Final Fantasy Two Realistics von Rikku_Nox (Part 31-36) ================================================================================ Kapitel 1: Kim zieht los ------------------------ Kapitel 31: Kim zieht los »Die Macht der Nacht, der Druck des Sturmes, Der Standort des Feindes; Wo er steht, der Erzfeind in sichtbarer Form, und doch muss der starke Mann gehen.« Robert Browning Prospice Der Abstieg war nicht leicht. Besonders, weil Kims Energie langsam erschöpft war und sie sich am liebsten der Kälte ergeben hätte. Dennoch kletterte sie weiter, und jeder Olympiaweltmeister wäre glatt eifersüchtig geworden. Sie war schon ziemlich weit gekommen, dafür, dass sie so erschöpft war. Nach Kims Augenmaß hin, hatte sie bereits über die Hälfte des Weges hinter sich gebracht und war nun sozusagen im Endspurt. Trotzdem fragte sie sich, ob es gut war in den Krater zu steigen. Sie war ganz alleine, ohne jeden Schutz und voller Angst, dass jemand sie angreifen könnte. Der Nordkrater war gefährlich, das wusste Kim auf anhieb. Und wenn sie Cloud und Co. nicht finden konnte, so war ihr Leben keinen Pfifferling mehr wert. Ihre Verbündeten waren ihre einzige Hoffnung. Sie musste sie bald wiederfinden. Kim presste sich steif gegen die Felswand, an der sie hinabstieg, da ein starker Windstoß an ihr zerrte und versuchte sie in die Tiefe zu reißen. Wacker konzentrierte sie sich auf ihren verbliebenen Mut und stieg weiter in die Ungewissheit hinab. Sie rutschte oft ab, und manchmal wäre sie um ein haar gestürzt, aber Kim schaffte es irgendwie immer wieder festen Boden unter ihren Füßen zu haben. Mit zitternden Knien machte sie eine kurze Rast auf einem Felsvorsprung. Ihr ganzer Körper tat weh. Die Anstrengung war einfach zu viel für ihn, und er würde es nicht mehr lange mitmachen. Krampfhaft grabbelte sie zum Ende des Vorsprunges und stierte nach unten. Es war noch weit, aber mit etwas Glück würde sie durchhalten und sicher unten ankommen. Doch erst gönnte sie sich eine Rast. Langsam glitt sie zurück, in die Mitte des Vorsprungs und legte sich dort flach auf den Rücken. Den Himmel konnte sie nicht mehr ausmachen. Es schneite auch nicht mehr. Das Einzige was es hier runter schaffte war der kalte Wind, der heulend in die Höhlen wehte und sich an den Felswänden entlang nach unten schraubte. Kim hob die Hände und führte sie vor ihre Augen, um sie zu untersuchen. Ihre Handflächen waren voller Blut, welches mit Schmutz vermischt war, dass in ihren Schnittwunden hang und sicher für eine Entzündung sorgen würde. Langsam ließ sie die Hände wieder sinken und seufzte. Die Augen musste sie offen halten, denn sonst würde sie einschlafen und sicherlich nicht mehr aufwachen. Noch einmal sah sie auf ihre Hände, dann mühte sie sich ab aufzustehen und setzte ihren einsamen Weg fort. Es kamen Kim vor als wären Stunden vergangen, als sie endlich festen Boden unter den Füßen spürte, und unten angekommen war. Würgend vor Erschöpfung ließ sie sich zu Boden sinken und versuchte irgendwie ihre Atmung zu normalisieren, was nicht gelingen wollte. Zu ihrer Erschöpfung mischte sich nun auch noch ein schreckliches Hungergefühl und ein noch schrecklicheres verlangen nach Trinken. Kims Kehle war wie ausgetrocknet und schmerzte furchtbar. Sie versuchte Spucke zu sammeln, um wenigstens etwas Feuchtigkeit in ihren Mund und ihren hals zu bekommen, aber selbst das gelang ihr nicht. Zitternd zwang sie sich dazu aufzustehen und taumelte weiter, Richtung Kratermitte. Sie hoffte dieser Weg war der richtige, und wenn nicht, dann war es auch egal. So oder so schien ihr Schicksal besiegelt zu sein. Entweder sie starb hier oder durch Meteor, denn sie hatte es nicht geschafft Cloud alles zu erzählen, um ihn so womöglich von einer schlimmen Tat abzubringen. Genau wie es auch bei Aeris gewesen war. Kim hatte gewusst, dass sie sterben würde, aber sie hatte nichts unternommen. Sie hätte ihnen gleich zu beginn ihrer Reise alles beichten sollen, aber nein, Kim wollte ja unbedingt etwas ganz außergewöhnliches, brauchbares sein. Und was war daraus geworden? Nun, sie war in der Tat etwas außerordentliches. Außerordentlich dumm. Oh, und sie war auch brauchbar, zumindest für Sephiroth. Seufzend stützte sie sich an der Felswand ab und bewegte sich langsam vorwärts. Ihre Füße waren so gut wie abgestorben. Kim spürte nicht einmal mehr die Blasen, welche ihr vorher solche Qualen bereitet hatten. Wie in Trance stolperte sie weiter, schaffte es irgendwie auf den Beinen zu bleiben und folgte einem Pfad der sie geradewegs zur Mitte des Kraters führte, wo sie hoffentlich auf Cloud und Co. traf. Doch auch Sephiroth lauerte hier unten. Was war, wenn sie auf ihn traf? Bestimmt würde er nicht lange fackeln und sie umbringen- was denn auch sonst? Aber noch war es nicht so weit, noch hatte Kim einen Grund wenigstens in dieser Hinsicht optimistisch zu sein. Nach einigen Metern stand Kim vor einer Windfront, die wie ein Tornado um den weiterführenden Weg kreiste. »Oh nein..« Brachte Kim heraus und starte den Sturm vor ihren Augen an, ohne zu wissen, wie sie hindurchkommen sollte. Es gab nur eine Möglichkeit; Einfach hindurchrennen. Sicherlich war dies kein guter Plan, aber eine andere Wahl gab es nicht. Sie holte tief Luft, nahm noch einmal all ihren Mut zusammen und ihre letzten Funken an Kraft, dann rannte sie los. Der Wirbel kam ihr sozusagen entgegengesprungen und Kim musste ihre Augen zukneifen, damit sie nicht Staub hineinbekam. Es war das schwerste, was sie jemals zustande bringen musste. Der Wind zerrte so stark an ihr, dass er sie einfach mit sich riss und von den Füßen fegte, wie ein Blatt vom Baum. Kim knallte hart auf den Boden und suchte nach einem Halt, konnte jedoch keinen finden und wurde weiter Richtung Abgrund gerissen. Mit aller macht kämpfte sie gegen den Wind an, versuchte grabbelnd bis zu der anderen Seite des Schleiers zu kommen und scheiterte schließlich kurz vor ihrer Rettung. Sie streckte die Hand aus, konnte mit ihr das Windfeld verlassen, doch dann schwanden ihre letzten Kraftreserven und sie wäre wirklich in die Tiefe gestürzt, hätte nicht jemand ihre Hand zu fassen gekommen und sie aus dem Wind gezogen. Kim knallte gegen ihren Retter und fiel dann etwas benommen und mit einem unangenehmen Übelkeits- und Schwindelgefühl auf dem harten Steinboden. Sie ließ ungefähr zwei Minuten verstreichen, dann begann sie zu versuchen, sich aufzurichten. »Cloud.. du bist noch gerade rechtzeitig gekommen.. das war knapp.. ich dachte schon ich sei hops..« Stammelte Kim und starrte auf den Boden, mit einem widerlichem Gefühl in der Magengegend. »Cloud? Wer sagt denn, dass ich Cloud bin?« Schockiert sprengte Kim zurück, und wäre um ein haar wieder in dem Windfeld gelandet. Diese Stimme gehörte nicht Cloud. Sie gehörte jemanden, von dem sie gehofft hatte ihn nie wieder zu sehen. »Ich bitte dich! Zieh nicht so ein Gesicht.. da könnte man ja glatt glauben, dass du dich nicht freust mich wiederzusehen..« Seufzte Tseng von den Turks. Im ersten Moment war Kim einfach nur Schockiert gewesen, ihn hier zu sehen, aber jetzt wandelte sich ihr Schockiert sein langsam in Angst um. Sie erinnerte sich, was er das letzte mal zu ihr gesagt hatte: »beim nächsten mal bringe ich dich um!« Kim schluckte und sah sich rasch nach einem möglichen Fluchtweg um. Aber es gab keinen. Hinter ihr befand sich die Windfront und vor ihr stand der Turk, zu dem sich nun die anderen drei Mitglieder gesellten. »So alleine? Wo ist denn der Rest?« Fragte Reno sarkastisch. Kim grinste beiläufig und antwortete halblaut »Ja.. alleine.. wie man unschwer erkennen kann..« Langsam stand sie auf und überlegte dabei fieberhaft, wie sie es anstellen sollte hier heil wieder rauszukommen. Wieso hatten diese Hunde sie überhaupt erst gerettet? Nur um sie dann selbst umbringen zu können? »Du warst in der Vergangenheit ganz schön frech zu uns, findest du nicht auch?« Elena verschränkte die Arme. Kim lächelte verängstigt und nuschelte »Reicht euch ein Entschuldigung als Entschädigung?« »So leicht kommst du uns dieses mal nicht davon!« Fauchte Reno und wollte nach Kim greifen, als Tseng seine Hand wegschlug. »Tseng? Was soll das?« Fragte Reno überrascht und zog seine Hand zurück. Auch Kim und die anderen Turks sahen ihn fragend an. Tseng verschränkte die Arme »Wir haben nicht den befehl sie festzunehmen oder umzubringen, oder?« »ja.. aber..« Begann Reno, wurde jedoch sofort von Tsengs scharfer Stimme unterbrochen »Oder?« Er funkelte Reno an, der im ersten Augenblick den Anschein erweckte, er würde Tseng gleich an die Kehle gehen, sich dann aber eines besseren belehrte und ein »Nein, haben wir nicht, Tseng..« knurrte. »Siehst du? Also lassen wir es bleiben und gehen! Das ist ein Befehl!« Fügte er kühl hinzu und drehte sich um. Murrend ging Reno an ihm vorbei, gefolgt von Rude und Elena, die völlig baff über das waren, was sie soeben mitanhören mussten. »Man sieht sich.. pass auf dich auf!« Sagte Tseng und wollte den Anderen nach, als Kim kurzerhand mit schnellen Schritten auf ihn zu ging und knapp hinter ihm stehen blieb. »Verlasst den Krater! Sonst werdet ihr umgebracht..« Sagte sie ernst. Das war sie ihm schuldig. Die Turks mochten böse sein, aber Kim sah keinen grund darin, sie sterben zu lassen, und Tseng hatte ihr nun schon zweimal das Leben gerettet, aus welchem Grund auch immer. »Wieso?« Fragte er und blieb mit dem Rücken zu Kim stehen. »Nun, weil.. weil hier bald alles einstürzen wird...« sagte Kim und dachte daran, was passieren würde, würde Weapon erwachen und Sephiroth die schwarze Substanz besitzen. »Verstehe.. ist das die Zukunft die du gesehen hast?« »Das ist kein Witz! Ich meine das Ernst!« »Ich weiß.. man hört es aus deiner Stimme heraus..« Gab Tseng zurück und sah zu den andren Turks, die etwas abseits auf ihn warteten. »Ihr habt gehört was die kleine Prophetin gesagt hat! Lasst uns gehen!« Rief er ihnen zu und folgte ihnen dann wortlos ins Ungewisse. Kim sah ihnen nach, bis sie verschwunden waren, dann ging auch sie weiter. Sie wusste nicht, ob die Turks ihrem Rat folgen würden, oder ob sie weiterhin hier unten Rufus Befehle ausüben würden, aber wenigstens hatte sie, sie gewarnt. Erschöpfter als zuvor sprang sie über einen kleinen Abhang hinweg und strauchelte dann weiter den Pfad entlang, um hoffentlich bald am Ziel zu sein. Ihr Weg führte sie vorbei an einem Parallelpfad, der sich auf der anderen Seite einer Schlucht befand, und dem eine Gruppe Männer mit Kutten folgte. Es konnte nicht mehr weit sein. Und tatsächlich erreichte Kim das Ende ihres Pfades. Doch hier gab es nichts. Es war eine einfache Plattform, ohne Anzeichen von Leben. »verdammt!« Schrie Kim aus und ließ sich auf ihre Knie fallen. Wieso war hier nichts? Sie seufzte laut und stierte in die Höhe. Wohin sollte sie denn nun gehen? Wo sollte sie noch suchen? Der Krater war einfach zu groß für sie. Kim stand auf und beschloss sich mal den Rand der Plattform anzusehen, und vielleicht kam sie so endlich irgendwo hin, wo es ihr etwas nützte. Und tatsächlich; An der Plattform befand sich eine Art Treppe, die runter auf den Boden des Kraters führte. Kim jubelte auf und begann nun mit dem Abstieg. Bald hatte sie es geschafft, und vielleicht kam sie sogar noch rechtzeitig um etwas schlimmes verhindern zu können. »Hallo?« Rief Kim, als sie unten angekommen war und sah sich schwer Atmend um, doch außer einer Wand, die verblüffende Ähnlichkeit mit Metall hatte, war nichts zu sehen. Wütend setzte sie sich hin und beschloss hier einfach sitzen zu bleiben. Wenn niemand kam, dann hatte sie eben Pech. Sie würde so, oder so nicht mehr lebend hier rauskommen. Seufzend schloss sie die Augen und wäre wohl eingeschlafen, hätte in diesem Moment nicht eine Stimme etwas zu ihr gesagt »Aufstehen!« Kim schrak auf und blickte genau in die Gesichter von Rufus, Heidegger und Scarlett. Sie war in der tat sofort auf den Beinen und ging einige Schritte zurück, als zwei Soldaten ihre Gewehre anlegten, bereit abzufeuern. »Wen haben wir denn hier?« Fragte Rufus und musterte Kim, die mit klopfendem Herzen vor ihnen stand und nicht wusste, was sie tun sollte. »Ghyhaha! Das ist die Kleine von dieser Terroristengruppe..« Lachte Heidegger und Rufus zischte »Das weiß ich auch« Kim wollte etwas sagen, als in diesem Moment ihre Freunde wie aus dem Nichts auftauchten, zusammen mit Sephiroth, der abwartend zu Cloud sah. Kapitel 2: Die Waffe -------------------- Kapitel 32: Die Waffe »Indem ich ferner versichere überzeugt zu sein, dass die unberechtigte Einmischung des Generals, weit entfernt, ihrem Glück zu schaden, ihnen vielmehr ziemlich dienlich war, indem sie ihre Kenntnis voneinander vertiefte und ihrer Verteidigung zusätzlich stärke gab, überlasse ich es anderen, die Fragen zu klären...« Jane Austen Northanger Abbey »Wie kommt ihr denn hierher?« Fragte Rufus verwirrt und musterte sie der Reihe nach, wurde aber nicht beachtet. Cloud sah überhaupt keinen an. Er stand sozusagen im Mittelpunkt einer Traube und starrte den Boden an, in der einen Hand sein Schwert, in der Anderen die schwarze Substanz. Kim traf diese Erkenntnis wie ein Vorschlaghammer. Es musste bedeuten, dass Sephiroth ihm bereits alles offenbart hatte, und nun rang Cloud mit sich selbst, aber letztendlich würde er die Substanz Sephiroth überlassen. Kim wollte etwas sagen, bekam aber keinen gescheiten Satz zustande. Und wenn sie etwas sagte, würde das Cloud umstimmen? Und Sephiroth war auch noch da. Man konnte ihm die schwarze Substanz nicht verwehren. Er hatte schließlich all dies geplant und es war ihm soweit gelungen, da würde er sich nie im Leben das nehmen lassen, was seiner Meinung nach ihm gehörte. Kim schluckte trocken. Sie starrte gespannt Cloud an, wartete auf irgendeine Regung von ihm. Sephiroth wagte sie nicht anzusehen, zu groß war ihre Angst vor ihm. Allein der Gedanke, dass er in unmittelbarer Nähe zu ihr stand, machte Kim halb Wahnsinnig vor angst. Sie schluckte erneut und sah dann zu Tifa, die mit einem besorgtem Gesichtsausdruck einen Schritt auf Cloud zuging. »Cloud.. glaub ihm bloß nicht! Bitte..« Flüsterte sie. Ihre Stimme klang stockend, als sei sie selbst nicht davon überzeugt, das, was sie eben gesagt hat, ernst gemeint zu haben. Oder wusste sie selbst nur nicht was sie sagen sollte? Mehr brachte sie auf jedenfall nicht heraus, weswegen Kim zu Barret und Red sah, als erwarte sie, dass sie etwas unternehmen würden, was gewiss nicht der Fall war. Schockiert sah sie zu Cloud, der jetzt zu Sephiroth sah, und dann die Anderen der Reihe nach ansah. Kim erschrak. Sein Blick war so leer. Ohne Gefühle oder irgendeinen Ausdruck. Er war einfach leer.. wie der Blick einer Puppe. »Tut mir Leid ihr alle.. aber ich muss meine Pflicht erfüllen..« Sagte er ruhig, schon fast mechanisch und senkte dann wieder den Kopf. Wie ein Hund, dachte Kim entgeistert und alles in ihr verlangte danach etwas zu sagen, aber ihre Zungen schien festzukleben. Sie bekam einfach keinen Satz heraus. »Einen Augenblick mal.. was genau geht hier eigentlich vor?« Fragte Rufus und verschränkte die Arme, während er Tifa, Red und Barret musterte. Keiner Antwortete, und der Präsident beschloss wohl, einfach zuzuhören und seine Schlüsse daraus zu ziehen. Sephiroth schien des Wartens leid zu sein und drängte Cloud »Beeil dich.. gib sie mir.. die schwarze Substanz!« »Ja, ich beeil mich...« Cloud sah wieder auf »Ich möchte nur noch Lebt wohl sagen!« Jetzt musste Kim einschreiten. Kein Weg führte drum herum. Das konnte sie einfach nicht zulassen! Sie nahm all ihren Mut zusammen und trat einen Schritt auf Cloud zu, der sie teilnahmslos ansah, und irgendwie nicht zu erkennen schien, was Kim einen Stich in ihr Herz versetzte. »Cloud,« Sagte sie leise und sah ihn schon fast flehend an, »Bitte gib Sephiroth nicht die schwarze Substanz.. ich weiß was er dir gesagt hat.. und ich weiß, wie du dich fühlst.. aber das was er dir erzählt hat...« Sie schüttelte den Kopf und sah verzweifelt umher. Wie sollte sie ihn davon abhalten Sephiroth die Substanz zu geben? Ihr Blick wanderte zurück zu Cloud, der sie nach wie vor mit diesem leeren Blick musterte. »Hör mir zu.. ich werde dir alles genau erklären.. dann verstehst du.. Sephiroth sagt nicht die ganze Wahrheit..! Ich will dir helfen.. aber bitte.. bitte gib mir die schwarze Substanz!« Kim streckte ihm langsam aber auffordernd die Hand hin, und tatsächlich schien Cloud einen Moment lang zu überlegen, ob er es tun sollte. Aber dieser Ausdruck fiel prompt von ihm, als Sephiroth die Stimme erhob »Du weißt, was du zu tun hast...« Dann wandte er sich an Kim »Du störst mich! Halt dein vorlautes Mundwerk!« »Sonst was?« Fragte Kim herausfordernd. Sie starb fast vor Angst, wollte es sich aber nicht anmerken lassen. Deshalb versuchte sie Sephiroth gegenüber so siegessicher wie nur irgendwie möglich zu wirken. Aber natürlich durchschaute er sie. Leise lachend schüttelte er den Kopf, sah sie mit einem schrecklich kalten Blick an und legte die Hand auf sein Schwert »Sonst hole ich das nach, was ich beim Tempel nicht geschafft habe..« Kim zuckte zurück und die Angst verschlug ihr die Sprache. Sie sah ihn entgeistert an, wobei ihre Erinnerungen an das Grauen, welches er ihr angetan hatte, wieder hochkamen und sie überwältigten. Schon fast panisch stolperte Kim zurück, bis sie schließlich auf ihren Hosenboden fiel und stumm sitzen blieb. Ihr Glück war, dass Tifa- von Kim zu Taten angeregt- jetzt vortrat und sanft auf Cloud einredete »Cloud... ich glaube Kim... erinnerst du dich noch an den Brunnen? Wie kann das nur Fiktiv gewesen sein? Dieser Nachthimmel.. voller Sterne... und die Gefühle..?« Kim sah Tifa an. Sie hatte beschlossen für ihn zu kämpfen... Hoffentlich klappte es... sonst waren sie alle zum Tode verurteilt. Barret und Red sahen sich an, anscheinend unfähig etwas zu sagen. Genau wie Rufus, Scarlett und Heidegger, die gespannt die Szenerie beobachteten. Cloud sah Tifa an, ohne auf ihre Worte anzuspringen, doch als Sephiroth ihm sagte, er solle ihm jetzt endlich die schwarze Substanz geben, reagierte Cloud nur, indem er sie noch fester umschloss. Kim erkannte einen Hoffnungsschimmer. Tifas Worte hatten Spuren in Cloud hinterlassen. Vielleicht konnten sie ihn doch davon abbringen Sephiroth die Substanz auszuhändigen. Aber nur, wenn sie ihn dazu brachten, sich zu erinnern, an alles was ihm etwas bedeutet hatte. Selbst Kim schöpfte durch diesen Gedanken neuen Mut und stand auf »Cloud.. siehst du? Da hörst du es! Tifa und ich.. wir wollen die helfen.. wir sind deine Freunde, Cloud! Und Freunde sind füreinander da, okay? Bitte werd wieder normal!« Cloud sah sie irritiert an. er schien sich nicht sicher zu sein und mit sich selbst zu ringen, doch das zeigte nur, dass er noch nicht verloren war. Sie mussten ihm nur dabei helfen, zurückzufinden. »Ich habe mir das jetzt lange genug angesehen! Cloud! Bring mir jetzt die schwarze Substanz!« Raunte Sephiroth und Cloud drehte sich zu ihm. Ein paar Sekunden vergingen, dann ging er langsam auf ihn zu, um die Substanz auszuhändigen. »Nein Cloud! Tu das nicht!« Riefen Kim und Tifa gleichzeitig aus, was den Söldner dazu brachte, noch einmal innezuhalten, ihn aber letztendlich nur etwas abgebremst hatte. war jetzt alles aus? Kim sah hektisch zu Tifa, die Cloud sprachlos und mit glänzenden Augen nachsah. War alles umsonst gewesen? Sie hatten es versucht... aber sie konnten nichts gegen das Schicksal ausrichten....- Nein! Kim rannte los, ehe jemand auch nur reagieren konnte. Die wenigen Schritte kamen ihr dabei wie Tausende vor. Außer ihrem Herz, - welches man im ganzen Nordkrater hören musste- schien nichts mehr einen Ton von sich zu geben. »Cloud!« Schrie sie, woraufhin er sich sogar umdrehte und ihr entgegensah, ohne jede Rührung. Kim fiel ihm um den Hals und fing an lauthals zu weinen. Alles war still und starrte überrascht und hoffnungsvoll auf Kim und Cloud. »Bitte Cloud! Ich ertrag das nicht länger! Du hast zu mir gesagt, ich soll stark sein.. aber wie soll ich das, denn nicht einmal du es bist? Ich möchte nur, dass du wieder der Alte wirst!,« Sie sah zu ihm hoch, und erkannte aus dem Tränenschleier, dass er sie verwirrt ansah, »Ein versprechen... Cloud.. bitte erinnere dich...! ich ertrag es nicht... ich will nicht, dass du so wirst, ich will es nicht... ich will Cloud wieder haben... meinen Freund... meinen.. meinen Bruder..« Es war in der tat so. Kim hatte einst damit gescherzt, aber jetzt empfand sie etwas intensives für ihn. Es war nicht etwa die Liebe, wie der Leser jetzt vielleicht annehmen wird- nein- natürlich war es eine Art von Liebe, aber Liebe hat viele Gesichter. Es war halt so. man liebte seine Geschwister anders als seine Eltern, seine Eltern wieder anders als seine Freunde, aber man liebte sie alle. Nur auf andere Weise. Es gab nichts, was schwieriger zu umschreiben war, als die Liebe. In Kims Fall, war es eine Art der Geschwisterliebe. Am Anfang hatte sie Cloud gemocht, doch nun war ihr klar, dass er für sie ein Bruder war. Cloud ging ein paar Schritte Rückwerts und starrte Kim sprachlos an. Noch war keine Veränderung zu erkennen. Noch immer schienen seine Augen leer zu sein. Kim ließ verletzt und hoffnungslos den Kopf sinken, während die Übrigen gespannt die Luft anhielten, und unfähig waren etwas zu unternehmen. »Es wird Zeit, dass du endlich schweigst!« Kim schrak auf und wäre von Sephiroth getötet worden, hätte Cloud sich nicht dazwischengeschmissen. Funkensprühend knallten ihre Schwerter aufeinander. Kim stolperte erschrocken zurück, um wieder auf ihrem Hosenboden zu landen. Sie starrte zu Cloud empor, der versuchte Sephiroths Schwert abzuwehren. Als er ihren Blick bemerkte, sah er sie kurz an und warf ihr dann die schwarze Substanz zu »Sorg dafür, dass er sie nicht bekommt!« Kim nickte zaghaft und nahm die Substanz. Clouds Blick war wieder klar und er schien endlich zu sich gekommen zu sein. Kim war froh, so froh, wie sie selten gewesen war. Und das, obwohl die Situation so brenzlig war. Sie rannte zu Tifa, zog die einfach mit sich und blieb bei Barret und Red stehen »Ich hab sie! Lasst uns hier verschwinden!« »was ist mit Cloud?« Fragte Tifa und sah besorgt zu ihm. Kim ließ ebenfalls den Blick zu ihm streifen und registrierte entgeistert, dass Sephiroth ihn zurückdrang, und Cloud nur abwehren, aber selbst nicht angreifen konnte. Red knurrte »Wir sollten ihm helfen!« Barret nickte und sah dann Tifa und Kim an »Ihr haut mit der schwarzen Substanz ab.. überlasst uns den Rest!« »Aber das ist doch viel zu Ge-« Kim stockte, als sie Barrets Blick sah, und nickte dann »Gut.. ganz wie du meinst.. aber bitte kommt alle Drei heil zurück!« »Versprochen!« Grinste Barret und stürzte sich mit Red in den Kampf. Tifa und Kim rannten los. Sie mussten den Nordkrater jetzt unbedingt verlassen, ehe Sephiroth doch noch imstande war, ihnen die Substanz wieder abzujagen. Kim hielt sie in der Hand, und irgendwie war es so, als sei ein Stück von ihr damit zurückgekehrt. Es musste daran liegen, dass sie einst Eins mit der schwarzen Substanz gewesen war. Sie kletterten die Stufenförmigen Felskanten empor, als ihr Marsch abrupt endete. »Argh!« Etwas hatte Kim am Oberschenkel gestriffen und sie so zum Fall gebracht. Was es gewesen war, erkannte sie, als sie auf ihren schmerzenden Oberschenkel sah. Jemand hatte auf sie geschossen, und die Kugel hatte ihr Bein gestriffen und eine, zwar kleine, aber heftig blutende Wunde hinterlassen. »Kim!« Rief Tifa entsetzt und zog sie wieder auf die Beine. »Danke..« Presste Kim heraus und verzog das Gesicht. Sie fragte sich nur, woher dieser Schuss gestammt hatte, und sie sollte es auch sogleich erfahren. »Bis hierher und nicht weiter!« Sagte Rufus, der mit Heidegger, Scarlett und den zwei Wachen auf Tifa und Kim zukam. Ihn schien der Kampf zwischen Sephiroth und den Anderen nicht sonderlich zu interessieren- nein- er hatte es auf etwas anderes abgesehen. Und Kim wusste auch auf was. »Rufus! Bist du verrückt? Es geht hier auch um dein Leben! Lass uns wenigstens die schwarze Substanz hier raus bringen! Wer weiß, wie lange Cloud, Barret und Red Sephiroth noch aufhalten können!« Herrschte Kim ihn wütend an und versuchte das Gewicht mehr auf ihr eines Bein zu verlagern, um Kraft zu sparen. »Nun, von mir aus kann er euch umbringen... die schwarze Substanz wird bei Shinra sicher sein..« Gab er zurück, was Tifa richtig zornig zu machen schien, da sie den Präsidenten anschrie, wie Kim es noch nie zuvor bei ihr gesehen hatte »Sie wird nirgends sicher sein! Was will so ein Vollidiot wie du schon gegen Sephiroth ausrichten? Es gibt nur eine Möglichkeit! Wir müssen versuchen, sie zu vernichten! Es gibt keinen anderen Weg!« »Das wird nicht nötig sein.. bisher bin ich noch mit jedem Problem fertig geworden..« Kim bezweifelte dies stark, und sie hatte garantiert nicht vor, ihm die Substanz auszuhändigen. Tifa hatte recht. Sie mussten sie vernichten! Falls man es überhaupt konnte... »Wir holen uns sie jetzt!« Sagte Rufus und die Wachen legten ihre Gewehre an. Tifa stellte sich schützend vor Kim und sah ihnen böse entgegen, während Kim versuchte irgendwie etwas auszuklügeln, wie sie hier wieder rauskommen sollten. »Erschießt sie!« Befahl der Präsident und die Wachen hätten es auch getan, hätte in diesem Moment nicht der Boden angefangen zu beben. Kim wurde umgeworfen, während sich die Anderen nur so gerade auf den Beinen halten konnten. »Was ist hi-« Rufus entgeisterte Stimme ging in einem markerschütternden Brüllen unter, welches von der Stelle kam, an der Cloud und Co. gegen Sephiroth kämpften. Schockiert darüber starrte Kim zu ihnen runter. Die Eisenwand bewegte sich, und der Boden um sie herum splitterte und riss. Die Waffe war erwacht. Kapitel 3: Endless Bahamut -------------------------- Kapitel 33: Endless Bahamut »Der alte Bulle stürzte sich mit gesenktem Kopf auf mich. Aber ich zuckte nicht zurück... ich ging auf ihn los. Und er zuckte zurück.« Flora Thompson Lark Rise Das Beben wurde immer heftiger, Geröll und Staub verwehrte Kim und Tifa den Blick nach unten, und sie konnten sich auch nicht weiter nach oben retten, da sie sonst Gefahr liefen, in die Tiefe zu stürzen. Auch die Shinra waren völlig überrascht von der plötzlichen Situation, mit der nicht einmal Kim gerechnet hatte. Sie konnte sich nicht erklären wieso Weapon erwacht war. Hatte es vielleicht den Kampf, der sich in seiner unmittelbaren Nähe abspielte, gewittert? Vermutlich war es so. »Vorsicht!« Tifa stieß Kim beiseite, ehe sie von einem Felsen erschlagen werden konnte. Geduckt starrte Kim den Felsen an, der die beiden Shinrasoldaten mit sich in die Tiefe riss. Ein weiteres Brüllen ließ sie schließlich zusammenzucken und zu der unteren Plattform starren, die von Staubwolken umgeben war. »Was ist das?« Schrie Tifa, die ebenfalls zur Plattform sah. Man sah ihr an, dass sie sich sorgen um die drei Jungs machte, die immer noch dort unten waren, und von denen nichts mehr zu sehen war. »Weapon! Ein Monster!« Gab Kim laut zurück und machte ein ernstes Gesicht, während ihre Hand sich noch fester um die schwarze Substanz schloss. Sie mussten dieses Ungeheuer daran hindern den Nordkrater zu verlassen! Aber wie? Noch während Kim fieberhaft darüber nachdachte, konnte sie beobachten, wie sich das riesige Monster über ihnen erhob. Weapon war gigantisch. Größer als im Spiel, soviel stand fest. Ein monströses Geschöpf, ähnlich einem Drachen, nur aus Metall. Kim verschlug es die Sprache. Das überlebten sie nie. Tifa angelte nach Kims Ärmel und krallte sich in ihm fest, während sie Weapon voller Angst anstarrte. Kim sah sie kurz an, dann streifte sie ihre Hand ab und drückte ihr die schwarze Substanz hinein »Nimm du sie!« »Was..? Was.. aber..« Stammelte Tifa und starrte die Substanz an, während Kim hektisch in ihrer Hosentasche rumkramte, bis sie schließlich ihre orangeleuchtende Substanz fand. Ihr blieb keine Wahl. Sie musste es irgendwie zustande bringen, ihr Aufrufmonster zu befreien, und hoffentlich war es stark genug Weapon zu besiegen. »Tifa!« Kim wandte sich zu ihr um und streckte ihr die Endlesses hin »Leg die Hand hierauf! Ich brauche einen Teil deiner Freundschaft!« Tifa schien nicht ganz zu verstehen, aber sie streckte dennoch die Hand aus und legte sie auf die Substanz, die hell aufleuchtete und ihre Farbe wieder veränderte, in ein gelborange. Als es vollbracht war, sprang Kim sofort auf und kämpfte sich nach unten, während das Beben sie immer wieder fast von den Füßen fegte. »Kim! Warte!« Schrie Tifa ihr nach und wollte hinterher rennen, als Kim sich zu ihr umdrehte und sie schon fast gebieterisch ansah »Du bleibst hier! Bewach die schwarze Substanz!« Es war das erste mal, dass Kim Tifa so etwas befiel. Meistens war es umgekehrt gewesen, aber dieses mal reagierte Tifa, indem sie Kim einfach nur mit offnem Mund nachstarrte. Kim stolperte an Rufus, Heidegger und Scarlett vorbei, die ihr ebenfalls einfach nur hinterher starrten und nicht reagieren konnten. Kim sah sie nicht einmal an, sie durfte keine Zeit verlieren, da Weapon sich bereits freigekämpft hatte und nun den Nordkrater verlassen wollte. Auf dem Weg nach unten hatte sie alle Mühe, nicht von einem Stein erschlagen zu werden oder abzustürzen. Oft fiel sie hin, konnte sich aber jedes Mal wieder aufraffen und weiter rennen. Erst als sie fast unten angekommen war, hielt sie inne, da sie Barret und Red erblickt hatte. Beide lagen auf einer Treppenplattform und rührten sich nicht. Im ersten Moment dachte Kim, sie seien tot, aber als sie näher kam, hoben beide mühevoll den Kopf. »Ist alles in Ordnung?« Fragte Kim hastig und musterte beide schnell. Sie sahen schlimm aus, und wiesen schreckliche Verletzungen auf, aber Kim war sich sicher, dass sie überleben würden, sofern sie auf den Nordkrater kamen. »Kim? Was suchst du hier? Du solltest die schwarze Substanz in Sicherheit bringen!« Gab Barret zurück, ohne auf Kims Frage zu antworten. »Die ist in Sicherheit! Tifa hat sie!« Red versuchte aufzustehen, konnte aber nicht und sah schließlich Kim an »Du musst hier weg! Es ist zu Gefährlich!« »Nein! Ich bin die Einzige, die dieses Monster aufhalten kann!« Gab Kim unwirsch zurück und hielt Barret und Red die Substanz hin »Ich brauche nur eure Unterstützung!« Red und Barret sahen die Substanz an und murmelten schließlich gleichzeitig »Die Endlesses!« Kim nickte. Sie brauchte nicht zu fragen, woher sie es wussten, für sie war klar, dass es ihnen jemand erzählt haben musste. Dennoch zögerten sie beide. Kim sah gehetzt zu Weapon und dann wieder Barret und Red an »Bitte! Ihr müsst mir helfen! Legt einfach die Hand auf!« Langsam glitten Hand und Pfote zu der Substanz und berührten sie sachte. Ein helles aufblitzen und ein lautes brüllen von Weapon, der auf sie aufmerksam geworden war. Kim zog rasch die nun dunkelgelbleuchtende Substanz zurück und stand dann auf »Danke! Bitte versucht zu fliehen.. ich weiß nämlich nicht, ob der Krater noch lange hält!« Sie drehte sich um, als Barret sie zurückhielt »Pass auf dich auf! Da unten kämpfen auch noch Sephiroth und Cloud!« Kim nickte ihm zu und rannte dann los. Die Energie der Substanz reichte noch nicht aus, das spürte sie. Das Monster in ihr war noch nicht zum leben erwacht, sondern schlief noch. Kim musste jetzt Cloud finden, damit er die Substanz berührte und das Ungeheuer in ihr weckte, damit es Weapon besiegen konnte, ehe es aus dem Nordkrater entkam. Sie erblickte den Söldner unterhalb der Treppe mit Sephiroth kämpfend. Kim blieb stehen. Sie konnte nicht weiter nach unten, da sie dann direkt im Zentrum des Bebens stand und sicherlich von einem runterfallendem Felsen erschlagen wurde. Cloud und Sephiroth selbst hatten Schwierigkeiten sich noch auf ihren Kampf zu konzentrieren, aber sie hatten soviel hass aufeinander, dass es ihnen irgendwie gelang, sich auf den Beinen zu halten und den Geröllhaufen auszuweichen, welche auf sie hinab stürzten. Trotzdem war Cloud klar im Nachteil. Er bewegte sich viel langsamer als Sephiroth und seine Schläge hatten bei weitem nicht soviel kraft wie die von dem silber-weißhaarigen Mann. »Cloud!« Schrie Kim aus vollen Leibeskräften zu ihm runter und der Söldner hatte es tatsächlich gehört, da er nun zu ihr hoch starrte. Kim hielt ihre Substanz hoch, wollte ihm klarmachen, dass sie seine Hilfe brauchte. Cloud verstand sofort und hechtete los, verfolgt von Sephiroth. Oft dachte Kim er würde hinfallen und von seinem Verfolger erschlagen werden, aber letztendlich erreichte er sie und hielt ohne etwas zu sagen seine Hand auf die Substanz, die heller als je zuvor aufblinkte und in einem goldenen Licht erstrahlte. Sofort wirbelte Cloud herum und rannte Sephiroth entgegen, um ihn anzugreifen. Kim beschäftigte sich nicht weiter mit ihm und starrte Weapon an, der bereits seine Flügel spannte und losflog, um den Nordkrater zu verlassen. »Endless Bahamut!« Brüllte Kim und streckte den Arm aus. Sie wusste ganz genau was sie tun musste. Die Substanz hatte es ihr irgendwie verraten. Eine goldene Lichtsäule schoss in den Himmel und formte sich in einen Drachen um, der laut aufbrüllte und vor Weapon das Licht verließ. Kim starrte nach oben und kniff die Augen zu, da Endless Bahamut von einem grellen goldenen Licht umgeben war. Es war eine Art Schild. Doch als Kim das Monster richtig erkennen konnte, öffnete sie ihren Mund etwas. Noch nie in ihrem Leben hatte sie so etwas schönes und anmutiges gesehen. Natürlich war Endless Bahamut ein Drache, nur hatte er vier riesige Schwingen und ein goldenes Schuppenkleid. Sein Schädel war mit zwei langen Hörnern ausgestattet, während seine Schnauze länglich- und oben, wie unten mit zwei Reihen scharfer Zähne bewaffnet war, genau, wie seine Vorder- und Hinterläufe jeweils drei lange, spitze Krallen aufwiesen. Er hatte einen langen Hals, der an einem schlanken, muskulösen Körper endete. Kim schätzte das gesamte Ungeheuer auf gut 30 Meter. Der Schwanz von Endless Bahamut war genau wie der hals, lang und peitschte wild durch die Luft. Er brüllte erneut auf, und der ganze Krater schien darunter zu erzittern. Weapon zuckte zurück, vermutlich etwas verwundert über den Gegner, der sich ihm in den Weg stellte, aber schließlich griff er an. Die Krallen der Waffe bohrten sich in Bahamuts Körper und rissen ihn mit in die Tiefe des Kraters. Kim schrie auf. Wenn die beiden Ungeheuer jetzt auf den Boden des Kraters knallten, dann würde hier alles zusammenbrechen. Endless Bahamut schien ihre Gedanken genaustens gelesen zu haben, denn er schlug Weapon von sich und raste in die Höhe, gefolgt von seinem Gegner, der sich schnell wieder gefangen hatte. Kim sah ihnen nach und rannte dann die Treppe hoch, um die kämpfenden Monster besser im Blick zu haben. Die beiden drachenähnlichen Geschöpfe umkreisten sich derweil in der Luft und brüllten sich lauthals an, um den jeweils anderen davon zu überzeugen, das weite zu suchen. Allerdings würde keiner von beiden aufgeben, ehe nicht der andere tot war. Weapon öffnete sein Maul und griff Bahamut mit einem Energiestrahl an, doch das Aufrufmonster hielt mit seinem eigenen goldenen Feuerstrahl dagegen. Kim starrte entgeistert zu ihnen hoch. Der Nordkrater würde so einem Kampf nicht standhalten. Mit einem ruck drehte sie sich um und rannte die Treppe hinauf, zu Tifa, Barret und Red, die ebenfalls ungläubig zu den kämpfenden Monstern empor starrten. Dummerweise konnte Kim ihre Freunde nicht erreichen, da die Treppe an dieser Stelle von einem Felsen zerstört worden war, und nun ein riesiges Loch aufwies. Kim bremste scharf ab und starrte in die Tiefe, dann zu Tifa und den anderen Beiden. »Kim!« Riefen diese gleichzeitig aus. Kim wollte etwas zurückrufen, als ein lautes Geräusch sie wieder zu Weapon und Endless Bahamut herumfahren ließ. Bahamut war weiter nach oben geflogen, um dem Energiestrahl zu entkommen, der sich donnernd in eine Felswand des Kraters bohrte und diese niederriss. Kim schrie auf und sah dabei zu, wie die ganze Wand einstürzte, genau auf die Plattform, auf der Cloud mit Sephiroth kämpfte. Sie wäre vermutlich zurückgerannt, hätte nicht ein Felsen auch den Weg nach unten zerstört. Kim stand nun auf einem einzelnen Plattformkegel, der sicher nicht mehr lange halten würde. Entgeistert sah sie zu Tifa rüber. Die Entfernung war einfach zu groß, darum konnte sie nicht springen um die andere Seite zu erreichen. Tifa starrte wieder nach oben und Kim folgte ihrem Blick, dachte schon, Weapon und Endless Bahamut seien der Grund dafür, als sie die Highwind ausmachte, die mit einem irren tempo nach unten sauste, irgendwie an Bahamut und Weapon vorbei kam und knapp über sie stehen blieb. Die Strickleiter wurde hinab geworfen und Kim ergriff sie, doch dann zögerte sie und blickte über die Schulter zurück. Was war mit Cloud? »Kim! Jetzt mach schon!« Drängte Barret sie und Kim gehorchte. Sie kletterte die Strickleiter empor und wurde oben von Joey auf das Deck gezogen, während die Highwind schon rüber schwankte, damit Tifa, Barret und Red hochkommen konnten. Kim starrte nach oben, konnte die beiden Ungeheuer aber nicht mehr ausmachen und sah dann zu Red, der hinter Barret und Tifa an Deck sprang. Ratternd beschrieb die Highwind einen Bogen und stieg dann steil nach oben. Kim krallte sich am Geländer fest und bemühte sich ihre Übelkeit niederzukämpfen. Die Finsternis des Kraters verschwand blitzschnell und machte Tageslicht breit. Kim musste kurz die Augen zukneifen, öffnete sie aber schlagartig wieder, als die Highwind stark nach rechts abdriftete. Es waren Bahamut und Weapon, die sich hier oben, über dem Nordkrater einen verbissenen Kampf lieferten, den Weapon gewinnen würde. Endless Bahamuts Bewegungen waren viel zu langsam für die Waffe und seine Krallen und Zähne konnten nicht in ihr Metall eindringen. Selbst sein Feueratem versagte gegen Weapons Energiestrahl. Bahamut hatte einfach noch nicht genügend Energie. Kim fuhr herum, rannte an den völlig verblüfften Joey vorbei in die Highwind und zum Cockpit, wo sich die Übrigen ihrer Gruppe befanden. Cid bemühte sich die Highwind auf Kurs zu halten, während die Anderen entgeistert zu den beiden kämpfenden Monstern starrten, und einfach nicht glauben konnten, was sie dort sahen. »Schnell! Berührt die Substanz!« Rief Kim gehetzt aus und hielt ihnen die Substanz hin. »Deine Substanz..? Dann ist dieses Monster.. dieses goldene..?« »Ja! Das ist das Aufrufmonster!« Antwortete Kim knapp auf Sheras Frage hin. Sie sah rasch zu den beiden Monstern, die ineinander verkrallt waren und nun pfeilschnell senkrecht auf den Boden nieder rasten, ehe sie brüllend auseinander gingen und wieder an Höhe gewannen. Bahamut wurde sichtbar immer erschöpfter, während Weapon noch voller Energie zu sein schien. Kim hatte nur eine Möglichkeit; Sie musste die Anderen dazu bewegen, die Substanz zu berühren. »Ich brauche aber eure Hilfe! Sonst besiegt Endless Bahamut Weapon nicht!« »Was sollen wir tun?« Fragte Vincent geradeheraus, und Kim sah in die Runde »Ihr müsst mit nur einen teil eurer Freundschaft geben!« Die Anderen sahen sich ratlos an, und Shera trat vor »Legt einfach die Hand auf die Substanz!« Zögerlich traten die Übrigen näher, als plötzlich Barret, Red, Tifa und Joey reingeplatzt kamen, mit einem schockierten Gesichtsausdruck. »Der goldene Drache ist abgestürzt und das Metallungeheuer ist drauf und dran die Highwind anzugreifen!« Rief Joey aus und wedelte wild mit den Armen. Entgeistert sah Kim nach draußen. Von Endless Bahamut fehlte jede Spur und Weapon konzentrierte sich nun auf die Highwind. Er schien sich auf eine Attacke vorzubereiten, die, die ganze Highwind in fetzen reißen würde. »Es wird uns mit seinem Energiestrahl treffen!« Cid starrte gehetzt zu Weapon, der sein Maul weit aufgerissen hatte, um sie endgültig aus der Luft zu holen. Es wäre wohl um sie geschehen, wäre in diesem Moment nicht wieder Bahamut aufgetaucht und hätte Weapon mit einem Stoßangriff aus der bahn geschmissen, so, dass sein Strahl die Highwind knapp verfehlte. Rotierend sauste das Luftschiff durch die Luft, und Cid konnte es nur gerade so wieder einigermaßen auf Kurs bringen. Kim sah sofort wieder zu den beiden Monstern, die sich jetzt für eine finale Attacke bereit machten; Beide feuerten einen Strahl aufeinander ab, der donnernd aufeinander schlug und die Highwind mit einer Druckwelle noch einmal wild durch die Luft schleuderte. Kim landete schreiend auf ihrem Hosenboden ein rascher Blick zeigte ihr, das die Ungeheuer versuchten den jeweiligen anderen Strahl zurückzuwerfen. Sie sprang auf und hielt den Anderen die Substanz hin »Jetzt beeilt euch!« Dieses mal zögerten sie keine Sekunde, und Cid, Vincent, Yuffie und Joey langten nach der goldenen Substanz, die sofort noch heller aufglühte und Endless Bahamut einen gewaltigen Powerschub verpasste. Aber es reichte noch nicht. Weapon war einfach zu stark, selbst für dieses mächtige Endlessgeschöpf. »Es klappt nicht!« Schrie Yuffie und lief hysterisch hin- und her, bis Red sie stoppte und knurrend zu Weapon blickte. »Es hat einfach zuviel kraft!« Knurrte er »Wir haben keine Wahl! Wir müssen verschwinden!« Cid nickte und wollte die Highwind von hier weg bringen, doch Kim griff in das Steuer »Nein! Endless Bahamut kämpft so tapfer für uns, und ihr wollt einfach abhauen! Das ist nicht fair!« Tifa zog sie beiseite »Sei vernünftig Kim! Es nützt nichts, wenn wir dabei drauf gehen!« Kim wollte antworten, doch eine weitere Druckwelle von den Ungeheuern aus beförderte alle auf den Boden, wobei sie die Substanz aus den Händen verlor und beobachten konnte, wie sie davon kullerte. »Oh nein, die Substanz!« Rief sie aus, und versuchte sich aufzuraffen, als Nameless im Cockpit auftauchte und sich auf die Substanz warf. Kim sah auf »Nameless... du...?« Der Chocobo fiepste und mit einem Mal begann die Substanz so grell aufzuflackern, dass sie alle gezwungen waren, die Augen zuzukneifen. So gut es ging öffnete Kim die Augen und stierte zu Weapon und Endless Bahamut hoch. Bahamut schien an kraft gewonnen zu haben; Er nahm seine gesamte kraft zusammen und schaffte es, Weapons Strahl zurückzuwerfen. Die Waffe hatte keine Chance. Endless Bahamuts Attacke zerriss Weapon sozusagen in der Luft und ließ nicht einmal mehr Asche von ihm übrig. Es gab eine gigantische Explosion, Bahamut brüllte auf und wurde wieder zu einem Lichtdrachen, der sich schließlich in der Explosion auflöste. Entgeistert wagten auch die Übrigen wieder die Augen zu öffnen, zumindest bis die Druckwelle sie traf und mit sich riss. Die Highwind wurde durch die Luft geschleudert, überschlug sich mehrmals und konnte dem Druck nur schwer wiederstehen. Kim schlug schreien mit dem Kopf gegen etwas hartes und verlor kurz darauf ihr Bewusstsein, wie der Rest der Crew. Kapitel 4: Im Dunkeln --------------------- Kapitel 34: Im Dunkeln »Dass jeder, der nicht Lust zu fechten hat, nur hinziehen mag; man stell' ihm seinen Pass und stecke Reisegeld in seinen Beutel; Wir wollen nicht in des Gesellschaft sterben, der die Gemeinschaft scheut mit unserem Tod.« Shakespeare Henry V Es war die Sonne, die Kim weckte. Sie schien ihr aufs Gesicht, erwärmte es und ließ sie spüren, dass sie noch immer lebte. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen und schloss sie auch so gleich wieder, um den strahlen zu entgehen. Stöhnend und mühsam hob sie die Hand an die Stirn. Sie glaubte noch nie in ihrem Leben solche Kopfschmerzen gehabt zu haben. Auch ihr Rücken und ihr Nacken schmerzten heftig. Nach einigen Minuten versuchte sie noch einmal die Augen zu öffnen, und dieses mal behielt sie, sie auch offen. Kim starrte geradewegs in einen blauen Himmel, an dem Möwen kreisten und kreischend den Tag begrüßten. Sie ließ weitere Minuten verstreichen, ehe sie es wagte sich aufzurichten. Zitternd kämpfte sich ihr Körper in die Höhe und sie musste sich auch sogleich übergeben als sie endlich saß. Schweratmend versuchte sie sich an die vergangenen Stunden erinnern zu können, aber das letzte, woran sie sich wirklich erinnern konnte, war, dass Weapon und Endless Bahamut gegeneinander gekämpft hatten. Kim beschloss, sich erst einmal richtig umzusehen. Sie befand sich unweit der Highwind, die zu ihrer Verwunderung auf der Seite lag und viele Schäden aufwies. Des weiteren hatte sie sich tief in die Erde gegraben. Kim musste bei einem Absturz aus den Trümmern des Luftschiffes geschleudert worden sein. Vorsichtig stand sie auf und hinkte in die Richtung des Wracks. Hoffentlich waren die Anderen in Ordnung. Langsam überquerte sie die Wiese, auf welche sie gelandet war und stand schließlich vor dem riesigen Etwas, was einst ein Luftschiff gewesen war. »Sieht schlimm aus, was?« Kim drehte sich um, und musterte Joey, der hinter ihr aufgetaucht war und nun zur Highwind aufsah. Ihn schien es bei dem Absturz schlimmer erwischt zu haben als Kim, da unter seinem fransigem Haaren ein kleines Rinnsal Blut über Stirn, rechtes Auge und Mund lief. »Du bist verletzt..« Gab Kim zurück und ging zu ihm. Joey wischte sich das Blut weg »Ist nicht schlimm.. nur eine Kleinigkeit.. wo sind die Anderen?« Kim zuckte mit den Schultern und stellte sich dann auf Zehenspitzen, um seine Stirn untersuchen zu können. Es war eine Platzwunde, die unbedingt genäht werden musste, doch momentan konnte Kim nichts für ihn tun, schließlich war sie kein Arzt. Seufzend wickelte sie den Verband, der sich um ihrer Hand befand, ab und reichte ihn Joey »Nimm den.. ich hab nichts anderes...« Zögerlich griff Joey danach und wickelte ihn sich um die Stirn, um die Blutung etwas zu stoppen. Kim hatte derweil zum Horizont gestiert, wo Wellen an den weiten Strand rollten und Möwen flogen. Langsam fragte sie sich, wo sie gelandet waren. Es musste eine Insel sein. Und noch nicht einmal eine sonderlich große, da sie auf einer offenen Wiese standen, und zu allen Seiten hin auf das Meer blicken konnten. »Hast du die Anderen nicht gesehen?« Fragte Kim und wandte sich an Joey, dieser schüttelte sachte den Kopf »Nein.. ich bin eben erst aufgewacht..« Kim seufzte leise und begann um die Highwind herum zugehen, gefolgt von Joey, der vermutlich eine leichte Gehirnerschütterung hatte, da er sich nicht wirklich orientieren konnte. Langsam erreichten sie die andere Seite des Luftschiffes, wo sie auf Shera und Vincent stießen, die leicht benommen nebeneinander auf dem Boden saßen. »Alles Okay?« Fragte Kim, als sie fast bei ihnen angekommen waren. Shera und Vincent sahen auf und nickten sachte, dann bemühten sie sich auf die Beine zu kommen. »Wo sind die Anderen?« Fragte Vincent und Kim zuckte mit den Schultern »Vielleicht befinden sie sich noch in der Highwind..« »Wenn ja, dann kommen wir durch die Frontscheibe ins Cockpit..« sagte Shera und ging Richtung Forderteil der Highwind. Kim folgte ihr, als sie hinter sich ein leises "Bum" hörte. Sie drehte sich um und blickte geradewegs zu Joey, der ausgestreckt auf dem Boden lag und Vincent, der ihn ohne jede Mimik musterte. Kim seufzte und sah zu Shera »Warte mal, Shera..« Sie ging langsam auf die beiden zu und ließ sich vor Joey in die Hock sinken »Was ist los?« »Ich.. ich glaube ich bin hingefallen..« Gab Joey leise zurück und starrte mit halbgeschlossenen Augen zu Kim auf, diese sah ihn besorgt an »Ja.. das sehe ich.. aber warum?« »Keine Ahnung... meine Beine... die wollten einfach nicht mehr..« Hilflos versuchte er aufzustehen, konnte aber nicht. Kim sah zu Vincent hoch »Wir gehen jetzt in die Highwind...« Dann sah sie zu Shera »Shera.. kannst du dich um ihn kümmern?« Shera nickte sachte und ging zu Joey, während Kim und Vincent weiter um die Highwind wanderten, bis sie schließlich vor der Frontscheibe ankamen, die komplett zersplittert worden war und in kleinen Stücken auf dem Boden verteilt lag. »Sieh mal..« Vincent zeigte ins Innere des Luftschiffes »Da ist Cid...« Kim spähte in die Highwind und machte den Kapitän aus, der über dem Schaltpult hing. Im ersten Moment erschien es so, als sei er Bewusstlos, aber als die Beiden ins Innere kletterten, öffnete Cid die Augen und sah zu ihnen rüber. »Seht euch mein Luftschiff an! Seths euch an! Vollkommen unbrauchbar.. total zerstört.. einfach zerschmettert worden.. mein Luftschiff..« Sagte er mit seltsam unterdrückter Stimme. Kim rutschte und stieg über die einzelnen Trümmer hinweg zu ihm rüber und legte ihm die Hand auf den Rücken »He.. komm schon... Hauptsache dir ist nichts passiert..« Cid kämpfte sich in die Höhe und sah sie halb wütend, halb verzweifelt an »Mir? Tz... reicht das hier nicht?« Er zeigte umher »Sie war das einzige was mir noch geblieben ist.. und jetzt..« Er haute mit der Faust auf das Schaltpult und senkte dann den Kopf. Kim sah unsicher zu Vincent, der aber nur die Arme verschränkt hatte und die beiden musterte, ohne etwas zu sagen. »Ach Cid..« Seufzte sie schließlich und sah nun wieder den Kapitän an »Das stimmt ja so gar nicht! Wir sind schließlich auch noch da!« »Ihr?« Krächzte Cid, machte eine kurze Pause und lachte dann leise »Ihr..? Na toll..« Kim boxte ihm ärgerlich in die Rippen »Hey.. das meinte ich ernst..« Cid sah auf und sein Blick wanderte zu dem Kims, die ihn daraufhin anlächelte und sagte »Jetzt reg dich mal nicht auf... außerdem hast du ja noch Shera..« »Auch das noch..« Seufzte Cid und haute noch einmal wütend auf das Schaltpult, ehe er sich umwandte und Richtung Frontscheibe ging, um die Highwind zu verlassen. Kim sah ihm nach und wollte noch etwas sagen, als Vincent ihr die Hand auf die Schulter legte und den Kopf schüttelte, als sie ihn fragend ansah. »Lass ihn... er wird sich schon alleine wieder einkriegen..« Kim nickte langsam und folgte dann Vincent, der bald Red, Barret, Tifa, Nameless und Yuffie gefunden hatte. Die Vier waren alle an einer Stelle aufeinander gefallen und hatten sich glücklicherweise nichts getan, mal abgesehen von ein paar Prellungen, die allerdings jeder einzelne von ihnen davongetragen hatte. Sie verließen die Highwind und kehrten zu Shera, Joey und Cid zurück. Joey lag immer noch regungslos auf dem Boden und wurde von Shera umsorgt, während der Kapitän mit leerem Blick die Highwind musterte. Kim und die Übrigen setzten sich zu ihnen. Kim sah zu Shera »Was ist mit ihm?« »Ich weiß nicht genau... aber ich glaube das kommt nur von der Gehirnerschütterung..« Sie sah von Joey zu Kim, und dann zu Cid »Alles okay« Er antwortete nicht, sondern starrte weiterhin die Highwind an, woraufhin Shera mit den Schultern zuckte und wieder auf ihren Patienten sah, der die Augen geschlossen hatte. Auch Kim sah zu Cid, sagte aber nichts und wollte sich schon wieder umwenden, als der Kapitän zu Shera rüber ging und sich zu ihrer Verwunderung seufzend neben ihr setzte. »Ist schon Okay.. ich wird's überleben...« Sagte er und verschränkte die Arme, während sein Blick zum Himmel schwirrte »Ich frag mich nur, wie wir jetzt hier weg kommen sollen..« Alle schwiegen. Damit hatte er recht. Wie um alles in der Welt sollten sie das anstellen? Sie befanden sich auf einer kleinen Insel, überall gab es nur Meer und kein Boot oder wenigstens eine Stadt... Das Luftschiff würden sie nicht wieder flott kriegen, soviel stand fest. Die gute, alte Highwind war hinüber, soviel sie auch überstanden hatte. »Hm..« Machte Kim und sah auf Nameless, der in ihrem Schoß saß und es sich dort gemütlich gemacht hatte. Es musste eine Möglichkeit geben... sie mussten hier weg.. irgendwie... »Was ist mit Cloud?« Fragte Tifa plötzlich in das Schweigen hinein. Alle Augenpaare wandten sich ihr zu und musterten sie eindringlich. Sie sah traurig aus, vielleicht sogar etwas verzweifelt. Kim schluckte. Sie hatte gar nicht mehr an ihn gedacht... Cloud war mitten im Nordkrater gewesen, als die Innenwand einstürzte... ob er wohl..? Kim schüttelte den Kopf. Nein. So durfte sie nicht denken. Cloud war ganz sicher nicht tot. Ein bisschen schämte sich Kim, er hatte ihr das Leben gerettet und sie hatte ihn einfach vergessen. Hatte nicht mehr daran gedacht, dass er nicht da war. Er war für sie sozusagen "Luft" gewesen, als hätte er nie existiert. Aber warum? War es vielleicht der unerträgliche Gedanke daran, dass er sozusagen Sephiroths anderes ich war? Kim hatte es doch schon vorher gewusste... Aber irgendwie war es nun anders... ihre angst vor Sephiroth war so groß, so unbeschreiblich, dass sie alles vergessen wollte, was irgendwie mit ihm in Verbindung stand. Cloud wäre ihm fast erlegen, und hätte ihm die schwarze Substanz ausgehändigt, aber- Kim stockte. Die schwarze Substanz! Jetzt fiel es ihr wieder ein! Wo war sie hingekommen? Sie sprang auf »Die schwarze Substanz! Wo ist sie?« Die Anderen sahen sich gegenseitig an, bis Tifa die Substanz aus ihrer Hosentasche zog und vor sich auf den Boden legte. Sie schimmerte in einem bedrohlichem schwarz und allein von ihrem Anblick bekam man eine Gänsehaut und ein eiskalter Schauer lief einem über den ganzen Rücken. Kims Hand schnellte automatisch zu ihrem Bauch. Sie starrte die Substanz an, während sich ihre Finger in ihre Jacke gruben. »Mach dir keine Gedanken..« Sagte Red, der Kims Reaktion beobachtet hatte »Es ist vorbei..« »Red hat recht! Sephiroth ist von der Lawine aus Geröll begraben worden..« Warf Barret ein und verschränkte die Arme. Kim schluckte und sah ihn an »Ich glaube nicht, dass er so schnell stirbt..« »Ach komm schon! Das überlebt doch kein-« Barret stockte und sein Blick wanderte langsam zu Tifa, die zu Boden starrte. Ihre Augen waren nicht zu erkennen, da sie von ihren langen Haaren verdeckt wurden, aber man sah- zumindest, wenn man genau hinsah-, dass einige Tränen zu Boden fielen. »..Tifa..« Shera ging zu ihr und nahm sie in den Arm »Bitte nicht weinen.. komm schon.. ich weiß genau, dass er es irgendwie geschafft hat..« Die Anderen sahen sich wortlos an, aber ihre Blicke sagten mehr aus, als jedes Wort. Sie zeigten ganz eindeutig, dass sie alle der festen Überzeugung waren, dass Cloud tot war. Tifa nickte ohne aufzusehen und flüsterte »Ich weiß.. ich weiß das er noch lebt... aber er ist ganz allein an diesem schrecklichen Ort dort unten.. und ich.. ich weiß nicht wie lange er es aushält..« Shera drückte sie an sich und sah die Anderen erwartungsvoll an. Kims schwieg. Sie wusste nicht ob Tifa recht hatte. vielleicht war es so, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht war er wirklich tot, oder er lebte noch.. irgendwo, tief im Nordkrater.. Kim stierte zu Boden. In ihrem Kopf schwirrte immer wieder der Gedanke an einen verletzten Cloud, der unten im Krater qualvoll sterben musste... Sie schlug sich den Gedanken aus dem Kopf. Nein- an so etwas wollte sie nicht denken. »Tifa...« Sagte Barret sanft »Ich weiß ja wie viel er dir bedeutet hat.. aber die Wahrheit ist.. nun.. ich glaube kaum, dass irgendwer so einen Einsturz überleben kann.. auch die Shinra wurden von den Trümmern erschlagen.. ich hab es gesehen..« Kim erinnerte sich, dass Rufus und sein Gefolge nicht mehr da war, als sie die Steintreppe emporgestiegen war. Das war kurz bevor sie in die Highwind flüchtete. Also mussten sie mit dem teil der Steintreppe niedergerissen worden sein. Wenigstens waren sie so die Shinra los.. Tifa schniefte »Nein! Er lebt! Ich weiß es! Ich spüre es ganz genau!« Kim sah auf. Sie spürte es? Klar, Tifa hing sehr an Cloud, da musste es wohl so sein.. aber konnte sie sich nicht auch einfach nur irren? Für Kim war Cloud auch wichtig, wie ein älterer Bruder, aber sie spürte nichts.. sie wusste nicht, ob er noch lebte.. »Kim! Du spürst es doch auch oder?« Fragte Tifa laut mit hoffnungsvoller Stimme und sah plötzlich zu ihr auf, die Augen voller Tränen. Kim sah zur Seite und nuschelte »Tja.. ich..« Sie fing an mit ihren Fingern zu spielen und in ihrem Hals saß ein dicker Kloß, der es ihr unmöglich machte etwas zu sagen. Tifa ließ den Kopf wieder hängen und schwieg. »..Wir sollten uns ausruhen..« Sagte Red plötzlich und wies dann auf die schwarze Substanz »Was machen wir damit?« Alle schwiegen. Keiner wollte sie aufbewahren, zu groß war die Angst davor, sie in der Nähe zu wissen. Schließlich erklärte sich Barret bereit die Substanz in seine Obhut zu nehmen, dann versuchten sich alle etwas auszuruhen. Shera blieb bei Tifa, die sich einfach nicht beruhigen konnte, und versuchte sie irgendwie zu trösten, allerdings ohne erfolg. Kim nahm Nameless und ging zu dem nächstbesten Baum, an welchen sie sich anlehnte und dann den Himmel beobachtete. Ein paar einzelne, weiße Wolken zogen vorbei und verdeckten ab und zu die Sonne. Kim seufzte und holte ihre goldene Substanz aus der Tasche. Sie leuchtete matt und eine unheimliche stärke ging von ihr aus. »Ach Nameless... ich weiß nicht was ich machen soll... was ist wenn Tifa recht hat und Cloud noch am leben ist?« Der Chocobo sah sie an und legte den Kopf schräg. Kim seufzte und blickte die Substanz an »Wenn ich es nur wüsste..« Die Substanz blinkte auf. Nameless fiepste etwas und sprang von Kims Schoß, während Kim selbst die Substanz anstarrte und sich insgeheim fragte, warum sie reagierte. Noch einmal blinkte sie auf. Wusste sie vielleicht, was tief in Kim vor sich ging? Vielleicht wollte sie ihr ein Zeichen geben? Ein Zeichen, dass Cloud noch lebte? Die Substanz leuchtete stärker, bis schließlich eine goldene Lichtsäule in den Himmel empor schoss. Kim kniff die Augen zu, weil es so grell war, ließ die Substanz aber nicht fallen. »Kim! Was ist da los?« Rief Barret aus und Kim gab mit geschlossenen Augen zurück »Ich hab keine Ahnung.. die macht sich selbstständig..« endlich verblasste die Lichtsäule und Kim konnte langsam die Augen wieder öffnen. Verwundert sah sie sich um. Ihre Kumpane standen bei ihr und starrten fassungslos aufs Meer hinaus. »Das.. das ist doch...« Stammelte Yuffie, und Red vervollständigte den Satz mit einem entgeistertem »..der Drache...« Kim sah nun auch Richtung Meer und ihr klappte förmlich der Unterkiefer runter, als sie sah, wie Endless Bahamut mit rauschenden Schwingen und glitzernden Schuppenkleid auf die Insel zuflog. »Endless Bahamut..?« Fragte sie verblüfft, als der Drache in einigem Abstand zu ihnen landete und sie mit seinen tiefblauen Augen musterte. Was wollte der Drache? Er kam doch nur, wenn Kim Freundschaft empfand oder jemanden beschützen wollte, nie einfach so.. Oder wollte Bahamut ihr damit zeigen, dass Cloud noch lebte? Kim sah in seine Augen und es vergingen einige Momente, dann wandte sie sich lächelnd an die Anderen »Cloud lebt!« Barret und Co. sahen sie sprachlos an. »Woher weißt du das?« Fragte Yuffie verblüfft und Kim nickte zu Endless Bahamut »Er hat es mir verraten..« »Du meinst..?« Yuffie sah den Drachen an und Kim nickte, woraufhin Tifa sie schon fast dankend ansah »Ich sagte doch, dass er noch lebt!« »Aber.. ich mein.. woher will der Drache es wissen?« Fragte Barret und starrte das Ungeher an, welches weit über sie in die Höhe ragte. »Er ist das Herz der Freundschaft! Er offenbart vieles.. auch, ob ein Freund noch am leben ist, oder nicht.. er hat mir den Weg gewiesen!« Als ob er die Worte untermalen wollte, brüllte Bahamut auf, woraufhin alle außer Kim zusammenzuckten und angstvoll zu ihm hochstarrten, als dachten sie, dass er sie fressen wollte. »Selbst wenn du recht hättest, was ich bezweifle.. so könnten wir ihm eh nicht helfen.. wir kommen nicht von der Insel...« Warf Cid ein und verschränkte die Arme, aber Kim grinste nur uns wies auf Endless Bahamut »Deswegen ist er hier.. er wird uns helfen.. er wird uns zu Cloud bringen..« »Moment mal.. du willst, dass wir uns von diesem Monster fliegen lassen?« Fragte Cid vorsichtshalber noch einmal nach und musterte den goldenen Drachen respektierend. Kim nickte »Ja.. ihr müsst ja nicht mit nach Cloud suchen.. aber wenn ihr hier runter wollt, dass müsst ihr wohl oder übel mit fliegen..« Die Anderen sahen sich an und seufzten dann ein einstimmiges Okay. Endless Bahamut machte die Pranke zu einer Schaufel, damit sie bequem in ihr sitzen konnten, ohne angst haben zu müssen raus zu fallen, oder sich zu verkühlen. Barret holte den schlafenden Joey, beschwerte sich lauthals darüber, dass er einen Shinra tragen musste, bis Shera ihm mutig sagte, dass er gefälligst aufhören sollte, da Joey kein Shinra mehr war, was Cid sehr beeindruckt hatte, war sie doch sonst ganz anders. Vorsichtig kletterten sie in die große Pranke des Drachens, der kurz darauf abhob und wie ein Pfeil in die Höhe schoss. Im ersten Moment war es unangenehm. Ein ganz anderes Gefühl als in der Highwind, aber nach einiger Zeit des Fliegens legte sich das und sie genossen den Flug, und das stetige rauschen der großen Schwingen, welches ungemein beruhigte. »Danke..« Verwundert drehte Kim sich um und sah Tifa an, die leicht lächelte, aber immer noch Tränen in den Augen hatte. »Wofür?« »Das du mir glaubst, dass Cloud noch lebt... ich hätte sonst nicht gewusst, was ich machen sollte..« Sie senkte den Kopf und hörte auf zu lächeln. Kim streichte über Endless Bahamuts Kralle »Bedank dich nicht bei mir, sondern bei ihm.. ohne Endless Bahamut hätte ich es auch nicht geglaubt..« Tifa lächelte und streichte nun ihrerseits über eine Kralle des Drachens »Ich bin ihm sehr dankbar dafür..« Gegen Abend erreichten sie den Nordkrater. Sie waren den ganzen Tag durch Kälte, Wind und Schnee geflogen. Alle waren durchgefroren, obwohl Bahamuts Pranken halb geschlossen waren, sodass man zwar rausschauen- aber nicht wirklichen Zug abbekommen konnte. Der Drache war trotz der Anstrengung immer noch sehr schnell und Zielstrebig. Er wusste ganz genau wo Cloud war, darauf vertraute Kim. Sie flogen steil in den Nordkrater hinein, bis sie die unterste Ebene erreichten. Hier landete Endless Bahamut, ließ sie aus den Pranken steigen und rollte sich dann zusammen. Zum Glück verschwand er nicht, schließlich kamen sie ohne dieses beeindruckende Geschöpf nicht mehr aus dem Krater heraus. Kim sah sich fassungslos um. Die gesamte Ebene war eingestürzt und voller Schutt und Geröll. In der Luft hingen immer noch Staubwolken und ein leises Zischen war zu hören, welches vermutlich von dem Wind kam, der irgendwo durch einen noch offenen Tunnel pfiff. Kim schluckte verängstigt und blickte über die zerstörte Landschaft. Wie sollte einer das überleben? Auch Tifa schien langsam daran zu zweifeln, denn sie ließ hilflos den Blick durch die Gegend schwirren. Wo sollten sie anfangen zu suchen? Der Nordkrater war riesig, und Kim wusste nicht, wohin Cloud vor dem Einsturz gerannt war. Er hatte noch mit Sephiroth gekämpft, aber wer weiß wo sie begraben worden waren. »Und nun?« Fragte Barret und starrte entgeistert durch den Krater. Kim zuckte mit den Schultern »Wir müssen ihn suchen...« Sie setzte gleich ihre Worte in die tat um und kletterte weiter runter, dorthin, wo sie Cloud zuletzt gesehen hatte. Der kaputte Teil der Treppe war inzwischen durch Steine und Felsen gestopft worden, so, dass man ihn wieder passieren konnte. Vorsichtig trat Kim auf die einzelnen Steine, die unter ihren Füßen oft wegrutschten und sie mehr als einmal zum Fallen brachten. Sie kümmerte sich nicht darum, ob die Anderen auch suchten. Sie schienen es nicht wirklich zu wollen, was sie ihnen nicht Vorwerfen konnte, da sie ja gesehen hatten, was mit Cloud passiert war, und da sie wusste wer er wirklich war. Aber was war mit Cloud? Als Kim ihn zuletzt gesehen hatte, da war er wieder normal und nicht mehr.. so.. so unheimlich verändert... Sie erinnerte sich an seine leeren Augen und erschauderte. Das war so ziemlich mit das schlimmste, was sie je zu Gesicht bekommen hatte. Und was war, wenn er hier unten wieder durchgedreht war? Kim konnte ihn sicherlich nicht noch einmal vor sich selbst retten... Vielleicht war es gar nicht so gut ihn zurückzuholen... Kim gab sich selbst eine Ohrfeige und dachte dann wütend an ihre Dummheit, während ihre Wange pochte. Wie konnte sie nur so etwas denken? Cloud war ihr wichtig.. und sie dachte so etwas dummes.. gemeines.. Das war unentschuldbar! »Stimmt etwas nicht?« Fragte Tifa, die ihr bis nach unten gefolgt war. Kim sah sie irritiert an, woraufhin sie auf ihre Hand zeigte »Wieso haust du dich selbst...?« Kim sah ebenfalls auf ihre Hand, die ziemlich mitgenommen aussah. Wirklich kein schöner Anblick ohne verband. »Ich.. ich habe nur so etwas dummes gedacht.. na ja.. ist doch egal..« Tifa sah sie fragend an, sagte aber nichts mehr, woraufhin Kim weiter ging, bis sie die Wand erreichte, aus der Weapon gekommen war. Vorsichtig und etwas angstvoll ging sie darauf zu und blieb schließlich vor dem großen Geröllhaufen davor stehen. Trocken schluckend besah sie sich diesen Haufen aus Steinen und Felsen, bis ihr etwas ins Auge fiel. Es war ein kleiner Spalt, der wohl in eine Art Hohlraum führen musste. Entschlossen kletterte Kim hinauf und spähte vorsichtig, auf alles bedacht, in den Spalt. Es war zu dunkel in dem Hohlraum, als das man etwas hätte wirklich erkennen können, aber Kim glaubte dafür etwas zu hören. Sie strengte die Augen und Ohren an. Tatsächlich. In dem Hohlraum regte sich etwas, und wenn man ganz genau hinhörte, so konnte man jemanden atmen hören, und Kim glaubte sogar einen langsamen Herzschlag zu vernehmen. Die Erkenntnis traf sie wie ein Hammerschlag. Sie hatte nie wirklich damit gerechnet, aber nun war es bewiesen. Sofort drehte sie sich um und rief den Anderen mit lauter, erfreuter Stimme zu »Es ist Cloud! Und er lebt!« Kapitel 5: Kims Heimkehr ------------------------ Kapitel 35: Kims Heimkehr »Wunderbar glücklich war es, allein zu sein, und doch nicht einsam. O aus Terror und Dunkelheit In die Sicht der Heimat zu kommen...« Walter de la Mare The Pilgrim Nachdem sie den Nordkrater verlassen hatten, und Endless Bahamut sie wohlbehalten nahe Kalm abgesetzt hatte und sofort danach mit Getöse verschwunden war, herrschte helle Aufregung. Sie hatten Cloud gefunden und in Sicherheit gebracht, jetzt mussten sie ihn irgendwie versorgen. Im Nordkrater war er verschüttet worden und es hatte sie alle große Mühe gekostet ihn überhaupt aus dem Hohlraum zu bekommen, ohne das er zusammenstürzte und Cloud komplett unter sich begrub. Es dauerte in der tat ca. eine Stunde, ehe sie ihn soweit frei hatten, dass Barret Cloud herausziehen konnte. Der Söldner sah furchtbar aus; Seine Kleidung hing in Fetzen, er blutete noch immer aus mehreren schlimmen Wunden, die ihm Sephiroth bei ihrem Kampf beigebracht hatte, und die jetzt von dem Staub total verdreckt und entzündet waren. Außerdem waren innere Verletzungen nach so einem Steinschlag auch nicht auszuschließen. Sie hatten kurzerhand beschlossen ihn nach Kalm zu bringen und einen Arzt aufzusuchen. Cloud war auch nicht der Einzige, der einen Arzt brauchte, auch Joey musste unbedingt untersucht werden. Zwar war er nicht mehr Bewusstlos, aber man sah ihm an, dass er in einer sehr schlechten Verfassung war, und seine Wunde wollte einfach nicht aufhören zu bluten. Natürlich hätten sie die Beiden auch ganz schnell mit "Wiederherstellen" heilen können, aber die meisten ihrer Substanzen waren beim Absturz verschwunden. So trotteten sie nach Kalm und hofften das Beste, doch als sie endlich ankamen, hielt man abstand von ihnen und sah ihnen fast schon angewidert nach. »Sie haben nichts gutes mit Fremden erlebt..« Flüsterte Tifa Kim zu, als diese sich irritiert umsah und nicht verstehen konnte, warum ihnen keiner half. »Wir brauchen einen Arzt! Und das, so schnell wie möglich!« Sagte Shera laut, aber freundlich und sah sich unter den Leuten um. Längere Zeit kam keine Antwort, aber dann trat jemand aus der Menge und sagte »Ich kann helfen! Ich bin Ärztin!« Es war eine schlanke, braunhaarige Frau mittleren Alters, die sehr freundlich wirkte. Ohne zu zögern folgten sie ihr in ihre Klink, wo sie Cloud auf einem Bett ablegten, während sich Joey zur Untersuchung auf einen Stuhl setzen musste, was er mit Freuden tat, schließlich war es eine Ärztin, und kein Arzt. Die Klinik an sich war sehr klein und nur mit dem wichtigsten Utensilien ausgestattet. Kim setzte sich ebenfalls auf einen Stuhl und sah erschöpft zu Joey und der Ärztin, die seine Wunde am Kopf untersuchte. Die Nutzung der Substanz hatte Kim ziemlich geschlaucht, aber ihre Nebenwirkungen waren einst heftiger gewesen, und nun wusste Kim auch warum das so war. Die Substanz- das Freundschaftsherz- hatte sie von einem Cloud bekommen, der ihr eigenes anderes ich aus einer anderen Zeit kannte, und der von Sephiroth getötet worden war. Dieser Cloud war wahrscheinlich mit dieser einen Kim befreundet gewesen, deshalb konnte Kim sie benutzen, aber da sie eigentlich gar nicht mit diesem bestimmten Cloud befreundet war, gab es diese Nebenwirkungen, und je besser sie mit dem Cloud den sie hier kannte befreundet war, desto weniger musste sie einstecken, wenn sie die Substanz benutzte. Denn die Substanz unterschied nicht wer aus welcher Zeit kam, sie verbindet nur zwei Menschen und beschützte sie so. Kim seufzte und streichte über Nameless Federkleid, als Red sie ansprach »Was hast du?« Sie sah erschrocken auf und musterte das rote Tier eindringlich, dann antwortete sie ruhig »Ich bin nur etwas erschöpft..« »Und ich dachte.. du hättest Heimweh.. jetzt wo alles vorbei ist..« Kim überlegte. Es stimmte, jetzt wo Red es sagte, verspürte sie ganz deutlich das heftige Verlangen nach ihrem Zuhause und ihrem Vater, der auf sie wartete. Sie hatten gesiegt. Sephiroth war tot. Kim hatte die Verwüstung dort unten selbst gesehen und war sich sicher, dass außer Cloud niemand überlebt hatte. Konnte sie jetzt endlich nach hause? Sie wandte sich von Red ab und starrte aus dem kleinen Fenster, welches sich ihr gegenüber befand und genau der Straße zugerichtet war. Einige wenige Leute spazierten vorbei und manchmal flog sogar ein zwitschernder Vogel vorbei. Kim wusste was es bedeutete zurück zu gehen; Sie musste lernen den Alltag wieder zu leben. Schule, Pflichten, keine schrecklichen Abenteuer mehr, sondern breite Langeweile gegen dieses Erlebnis hier. Natürlich musste sie auch alle Leute, die sie hier kennengelernt hatte und liebte, zurücklassen und konnte niemals mehr zurückkehren, um sie wiederzusehen. Irgendwie hatte sie angst das alles hier zu vergessen- egal wie schrecklich es gewesen war- und alles nur für einen Traum zu halten. Einen dummen Traum, den sie gehabt hatte und aus dem sie nun erwachen sollte. Doch sie wollte so gerne zurück nach Hause. Alles in ihr schrie danach. Sie stand auf und ging langsam auf Tifa zu, die an Clouds Bett saß und ihn besorgt musterte, während sie zusammen mit der Ärztin, die Joey bereits fertig untersucht hatte, seine Wunden säuberte und Verband darum wickelte. »Wie sieht es aus?« Fragte Kim leise und musterte Cloud schnell, bevor sie Tifa ansah, die sich nun zu ihr umdrehte und aufmunternd zu lächeln versuchte »Die Ärztin hat gesagt, dass er nicht lange liegen muss.. sobald er wach ist, müsste er die Klinik wieder verlassen können« Kim lächelte nicht, sondern nickte nur stumm, woraufhin Tifa sie fragend ansah »was ist los? Freust du dich nicht darüber?« »Doch schon..« Gab Kim zurück »Aber.. weißt du.. jetzt wo das alles endlich ein Ende hat und Sephiroth tot ist.. da will ich wieder zurück nach hause..« »Das kann ich verstehen..« Tifa nickte und seufzte dann »Aber glaubst du echt, dass Sephiroth tot ist?« »Sonst wäre er doch sicherlich schon hier aufgetaucht oder?« Fragte Kim und zuckte mit den Schultern. Tifa überlegte kurz und nickte dann sachte »..Vermutlich hast du recht..« Kim hoffte zumindest das sie recht hatte, denn sonst würde alles umsonst gewesen sein. All ihre Bemühungen der letzten Tage, all die Qualen, all das Leid und die Zerstörung. »Also... willst du Heim..?« Kim nickte und starrte zu Boden »Ja.. ich wünsch mir nichts sehnlicher.. aber..« Sie wagte nicht es auszusprechen und schwieg deshalb. Es vergingen einige Minuten, dann fragte Tifa »Weißt du denn, wie du nach hause kommst?« Kim sah auf. Darüber hatte sie noch gar nicht nachgedacht. Nein- sie wusste es nicht. Sie wusste nur, dass sie durch ein Zeitportal hierher gekommen ist, aber wo es sich befand wusste sie nicht. Sephiroth hatte gesagt, sie bräuchte einen magischen Gegenstand aus der zeit in die sie Reisen wollte um zurückzukommen, aber sie hatte keinen aus ihrer Zeit. Konnte sie überhaupt zurück? Sie stierte wieder zu Boden und schwieg weiter, da legte Tifa ihr die Hand auf die Schulter und flüsterte »Keine Sorge.. wir finden schon einen Weg.. lass uns nur etwas ausruhen.. okay..? Außerdem möchte Cloud dir sicher auch Auf wiedersehen sagen..« Kim nickte stumm. Sie wusste, ein Wiedersehen würde es nicht geben. Sie blieben ganze geschlagene fünf Tage in der Klinik, ohne das Cloud aufwachte. In dieser Zeit war Kim oftmals mit Tifa und Shera draußen spazieren gegangen, oder hatte mit Yuffie "Circlestones", ein Spiel aus Wutai, gespielt, in dem es darum ging, die Steine des Gegenspielers in einem Zeitlimit aus einen beliebig großen Kreis zu schieben- natürlich mit seinen eigenen Steinen. Manchmal hatte sie mit Red und Vincent geredet, die oft spannende Geschichten zu erzählen wussten, oder sie war mit Cid und Joey in die bar gegangen, wo es oft etwas zu lachen gab. Nameless war in dieser Zeit immer bei ihr, wie er es schon früher zu tun gepflegt hatte. Die fünf Tage waren eine gute Erholung von den Strapazen gewesen und hatten Kim mal richtig Spaß gemacht, aber etwas störte sie ungemein; Noch nie in ihrem ganzen Leben hatte sie sosehr gelitten, obwohl sie eigentlich glücklich war. Sie hing sehr an diesen Leuten hier, aber auch an ihrem Zuhause. Sie fühlte sich hin- und her gerissen und wusste einfach nicht, was sie tun sollte. An jenem Abend wachte Cloud endlich auf und wurde von allen herzlich in empfang genommen, selbst von Barret. »Es tut mir alles so schrecklich leid.. ich..« Cloud saß aufrecht im Bett und starrte auf die Decke. Er hatte schon die ganze Zeit versucht sich bei ihnen zu entschuldigen, aber ständig musste er abbrechen, weil seine Stimme einfach versagte. Er musste sich ungemein elend fühlen. Kein Wunder, nachdem was passiert war und was er nun wusste. Aber schließlich sammelte er sich und sagte leise ».. Ich habe in letzter Zeit viel nachgedacht.. über alles was passiert ist und was gesagt wurde... und besonders über mich.. ich weiß nun, dass Hojos Plan Sephiroth zu klonen, nichts anderes war, als das Verfahren, welches für Soldat genutzt wurde. Trotzdem bin ich durchgedreht.. hab mich total vergessen und fast hätte ich das Ende der Welt heraufbeschworen.. ohne eure Hilfe wär ich ein absolutes Nichts.. deswegen will ich mich bedanken.. bei jedem von euch.. für eure Unterstützung.. und gleichzeitig will ich mich entschuldigen, für all die Dummheiten, die ich angestellt habe..« Einen Moment herrschte ein tiefes schweigen, dann sahen sich alle an und fingen an zu lachen. Cloud sah fragend auf, und Cid erklärte »Hör mal.. also so formal musst du nun auch wieder nicht werden! Du hörst dich ja an wie ein alter Sack!« »Ja! Und außerdem passt es irgendwie nicht zu dir.. so etwas zu sagen, mein ich!« Fügte Yuffie hinzu und Barret nickt ein »Willkommen zurück« Was Cloud nun auch zum grinsen brachte. »Wir sind Freunde...« sagte Kim geradeheraus »Wir werden immer für einander da sein!« Die Übrigen sahen sie an und nickten zustimmend. Kim drehte sich um, senkte den Kopf und schwieg einen Moment, dann sagte sie leise »Zu Beginn unserer reise hätte ich das nie für möglich gehalten.. aber wenn ich die vergangenen Tage nun betrachte.. im hier und jetzt.. dann bin ich froh.. das alles so gekommen ist..« Sie machte eine kurze Pause, um sich zu ordnen, dann sprach sie weiter »Manchmal dachte ich wirklich ich würde hier sterben.. ich habe jemanden etwas versprochen.. ich versprach stärker zu werden.. aber wenn ich nun darüber nachdenke, so muss ich leider eingestehen, dass ich keinen deut stärker geworden bin.. weder innerlich noch körperlich..« Wieder machte sie eine Pause, dann schluckte sie, und die ersten Tränen sammelten sich in ihren Augen, als sie fortfuhr ».. aber ich kann mit stolz behaupten, dass ich viele Freunde gefunden habe, die mir wenigstens das Gefühl geben stark zu sein... Freunde, die mir gezeigt haben, dass stärke nicht von einem alleine ausgeht, sondern von dem Team.. von der Gemeinschaft.. das man nie alleine sein kann... auch nicht, wenn man nicht bei den Leuten ist, die man mag.. denn man spürt sie tief in sich.. wo sie immer weiter leben werden... immer..« »Kim..? was meinst du damit..?« Fragte Cloud langsam und Kim drehte sich zu ihnen um. Tränen liefen über ihre Wangen und sie schniefte laut, als sie antwortete »..ich.. ich will damit sagen, dass ich zurück nach hause muss. Aber ich werde euch niemals vergessen..! Das schwöre ich!« Die Anderen sahen sich an, und Kim senkte wieder den Blick, als sie plötzlich von Tifa in den Arm genommen wurde »Wir werden dich auch nie vergessen!« Kim sah sie an, und ließ dann den Blick in der Runde umherschwirren. Die Übrigen lächelten sie an und allein dies sagte mehr, als jedes gesprochene Wort. Am nächsten Morgen brachen sie auf. Kim wusste nun, wo sich der Weg in ihre Zeit verbarg, und es war noch nicht einmal weit von Kalm aus. Es war die Chocobofarm, auf der Kim als aller erstes gelandet war und von wo aus ihre Reise begonnen hatte. Sie kehrte sozusagen zum Anfang zurück. Von dort aus würde sich sicher ein Weg finden lassen, der sie wohlbehalten zurück nach hause brachte. Auf dem Weg dorthin waren alle darauf bedacht glücklich zu wirken, aber Kim glaubte, dass sie in echt schon irgendwie traurig waren, dass sie fortging. Eine Tatsache, die sie froh machte, zeigte sie doch, dass Kim ihnen nicht egal war. Momentan erzählte Cloud etwas über seinen Kampf gegen Sephiroth und die Anderen hörten gespannt zu, oder warfen Zwischenfragen ein. »..auf jedenfall hätte er mich fertig gemacht, hätte nicht dieser seltsame Strahl in die Kraterwand eingeschlagen und sie zerstört... im ersten Moment dachte ich echt ich sei tot, aber dann merkte ich, dass ich das Glück gehabt hatte, in diesem Hohlraum gelandet zu sein.. allerdings wäre ich wohl trotzdem gestorben, hättet ihr mich nicht gesucht und gefunden..« »Kim hat dich gefunden!« Sagte Red, aber Kim schüttelte den Kopf und meinte »Ohne Tifa hätten wir nie nach dir gesucht..« Cloud sah zu Tifa, die etwas rot im Gesicht wurde und zur Seite sah »Na ja.. was hätte ich machen sollen..?« Cloud lächelte und sah dann zum Himmel. Schließlich erreichten sie den Hof und entdeckten auch sogleich Billy und Chole, bei der Chocobokoppel. Beide waren dermaßen überrascht sie zu sehen, dass sie im ersten Moment nichts sagen konnten, aber dann konnte Chole seine Stimme wiederfinden »Es.. es ist Kim! Schau mal Billy! Es ist Kim, und Nameless ist auch bei ihr!« Er sprang um sie herum und lachte, während Kim ihm grinsend zusah. Billy sah sie immer noch entgeistert an, aber dann lächelte er »tatsächlich... ich hätte nie gedacht, dass wir uns je wiedersehen..« »Ich hab euch doch prophezeit, dass wir uns wiedersehen werden!« grinste Kim und ihre Mitstreiter schüttelten seufzend aber lächelnd den Kopf. Nameless trottete derweil auf die Wiese und gesellte sich quietschend zu den anderen Chocobos. Kim sah Billy entschuldigend an »Ach ja.. das mit Nameless tut mir leid.. ich wollte ihn nicht mitnehmen.. aber er ist einfach zu gerissen.. hat sich in meinem Vorratsbeutel versteckt..« Sie lachte etwas und sah zu dem Tierchen rüber. Auch Billy lachte und schüttelte den Kopf »Nein.. Bill hat ihn dir mitgegeben.. er wollte, dass du Unterstützung hast..« Kim sah ihn fragend an und konnte nicht so recht glauben was sie da hörte, aber dann lächelte sie »Wirklich?« Chole nickte »Das stimmt! Ich hab es selbst gesehen!« Es war erstaunlich, dass gerade Bill das getan haben sollte, aber Kim war ihm dafür sehr dankbar. Es war so schon eine harte Reise gewesen, aber ohne den kleinen Chocobo hätte Kim sie nie durchgestanden. Dennoch war Nameless öfter in Gefahr geraten. Sein Flügel war gerade erst verheilt. Es war gut, dass er nun wieder bei seinen Artgenossen auf der ruhigen Farm leben konnte und nicht mehr bei Kim bleiben musste, was ihr selbst zwar das Herz zerriss, aber besser so war. »Wo ist Bill?« Fragte Kim, die sich persönlich bei ihm bedanken wollte, aber Billy verschränkte die Arme und antwortete »Er ist heute den ganzen Tag weg..« »Ach so..« sie sah die Anderen an, die einstimmig nickten, dann sagte sie »Billy.. ich muss in den Chocobostall...« »Warum?« »Es ist schwer zu erklären, aber..« Kim begann die Geschichte ihrer Reise zu erzählen und Billy und Chole hörten aufmerksam zu, sahen sie manchmal geschockt an, und manchmal stellten sie Zwischenfragen, doch als Kim geendet hatte, stimmte Billy sofort zu, sie in den Stall zu lassen. Dieses mal waren die Ställe leer. Kim durchquerte den Korridor, bis sie mit den Anderen, die ihr gefolgt waren, vor der Wand stand, die diesen kleinen Riss hatte, durch den Wind strömte. Kim zog nun die Substanz aus ihrer Hosentasche und hielt sie vor die Wand. Ein grelles aufblitzen ging von ihr aus. »Und was-« Weiter kam Barret nicht, weil in diesem Moment die Wand am Riss auseinander glitt, wie ein Tor und ein helles, weißes Licht offenbarte. »Was zum..?!« Fragte Cid überrascht und starrte in das helle Licht. Kim wandte sich um »Das ist ein Zeitportal..« Sie lächelte und las Clouds Frage an den Augen ab »Ich wusste das es hier ist, da ich es schon einmal gefunden habe..« »Aber wieso öffnet es sich? Ich dachte das geht nur, wenn man einen magischen Gegenstand aus der Zeit hat, in die man Reisen will..« »das stimmt.. das hat Sephiroth gesagt..« Antworte Kim und sah Shera ernst an »Aber ich habe ja auch einen Gegenstand aus meiner Zeit, der sogar magisch ist..« Sie zeigte ihnen die Substanz und erklärte »Sie ist sowohl ein Teil dieser als auch meiner Zeit, seit sie mir hinterlassen wurde..« »Das ist zu hoch für mich..« Barret kratzte sich am Hinterkopf, aber Cloud schien verstanden zu haben, er verschränkte die Arme und sagte »Also können bestimmte Dinge aus verschiedenen Zeiten wechseln.. kein Wunder, schließlich ist es nur logisch, dass die Substanz ein Teil deiner Zeit wird, sobald sie in ihr ist.. oder war..« Kim nickte und sah dann Barret auffordernd an »Ich muss jetzt gehen.. gib mir bitte die schwarze Substanz..« »Was?!« Riefen alle gleichzeitig aus und sahen Kim verblüfft an. Das hatte sie erwartet, aber sie blieb trotzdem standhaft und wartete geduldig ab, bis sie sich alle wieder beruhigt hatten. »Aber Kim.. wieso..?« Fragte Tifa stockend »Sie wird nur wieder eins mit dir werden..« Kim senkte den Kopf und seufzte schwer »Ihr könnt mir glauben, ich habe vor nichts mehr angst, als davor.. aber das ist die einzige Möglichkeit, dass ihr auf ewig ruhe von ihr haben werdet..« »Kim! Sephiroth ist tot! Die Substanz brauchst du nicht zu schützen indem du sie mitnimmst..« Cloud nahm Barret die Substanz ab und blickte sie an. »Aber.. wenn jemand anderes hinter ihr her ist..« Kim sah das schwarze Etwas an und schauderte. »Na gut.. behalt sie hier..« sagte sie schließlich und wandte sich dann um »ich muss gehen.. ich werde-« Ein leises Fiepsen brachte Kim dazu sich wieder umzudrehen. Es war Nameless, der hinter ihr stand und sie traurig ansah. Beide Flügelchen streckte er zu ihr hoch und sah sie mit seinen großen dunklen Augen an. »Nameless....« Flüsterte Kim und ihr schossen wieder Tränen in die Augen. Sie hatte sich die ganze Zeit über so stark gegeben. Sie wollte sich vernünftig bei ihnen allen verabschieden, aber jetzt, wo es soweit war, konnte sie es nicht. Sie konnte ihnen nicht in die Augen sehen und auf nimmer wiedersehen sagen. Sie konnte es nicht. Sie wollte es nicht. Kim hatte soviel mit ihnen durchgemacht und nun war plötzlich alles so unwirklich. O, als ob das alles nie gewesen wäre. Alles rückte in so weite ferne. Sie wollte nur noch weg. »Es tut mir Leid! Lebt Wohl!« Weinend sprang sie Cloud entgegen und jagte ihm die schwarze Substanz ab, ohne wirklich zu wissen warum, dann rannte sie kopflos in das Zeitportal. Alles begann sich um ihr zu drehen, vor ihren Augen wurde alles Dunkel und schwarz, schließlich verlor sie ihr Bewusstsein. Kapitel 7: Und Zuletzt ---------------------- Kapitel 36: Und Zuletzt »Natürlich war er Teil meines Traumes, aber andererseits war auch ich ein Teil seines Traumes.« Lawis Carroll Through the Looking-Glass Kim erwachte im hohen Gras einer Wiese. Es war Nachts und einige Sterne und der seichte Sichelmond erhellten das Gebiet etwas. Vorsichtig mühte sich Kim ab aufzustehen. Ihr Kopf tat weh und sie hatte ein unangenehmes Gefühl im Bauch. Langsam ließ sie den Blick umhertasten, bis er schließlich automatisch an einem großen Haus haften blieb. Es vergingen einige Momente, ehe Kim begriff, wo sie wirklich war, aber dann fing sie an zu lachen und Freude kam in ihr auf. Sie war wieder zuhause. Es musste ihr Zuhause sein, denn sie spürte es ganz deutlich. Aber wie lange war sie fort gewesen? Und was würde ihr Vater sagen? Kopflos rannte sie Richtung Haus. Sie konnte es kaum erwarten dort anzukommen. Sie hätte nie gedacht, so glücklich zu sein, dieses Haus zu sehen. Aber nach all diesen schrecklichen Strapazen die sie durchleben musste, war es nur natürlich, dass sie so schnell wie möglich wieder dort sein wollte, wo es ihr gut ging, wo sie alles hatte, was sie brauchte. Das Haus sprang ihr mehr oder weniger entgegen, und als sie endlich angekommen war, bemerkte sie, dass alles in dem Zustand war, in dem sie es verlassen hatte. Der Audi stand immer noch so, wie ihr Vater ihn zuletzt geparkt hatte und die Haustür stand immer noch offen. Irritiert wanderte Kim über den Hof, blieb vor der Tür stehen und stierte ins innere des Gebäudes. Es war dunkel. Zu dunkel, als das sie etwas erkennen konnte. Vorsichtig trat sie ein, suchte einen Moment den Lichtschalter und machte das Licht an. Auch hier drinnen hatte sich nichts verändert. Noch immer schien alles unordentlich, die Tapete war nur zur hälfte abgerissen und es war auch kein neuer Parkettboden eingelegt worden. Langsam durchquerte Kim das Erdgeschoss, ging zur Treppe und stieg diese schließlich hinauf. Sie wollte gucken, ob ihr Zimmer immer noch dasselbe war. Es war auch seltsam, dass ihr Vater scheinbar immer noch nicht hier war. Mit klopfendem Herzen stieß sie ihre Zimmertür auf und lugte hinein. Der Fernseher flimmerte und die Playstadion surrte leise vor sich hin. Langsam betrat Kim ihr Zimmer, schaltete das Licht an und starrte dann auf den Fernseher. Was war hier los? Wieso war hier alles noch so, wie sie es hinterlassen hatte? Sie schaltete den Fernseher und die Playstadion auf und setzte sich dann auf die Bettkante. Ihre Hand glitt in ihre Hosentasche und zog die Endless- Substanz hervor. Kim legte diese auf ihren Nachttisch und musterte sie. Vielleicht war sie ja zurück an den Tag, wo sie die FF- Welt betreten hatte. das war zumindest die Logischste Erklärung hierfür. Ihr Blick wanderte zu ihrer Uhr. Sie konnte sich daran erinnern, dass es damals, als sie die Reise angebrochen hatte gegen drei Uhr morgens gewesen war, aber auf dieser Uhr war es viertel nach Drei. Also befand sie sich nur ungefähr eine Stunde in der Zukunft. Seufzend wandte sie sich ab und legte sich der Länge nach auf das Bett, um die Decke anzustarren. So war sie wieder zurückgekehrt. Wenn sie so darüber nachdachte, tat es ihr Leid, nicht richtig auf wiedersehen gesagt zu haben. Sie hatte es einfach nicht ertragen, Cloud.. und all die Anderen zu sehen und Lebe wohl zu sagen. Aber wenn sie jetzt, ganz in Ruhe, darüber nachdachte, wurde ihr bei dem bloßen Gedanken nicht tschüss gesagt zu haben, schier schlecht. Ja, sie fühlte sich seelisch unbefriedigt. Aber nun war es zu spät sich vorwürfe zu machen. Sie hatte sich nicht verabschiedet, und damit basta. Cloud und Co. hatten es sicher verstanden. Kims Hand fuhr zu ihrem Bauch. Aber ob sie ihr das mit der schwarzen Substanz verziehen hatten? Seufzend schloss sie die Augen. Eigentlich hatte sie gar nicht gewollt dieses schwarze Elend wieder in sich zu tragen, aber irgendwie hatte sie es in diesem Moment, da sie durch das Zeitportal gemusst hatte, für richtig gehalten. Hier würde ihr garantiert nichts passieren. Langsam öffnete sie die Augen wieder. Sie hoffte, dass ihr Vater bald heim kam, damit sie sich bei ihm entschuldigen konnte und ihm sagen konnte, wie sehr sie ihn liebte. Sicher, für ihn waren nur wenige Stunden vergangen, aber Kim hatte ihn seit Monaten nicht mehr gesehen und sie vermisste ihn so sehr. In den letzten Tagen wäre sie so oft fast gestorben. Schaudernd dachte sie daran zurück, wie Sephiroth ihr auf grausame Art die schwarze Substanz entrissen hatte. Alleine der Gedanke machte ihr angst und sorgte dafür, dass ihr Herz schneller schlug. Sie würde garantiert niemals normal und ohne Alpträume weiter leben können. Kim setzte sich auf, steckte sich die Substanz wieder in ihre Hosentasche und sah sich in ihrem Zimmer um. Es war so ruhig. In den vergangenen Monaten war es kaum so ruhig gewesen. Immer war etwas passiert, oder sie hatte die Zeit mit Cloud und all den Anderen verbracht, was häufig witzig gewesen war. Es würde nicht leicht sein, sich an ein ruhiges Leben zu gewöhnen, aber sie gehörte natürlich in ein solches, dass wusste sie, und nun durfte sie auch nicht den Abenteuern in der FF- Welt hinterher jammern. Man konnte nur in einer Zeit leben. Trotzdem war es schwer. Kim hatte geglaubt, sobald sie wieder hier war, würde alles gut sein, aber dem war nicht so. Natürlich war sie glücklich wieder Zuhause zu sein und sie wollte auch nicht mehr hier weg, sie wollte bei ihrem Vater sein, aber sie musste auch immerzu an Cloud, Tifa, Barret, Red, Vincent, Yuffie, ihren kleinen Nameless, Shera, Joey, Cid und natürlich auch an Aeris, die ihnen zu liebe gestorben ist, denken, und das war hart. Noch nie zuvor musste sie sich zwischen zwei Dingen entscheiden. Nun, eigentlich hatte sie sich entschieden. Es war das Richtige, hier zu sein, und das wusste sie, oder wusste sie es doch nicht? Die Wahrheit war, jetzt, wo sie hier war, wollte sie wieder zurück. Vielleicht war es aber auch nur so, weil sie die andere Welt jetzt mehr gewöhnt war. Wenn sie ehrlich war, so wollte sie eigentlich in beiden Zeiten zugleich sein, aber das ging nicht, und das wusste Kim auch. Seufzend stand sie auf und schritt zum Fenster, um sich dort auf die Bank zu setzten und auf dem Fenster zu blicken. Die Wiese lag finster vor ihr. Die Gräser bewegten sich seicht im Wind und mit ein bisschen Fantasie sah es fast so aus wie ein Meer. Gähnend schloss sie die Augen. Sie war eigentlich nicht müde, aber sie hatte keinen blassen Schimmer, was sie sonst tun sollte, als hier zu sitzen und auf ihren Vater zu warten, der hoffentlich bald nach Hause kam. Vermutlich wäre Kim jetzt eingeschlafen, wäre in diesem Moment nicht dieser furchtbar helle Blitz am Himmel erschienen. Überrascht schlug sie die Augen auf und starrte nach draußen. Über den schwarzen Nachthimmel zuckten Blitze, doch es konnte sich um kein natürliches Gewitter halten, da der Donner ausblieb und außerdem kamen dafür die Blitze in viel zu rascher Reihenfolge. Kim betrachtete dieses seltsame Naturschauspiel, als ihre Lampe anfing zu flimmern. Irritiert sah sie zu der Birne hoch, die wie Discolicht an und aus ging, bis sie schließlich mit einem leisen knall ausblieb. Nun war es stockdunkel in dem Zimmer, nur die Blitze flackerten auf und erhellten es für kurze Zeit mit einem seichten Blauton. Kim rutschte von der Fensterbank runter und durchquerte das Zimmer bis zum Lichtschalter. Mehrere male knipste sie den Schalter um, allerdings ohne erfolg zu haben. Schließlich ließ sie es bleiben und wanderte zum Fenster zurück. Die Blitze hatten nachgelassen und alles schien wieder ruhig zu sein. Vermutlich war ein Blitz in die Stromleitungen eingeschlagen und darum gab es diesen Stromausfall. Kim durfte sich nur nicht verrückt machen, soviel stand fest. Hier war sie garantiert in Sicherheit, aber irgendwie beschlich sie ein mulmiges Gefühl, welches sich in Panik umwandeln wollte. Sie schluckte trocken, ließ den Blick im Zimmer umherwandern und sah dann auf die große, schwarze Wiese und ihr Herz wäre um ein Haar stehen geblieben. Ungläubig und schockiert starrte Kim auf die beiden Gestalten nieder, die durch das Gras liefen. Wie war das möglich? Noch einmal sah sie auf die Uhr. Es war ohne Zweifel später als an jenem Abend, da sie dieses Schauspiel dort unten schon einmal mit ansehen gemusst hatte. Doch es war genau dasselbe Bild wie damals. Beide Gestalten dort unten, wie sie sich jagten, der eine hinkend... Wie war es möglich, dass Cloud und Sephiroth hier waren? Diese ganze Geschichte mit der Zeit hatte Kim ziemlich durcheinander gebracht. Möglicherweise waren es zwei andere, als die, die sie kannte... Auf alle Fälle musste Kim dies herausfinden, und außerdem wollte sie Cloud nicht im Stich lassen, egal welcher es nun war... Sie fuhr herum, rannte auf ihrem Zimmer, die Stufen hinunter und aus der Haustür. Einen Plan, was sie tun würde, wenn sie bei den beiden Gestalten angekommen war, hatte sie nicht. Sie vertraute ganz auf ihren Instinkt und ihre Reflexe. So schnell sie konnte überquerte sie den Hof, rannte um das Haus herum auf die große Wiese, die dahinter lag. Zu ihrer eigenen Verwunderung waren die beiden Gestalten noch da, und nicht wie beim letzten mal verschwunden. Handelte es sich womöglich doch um diejenigen, die Kim kannte? Nach Luft ringend sprengte sie auf die Beiden zu, und als sie fast bei ihnen war, konnte sie, sie erkennen. Es waren in der Tat Cloud und Sephiroth. Schnaufend blieb Kim stehen und starrte von einiger Entfernung her zu ihnen. Noch war sie nicht bemerkt worden. Dieses Bild hatte sie schon einmal gesehen, und zwar in ihrem letzten Traum. Cloud, der in Abwehrstellung auf dem Boden lag.. Sephiroth, der vor ihm stand und auf ihn einredete... Es war genau dieses Bild.. oder doch nicht..? Nein- war es nicht. Kim schlug sich diesen Gedanken aus dem Kopf. Es konnte sich gar nicht um dasselbe Bild handeln, da das Bild welches sie in ihrem Traum gesehen hatte, gezeigt hatte, was passiert war, ehe sie selbst in die andere Zeit gekommen war. Cloud hatte auch keine Substanz die er Kim hinterlassen konnte, denn es handelte sich in der Tat um die beiden Personen, denen Kim begegnet war, und die sie kannte. Sie verstand es selber nicht. Sie konnte sich nicht erklären wie das möglich war, aber es war, wie es war, und nun musste sie Cloud helfen, da Sephiroth sein Schwert gezogen hatte, um ihn ein für alle mal aus dem Weg zu räumen. »Cloud!« Schrie sie und rannte auf sie zu. Beide sahen ihr entgegen, was Cloud schließlich ausnutzte, um von Sephiroth wegzukommen. Kim bremste ab, als sie kurz vor ihnen stand und sah erleichtert zu Cloud, der sich wieder auf die Beine gekämpft hatte. »Kim! Mach das du weg kommst!« Rief Cloud aus und sah hektisch zu seinem Erzfeind, der sich nun voll und ganz auf Kim zu konzentrieren schien. Stolpernd ging Kim Rückwerts weiter, unfähig den Blick von Sephiroth zu nehmen, der unaufhaltsam auf sie zu kam. Sie wusste was er wollte. Und sie wusste, dass sie in Lebensgefahr schwebte, aber dennoch wollten ihre Füßen sie nicht so schnell wie möglich hier weg bringen, dafür war ihre Angst zu groß. Deshalb stolperte sie weiter zurück, bis sie schließlich auf ihren Hosenboden fiel. Zittrig und mit rasendem Herz starrte sie dem Mann im schwarzen Umhang entgegen. Er hatte sie fast erreicht, als Cloud vor ihn trat. Er hatte sich seine Waffe wiedergeholt, und sein Blick verriet, dass er es dieses mal zuende bringen wollte. Sephiroth blieb stehen und musterte ihn leise lachend »Du kennst doch den Ausgang dieses Duells.. oder hast du vergessen was ich dir erzählt habe?« »Nein!« Gab Cloud ernst zurück »Hab ich nicht! Aber gerade deswegen werde ich nicht verlieren!« Er holte zum ersten Schlag aus und sein Schwert knallte funkensprühend auf das Langschwert seines Gegners. Beide Klingen glitten aneinander ab, und die Kämpfenden gingen auseinander, behielten sich aber im Auge. »Das nenne ich Tapfer.. wirklich.. aber es ist Sinnlos! Das Schicksal will das du stirbst und ich zum Gott werde!« »Das Schicksal kann mich mal! Ich entscheide und nicht das Schicksal!« Cloud rannte auf Sephiroth zu, wieder prallten beide Schwerter aufeinander und wieder ging der Schlagabtausch unentschieden aus. Kim sah dem Kampf hitzig zu. Cloud hatte keine guten Chancen auf einen Sieg, da er Sephiroth an Talent, Schnelligkeit und Ausdauer total unterlegen war. Trotzdem feuerte sie ihn innerlich an und bete dafür, dass er gewann, auch wenn die Aussichten darauf mehr als schlecht waren. Cloud musste gewinnen, sonst war alles aus. Aber Sephiroth schien zu allem bereit zu sein.. dennoch war etwas anders, als bei dem Kampf im Nordkrater. Sicherlich war Sephiroth immer noch schnell, geschickt und wiederstandfähig, aber trotzdem schien er einiges an Kraft eingebüßt zu haben, was wohl an den verschiedenen Zeiten liegen musste. Keinen Zweifel, hier war er um einiges schwächer als in der FF- Welt. Mit einem gezielten Hieb würde Cloud ihn töten können. »Cloud! Achte auf ihn! In dieser Zeit ist er um einiges schwächer als zuvor! Du kannst ihn besiegen, da bin ich mir sicher!« Rief Kim ihm zu und duckte sich dann unter einem wütendem Blick Sephiroths hinweg. Cloud nickte ihr knapp zu und wehrte einen gegnerischen Schlag ab, ehe er selbst wieder angriff. Dieser Schlagabtausch dauerte mehrere Minuten, doch dann geschah zu Kims Leidwesen, etwas unvorhergesehenes; Cloud griff an, steckte seine ganze Kraft in diesen Schlag, der seinen Feind niedermähen sollte, doch Sephiroth war schneller. Er nutzte die Zeit, die Cloud zum Ausholen brauchte und schlug ihm sein Schwert beim vorbeirennen in die Seite. Der Söldner stieß einen halblauten Schmerzensschrei aus, ließ sein eigenes Schwert fallen, stolperte einige Schritte nach vorne, ehe er auf die Knie sank. Kim stockte der Atem, als sie sah, wie Cloud sich die Hand auf seine Wunde presste. Es musste ihn ziemlich erwischt haben, denn normalerweise war er nicht so anfällig. Sie wollte aufspringen und zu ihm, aber Sephiroth versperrte ihr den Weg. Ängstlich sah sie zu ihm hoch. »Habe ich es dir nicht gesagt? Du wirst garantiert verlieren..« Sephiroth sah mit einem Seitenblick zu Cloud, der nach Atem rang und sich abmühte aufzustehen. »Du.. mieser..« Mehr bekam Kim nicht heraus, da ihr die Stimme versagte. »Ach ja richtig.. um dich geht es ja bei der ganzen Sache..« Seufzte Sephiroth und musterte nun Kim, die immer noch auf dem Boden saß, unfähig zu flüchten. Er lachte leise »Wie kannst du es wagen, meine Substanz zu stehlen? Aber ich hol sie mir zurück, dafür bin ich ja hier.. oh.. du bist so töricht! Ich hätte dich in Ruhe gelassen, aber du musstest die Substanz ja unbedingt mitnehmen..« Er schüttelte den Kopf und Kim schluckte »Scheint so..« »So? Dann weißt du ja, was passieren wird..« Wieder schluckte sie »Ja, weiß ich..« Sie hatte wieder solche angst, wie damals beim Tempel des alten Volkes. Es war natürlich nicht verwunderlich, da sich nun alles wiederholen würde, und sie konnte nicht darauf vertrauen, dieses mal lebendig davon zu kommen. »Aber.. aber bevor du mich umbringst.. habe ich eine Frage.. Wie um alles in der Welt bist du hierher gekommen?« Kim spielte auf Zeit. Vielleicht hatte sie Glück und Cloud schaffte es irgendwie wieder auf die Beine, wonach es allerdings momentan nicht aussah. Sephiroth lachte leise »Hierher? Das war ganz einfach..« Kims Blick schweifte unauffällig zu Cloud ab, und als sie sich vergewissert hatte, das er noch etwas Zeit brauchte, sah sie wieder Sephiroth an »Ich kann es mir nicht erklären..« »Natürlich nicht! Das habe ich auch nicht erwartet..« Er seufzte und sah zum Himmel »Ein Zeitportal bleibt für eine gewisse Zeit geöffnet.. ich traf kurz nach deinem verschwinden in der Chocobofarm ein.. natürlich versuchten diese Narren mich aufzuhalten, aber sie sind mir einfach unterlegen und ich betrat das offene Zeitportal, um hierher zu gelangen.. nur er hier ist mir gefolgt..« Sephiroth holte mit dem Schwert aus und versetzte Cloud, der fast wieder stand eine weitere Wunde am Arm, woraufhin er wieder auf den Boden sank. Mist! Dachte Kim gehetzt, sie musste dafür sorgen, dass Sephiroth abgelenkt war, koste es was es wolle! »Du bist meinem anderen ich doch auch gefolgt, oder? Das hast du zumindest damals, beim Tempel gesagt..« Sephiroth nickte und sah sie fragend an. ».. Damals ist etwas schief gegangen, nicht wahr? Du bist in dieser Zeit gelandet, nicht in der meines anderen ich's.. wieso bist du dieses mal hier gelandet und nicht wieder in einer anderen Zeit?« »Du redest von dem Wiederholungsverfahren.. nun.. normalerweise wäre es sogar so gekommen, aber dank meiner neu gewonnen Macht- die ich übrigens dir verdanke- konnte ich diese Art der Wiederholung außer Kraft setzen und das Zeitportal blieb stabil..« »Ah..« machte Kim. Ihr fiel langsam keine gescheite Frage mehr ein, und vermutlich hätte Sephiroth sie eh nicht beantwortet, da er nun seufzte »Das Portal bleibt nicht mehr lange offen.. ich werde mir nun die schwarze Substanz nehmen..« Er griff nach Kim, die ihrerseits die Augen zukniff. Sie hatte doch soviel durchgestanden. Und wofür? Damit er am ende doch die schwarze Substanz bekam und sie starb? Eigentlich hatte sie gedacht hier endlich sicher zu sein vor all diesem Terror, und nun das..? Doch der schmerz bleib aus. Kim spürte gar nichts, weder das sie gepackt wurde, noch dass ihr auf irgendeine Weise die Substanz entrissen wurde. Sie spürte nur wie der Wind über ihr Gesicht blies. Vorsichtig öffnete sie die Augen wieder und starrte ungläubig und sprachlos zu Sephiroth. Sein Gesichtsaudruck zeugte von entsetzen, und als Kim genauer hinsah, wusste sie auch warum; Es war Cloud. Er stand hinter Sephiroth und hatte ihm den Beidhänder durch den Körper gejagt. Es war kein schöner Anblick, dennoch war es Kim unmöglich den Blick davon abzuwenden. »Ich sagte doch... dieses mal entscheide ich..« knurrte Cloud und zog sein Schwert zurück, woraufhin Sephiroth zu Boden fiel. Kim starrte ihn an. Es war vorbei. Er war tot, ein für alle mal. Er würde nie mehr wieder kommen. Cloud hatte es endlich geschafft und ihn, seinen Erzfeind, besiegt. Sie konnte es noch gar nicht fassen, erst als Cloud hintenüber fiel, kam Kim wieder zu sich. Langsam stand sie auf, umrundete die Leiche Sephiroths in einem großen Bogen und kniete sich neben Cloud hin. »I.. ist alles in Ordnung..?« Fragte sie besorgt und sah noch einmal zu Sephiroth, als erwarte sie, dass er gleich wieder aufsprang. Cloud sah gen Himmel. Er atmete flach und unglaublich ruhig »..hat der Spuk endlich ein Ende..?« Kim nickte zaghaft »Ja.. Sephiroth ist tot.. du hast ihn besiegt, Cloud..« Der Söldner lachte leise und mühte sich dann ab sich aufzusetzen, was ihm mit Kims Beihilfe auch gelang, dann sagte er »..Ich dachte echt er würde mich ausschalten..« »Aber?« »Aber ich wollte nicht, dass er dir etwas antut..« Kim sah ihn verwundert an, öffnete den Mund um etwas zu sagen, ließ es dann aber und nickte nur stumm. Cloud schloss die Augen, seine eine Hand lag noch immer auf der Wunde. »Du wolltest dich nicht verabschieden.« »Hm.. ich.. ich konnte nicht..« Kim sah zur Seite, striff mit dem Blick wieder Sephiroths leblosen Körper und seufzte dann »Ich glaube ich war nicht stark genug dafür..« »kann ich verstehen..« Antwortete Cloud und öffnete die Augen wieder »Ich bin auch nicht gut in so etwas..« Er kratzte sich am Hinterkopf und seufzte »Ich soll dir von allen Anderen lebe Wohl sagen.. zumindest schätze ich das mal..« Kim sah ihn schockiert an »Hat Sephiroth sie denn..?« »Nein..« Cloud schüttelte den Kopf »Mach dir keine Sorgen.. sie leben alle noch.. aber sie waren alle bewusstlos, als ich Sephiroth folgte..« »Verstehe.. dann.. sag ihnen.. das sie mir fehlen werden.. okay..?« »Klar..« Nickte Cloud und stand auf. Er wankte noch etwas, und Kim hatte schon angst, dass er umkippen würde, aber er hielt sich wacker auf den Beinen »Es bleibt nicht mehr viel Zeit..« »Ich weiß..« Gab Kim zurück. Sie bedrückte dieses trockene Gespräch. Eigentlich wusste sie beide nicht, was sie sagen sollten. Sie schwiegen einen Moment, dann fing Cloud an zu lachen. »Was ist so lustig..?« Wollte Kim mit Nachdruck wissen, und der Söldner schüttelte den Kopf »Ich musste nur gerade an deine Worte im Nordkrater denken.. du sagtest, ich sei dein "Bruder"..« »Ach das.. nun.. äh..« Kim spürte wie sie rot wurde und sah schnell woanders hin. Es war ihr im nachhinein ohnehin schon peinlich gewesen, und jetzt sprach er so offen darüber, eine Tatsache, die Kim schaudern ließ. »Ist doch irgendwie komisch, dass du es auch gesagt hattest, als wir dich zum ersten mal trafen, oder?« Kim erinnerte sich. Damals, als sie unbedingt mit ihnen mitwollte, hatte sie behauptet Cloud sei ihr Bruder. Irgendwie war es schon reine Ironie, dass sie es nun völlig ernst meinte.. Sie nickte stumm und spielte mit ihren Fingern. Cloud seufzte »Ich muss gehen..« Kim kamen die Tränen. Sie hielt es einfach nicht aus. »Ja! Wir leben halt in ganz anderen Welten, du und ich! Ich weiß.. und ich weiß auch, dass es nun: Lebe Wohl! Zu sagen gilt! Aber.. ich kann nicht, verstehst du? Ich kann nicht..« Sie drehte sich zu ihm um, sah ihn einen Moment in die Augen, bis sie es schließlich nicht mehr konnte und den Blick auf den Boden richtete. Sie heulte schon wieder. Kim hatte in letzter zeit so oft geflennt. »Hey.. komm schon.. nicht weinen, okay?« Cloud legte ihr die Hand auf die Schulter »Es ist hart, ich weiß... aber wir werden uns sicher nie vergessen!« Kim nickte und versuchte ein "Ja" herauszuwürgen, allerdings ohne erfolg. Ihre Trauer verschlang ihre Sprachfähigkeit, und noch immer konnte sie Cloud nicht in die Augen sehen. »Komm schon.. Kopf hoch! Oder willst du etwa, dass ich dich so in Erinnerung behalte?« »nein...« Nuschelte Kim und hob den Kopf an um Cloud in die Augen zu sehen. Ihr liefen immer noch Tränen über die Wangen, aber dieses mal bleib sie standhaft und sah nicht wieder weg. Cloud lächelte sie an »Siehst du? Es geht doch...« Er nahm die Hand von ihrer Schulter und trat einen schritt zurück um sie zu mustern »Dein Vater kann stolz darauf sein, dich als Tochter zu haben...« Er räusperte sich und schloss dann die Augen »..Und ich schätze mal, ich kann froh sein, so eine Schwester zu haben..« Kim fing nun richtig an zu weinen. Schluchzend umarmte sie Cloud, der die Umarmung erwiderte. Es verging eine Minute, ehe Cloud Kim mit sanfter Gewalt von sich drückte und leicht lächelnd sagte »Ich muss nun gehen..« Sein Blick wanderte zu der aufgehenden Sonne, und dann wieder zu Kim, die sich die Tränen wegwischte und sich ebenfalls zu einem lächeln zwang »Ja.. ich weiß..« Sie seufzte »..danke..« »Wieso danke? Ich finde du hast viel mehr für uns getan als wir für dich..« »Kann sein.. aber ihr habt mir vieles beigebracht..« Kim strich sich eine Haarsträne aus dem Gesicht. Sie hatte in der tat viel von ihnen gelernt, und sie würde gewiss nie vergessen was geschehen ist. Cloud lachte leise, schritt an Kim vorbei zu Sephiroth, hob ihn auf und sagte »Ich glaube, du willst den nicht hier behalten.. oder?« Kim schüttelte den Kopf »Ganz sicher nicht!« sie kramte kurz in ihrer Hosentasche und zog dann die goldene Substanz heraus. Einen Moment betrachtete sie das glitzernde Etwas, dann seufzte sie und hielt sie Cloud hin »Ich will, dass du sie behältst..« Cloud sah sie fragend an. »..ich brauche sie nicht mehr.. nenn es einfach ein Freundschaftsgeschenk!« Kim lächelte ihn an und Cloud griff zögernd nach der Substanz »Bist du dir sicher?« Kim nickte sofort »Ja! Ganz sicher! Behandele sie aber ja gut!« »natürlich!« Cloud steckte sie sich in die Tasche und drehte sich dann um »Nun heißt es; Leb Wohl..« Kim nickte »Ich weiß.. leb wohl.. ich werde dich garantiert nicht vergessen!« »Ich dich auch nicht.. aber du musst jetzt gehen.. und dreh dich nicht um, sonst wirst du auch in den Zeittunnel gerissen..« »Und was ist, wenn etwas schief geht, und du nicht wieder in deiner zeit landest?« »Es wird nichts schief gehen, da bin ich mir sicher!« Kim nickte langsam. Vermutlich hatte er recht. »Grüß die Anderen von mir, ganz besonders Nameless..« Sie drehte sich um und ging langsam Richtung Haus zurück. Sie hatte keine Ahnung was hinter ihr geschah, sie verspürte nur einen seichten Wind im Rücken und ein helles Licht. Er würde garantiert heil ankommen. Alles würde von nun an gut enden, das wusste Kim, sie spürte es ganz genau. Es konnte nichts schlimmes mehr passieren. Seufzend sah sie zum Himmel, der sich langsam aufhellte. Sie fühlte sich jetzt sehr viel besser, wo sie die Gewissheit hatte, dass Sephiroth tot war und das sie sich verabschiedet hatte. sie würde nicht mehr jammern. Kim würde von jetzt an stark sein, wie sie es versprochen hatte. »Kim?« Rief eine Stimme vom Haus her, und als sie Richtung Hof sah, erspähte sie ihren Vater, der ihr verblüfft und ungläubig entgegen starrte. Kim stieß einen erfreuten schrei aus und rannte los. »Papa!« Rief sie und feil ihm auch sogleich um den Hals. Ihr Vater war etwas überrascht und stolperte zurück, fiel aber nicht hintenüber, sondern nahm Kim in den Arm »Was ist denn plötzlich los mit dir? Wieso bist du eigentlich nicht im Bett?« Kim schluchzte und drückte sich an ihn »Ich liebe dich Papa.. und das von vorhin.. das tut mir leid..« »Kim..?« Fragte ihr Vater und sah zu ihr runter, als er registrierte das sie weinte. Er lächelte »Na, na.. ist doch schon gut! Ich hab dich doch auch lieb..« Damit drückte er sie an sich. Kim hatte eigentlich vorgehabt nicht zu weinen, aber jetzt musste sie es einfach, allerdings nicht, weil sie traurig war, sondern weil sie so froh war, ihn zu sehen. »Ich hab dich so vermisst!« Schluchzte sie. »Aber ich war doch nur ein paar Stunden weg..« Sagte ihr Vater verwirrt. Kim nickte langsam »Ich weiß.. aber trotzdem..« »Es war dumm von mir so früh wegzugehen.. aber ich musste über etwas nachdenken..« Er drückte sie sanft von sich und musterte sie lächelnd »Kim.. du hast völlig recht, mit was du gesagt hast, aber wir sind eine Familie und du bist alles was mir geblieben ist..« sie nickte sachte »Ja.. das weiß ich.. und ich bin so froh, dass du bei mir bist.. wirklich..« Ihr Vater nickte und sah dann auf seine Armbanduhr »Es ist zwar noch etwas früh, aber wie wäre es mit einem ausgiebigen Frühstück?« Kim nickte begeistert. Sie hatte wirklich ziemlichen Hunger, und sie freute es, dass ihr Vater und sie sich so schnell wieder vertragen hatten. Er nahm ihre Hand und wollte mit ihr reingehen, als er stockte »Was ist das?« Er sah auf Kims Hand, auf der noch immer Narben von den Verbrennungen zurückgeblieben waren. Sie musterte ebenfalls ihre Hand und antwortete »Weiß nicht.. ich muss mich irgendwo verbrand haben..« »Hm.. wir sollten eine Salbe drauf machen.. Mensch, wo hast du dir das nur wieder hergeholt?« Ihr Vater musterte noch einmal Kims Hand, dann ging er mit ihr rein. Kim behielt die Sache mit ihrem Abenteuer natürlich für sich. Ihre Wunden heilten alle komplett aus.. alle, außer die Verbrennung, welche sie immer an die Geschehnisse erinnern würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)