a cruel deep fear von loscar (joey & Seto soooooooo maltretiert mich, lünscht mich ich habs verdient!! nu isses endlich da: kapitel 21) ================================================================================ Kapitel 11: Das Grauen nimmt seinen lauf ---------------------------------------- so hier isses, hat zwar ein wenig länger gedauert, wofür ich mich hiermit gleich mal entschuldigen möchte, aber hier ist nun das 20. Kapitel ich hoffe ich enttäusche niemanden.... ach ja es ist ein bisschen länger als die anderen, sozusagen als wiedergutmachung... *grins* vergesst nicht, ich lege auf eure meinung viel wert, also kräftig kommis schreiben *grins* viel spaß beim lesen eure xyzt 20. Kapitel Die Nacht kam schnell, ohne dass sie einer der beiden wahrnahm. Doch sie dauerte nicht lange an, zu schnell wich dem tristen Dunkel die aufgehende Morgenröte. Zu schnell erwachte die Stadt zum Leben. Zu schnell würden sie erneut die Augen öffnen, ihrer Träume entfliehen und einem neuen Tag entgegen sehen. Was würde dieser mit sich bringen? Freude? Trauer? Weiteren Schmerz? Seit den frühen Abendstunden waren immer mehr der Drachen in Domino eingetroffen, versammelten sich an jenem Ort, der, so unscheinbar er auch wirkte, die Zukunft in sich barg. Diese Zukunft, sei sie noch so ungewiss, lastete auf einen Jungen. Niemand konnte ihm diese Last von den Schultern nehmen, niemand wollte ihm diese Last von den Schultern nehmen. Unruhig wand sich jener, der diese Last mit sich trug, unter seinen Träumen, immer wieder kamen diese Gedanken, diese Bilder, ließen ihm keine Ruhe. Rissen ihn immer weiter hinab, hinab in diese Dunkelheit nach der er sich eine Zeit lang sehnte, sie jedoch jetzt als reine Bedrohung wahr nahm. Er verstand diese Bilder nicht, wollte sie auch nicht verstehen, zu viel Angst hatte er vor der Wahrheit. Wehrte sich mit allen Mitteln gegen sie, schaffte es immer wieder sich derer zu entziehen. Doch wie lange würde er es schaffen können die Augen vor dem Offensichtlichem zu verschließen? Wie lange noch konnte sein Geist, seine Seele, dem Stand halten? Beinahe gequält öffnete er die Augen, scheinbar unter größter Anstrengung hob er die schweren Lider. Registrierte wo er sich befand, registrierte die gestrigen Geschehnisse, erinnerte sich an den gestrigen Tag. An Seto, an Daikos Reaktion, an den seltsamen Mann, der so erbost, aus welchen Gründen auch immer, ihr Zusammentreffen ein Ende setzte. Er konnte sich noch so lange den Kopf darüber zerbrechen, eine Lösung fand er nicht. Insgeheim wollte er sie auch nicht finden. Was würde er davon auch haben? Was würde ihm die Erkenntnis bringen? Außer noch mehr Schmerz, außer noch mehr Sorgen, Sorgen um denjenigen den er liebte, in dessen Nähe er sein wollte, dessen Anwesenheit er jede Sekunde seines Lebens spüren wollte. Seines Lebens..... wie lange würde das noch sein? Ein Tag? Zwei? Eine Woche? Zum ersten Mal seit Beginn seiner Ausbildung begriff er die gesamten Ausmaße seines Handelns, seiner Last. All die Konsequenzen, die diese mit sich brachten, brachen in diesem Moment über den jungen blonden Mann herein. Mit ihnen umzugehen wusste er nicht, konnte sich keinerlei Sinn dahinter vorstellen. Alles in seinem Leben lief auf diesen Zeitpunkt hinaus, jetzt wo er kurz bevor stand, erkannte er die Tiefe, die unumkehrbare Festigkeit der Dinge, die, so sehr er sich auch bemühen würde, nie wieder rückgängig zu machen waren. Er würde entweder sterben oder als Mörder weiterleben. Die Tatsache, dass er einen Dämon umbringen würde, war unwichtig. Er sollte Leben nehmen, allein diese Erkenntnis kreiste in seinen Gedanken. Machte ihm Angst, ließ jeden weiteren Atemzug zur Qual werden. Er wusste, er könne, wenn er wollte, dies alles als nichtig abtun. Seine Gedanken von Zweifeln befreien, sein Gewissen jederzeit ausschalten, doch wollte er dies wirklich? Wollte er einen Teil seiner Selbst zerstören? Denn das würde es bedeuten, sollte er sich dazu entschließen. Die Ereignisse die um einen Geschehen, die man erlebt, machen einem erst zu dem was er ist, sollte er also Geschehenes auslöschen und somit einen Teil seiner selbst vernichten? Könnte er, sollte er all das hier überleben, einfach weiter leben? Wie sollte er weiter leben? Sollte er so tun als sei nie etwas gewesen? Sein einziges Streben in den letzten Jahren galt jenem Augenblick, jenem Wimperschlag der vor ihm lag, aber was kam danach? Welche Bestimmung würde sein Leben haben, sollte es diese überstanden haben? Kann eine Bestimmung, sei sie erfüllt, durch eine andere Ersetzt werden? Würde sich wieder Leben in der Leere ansiedeln können? Würde dann alles seinen Sinn verlieren? Lange lag er da, sich nicht rührend, nicht im Stande sich zu erheben, dem neuen Tag entgegen zu treten. Zu schwer lasteten diese Gedanken auf seiner Seele, fraßen sie von innen her auf, brachten ihn somit jede weitere verstrichene Sekunde dem Ende näher. Ein Ende, egal wie es aussehen mochte, war es was ihm entgegen eilte. Sein Ende. Es dauerte lange, ehe er sich der Trägheit entgegenstellte, dem Leben wieder vorrang gab, sich erhob und sich seiner Kleider bemächtigte. Er war allein in diesem riesigen Zimmer, wie immer. Und doch empfand er es in diesem Moment als Qual, er wollte Leben um sich spüren, Leben in sich spüren. Endlich seiner düsteren Gedanken entfliehen könne, doch wie sollte er dies anstellen? Wusste er doch genau, dass nur ein Mensch in der Lage war, ihm dieses Gefühl zu geben. Das Gefühl am Leben zu sein, lebendig zu sein. Doch Seto befand sich am anderen Ende der Stadt und die Geschehnisse des gestrigen Tages nahm ihm all seine Hoffnung ihn alsbald wieder zu sehen. Deprimiert, immer noch in Gedanken versunken, öffnete er die Tür, begab sich auf den vertrauten Weg hinab in die Küche. Gedankenversunken registrierte er nicht das hektische Treiben um ihm herum, nahm all jene nicht wahr, die ihm Platz machten, sich respektvoll zurückzogen sobald sie ihn erblickten. Viele waren gekommen, viele wollten sich dem Kampf stellen, viele steuerten geradewegs auf ihr Ende zu, ohne es auch nur zu ahnen. Lawijel befand sich bereits zu Tisch, als er den Blonden vernahm, regte sich freudig und steuerte direkt auf ihn zu. Scheinbar, dessen momentane Verfassung übersehend, schloss er ihn sogleich in seine Arme. Zu lange hatte er ihn allein gelassen, ihn nicht in seiner Nähe gespürt. Er, der seinen Traum wahr werden lassen sollte, er, der endlich ein für alle mal die Fronten klarstellen sollte. Sein Schützling hingegen nahm ihn erst wahr, als er bereits in dessen Armen war. Verwirrt wendete er den Blick nach oben, sah in die stets kühlen Augen. Doch sagen tat er nichts, was sollte er auch sagen? War doch alles, soweit es ihn betraf, geklärt. Ohne sich zu wehren gab er nach, ließ sich zum Tisch zerren, gab anteilnahmslos seine Bestellung dem Kellner, saß einfach nur da, abwartend was als nächstes passieren sollte. Lawijel unterdessen betrachtete seinen Schützling genau, sah ihn mit ernster Mine an, schien genau zu wissen, worum sich die Gedanken seines Gegenübers zu drehen schienen. Doch darauf eingehen wollte er nicht. Warum auch? Es war alles gesagt. Alles geklärt. Das einzige was sie jetzt tun konnten war warten, warten auf den Moment der Entscheidung. Doch dieses Warten war die reinste Qual. Auch in Lawijel wuchs die Anspannung mit jeder weiteren Sekunde die verstrich, doch ließ er es sich nicht anmerken. Er gab sich wie immer, teilweise anteilnahmslos, andererseits zutiefst interessiert, man wusste nie woran man bei ihm war, genau dies zeichnete seine Macht aus. Und doch wagte es niemand seine Worte, seine Taten in Frage zu stellen. "Viele sind gekommen, Drachen die du nicht kennst sind von weit her gekommen, fiebern auf den Tag zu an dem sich unser Schicksal endlich erfüllen soll. Und es kommen immer noch mehr. Sie alle setzen all ihr Vertrauen in dich, setzen all ihre Hoffnung in dich. Enttäusche sie nicht!" Lawijel war sich der Wirkung seiner Worte bewusst, auch dass diese nicht gerade dazu beitrugen, dass sich der Blonde entspannte war ihm klar, und doch schien es ihm, als sei es besser, er mache sich darüber Sorgen, als dass er sich weiter über diesen Kaiba den Kopf zerbrach. Während dessen erwachte auf der anderen Seite der Stadt der junge Braunhaarige zu neuem Leben. Die Nacht war hart, doch der Grund dafür schien nicht die Tatsache zu sein, dass er die Nacht auf dem harten Boden verbracht hatte, Nein, auch ihm überfielen Träumen, Gedanken die er nicht einzuordnen wusste, die er nicht verstehen konnte, strengte er sich auch noch so an, die Bedeutung blieb ihm ein Rätsel. Ob dies nun gut oder schlecht war, konnte er nicht genau Beurteilen, auch lag es daran, dass er sich im Vergleich zu gestern anders fühlte. Sicher, an seinen Gefühlen seines Bruders gegenüber, sowie dem Blonden hatte sich nichts geändert, und doch schien alles nicht mehr so zu sein wie gestern. Er fühlte sich gut, gut nicht in dem Sinne, als dass es ihm seelisch besser ginge, nein, er fühlte sich körperlich wie ein neuer, nun ja Mensch. Dies war, im Anbetracht dessen was ihm gestern wiederfahren war absolut widersprüchlich. Es gab schon frühere Gelegenheiten in denen er die Kraft seines Lehrmeisters zu spüren bekam, und doch war es dieses mal anders gewesen. Keine Schmerzen waren zu spüren, keine Blessuren erkennbar, es war als sei der gestrige Vorfall nie geschehen. Und doch schien es allgegenwärtiger als alles andere zu sein, nahm seine gesamten Überlegungen in Anspruch. Was war gestern passiert? Akura war nicht im geringsten der, der er vorgab zu sein, dessen war er sich nun deutlich bewusst. Und dennoch blieb es ihm ein Rätsel. Warum reagierte er so? Es war doch nur Joey, kein Feind, kein Unbekannter, nein, es war nur jener nach dem er sich schon die ganze Zeit sehnte. Und er hatte ihn verjagt. Welchen Grund hatte er für sein Handeln? Auch wenn sich Seto darüber im Klaren war, das Akura ihm diese sicher nicht anvertrauen würde, beschloss er endlich Licht ins Dunkel zu bringen und ihn zur Rede zu stellen. Erst jetzt nahm er das rege Treiben auf dem Gang wahr. Ungewohnt viele verschiedene Gangarten konnte er ausmachen, zu viele als dass sie den Angestellten allein gehören konnten. Wer waren all diese Personen, die sich munter im Haus umher bewegten? Wer wagte es hier einzudringen, ohne dass man ihn davon unterrichtete? Langsam, beinahe zögern öffnete er die Tür, blieb erstaunt stehen. Konnte nicht fassen was er da sah, es waren mehr als er gedacht hatte. Unbekannte Gesichter, Gestalten die ihm völlig fremd waren tummelten sich geradezu in seinem Haus, blieben stehen als sie ihn wahrnahmen. Verstummten augenblicklich bei dessen erscheinen, machten ihm Platz, benahmen sich unterwürfig. Schnellen Schrittes begab er sich in die oberste Etage des Hauses, welches ohne Zweifel gerade zu überrannt wurde, so kam es ihm zumindest vor. Er konnte sich dies nicht im geringsten erklären. Oben angekommen, klopfte er nicht wie gewohnt an die riesige schwarze Holztür vor ihm. Vom Zorn, über das ungewohnte, von ihm absolut missbilligte Treiben im Haus übermannt riss er die Tür auf und stand auch sogleich in den Gemächern seines Lehrmeisters. Eisig zischte seine Stimme, sogar für ihn klang sie noch kälter als gewohnt. "Was ist hier los? Wer sind all diese Menschen hier? Warum weiß ich nichts davon?" Sein Gegenüber, immer noch ein klein wenig über die Dreistigkeit seines Schülers, hier einfach einzudringen, erbost, wendete sich ihm mit einer Mischung aus Verständnis, Wut und Abneigung zu. Ein hämisches Grinsen schlich sich sogleich auf die kantigen Gesichtszüge des, nur äußerlich scheinbar, alten Mannes. "Menschen? Hier? Ich sehe hier keine Menschen, ich sehe Dämonen. Dämonen die sich wie kleine Kinder auf den Kampf freuen, den du ja anscheinend für nicht mehr wichtig erachtest. Oder wie sollte ich den Verstoß gegen meine Regeln von gestern werten?" Ungläubig über das eben gehörte stieg die Wut des Braunhaarigen mit jedem Atemzug an, bahnte sich den Weg in die Freiheit. "Das ist immer noch mein Haus, überlege dir genau was du tust. Ich habe viel von dir gelernt, ich kenne deine Schwächen ebenso gut wie du die meinen, du solltest dir also genau überlegen mit wem du dich hier anlegst." Nun war auch Akura überrascht, sicher er hatte schon gespürt, dass Setos, wenn auch nur zum Teil erwachte, endlich einen Teil seiner wahren Macht in sich trug, doch dass dieser sich nun begann gegen ihn zu stellen, hätte er nicht gedacht. In Anbetracht der neu gewonnenen Kraft des Jungen brauchte er sich noch keine Sorgen um diese Gemütsregung seines Gegenübers machen, jedenfalls noch nicht. Es würde nicht mehr lange dauern und auch er würde gegen Seto nicht mehr ankommen, doch noch war es nicht soweit. Er war noch der Lehrer und Seto der Schüler, und Schüler hatten seines Erachtens nicht das Recht so mit ihm umzuspringen. Dementsprechend fiel auch die Reaktion Akuras auf das so ungewohnte Verhalten seines Schülers aus. Niemand sollte es wagen sich gegen ihn zu stellen. Noch nicht, noch würde er sich nicht so einfach geschlagen geben. Wusste er doch genau, dass ihm Seto jetzt höchstens ebenbürtig sein könnte, denn solange dieser nicht vollends erwachte, gab es niemanden der eigenen die sich gegen ihn stellen konnten und lebend davon kamen. Sogleich schien sich sein Gesicht in eine schreckliche, nichts menschenähnliches in sich tragende Fratze zu wandeln. Nein, er würde seine Position nicht einfach aufgeben und Seto die Führung überlassen, das wollte er ihm auch deutlich zeigen. Vergessen waren all die Vorsätze seine wahre Gestalt noch nicht zu zeigen, statt dessen entschied er sich seinem Gegenüber eine gehörige Lektion zu erteilen von noch nie da gewesenem Ausmaß. Ein Wimpernschlag später stand nicht mehr der Lehrmeister Akura vor dem jungen Brauhaarigen, nein, diesmal zeigte sich die wahre Gestalt seines Gegenübers. Die goldenen Schwingen hatten nichts wunderbares an sich, der Schein der von ihnen aus ging, hatte nichts von Wärme oder gar friedlichem Licht in sich, es blendete, schien eine einzige Täuschung zu sein. Dieses war kein Gold, dessen man sich erfreuen kann, nein, vielmehr glich es dem Glanz eines Feuerscheins, empor gestiegen aus den finstersten Winkeln der Hölle. Seto stockte der Atem, mit so etwas hätte er beim besten Willen nicht gerechnet. Blankes Entsetzen spiegelte sich in den blauen Augen des Braunhaarigen. Diesem Mann hatte er vertraut? Dieser Kreatur das eigene, sowie das Leben seines kleinen Bruders anvertraut? Das durfte einfach alles nicht wahr sein, es konnte nicht wahr sein. Sollte er sich dermaßen getäuscht haben, hatte es dieser Mann, dieser Dämon, dieses Monster, geschafft in dermaßen blind dem Offensichtlichem gegenüber zu machen? Die Wut die in ihm aufstieg, schien schier endlos zu sein, suchte sich allein den Weg nach außen. Mit aller Macht wehrte er sich dagegen, doch diesem Gefühl konnte er nichts entgegen setzen, vielleicht wollte er es auch in diesem Moment, tief in seinem Innersten nicht einmal. Rohe, brutale, lodernde Wut suchte sich ihren Weg an die Oberfläche, ohne das der Junge es kontrollieren konnte. Er registrierte nicht einmal die Veränderung die er selbst, just in diesem Moment durchlebte, merkte nicht die schwarzen Schwingen, welche sich den Weg aus seinen Schulterblättern suchten. Wusste nicht woher der Griff auf einmal kam, den er sogleich fest umklammerte. Akura konnte seinen Augen nicht trauen, sicher, er hatte gewusst, dass Seto im Begriff war zu erwachen, doch dass er solche Fortschritte gemacht haben sollte, damit hätte er nie gerechnet. Noch nie hatte er seine Schwingen gesehen, wusste lediglich aus alten Legenden wie sie aussahen, noch nie hatte er das legendäre Schwert gesehen, welches sein Schüler nun in Händen hielt. Angst überfiel ihm, vielleicht hatte er sich getäuscht in der Annahme er könnte es noch mit ihm aufnehmen. Doch nun war es zu spät, wenn er nicht wollte, dass all seine Arbeit umsonst gewesen sein sollte, musste er sich dieser Herausforderung stellen, doch nicht nur das, er musste diesen Kampf für sich entscheiden. Es blieb ihm keine andere Wahl, er musste gewinnen um seine Vorherrschaft inne zu behalten. Es gab kein zurück, koste es was es wolle, er würde all seine Kraft aufbringen müssen, doch das war es ihm wert. Seto unterdessen war wie von Sinnen, die Überraschung über das so plötzlich erscheinende Schwert seines Gegenübers hielt sich in Grenzen, zu oft schon hatte er es mit angesehen. Gesehen wie aus dem unscheinbaren Lichtkreis vor ihm die Klinge erschien, wie er nach ihr Griff um sich in Position zu bringen. Doch seine Klinge, die er in Händen hielt war neu, doch störte es ihm nicht im geringsten Maße. Die Klinge war ebenmäßig, fast schon schön anzuschauen, glänzte mit einer Magie, die vielen den Atem verschlug. Strahlte eine dermaßen große Kraft aus, dass niemand sonst es wagen würde sich ihr zu nähern, geschweige sie in Händen halten zu wollen. Doch das wichtigste für den Braunhaarigen in diesem Moment war, dass sie sich gut anfühlte. Nicht fremd, nicht absonderlich, nein, sie wirkte vertraut. Sie schmiegte sich wie ein alter bekannter an seine Hand, schien scheinbar mit ihr zu verschmelzen. Und er fühlte diese Energie, diese Kraft die von ihr ausging. Doch es war nicht nur die Kraft des Schwertes die er spürte, auch seine eigene schien ihn fast zu übermannen, noch nie zuvor hatte er solche Macht in sich gespürt. Und es gefiel ihm, er genoss es. Doch die für eine Sekunde aufflackernde Angst in den Augen Akuras gefiel ihm noch tausend mal besser. Kein kurzes Zögern folgte, nein, er setzte sogleich zum ersten Schlag an, stürmte auf seinen Gegner zu, bereit diesen für immer aus seinem Leben zu bannen. Doch so leicht würde es Akura es ihm nicht machen, der auf einmal so jung erscheinende Mann sprang mit einer unglaublichen Geschmeidigkeit zur Seite, entfloh somit der zerschmetternden Kraft des Hiebes. Einzig und allein jedoch aus dem Grund nun selbst zu einem Schlag auszuholen. Funken stieben als sich die Klingen trafen, klirrend verhakten sie sich, beinahe so, als kämpften die beiden Schwerter ebenfalls gegeneinander. Immer schneller folgten Angriff und Verteidigung nun aufeinander. Immer mehr steigerten sich die Gegner in den Willen siegen zu wollen. Ohne auf die Verletzungen des anderen zu achten führten sie ihren Kampf fort. Akura hatte alle Mühe den Schlägen rechtzeitig auszuweichen, hielt sich krampfhaft am eigenen Schwert fest, ganz so als würde es das einzige sein, dass ihn davon abhielt zu Boden zu gehen, den Kampf somit zu verlieren. Seto hingegen spürte keinerlei Schmerz, keinerlei Ermüdung, da war nur noch Hass, Hass auf denjenigen dem er sich anvertraute, Hass demjenigen gegenüber der ihn verraten hatte, Hass demjenigen gegenüber der ihn auf diese Weise hintergangen hatte, das Leben seines Bruders, sowie das eigene in Gefahr brachte. Akura hingegen kämpfte kontrolliert, jeder seiner Schläge hatte eine Absicht, er wusste genau, die so plötzlich erwachte Kraft seines Schülers würde sein einziger Fehler sein. Er wusste er konnte sie noch nicht unter Kontrolle halten, wusste er könne sich der Wut nicht entziehen, sich ihr willenlos hingeben, ohne auch nur einen Gedanken an Strategie oder gar Taktik zu verschwenden. Das war auch letztendlich der Grund warum der Lehrer, wenigstens diesen Kampf, für sich entscheiden würde. Den letzten Schlag abwehrend stand er seinem Schüler gegenüber, außer Atem zwar, doch würde der Kampf nicht mehr lange andauern. Seto registrierte jede einzelne Bewegung Akuras, sah wieder dieser mit jeder Attacke mehr nach Luft ring, jetzt würde er ihn ein für alle mal aus seinem Leben verbannen, dessen war er sich sicher. Seine gesamte Kraft legte er ihn diesen einen Schlag, bereit sein Gegenüber für immer aus dieser Welt zu bannen. Akura sah dieses Funkeln in den Augen seines Schülers, mochte es jedoch nicht auf anhieb zu deuten können, erst als er sah wie sich Seto in Bewegung setzte, auf ihn zu stürmte, das Schwert erhob und mit aller Kraft zu schlug erkannte er die Bedeutung. Im letzen Augenblick schaffte er es auszuweichen, der tödlichen Kraft der Klinge zu entkommen, setzte augenblicklich zur Gegenwehr an, drehte sich in Windeseile, packte Setos freien Arm, schleuderte ihn mit all seiner Kraft gegen die Wand, erhob sein Schwert und setzte dieses an dessen Kehle. Überrumpelt von dessen Aktion konnte Seto sich nicht wehren als er den Arm spürte, der ihn packte, konnte sich nicht abstützen als er die Wand näher kommen spürte. Zu viel Kraft hatte er in diesen Schlag gelegt, doch genau diese Kraft ließ ihn nun herumschleudern, machte ihn wehrlos, ja, er hatte die Kontrolle verloren, dessen war er sich nun bewusst. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er seinen verhassten Feind direkt in dessen Augen, wehrte sich mit Leibeskräften gegen diese stahlharte Umarmung, spürte die Klinge an seinem Hals, doch fürchtete er sie nicht. Leise, fast schon sanft, sprach die Stimme seines Lehrmeisters zu ihm, doch wurde die Sanftheit der Klänge durch den Wortlaut ins Gegenteil gekehrt. "Du kannst mich nicht besiegen, sieh es ein, ich bin und bleibe alles was du fürchten solltest. Stell dich noch einmal gegen mich und du wirst meine gesamte Kraft zu spüren bekommen, und glaube mir, dann wirst du es nicht überleben!" mit jedem gesprochenem Wort nahm das bedrohliche Zischen in der Stimme weiter zu, jagte einen Schauer nach dem anderen über den Rücken Setos. Er musste es einsehen, er war noch lange nicht so weit sich gegen ihn zu stellen, vielleicht war es auch ein Fehler gewesen, ihn so früh herauszufordern. Erst jetzt traf ihm die Erkenntnis mit voller Wucht, er konnte sich noch nicht unter Kontrolle halten, wusste noch nicht mit der neu erwachten Kraft in ihm umzugehen, doch was das schlimmste war, er erkannte, dass er ein weiteres mal auf Akura angewiesen war. Er konnte sich noch so sehr gegen diesen Gedanken wehren, er schaffte es einfach nicht eine andere Lösung zu finden, er war angewiesen auf ihn, nur er war es, der ihn zeigen konnte, wie man diese Energie beherrschen konnte. Wie man sie taktvoll einsetzte, wie sie einem zum Sieg verhelfen konnte, denn jetzt, da war er sich sicher, würde er zwar stark sein, dennoch eine leichte Beute für die Drachen sein. Nur mit Mühe ließ er das Schwert sinken, hörte auf sich zu wehren, gab nach. Erst als Akura merkte, wie sich sein Gegenüber entspannte, sich langsam damit abzufinden schien, lockerte er den eisernen Griff, ließ die Klinge sinken, die im gleichen Moment wie vom Erdboden verschwand. Langsam ließ er Seto los, nicht ohne jedoch seinen Blick stets auf ihn gerichtet zu lassen. Sah die anfängliche Verwirrung in Verachtung umschlagen. "Ich habe dir doch gesagt, dass du noch eine Menge zu lernen hast. Beruhige dich und trainiere, wer weiß, vielleicht schaffst du es ja doch eines Tages mich zu besiegen." trotz der milderen Stimmlage, verriet das hönische Lächeln, welches sich nun langsam auf die Lippen Akuras schlich, dass er diese Worte nicht etwa sprach um Seto zu besänftigen, nein, sie waren voller Spott und Hohn. Verletzten Seto zu tiefst, mit allem hatte er gerechnet, doch nach einer Niederlage solche Worte? Das war einfach zu viel. Nicht etwa Wut, Hass oder Zorn stieg nun in ihm herauf, einzig und allein Enttäuschung bahnte sich den Weg zum Herzen des jungen Mannes. Er musste raus hier, nachdenken, sich seiner Stärke bewusst werden, Akura entfliehen, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick. Im gleichen Moment, da er diesen Entschluss fasste, stieß er seinen Lehrmeister zur Seite, rannte förmlich gen Ausgang, durch den er sodann auch schon verschwunden war. Viele hatten den Kampf gespürt, die Mächte die dort aufeinander prallten gefühlt, doch keiner hatte es gewagt sich auch nur der obersten Etage des Hauses zu nähern. Zu groß war die Angst etwas falsches zu tun, gar den Zorn der Kämpfenden auf sich zu ziehen. Stumm, angespannt, standen sie im zweiten Stock des Hauses, unweit der Treppe, sahen den Jungen auf denen ihre Hoffnung ruhte hinunter eilen, an ihnen vorbeirauschen und gen Ausgang verschwinden. Ihn anzusprechen würde sich keiner wagen, sie waren allesamt unterlegen, selbst jene, die als mächtig unter den Ihren galten, hatten keinerlei Chance gegen den jungen Mann. Und das wusste jeder der ihren, es würde nicht mehr lange dauern und auch die Feinde würden sich dessen bewusst werden, da waren sie sich sicher. Akura unterdessen hatte sich auf einen in der nähe stehenden Stuhl niedergelassen, niemals hätte er damit gerechnet, eine solche Kraft aufbringen zu müssen, um diesen Kampf für sich zu entscheiden. Zwar ließ er es sich während und nach dem Kampf nicht anmerken, doch waren seine Reserven während der Auseinandersetzung beinahe zur Neige gegangen. Nur am Rande registrierte er die, nun im Dunkel des Schattens auftauchende Figur. Er wusste wer es war, doch konnte er ihn mit den Augen noch nicht erkennen, wohl aber dessen Anwesenheit fühlen. "Komm schon raus, ich weiß dass du da bist!" für seine Verhältnisse viel zu schwach klangen diese Worte, doch spiegelten sie genau dessen momentane Verfassung wieder. Lawijel saß noch immer am Tisch, beobachtete den Jungen ihm gegenüber, der anscheinend lustlos im Frühstück herumstocherte, als er wie vom Blitz getroffen herumfuhr, plötzlich aufstand und auch sogleich den Raum verließ, ohne ein weiteres Wort von sich zu geben, geschweige denn eine Erklärung für seinen abrupten und spontanen Aufbruch. Er hatte etwas gefühlt, etwas schlimmes, etwas gewaltiges. Und er wusste genau, an welchem Ort er suchen musste, um die Quelle dessen zu finden. Schnell erreichte er ihn, verschaffte sich Zugang, auf seine eigene, nur ihm bekannte Art und Weise. Ein Kampf war das erste was er sah, Klingen die aufeinander hetzten, Funken stieben, sich ineinander verhakten. Lange dauerte der Kampf jedoch nicht, keiner der beiden schien ihn wahrgenommen zu haben, doch erkannte er im ersten Augenblick wie ernst die Situation war, in die er sich eben hinein manövriert hatte. Nein, um nichts in Welt würde er sich einmischen, es war schlichtweg nicht seine Angelegenheit, egal wer den Sieg davon tragen würde. Doch brauchte er nicht einen Gedanken an die Niederlage seines alten Freundes verschwenden, er wusste, er würde noch nicht verlieren, konnte sich noch recht gut gegen die Attacken seines Schülers wehren, doch merkte er auch schnell, dass dieser eine zunehmende Bedrohung darstellte. Für ihn, für seinen eigenen Schüler, welchen er zurück im Hotel gelassen hatte, für den Kampf der noch ausstand. Der Kampf war vorbei, er sah den Jungen aus dem Zimmer gehen, sah wie sich der scheinbar alte Mann auf den nächstbesten Stuhl setzte und tief durchatmete. Nein, er brauchte sich nicht zu erkennen geben, spätestens jetzt würde der alte Mann ihn wahrnehmen. Dies tat er auch sogleich, machte ihn darauf aufmerksam, dass er sich nicht verstecken brauche, da er genau wusste, dass er anwesend war. Langsam trat er aus dem Dunkel des Schattens, auf seinen vertrauten, wenn auch nicht sonderlich gemochten Gefährten zu. "Akura, wie ich sehe, hast du so deine Schwierigkeiten mit deinem Zögling. Ich hoffe du bekommst das bald in den Griff! Ich will nicht, dass der Kampf scheitert, nur weil du nicht auf so einen Jungen aufpassen kannst." Akura würdigte dem Mann aus dem Dunkel keinen einzigen Blick, zu sehr geschwächt war noch von der Auseinandersetzung. "Keine Angst, ich werde ihn im Griff behalten. Achte du lieber auf deinen Jungen, wir wollen doch nicht, dass er sich am Ende noch weigert zu kämpfen. Immerhin hat er ja noch keine Ahnung wer sein wahrer Gegner sein wird." ein hämisches Lächeln stahl sich erneut in die von Erschöpfung gezeichneten Züge des Männergesichtes. "Da wir schon mal beim Thema sind, Akura, wie denkst du dir, wirst du Seto zum Kampf bewegen können? Ich denke mal nach dem was heute hier geschehen ist, wird er sich nicht mehr all zu viel von dir bieten lassen." "Lawijel, hast du keine anderen Sorgen? Denkst du wirklich ich würde ihn einfach so hergeben? All meine Arbeit für nichtig erklären lassen, nur weil so ein Knabe sich weigert meinen Befehlen zu gehorchen? Ich dachte du kennst mich besser! Immerhin ist er ja nicht der einzige der alten Familie, der zum Leben erweckt wurde, nicht umsonst entschied der Rat, den kleinen mitzuschicken! Und glaube mir, seine Rolle in diesem Spiel ist weitaus tragender als du es dir ausmalen könntest!" das Lächeln in Akuras Gesicht vertiefte sich zu einer unmenschlichen Fratze, gespickt von Bosheit und Intrige. Ja er hatte einen Plan, schon lange hatte er diese Möglichkeit in Betracht gezogen, doch das heute Geschehene sorgte dafür, dass es nicht nur eine Möglichkeit blieb. Es wurde ein Plan, abgrundtief verabscheuungswürdig, und doch auf eine Weise genial, die ein normaler sterblicher nicht erahnen konnte. Lawijel schien zu verstehen, wendete sich sogleich wortlos ab, und verschwand im Dunkel. Schon lange bestand ein Band zwischen den beiden Völkern, geknüpft aus Wut, Vertrauen aber auch aus Hass. Seite an Seite hatten sie damals gekämpft, sich immer wieder den Rücken gestärkt, ohne es jedoch zu irgend einem Zeitpunkt öffentlich zu machen. Was hatte denn die Welt davon, wenn sie über diesen geheimen Bund Bescheid wüsste? Absolut nichts! Sie würden nicht mehr Antworten finden als sie es jetzt taten. Es war unwichtig, wie sie darüber dachten, Menschen zählten schlichtweg einfach nicht, haben sie nie, und würden sie nie tun. Warum also Benzin ins Feuer schütten, wenn das Ergebnis das gleiche bleibt? So sehr sich Akura, alsgleich auch Lawijel gegen diesen Gedanken zu wehren versuchten, sie schafften es nicht, sie waren untrennbar mit einander verbunden. Schon allein die Tatsache, dass sie beide dem Hohen Rat angehörten machte sie von einander abhängig. Auch wenn sie die Ausbildung der beiden Würdenträger übernahmen, so war ihnen das Ergebnis des Kampfes eigentlich nicht wichtig, das einzige was zählte, war dass dieser überhaupt statt fand. Der Sieger war nicht wichtig um das Gleichgewicht zwischen den Mächten zu halten, ganz gleich welcher der beiden die Auseinandersetzung überlebte, das Schicksal würde sein Blutopfer bekommen. Und das war ja auch schließlich Ziel der ganzen Angelegenheit. Mehr würde es nicht brauchen, um das Gleichgewicht für das nächste Zeitalter zu stärken. Joey verstand das plötzliche Verschwinden ebenso wenig, wie die anderen, die sich in der Zwischenzeit zu ihnen gesellt hatten. Auch konnte er sich keinerlei Grund denken, der den Gesichtsausdruck seines Herren veranlasste, kurz bevor selbiger verschwand. Es machte auch nicht wirklich Sinn, sich darüber Sorgen zu machen. Kannte er dieses seltsame Verhalten doch schon von Anfang an. Es kam nicht selten vor, dass Lawijel scheinbar grundlos verschwand um dann, besser gelaunt denn je, wieder aufzutauchen. Dem Blonden war klar, man würde ihm nie die gesamte Wahrheit erzählen, ihn niemals in das gesamte Geheimnis seiner Vergangenheit einweihen, doch war ihm diese Gewissheit nicht unbedingt ein Dorn im Auge, nein, sie schien ihm gleichgültig. Was interessierte es ihm, warum er kämpfte? Er wusste lediglich, dass er sich nicht wehren konnte, dass er kämpfen musste, warum auch immer man das von ihm verlangte, er war sich sicher, man hatte seine Gründe. Verstehen musste er diese nicht. Im Moment galten seine Gedanken eh jemand anderem, jemand nach dem er sich mit jeder Faser seines Körpers sehnte. Den er nicht sehen konnte, bei dem er nicht sein konnte. Der Grund dafür hingegen interessierte ihm mehr als alles andere. Seto war das einzige was zählte, alles andere war belanglos geworden. Während die anderen Drachen sich ihrer wilden Fantasien über das so plötzliche Verschwinden hingaben, aß der Blonde unbeeindruckt weiter, was nicht sonderlich wenige fragende Blicke auf sich zog. Doch war es ihm gleich, er kannte weniger als ein zehntel der Kreaturen die sich Drachen schimpften, die sich wie Parasiten in sein Leben geschlichen hatten, die der Meinung waren, sich seiner annehmen zu müssen, ihm ihre Bewunderung zeigen mussten. Er brauchte niemanden Rechenschaft ablegen. Niemand würde es wagen sein Handeln in Frage zu stellen, dies war der einzig positive Gedanke an der ganzen Sache. Er hatte Macht über jeden einzelnen der seinen, auch über Lawijel würde er sich hinwegsetzen, würde er diesen Kampf gewinnen. Wenngleich diese Gewissheit einen Trost darstellte, ging sie doch mit einem flauen Gefühl einher. Denn wissen, was nach dem Baldigen sein würde, konnte er nicht, er war sich noch nicht einmal sicher, ob er es überhaupt wissen wollte. Gelangweilt erhob auch der Blonde sich nach einiger Zeit, konnte dieses infantile Gehabe seines gleichen einfach nicht mehr ertragen, so beschloss er sich auf sein Zimmer zurück zu ziehen, oder noch ein wenig mit Daiko zu trainieren, sollte dieser anwesend sein. Akura hatte sich schneller erholt als es den Anschein hatte, nur kurz nachdem sein Besucher verschwunden war, begab auch er sich aus seinen Gemächern um seinen perfiden Plan endlich in Angriff zu nehmen. Es dauerte auch nicht lange da hatte er das Ziel seines Weges erreicht, blieb vor einer ebenholzfarbenen Tür stehen, öffnete sie ohne auch nur einen Augenblick daran zu denken anzuklopfen und betrat den dahinter liegenden Raum. Lediglich ein leichtes Räuspern seinerseits machte auf ihn aufmerksam. Es war ein Raum, ideal ausgestattet für einen Jugendlichen in dem er sich nun befand. Auch wenn er den Besitzer dieser Gemächer nicht sofort sehen konnte, so war er sich sicher über dessen Anwesenheit. Mokuba hörte zwar die Tür nicht, wie sie sich öffnete, doch vernahm er sogleich ein, ihm nur allzu bekanntes Räuspern, dass ihn über die Anwesenheit dieses, mittlerweile verhassten "Menschen" in Kenntnis setzte. Auch das inzwischen ungeduldiger klingende Räuspern, was folgte, verleitete ihn nicht zur Eile. Warum auch? Was hatte dieser Kerl eigentlich noch hier zu suchen? Vor allem, was wollte er von ihm? Ganz in Ruhe, ohne sonderlich große hast, im Gegenteil er verlangsamte sein Tempo auch noch, trat er aus der Dusche, welche sich angrenzend an seinem Zimmer im Bad befand. Nach ungefähr zehn Minuten, in denen immer wieder ungeduldige Seufzer, sowie Räuspern zu vernehmen waren, begab er sich endlich in sein Zimmer, um seinen ungebetenen Besuch nun doch in Empfang zu nehmen. Man musste ihn kein großer Menschenkenner sein, um im Gesicht des Jungen puren Hass erkennen zu können, doch das machte dem alten nichts aus. Warum auch? Gegen diese halbe Portion würde er mit Leichtigkeit gewinnen, sollte dieser es auf einen Streit hinaus laufen lassen, dessen war sich Akura bewusst. "Ich habe eine Aufgabe für dich, also zieh dich an und komm mit!" erklang auch schon die inzwischen mehr als gereizte Stimme Akuras. Mokuba traute seinen Ohren kaum, was denkt sich dieser Kerl eigentlich, erst so ein Theater machen, um dann so zu tun als sei nie etwas vorgefallen? "Und was für eine Aufgabe währe das?" Oh ja, auch Mokuba hatte inzwischen einen gefährlichen Ton in der Stimme, längst war er nicht mehr der kleine Junge, dem man alles erzählen konnte und erwarten konnte, dass dieser alles ohne es zu hinterfragen glaubte. Auch er, gerade er war misstrauisch dem alten gegenüber geworden, hatte er doch schon lange vor seinem Bruder dessen Absichten in Frage gestellt. "Das wirst du schon früh genug erfahren!" damit packte der alte Mann den Knaben am Arm und zog ihn mit sich, nicht auf die kläglichen Versuche der Gegenwehr achtend, schleifte er ihn hinter sich her. Mokuba wehrte sich mit allen Kräften, doch musste er nur zu schnell einsehen, dass er sich aus den stahlharten Fängen nicht befreien konnte. So gab er schnell nach, hörte auf sich zu wehren, er würde seine gesamte Kraft noch brauchen, er wusste zwar nicht woher dieser Gedanke auf einmal kam, doch schien es ihm richtig diesem zu folgen. Still ließ er sich die Treppen hinunter schleifen, am Eingang des Hauses vorbei, durch einen langen Gang. Plötzlich bemerkte er, dass es hier nicht mir rechten Dingen zugehen konnte. Was zur Hölle sollte er denn im Keller für eine Aufgabe erfüllen? Das Leben, der Wunsch sich zu wehren kehrte genau so schnell in den jungen Körper zurück wie er gegangen war. Mit Leibeskräften stemmte er sich gegen seinen Peiniger, der diese Reaktion lediglich mit einer Verstärkung des, sowieso schon schmerzenden Griffes um seinen Arm, sowie mit einigen gezielt plazierten Schlägen in die Magengrube quittierte. Kraftlos sank der Junge zusammen, mit allem hatte er gerechnet, doch das war zu viel. Akura konnte ihn gerade noch auffangen, nahm den inzwischen bewusstlosen Jungen, mehr oder minder zärtlich auf den Arm und setzte, ohne auch nur eine Mine zu verziehen, seinen Weg in Richtung Kellergewölbe fort. Dort angekommen öffnete er sogleich eine der zahlreichen Türen, warf den Jungen hinein, und gab demjenigen der sich bereits in dem Raum befand, mit eisiger, boshafter Stimme letzte Instruktionen. "Lass ihn keine Sekunde aus den Augen, lass dich von seinem Aussehen nicht täuschen, er ist stark also achte gut auf ihn. Sollte er allerdings Schwierigkeiten machen, züchtige ihn, aber denk dran, ich brauch ihn lebend." Wieder dieses eiskalte Lächeln. Schnell war die Tür geschlossen, der Junge dahinter eingesperrt, bewusstlos, nichts ahnend was noch auf ihn zukommen würde. Akura unterdessen suchte seinen Schützling, nicht etwa um ihn in Kenntnis über das Fernbleiben seines jüngeren Bruders zu setzen, oder gar seine Forderung für dessen Freilassung an ihn zu richten. Nein. Er wollte ihn trainieren, die Zeit in der er sich auf den Kampf vorbereiten konnte verstrich mit aller Macht, und sie hatten nicht gerade viel Zeit vor sich. Akura war sich sicher, das Fernbleiben Mokubas würde unentdeckt bleiben solange man den Braunhaarigen in Schach hielt, denn genau das hatte Akura vor. Er würde ihn gegen jeden einzelnen der angereisten Dämonen kämpfen lassen, obgleich er wusste, diese könnten ihm nie das Wasser reichen, so konnte Seto doch einiges in Sachen Beherrschung sowie Strategie und Taktik von ihnen lernen, denn davon, da war sich Akura sicher, wusste Seto noch eindeutig zu wenig. Immerhin sollte der Kampf ja nicht schon nach nur wenigen Sekunden entschieden werden, nein, wenn es schon einen gab, dann sollte dieser auch spannend sein. Wofür wären denn sonst die ganzen Vorbereitungen gewesen? Zielstrebig begab er sich aus dem Haus, durch den Garten direkt zu einer kleine Wiese die versteckt hinter einigen Bäumen lag. Er konnte sich denken, dass sich Seto hierhin verzogen hatte, er kannte ihn besser als irgend jemand sonst, auch wenn der Braunhaarige da anderer Meinung war. Er fand ihn auch schnell. Seto musste einfach da raus, konnte nicht so recht mit der erlittenen Niederlage fertig werden, musste erst einmal wieder Herr über seine Sinne werden. Begreifen was da drinnen sich überhaupt abgespielt hatte. Auch war er sehr überrascht über seine eigenen Mordgedanken, welche allesamt Akura galten, erschrocken über solche Macht zu verfügen, dass er sie nicht kontrollieren konnte. Wie sollte er es denn schaffen, in der kurzen Zeit die ihm noch blieb, all diese Probleme zu bewerkstelligen? Dann gab es ja auch noch Joey, der unentwegt seine Gedanken in Anspruch nahm, den er sich in seine Nähe wünschte, den er berühren wollte. Es wuchs ihm langsam aber sicher alles über den Kopf und das hasste er. Er hasste es, keine passenden Antworten zu finden, sich von anderen abhängig machen zu müssen, um voran zu kommen, denn das musste er tun, wenn er wollte, dass Akura ihm die Geheimnisse verriet, wie man mit einer solchen Macht richtig umgehen soll. Lange lag er auf der Wiese, versuchte ein einziges Mal seit langer Zeit einfach nur abzuschalten, nur an angenehme Dinge zu denken. Sich der Freude die er empfand als er Joey küsste hingeben, sie endlich, wenn auch nur in Gedanken genießen zu können. Wie gerne wäre er jetzt bei seinem Blonden, würde dies wiederholen wollen. Doch da riss ihm auch schon die verhasste Stimme seines eben noch Gegners aus seinen Gedanken und Träumen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)