils andere könnte sich verändert haben, noch nicht einmal in die Nähe ihres Herzens, geschweige denn Verstandes kommen lassen. Zu groß war die Angst den anderen nicht wiederzuerkennen. Doch in welcher Hinsicht die beiden recht mit ihrer Vermutung, nein besser, Befürchtung hatten ahnten sie in keinster Weise. Sie konnten nicht wissen wie es dem anderen ergangen ist. Und doch standen sie sich jetzt in diesem Augenblick gegenüber, völlig unvorbereitet, geschockt den anderen nach so langer Zeit, nach so vielen offenen Fragen, wieder zu sehen. Die Welt verstummte, es gab scheinbar in diesem Moment niemand anderen auf Erden, als diese beiden jungen Männer, die sich in einem Gang gegenüber standen. Unfähig auch nur einen klaren Gedanken fassen zu können, standen sie einfach nur da. Alles andere war längst unwichtig geworden. Es war egal wo sie sich befanden, es war egal wer sich bei ihnen befand, all das zählte nicht mehr. Das einzige was zählte waren sie. Kein Daiko konnte den Blonden davon abhalten, oder an seine Selbstdisziplin erinnern. Kein Akura, der eigentlich gerade mit Seto und Mokuba die nächsten Ausbildungsschritte und -ziele erläutern wollte, war im Stande die beiden von einander zu trennen, oder gar die Aufmerksamkeit von dem blonden auf sich zu lenken. Sie alle waren überhaupt nicht vorhanden. Es gab in diesem Moment keine Drachen, keine Dämonen, keine Rache, keine Angst oder Zweifel. Es war wie ein innerer Drang, den sich beide nicht erklären konnten, und doch war es das einzige was sich die beiden seit so langer Zeit gewünscht hatten. Den anderen einfach nur in den Armen zu halten. Bei ihm zu sein. Ihn zu beschützen, egal was da komme. Sie konnten sich einfach nicht dagegen wehren, egal ob sie es nun wollten oder nicht. Sie gaben sich einfach dem Moment hin, ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden. Zu kostbar war ihre Zeit, zu kostbar war der Moment. Beide merkten nicht einmal wie sie sich in Bewegung setzten, wie sich langsam immer näher kamen. Merkten nur die Wärme des anderen, die starken Arme, die Augen des Gegenübers in die sie zu versinken drohten. Und dann............ Stille, eine angenehme Stille. Keiner wollte auch nur ein Wort sagen, zu zerbrechlich schien das Glück, welches beide nun empfanden, ein einziges Wort könnte dies alles zunichte machen. Doch was war dieser andere dunkle Drang in ihnen, der sich langsam durch die Stille zog? Sich langsam aber sicher in ihre Herzen schlich? Man konnte dieses Gefühl sicherlich mit einer Art Instinkt vergleichen, der gleiche Instinkt der Tiere davon abhält in die Höhle des Feindes zu gehen, ohne auch nur zu ahnen, dass es sich um die Höhle des Feindes handelte. Ein fremdes Gefühl, von einer solchen Intensität, wie sie beide noch nicht kannten. Was konnte das denn sein? Es war nicht der Feind den sie in ihren Armen hielten, es war das Gegenüber nach dem sie sich scheinbar schon seit ewigen Zeiten sehnten. Die Angst die die beiden beschlich, brauchte nicht lange, um den Moment des Glückes in einen des Unbehagens zu wandeln. Ohne das es dem anderen bewusst war, dachten, handelten, sie in diesem Moment scheinbar als eine Person. Synchron liefen ihre Bewegungsabläufe ab. Scheinbar in der Zeit eingefroren, und doch wieder in rasender Geschwindigkeit lösten sie sich von einander. Doch die Erinnerung an das eben Gefühlte, das Gefühl welches sie genossen, bevor sich ihre scheinbaren Instinkte meldeten, die blieb. Es verbreitete eine angenehme Wärme in beiden von Ihnen. Für alle Außenstehenden hatte das alles nur Sekunden gedauert, doch für die beiden, die sich bis eben noch in den Armen hielten, war eine Ewigkeit vergangen, wenn nicht sogar noch länger. Genauso schnell wie sie sich um den Hals gefallen waren, trennten sie sich auch. Wieder für Außenstehende nicht sichtbar, die Zweifel die sich in ihnen während dieses kurzen Moments des Glücks breit gemacht hatte, letztendlich die Oberhand gewannen. Akura wusste nicht wie er mit der Situation umgehen sollte, wusste er doch genau, wer ihnen da gerade über den Weg gelaufen war. Doch sollte er Setos Glück jetzt, genau in diesem Moment zerstören? Ihm sagen, wen er da so eben in die Arme geschlossen hatte? Nein! Er konnte es nicht, er durfte es nicht. Es lag nicht in seiner Entscheidung wann er mit der Ganzen Wahrheit herausrücken konnte, durfte. Der Rat der Weisen hatte seine Hand über ihn, drohte alles zunichte zu machen, was sie sich in den letzten Jahren aufgebaut hatten. Der Gedanke an Rache war das einzige was sein Schützling nun hegen durfte, da passten keine Gefühle rein. Und schon gar nicht so jemanden gegenüber. Doch wie sollte er die Situation klären, ohne sich zu verraten? Ohne zu verraten, was der Hintergrund für den Krieg, der schon seit Anbeginn der Zeit herrschte, und der nur durch den Kampf der beiden, und den Sieg eines einzelnen entschieden werden kann, war? Das einzige worauf Akura jetzt hoffen konnte, war seine Erziehung, die Ausbildung seines Schützlings. Er hatte alles daran gelegt, diesen so auszubilden, dass so etwas wie Gefühle keinen Platz und vor allem keinen Einfluss auf den Geist des Braunhaarigen hatte. Dazu war er da, das war seine Bestimmung, er konnte diese nicht einfach aufs Spiel setzten, indem er jetzt alles verriet. Was würde es bringen, die beiden jetzt aufzuklären? Der Kampf ist eh unausweichlich. Doch im Moment war die Zeit einfach noch nicht reif, der Moment der Auseinandersetzung nicht gegeben. Langsam, doch gleichermaßen vorsichtig näherte sich der alte Mann den beiden. "Ahh...Mr.Wheeler. Das freut mich aber das es ihnen gut geht, sie sind ja damals ziemlich schnell von der Bildfläche verschwunden." Akura bemühte sich sehr seine Gedanken, seine Bedenken nicht in seiner Stimme verlauten zu lassen. Er wollte nicht dass der kleine Blonde ihn erkannte. Zugegeben es war auch für Akura ein Schock gewesen, als er erfahren hatte wer der Gegner in diesem so ungerechten Kampf war. Hatte er den kleinen Blonden damals doch genauso schnell in Herz geschlossen, wie auch Seto damals, als Akura ihn das erste mal gesehen hatte. Doch schon als der kleine Blonde noch sein Patient war, hatte er dieses merkwürdige Gefühl in dessen Gegenwart, erklären konnte er es sich damals noch nicht, doch eine leise Ahnung in ihm ließ ihn nicht los. Der kleine Blonde war etwas besonderes, nicht nur aus dem Grunde, da sich Seto gerade ihm öffnete, und Gefühle zu ließ, Nein, er war aus einem ihm damals völlig fremden Grund irgendwie etwas besonderes gewesen. Als es ihm dann klar gemacht wurde warum er gerade in dessen Anwesenheit diesen Gedanken hegte, war es mehr oder minder erleichternd, aber auch erschreckend. Niemand konnte damals, oder kann heute sagen, wie es weiter gehen soll, doch eines war sicher, sollten die beiden jemals zusammentreffen, und das nicht gutgesinnt, dann war das Ende nah. Im Moment schien es, sei diese Befürchtung aber noch in weiter Ferne. Die beiden jungen Männer machten nicht gerade den Anschein als würden sie gleich über einander herfallen, um sich gegenseitig nach dem Leben zu trachten. Nein im Moment war das einzige was man in Ihren Gesichtern erkennen konnte, die pure Unsicherheit. Joey hatte die Worte Akuras zwar, wenn auch nur am Rande, vernommen, doch hielt er es nicht für wichtig auf diese einzugehen. Er wollte mit jedem Atemzug eines nur noch mehr, wieder in den Armen des größeren zu liegen. Sich von ihm beschützen zu lassen. Er war sich langsam sicher, ihn damals nur falsch verstanden zu haben. Diese neu gewonnene Sicherheit brachte jedoch weitere Finsternis in sein Herz. Eine Trauer, wie er sie noch nie gespürt hatte. Hatte er all das umsonst mit gemacht? Hätte er damals nicht einfach verschwinden dürfen, ohne ein Wort? Doch das schlimmste woran er sich erinnerte war, er hatte Seto damals in seinem Brief als sein Feind bezeichnet. Entgegen allen seinen Gefühlen und Gedanken, Zweifel, hatte er dieses Wort gewählt. Wie sehr musste es den Braunhaarigen verletzt haben. Doch warum stand in seinen Augen der gleiche Wunsch, wie er ihn jetzt begehrte? Warum konnte er in den Augen des Größeren förmlich lesen, was dieser in diesem Moment wollte? Er war sich sicher, der andere fühlte genau das gleiche, wollte auch nur in die Arme seines Gegenübers zurückkehren. Doch wenn die beiden es sich allem Anschein nach gleichermaßen wünschten warum tat niemand den ersten Schritt? Warum verharrten sie eine Sekunden um die andere? Unfähig sich in Bewegung zu setzen? Es dauerte lange bis er Daikos Stimme endlich vernahm. Sie drang nur schwerlich zu seinen Gedanken durch. Doch deren Wortlaut gefiel ihm von der ersten Sekunde nicht. Er konnte jetzt nicht einfach gehen, nicht nach dem was gerade geschehen war, nicht nach dem was er in den Augen des größeren zu lesen glaubte. Doch auch die Stimme Akuras mischte sich nun langsam dazu, auch Seto wurde wieder in die Realität zurück geholt. Daiko konnte sich das Ganze nicht mehr mit ansehen. Es gefiel ihm nicht, dass sein Schützling sich dermaßen benahm, hatte er ihn doch schon lange auf eine solche Situation vorbereitet. Doch wie ihm dieser Moment eben zeigte, schien die Zeit noch lange nicht reif zu sein. Er musste noch eine Menge lernen. Als nächsten, dachte Daiko sich, würde er seinem Schützling die Lektion der Selbstdisziplin noch einmal ins Gedächnis rufen. Klar wusste Daiko wem sie gerade begegnet waren, er kannte auch Akura gut genug, dass dieser jetzt keine Dummheit begehen würde. Zu lange hatte es gedauert, die beiden vorzubereiten, das wusste er nur zu gut, als das man alles in einem solch sinnlosen Moment zerstören konnte. Die beiden jungen Männer, jäh aus ihren Träumen gerissen, mahnten sich innerlich gleichermaßen zur Ruhe. Sie waren einfach überfordert in diesem Augenblick. So stimmten sie schließlich, jeder dem seinem, Ausbilder zu und trennten sich. Jeder ging seine Wege, naja wenn es auch eher ein mitschleifen glich, denn gegen aller Vernunft wollten sie tief in ihrem innern nicht auf den anderen verzichten. Sie hatten sich doch gerade erst wieder getroffen, warum gönnte man ihnen nicht einen kleinen Augenblick? Mokuba der das Ganze mit angesehen hatte, konnte sich keinen Reim aus der Sache machen, doch eines war ihm bewusst geworden, Akura schien noch mehr zu wissen, mehr als er den beiden jemals sagen würde. Doch warum verheimlichte er ihnen etwas? Und vor allem Was? Er wehrte sich ein wenig gegen das Misstrauen dem alten gegenüber, doch nach einem kurzen, scheinbar schon im Vorfeld beschlossenen Kampf, siegte es. Es war etwas ganz und gar nicht in Ordnung. Jetzt galt es für den kleinen Schwarzhaarigen herauszufinden was es war, was da nicht zu stimmen schien. Niemand konnte ihm was verheimlichen, zu dieser Erkenntnis kam auch Akura vor einer Weile. Umso vorsichtiger musste der kleine sein Vorhaben angehen, wollte er dass es ihm gelinge. Vor der Firma angekommen, ließ Daiko es sich natürlich nicht nehmen, seinen Schützling, der ja inzwischen sein Herr war, trotz allem, gehörig den Kopf zu waschen. Es war ganz und gar nicht in Ordnung gewesen, ein solches Versagen an den Tag zu legen. Er machte dem kleinen klar, was passieren könnte wenn er sich nicht besser unter Kontrolle halten konnte. Er wusste, zwar, es hatte nicht viel Sinn, sich gerade jetzt dermaßen aufzuregen, zumal er sich nicht einmal sicher sein konnte, dass der Blonde ihm überhaupt zuhörte. Doch dies schien ihm nicht weiter zu stören, immer wieder schellte er ihn, er solle sich das nächste mal auf das wesentliche konzentrieren, sich besser im Zaum halten. Es könne sonst noch etwas passieren, wenn dies noch einmal vorkäme. Zur gleichen Zeit ein paar Meter weiter gen Himmel geschah so ziemlich das Gleiche. Akura ermahnte auch Seto sich das nächste mal ein klein wenig mehr zusammen zu reißen. Wollte er doch gleichermaßen dass sein Schützling sein Glück finden sollte, doch nicht ohne weiterhin seine Bestimmung im Auge zu behalten. Kapitel 7: geheime Machenschaften und ein unverhofftes Wiedersehen ------------------------------------------------------------------ soooooooooooo liebe leutz das ist mein nächstes Kapitel ich hab nen halben Tag dran gesessen, ist deswegen auch ein wenig länger geworden............ naja ich hoffe es gefällt euch trotzdem *grins* dieses Kapitel witme ich Soraya-chan....... "Danke für die Unterstützung *ganz doll knuddel* und keine Angst du kriegst es als erste zu lesen, versprochen!" soo dann wünsche ich euch allen viel Spaß beim lesen und euch knuddel ich natürlich auch alle mal kräftig durch, danke für die lieben kommis die treiben mich immer wieder an mich an den Rechner zu setzen und weiter zu schreiben! Also treibt mich mal weiter an, und schreibt kräftig kommis *breitgrins+ hatte ich schon erwähnt dass kommis süchtig machen? eure xyzt ______________________________________________________ 16. Kapitel Gibt es eine Möglichkeit seiner Bestimmung zu entfliehen? Kann man dem ausweichen was man noch nicht einmal erahnt? Können, selbst geringste Gegebenheiten alles verändern? Die Chaostheorie besagt, dass wenn ein Schmetterling mit den Flügeln schlägt, aufgrund dessen auf der anderen Seite der Welt ein Tornado ausbricht. Währe also alles anders gelaufen hätte Joey nicht den Gang in der Schule putzen müssen? Währe Kaiba nicht darauf eingegangen und hätte den Kleinen unnötig provoziert? Währen die beiden inzwischen sich Ihrer Gefühle bewusst? Währe es jemals so weit gekommen? Müssten sie sich dann eines Tages im Kampf gegenüber stehen? Wenn man nunmal davon absehen würde, dass die beiden sich auch früher oder später hätten anfreunden können, währe Ihnen dieses Schicksal erspart geblieben? Sicher nicht! Es bestand seit Anbeginn der Zeit keine andere Möglichkeit für die Beiden. Doch hatte das Schicksal auch damit gerechnet, dass es etwas stärkeres gibt als das von einer Bestimmung vorhergesehene? Hatte es damit rechnen können, dass die Beiden etwas fühlten, was nie hätte zwischen Ihnen entfachen dürfen? Nun das Schicksal sicher nicht, der Rat der Alten dagegen kannte die Risiken. Er war es, der die alten Legenden aufrecht erhielt, dafür Sorge trug, die Traditionen zu wahren. Er war verdammt mächtig, hatte egal, um was es sich auch handelte seine Finger mit im Spiel. Wie, denkt ihr, war es sonst möglich, dass ein damals 14 jähriger Junge einen der größten Konzerne der Welt in die Finger bekam. Sicherlich, Kaiba erwies sich als wahres Naturtalent, doch auch er währe ohne das Zutun des Hohen Rates nicht sehr weit gekommen. Niemand wusste von den geheimen Machenschaften, die Menschen wahren einfach zu naiv, als dass man ihnen die Wahrheit auf die Nase binden konnte. Es kümmerte sich schlichtweg niemand darum, niemand stellte jemals die Frage wer hinter alle dem Steckt, wer die wirklichen Machthaber waren. Hauptsache alles schien zu funktionieren, schon war die Menschheit glücklich und der Rat der Alten hatte seine Ruhe. Es war ein Bündnis, das die zwölf aneinander Band, mit Leben gekauft, mit Blut gesichert. Doch es war nie deren Aufgabe gewesen, dafür zu Sorgen, das das Schicksal in regelmäßigen Abständen ein Opfer dargeboten wurde, nein sie lenkten alles aus dem Hinterhalt. Der Alte Rat, älter als die Zeit, mächtiger als das Chaos und unbarmherziger als der Tod. Und doch schien ihnen gerade dieser Kampf besonders am "Herzen" zu liegen. Waren es doch Ihre "Kinder" die den selbigen austrugen. Waren es doch Ihre Vertreter, ihre Nachfolger. Warum war dieser Kampf nötig? Um ein Blutopfer darzubringen? Um eine alte offene Rechnung zu begeleichen? Warum hetzten sie die der Eigenen aufeinander. Was war also so wichtig an dem Kampf, der dazu bestimmt war, eines der Leben zu fordern? Der Rat der Alten, Dämonen und Drachen, die größte Macht in Händen haltend, warum war dieser nicht im Stande dem allen ein Ende zu setzen? Hätten sie doch schon vor langer Zeit, als der Kampf entfachte, die Hand erheben können und die Grenzen neu setzen. Es gab keinen Grund, der das alles rechtfertigte, erst recht nicht, wenn man bedenkt, dass der Rat der Alten eine Zusammenkunft der alten Völker war. Sie waren, ebenfalls wie jene, die sich bald gegenüberstehen mussten, sowohl Drachen als auch Dämonen. Die Antwort auf all diese Fragen, war ebenso erschreckend wie unlogisch. Es war nicht der Hass den die angeblichen Feinde gegeneinander schürten, nein, es war vielmehr ein altes Erbe. Düsterer als die Nacht, tötender als die Dunkelheit und schmerzhafter als der Tod. Es bestand seit Anbeginn der Zeit eine Auseinandersetzung eben dieser Völker, doch hätte diese ein solches Ausmaß nicht annehmen dürfen. Einzig und allein Uneinigkeit war der Grund für das Unausweichliche. Das und eine Wette aus längst vergangenen Tagen. Doch von alle dem wussten nur jene, die die Fäden in den Händen hielten. Die beiden um die sich im Grunde alles drehte, hatte nicht die blasseste Ahnung. Was wäre wohl, wenn all dies ans Licht käme? Hätte dann die Übereinkunft der zwölf, keine, sagen wir mal Beschäftigung mehr? Ist etwa alles nur ein Spiel? Ein Zeitvertreib, jener die der Zeit längst überdrüssig wurden? Ob es sich nun um ein Spiel handelte oder nicht, konnte man nicht erkennen, wohl aber, dass die beiden jungen Männer sich Ihrer Bestimmungen nach dem gestrigen Aufeinandertreffen nicht sonderlich hingezogen fühlten. Da hatten auch die Mahnenden Worte nicht viel ausrichten könne, die sie sich noch am gleichen Tage, von den jeweiligen Lehrmeistern, hatten anhören müssen. Es war alles auf einmal so verwirrend. Was waren das für Gefühle, sicherlich wussten sie welches Gefühl sie hat, sich in die Arme des anderen fallen lassen, doch war trieb sie aus dieser Umarmung? War es Angst, dem anderen schon wieder falsche Signale zu deuten? Waren es all jene Ereignisse, die in der Abwesenheit des Anderen geschehen sind? Wie konnten sie dem Anderen erklären, wer sie wirklich waren? Was sie wirklich waren? Wie würde der Andere reagieren? Hätten sie dadurch endgültig den letzten feingesponnenen Faden, der sie zusammenhielt durchtrennt? War das Vertrauen groß genug, das Schicksal des jeweils Anderen hinzunehmen? Hatte ein Erklärung der Geschehnisse überhaupt einen Sinn? Wäre es nicht einfach nur Egoismus den Anderen an den Gefühlen teilhaben zu lassen? Immerhin ahnte keiner von beiden wer der andere wirklich war. Beide wussten, sie würden eines Tages auf Ihre Feinde treffen, den Kampf bestreiten, was würde dann aus dem Zurückgebliebenen werden? Die Gedanken ließen sie einfach nicht los, auch wenn sie an unterschiedlichen Orten waren, so schienen sie doch im Geiste verbunden, dachten das Gleiche, stellten sich die gleichen Fragen ohne auch nur eine einzige Antwort zu finden. Der Blonde wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen, als es an der Zimmertür klopfte. Er rechnete nicht mir Besuch, das Personal konnte es auch nicht sein, diese meldeten sich immer sofort, nachdem sie klopften und gaben sich zu erkennen. Daiko konnte es auch nicht sein, es war einer der seinen, er spürte seine Anwesenheit, auch ohne ihn zu sehen. Es konnte nicht Daiko sein, er spürte ihn nicht. Ein ziemlich genervtes "Was ist denn?" lies den Wartenden vor der Tür erkennen, dass er wohl doch in einem unpassenden Moment gekommen war. Er beschloss ein anderes Mal wieder zu kommen. Er wollte sich gerade umdrehen, als er das leise knarren der Tür vernahm, die sich hinter ihm öffnete. Joey hatte allmählich die Geduld verloren, es war ihm zu affig, zu warten bis sich der vor der Tür endlich ausmährte um sich dann zu entschließen, doch nicht das Zimmer zu betreten. Ein erstaunen war in seinem Blick zu erkennen, als er den Ruhestörer erkannte. "Mokuba.... was machst du denn hier? Komm doch rein." sprach er mit einer, wie er selbst fand, ein wenig zu schroffen Stimmlage. Der Jüngere zuckte unweigerlich zusammen, auch er hatte den Tonfall bemerkt. Es war so fremd, dies aus dem Munde des Blonden zu hören. Er hatte sich verändert, so viel stand fest. Doch so sehr sich Mokuba auch anstrengte er konnte nur sehr wenig in dem jungen blonden Mann erkennen, was er noch aus alten Zeiten kannte, und schätzte. Mit einem leisen ìHalloì wendete sich Mokuba nun vollends der offenen Tür zu und begab sich langsam aber stetig in den Raum. Er war Luxus gewöhnt, wusste welchen Ruf das Hotel genoss, in dem sich Joey und sein Begleiter einquatiert hatten. Doch es erstaunte ihn, wie der Blonde überhaupt dazu kam, sich ein solches Zimmer leisten zu können. Der Blonde schien die Frage in den Augen des Jüngeren lesen zu können und beantwortet sie auch ungefragt "Reiche Verwandte, ich habe sie erst damals gefunden, besser gesagt, erfahren, dass diese überhaupt existieren." "Aha..." war die äußerst intelligente Antwort des Jüngeren. Er war hierher gekommen, aus einem ganz bestimmten Grund. Sein Bruder ahnte nichts davon, er hätte es ihm sicher verboten, und wenn nicht er, dann Akura. In letzter Zeit, wusste der kleine Schwarzhaarige nicht mehr, ob es richtig war Akura bedingungsloses Vertrauen zu schenken. Zu undurchsichtig war ihm dieser Mann geworden. Doch das was gestern geschehen ist, insbesondere Akuras Reaktion, hatte in ihm etwas ausgelöst. Er brauchte lange um es sich einzugestehen, die Erkenntnis, er habe das Vertrauen in den alten Freund der Familie verloren, schmerzte in tief in seinem Innern. Doch was sollte er dagegen tun? Er konnte ihn doch nicht einfach zur Rede stellen. Es gab noch so vieles was der Schwarzhaarige nicht wusste, dies wurde Ihm auch in der vergangenen Nacht, als er die Geschehnisse noch einmal Revue passieren ließ. Er konnte es nicht riskieren sich jetzt von Akura abzuwenden, nicht in einer Zeit da er anscheinend der einzige war der Ihnen die so ersehnten Antworten geben konnte. Langsam ging Mokuba weiter hinein in das Zimmer, registrierte dies jedoch kaum, zu sehr war er in seinen eigenen Gedanken vertieft. Dies blieb dem Blonden natürlich nicht unerkannt. Er schien ja selbst in seine Gedanken hinab zu gleiten. Was wollte der kleine jetzt bei Ihm. Wurde er von Seto geschickt? Mokuba indessen nahm auf einen der Sessel platzt, er sah immer noch aus, als müsste er sich erstmal über sein Handeln im klaren werden, seine Gedanken ordnen die sich langsam aber sicher selbstständig zu machen schienen. Dem Blonden wurde es dann doch zu lange. Er wollte endlich eine Antwort auf die Fragen, die sich in seinem Kopf zu drehen schienen. "Was machst du eigentlich hier? Ich mein soweit ich richtig informiert bin, müsstest du jetzt eigentlich in der Schule sein." begann der Größere, noch etwas unsicher, das Gespräch. Mokuba schreckte aus seinen Gedanken, ihm war klar, dass er gekommen war, um mit Joey zu reden, doch kam diese Frage eben, trotz der Tatsache, dass er sich bereits einige Minuten hier befand, ein wenig plötzlich. Es dauerte einen kleinen Moment, in dem er ein weiteres mal seine Gedanken zu Ordnung zu rufen schien, doch dann gab er dem Großen die Antwort auf seine Frage: " Ich muss mit dir reden, ich habe im Moment wichtigeres zu tun als die Schule zu besuchen, von daher brauche ich nicht mehr dort auftauchen, ich werde eh von Akura unterrichtet." "Akura ist doch eigentlich Arzt, wenn ich mich recht erinnere, und kein Lehrer. Seit wann unterrichten denn Ärzte Zehntklässler?" der Blonde pausierte kurz, besah sich sein Gegenüber, der anscheinend nicht besonders erbaut über die Gegenfrage war, sprach dann aber ohne auf eine Antwort zu warten weiter: "Du weißt hoffentlich, dass du, auch nach so langer Zeit mit mir über alles reden kannst. Also was treibt dich her?" "Ich hatte ja gestern nicht so recht die Gelegenheit, ich weiß auch nicht ob du mich gesehen hast, aber ich wollte dich Willkommen heißen. Ich habe mir große Sorgen um dich gemacht, als du einfach verschwunden bist. Wir haben dich in ganz Japan gesucht, als wir dann erfahren hatten, dass du das Land verlassen hattest, haben wir weltweit nach dir suchen lassen, ohne Erfolg. Seto ist damals fast verrückt geworden, vor Sorge. Naja und ich auch. Ich hab Seto damals, in deinem Zimmer gefunden, er hatte den Brief noch in der Hand, er war ziemlich fertig. Ich habe den Brief auch gelesen. Ich weiß nicht ob ich das hätte tun dürfen, aber ich musste einfach wissen warum es Seto so erging. Naja und als ich ihn dann gelesen hatte, war ich nur noch wütend. Ich habe den Brief auch den Anderen zukommen lassen, auch deinem Vater." die letzten Worte waren mehr ein Flüstern als alles andere, dennoch verstand Joey sie. Er hatte lange versucht, diesen Brief zu vergessen, all das was ihm angetan wurde auch. Doch jetzt wurde er erneut mit den damaligen Ereignissen konfrontiert. Er wusste nicht warum, aber sie schienen ihm heute bei weitem nicht mehr so schlimm wie er sie damals empfand. Er besah sich eine Weile das Bündel auf dem Sessel gegenüber, der kleine hatte den Blick gesenkt als er die Worte aussprach, es fiel ihm sichtlich schwer über all das zu reden. "Ich bin dir nicht böse, ich hatte den Brief ja geschrieben damit ihn alle zu Gesicht bekommen, auch wenn ich mir im klaren darüber bin, dass ich wohl, was deinen Bruder anging, mich ein klein wenig vertan hatte. Es tut mir leid, dir so viele Sorgen bereitet zu haben, aber ich konnte einfach nicht mehr bleiben. Ich musste einfach weg, weit weg. Es hatte weniger mit dir zu tun, es hatte nichts mir dir zu tun. Denk bitte nicht, dass du mir egal bist! Du weißt, dass ich dich wie meinen kleinen Bruder sehe, das war so und das wird auch immer so bleiben." die letzten Worte verfehlten ihre Wirkung nicht, man konnte sehen wie sich das Gesicht des Kleinen aufhellte, die traurige Mine einer freudigen wich. Das, immer noch kindliche, Gesicht wurde von einem unbeschwerten, ja fast erleichtertem Lächeln erhellt. Auch Mokuba sah wie sich der Ausdruck im Gesicht des Anderen änderte. War es vorher noch mit einer ungewohnten Härte verziert, glich es jetzt dem, eines fröhlichen Kindes. Das war es was der kleine vermisst hatte, was er als er Joey an der Tür sah, glaubte für immer verloren zu haben, dieses warme lachende Gesicht. Ein wenig verlegen schaute der Kleine den Blonden an, doch bewegen tat er sich nicht. Es war so lange her gewesen, dass er mit Joey einfach nur mal reden konnte, sicher er hatte inzwischen genug Freunde, doch die waren eben nur Freunde, naja alles konnte er mit denen auch nicht bequatschen. Der Blonde hatte die Verlegenheit des Kleinen natürlich gemerkt, auch wie er nervös auf dem Sessel umher rutschte war ihm nicht entgangen. Er wusste, dass Mokuba inzwischen mit 17 Jahren fast erwachsen war, doch sah er in ihm immer noch den kleinen Jungen, der, zwar ab und zu ein wenig zu viel Energie an den Tag legte, dennoch einfach nur zum knuddeln war. Mokuba war in den letzten Jahren ein ganzes Stück gewachsen, doch er war immer noch gut einen halben Kopf kleiner als Joey, auch sein Gesicht hatte sich nicht sehr verändert, es war immer noch das eines Kindes, wenn auch etwas in seinen Augen lag, was er nicht so recht zu deuten vermochte. Schließlich stand der Größere von beiden auf, scheinbar schien der Kleinere das nicht mitbekommen zu haben, er sass immer noch da und schaute auf einen ominösen Punkt auf dem Boden. Joey ging mit großen Schritten zu dem gegenüber liegenden Sessel, er konnte sich denken wie es dem kleinen Schwarzhaarigen jetzt ging. Schon stand er vor dem Sessel, stupste den Kleinen an, so dass dieser scheinbar aus den Gedanken hochfuhr und gerade etwas sagen wollte, als er bemerkte wie der Blonde ihn zu sich zog. Mokuba war erst etwas verwirrt, doch genoss er die Umarmung, er wusste nicht genau ob er sich das trauen sollte und sass deshalb die ganze Zeit wie versteinert auf dem Sessel. Innerlich machte er Luftsprünge so sehr freute er sich seinen "großen Bruder", als den er den Blonden immer gesehen hatte, wieder zu sehen. "Ich hab dich vermisst..... Joey!" erklang auf einmal die inzwischen fast weinerliche Stimme des Jungen. "Denkst du ich dich nicht? Du hast mir auch gefehlt...................... ihr beide habt mir gefehlt." die letzten Worte waren mehr ein Flüstern, er wollte sie eigentlich nicht laut aussprechen, doch er war so von der Freude eingenommen, dass er gar nicht merkte, sie nun doch laut ausgesprochen zu haben. Mokuba knuddelte sich fester an den Blonden nachdem er die Worte vernommen hatte. Eigentlich war er ja wütend auf Joey gewesen, selbst wenn er es nicht wollte, hatte er dennoch eine unbeschreibliche Wut auf den, der ihn und seinen Bruder, damals einfach so im Stich gelassen hatte. Eigentlich wollte er Joey mal so richtig die Meinung geigen, das hatte er sich auf dem Weg zum Hotel fest vorgenommen, der Entschluss überhaupt zu Joey zu fahren und mit ihm zu reden, den hatte er bereits gestern als er ihn gesehen hatte gefasst. Doch wusste er gestern noch nicht was er ihm hätte sagen sollen, also beschloss er, sich und dem anderen noch einen Tag Zeit zu geben. Er wollte unbedingt in Erfahrung bringen warum sich der andere nicht einmal gemeldet hatte. Doch jetzt war seine Wut vergessen. Auch was er eigentlich Fragen wollte, schien in diesem Moment nicht wichtig zu sein. Jetzt zählte einzig und allein, dass Joey wieder da war und er sich anscheinend nur äußerlich geändert hatte. Joey wusste nicht wie lange sie schon so dastanden, er genoss es einfach, der kleine war immer noch zum knuddeln, einfach zu niedlich, als das er ihn einfach so hätte da sitzen lassen können. Erst jetzt wurde dem Blonden richtig bewusst, was er dem Kleinen damals angetan haben musste, er hatte ihm doch versprochen ihn nicht alleine zu lassen, er hatte sein Versprechen gebrochen. Er wuschelte Moki, wie er ihn liebevoll nannte, noch einmal kurz durch die Haare und löste sich ein wenig von ihm. Er sah in das etwas verweinte Gesicht, doch es waren keine Tränen der Trauer, des Schmerzes, die er auf den Wangen seines "kleinen Bruders" sah, es waren Tränen der Freude. Er sah in die großes leuchtenden Augen seines Gegenübers und begann dann leise zu sprechen...."Es tut mir leid, ich hab mein Versprechen dir gegenüber gebrochen. Ich hatte keine andere Wahl. Ich wollte dir nicht weh tun!" Mokuba wusste im ersten Moment nicht was Joey wollte, erinnerte sich dann doch recht schnell an das damals gegebene Versprechen, halt nein es war ja kein Versprechen, es war ja ein Indianerehrenwort, das der Blonde ihm damals gab. Doch das zählte jetzt nicht, der kleine war überglücklich, die Tatsache, er sei gesund und munter, reichte ihm als Entschuldigung. "Hauptsache du bist wieder da, mehr wollte ich nicht, ich bin mir sicher du hattest deine Gründe, ich weiß nicht wie ich reagiert hätte, wenn mir all dies wiederfahren währe. Mach dir keine Sorgen, ich bin nicht sauer auf dich............... Tu mir aber einen Gefallen, wenn du das nächste mal beschließen solltest, dich auf und davon zu machen, denk daran dass Telefone oder Postkarten nicht ohne Grund erfunden wurden. Benutze beides einfach mal, dann ist alles Okay." Hätte der Kleine keine Ohren, würde er jetzt einmal rund um den Kopf grinsen. Er strahlte einfach nur, war überglücklich. Joey musste bei den letzten Worten lächeln, ja so kannte er seinen Kleinen, immer das letzte Wort habend. Ihm wurde immer bewusster wie sehr er ihn und seinen Bruder vermisst hatte. Eine leichte Trauer legte sich auf seine Gedanken, wie viel Zeit hatte er einfach so verschwendet, hätte er sie nicht besser nutzen können? Die Tatsache, dass er die Zeit nutzte um sich auf den, ihm bevorstehenden Kampf vorzubereiten, verdrängte er. Zu dieser ganzen Szenerie passten Gedanken von Tod, Zerstörung und Macht einfach nicht. Mokuba wuselte sich regelrecht aus seinen Armen und sprang, ganz der alte aufgeregt im Zimmer umher, auch er hatte die Gedanken an den bevorstehenden Kampf, seiner Ausbildung und seinem Schicksal verdrängt. Er hatte so vieles was er seinem Freund erzählen musste, so vieles ist in der Zwischenzeit passiert, was er unbedingt los werden wollte. Ohne, dass der Blonde auch nur eine Chance hätte, sich gegen diese Plapperattacke zu wehren, was er ja auch nicht versuchte, sprudelte der kleine Schwarzhaarige Flummi, der wie von der Tarantel gestochen, durch das Zimmer wuselte, los. Joey genoss es einfach nur, diese Unbeschwertheit die der Kleine an sich hatte, befreite ihn von allen Sorgen, machte ihn einfach nur glücklich. Er musste sich trotzdem ansträngen zu zuhören, um auch ja alles zu verstehen, wenn sich auch vieles verändert hatte, eines blieb wahrscheinlich immer gleich, ein Maschinengewehr war nichts gegen Moki, der quaselte immer noch in einem Tempo, dass einem die Ohren begannen zu glühen. Er erzählte von der Schule, seiner ersten Begegnung mit dem weiblichen Geschlecht. Naja eine Freundin hatte er, wie er meinte zwar noch nicht, doch sei da ein Mädchen in seiner Klasse, mit dem er sich eine Freundschaft, wenn auch sogar mehr vorstellen konnte. Joey lauschte gespannt den Erzählungen des Kleinen, konnte sich aber manchmal ein Lachen nicht verkneifen. Man könnte meinen es immer noch mit einem zwölfjährigen zu tun zu haben, doch gerade diese Unschuld die der Kleine an den Tag legte, zeichnete ihn aus. Man konnte einfach nicht anders, man musste den kleinen Jungen einfach lieb haben, etwas anderes ließ diese kindliche Art gar nicht zu. Sie bemerkten nicht wie die Zeit verging und es draußen schon langsam zu dämmern begann, lediglich ihre Mägen zeigten Ihnen, dass inzwischen wohl einige Zeit vergangen sein musste. Wie auf Kommando knurrten sie im Chor, was abermals an diesem Tag zu einem angenehmen und befreienden Lachen führte. Doch dem knurren konnte abgeholfen werden, schnell waren auch schon jede Menge Pizzen bestellt, sie konnten sich nicht so recht entscheiden, auf was sie Hunger hatte, also bestellten sie die Pizzakarte beinahe einmal rauf und runter. Keine zehn Minuten später sassen sie in der Mitte des Raumes, umzingelt von jede Menge Pizzaschachteln, die alle samt darauf warteten verzehrt zu werden. Na wenn sie sich da mal nicht zu viel zugetraut haben. Doch so langsam wurde eine Pizza nach der anderen gnadenlos Opfer einer Fressattacke wie sie im Buche steht. Mokuba blieb noch eine Weile, sie unterhielten sich über dieses und jenes, doch eigentlich konnte man sagen, dass sie schon seit einer Weile einfach nur dumm quatschten, einfach mal reden ohne darüber nachzudenken wie absurd das gesagte schien, das war unheimlich befreiend. Nach einer Weile entschied sich Mokuba dann doch sie wieder gen Heimat zu bewegen, nicht aber ohne dem Blonden zu versichern, den heutigen Tag bald mal wieder zu wiederholen. Der Blonde stimmte zu, freute sich schon direkt auf das nächste mal, so unbeschwert wie heute war er schon lange nicht mehr gewesen. Moki verabschiedete sich, konnte es jedoch nicht lassen, dem Blonden auch im Namen seines Bruders eine gute Nacht zu wünschen. Mokuba hatte lang und ausführlich berichtet, wie es den beiden ergangen war, hatte jedoch das Detail mit den Dämonen und ihrer wahren Bestimmung weg gelassen. Joey hatte schwer daran zu knabbern gehabt, auch wenn er es nicht gezeigt hatte, so hatte es ihm doch beinahe das Herz in der Brust zerrissen. Er war sich ja im klaren darüber, dass er einen Fehler begangen hatte, als er damals ohne ein Wort zu sagen verschwunden war, doch nach den Erzählungen des kleinen, die jetzt abermals sich den Weg in seine Gedanken suchten, wurde ihm flau im Magen. Er lag noch lange wach, Daiko hatte sich kein einziges Mal an diesem Tag blicken lassen, was ihm ziemlich misstrauisch machte. Normalerweise konnte er ihm nie entkommen, musste sich, wenn er wirklich mal Zeit für sich haben wollte, regelrecht von dannen schleichen. Doch heute? Er wusste, Daiko war niemand, der seine Pflichten nicht ernst nahm, umso spanischer kam ihm seine Abwesenheit am heutigen Tage vor. Gerade jetzt in dieser Situation, hatte er gedacht, würde sein Wachhund ständig an seiner Seite sein, ihn nicht einen Moment aus den Augen lassen. Klar es kam schon mal vor, dass Daiko für einige Tage einfach so verschwand. Man sagte ihm dann immer, er hätte einen wichtigen Termin, der unausweichlich war, doch mit wem und warum wollte ihm nie jemand sagen. Der Blonde konnte, egal was er auch tat einfach keinen Schlaf finden, wälzte sich unaufhörlich in dem, viel zu großen, Bett umher. Seine Gedanken schweiften langsam von Daiko, zum heutigen Tag, zu Mokuba, und blieben schließlich bei Seto hängen. Ihm war die ganze Zeit klar gewesen, dass einfach, egal was er tat, immer etwas zu fehlen schien. So langsam bahnte sich die Antwort den Weg in seine Gedanken. Seto! Er war es der ihm fehlte, warum nur war es ihm erst jetzt aufgefallen. Sicher er hatte in den letzten Jahren des öfteren an ihn denken müssen, eigentlich unentwegt, schob es aber als Heimweh bezeichnend immer wieder aus seinen Gedanken. Seto war damals ein Teil seines Lebens, dadurch war es seiner Meinung nach nur ganz normal bei Heimweh, auch an seine "Feinde" zu denken. Naja als Feind sah er ihn schon lange nicht mehr, eigentlich tat er das sowieso noch nie. Aber als beste Freunde konnte er sich und Seto auch nicht gerade vorstellen. Nein! Nicht Freund wollte er ihm sein. Nein! Tief in seinem innerem wusste er, er wollte vielmehr sein, nur verdrängte er diesen Gedanken, so schnell wie er ihm in den Sinn gekommen war. Schon damals als er im Krankenhaus lag und Seto an seiner Seite wachte, war neben all der Dunkelheit noch etwas, etwas was ihm Kraft gab. Doch auch damals verdrängte er den Gedanken schnellst möglich wieder. Spät, sehr spät, überkam ihm dann doch die Müdigkeit, er gab sich ihr hin, nicht ohne jedoch bevor er die Augen schloss, einen Entschluss zu fassen: So schwer es ihm auch fallen würde, so viel er auch zu verlieren hatte, er wollte endlich mit Seto reden. Sich endlich mal Aussprechen, über die Geschehnisse damals, über das Gesagte, das Geschriebene und vor allem über sei beide. Er bemerkte nicht wie er in Gedanken, die Worte er und ich mit einem uns ersetzte. War sich nicht im klaren darüber, dass es tatsächlich ein ìuns'geben konnte, er nahm noch nicht mal das Verlangen nach dem 'unsìwar. Er nahm sich vor, gleich am nächsten Tag dem Kaibaìschen Anwesen einen Besuch abzustatten. Auch wenn ihm der Gedanke, diesen Akura wieder zu sehen, nicht sonderlich behagte. Er wusste nicht was es war, doch irgend etwas falsches hatte sich hinter der Fassade des netten Arztes und guten Freund der Kaibabrüder geschlichen. Der Gedanke, Seto und Mokuba, würden ihm bedingungslos vertrauen gefiel ihm ganz und gar nicht. Warum er sich gerade jetzt, wo er doch eigentlich weitaus mehr Probleme hatte als dieses, gerade darum den Kopf zerbrach wollte ihm nicht einfallen. Doch er war sich sicher, egal was es war, was dieser Akura ihm verheimlichte, er würde es schon heraus finden, schließlich war er ja nicht irgend wer, nein er war einer der gefürchtesten Drachen, auch wenn er dies Akura nicht zeigen konnte, so hatte er doch auch ohne seinem Gegenüber seine wahre Macht zu zeigen, allerlei Trümpfe in der Hand, die ihn sicherlich an sein Ziel bringen würden. Schließlich war Akura doch auch nur ein Mensch! Mit diesen Gedanken fiel dann auch schon tief in einen traumlosen Schlaf. Er hatte immer noch die Angewohnheit seine Träume zu verbannen, zu tief sass die Angst, sie würden alte, längst vergessen geglaubte Wunden erneut aufreißen. Er konnte ja nicht wissen, wie weit ihn sein gefasster Entschluss, ihn in die Höhle des Löwen zu schicken drohte. Kapitel 8: die ruhe vor dem sturm --------------------------------- So liebe leutz.... ich danke euch für die vielen Kommis, ich habe beschlossen es in Zukunft noch ein wenig eiliger zu haben, ihr könnt also wenn nichts dazwischen kommt mit 2 kapiteln die woche rechnen. ich sag dann wieder bescheid, wenn ich es reinstelle. soo ich wünsch euch wiedermal viel spaß beim lesen keine Angst das nächste wird nicht lange auf sich warten lassen ich werd mich bemühen es am wochenede noch reinzustellen aber erst mal muss es ja noch geschrieben werden *grins* des wird dann auch wieder länger............ versprochen *knuddels* *gähn* *augenzufallen* ich geh nun schlafen, vielleicht träum ich ja wies weiter geht *kicher* ich weiß es nämlich auch noch nicht *grins* nenee ich weiß es schon, und ich kann euch ein weiteres mal beruhigen..... es stirbt niemand......... jedenfalls kein guter............. fragt sich nur wer die Bösen sind *grybel* okay bis zum nächsten kapü, vergesst die kommis nicht..... *wechpack* ich weiß des schreib ich jedes mal..... eure xyzt 17. Kapitel Mokuba kam erst sehr spät nach Hause, schlich sich geradezu auf sein Zimmer, in der Hoffnung sein Bruder würde ihn nicht sehen. Er wusste, er sei viel zu spät dran, hatte auch noch vergessen Bescheid zu sagen. Er wusste genau, sein Bruder, auch Akura, würden garantiert nicht erfreut sein. Die Moralpredigt konnte er sich schon im Geiste Wort für Wort vorstellen. Fast an der Zimmertür angekommen, ertönte auch schon Setoìs Stimme hinter ihm. Der kleine Schwarzhaarige zuckte bei dem Klang der Stimme unweigerlich zusammen. Es war schon langer her, da Seto so sauer schien. In den letzten Jahren hatte war Mokuba eher gewöhnt, von Akura angeschrieen zu werden statt von Seto. Er hatte gar nicht richtig mitbekommen, aber in den letzten Jahren hatte Seto, mehr und mehr wieder die Rolle eines Bruders angenommen, legte langsam aber sicher die Rolle des Vaters, in der er Mokuba gegenüber eher unfreiwillig gezwungen worden war, ab. Akura hingegen nahm mehr und mehr den Part der Vaterrolle ein. Er war nicht mehr nur ihr Lehrmeister, nein, er war derjenige geworden, der Seto die "Last" von den Schultern nahm. Doch war es richtig? Seto hatte diese schleichende Veränderung am Anfang nicht bemerkt, doch als er es endlich wahrnahm, empfand er es erst als Erleichterung, doch er empfand es später nur noch als Verlust. Er war nicht in die Vaterrolle gedrängt worden, er schwor sich, seinen kleinen Bruder zu beschützen, er empfand es nie als Qual oder gar Last. Es war eine Weile her, seit dem Seto das letzte Mal die Stimme gegen Mokuba erhob. Doch dieses Mal, war es nicht Wut oder Enttäuschung die in seiner Stimme lag, Nein, diesmal war es Angst. Jeden Moment, in dem er nicht wusste wo Mokuba steckte, ob es ihm gut ging, machte er sich unbeschreibliche Sorgen. Er wusste seit geraumer Zeit, er würde nur Kämpfen um ihn beschützen zu können. Doch würde er jetzt nach dem gestrigen Tage wirklicheinzig und allein für Mokuba kämpfen? "Wo warst du? Hast du vergessen, was dir beigebracht wurde? Niemals, absolut NIEMALS gehst du aus dieser Tür, ohne dass jemand weiß wo du hin gehst" Seto wusste, dass es ein wenig strenger klang als beabsichtigt. Er sah Mokubas Gesicht, das erst überrascht, dann jedoch enttäuscht dreinschaute. Seto wusste, dass er im Begriff war über zu reagieren, doch seine Sorge um den Kleinen hatte ihn fast um den Verstand gebracht. Doch jetzt dieses, am Boden zerstörte kindliche Gesicht, die großen Augen, in denen sich langsam Tränen bildeten. Warum regte sich Seto jetzt so auf? Klar der Kleine kannte die Regeln, wusste, dass er mit dem heutigem Handeln eindeutig dagegen verstoßen hatte. Dennoch war diese Reaktion eindeutig zu heftig. Seto konnte eben diese Gedanken offen in den Augen des Kleinen erkennen. Ihm taten die worte, zwar in der Wortwahl nicht leid, doch wohl aber der viel zu strenge Ton. Schon zu dem Zeitpunkt an dem er sie ausgesprochen hatte. Langsam zog er den Kleinen nun zu sich. "Ich mach mir doch nur Sorgen.......... ich würde nicht wissen was ich tue, sollte dir etwas passieren. Entschuldige bitte!" dies sagte der Braunhaarige so sanft er konnte, doch er wusste er hätte nichts sagen brauchen, die Umarmung reichte aus. War Mokuba doch schon allein durch diese Geste ein wenig ruhiger geworden. Sie waren in letzter Zeit einfach zu angespannt, bald stand Ihnen schließlich eine mehr als große Herausforderung gegenüber. Sie hatten beide Angst, wussten nicht , was aus ihnen werden würde, würde auch nur einer von beiden nicht wieder zurückkehren. Mokuba der sich immer noch an Setoìs Hemd krallte, begann leise und vorsichtig, bedacht darauf, Seto nicht in den nächsten Wutanfall zu treiben, an zu erzählen, was er den Tag über getan hatte, wo er gewesen war, bei wem er war. "Ich war bei Joey, wir haben den ganzen Tag miteinander verbracht. Ich wollte ihn unbedingt Willkommen heißen. Er hat auch nach dich gefragt." die letzten Worte waren kaum noch zu hören, doch verloren sie dadurch an Wirkung nicht. Ungläubig starrte Seto den Jungen an, hatte er das eben richtig verstanden? Komischerweise störte es ihn nicht einmal, noch nicht einmal als ihm klar wurde, dass Mokuba ja dadurch nicht nur gegen die seinen Regeln verstoßen hatte. Nein! Der Kleine hatte auch die Akuras Befehl gehandelt, Joey nicht zu sehen, sich von ihm fern zu halten. Aus, für die beiden Kaibas völlig unverständlichen Gründen, hatte es Akura ihnen verboten. Er klang damals, als er dieses Verbot aussprach, weitaus wütender als er vorgab zu sein, stellten sie im Nachhinein fest. Normalerweise lässt sich ein Kaiba, ob nun der Große oder der Kleine, nichts befehligen, er würde jeden der es auch nur wagte ungespitzt in den Boden rammen. Doch irgendetwas änderte sich an Akura, als er seinem "Befehl" Nachdruck verlieh. Sie erkannten ihn nicht wieder, nicht der geringste Funke Menschlichkeit schien in seinem Gesicht erkennbar zu sein, es wandelte sich zu einer Fratze. Dieser Anblick und der Schock, über das eben Gesehene lies die Gegenworte, die sich beide bereits in Ihren Köpfen zurecht gelegt hatten, einfach verschwinden. Seto hielt Mokuba noch immer im Arm, die Wut die ihn eigentlich heimsuchen müsste, da dieser sich einfach nicht an die Regeln halten wollte, wollte einfach nicht in ihm keimen. Warum auch? Warum hielt er sich denn eigentlich an diese Regel? Er war ein Kaiba, diese ließen sich nichts verbieten, schon gar nicht den Kontakt zu irgend jemanden. Doch halt, irgend jemand war der Blonde ja nicht, er war alles was sich der Größere in den letzten Jahren ersehnt hatte. Umso schleierhafter wurde es ihm, warum sein Lehrer nicht wollte, dass Seto sich mit ihm traf, und sei es nur drum sich zu verabschieden. Wann hatte eigentlich dieser schleichende Prozess eingesetzt? Wann hatte es begonnen, dass Akura die Entscheidungen für die beiden traf? Schon seit einiger Zeit kreisten diese Fragen dem Braunhaarigen immer wieder im Kopf umher, doch eine genaue Zeitangabe konnte selbst er nicht machen. Sie kannten ihn schon fast ihr gesamtes Leben, er war schon gar nicht mehr weg zu denken, er gehörte einfach dazu. War er es doch der sich damals der Beiden annahm und sie langsam aber sicher zur Selbstständigkeit gegenüber ihrem Stiefvater erzog. Dieser Gedanke kam ihm erst jetzt, in diesem Moment doch recht skurril vor, Selbstständigkeit................ Warum erzog er sie erst zu eben dieser, um sie dann wieder von sich abhängig zu machen? Denn das waren die Beiden. Sie brauchten ihn, er weihte sie in die verschiedensten Geheimnisse ein, brachte ihnen die alten Riten und Legenden bei, schien ihnen die gesamte Wahrheit zu eröffnen. Doch bei genauerer Betrachtung war sich auch Seto nicht mehr im klaren darüber, ob er wirklich die Wahrheit sagte, ob man ihm wirklich trauen konnte. Eine Bewegung Mokis, ja auch er nannte ihn liebevoll bei diesem Namen, holte ihn aus seinen plötzlich über ihn hinein gebrochenen Gedanken zurück. Ein klein wenig verwirrt schaute er den kleinen Schwarzhaarigen an, knuffte ihn dann zärtlich in die Seite, um ihm zu deuten, sie sollten doch lieber im Zimmer des Kleinen weiter reden. Er wusste es auch nicht aber sein Gefühl sagte ihm, es währe nicht gut wenn die beiden gerade bei diesem Thema von Akura erwischt würden. Moki verstand natürlich sofort, warum Seto unbedingt von dem Gang hinunter wollte, hatte er doch schon vor einiger Zeit die Erkenntnis gewonnen, die seinem Bruder gerade in diesen Moment überfallen hatte. Im Zimmer angekommen, musste Mokuba natürlich sofort Bericht erstatten. Seto wollte einfach alles wissen, beinahe wie ein Kind einer Geschichte lauschte, so lauschte er die Worte seines kleinen Bruders. "So nicht mein kleiner......... wenn du dich nicht an die Regeln halten willst, dann muss ich dich eben dazu zwingen, wäre ja gelacht wenn ich mit dir nicht fertig werden würde." Akuras Stimme war eisig, dagegen wirkte Setos, wenn er mal richtig sauer war, ja geradezu noch warm. Er hatte die ganze Szenerie mehr oder minder unfreiwillig mit angehört, sein Gefühl hatte ihm gesagt, es sei an der Zeit den beiden mal auf den Zahn zu fühlen, es stellte sich heraus, dass er mit seinem Gefühl recht haben sollte. Nein! Er würde es nicht zu lassen, alles zunichte machen zu lassen, jetzt wo er kurz vor seinem Ziel war. Zu lange hatte er auf das Baldige hingearbeitet, zu sehr lag es ihm am Herzen. Nichts aber auch gar nichts könnte sich zwischen ihm und dem stellen, was schon bald geschehen wird. Auch ein Dämon nicht, erst recht keiner der noch nicht mal fertig mit seiner Ausbildung war, der nicht wusste, was es für Konsequenzen mit sich zog, sollten sie diesen Kampf nicht bestreiten, oder gar verlieren. Es hatte lange gedauert, bis er den richtigen gefunden hatte, unzählige vor ihm hatten es versucht, doch einzig und allein er, war im Stande gewesen den einzig wahren Sohn des legendären Dämons zu finden. Dies ließ er sich von niemanden streitig machen, komme was da wolle. Nie hatte es einer gewagt sich gegen ihn zu stellen, sie alle wussten welche Position er inne hatte, sie wussten auch, dass jeder der es dennoch versucht, unweigerlich mit seinem Leben bezahlen würde. Akura war nicht irgend ein daher gelaufener Dämonenlehrer, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, den kleinen hilflosen Krieger auf seinen schlimmsten Tag vorzubereiten, nein, er war mehr, viel mehr. Doch die Zeit des Erkennengebens ist noch lange nicht gekommen, die beiden Jungen würden schon noch erfahren, wem sie sich gegenüberstellten, wessen Regeln sie brachen. Es wird nicht mehr viel Zeit bleiben, der Kampf ist schon näher als er sich gedacht hatte. Akura fiel es immer schwerer in letzter Zeit, sich im Zaum zu halten. Zu oft schon bekam seine Fassade risse, ließ ansatzweise durchscheinen was sich wirklich hinter seinem Handeln verbarg. Er fieberte dem Tag der Entscheidung regelrecht entgegen, würde es doch bedeuten, dass all seine Bemühungen von Erfolg gekrönt seien, ganz gleich wer diesen Kampf für sich entschied. Er hätte sein Ziel erreicht, könnte wieder er selbst sein, ohne auch nur einen Gedanken an andere verschwenden zu müssen. Ein leises Lächeln stahl sich in seine Gesichtszüge, der Gedanke an ein baldiges Ende der Qualen ließ ihn innerlich aufatmen. Jetzt musste er nur noch dafür sorge tragen, dass die beiden Jungen keinen Verdacht schöpften und sich an seine Regeln hielten. Er beschloss, wenn es unbedingt nötig sei, härtere Methoden einzusetzen. Er hatte genug gehört an diesem Abend, hatte sich genug darüber aufgeregt, langsam, immer noch lächelnd begab er sich zurück in seine Gemächer. Der Morgen brach schnell über Domino herein, doch immer noch viel zu langsam für einen gewissen Blondschopf, der schon früher als erwartet erwachte. Viel zu früh, wie er schnell feststellte, es war noch nicht einmal richtig hell, doch an schlafen war nicht mehr zu denken, viel zu aufgeregt war er. Er wusste, der heutige Tag würde viel Unerwartetes mit sich bringen, er spürte einerseits Angst, den Braunhaarigen endlich wieder zu sehen, doch andererseits sehnte sich alles in ihm nach demjenigen, den er schon so lange hatte vermisst. Doch jetzt hieß es erst einmal warten. So richtig gewöhnt an all den Luxus hatte er sich immer noch nicht, obwohl er in den letzten Jahren permanent von eben diesem umzingelt zu sein schien. Es war ihm nie so recht in den Sinn gekommen, dass er dies überhaupt in irgend einer Weise verdiente. Er fühlte sich zwar wohl, hatte er ja immer hin kaum einen Wunsch, den er sich nicht auf der Stelle erfüllen konnte, doch verspürte er, gerade wenn er sich mal wieder in einem solch luxuriös eingerichtetes Zimmer befand, doch irgend wie verloren. Es war viel zu groß für nur eine Person, es vermittelte einem das Gefühl von Einsamkeit und Leere. Ja, er fühlte sich schon seit geraumer Zeit einsam, fast hätte er dieses Gefühl schon nicht mehr wieder erkannt, doch als er es bezeichnen konnte, überkamen ihn auch die Erinnerungen von damals. Damals war die Einsamkeit sein Begleiter, damals wünschte er sich nichts sehnlicher als ihr entfliehen zu können. Am Beginn seiner Ausbildung hatte er dieses Gefühl auf einmal, ja man kann fast sagen, vergessen. Ständig war jemand in seiner Nähe, umhegte ihn, tat alles damit sich der Blonde heimisch fühlte. Doch irgend wann, so genau konnte er es im Nachhinein nicht mehr sagen, hatte er das erreicht wovon er früher immer träumte, was er sich jedoch so nie erdacht hatte. Schleichend begann die Veränderung, scheinbar unumkehrbar, er hatte es einfach verlernt. Hatte verlernt, was Gefühle waren, konnte sich lediglich an sie erinnern. Auch wenn diese Erinnerungen mit Schmerzen einhergingen, so vermisste er das damals Gewesene. Lediglich eine leise Sehnsucht erhielt sich über all die Jahre hinweg, deuten konnte er sie nicht, doch wusste er, dass sie da war. Schon beim Eintreffen in dieser Stadt wuchs diese mit rasanter Geschwindigkeit an, doch auch da blieb ihm der wahre Grund für selbige unbekannt. Erst als er Seto in den Armen hielt, konnte er sie sicher einordnen, war es doch vorher lediglich eine Vermutung, so war es nun Gewissheit. Langsam erhob sich der Blonde, beschloss den Tag, auch wenn es ihm noch so schwer fiel, ruhig an zugehen. Es dauerte nicht lange und der Blonde tigerte im Hotel umher, irgendwo musste doch die Küche sein. Er fand sie auch endlich, doch musste er feststellen, dass nicht jeder heute um so unchristlichen Zeiten erwachte. Die Küche war kalt. Bis zum Frühstück sei es, wie er dem Schild an der selbigen entnahm, noch gut und gerne drei Stunden. Doch ein Joey Wheeler bekam inzwischen alles was er wollte. Er hatte es gelernt, vielmehr feststellen müssen, dass er diese Fähigkeit schon längst besass, sie jedoch nie richtig einsetzen konnte, sich durchzusetzen, ein nein nicht zu akzeptieren. Es war inzwischen eine Art Spiel für ihn geworden, doch er gewann immer, was das Spiel, wie er es nannte, nicht sonderlich interessant machte. Er wusste genau, welche Wirkung er auf die Menschen hatte. Konnten diese seine wahre Natur zwar nicht erkennen, doch erkannten sie, dass hinter der unschuldigen Fassade mehr war als man sehen konnte, genau das machte den Menschen Angst. Gesagt getan, es dauerte auch nicht lange, da machte sich eine immer noch sehr verschlafen wirkende Küchenchrew daran dem Blonden zu servieren was immer er mochte. Doch die Zeit wollte und wollte einfach nicht vergehen, es dauerte noch Stunden bis er sich zum Kaiba Anwesen auf den Weg machen konnte und sein Wachhhund war auch noch nicht in Sicht. Daiko hatte ein leeres Zimmer vorgefunden, was ihm im ersten Moment einen gehörigen Schrecken einjagte. Wo war der Junge denn nur hin? Sonst schläft er doch um diese Zeit. Er war später zurück gekommen als er gedacht hatte, hatte es noch nicht einmal geschafft dem Blonden eine Nachricht zukommen lassen, und nun fand er ein leeres Zimmer vor? Die Angst die in seinen Augen zu sehen war, schien überhand zu nehmen, ließ ihn für einen Bruchteil der Sekunde nicht mehr atmen. Was war wenn er zu spät käme? Nein, er hätte es gewusst wenn man sich dazu entschieden hätte, "die Sache" zu beschleunigen und den Kampf vorverlegte. Gerade als er sich auf die Suche machen wollte, sah er auch schon einen zufrieden wirkenden blonden Jungen durch den Gang tapsen. Am liebsten wäre er ihm um den Hals gefallen vor Erleichterung, riss sich dann doch zusammen und stauchte den Kleinen erst einmal gehörig zusammen. Ein gutes hatte dies ja, die Zeit schien auf einmal wie im Fluge zu vergehen. Es war inzwischen beinahe zu spät geworden, als Daiko sich endlich beruhigt hatte, und der kleine Blonde mit Schrecken feststellte, dass diese Moralpredigt gerade mehr als den halben Tag in Anspruch genommen hatte. Leicht entsetzt darüber, doch freudig auf das Kommende, machten Beide sich auf den Weg. Joey hatte keine Chance den Größeren abzuschütteln, wollte er doch allein mit Seto reden, er hatte Angst, Daiko würde etwas falsches tun oder sagen, was diesen komischen Akura wieder auf die beiden hetzten würde. Dann wäre an ein vernünftiges Gespräch nicht mehr zu denken gewesen. Die Fahrt schien ewig, und doch wieder zu kurz. Mit gemischten Gefühlen traf der Blonde vor der Villa ein. Jetzt sollte es wieder einmal ernst werden. Was sollte er sagen? Wie sollte er sich verhalten? Hatte es überhaupt einen Sinn? Doch ehe er sich diese Fragen beantworten konnte hatte Daiko auch schon die Klingel betätigt und die riesige Eingangstür, durch die er das letzte mal noch gerannt war, öffnete sich. Kapitel 9: späte einsicht ------------------------- so kinners, es ist mal wieder geschafft, das nächste kapi ist da.... ich hoffe es gefällt euch. ich hab leider den eindruck als dass ich es nicht so gut hinbekommen habe. so nun aber erst einmal ein großes fettes sorry ich weiß ich hab ewig gebraucht. aber ich bin der Meinung ich habe eine gute entschuldigung. zwei wochenenden notaufnahme, ein beinahe abgesäbelter finger.... ach ja und ne Beziehung beendet die knapp drei jahre hielt, und bei der ich der meinung war sie würde ewig halten.... naja man kann sich täuschen. so genug geheult. ich hoffe ihr nehmt meine entschuldigung an, es kommt auch nicht wieder vor... ich habe beschlossen mich in meinem stillen kämmerlein einzuschließen, sämtlichen Brotschneidemaschinen die es nochmals auf meinen finger abgesehen haben aus dem weg zu gehen, keine hunde mehr an mir vorüberziehen zu lassen (denen verdanke ich meine rippenprellung vom vergangenen samstag) und wat die kerle angeht...... naja ich hab erst mal die schnauze gestrichen voll. so nu aber viel spaß beim lesen. und vergesst die kommis nicht *dämonischgrins* bei diesem kapi ist mir eure meinung besonders wichtig, weil ich halt keine ahnung habe wie es diesmal geworden ist. baba bis demnächst eure *euch alle mal knuddel* xyzt ___________________________________________________________________________ 18. Kapitel Die Tür öffnete sich. Auf einmal ging es dem Blonden eindeutig zu schnell. Hatte er sich doch noch nicht einmal richtig überlegt, was er sagen sollte. Was konnte er als Grund seines Kommens angeben, ohne es gleich offensichtlich zu machen? Sicher er hatte eine Vermutung, die, dass der andere auf die gleiche Weise fühlt wie er, doch wissen tat er es nicht. Was war, wenn er sich wieder einmal getäuscht hatte? Wenn alles nur Einbildung war? Kann es sein, dass er es sich so sehr gewünscht hatte, dass er das wesentliche übersah? Was war wenn Seto ihn gar nicht sehen wollte, andererseits was war, wenn er ihn doch sehen wollte, aus einem anderen Grund aber, als er es sich so sehnlich wünschte? Tausende von Fragen schwirrten im Kopf des Jungen umher, der sich nichts sehnlicher wünschte, als dass er sich nicht getäuscht hätte. Doch wenn er sich nicht täuschen sollte, wie sollte er dann seine Abwesenheit erklären? Wie sollte er erst einmal sein verschwinden erklären? Er hatte damals seine Gründe, doch waren diese völlig anders als die heutigen. Er wollte doch nur eines, sein Glück finden, lernen wie es ist, nicht immer verstoßen zu werden. Doch alles änderte sich von heute auf morgen als er auf Daiko traf. Wie sollte er dessen Beisein erklären? Würde es nicht Vermutungen und falsche Erkenntisse mit sich bringen? In Anbetracht der Lage dessen was er sich vornahm, heute zu tun, schien es eine Art Unverfrorenheit in seinen Augen zu sein, mit jemand Fremden einzutreten. Daiko schien derweil wieder mal das sorgenvolle Gesicht seines Schützlings richtig zu deuten und entschied sich zu warten. Doch war es richtig den Blonden dort allein hineingehen zu lassen? Er traute dem scheinbaren Frieden nicht. Dieser Akura machte ihm zu schaffen. So falsch, so kalt, so fremd, noch nie hatte der Große einen solchen Menschen getroffen. Doch war dieser wirklich ein Mensch? War er wirklich jener, der er vorgab zu sein? Daiko registrierte nicht einmal die Anwesenheit des Bediensteten, sah nicht wie Joey langsam die Treppe empor stieg, um anschließend, scheinbar genauso in Gedanken verloren wie er selbst, im Haus zu verschwinden. Er hörte die Frage des Personals nicht, ob er nicht doch lieber eintreten möge, anstatt vor der Tür zu warten. Seine Gedanken kreisten nur um eine Frage: Wer ist dieser Kerl? Es war nicht leicht gewesen für Joey dem Personal zu folgen, überhaupt zu wagen dieses Haus ein zweites Mal zu betreten, hatte er hier doch schon so viel leid erfahren. Doch die Erinnerungen zählten schon lange nicht mehr, es war sein altes Leben, nicht vergleichbar mit dem jetzigen. Unglaubliche Anstrengung kostete es, einen Schritt vor den anderen zu tun, ohne umzukehren und auf der Stelle das Haus zu verlassen. Doch er rannte nicht mehr weg, schwor sich seinen Ängsten zu stellen, war dies doch die einzige Chance die ihm wahrscheinlich noch blieb, um endlich reinen Tisch zu machen. Um sich zu entschuldigen, um sich zu verteidigen und sicherlich auch um sich zu erklären. Sein Handeln damals bereute er schon als sich die Tür damals hinter sich geschlossen hatte, erkennen tat er es damals nicht, er nahm es lediglich als Schmerz wahr, unwissend woher dieser so plötzlich kam. Doch diente dieses Wissen im jetzigem Moment eher dazu, seine Bedenken zu steigern, Zweifel an seinem Tun aufkommen zu lassen. Er war sich lange Zeit nicht bewusst, überhaupt einen Fehler begangen zu haben, doch jetzt in diesem Augenblick, in dem er seinem Glück näher schien als sonst irgendwann, schmetterte ihn die Erkenntnis gerade zu ins Gesicht. Mit jedem weiteren Schritt näherte er sich dem Unausweichlichem. Seine Beine wurden mit jeder getanen Bewegung schwerer, seine Hände begannen zu zittern, sein Herz hämmerte wie wild gegen seine Brust. ìWas wäre wenn....ìdieser Gedanke hielt sich hartnäckig, kreiste immer wieder in seinem Kopf umher. Was wäre wenn er damals einfach umgekehrt wäre? Wenn er der flehenden Stimme, die er vernommen hatte, nachgekommen wäre? Wäre es dann jemals so weit gekommen? Würde er früher oder später in die gleiche Situation kommen? Ist das ganze hier unausweichlich? Der Blonde merkte nicht, wie ihm die Tür geöffnet wurde, merkte nicht wie ihm zwei wohlbekannte blaue Augen fragend entgegen blickten. In der Bewegung erstarrt stand er im Raum, unfähig seine Gedanken zu ordnen, unfähig sich seiner, bereits zurecht gelegten, Worte zu erinnern, unfähig zu atmen. Seto erstaunte es zu hören, er bekomme besuch. Hatte er doch nichts dergleichen den Aufzeichnungen seines Kalenders entnommen. Umso verwunderter war er, als man ihn darüber in Kenntnis setzte, dass es sich um zwei Besucher handelte. Er hasste Überraschungen, dies war jedem bekannt, also wer besass eine solche Unverfrorenheit hier einfach unangemeldet aufzutauchen? Gerade als er sich zur Tür begeben wollte, um nach zu schauen wer sich wagte hier einfach einzudringen, ging diese auch schon auf und er stand demjenigen gegenüber, den er am wenigsten erwartet hatte. Es überraschte ihn, doch war dies nicht vergleichbar mit derart Überfälle, die er so abgrundtief hasste. Nein! Ganz und gar nicht. Es verwirrte ihn sichtlich, doch in seinen Augen machte der Verwirrung schon kurzen Moment später Freude Konkurrenz. Sein Verstand schien sich mit jedem Atemzug weiter zu verabschieden. Fragen wie, was will er oder was ist passiert, ließ er einfach nicht an sich ran kommen. Dieser Moment war viel zu kostbar. Die Freude in seinem innern stammte nicht etwa allein von der Tatsache, dass der Blonde hier in seinem Haus vor ihm stand, nein, sie entstammte dem Wissen, dass dieser den Weg zurück zu ihm aus eigenen Stücken gefunden hatte. Er musste ihn nicht darum beten, musste keine Überzeugungsarbeit leisten, musste nicht alles Menschenmögliche veranstalten, nein, er war von sich aus hier. Sicherlich nicht ohne triftigen Grund, dessen war sich der Größere im klaren, doch es war ihm egal. Erst jetzt fiel dem Braunhaarigen auf, dass sein Gegenüber anscheinend seine Anwesenheit noch nicht war genommen hatte. Sah ihn immer weiter in seine eigene Gedankenwelt abdriften. Er hoffte ein kurzes Räuspern würde ihn zu sich zurückholen. Joey, vertieft in seiner eigenen Welt, nahm Seto erst wahr als dieser ein kurzes Räuspern von sich gab. Erschrocken über die so plötzliche Zusammenkunft, setzte sein Herz für einen Augenblick aus, das ging eindeutig alles zu schnell. Da waren sie wieder, diese tiefen blauen Augen, in denen er, je länger er in sie hineinschaute, zu versinken drohte. Dann war da nur noch Angst! Angst in ihnen etwas zu sehen, was er nicht erwartete, Angst sie würden ihn so kalt anschauen wie früher einmal. Diese Angst schien auch der Große den samtig braunen Augen entnehmen zu können. Es versetzte ihm einen tiefen Stich, war doch Angst das letzte was er in seinen Augen sehen wollte, er sollte keine Angst empfinden, schon gar nicht wenn diese seinem Anblick entstammte. Jemanden die Angst zu nehmen, erst recht wenn diese einem selbst galt, war nie leicht für ihn gewesen, ließ ihn hilflos da stehen. Das einzige Mittel, was in solchen Situationen, zwar bis jetzt nur bei seinem Bruder zu helfen schien, war ihn einfach in die Arme zu nehmen. Ihm auf diesem Wege zu zeigen, dass diese Angst unbegründet sei. Er näherte sich dem Kleineren, ohne sich wirklich darüber im klaren zu sein, was er eigentlich gerade vorhatte. Stand nur noch wenige Zentimeter vor ihm und schloss endlich seine Arme um den Blonden. Dieser verkrampfte sich leicht, ließ sich jedoch schon nach kurzer Zeit fallen, genoss jede einzelne Berührung, als sei sie die letzte. Spürte die Hand des Größeren, wie sie ihm beruhigend über den Rücken strich, sein Gegenüber hatte ja keine Ahnung, welche Gefühle er in ihm auslöste. Diese kleine allgegenwärtige Geste, jedem bestens vertraut, hob seine Welt aus den Fugen, ließ ihn alles um sich herum vergessen, jagte einen Schauer nach dem anderen über seinen Rücken. Bedenken, Zweifel, Fragen, all das war verschwunden, er war sich sicher das Richtige getan zu haben. Er bereute es nicht schon früher getan zu haben, aber das war auch das einzige was diesen Moment, ein wenig die Freude nahm. Die Hand, die eben noch auf seinem Rücken ihre Bahnen zog war so plötzlich verschwunden, wie sie aufgetaucht war, doch genauso plötzlich spürte er sie schon wieder. Fühlte die Hand, die sich auf seine Wange legte, spürte die Zweite auf der anderen, sie brannten wie Feuer, doch missen wollte er sie nicht. Verwirrt löste er sich ein wenig aus der Umarmung, sah nun wieder in die klaren Augen, gewappnet, die gleiche Kälte wie damals darin zu sehen, doch das einzige was er sah war Freude, war Glück. Seine Anwesenheit schien dieses Gefühl zu verursachen, diese Erkenntnis ließ sein Herz ein weiteres mal stoppen, doch was hatte er jetzt vor? Der Kleine wehrte sich nicht dagegen als Seto sein Gesicht in seine Hände nahm, wehrte sich nicht, als er ihn langsam immer näher zu sich zog. Nein! Er würde es nie wieder zulassen, diesen Jungen einfach gehen zu lassen. Langsam näherte er sich dem Blonden, spürte die Wärme seiner Haut, fühlte dessen Atem wenige Zentimeter vor seinem Gesicht, sah wie der Kleine die Augen schloss. Eine Flut von neuer, unbekannter Gefühle und Empfindungen brach über die beiden herein, als sich ihre Lippen trafen, zogen die beiden mit sich, ließ sie alles vergessen. Immer leidenschaftlicher wurde der Kuss, immer fordernder. Das war es was sie sich ersehnt hatten. Sie wollten sich nahe sein, sich fühlen, sich berühren. Je intensiver dieses Gefühl wurde, je mehr sie es sich eingestanden, desto sehnlicher wünschten Sie sich, diesen Moment des Glücks, der Vollkommenheit, würde niemals enden. Wie sollte der Eine ohne den Anderen leben können? Wie haben sie es bisher geschafft? Konnte man das überhaupt leben nennen? War es nicht eher ein Warten, ein Sehnen, nach diesen Augenblick? Wie konnten Sie ihr bisheriges Dasein nur als Leben deuten, wenn es niemals vorher ein solches Gefühl gab. Ein Gefühl der Geborgenheit, der Wärme, der Vollkommenheit. Wer, wenn nicht jemand der dieses fühlte, konnte sich wahrhaft lebendig nennen? Keine Angst, keine Kälte, keine Ungewissheit, einfach nur pure Leidenschaft. Hatte sich am Ende der ach so beschwerliche Weg gelohnt, einzig und allein für das was in diesem Moment geschah? Doch die Fragen, die beide in sich trugen konnte selbst der Kuss nicht zum verstummen bringen. Warum ist er hier? Wie erklär ich es ihm? Wie wird er reagieren? Sag ich ihm die volle Wahrheit? Wie wird er danach zu mir stehen? Werde ich alles kaputt machen? Was wird er denken wenn ich eines Tages aus der Tür gehe und nicht mehr zurück kommen kann? Wird er mich verstehen? Ist es sein Leiden wehrt, sollte ich nicht zurück kommen? Ist es nicht besser alles zu beenden, noch bevor es begonnen hat? Kann ich ihm so die Schmerzen nehmen? Auch wenn all diese Fragen nicht vollends an die Oberfläche drangen, so schlummerten sie doch tief in beiden, zermarterten ihre Seelen, peinigten den Geist. Sie waren nicht vergessen, sie schienen einzig und allein auf die Einsamkeit des Einzelnen zu warten, um sich dann mit brutaler Härte auf sie zu stürzen, sie hinab zu reißen, in Angst, Dunkelheit, sie mit Zweifel zu füllen. Erst ein leises Räuspern, kaum hörbar und doch ohrenbetäubend laut, brachte sie in die Realität zurück. Mokuba, der gerade aus der Schule gekommen war, sah den Mann der vor ihrem Haus scheinbar auf etwas bzw. Jemanden wartete, erkannte ihn. Es war doch der Mann den er mit Joey sah. Aber was macht dieser denn hier? Noch über den Grund dessen Anwesenheit grübelnd, merkte der kleine Schwarzhaarige nicht wie er von eben diesen angesprochen wurde. "Guten Tag, du bist doch der kleine Bruder von Seto, oder? Ich hab dich vorgestern gesehen, du warst doch auch in der Firma oder?" sprach Daiko leise, fast so als sollte niemand bemerken, dass er es überhaupt tat. Den Grund für die, in ihm aufkeimende Verunsicherung gegenüber dem weitaus Kleineren, sollte jedoch selbst ihm verborgen bleiben. Er wollte ihn eigentlich gar nicht ansprechen, warum auch? Der Kleine Schwarzhaarige schreckte förmlich aus seinen Gedanken, konnte die Worte nicht wirklich einordnen, doch die Stimmlage verriet ihm, dass es wohl nicht nur ihm so ging. Anfangs als er den großen Fremden sah, machte er ihm Angst, doch jetzt schien diese, als sei sie Fantasie seiner eigenen Vorstellungskraft gewesen. Ein Trugbild. "Ja bin ich, mein Name ist Mokuba. Was machst du hier?" der Kleine merkte noch nicht einmal, dass er den wildfremden soeben duzte. Von einer Sekunde auf die andere jedoch, erhellte sich sein noch immer kindliches Gesicht, die großen violetten Augen begannen zu strahlen "Ist Joey auch hier?" Daiko, dem die Wandlung der Gesichtszüge ebenfalls nicht entgangen ist, antwortete mit einem stummen nicken auf die Frage des Jungen. Die Reaktion seines Gegenübers vergnügte und ängstigte ihn gleichermaßen. Ehe er sich versah, stürmte der Kleine die Eingangstür, rannte ins Haus und schrie sogleich begeistert den Namen des Blonden, so laut er konnte. Mit dieser Reaktion hatte Daiko als letztes gerechnet. Hatte er sich doch eher darauf vorbereitet gewaltsam vom Grundstück entfernt zu werden. Doch das Gegenteil war der Fall, der Kleine drehte sich noch einmal kurz um, winkte ihm zu, deutete ihm er solle doch auch hineinkommen. Niemand der Joeys Freund zu sein schien, sollte draußen im Hof warten müssen, das gehörte sich einfach nicht. Zweifelnd, ob er wirklich das Richtige tat, trat er jedoch kurz darauf in den riesigen, einem Empfangssaal gleichenden Raum, der sich direkt hinter der Tür verbarg. Es war lediglich ein Geste des Anstandes, und doch brachte sie seine Gedanken dazu, sich immer rasanter zu verselbstständigen. Nie hatte Joey ihm erzählt, wie sein Leben vor ihr Aufeinandertreffen gewesen war, nie hatte er danach gefragt. Doch jetzt bereuter er es, es wurde ihm, schrecklich schnell und plötzlich bewusst, dass der Blonde noch lange nicht so weit war, seine Bestimmung zu erfüllen. Sicherlich er wurde gut ausgebildet in allen möglichen Kampfstilen, lernte den Umgang mit dem Schwert, lernte sich im Klaren darüber zu sein, dass es vielleicht kein Morgen für ihn gab, doch was er nicht gelernt hatte war, sich zu verabschieden. Denn das musste er eines Tages tun, sicher nicht im herkömmlichen Sinne, nicht von Angesicht zu Angesicht, nicht mir Worten. Nein! Er musste sich losreißen, von all jenen die er zwar lange nicht gesehen hatte, doch immer noch mochte. Musste den Kopf frei haben, durfte nicht daran denken, was mit anderen sei, wenn er sein eigenes Leben zu schützen suchte. Diese Lektion brachte ihm niemand bei, diese Lektion konnte ihm niemand beibringen. Er musste sie selbst verstehen. Selbst erkennen. Doch war er soweit? Konnte er all jene, die er liebte den Rücken zu kehren? Seine Schritte waren langsam, doch stetig. Seine Augen sahen gen Boden, doch nahm er alles, jedes kleinste Detail wahr. Nahm wahr, wie sie sich langsam einer Tür näherten, sie langsam öffneten, langsam den Raum betraten. Er wusste, es gäbe kein zurück und doch dachte er nach kurzem zögern an Flucht. Flucht vor dem was er ahnte, flucht vor dem was er wusste, flucht vor dem was er sah! Er wollte doch nur, dass sein Schützling glücklich war, wollte dass er die noch unbeschwerte Zeit die ihm blieb genoss, und dennoch tat es weh ihn in den Armen eines anderen zu sehen. Wurde es ihm doch nur noch deutlich bewusster, wie schwer es der Blonde noch vor sich hatte. Mokuba stand ebenso reglos da wie Daiko es tat. Doch waren seine Gründe andere. Nicht geschockt war er über diesen Anblick, nein, vielmehr erfüllte es ihn mit Freude, sah er doch seinen Bruder zum ersten Mal nach so langer Zeit wieder glücklich. Und wenn der Grund des Glückes Joey war, na dann war das doch noch besser. Wen wenn nicht den Blonden konnte er sich an der Seite Setos denken? War Mokuba es doch, der es schon länger ahnte als alle anwesenden zusammen. Dennoch entschied er sich dafür die Situation zu entschärfen. Ein kleines Räuspern entwich seiner Kehle, kaum hörbar und doch ohrenbetäubend laut, in der Hoffnung sie in die Realität zurück zu holen. Mokuba war mehr als glücklich, auch ein wenig amüsiert, über die, von leichter Röte überzogenen Gesichter der beiden, die sich so eben von einander trennten. Schon lange hatte er gehofft sein großer Bruder würde, auch wenn es nur einen Atemzug lang war, das wahre Glück kennen lernen. Daiko hingegen sah nicht sonderlich glücklich aus, warum wusste er selbst nicht genau, aber es tat weh seinen Schützling in besseren Händen zu wissen, nein nicht nur Händen, Arme waren es in die sich der Blonde hatte fallen lassen. Es schmerzte ihn, dass es nicht die eigenen waren, war er doch bereit gewesen alles für den jungen Mann zu tun, alles, noch nicht einmal der Tod würde zwischen ihnen stehen. Niemals, das schwor er sich damals, würde er seinen geleisteten Eid brechen. Doch dieser Eid, wurde nun zu seinem Verhängnis, brachte Zweifel an seinem Tun mit sich, ohne dass er es merkte, hatte er mehr gefühlt als es ihm erlaubt wurde. Doch sein Schützling hatte sich schon vor langer Zeit, schon vor seiner Zeit für die andere Seite entschieden. Erst jetzt wurden ihm die Worte des Hohen Rates bewusst. Erkannte was sie ihm versuchten zu sagen. Er, der Drache, auf dessen Schultern das Schicksal so hart sich lastete, hatte sich ohne es zu ahnen mit demjenigen eingelassen, der sich seinem Schicksal in den Weg stellte. Erst jetzt erkannte Daiko die alte Seele die in dem Braunhaarigen zu wohnen schien, dessen zerschmetternde Kraft jedoch, aus unerklärlichen Gründen zu ruhen schien. Warum wollte sie nicht erwachen? Warum hielt sich das Schicksal nicht an die Regeln, welche ihm schon seit Anbeginn der Zeit aufgetragen wurden? Warum ließ es das zu? Warum quälte es diese beiden Jungen in einer solchen Art und Weise? Reichte es denn noch nicht, dass sie ihr junges Leben dem Gedanken des Kampfes opferten, mussten diese beiden sich auch noch verlieben? Ineinander? Seine eigenen Gefühle waren ihm egal, er wollte doch nur dass der Kleine glücklich würde. War denn das zu viel verlangt? Anscheinend schon! Je mehr er darüber nachdachte, desto düsterer wurden seine Gedanken, desto dunkler seine Vorahnung. Er wusste der Kampf würde so oder so nicht leicht werden auch ohne diese Bindung. Doch nun schien er schlicht und ergreifend aussichtslos. Keine der beiden Seiten würde einen Sieg davon tragen, dessen war er sich bewusst. Jeder würde verlieren, stellte sich nur die Frage wie hoch der Verlust sein würde. Ist der Verlust des eigenen Lebens schlimmer, als in der Gewissheit leben zu müssen, denjenigen den man liebt getötet zu haben? Grausamkeiten gehören nunmal zum Leben dazu, auch diese Lektion musste Daiko schon früh lernen, doch dies hier übertraf diesen Begriff und alles was man damit verbannt um längen. Kapitel 10: der kampf beginnt ----------------------------- so kinners des heißersehnte nächste kapü is da *froiwieblöd* ich danke euch nochmals für die vielen kommentare, ich weiß schon gar nicht mehr was ich schreiben soll... ich bin einfach zu gerührt *schluchs* ich kann nicht mehr als mich bei allen zu bedanken! und dies mach ich auch hiermit nochmals dankedankedankedankedankedankedanke!!!!!!!!!!!!! *knuddel* *alle um den Hals fall* so und nu viel spaß beim lesen. ach ja ich will mich beim nächsten mal wieder bedanken können/müssen. also vergesst die kommis nicht! ich muss ja schließlich wissen ob es euch gefällt oder nicht nicht wahr? eure *euch liebende* xyzt ___________________________________________________________________ 19. Kapitel Die beiden Jungen schienen doch ein wenig überrascht über die doch so unverhoffte Störung. Hart wurden sie in die Realität zurück geholt, der sie doch so gern entflohen wären. Zusammensein war das Einzige was sie wollten, war denn das schon zu viel? Sicher, sie wussten noch nicht genau wie das Ganze von statten gehen sollte, doch eines waren sie sich beide zu tieft bewusst, sie wollten um keinen Preis der Welt den anderen missen, nie mehr. Zu viel Zeit schon hatten sie vergeudet, zu viel Schmerz ertragen müssen. Zu lange hatten sie auf den anderen verzichtet, doch alle dem sollte nun ein Ende gesetzt werden. Doch wie sollten sie dies anstellen? Hatte doch jeder, ohne, dass der andere es ahnte, eine Bestimmung zu tragen, die ein glückliches Beisammensein zunichte machte. Dieser Moment des einzig wahren Glückes machte die Bedeutung ihrer Schicksale in erschreckender Weise real. Sie wurden mit einem Schlag an all das erinnert, dem sie entsagen sollten, um einzig und allein dem Kampfe zu dienen. Dieser Kuss, sei er noch so kurz gewesen, riss alte Wunden auf, zeigte längst vergangene Schmerzen als seien sie gerade eben gefühlt, entfachte Ängste derer beider längst überdrüssig schienen. Warum konnten sie nicht einfach alles vergessen und einfach nur im hier und jetzt leben? Ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, was womöglich noch auf sie zukommen mag? Daiko hatte sich recht schnell wieder gefangen, doch der Schock über die gerade gewonnene Erkenntnis über die wahre Natur des Braunhaarigen saß tief, ließ ihn fast das Atmen vergessen. Wie sollte er seinem Schüler denn nur klar machen, dass es nicht der wahre Seto ist in den er sich verliebte, den er nicht mehr missen mochte, den er so lange ersehnt hatte? Würde es Joseph verstehen? Nein! Er würde es nicht verstehen, dessen war er sich sicher. Wie sollte er auch. Er, Daiko, der Lehrer, Mentor und Freund, der länger als die meisten seiner Art auf dieser Erde wandelte, würde es nicht verstehen, hätte er es nicht mit eigenen Augen gesehen. Wie sollte es da ein Junge tun, der sich im Moment im siebten Himmel befand? Auch dies schien eine unüberwindbare Lektion zu sein, unüberwindbar und grausam. Das Schicksal schien sein wahres Gesicht noch nicht einmal im Ansatz gezeigt zu haben. Die wahre Grausamkeit würde sich erst im Kampf zeigen, wenn sich der Schleier, der sich über die Jahrtausende über die Wahrheit gelegt hatte, verzog und das wahre Ausmaß dessen wieder spiegelte. Mokuba beobachte unterdessen weiter, nicht minder vergnügt das Schauspiel, er freute sich für seinen Bruder, nein halt, er freute sich für seine "Brüder". Er war sich fast nicht mehr sicher gewesen, dass der Blonde den Weg zu ihm allein finden würde, umso überwältigender schien die ganze Szenerie hier auf den kleinen Jungen zu wirken. Doch auch ihm blieb die Anspannung seines Gastes nicht verborgen. Merkte wie Daiko scheinbar das Blut in den Adern gefror, doch war er sich ebenso sicher, dass es nicht der Kuss der beiden Jungen war, der ihn so sehr aus der Fassung brachte, nein. Da musste noch mehr sein. Doch was es war, konnte Mokuba beim besten Willen nicht erkennen. Doch was er erkannte, waren die wohl vertrauten Schritte, die sich langsam aber stetig von hinten näherten. Akura! Nein, er durfte das hier nicht sehen, zu gefährlich war es für alle Beteiligten, zu riskant, könnte doch ihre Maskerade fallen und sie ihr wahres Gesicht zeigen. Mit einem Atemzug drehte sich der kleine um und stand auch schon vor dem, sichtlich schlechtgelaunten, Lehrer. Dieser konnte und wollte seinen Augen nicht trauen. Erkannte er doch den großen Begleiter des Blonden, er kannte ihn, wenn auch nur aus den Erzählungen des alten Rates, persönlich hatte er bis jetzt nie die zweifelhafte Ehre gehabt, bis jetzt. Missmutig und viel zu streng, in den Augen des kleinen Schwarzhaarigen wurde er zur Seite geschoben. Akura seinerseits hatte Mühe nicht vollends die Fassung zu verlieren, ein Drache in seinem Hause? Dann auch noch in einer solchen Verbindung mit seinem Dämonen? Das war zu viel, eindeutig zu viel. Daiko, der nun wusste wer Seto in Wahrheit war, konnte sich nun an drei Fingern abzählen, wer da gerade vor ihm stand und ihn gefährlich anfunkelte. Die Stimme war kalt, kalt und nicht minder gefährlich: "Ich dachte ich hätte mich klar genug ausgedrückt Seto...." zischte Akura bedrohlich "Wenn du es durch bloße Worte nicht zu verstehen scheinst, muss ich anscheinend zu härteren Mitteln greifen! Ich lasse es nicht zu, dass ich dich an so einen verliere, nicht jetzt und nicht in Zukunft, merk dir das gut, das ist das letzte Mal dass ich es dir sage! Glaube mir Jungchen, solltest du diese Worte nicht verstehen, werde ich ihnen auf meine Weise Nachdruck verleihen! Und sei dir dessen sicher, du wirst es noch bereuen, solltest du mich so weit bringen!" Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen stellte sich Akura zwischen die beiden Jungen, mit dem Rücken dem Blonden zu gewandt. Dieser konnte nicht fassen was er da gerade vernommen hatte. Was hatte das alles zu bedeuten? Wer zur Hölle ist dieser Kerl? Seto stand augenblicklich wie versteinert da, als er die Stimme vernahm. Man könnte nicht unbedingt behaupten er hätte Angst, doch wohl war ihm der Gedanke nicht, Akuras Kraft am eigenen Leib zu spüren, denn das, so verstand er es, würde er tun, sollte er nicht auf die Warnung hören, die ihm sein Lehrer gerade zu teil hat werden lassen. Ehe sich der Braunhaarige versah packte Akura ihn am Hemdkragen, zog ihn auf Gesichthöhe und funkelte ihn gefährlich an. "Mach so was nie wieder, oder du lernst mich mal richtig kennen!" Seto verstand die Drohung, doch auch ein innerlicher Triumph machte sich in ihm breit, selbst wenn er es nie zugeben würde, so jauchste sein Innerstes geradezu auf, hatte er also doch recht mit seiner Vermutung, auch wenn diese Einsicht nicht unbedingt auf der besten Grundlage basierte, so gab es ihm doch Mut. Mut, mit Hilfe dessen er sich im Ernstfall gegen seinem Lehrmeister zu stellen wagte, brachte dieser doch in letzter Zeit nur Angst und Schrecken über ihn und seinen kleinen Bruder. Und eines hatte sich Seto geschworen, niemals, niemals in seinem Leben würde er es zulassen, seinen Bruder einer Gefahr auszusetzen, die er verhindern konnte. Und ob er es sich nun eingestehen wollte oder nicht, sein Lehrer, der Mann der eine Zeit lang wie ein Vater zu ihm war, wurde mit jeder Sekunde die verging, eine größere Gefahr für ihn und seinen Bruder, wenn nicht sogar für alle. Akuras Blick schien Seto gerade zu durchbohren zu wollen, kalt, emotionslos, voller Wut funkelten ihn die einst so warmen Augen an. Joey, der die ganze Szene mit angesehen hatte, eher verständnislos als wirklich realisierend was dort gerade im Gange war, war gewillt seinen Seto zu schützen, wurde jedoch gerade noch rechtzeitig von Daiko von hinten gepackt und eher mit sanfter aber bestimmter Gewalt aus dem Zimmer gezehrt. Noch war der Zeitpunkt nicht gekommen, noch durften sie sich noch nicht gegenüber stehen. Noch nicht! Aber bald! Bald war es soweit, bald würde das Blut fließen, das Schicksal seinen Preis verlangen und die Bestimmung ihren Lauf nehmen. Doch im Moment zählte einzig und allein, dass Joey und Daiko dort unverletzt entkamen. Daiko war nicht entgangen, dass sich in dem Haus viel mehr ihrer Feinde als erwartet befanden. Es bestätigte nur noch mehr seine Befürchtung, der Kampf ist nahe. Die Dämonen sammeln sich, hier in dieser Stadt, hier in diesem Haus. Sie befanden sich sprichwörtlich in der Höhle des Löwen. Doch auch die Drachen fanden sich langsam in Domino ein. Lawijelìs Anwesenheit war deutlich zu spüren, auch schon bevor sie das Haus betreten haben, hatte er ihn in dieser Stadt gespürt. Joseph, nun gut, er war ein wenig abgelenkt, doch auch er spürte diese, ihm nur zu vertraute, Nähe nun auch. Und diese Nähe, dieses Gefühl traf ihn wie ein Schlag. Nun war es also so weit. Die düsteren Legenden aus alter Zeit sollten hier in den Straßen seiner Heimatstadt endlich ihr neues Ende erlangen. Es war kein leichtes für Daiko, seinen Schützling aus dem Haus und in den Wagen zu bekommen, wehrte er sich doch mit Leibeskräften. Trotz allen Widerstandes hatte er es schließlich doch geschafft, und ein geschaffter, ziemlich geschockter und immer noch mehr als gereizter Joseph saß in seinem Wagen, der sich auf dem Weg zurück ins Hotel machte. Dort, da waren sie sich beide sicher, würden sie bereits sehnsüchtig erwartet werden, ob diese Sehnsucht allerdings im Moment von beider Seiten ausging, ließ sich noch nicht feststellen. Mokuba stand noch immer mit weit aufgerissenen Mund in der Tür, hatte sich seit dem Vorfall vor wenigen Minuten nicht einen Millimeter von der Stelle bewegt. Er konnte es einfach nicht fassen, was da gerade vor seinen eigenen Augen passierte, was seine eigenen Ohren anhören mussten. Kaum war Daiko mit dem Blonden, der sich, wie Mokuba unschwer erkennen konnte, zu wehren begann, verschwunden, rastete Akura vollends aus. Er schrie seinen großen Bruder zusammen, provozierte ihn sich endlich zu wehren, nicht all seine Attacken zu akzeptieren, wie sollte Seto denn gegen die Drachen kämpfen, wenn er es noch nicht einmal fertig brachte und die Angriffe seines Meisters abwehrte? Und Akura war alles andere als zimperlich. Wollte er doch, dass nun sein Dämon endlich vollends erwachte, all seine Macht, all seine Kraft zeigte. Doch Seto wehrte sich nicht, startete nicht einen Gegenschlag, schütze sich lediglich vor den immer fort währenden Attacken Akuras. Zu tief saß der Schock, zu schwer war der Verlust des Geliebten, den er so eben wieder aus den Armen verlor, deren Wärme er jetzt schon vermisste. Keine Wut, kein Hass, nur Trauer trug er im Herzen, Trauer, nicht nur über den plötzlichen Verlust des Blonden, sondern auch über den endgültigen Verlust an Vertrauen. Vertrauen, das, wenn auch nur noch in winzigen Spuren, doch noch in ihm wohnte, sich mit aller Macht dagegen wehrte zu weichen. Er hatte dem falschen Vertraut, dem falschen sein Leben in die Hände gelegt, diese Erkenntnis tat mehr weh als er es sich jemals erträumen hätte können. Wie konnte es Akura ihnen nur antun, er spielte mit ihnen als wären sie Figuren in einem, von ihm, von vornherein geplanten, grausamen Spiel. Wie konnte sich dieser Mann erst der Jungen annehmen, um sie dann, mehr als irgend jemand sonst, verraten? War er so blind gewesen, gegen jeden Zweifel erhaben, dass er nicht merkte wie sich die zischende Stimme des Verrates immer weiter in seine Seele bohrte? Sich an seiner Angst, seinen Zweifeln nährte, seinen Hass schürte? Mit allem würde der Braunhaarige klar kommen, doch das hier übertraf alles womit er es jemals zu tun hatte. Er wusste, dass dieser Mann, der ihm jetzt gegenüber stand, nicht mehr der war, den er kennen gelernt hatte. Er wusste auch, dass dieser Mann eine weitaus größere Gefahr darstellte, als es ein Drache jemals hätte sein können. Denn dieser Mann kannte jede Schwäche, jeden wunden Punkt, und seine Reaktion und seine Taten ließen den Schluss nahe, dass er nicht scheuen würde, sein Wissen gegen ihn zu wenden. Langsam ließen die Attacken nach, verloren an Kraft, wurden weniger schmerzhaft. Akura verstand. Verstand, dass er ihn so, nicht in diesem Moment, nicht nach dem was gerade geschehen war, erwecken konnte. Doch wie sollte er es anstellen? Wie würde er es doch noch schaffen, diesem Spiel die richtige Wendung zu verleihen? Doch eine Möglichkeit gab es noch, sicher sträubte auch er sich gegen diese Variante, doch wenn alles nichts nützen würde, würde er auch diesen Schritt gehen. Es blieb ihm keine andere Wahl. Und doch verspürte er, neben all den Zweifeln, die sich in hegten, auch einen gewissen Reiz, ja, das würde sein Spiel ganz sicher in neue Sphären heben, interessanter gestalten als er es sich je hätte träumen lassen, doch im Moment war es noch nicht so weit. Der Augenblick der vollkommenden Rache würde schon bald kommen und bis dahin hatte er noch eine Menge zu tun. Er würde seinem Ruf gerecht werden. Er war nicht umsonst der einzige der Dämonen der Hass empfinden konnte, nein er war mehr, er war der einzige Dämon, der durch die Hölle wanderte und dem Teufel das Fürchten lehrte. Dies würde auch Seto bald erkennen müssen, mit all seiner Macht würde er über den Jungen hereinbrechen, wenn dieser dann seine wahre Natur erkennen würde, würde es längst zu spät sein, für ihn und alle anderen! Mit einem dämonischen Grinsen auf den Lippen verließ er, genauso schnell wie er gekommen war, die beiden perplex im Raum stehenden Jungen und begab sich in seine Gemächer. Die Autofahrt zum Hotel, die erst recht laut begonnen hatte, wurde mit zunehmender Entfernung, sowie verstrichener Zeit leiser, bis schließlich Stille über die beiden Insassen fiel, sie sich keines Blickes würdigten, sich erst mal klar über die Gedanken werden mussten. Joey hatte das Ganze immer noch nicht recht einordnen können, verstand nicht die Reaktion Akuras, verstand nicht die Reaktion seines eigenes Freundes. Doch er verstand die Angst, wenn er auch den Grund nicht kannte, die er in Daikos Augen hatte lesen können. Das Gefühl der Gegenwart anderer Drachen nahm mit jedem gefahrenen Kilometer in Richtung Hotel zu, beide wussten was dies zu bedeuten hatte, doch keiner wollte es in Worte fassen. Hatte es doch ganz den Anschein, sie glaubten, was ich nicht ausspreche, existiert auch nicht. Denn dort waren sie sich einig. Sie wollte nicht, sie wollten nicht Teil dessen sein, was nun begonnen hatte. Sich unaufhaltsam den Weg bahnte, dem Schicksal die Türen öffnete, auf das es seine blutige Rechnung begleichen konnte. Viel zu schnell kamen sie im Hotel an, viel zu schnell wurde ihnen die Wagentür geöffnet, viel zu schnell erblickten sie Lawijel. Musste es gerade jetzt beginnen? Jetzt wo er endlich die Gewissheit hatte, er wurde geliebt? Geliebt in einem solchem Maße, wie auch er es tat? Joey wollte nicht, wollte wieder zurück in die starken Arme, die ihm allen Trost der Welt versprachen, die ihn halten, egal was da kommen mag, egal was er noch für Gefahren durchstehen musste. Doch es waren nicht Setos Arme die sich nun um seinen Körper schlangen, es waren die Arme dessen, dem er den Eid abgab, alles zu tun, was seiner Bestimmung diente. War es damals noch ein Ehre dies tun zu dürfen, so empfand er es jetzt nur noch als Fehler, als Last, als Qual. Nichts desto Trotz ließ er sich nichts anmerken, wusste jedoch, dass es unmöglich ist Lawijel etwas zu verheimlichen. Doch dies machte ihm nichts aus, hier war er unter seines gleichen, hier war er in Sicherheit, wenn auch nicht in jener, nach der sich jede Faser seines Körpers sehnte. Lawijel hatte wie immer einen zweischneidigen Ton in der Stimme liegen, an den sich der Blonde allerdings schon längst gewöhnt hatte. War er doch einer unter wenigen, der die Worte des Meisters immer richtig deutete, auch wenn diese scheinbar einen anderen Eindruck vermitteln sollten, als offenkundig erkennbar. Erst als er sich der Umarmung mit sanfter Gewalt entzog, worauf Daiko Lawijel zu verstehen gab, dass es nichts mit dessen Ankunft zu tun habe, nahm der Blonde all die anderen Drachen war. Waren doch viele die er kannte, doch waren es beinahe genausoviele Unbekannte. Und ein Grinsen seitens Lawijel ließ ihn erahnen, dass dies nur eine geringe Anzahl derer war, die sich bereits eingefunden hatten, es sollten noch viele folgen. Doch dies war dem Blonden egal, sollten sich doch so viele in den Kampf einmischen wie sie wollten, er hatte nur einen wahren Gegner, den er bezwingen musste. All die anderen waren lediglich leichte Beute für ihn. Kein Dämon der nicht dazu bestimmt war, konnte es mit seiner Kraft aufnehmen, konnte sein Schwert brechen. Doch eines schien ihm dann doch Angst zu machen. Wenn es so viele Drachen hier her verschlägt, einzig und allein des Kampfes wegen, dann muss es doch wesentlich mehr Dämonen geben als angenommen. Joseph war nicht in der Stimmung allen vorgestellt zu werden, wussten die meisten doch eh wer er war, was er war. So verzog er sich in sein Zimmer, gab sich ganz und gar seinen Gedanken hin, die schon seit der Fahrt in seinem Kopf scheinbar Achterbahn fuhren. Das war alles zu viel, selbst für den Sohn des Königs der Drachen. Die Anstrengung, die verlorene Kraft, der Verlust Seto ein weiteres Mal forderte nun den Tribut von dem jungen Körper. Scheinbar mit letzter Kraft schleppte sich eben dieser in Richtung Bett, ließ sich darauf fallen, und versank auch schon mit dem nächsten Wimpernschlag in einen tiefen Traumerfüllten Schlaf, doch waren es keine angenehmen Träume die ihn heimsuchten. Hass, Angst, Trauer, Verrat, Zweifel und Verlust bestimmten seinen unruhigen Schlaf, machte jenen, der eigentlich der Erholung dienen sollte, zu einer einzigen Qual. Unruhig wälzte sich der Blonde in den Laken, von einer Seite auf die andere, immer wieder ein merkwürdiges Bild vor Augen. Er, Seto und Blut, jede Menge Blut, eine Kinderstimme die schreit, Schwerter die aufeinander schlagen, dabei Funken sprühen. Was immer es war, er konnte es nicht einordnen, war im Moment auch gar nicht in der Lage auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Das einzige was er wollte, war zurück zu Seto, sogar in seinen Träumen sehnte er sich nach dessen Nähe. Seto sank erschöpft zu Boden, die Attacken seines Lehrers hatten ihn zwar nicht verletzt, doch kosteten sie eine Menge Kraft, Kraft die er eigentlich für den Kampf brauchte. Mit letzter Kraft nahm er seinen kleinen Bruder wahr, der auf ihn zu rannte, sich sorgenvoll auf ihn warf, und zu ihm sprach. Danach war alles nur noch Schwarz, doch es war nicht die ihm bekannte Schwärze, die sich durch eine Ohnmacht oder gar Bewusstlosigkeit zeigte, nein, es war die des Schlafes. Schlaf, so selig wie er ihn sonst in Empfang nahm, so verabscheute er ihn dieses Mal, denn er wusste dieser würde nichts als Leid und düstere Gedanken mit sich bringen. Mokuba sah seinen Bruder erst auf die Knie dann vollends zu Boden sinken, doch irgend etwas in ihm sagte ihm, ließ ihn sich sicher sein, es war nichts schlimmes wie damals als Seto zusammen brach, nein, diesmal war es anders. Er wusste nicht genau warum und weshalb und schon gar nicht woher er dieses Wissen auf einmal hernahm, doch er wusste sein Bruder würde nur schlafen. Schlafen, um dann mit neuer Kraft, mehr Kraft als er bis eben noch im Besitz gewesen war, erwachen. Doch er wusste auch, dies war noch nicht das endgültige Erwachen. Nein, dies sollte nur ein Bruchteil dessen sein, was er sein eigen Macht nennen sollte. Dies würde auch Akura wissen, auch die Drachen würden es bald spüren. Der Kampf hat begonnen! Kapitel 11: Das Grauen nimmt seinen lauf ---------------------------------------- so hier isses, hat zwar ein wenig länger gedauert, wofür ich mich hiermit gleich mal entschuldigen möchte, aber hier ist nun das 20. Kapitel ich hoffe ich enttäusche niemanden.... ach ja es ist ein bisschen länger als die anderen, sozusagen als wiedergutmachung... *grins* vergesst nicht, ich lege auf eure meinung viel wert, also kräftig kommis schreiben *grins* viel spaß beim lesen eure xyzt 20. Kapitel Die Nacht kam schnell, ohne dass sie einer der beiden wahrnahm. Doch sie dauerte nicht lange an, zu schnell wich dem tristen Dunkel die aufgehende Morgenröte. Zu schnell erwachte die Stadt zum Leben. Zu schnell würden sie erneut die Augen öffnen, ihrer Träume entfliehen und einem neuen Tag entgegen sehen. Was würde dieser mit sich bringen? Freude? Trauer? Weiteren Schmerz? Seit den frühen Abendstunden waren immer mehr der Drachen in Domino eingetroffen, versammelten sich an jenem Ort, der, so unscheinbar er auch wirkte, die Zukunft in sich barg. Diese Zukunft, sei sie noch so ungewiss, lastete auf einen Jungen. Niemand konnte ihm diese Last von den Schultern nehmen, niemand wollte ihm diese Last von den Schultern nehmen. Unruhig wand sich jener, der diese Last mit sich trug, unter seinen Träumen, immer wieder kamen diese Gedanken, diese Bilder, ließen ihm keine Ruhe. Rissen ihn immer weiter hinab, hinab in diese Dunkelheit nach der er sich eine Zeit lang sehnte, sie jedoch jetzt als reine Bedrohung wahr nahm. Er verstand diese Bilder nicht, wollte sie auch nicht verstehen, zu viel Angst hatte er vor der Wahrheit. Wehrte sich mit allen Mitteln gegen sie, schaffte es immer wieder sich derer zu entziehen. Doch wie lange würde er es schaffen können die Augen vor dem Offensichtlichem zu verschließen? Wie lange noch konnte sein Geist, seine Seele, dem Stand halten? Beinahe gequält öffnete er die Augen, scheinbar unter größter Anstrengung hob er die schweren Lider. Registrierte wo er sich befand, registrierte die gestrigen Geschehnisse, erinnerte sich an den gestrigen Tag. An Seto, an Daikos Reaktion, an den seltsamen Mann, der so erbost, aus welchen Gründen auch immer, ihr Zusammentreffen ein Ende setzte. Er konnte sich noch so lange den Kopf darüber zerbrechen, eine Lösung fand er nicht. Insgeheim wollte er sie auch nicht finden. Was würde er davon auch haben? Was würde ihm die Erkenntnis bringen? Außer noch mehr Schmerz, außer noch mehr Sorgen, Sorgen um denjenigen den er liebte, in dessen Nähe er sein wollte, dessen Anwesenheit er jede Sekunde seines Lebens spüren wollte. Seines Lebens..... wie lange würde das noch sein? Ein Tag? Zwei? Eine Woche? Zum ersten Mal seit Beginn seiner Ausbildung begriff er die gesamten Ausmaße seines Handelns, seiner Last. All die Konsequenzen, die diese mit sich brachten, brachen in diesem Moment über den jungen blonden Mann herein. Mit ihnen umzugehen wusste er nicht, konnte sich keinerlei Sinn dahinter vorstellen. Alles in seinem Leben lief auf diesen Zeitpunkt hinaus, jetzt wo er kurz bevor stand, erkannte er die Tiefe, die unumkehrbare Festigkeit der Dinge, die, so sehr er sich auch bemühen würde, nie wieder rückgängig zu machen waren. Er würde entweder sterben oder als Mörder weiterleben. Die Tatsache, dass er einen Dämon umbringen würde, war unwichtig. Er sollte Leben nehmen, allein diese Erkenntnis kreiste in seinen Gedanken. Machte ihm Angst, ließ jeden weiteren Atemzug zur Qual werden. Er wusste, er könne, wenn er wollte, dies alles als nichtig abtun. Seine Gedanken von Zweifeln befreien, sein Gewissen jederzeit ausschalten, doch wollte er dies wirklich? Wollte er einen Teil seiner Selbst zerstören? Denn das würde es bedeuten, sollte er sich dazu entschließen. Die Ereignisse die um einen Geschehen, die man erlebt, machen einem erst zu dem was er ist, sollte er also Geschehenes auslöschen und somit einen Teil seiner selbst vernichten? Könnte er, sollte er all das hier überleben, einfach weiter leben? Wie sollte er weiter leben? Sollte er so tun als sei nie etwas gewesen? Sein einziges Streben in den letzten Jahren galt jenem Augenblick, jenem Wimperschlag der vor ihm lag, aber was kam danach? Welche Bestimmung würde sein Leben haben, sollte es diese überstanden haben? Kann eine Bestimmung, sei sie erfüllt, durch eine andere Ersetzt werden? Würde sich wieder Leben in der Leere ansiedeln können? Würde dann alles seinen Sinn verlieren? Lange lag er da, sich nicht rührend, nicht im Stande sich zu erheben, dem neuen Tag entgegen zu treten. Zu schwer lasteten diese Gedanken auf seiner Seele, fraßen sie von innen her auf, brachten ihn somit jede weitere verstrichene Sekunde dem Ende näher. Ein Ende, egal wie es aussehen mochte, war es was ihm entgegen eilte. Sein Ende. Es dauerte lange, ehe er sich der Trägheit entgegenstellte, dem Leben wieder vorrang gab, sich erhob und sich seiner Kleider bemächtigte. Er war allein in diesem riesigen Zimmer, wie immer. Und doch empfand er es in diesem Moment als Qual, er wollte Leben um sich spüren, Leben in sich spüren. Endlich seiner düsteren Gedanken entfliehen könne, doch wie sollte er dies anstellen? Wusste er doch genau, dass nur ein Mensch in der Lage war, ihm dieses Gefühl zu geben. Das Gefühl am Leben zu sein, lebendig zu sein. Doch Seto befand sich am anderen Ende der Stadt und die Geschehnisse des gestrigen Tages nahm ihm all seine Hoffnung ihn alsbald wieder zu sehen. Deprimiert, immer noch in Gedanken versunken, öffnete er die Tür, begab sich auf den vertrauten Weg hinab in die Küche. Gedankenversunken registrierte er nicht das hektische Treiben um ihm herum, nahm all jene nicht wahr, die ihm Platz machten, sich respektvoll zurückzogen sobald sie ihn erblickten. Viele waren gekommen, viele wollten sich dem Kampf stellen, viele steuerten geradewegs auf ihr Ende zu, ohne es auch nur zu ahnen. Lawijel befand sich bereits zu Tisch, als er den Blonden vernahm, regte sich freudig und steuerte direkt auf ihn zu. Scheinbar, dessen momentane Verfassung übersehend, schloss er ihn sogleich in seine Arme. Zu lange hatte er ihn allein gelassen, ihn nicht in seiner Nähe gespürt. Er, der seinen Traum wahr werden lassen sollte, er, der endlich ein für alle mal die Fronten klarstellen sollte. Sein Schützling hingegen nahm ihn erst wahr, als er bereits in dessen Armen war. Verwirrt wendete er den Blick nach oben, sah in die stets kühlen Augen. Doch sagen tat er nichts, was sollte er auch sagen? War doch alles, soweit es ihn betraf, geklärt. Ohne sich zu wehren gab er nach, ließ sich zum Tisch zerren, gab anteilnahmslos seine Bestellung dem Kellner, saß einfach nur da, abwartend was als nächstes passieren sollte. Lawijel unterdessen betrachtete seinen Schützling genau, sah ihn mit ernster Mine an, schien genau zu wissen, worum sich die Gedanken seines Gegenübers zu drehen schienen. Doch darauf eingehen wollte er nicht. Warum auch? Es war alles gesagt. Alles geklärt. Das einzige was sie jetzt tun konnten war warten, warten auf den Moment der Entscheidung. Doch dieses Warten war die reinste Qual. Auch in Lawijel wuchs die Anspannung mit jeder weiteren Sekunde die verstrich, doch ließ er es sich nicht anmerken. Er gab sich wie immer, teilweise anteilnahmslos, andererseits zutiefst interessiert, man wusste nie woran man bei ihm war, genau dies zeichnete seine Macht aus. Und doch wagte es niemand seine Worte, seine Taten in Frage zu stellen. "Viele sind gekommen, Drachen die du nicht kennst sind von weit her gekommen, fiebern auf den Tag zu an dem sich unser Schicksal endlich erfüllen soll. Und es kommen immer noch mehr. Sie alle setzen all ihr Vertrauen in dich, setzen all ihre Hoffnung in dich. Enttäusche sie nicht!" Lawijel war sich der Wirkung seiner Worte bewusst, auch dass diese nicht gerade dazu beitrugen, dass sich der Blonde entspannte war ihm klar, und doch schien es ihm, als sei es besser, er mache sich darüber Sorgen, als dass er sich weiter über diesen Kaiba den Kopf zerbrach. Während dessen erwachte auf der anderen Seite der Stadt der junge Braunhaarige zu neuem Leben. Die Nacht war hart, doch der Grund dafür schien nicht die Tatsache zu sein, dass er die Nacht auf dem harten Boden verbracht hatte, Nein, auch ihm überfielen Träumen, Gedanken die er nicht einzuordnen wusste, die er nicht verstehen konnte, strengte er sich auch noch so an, die Bedeutung blieb ihm ein Rätsel. Ob dies nun gut oder schlecht war, konnte er nicht genau Beurteilen, auch lag es daran, dass er sich im Vergleich zu gestern anders fühlte. Sicher, an seinen Gefühlen seines Bruders gegenüber, sowie dem Blonden hatte sich nichts geändert, und doch schien alles nicht mehr so zu sein wie gestern. Er fühlte sich gut, gut nicht in dem Sinne, als dass es ihm seelisch besser ginge, nein, er fühlte sich körperlich wie ein neuer, nun ja Mensch. Dies war, im Anbetracht dessen was ihm gestern wiederfahren war absolut widersprüchlich. Es gab schon frühere Gelegenheiten in denen er die Kraft seines Lehrmeisters zu spüren bekam, und doch war es dieses mal anders gewesen. Keine Schmerzen waren zu spüren, keine Blessuren erkennbar, es war als sei der gestrige Vorfall nie geschehen. Und doch schien es allgegenwärtiger als alles andere zu sein, nahm seine gesamten Überlegungen in Anspruch. Was war gestern passiert? Akura war nicht im geringsten der, der er vorgab zu sein, dessen war er sich nun deutlich bewusst. Und dennoch blieb es ihm ein Rätsel. Warum reagierte er so? Es war doch nur Joey, kein Feind, kein Unbekannter, nein, es war nur jener nach dem er sich schon die ganze Zeit sehnte. Und er hatte ihn verjagt. Welchen Grund hatte er für sein Handeln? Auch wenn sich Seto darüber im Klaren war, das Akura ihm diese sicher nicht anvertrauen würde, beschloss er endlich Licht ins Dunkel zu bringen und ihn zur Rede zu stellen. Erst jetzt nahm er das rege Treiben auf dem Gang wahr. Ungewohnt viele verschiedene Gangarten konnte er ausmachen, zu viele als dass sie den Angestellten allein gehören konnten. Wer waren all diese Personen, die sich munter im Haus umher bewegten? Wer wagte es hier einzudringen, ohne dass man ihn davon unterrichtete? Langsam, beinahe zögern öffnete er die Tür, blieb erstaunt stehen. Konnte nicht fassen was er da sah, es waren mehr als er gedacht hatte. Unbekannte Gesichter, Gestalten die ihm völlig fremd waren tummelten sich geradezu in seinem Haus, blieben stehen als sie ihn wahrnahmen. Verstummten augenblicklich bei dessen erscheinen, machten ihm Platz, benahmen sich unterwürfig. Schnellen Schrittes begab er sich in die oberste Etage des Hauses, welches ohne Zweifel gerade zu überrannt wurde, so kam es ihm zumindest vor. Er konnte sich dies nicht im geringsten erklären. Oben angekommen, klopfte er nicht wie gewohnt an die riesige schwarze Holztür vor ihm. Vom Zorn, über das ungewohnte, von ihm absolut missbilligte Treiben im Haus übermannt riss er die Tür auf und stand auch sogleich in den Gemächern seines Lehrmeisters. Eisig zischte seine Stimme, sogar für ihn klang sie noch kälter als gewohnt. "Was ist hier los? Wer sind all diese Menschen hier? Warum weiß ich nichts davon?" Sein Gegenüber, immer noch ein klein wenig über die Dreistigkeit seines Schülers, hier einfach einzudringen, erbost, wendete sich ihm mit einer Mischung aus Verständnis, Wut und Abneigung zu. Ein hämisches Grinsen schlich sich sogleich auf die kantigen Gesichtszüge des, nur äußerlich scheinbar, alten Mannes. "Menschen? Hier? Ich sehe hier keine Menschen, ich sehe Dämonen. Dämonen die sich wie kleine Kinder auf den Kampf freuen, den du ja anscheinend für nicht mehr wichtig erachtest. Oder wie sollte ich den Verstoß gegen meine Regeln von gestern werten?" Ungläubig über das eben gehörte stieg die Wut des Braunhaarigen mit jedem Atemzug an, bahnte sich den Weg in die Freiheit. "Das ist immer noch mein Haus, überlege dir genau was du tust. Ich habe viel von dir gelernt, ich kenne deine Schwächen ebenso gut wie du die meinen, du solltest dir also genau überlegen mit wem du dich hier anlegst." Nun war auch Akura überrascht, sicher er hatte schon gespürt, dass Setos, wenn auch nur zum Teil erwachte, endlich einen Teil seiner wahren Macht in sich trug, doch dass dieser sich nun begann gegen ihn zu stellen, hätte er nicht gedacht. In Anbetracht der neu gewonnenen Kraft des Jungen brauchte er sich noch keine Sorgen um diese Gemütsregung seines Gegenübers machen, jedenfalls noch nicht. Es würde nicht mehr lange dauern und auch er würde gegen Seto nicht mehr ankommen, doch noch war es nicht soweit. Er war noch der Lehrer und Seto der Schüler, und Schüler hatten seines Erachtens nicht das Recht so mit ihm umzuspringen. Dementsprechend fiel auch die Reaktion Akuras auf das so ungewohnte Verhalten seines Schülers aus. Niemand sollte es wagen sich gegen ihn zu stellen. Noch nicht, noch würde er sich nicht so einfach geschlagen geben. Wusste er doch genau, dass ihm Seto jetzt höchstens ebenbürtig sein könnte, denn solange dieser nicht vollends erwachte, gab es niemanden der eigenen die sich gegen ihn stellen konnten und lebend davon kamen. Sogleich schien sich sein Gesicht in eine schreckliche, nichts menschenähnliches in sich tragende Fratze zu wandeln. Nein, er würde seine Position nicht einfach aufgeben und Seto die Führung überlassen, das wollte er ihm auch deutlich zeigen. Vergessen waren all die Vorsätze seine wahre Gestalt noch nicht zu zeigen, statt dessen entschied er sich seinem Gegenüber eine gehörige Lektion zu erteilen von noch nie da gewesenem Ausmaß. Ein Wimpernschlag später stand nicht mehr der Lehrmeister Akura vor dem jungen Brauhaarigen, nein, diesmal zeigte sich die wahre Gestalt seines Gegenübers. Die goldenen Schwingen hatten nichts wunderbares an sich, der Schein der von ihnen aus ging, hatte nichts von Wärme oder gar friedlichem Licht in sich, es blendete, schien eine einzige Täuschung zu sein. Dieses war kein Gold, dessen man sich erfreuen kann, nein, vielmehr glich es dem Glanz eines Feuerscheins, empor gestiegen aus den finstersten Winkeln der Hölle. Seto stockte der Atem, mit so etwas hätte er beim besten Willen nicht gerechnet. Blankes Entsetzen spiegelte sich in den blauen Augen des Braunhaarigen. Diesem Mann hatte er vertraut? Dieser Kreatur das eigene, sowie das Leben seines kleinen Bruders anvertraut? Das durfte einfach alles nicht wahr sein, es konnte nicht wahr sein. Sollte er sich dermaßen getäuscht haben, hatte es dieser Mann, dieser Dämon, dieses Monster, geschafft in dermaßen blind dem Offensichtlichem gegenüber zu machen? Die Wut die in ihm aufstieg, schien schier endlos zu sein, suchte sich allein den Weg nach außen. Mit aller Macht wehrte er sich dagegen, doch diesem Gefühl konnte er nichts entgegen setzen, vielleicht wollte er es auch in diesem Moment, tief in seinem Innersten nicht einmal. Rohe, brutale, lodernde Wut suchte sich ihren Weg an die Oberfläche, ohne das der Junge es kontrollieren konnte. Er registrierte nicht einmal die Veränderung die er selbst, just in diesem Moment durchlebte, merkte nicht die schwarzen Schwingen, welche sich den Weg aus seinen Schulterblättern suchten. Wusste nicht woher der Griff auf einmal kam, den er sogleich fest umklammerte. Akura konnte seinen Augen nicht trauen, sicher, er hatte gewusst, dass Seto im Begriff war zu erwachen, doch dass er solche Fortschritte gemacht haben sollte, damit hätte er nie gerechnet. Noch nie hatte er seine Schwingen gesehen, wusste lediglich aus alten Legenden wie sie aussahen, noch nie hatte er das legendäre Schwert gesehen, welches sein Schüler nun in Händen hielt. Angst überfiel ihm, vielleicht hatte er sich getäuscht in der Annahme er könnte es noch mit ihm aufnehmen. Doch nun war es zu spät, wenn er nicht wollte, dass all seine Arbeit umsonst gewesen sein sollte, musste er sich dieser Herausforderung stellen, doch nicht nur das, er musste diesen Kampf für sich entscheiden. Es blieb ihm keine andere Wahl, er musste gewinnen um seine Vorherrschaft inne zu behalten. Es gab kein zurück, koste es was es wolle, er würde all seine Kraft aufbringen müssen, doch das war es ihm wert. Seto unterdessen war wie von Sinnen, die Überraschung über das so plötzlich erscheinende Schwert seines Gegenübers hielt sich in Grenzen, zu oft schon hatte er es mit angesehen. Gesehen wie aus dem unscheinbaren Lichtkreis vor ihm die Klinge erschien, wie er nach ihr Griff um sich in Position zu bringen. Doch seine Klinge, die er in Händen hielt war neu, doch störte es ihm nicht im geringsten Maße. Die Klinge war ebenmäßig, fast schon schön anzuschauen, glänzte mit einer Magie, die vielen den Atem verschlug. Strahlte eine dermaßen große Kraft aus, dass niemand sonst es wagen würde sich ihr zu nähern, geschweige sie in Händen halten zu wollen. Doch das wichtigste für den Braunhaarigen in diesem Moment war, dass sie sich gut anfühlte. Nicht fremd, nicht absonderlich, nein, sie wirkte vertraut. Sie schmiegte sich wie ein alter bekannter an seine Hand, schien scheinbar mit ihr zu verschmelzen. Und er fühlte diese Energie, diese Kraft die von ihr ausging. Doch es war nicht nur die Kraft des Schwertes die er spürte, auch seine eigene schien ihn fast zu übermannen, noch nie zuvor hatte er solche Macht in sich gespürt. Und es gefiel ihm, er genoss es. Doch die für eine Sekunde aufflackernde Angst in den Augen Akuras gefiel ihm noch tausend mal besser. Kein kurzes Zögern folgte, nein, er setzte sogleich zum ersten Schlag an, stürmte auf seinen Gegner zu, bereit diesen für immer aus seinem Leben zu bannen. Doch so leicht würde es Akura es ihm nicht machen, der auf einmal so jung erscheinende Mann sprang mit einer unglaublichen Geschmeidigkeit zur Seite, entfloh somit der zerschmetternden Kraft des Hiebes. Einzig und allein jedoch aus dem Grund nun selbst zu einem Schlag auszuholen. Funken stieben als sich die Klingen trafen, klirrend verhakten sie sich, beinahe so, als kämpften die beiden Schwerter ebenfalls gegeneinander. Immer schneller folgten Angriff und Verteidigung nun aufeinander. Immer mehr steigerten sich die Gegner in den Willen siegen zu wollen. Ohne auf die Verletzungen des anderen zu achten führten sie ihren Kampf fort. Akura hatte alle Mühe den Schlägen rechtzeitig auszuweichen, hielt sich krampfhaft am eigenen Schwert fest, ganz so als würde es das einzige sein, dass ihn davon abhielt zu Boden zu gehen, den Kampf somit zu verlieren. Seto hingegen spürte keinerlei Schmerz, keinerlei Ermüdung, da war nur noch Hass, Hass auf denjenigen dem er sich anvertraute, Hass demjenigen gegenüber der ihn verraten hatte, Hass demjenigen gegenüber der ihn auf diese Weise hintergangen hatte, das Leben seines Bruders, sowie das eigene in Gefahr brachte. Akura hingegen kämpfte kontrolliert, jeder seiner Schläge hatte eine Absicht, er wusste genau, die so plötzlich erwachte Kraft seines Schülers würde sein einziger Fehler sein. Er wusste er konnte sie noch nicht unter Kontrolle halten, wusste er könne sich der Wut nicht entziehen, sich ihr willenlos hingeben, ohne auch nur einen Gedanken an Strategie oder gar Taktik zu verschwenden. Das war auch letztendlich der Grund warum der Lehrer, wenigstens diesen Kampf, für sich entscheiden würde. Den letzten Schlag abwehrend stand er seinem Schüler gegenüber, außer Atem zwar, doch würde der Kampf nicht mehr lange andauern. Seto registrierte jede einzelne Bewegung Akuras, sah wieder dieser mit jeder Attacke mehr nach Luft ring, jetzt würde er ihn ein für alle mal aus seinem Leben verbannen, dessen war er sich sicher. Seine gesamte Kraft legte er ihn diesen einen Schlag, bereit sein Gegenüber für immer aus dieser Welt zu bannen. Akura sah dieses Funkeln in den Augen seines Schülers, mochte es jedoch nicht auf anhieb zu deuten können, erst als er sah wie sich Seto in Bewegung setzte, auf ihn zu stürmte, das Schwert erhob und mit aller Kraft zu schlug erkannte er die Bedeutung. Im letzen Augenblick schaffte er es auszuweichen, der tödlichen Kraft der Klinge zu entkommen, setzte augenblicklich zur Gegenwehr an, drehte sich in Windeseile, packte Setos freien Arm, schleuderte ihn mit all seiner Kraft gegen die Wand, erhob sein Schwert und setzte dieses an dessen Kehle. Überrumpelt von dessen Aktion konnte Seto sich nicht wehren als er den Arm spürte, der ihn packte, konnte sich nicht abstützen als er die Wand näher kommen spürte. Zu viel Kraft hatte er in diesen Schlag gelegt, doch genau diese Kraft ließ ihn nun herumschleudern, machte ihn wehrlos, ja, er hatte die Kontrolle verloren, dessen war er sich nun bewusst. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er seinen verhassten Feind direkt in dessen Augen, wehrte sich mit Leibeskräften gegen diese stahlharte Umarmung, spürte die Klinge an seinem Hals, doch fürchtete er sie nicht. Leise, fast schon sanft, sprach die Stimme seines Lehrmeisters zu ihm, doch wurde die Sanftheit der Klänge durch den Wortlaut ins Gegenteil gekehrt. "Du kannst mich nicht besiegen, sieh es ein, ich bin und bleibe alles was du fürchten solltest. Stell dich noch einmal gegen mich und du wirst meine gesamte Kraft zu spüren bekommen, und glaube mir, dann wirst du es nicht überleben!" mit jedem gesprochenem Wort nahm das bedrohliche Zischen in der Stimme weiter zu, jagte einen Schauer nach dem anderen über den Rücken Setos. Er musste es einsehen, er war noch lange nicht so weit sich gegen ihn zu stellen, vielleicht war es auch ein Fehler gewesen, ihn so früh herauszufordern. Erst jetzt traf ihm die Erkenntnis mit voller Wucht, er konnte sich noch nicht unter Kontrolle halten, wusste noch nicht mit der neu erwachten Kraft in ihm umzugehen, doch was das schlimmste war, er erkannte, dass er ein weiteres mal auf Akura angewiesen war. Er konnte sich noch so sehr gegen diesen Gedanken wehren, er schaffte es einfach nicht eine andere Lösung zu finden, er war angewiesen auf ihn, nur er war es, der ihn zeigen konnte, wie man diese Energie beherrschen konnte. Wie man sie taktvoll einsetzte, wie sie einem zum Sieg verhelfen konnte, denn jetzt, da war er sich sicher, würde er zwar stark sein, dennoch eine leichte Beute für die Drachen sein. Nur mit Mühe ließ er das Schwert sinken, hörte auf sich zu wehren, gab nach. Erst als Akura merkte, wie sich sein Gegenüber entspannte, sich langsam damit abzufinden schien, lockerte er den eisernen Griff, ließ die Klinge sinken, die im gleichen Moment wie vom Erdboden verschwand. Langsam ließ er Seto los, nicht ohne jedoch seinen Blick stets auf ihn gerichtet zu lassen. Sah die anfängliche Verwirrung in Verachtung umschlagen. "Ich habe dir doch gesagt, dass du noch eine Menge zu lernen hast. Beruhige dich und trainiere, wer weiß, vielleicht schaffst du es ja doch eines Tages mich zu besiegen." trotz der milderen Stimmlage, verriet das hönische Lächeln, welches sich nun langsam auf die Lippen Akuras schlich, dass er diese Worte nicht etwa sprach um Seto zu besänftigen, nein, sie waren voller Spott und Hohn. Verletzten Seto zu tiefst, mit allem hatte er gerechnet, doch nach einer Niederlage solche Worte? Das war einfach zu viel. Nicht etwa Wut, Hass oder Zorn stieg nun in ihm herauf, einzig und allein Enttäuschung bahnte sich den Weg zum Herzen des jungen Mannes. Er musste raus hier, nachdenken, sich seiner Stärke bewusst werden, Akura entfliehen, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick. Im gleichen Moment, da er diesen Entschluss fasste, stieß er seinen Lehrmeister zur Seite, rannte förmlich gen Ausgang, durch den er sodann auch schon verschwunden war. Viele hatten den Kampf gespürt, die Mächte die dort aufeinander prallten gefühlt, doch keiner hatte es gewagt sich auch nur der obersten Etage des Hauses zu nähern. Zu groß war die Angst etwas falsches zu tun, gar den Zorn der Kämpfenden auf sich zu ziehen. Stumm, angespannt, standen sie im zweiten Stock des Hauses, unweit der Treppe, sahen den Jungen auf denen ihre Hoffnung ruhte hinunter eilen, an ihnen vorbeirauschen und gen Ausgang verschwinden. Ihn anzusprechen würde sich keiner wagen, sie waren allesamt unterlegen, selbst jene, die als mächtig unter den Ihren galten, hatten keinerlei Chance gegen den jungen Mann. Und das wusste jeder der ihren, es würde nicht mehr lange dauern und auch die Feinde würden sich dessen bewusst werden, da waren sie sich sicher. Akura unterdessen hatte sich auf einen in der nähe stehenden Stuhl niedergelassen, niemals hätte er damit gerechnet, eine solche Kraft aufbringen zu müssen, um diesen Kampf für sich zu entscheiden. Zwar ließ er es sich während und nach dem Kampf nicht anmerken, doch waren seine Reserven während der Auseinandersetzung beinahe zur Neige gegangen. Nur am Rande registrierte er die, nun im Dunkel des Schattens auftauchende Figur. Er wusste wer es war, doch konnte er ihn mit den Augen noch nicht erkennen, wohl aber dessen Anwesenheit fühlen. "Komm schon raus, ich weiß dass du da bist!" für seine Verhältnisse viel zu schwach klangen diese Worte, doch spiegelten sie genau dessen momentane Verfassung wieder. Lawijel saß noch immer am Tisch, beobachtete den Jungen ihm gegenüber, der anscheinend lustlos im Frühstück herumstocherte, als er wie vom Blitz getroffen herumfuhr, plötzlich aufstand und auch sogleich den Raum verließ, ohne ein weiteres Wort von sich zu geben, geschweige denn eine Erklärung für seinen abrupten und spontanen Aufbruch. Er hatte etwas gefühlt, etwas schlimmes, etwas gewaltiges. Und er wusste genau, an welchem Ort er suchen musste, um die Quelle dessen zu finden. Schnell erreichte er ihn, verschaffte sich Zugang, auf seine eigene, nur ihm bekannte Art und Weise. Ein Kampf war das erste was er sah, Klingen die aufeinander hetzten, Funken stieben, sich ineinander verhakten. Lange dauerte der Kampf jedoch nicht, keiner der beiden schien ihn wahrgenommen zu haben, doch erkannte er im ersten Augenblick wie ernst die Situation war, in die er sich eben hinein manövriert hatte. Nein, um nichts in Welt würde er sich einmischen, es war schlichtweg nicht seine Angelegenheit, egal wer den Sieg davon tragen würde. Doch brauchte er nicht einen Gedanken an die Niederlage seines alten Freundes verschwenden, er wusste, er würde noch nicht verlieren, konnte sich noch recht gut gegen die Attacken seines Schülers wehren, doch merkte er auch schnell, dass dieser eine zunehmende Bedrohung darstellte. Für ihn, für seinen eigenen Schüler, welchen er zurück im Hotel gelassen hatte, für den Kampf der noch ausstand. Der Kampf war vorbei, er sah den Jungen aus dem Zimmer gehen, sah wie sich der scheinbar alte Mann auf den nächstbesten Stuhl setzte und tief durchatmete. Nein, er brauchte sich nicht zu erkennen geben, spätestens jetzt würde der alte Mann ihn wahrnehmen. Dies tat er auch sogleich, machte ihn darauf aufmerksam, dass er sich nicht verstecken brauche, da er genau wusste, dass er anwesend war. Langsam trat er aus dem Dunkel des Schattens, auf seinen vertrauten, wenn auch nicht sonderlich gemochten Gefährten zu. "Akura, wie ich sehe, hast du so deine Schwierigkeiten mit deinem Zögling. Ich hoffe du bekommst das bald in den Griff! Ich will nicht, dass der Kampf scheitert, nur weil du nicht auf so einen Jungen aufpassen kannst." Akura würdigte dem Mann aus dem Dunkel keinen einzigen Blick, zu sehr geschwächt war noch von der Auseinandersetzung. "Keine Angst, ich werde ihn im Griff behalten. Achte du lieber auf deinen Jungen, wir wollen doch nicht, dass er sich am Ende noch weigert zu kämpfen. Immerhin hat er ja noch keine Ahnung wer sein wahrer Gegner sein wird." ein hämisches Lächeln stahl sich erneut in die von Erschöpfung gezeichneten Züge des Männergesichtes. "Da wir schon mal beim Thema sind, Akura, wie denkst du dir, wirst du Seto zum Kampf bewegen können? Ich denke mal nach dem was heute hier geschehen ist, wird er sich nicht mehr all zu viel von dir bieten lassen." "Lawijel, hast du keine anderen Sorgen? Denkst du wirklich ich würde ihn einfach so hergeben? All meine Arbeit für nichtig erklären lassen, nur weil so ein Knabe sich weigert meinen Befehlen zu gehorchen? Ich dachte du kennst mich besser! Immerhin ist er ja nicht der einzige der alten Familie, der zum Leben erweckt wurde, nicht umsonst entschied der Rat, den kleinen mitzuschicken! Und glaube mir, seine Rolle in diesem Spiel ist weitaus tragender als du es dir ausmalen könntest!" das Lächeln in Akuras Gesicht vertiefte sich zu einer unmenschlichen Fratze, gespickt von Bosheit und Intrige. Ja er hatte einen Plan, schon lange hatte er diese Möglichkeit in Betracht gezogen, doch das heute Geschehene sorgte dafür, dass es nicht nur eine Möglichkeit blieb. Es wurde ein Plan, abgrundtief verabscheuungswürdig, und doch auf eine Weise genial, die ein normaler sterblicher nicht erahnen konnte. Lawijel schien zu verstehen, wendete sich sogleich wortlos ab, und verschwand im Dunkel. Schon lange bestand ein Band zwischen den beiden Völkern, geknüpft aus Wut, Vertrauen aber auch aus Hass. Seite an Seite hatten sie damals gekämpft, sich immer wieder den Rücken gestärkt, ohne es jedoch zu irgend einem Zeitpunkt öffentlich zu machen. Was hatte denn die Welt davon, wenn sie über diesen geheimen Bund Bescheid wüsste? Absolut nichts! Sie würden nicht mehr Antworten finden als sie es jetzt taten. Es war unwichtig, wie sie darüber dachten, Menschen zählten schlichtweg einfach nicht, haben sie nie, und würden sie nie tun. Warum also Benzin ins Feuer schütten, wenn das Ergebnis das gleiche bleibt? So sehr sich Akura, alsgleich auch Lawijel gegen diesen Gedanken zu wehren versuchten, sie schafften es nicht, sie waren untrennbar mit einander verbunden. Schon allein die Tatsache, dass sie beide dem Hohen Rat angehörten machte sie von einander abhängig. Auch wenn sie die Ausbildung der beiden Würdenträger übernahmen, so war ihnen das Ergebnis des Kampfes eigentlich nicht wichtig, das einzige was zählte, war dass dieser überhaupt statt fand. Der Sieger war nicht wichtig um das Gleichgewicht zwischen den Mächten zu halten, ganz gleich welcher der beiden die Auseinandersetzung überlebte, das Schicksal würde sein Blutopfer bekommen. Und das war ja auch schließlich Ziel der ganzen Angelegenheit. Mehr würde es nicht brauchen, um das Gleichgewicht für das nächste Zeitalter zu stärken. Joey verstand das plötzliche Verschwinden ebenso wenig, wie die anderen, die sich in der Zwischenzeit zu ihnen gesellt hatten. Auch konnte er sich keinerlei Grund denken, der den Gesichtsausdruck seines Herren veranlasste, kurz bevor selbiger verschwand. Es machte auch nicht wirklich Sinn, sich darüber Sorgen zu machen. Kannte er dieses seltsame Verhalten doch schon von Anfang an. Es kam nicht selten vor, dass Lawijel scheinbar grundlos verschwand um dann, besser gelaunt denn je, wieder aufzutauchen. Dem Blonden war klar, man würde ihm nie die gesamte Wahrheit erzählen, ihn niemals in das gesamte Geheimnis seiner Vergangenheit einweihen, doch war ihm diese Gewissheit nicht unbedingt ein Dorn im Auge, nein, sie schien ihm gleichgültig. Was interessierte es ihm, warum er kämpfte? Er wusste lediglich, dass er sich nicht wehren konnte, dass er kämpfen musste, warum auch immer man das von ihm verlangte, er war sich sicher, man hatte seine Gründe. Verstehen musste er diese nicht. Im Moment galten seine Gedanken eh jemand anderem, jemand nach dem er sich mit jeder Faser seines Körpers sehnte. Den er nicht sehen konnte, bei dem er nicht sein konnte. Der Grund dafür hingegen interessierte ihm mehr als alles andere. Seto war das einzige was zählte, alles andere war belanglos geworden. Während die anderen Drachen sich ihrer wilden Fantasien über das so plötzliche Verschwinden hingaben, aß der Blonde unbeeindruckt weiter, was nicht sonderlich wenige fragende Blicke auf sich zog. Doch war es ihm gleich, er kannte weniger als ein zehntel der Kreaturen die sich Drachen schimpften, die sich wie Parasiten in sein Leben geschlichen hatten, die der Meinung waren, sich seiner annehmen zu müssen, ihm ihre Bewunderung zeigen mussten. Er brauchte niemanden Rechenschaft ablegen. Niemand würde es wagen sein Handeln in Frage zu stellen, dies war der einzig positive Gedanke an der ganzen Sache. Er hatte Macht über jeden einzelnen der seinen, auch über Lawijel würde er sich hinwegsetzen, würde er diesen Kampf gewinnen. Wenngleich diese Gewissheit einen Trost darstellte, ging sie doch mit einem flauen Gefühl einher. Denn wissen, was nach dem Baldigen sein würde, konnte er nicht, er war sich noch nicht einmal sicher, ob er es überhaupt wissen wollte. Gelangweilt erhob auch der Blonde sich nach einiger Zeit, konnte dieses infantile Gehabe seines gleichen einfach nicht mehr ertragen, so beschloss er sich auf sein Zimmer zurück zu ziehen, oder noch ein wenig mit Daiko zu trainieren, sollte dieser anwesend sein. Akura hatte sich schneller erholt als es den Anschein hatte, nur kurz nachdem sein Besucher verschwunden war, begab auch er sich aus seinen Gemächern um seinen perfiden Plan endlich in Angriff zu nehmen. Es dauerte auch nicht lange da hatte er das Ziel seines Weges erreicht, blieb vor einer ebenholzfarbenen Tür stehen, öffnete sie ohne auch nur einen Augenblick daran zu denken anzuklopfen und betrat den dahinter liegenden Raum. Lediglich ein leichtes Räuspern seinerseits machte auf ihn aufmerksam. Es war ein Raum, ideal ausgestattet für einen Jugendlichen in dem er sich nun befand. Auch wenn er den Besitzer dieser Gemächer nicht sofort sehen konnte, so war er sich sicher über dessen Anwesenheit. Mokuba hörte zwar die Tür nicht, wie sie sich öffnete, doch vernahm er sogleich ein, ihm nur allzu bekanntes Räuspern, dass ihn über die Anwesenheit dieses, mittlerweile verhassten "Menschen" in Kenntnis setzte. Auch das inzwischen ungeduldiger klingende Räuspern, was folgte, verleitete ihn nicht zur Eile. Warum auch? Was hatte dieser Kerl eigentlich noch hier zu suchen? Vor allem, was wollte er von ihm? Ganz in Ruhe, ohne sonderlich große hast, im Gegenteil er verlangsamte sein Tempo auch noch, trat er aus der Dusche, welche sich angrenzend an seinem Zimmer im Bad befand. Nach ungefähr zehn Minuten, in denen immer wieder ungeduldige Seufzer, sowie Räuspern zu vernehmen waren, begab er sich endlich in sein Zimmer, um seinen ungebetenen Besuch nun doch in Empfang zu nehmen. Man musste ihn kein großer Menschenkenner sein, um im Gesicht des Jungen puren Hass erkennen zu können, doch das machte dem alten nichts aus. Warum auch? Gegen diese halbe Portion würde er mit Leichtigkeit gewinnen, sollte dieser es auf einen Streit hinaus laufen lassen, dessen war sich Akura bewusst. "Ich habe eine Aufgabe für dich, also zieh dich an und komm mit!" erklang auch schon die inzwischen mehr als gereizte Stimme Akuras. Mokuba traute seinen Ohren kaum, was denkt sich dieser Kerl eigentlich, erst so ein Theater machen, um dann so zu tun als sei nie etwas vorgefallen? "Und was für eine Aufgabe währe das?" Oh ja, auch Mokuba hatte inzwischen einen gefährlichen Ton in der Stimme, längst war er nicht mehr der kleine Junge, dem man alles erzählen konnte und erwarten konnte, dass dieser alles ohne es zu hinterfragen glaubte. Auch er, gerade er war misstrauisch dem alten gegenüber geworden, hatte er doch schon lange vor seinem Bruder dessen Absichten in Frage gestellt. "Das wirst du schon früh genug erfahren!" damit packte der alte Mann den Knaben am Arm und zog ihn mit sich, nicht auf die kläglichen Versuche der Gegenwehr achtend, schleifte er ihn hinter sich her. Mokuba wehrte sich mit allen Kräften, doch musste er nur zu schnell einsehen, dass er sich aus den stahlharten Fängen nicht befreien konnte. So gab er schnell nach, hörte auf sich zu wehren, er würde seine gesamte Kraft noch brauchen, er wusste zwar nicht woher dieser Gedanke auf einmal kam, doch schien es ihm richtig diesem zu folgen. Still ließ er sich die Treppen hinunter schleifen, am Eingang des Hauses vorbei, durch einen langen Gang. Plötzlich bemerkte er, dass es hier nicht mir rechten Dingen zugehen konnte. Was zur Hölle sollte er denn im Keller für eine Aufgabe erfüllen? Das Leben, der Wunsch sich zu wehren kehrte genau so schnell in den jungen Körper zurück wie er gegangen war. Mit Leibeskräften stemmte er sich gegen seinen Peiniger, der diese Reaktion lediglich mit einer Verstärkung des, sowieso schon schmerzenden Griffes um seinen Arm, sowie mit einigen gezielt plazierten Schlägen in die Magengrube quittierte. Kraftlos sank der Junge zusammen, mit allem hatte er gerechnet, doch das war zu viel. Akura konnte ihn gerade noch auffangen, nahm den inzwischen bewusstlosen Jungen, mehr oder minder zärtlich auf den Arm und setzte, ohne auch nur eine Mine zu verziehen, seinen Weg in Richtung Kellergewölbe fort. Dort angekommen öffnete er sogleich eine der zahlreichen Türen, warf den Jungen hinein, und gab demjenigen der sich bereits in dem Raum befand, mit eisiger, boshafter Stimme letzte Instruktionen. "Lass ihn keine Sekunde aus den Augen, lass dich von seinem Aussehen nicht täuschen, er ist stark also achte gut auf ihn. Sollte er allerdings Schwierigkeiten machen, züchtige ihn, aber denk dran, ich brauch ihn lebend." Wieder dieses eiskalte Lächeln. Schnell war die Tür geschlossen, der Junge dahinter eingesperrt, bewusstlos, nichts ahnend was noch auf ihn zukommen würde. Akura unterdessen suchte seinen Schützling, nicht etwa um ihn in Kenntnis über das Fernbleiben seines jüngeren Bruders zu setzen, oder gar seine Forderung für dessen Freilassung an ihn zu richten. Nein. Er wollte ihn trainieren, die Zeit in der er sich auf den Kampf vorbereiten konnte verstrich mit aller Macht, und sie hatten nicht gerade viel Zeit vor sich. Akura war sich sicher, das Fernbleiben Mokubas würde unentdeckt bleiben solange man den Braunhaarigen in Schach hielt, denn genau das hatte Akura vor. Er würde ihn gegen jeden einzelnen der angereisten Dämonen kämpfen lassen, obgleich er wusste, diese könnten ihm nie das Wasser reichen, so konnte Seto doch einiges in Sachen Beherrschung sowie Strategie und Taktik von ihnen lernen, denn davon, da war sich Akura sicher, wusste Seto noch eindeutig zu wenig. Immerhin sollte der Kampf ja nicht schon nach nur wenigen Sekunden entschieden werden, nein, wenn es schon einen gab, dann sollte dieser auch spannend sein. Wofür wären denn sonst die ganzen Vorbereitungen gewesen? Zielstrebig begab er sich aus dem Haus, durch den Garten direkt zu einer kleine Wiese die versteckt hinter einigen Bäumen lag. Er konnte sich denken, dass sich Seto hierhin verzogen hatte, er kannte ihn besser als irgend jemand sonst, auch wenn der Braunhaarige da anderer Meinung war. Er fand ihn auch schnell. Seto musste einfach da raus, konnte nicht so recht mit der erlittenen Niederlage fertig werden, musste erst einmal wieder Herr über seine Sinne werden. Begreifen was da drinnen sich überhaupt abgespielt hatte. Auch war er sehr überrascht über seine eigenen Mordgedanken, welche allesamt Akura galten, erschrocken über solche Macht zu verfügen, dass er sie nicht kontrollieren konnte. Wie sollte er es denn schaffen, in der kurzen Zeit die ihm noch blieb, all diese Probleme zu bewerkstelligen? Dann gab es ja auch noch Joey, der unentwegt seine Gedanken in Anspruch nahm, den er sich in seine Nähe wünschte, den er berühren wollte. Es wuchs ihm langsam aber sicher alles über den Kopf und das hasste er. Er hasste es, keine passenden Antworten zu finden, sich von anderen abhängig machen zu müssen, um voran zu kommen, denn das musste er tun, wenn er wollte, dass Akura ihm die Geheimnisse verriet, wie man mit einer solchen Macht richtig umgehen soll. Lange lag er auf der Wiese, versuchte ein einziges Mal seit langer Zeit einfach nur abzuschalten, nur an angenehme Dinge zu denken. Sich der Freude die er empfand als er Joey küsste hingeben, sie endlich, wenn auch nur in Gedanken genießen zu können. Wie gerne wäre er jetzt bei seinem Blonden, würde dies wiederholen wollen. Doch da riss ihm auch schon die verhasste Stimme seines eben noch Gegners aus seinen Gedanken und Träumen. Kapitel 12: ein letztes mal noch.... ------------------------------------ lange, sehr lange, zu lange hats gedauert, aber nu gehts endlich weiter !! ich wünsch euch viel spaß und hoffe ihr seid nich sauer ^^ an dieser stelle: *alle mal knuddels* ihr seid sooo suuuuuuuper *kreisch* danke für die vielen kommis ^^ spezial greetings to *trommelwirbel* ... dat waldinschen, dat sora-mausel, und die mononoke-chan ^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 21. Kapitel "Hast du dich jetzt wieder beruhigt? Du hast doch nicht wirklich auch nur eine Sekunde geglaubt du könntest es mit mir aufnehmen und als Sieger hervorgehen? Hab ich dir denn so wenig beigebracht?" beinahe schon sanft erklang diese, in letzter Zeit so fremde Stimme, seines Lehrmeisters. Doch vermochte diese neue Sanftheit sich nicht in den Worten zu spiegeln. Zu tief saß das eben Geschehene. Wie konnte er nur so tun, als sei nichts gewesen? Hatte er es nicht auch gespürt, diese neue Kraft in ihm? Diese Wut, die alles und jeden zerbersten könnte? Sicher doch! Akura hatte sie gespürt, jede Faser seines Körpers hatte es zu spüren bekommen. Nun war es an ihm, seinen Schüler auf den vermeintlich richtigen Weg zu leiten, ihm zu zeigen, wozu diese neue Macht fähig war, wozu Seto fähig war. Und er wusste genau, es war nur noch eine Frage der Zeit und auch diese Widerspenstigkeit würde ihm zu seinem Sieg verhelfen. Denn genau dieser Hass, der Hass den Seto mehr und mehr gegenüber seinem Lehrer empfand, war es der seine Macht kennzeichnete. Akura war es im Endeffekt egal, wen der braunhaarige hassen würde, solange er nur hasst. Ist Hass doch die zerstörenste aller Eigenschaften, die gefährlichste, aber auch die simpelste. Es war nicht schwer jemanden dazu zu bringen Abscheu zu empfinden, doch diese richtig einsetzen vermag nur der Beste. Menschen sind leicht zu beeinflussen, das wusste Akura nur zu gut. Die Tatsache, dass es sich bei seinem Schüler um keinen "reinen" Menschen handelte spielte keine Rolle, denn es sind die Empfindungen die jene Menschen von den Dämonen und Drachen unterschieden. Sollte Seto doch diesen blonden Jungen lieben, sollte er sich doch mit jeder Faser seines Herzens nach ihm sehnen, denn so lange er diese Gefühle hegte, war er menschlicher und somit kontrollierbarer als irgend ein anderer der Seinen. Macht hin oder her, solange sein Schüler seine Gefühle nicht unter Kontrolle hatte, würde er nie gegen ihn gewinnen können. Zu gegebener Zeit, zum richtigen Anlass, würde er ihm auch diese Gedanken austreiben, dessen war er sich sicher. Obgleich es für ihn bedeuten würde, seine Position aufzugeben, seiner wahren Bestimmung zu entsagen. Doch würde es für ihn kein Ende geben, es würde Leben kosten, unendlich viel Zeit die verstreichen würde, doch letztendlich würde sich der Kreis schließen und das Schicksal nach einem neuen Blutopfer dürsten. Dann würde auch seine Bestimmung einen neuen Anfang finden. Beinahe schon erschrocken fuhr der braunhaarige in die Höhe als er die Worte Akuras vernahm, hatte er doch mit jeglicher Reaktion außer dieser gerechnet. Diese ihm so völlig unerklärbare Sanftheit in der Stimme, wenn gleich auch diese sich nicht in den Worten wieder fand, so war es doch seltsam sie nach so langer Zeit noch einmal zu vernehmen. Trotz all des hasses, hatte sich doch ein winziger Teil in ihm, zu jeder Zeit an diesen Klang erinnert. Längst vergessene Bilder, längst vergessene Tage, Zeiten in denen noch alles normal schien, in denen er noch nicht mit seiner Bestimmung konfrontiert worden war, erwachten. Seto hasste sich dafür, hasste es sich immer wieder an diese Bilder zu erinnern. Wie sollte er es denn schaffen, sich gegen ihn zu stellen, jetzt da er wusste, dass Akura ihm nicht wirklich gut gesonnen war, wenn er sich tief im innern immer noch dagegen sträubte? Wie sollte er seinen Bruder vor dieser Bestie in Menschengestalt beschützen, wenn er derart Zweifel hegte? Zweifel. In letzter Zeit zu oft sein Begleiter. Doch wie sollte er sich gegen diese wehren und wenn er sich schon nicht gegen diese wehren konnte, wie konnte er sich dann vor ihnen schützen? Wenn er sich selbst noch nicht einmal vor seinen eigenen Gedanken schützen konnte, wie sollte er dann jene Beschützen die ihm alles bedeuteten? War dies denn überhaupt der einzige Weg jene zu schützen die er liebte? War es der richtige Weg? Tief in seinen Gedanken begraben lag auch die Antwort auf diese Frage bereit, schrie danach endlich entdeckt zu werden. Allein die Angst, etwas zu erkennen wovor er sich fürchtete versperrte ihm den Weg dorthin. Denn im Grunde war die Antwort doch klar. Wie sollte er seine Lieben vor allem Unheil dieser Welt beschützen können, wenn das Unheil für diese einzig und allein darin bestand ihn zu verlieren? Der Kampf war unausweichlich, sein Schicksal war unausweichlich, der Ausgang jedoch lag in den Sternen, doch eines war von Anfang bestimmt, es gab keinen Sieger. Würde er den Kampf gewinnen, den Gegner besiegen, töten, würde er sich selbst aufgeben. Sollte er jedoch den Kampf verlieren, verlor er sein Leben. Wie man es auch sah, seine Lieben vor Unheil beschützen konnte er nicht, noch nicht! Sah er sonst doch alles klar vor Augen, verschloss sich dieses vor ihm. "Was ist? Willst du hier ewig auf der Wiese rumliegen? Komm mit! Es ist Zeit für die nächste Lektion!" ein weiteres Mal wurde der Braunhaarige von dieser Stimme aus seinen Gedanken gerissen, ein weiteres Mal entfachte allein dieser Ton eine stille aber allgegenwärtige Wut in ihm. Doch wollte er seinem Ziel näher kommen, so musste er ihr folgen, musste ihr nachgehen, wenn auch nicht mehr für lange. Schwerfällig, immer noch erschöpft von den Anstrengungen des Kampfes erhob er sich nun, gewillt ein letztes Mal seinem Lehrer zu folgen. Wenngleich er sich nicht sicher sein sollte, ob er diese neue Lektion wirklich lernen wollte, so beschlich ihn doch eine gewisse Neugierde. Und das Verlangen sein wahres Potential endlich vollends ausschöpfen zu können, kämpfte letztendlich auch den Rest an Zweifel diesbezüglich fort. So folgte er Akura zurück in das Haus, welches ihm immer fremder zu werden schien, welches von Artgenossen gerade zu überrannt wurde. Nie hätte er gedacht, dass es so viele sein würden, die sich diesem Kampf anschließen, die bereit sind ihr Leben zu geben, die damit rechneten ihr Leben zu geben, es sogar begrüßten. Die Erkenntnis, es gäbe in diesem Kampf tatsächlich Geschöpfe, lebende, atmende Geschöpfe, die ihr Leben ohne jeglichen Zweifel an ihrem Tun so sinnlos aufs Spiel zu setzen, war erschreckend. Vielleicht das Einzige was ihn in seiner jetzigen Gemütslage ängstigen konnte. Wie konnte er es verantworten, dass sein Kampf dermaßen viele Leben fordern sollte? Sicher, es gab einen Punkt ab dem es nicht mehr in seiner Macht läge, wie viele Seelen es kostet, doch war er sich nicht sicher, ob er diesen erreicht hatte, kurz davor stand, oder ob er gar schon überschritten war. Noch ehe er sich seiner Gedanken hingeben konnte, schallte ihm auch schon eine unbekannte Stimme entgegen. Ein weiterer Neuankömmling, scheinbar weitaus weniger ehrfürchtig als die anderen. Denn dieser wagte es ihn direkt anzusprechen, dieser brach somit die Regeln. Allein die Stimme, die Tonlage und nicht zu letzt die Wortwahl, würde in so manchem Unsicherheit oder gar Angst hervorrufen. Doch Seto störte vielmehr die Dreistigkeit mit der dieser Fremde ihm am Ärmel packte, ihn mit misstrauischem, ungläubigem Blick musterte. Er brauchte ihm nicht einmal direkt in die Augen zu sehen um zu wissen, warum Kodaminas, so wurde er von einem der Älteren gerufen, ihm diesen Blick zukommen ließ. Der größere wollte einfach nicht wahr haben, dass er der Auserwählte sein sollte, war er doch viel zu schmächtig um als Kämpfer angesehen zu werden. Es war nicht unbedingt im Interesse des Braunhaarigen sich gleich zweimal an einem Tag seiner Wut hinzugeben und erneut zu kämpfen. Doch schien es ihm eine gute Gelegenheit ein wenig mehr über seine wahrhaften Kräfte in Erfahrung zu bringen. Akura sollte es nur recht sein, zum einen kam die Herausforderung nicht unbedingt unerwartet, wusste er doch, wie Kodaminas über die Kämpferqualitäten seines Schützlings dachte, zum anderen war es sowieso an der Zeit Seto sein wahres Potential an Kraft entdecken zu lassen. Doch was viel wichtiger war, war das sein Schüler sich mit eben jenem Kraftpotential auseinander setzte und letztendlich damit umzugehen lernte. Mit freunde sah er, wie in Seto die Kampfeslust Oberhand gewann, wie er sich dank einer schnellen Drehung aus dem festen Griff des großen schwarzhaarigen Hünen befreite, sich positionierte und gleichermaßen zum Gegenschlag ausholte. War sich Seto noch vor einer Sekunde im Klaren darüber, dass ihm dieser große, scheinbar schwerfällig wirkende, Schwarzhaarige nicht im geringsten das Wasser reichen konnte, so wurde er schon in der nächsten eines Besseren belehrt. Beinahe ohne Mühen erschien zum zweiten Mal an diesem Tage, diesmal jedoch nicht unerwartet, das Schwert in seiner Hand. Es dauerte den Bruchteil einer Sekunde, in der er begriff, dass allein die Wut und die Kampfeslust ausreichte um es erscheinen zu lassen. Dieser Kampf würde weitaus weniger Kraft kosten als jener, den er gegen seinen Meister gerade noch verlor, dennoch lag die Schwere und die Bedeutung nicht in der Härte der Schläge oder der Zielsicherheit, es war die Taktik die in diesem Kampf das Geschehen beeinflusste. Er musste die Schwächen seines Gegners genau abwägen. Allein mit Kraft würde er gegen diesen Riesen, trotz seiner neu erwachten Macht nicht ankommen. Beinahe von Geisterhand geführt wehrte er die darauf folgenden Attacken seines Gegners ab. Doch die Angriffe seinerseits waren noch nicht so koordiniert, wie sie hätten sein müssen, um diesen Kampf schnell zu beenden. Man merkte, dass sein Gegner weitaus mehr konnte als hart zuschlagen. Sein Handeln war von bestechender Präzision, geführt durch kalte Berechnung. Ein weiterer Hieb eines riesigen Damaszener Schwertes schallte auf die in Abwehr gehaltene Klinge des Braunhaarigen. Schritt um Schritt wurde er zurück gedrängt, schaffte es ab und an einen Treffer zu landen, ohne im Gegenzug einen zu kassieren. Es waren nicht die Schmerzen, welche diese Treffer mit sich brachten, die ihn langsam rasend vor Wut werden ließen, vielmehr die Verzweiflung, das Nichtvorankommen, ließ ihn ein weiteres Mal über sich hinaus wachsen. Nicht ohne dieses Mal seinen Gegner genauestens im Auge zu behalten Griff er an. Kreuzte die Klinge des Riesen, schlug sie beiseite, kämpfte sich Schritt um Schritt voran. Um nichts in der Welt würde er sich von so jemanden schlagen, erniedrigen lassen. Mit jedem weiteren Hieb der seinen Gegner traf, wuchs sein Vertrauen in seine Kampfkünste. Erwachte das dunkle Vermächtnis aus alten Zeiten zu neuem Leben. Rasende Wut wurde von berechnender Logik ersetzt, schwerfällige Hiebe von zielsicheren geschmeidigen Bewegungen. Er war kleiner, mag sein auch körperlich schwächer als Kodaminas, doch war seine Schnelligkeit, sein Reaktionsvermögen um einiges höher als die des Herausforderers. Eine kurze Drehung und einen halsbrecherisch wirkenden Schlag später, war es geschafft, die Klinge an der Kehle des Riesen, das Schwert aus dessen Hand geschlagen. Ein Sieg der vollkommen schien, doch warum fühlte er sich mehr den je als Verlierer? Jener kurz aufflammenden Euphorie wich die Erkenntnis ein weiteres Mal gegen das Dunkle in ihm verloren zu haben. Mit Schrecken musste er feststellen, dass in solchen Situationen, er nicht mehr Herr seiner Sinne war. Sicher er handelte nicht Kopflos, bedachte jeden seiner Schritte genauestens, doch konnte er sich nicht dagegen wehren sich dabei gut zu fühlen. Einzig sein Verstand, der Rest seiner ihm gebliebenen Menschlichkeit veranlasste ihn, die Klinge zu stoppen bevor sie ihr blutiges Werk vollenden konnte. Was aber würde aus ihm werden, wenn Akura sein Ziel erreicht? Er eben diesen Rest an Menschlichkeit auch noch ausmerzen würde? Würde er es registrieren bevor es soweit kommen würde? Stumm, unfähig sich zu bewegen starrte Seto auf seine Klinge, versuchte seine Gedanken zu ordnen, eine Antwort auf unbekannte Fragen zu finden. Es gelang ihm nicht, so sehr er sich auch bemühte. Akura unterdessen ließ es sich nicht nehmen, seinem Stolz freien Lauf zu lassen. War doch ein weiteres Mal genau das eingetroffen ,was er sich erhofft hatte, wenngleich der Ausgang dieses Kampfes nicht recht in seine Pläne passte, so war es doch ein Fortschritt den man nicht außer Acht lassen konnte. Beinahe wäre es soweit gewesen, einen Atemzug bzw. einen Schwerthieb war er von seinem Ziel entfernt. Wenn er sich auch insgeheim eingestehen musste, dass es für Setos Verhältnisse dann doch ein wenig überraschend kommen würde, würde er bereits jetzt den letzten Schritt zum Dämon machen, seine Hände in Blut tränken und somit unwiderruflich das Ende heraufbeschwören. Doch auch, wenn es dieses Mal noch nicht so weit kam, so zeigte ihm das Handeln Setos, dass dieser Schritt nicht mehr fern war. Noch hatte es keine Eile, noch konnte er warten bis sein Schüler soweit war. Sicherlich ließ ihn die Gewissheit, sein Faustpfand würde notfalls dafür Sorge tragen, dass es wirklich zum endgültigen Erwachen Setos kommen würde, sicherer erscheinen. Er würde kämpfen ob nun freiwillig oder gezwungenermaßen. Noch immer auf seine nun leere Hand starrend, registrierte Seto die Blicke Akuras, wie auch die der anderen einschließlich der Kodaminas nicht. Seine Gedanken überschlugen sich, wollten einfach nicht an Klarheit gewinnen. Dennoch war es das allgemein wieder entfachte Raunen, welches um ihn herum erwachte, das ihn wieder in die Realität fallen ließ. Sein Blick wanderte über all die bekannten und unbekannten Gesichter, blieb letztendlich bei Akuras lächelndem Gesicht hängen. Fragend, schauten saphirblaue Augen in Schwarze, doch alles was Seto sah, entfachte noch mehr Fragen in ihm. Dieses Lächeln ließ kalte Schauer seine Wirbelsäule erklimmen, nicht etwa aus Furcht, eher die Ungewissheit seinerseits und die vollkommene Kälte Akuras beschworen diese. So sehr er sich anstrengte, so sehr er es sich jetzt wünschen würde, er konnte diesem Blick nicht lange stand halten. Niemals hätte er gedacht, dass in menschlich anmutenden Augen dermaßen viel Grausamkeit und Boshaftigkeit zu erkennen sein könnte. Ein weiteres Mal wurde er eines Besseren belehrt. Wie hatte er ihn nur jemals als Vertrauten ansehen können? Doch vielmehr als das beschäftigte ihn der Gedanke daran, ob dieser Blick seinem wahren Innern entsprach, ob er jemals zu dem werden würde, was er in Akuras Blick sah, was Akura wirklich war. Eine Antwort wurde ihm nicht verwehrt, vielleicht die wichtigste. Lieber würde er sterben wollen, als so zu enden, dessen war er sich sicher. Dieser Moment indem er einfach nur da stand, Akura ansah, kam ihm vor wie eine Ewigkeit, als ob die Zeit sich weigerte ihren normalen Verlauf wieder aufzunehmen, einfror und nicht wieder zu erwachen suchte. Dennoch, so stellte er fest, als er sich wieder gefangen hatte, musste dieser Moment eine geraume Zeit angedauert haben. Die Übrigen waren bereits verschwunden. Einzig und allein er und Akura standen sich noch Gegenüber, selbst sein geschlagener Gegner war nicht mehr zu sehen. Es kostete mehr Kraft als er scheinbar noch zur Verfügung hatte, sich aus diesem Augenblick zu kämpfen, sich in der Realität wiederzufinden. Nun spürte er die Anstrengung, die Müdigkeit die sich langsam jedoch beharlich in ihm ausbreitete, doch war er sich nicht sicher, ob diese wirklich einzig und allein eine Nachwirkung des Kampfes gegen den Riesen war, oder ob es an seinem Lehrer lag. Schweren Schrittes, und weitaus weniger erhaben als noch vor kurzem wand er sich ab und schlug den Weg zu seinen Gemächern ein. War er in letzter Zeit dankbar um jeden Augenblick den er nicht mit seinen Gedanken allein war, so konnte es jetzt nicht schnell genug gehen. Diesmal, dieses eine Mal, begrüßte er die Einsamkeit mit offenen Armen, gab sich ihr hin und verweilte. Wer weiß ob es jemals wieder dazu kommen würde. Kurz war er geneigt, sich nicht direkt in seine Gemächer zu begeben, sondern noch einen kurzen Blick auf seinen Bruder zu werfen, den er in letzter Zeit viel zu selten zu Gesicht bekommen hatte, doch verwarf er dies schnell wieder. Es würde Mokuba nur belasten seinen Bruder in der jetzigen Verfassung sehen zu müssen. Gleich morgen würde er ihn, noch vor dem Frühstück einen Besuch abstatten. Er konnte ja nicht ahnen, was sich genau in diesem Moment in seinen eigenen vier Wänden abspielte. Welche Qualen jener Junge durchlebte, den er mehr liebte als sein eigenes Leben. Es zeugt nicht von sonderlich großer Raffinesse gewonnenes Wissen zu nutzen um Schaden und Leid hervorzurufen. Kein Mensch, so viel war sicher, würde sich einer solchen Niedertracht hingeben, ja, sie mit einer solchen Hingabe praktizieren, wie jener, der sich sein Lehrmeister nannte. Die Kellergewölbe waren weit verzweigt, zu weit, als dass jemand in den oberen Etagen die kläglichen Hilfeschreie des Jungen hören könnte. Der Wächter den Akura beauftragt hatte, sich dem Jungen anzunehmen, tat seiner Aufgabe Tribut. Hinderte ein ums andere Mal, dass der schwarzhaarige seine, nicht zu unterschätzenden Kräfte, einsetzte um sich den Weg freizukämpfen. Immer wieder versuchte Mokuba es, sich gegen die Tür zu werfen, durch Schreie auf sich aufmerksam zu machen. Vergeblich! Niemand kam um ihm zu helfen. Doch war es nicht nur die Angst und die Unwissenheit, was man als nächstes mit ihm machen würde, wozu man ihn benutzen würde, vielmehr die Unwissenheit warum sein Bruder ihm nicht zur Hilfe kam beschäftigte ihn. Was hatte man mit ihm gemacht? In welchem Teil des Gebäudes befand er sich überhaupt? Sicher, im Keller. Doch wo dort? Es war kalt, dunkel und still. Zu still. Nichts drang hier herunter. Es dauerte eine Weile bis er erkannte, dass wenn nichts herunter drang, auch nichts oben zu hören sein dürfte. Dennoch unterließ er es nicht, sich die beinahe die Seele aus dem Leib zu schreien. Hatte sein Wächter es anfangs noch mit Worten versucht, ihn zu beruhigen, setzte er nun profanere Mittele ein um den Jungen endlich zum Schweigen zu bringen. Immerhin hatte er klare Anweisung erhalten. Leben sollte er ihn lassen, von unbeschadet hatte niemand etwas gesagt. Es war ein Leichtes den Kampf gegen den Kleinen für sich zu gewinnen. Ihn ein weiteres Mal des Bewusstseins zu berauben, wenngleich es auch ihm schwerfiel, immerhin war er einer der engsten Vertrauten des Jungen. Hatte teil an seiner Ausbildung genommen. Wusste dem entsprechend auch wie man den Kleinen außer Gefecht setzen konnte. Doch auch, oder gerade deshalb, ließen ihn die immer wieder aufkommenden Schluchzer des Jungen nicht so kalt wie sie eigentlich hätten müssen. Beinahe flehend klang die Stimme des Älteren, als sich Mokuba ein letztes Mal an der Tür zu schaffen machen wollte. "Es hat keinen Zweck, das solltest du inzwischen eingesehen haben! Tu dir nicht noch mehr weh und gib endlich auf!" Einen Schritt und einen harten Griff um die Handgelenke des Jungen später, hatte er es geschafft, Mokuba war endlich still. Gab es auf sich zu wehren, starrte ihn nur aus, immer noch kindlich wirkenden Augen an. "Warum machst du das? Was habt ihr mit Seto gemacht?" Auch Mokuba wurde in den letzten Jahren beinahe bis zur Perfektion trainiert, im Kampf wie auch im ganzen Wesen, umso leidlicher war der Anblick des Jungen. Das kindliche Gesicht verschrammt, sich unter der Haut bereits abzeichnende Blaue Flecken und Prellungen an den Armen, selbst sein Wächter ließ dieser Anblick, diese anklagenden, fragenden Worte mit leiser, fast gebrochener Stimme gesprochen, taten ihr Übriges. "Warum lässt du mich nicht gehen? Ich will doch nur zu Seto? Ich versteh das nicht, was wollt ihr von mir?" mit diesen Worten brach die mühsam in den letzten Jahren aufgebaute Mauer des Jungen, brach der Damm, der bis jetzt die Tränen weitgehend zurückgehalten hatte. Von dem Jungen der heut früh noch pfeifend durchs Anwesen gestreift war, jeden ein fröhliches Guten Morgen entgegen brachte, war nicht mehr als ein kleiner weinender Junge geblieben, der die Welt um sich herum nicht mehr verstand, verstehen wollte. Wie konnte er auch? Hatte er bis jetzt doch noch nicht das ganze Ausmaß und die Tragweite seines Daseins erkannt, wusste nicht wozu er fähig war, was sein Platz in diesem, wie es ihm noch vor kurzen schien, Spiel war. Nun, so war er sich jedenfalls sicher, würde er dies auch nicht mehr erfahren. Doch nicht nur im Kaibáschen Anwesen schien heut ein Tag des Kampfes zu sein, wenngleich man es bereits Nachts nennen konnte, denn am Horizont drohte bereits der rote Schein der untergehenden Sonne eine weitere Nacht die Stadt in Dunkelheit zu hüllen. Weit ab vom Trubel des Hotels, den Massen an Drachen die sich dort eingefunden hatten, trainierte Joseph als ob es kein Morgen geben würde. In letzter Zeit überkam ihm immer öfter das Bedürfnis die Zeit vollends auszukosten. Zu wertvoll wurden Tage, Stunden, Minuten, ja jede einzelne Sekunde, um sie mit sinnlosem sinnieren zu verbringen. Wie viel Zeit ihm noch blieb war ungewiss, daran konnte er nichts ändern, wohl aber an dem Zustand, dass er immer noch getrennt von Seto war. War es ihm jedoch im Augenblick verwehrt ihn zu sehen, zum einen weil man ihn nicht ließ, zum anderen da er sich ein Ziel gesetzt hatte. Überleben! Ja er musste diesem Kampf überleben, danach würde er alle Zeit der Welt haben um sie mit Seto verbringen zu können. Erst würde er den Kampf bestreiten, danach würde er bei Seto sein, seine Nähe genießen, ohne auch nur einen dunklen Gedanken, der seine Seele martert! Doch um dies zu erreichen muss er gewinnen! Doch einzig und allein der Sieg über seinen Gegner würde nicht unweigerlich bedeuten seinem Ziel nahe zu sein, nein, er musste um den Rest seines Leben dem zu widmen den er liebte, ein Vielfaches an Kraft aufbringen um nicht nur seinen Körper, sondern auch seine Seele zu wahren. Mut, Siegeswille und Euphorie bahnten sich den Weg in jede Faser des Blonden. Doch auch Ungeduld und Leichtsinn fanden ihren Platz, und genau diese galt es zu bekämpfen. In diesem Punkt lag es an Daiko, ihm jene Schwächen bewusst zu machen, sie kontrollieren zu lassen um sie letztendlich sogar ausmerzen zu können. Dass es ein harter Kampf gegen sich selbst werden würde, schien beiden klar zu sein, doch warum dieser Fremde, einer der älteren Drachen, an diesem Training teilhaben musste, war zumindest einem der beiden nicht bewusst. Der junge blonde Mann konnte sich beim besten Willen dessen Anwesenheit nicht erklären. Bereits beim Aufbruch aus dem Hotel, hatte Joseph seinem Vertrauten gefragt, warum eben jener Fremde mitkommen sollte, und warum Daiko ein solches Geheimnis um dessen Identität und Dasein machte. Doch eine Antwort bekam er nicht. Es war eine weitere Prüfung seitens Daikos, hatte er doch schon seit so langer Zeit, den Verdacht, der Blonde würde sich seiner Schwächen noch immer nicht bewusst sein. Wie konnte er auch. Seine Ungeduld und Neugierde, schien einerseits erwünscht, andererseits könnte sie im falschen Augenblick das Gegenteil bewirken, ihm sein Leben kosten. Es war schlichtweg ein Test, wie lange Joseph wohl seiner Ungeduld standhalten konnte. So wie es im Moment aussah, konnte dies nicht mehr all zu lange dauern, und die Barriere würde brechen und seinen Schwächen die Kontrolle übernehmen. Er konnte förmlich die Gedanken des Blonden hören, wie er sich immer wieder ein und die selbe Frage stellte. Ein Lächeln legte sich auf sein Gesicht, als er die tiefbraunen, fragenden Augen auf sich gerichtet wahrnahm, verstummte jedoch im gleichen Augenblick, was seinem Gegenüber veranlasste, ihn noch durchdringender zu betrachten. So oft schon hatte Daiko diesen Blick in den Augen des Jungen gesehen, es war das Einzige was sich in den fünf Jahren des harten Trainings, der immer wieder neuen Herausforderungen, der ständig wachsenden Macht, nicht verändert hatte. Bis vor kurzem hätte sich Daiko nicht einmal vorstellen können, jemals Furcht als Reaktion seinerseits auf diesem Blick zu zeigen. Es ging schon seit einer Weile, diese nächtliche Unruhe, die grausamen Bilder, die sich des Nachts heimlich in seine Träume schlichen. Er war machtlos, konnte sich nicht dagegen wehren. Joey hatte ihm eines Tages erzählt, er habe sich das Träumen abgewöhnt, bisher hatte er diesen Umstand als regelrechte Verschwendung angesehen, nun wünschte er sich, er könne es auch. Er wollte nicht allabendlich das gleiche grausame Bildnis, gezeichnet mit Angst auf dunklen Vorahnungen, sehen. Diese unschuldig, fragenden, tiefbraunen Augen, der blutbesudelte Körper, sich vor Schmerzen krümmend. Ein Drache, sein Drache, mit blutigen Schwingen, das Schwert noch in der Hand, der Blick, der eines unschuldigen Kindes. Fragend, unwissend, so voller Angst und Verbitterung. Nein! Nie würde er es soweit kommen lassen, dass diese scheinbare Vision wahr werden würde, niemals sollte der kleine diesen Blick an sich tragen, niemals in Finsternis, Verdammnis und Tot verweilen müssen. Dieser Blick, erst jetzt schien es ihm langsam bewusst zu werden, was er zu bedeuten hatte. Es war der einer sterbenden Seele. Soweit sollte es, darf es einfach nicht kommen. Nun wahr es Daiko, der scheinbar der Realität entflohen war. Oder sollte es besser heißen, sich nichts sehnlicher wünschte, als sich in der Realität wiederzufinden? "Hey! Was ist nun? Verrätst du mir endlich, was das hier zu bedeuten hat?" so lange hatte es Joseph versucht eben diese Frage nicht zu stellen, doch die Geistesabwesenheit seines Lehrers veranlasste ihn sie nun doch zu stellen. Es hatte weniger mit seiner Ungeduld zu tun, als vielmehr mit der Tatsache, dass er Daiko nicht gern so sah. Er wusste genau, worum sich die Gedanken des Älteren drehten. Die kurze Zeit die ihnen noch blieb, sollte er nicht auch noch mit derart dunklen Gedanken verbringen, immerhin waren sie ja eigentlich aufgebrochen um zu trainieren, nicht um ein weiteres Mal scheinbar sinnlos zu sinnieren. Das war es inzwischen für den Blonden, sinnloses Sinnieren, denn immerhin war es unausweichlich, was auf die beiden zukommen würde, dessen waren sie sich von Anfang an bewusst. "Sein Name ist Durant, er ist einer der unseren, weit hergereist aus Frankreich. Er ist mitgekommen, da er einer der wenigen ist, die mich im Schwertkampf schlagen können. Ich will sehen, ob du ihm gewachsen bist oder nicht. Immerhin hast du mich schon das ein oder andere Mal geschlagen." nun stahl sich doch erneut ein Lächeln auf die Züge des Älteren, bei dem Gedanken an die Freude und dem Triumpf, den sein Schüler an den Tag legte, als er das erste mal einen Kampf für sich entschied. Ein wenig verdutzt sah Joseph erst sein Gegenüber, dann Durant an. Dieser kleine Mann sollte es geschafft haben gegen Daiko zu siegen? Immerhin war er fast einen Kopf kleiner als der Blonde, welcher ebenfalls noch weit kleiner war, als Daiko. Doch auf Größe kommt es beim Schwertkampf nicht an, dass musste auch Joseph schon sehr früh lernen. Es ging also um taktischen Wissen und kalte Berechnung. Nun gut! Der Kampf konnte beginnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)