Ein Kunde, wie jeder andere? von sailorkriegerin (Stammkunden sind immer gern gesehen, besonders wenn man sich in einen davon verliebt) ================================================================================ Kapitel 1: Beratung ------------------- Der Kunde Hallo alle miteinander! Danke, dass ihr hier seid! Bitte erwartet nicht zu viel. Das ist meine erste Story, die ich veröffentliche. Für ernst gemeinte Kritik bin ich immer zu haben, also nur her damit. *g* Warnings: eigentlich keine außer vielleicht in weiteren Kapitel, Bedarf an Taschentücher *g* Genre: Romantik mit Happy End Ich möchte darauf hinweisen, dass ich mir den Namen Van (Vision of Escaflowne) nur ausleihe und er auch nichts mit der Serie zu tun hat. Weitere Namen habe ich mir aus den jap. Silben zusammen geschnipselt und sie haben auch keine bestimmte Bedeutung bzw. habe ich diese nicht speziell nach diesen Kriterien ausgewählt. Mir haben sie einfach nur gefallen. Sollten diese Namen in Serien oder anderen Fanfictions bereits vorhanden sein, gilt das gleiche wie bei Van. Und natürlich auch, dass ich mit dieser Story kein Geld verdiene. Und nun genug der Vorworte. VIEL SPASS BEIM LESEN Kapitel 1 Beratung Kami reckte und streckte sich im Bett. Die Sonne schien durch die Ritzen ihres Rollos. ,Zeit auf zustehen!' kam es ihr in den Sinn und die Anzeige ihrer Digitaluhr bestätigte sie nur noch in ihrem Vorhaben. Gemütlich streifte sie sich einen Morgenmantel über und ging ins Bad. Eine viertel Stunde später betrat sie frisch und munter die Küche, wo sie sich ein Frühstück, bestehend aus zwei Toast, belegt mit Gurkenscheiben und Schinken bestand. Dazu trank sie Kaffee aus ihrer Lieblingstasse. Leise schloss sie hinter sich die Haustür. Sie wollte niemanden aufwecken. Ein ganz normaler Tag, sagte sie sich und stieg in den Bus. Während sie stand, hing sie ihren Gedanken nach. Heute Abend würde sie wieder im Bett liegen und sich fragen, was sie an diesem Tag geleistet hatte. Eigentlich nichts, bzw. nicht viel. Man sah von ihrer Arbeit eigentlich nicht das geringste. Die Regale waren immer voll gefüllt. Wäre sie Gärtnerin geworden, wie sie es sich mal als kleines Kind gewünscht hatte, hätte sie nun ihre Pflanzen beim Wachsen beobachten können. Doch sie war letztlich Verkäuferin geworden. Kami räumte Ware ein. Es ging alles wie von selbst. Sie überlegte nicht lange wo die Sachen hingehörten. Sie war in Gedanken vertieft, als sie eine Stimme hinter sich vernahm. "Entschuldigen Sie bitte. Könnten Sie mir bitte helfen." Kami setzte sich ihr Lächeln auf und drehte sich um als sie in ein Augenpaar blickte. Sie versank regelrecht in seinem kristallklaren Augen, dessen blau nicht reiner hätte sein können. Einen Moment regte sie sich nicht. Doch dann senkte sie ertappt ihren Blick. Ein Lächeln erschien auf dem Gesicht des jungen Mannes, was Kami jedoch entging. Sie hob ihren Kopf wieder und blickte ihn fest an. "Was kann ich für sie tun?" "Ich suche..." Sie hörte seine Worte nicht mehr, sondern lauschte fast schon andächtig seiner wohlklingenden Stimme. Sie mahnte sich selbst in Gedanken. ,Lass das und hör zu.' "Bitte könnten sie es noch mal wiederholen." Sie wußte, dass es unhöflich war. Dennoch wollte sie ihn nicht irgendwo hinschicken. "Ich suche Buntstifte." meinte er diesmal kurz. Kami nickte ihm zu. "Bitte folgen sie mir." sagte sie und ging voraus. Es störte sie nicht, dass sie zwei Stockwerke höher fahren musste. Leichter wäre es gewesen, ihm den Weg zu erklären. Doch wollte sie sich nicht so schnell von ihm trennen. Ab und zu drehte sie sich um, um sich zu vergewissern, dass er noch da war. Er lächelte er ihr dann immer zu. Ausnahmsweise gestattete sie sich ein paar Gedanken über ihren Kunden. Schlecht sah er auf jeden Fall nicht aus. Er trug modische Jeans. Die ausgewaschene Schwärze der Jeans harmonierte mit dem tiefen Blau seines Shirts. Dazu trug er noch schwarze Schuhe, die nur ganz leicht unter den Jeans hervor sahen. Kami wechselte die Rolltreppe. Während sie weiter hochfuhr spielte sie erneut mit ihren Gedanken. Kurze dunkle Haare hatte er. Wohl unnötig zu erwähnen seine wunderbaren blauen Augen. Kami glaubte darin für immer versinken zu können. Leise seufzend verließ sie die Rolltreppe und führte den Kunden zur richtigen Abteilung. Ihr war zum Heulen zu mute als sie sich wieder zum Gehen umdrehte, was sie jedoch geschickt überspielte. Doch der junge Mann dachte nicht daran sie los zu lassen. Er griff nach ihrem Arm. Überrascht und fragend blickte sie ihn an. Schuldbewußt senkte er seine Augen. Doch dann fragte er unsicher, "Könnten sie mich nicht vielleicht ein bisschen beraten?" Erstaunen machte sich auf ihrem Gesicht breit. Nach kurzem Zögern nickte sie. Eigentlich wartete in ihrer Abteilung noch genügend Arbeit auf sie. Dennoch - für ihn würde sie sich alle Zeit der Welt nehmen. Sie lächelte und fragte ihn nach seinen Wünschen. Er erklärte, während sie diesmal aufmerksam zu hörte um ja nichts zu verpassen. Mit viel Fachwissen half sie ihm die richtigen Farben und Malzubehör zu finden. Sie merkte mit der Zeit, dass er sich eigentlich so gut wie sie auskannte. Insgeheim lächelte sie über ihn, wenn er versuchte einen raus gerutschten Fachbegriff zu entschärfen. Schließlich fanden sie zusammen das was er brauchte. Er bedankte sich recht herzlich. Doch sein Blick bat sie zu bleiben. Sie schüttelte nur leicht den Kopf und wandte sich nach einer freundlichen Verabschiedung um. Sie fuhr die Rolltreppe wieder runter. Im Rücken konnte sie deutlich seine Blicke spüren. Sie seufzte und machte sich hastig wieder an ihre Arbeit. Doch sie merkte schon bald, dass ihre Gedanken nicht da weilten wo sie sollten, nämlich bei der Ware. Sie konnte ihn nicht verscheuchen. Er hatte sie in seinen Bann gezogen. Doch schon bald war sie so mit der Arbeit beschäftigt, dass sie kaum zum Luft holen kam. Kunden kamen um die Uhrzeit in Scharen und ihre Abteilungsleiterin gab ihr noch zusätzliche Arbeit auf. Kurz vor Dienstschluß machte sie ihre üblichen Kontrollgänge durch die wenigen Reihen. Hier und da nahm sie Ware raus und ordnete sie richtig ein. Seufzend schloss Kami ihren Spind. Ihre Gedanken hatten wieder zu ihm gefunden. Der Mann war ... einfach unbeschreiblich. Sie seufzte erneut. In aller Ruhe zog sie ihren Mantel an. Was war sie heute froh, dem hier entfliehen zu können. Sie wünschte sich sehnlichst etwas Ruhe zum Nachdenken. Sehr langsam ging sie zur Bushaltestelle. In Gedanken versunken wartete sie auf ihren Bus. Schließlich gab sie die Grübelei auf. ,Ach, was! Ich hab mir nur alles eingebildet. Den sehe ich bestimmt nicht wieder.' Erneut kam ein Seufzer über ihre Lippen. Ihre Blicke glitten in den Verkehr, beobachteten Menschen, folgten Autos, doch die erhoffte Ablenkung fand sie dadurch nicht. Zu ihrem Glück kam der Bus auch gerade. Als sie einstieg, musste sie bedauerlicherweise feststellen, dass es keine freien Plätze mehr gab. Doch das machte ihr nicht viel aus. Drei Stationen später stieg sie schon aus. Den restlichen Weg ging sie nach Hause. Vor einigen Monaten war sie eine Woche lang immer früher ausgestiegen. Ihr war einfach nach Spazierengehen gewesen. Es machte ihr Spaß und so ging sie die halbe Stunde immer öfter. Im Laufe der Monate war sie schlanker geworden, ohne es aber wirklich bewußt wahrzunehmen. Auf eine Waage war sie schon lange nicht mehr gestiegen. Es war ihr seit der Schulzeit verhasst. Damals hatte sie etliches zugenommen und irgendwann konnte sie es nicht mehr ertragen täglich auf die Waage zu steigen. Im Laufe der Jahre hatte sie die Meinung über sich selbst nicht geändert. Sie hielt nichts von sich. Wer würde sich schon mit ihr abgeben? Ihre Haare trug sie immer zu einem hochgesteckten Zopf, was sie steif und förmlich erschienen ließ. Für sie war es einfach praktischer so. Dass ihr offene Haare besser gestanden hätten, darauf kam sie nicht und selbst wenn, wäre ihr das viel zu unpraktisch erschienen besonders dann in der Arbeit. Sie stand vor ihrer Haustür. Der Heimweg war auch nicht besser verlaufen, ihre Gedanken wollten ihn nicht loslassen. Bevor sie aufschloss, seufzte sie ein letztes Mal. Sie setzte ein Lächeln auf und betrat das Haus. Es war kurz vor sieben und alle waren zu Hause. Pünktlich um sieben wurde das Essen eingenommen. Ihr Vater und ihre ältere Schwester saßen bereits am Tisch. Mika las in einer Zeitschrift, während ihr Vater in seiner Abendzeitung blätterte. Ihre Mutter kam aus der Küche und nahm Kami ihre Tasche ab. Kami lächelte ihr zu und nickte leicht. Sie wusch sich eilig die Hände und lief in die Küche um ihrer Mutter noch etwas zu helfen. Schweigend nahmen sie das Essen ein, während der Fernseher die aktuellen Nachrichten brachte. Wenige Stunden später lag Kami mit offenen Augen im ihrem Bett. Sie hing ihren Gedanken nach. Zu ihrem Leidwesen dachte sie immer noch an den jungen Mann. So oft sie es auch versuchte an anderes zu denken, sie kam wieder zu ihm zurück. Sie lächelte und versuchte nicht länger ihn zu verbannen. Schon bald schlief sie ein. Am nächsten Morgen hatte sie ihn vergessen. Ein Kunde, wie alle anderen. Mehrere Tage waren vergangen und sie war gerade dabei Bestellungen zu erstellen, als sie ihn sah und plötzlich fiel ihr alles wieder ein. Sofort drehte sie sich um. Er hatte sie noch nicht gesehen. Hastig ging sie hinter das nächste Regal. ,Das ist doch albern. Was versteckst du dich?' schalt sie sich selbst. Im nächsten Moment vergaß sie ihn auch schon. Eine Kundin stand vor ihr. Sie half ihr und verabschiedete sich höflich. Verwirrt sah sie auf ihre Bestellung. ,Wo war ich gerade?' Sie nickte und widmete sich wieder ihrer Bestellung. Plötzlich vernahm sie eine bekannte Stimme. "Entschuldigen Sie bitte. Könnten sie mir vielleicht helfen?" Sie setzte ihr Lächeln auf und drehte sich ihm zu. "Was kann ich für sie tun?" Er lächelte sie an und erklärte es ihr. Insgeheim schmunzelten sie über ihn. Er war zu offensichtlich, dass er sich im Warenhaus auskannte. Sie zeigte ihm das gewünschte, dass nur wenige Schritte von ihnen entfernt war. Er ließ sich ausführlich von ihr beraten. Überschwenglich bedankte er sich. Kami ging wieder an die Arbeit. Doch ihre Gedanken ließen sie nicht los. Von da an kam er fast täglich. Er sprach sie schon bald mit du an, doch Kami ließ sich nicht darauf ein und so blieb es beim Sie. Sie war zum Schluss gekommen, er mache sich lustig über sie. Er kannte sich überall aus und fragte sie dennoch. Was konnte er denn sonst von ihr wollen? Sie antwortete immer höflich und bestimmt, doch Privatfragen wich sie immer geschickt aus. Wenn sie ihn sah, versuchte sie sich zu verstecken, doch er fand sie immer wieder. Kami streckte und reckte sich. Ihr Blick fiel auf ihren Wecker. Die digitalen Zeiger zeigten zehn nach acht an. Viel zu früh zum Aufstehen, zumal es ihr freier Tag war. Dennoch erhob sie sich. Flink huschte sie unter die Dusche. Sie genoss das heiße Wasser, dass an ihrem Körper runter ran. In ein großes Badetuch eingewickelt stand sie vor ihrem Kleiderschrank. Ihre Berufskleidung hing fein säuberlich an einem Bügel. Fast schon traurig wanderte ihr Blick dahin. Sie verscheuchte die trüben Gedanken. Gegen Abend wollte sie ins Kino. Es gab einen neuen Film von dem alle begeistert erzählen. Sie wollte nicht nachstehen und so hatte sie zwei Karten gekauft. Sie wusste auch nicht genau warum zwei. Sie hatte niemand, den sie hätte mitnehmen können. Als sie an der Kasse gestanden war, hatte sie plötzlich nach zwei Karten verlangt. Erstaunt über sich selbst hatte sie schließlich dann doch die Karten bezahlt und kopfschüttelnd das Kino verlassen. Kami zog die Kinokarten aus ihrer Geldbörse. ,Vielleicht find ich ja noch jemanden.' Jedoch bezweifelte sie ihre eigenen Gedanken. Gestern hatte sie sich eine Liste zusammengestellt. "Also," sagte sie zu sich selbst, "was machen wir heute als erstes." Sie bummelte ein bisschen durch eine Einkaufsmeile, schickte ihre Post ab und ehe sie sich versah, war der Vormittag vorbei. Kurz nach eins war sie daheim. Sie kochte an ihren freien Tagen das Mittagessen für die ganze Familie. Um Zwei wurde es dann eingenommen. Es war noch etwas Zeit bis der Film beginnen würde. Sie bummelte noch durch ein paar Läden auf der Suche nach einem bestimmten Buch. Schließlich fand sie es. In einem Café, das gleich gegenüber dem Kino war nahm sie Platz und bestellte einen Kaffee. Langsam zog sie die Schutzfolie vom Buch und blätterte darin herum. Plötzlich schreckte sie hoch. Ein Mann stand vor ihr, genauer gesagt war es ihr Kunde. "Ist hier noch frei?" Benommen nickte sie und er setzte sich. Nur wenige Momente später kam eine Bedienung und fragte ihn nach seinen Wünschen. Er bestellte einen Cappuchino, der innerhalb weniger Minuten vor ihm stand. "Und was treibt Sie in dieses Café?" Sie erzählte ihm von ihrem Buch. Er hörte ihr aufmerksam zu und erzählte dann von sich. "Ich war vorhin in dem Kino." Mit einer Kopfbewegung deutete er auf die gegenüberliegende Straßenseite. "Ich wollt mir eine Karte für den neuen Film kaufen, doch ich hatte Pech. Alles ausverkauft." "Welchen Film wollte Sie denn sehen?" "Die neue Welt." meinte er und nahm einen Schluck aus seiner Tasse. Ohne nach zu denken, sagte Kami, "Ich hätte noch eine Karte." ,Wieso hab ich das jetzt nur gesagt?' fragte sie sich nur einen Moment später. Er strahlte sie an und sie brachte es nicht übers Herz ihn jetzt zu enttäuschen. "Hätten Sie vielleicht Lust mit mir den Film zu sehen?" "Natürlich. Das werd ich mir doch nicht entgehen lassen." Sie lächelte und nippte an ihrem Kaffee. Ihr Blick blieb an einer Wanduhr hängen. Als wenn er ihren Augen gefolgt wäre, fragte er, "Wann beginnt denn der Film?" "Um 18.30 Uhr. Da haben wir noch ungefähr eine halbe Stunde." Meinte sie lächelnd und senkte den Kopf. Sie starrte auf ihre Tasse und machte sich viele Gedanken, zu viele. ,Was nicht alles passieren kann, während zwei Stunden?' Doch dann schalt sie sich selber. ,Du reimst dir immer das unmöglichste zusammen. Er hat doch nur Interesse an dem Film und nicht an dir.' Sie winkte einer Bedienung und bezahlte die Getränke, obwohl er das eigentlich machen wollte. Sie war jedoch schneller. Sie tranken aus und begaben sich schon bald ins Kino. Sie saßen auf ihren Plätzen als er aufstand. Verwundert sah sie ihn an. "Hätte Sie gern ein Popcorn oder ein Getränk?" Sie nickte und meinte, "Ja, ein kleines Popcorn, gesalzen wenn möglich und dazu ein kleines Wasser. Danke." Er verließ sie. ,Wahrscheinlich hätte sie sich gar nichts geholt, wenn ich nicht gefragt hätte... Bescheiden wie eh und je.' Er lächelte und reihte sich in die Schlange ein. Kami starrte auf den leeren Platz neben sich. Die Werbung hatte gerade begonnen, als Kami hoch blickte und ihn kommen sah. Entschuldigend meinte er, "Da war eine große Schlange." Und reichte ihr das Popcorn und ihr Wasser. Sie hatten sehr gute Plätze. Fast schon in der Mitte des Saals. Das Kino war total voll. Die Werbung wurde durch die Filmvorschau abgelöst. Kamis Herz flatterte gewaltig. Sie wäre am liebsten wo anders gesessen. ,Das gibt's doch nicht, dass du wegen eines Mannes so in Verlegenheit gerätst.' Sie sprach sich immer mehr Mut zu, was jedoch das Gegenteil bewirkte. Der Film zog an ihr vorbei ohne, dass sie wirklich etwas mitbekam. Später als sie das Kino verließen, konnte sich Kami nur noch sehr dunkel an den Film erinnern. Eigentlich wollte sie gleich nach Hause, doch er überredete sie zu einem ,Drink', wie er sagte. ,Halt dich fern von ihm!' mahnte sie sich immer wieder. Sobald sie konnte, verließ sie ihn. Traurig sah er ihr nach. Sie spürte seine Blicke, doch drehte sie sich nicht um. Das ganze hatte was wie eine Flucht an sich. Sie konnte sich selbst nicht erklären, warum sie so abweisend zu ihm war. Er behandelte sie gut, war höflich und kein bisschen aufdringlich. Tage vergingen und er besuchte sie gar nicht mehr im Kaufhaus. Sie erwischte sich schon bald, dass sie ihn vermisste, seine zauberhafte Stimme, seine Augen. Je mehr Tage vergingen, desto mehr redete sich Kami ein, dass er gar nicht mehr kommen würde. Sie war nicht gerade die ideale Begleitung gewesen und wahrscheinlich hatte er nur nett sein wollen. ----------------------------Fortsetzung folgt----------------------------------- So das war das erste Kapitel. Bitte gebt mir Kommis, bitte, bitte... Ich möchte so gern eure Meinung über meine Geschichte hören. Das nächste Kapitel wird "Bereits vergeben?" heißen. Ich werde es voraussichtlich nächsten Samstag hoch laden. Vielleicht schaffe ich es auch früher. liebe grüße ani Kapitel 2: Bereits vergeben? ---------------------------- Hi, da bin ich wieder. Leider, leider hat noch niemand meine Geschichte kommentiert. Es wär schön zu wissen, ob ich irgendwas verbessern kann oder irgendwas falsch gemacht habe. Ja, niemand ist unfehlbar und ich ganz sicherlich auch nicht. -_- Ich schreib dennoch weiter. Hab etliche Tage darüber nachgedacht. Vielleicht liest sie ja zumindest jemand oder vielleicht sogar mehrere *hoffungsschwimmer aufkeim* Und nun genug der Worte. Viel Spaß beim Lesen Kapitel 2 Bereits vergeben? Kami stand vor einer die vielen Glaswände im Kaufhaus. Ihr Gesicht, ihr Körper spiegelte sich in der Scheibe wieder. ,Ja, kein Zweifel. Immer noch Speck an den Hüften.' Sie blickte sich nach allen Seiten um. Keine Kunden waren in der Nähe und so drehte sie sich einmal im Kreis. Doch wen sie nicht bemerkte, war ihr Kunde. Er lächelte. Kami hatte ihn noch nicht entdeckt. Prüfend sah sie ihr Spiegelbild an. Sie öffnete ihren strengen Zopf und hatte nun hatte sie die Haare offen. Ganz anders sah sie jetzt aus, viel jünger vor allem. Flink flocht sie einen neuen Zopf und steckte ihn hoch. Sie zog hier und da noch an den überstehenden Haaren und sah Momente später wieder sauber und ordentlich aus. Er räusperte sich und Kami erschrak heftig. Erleichtert sah sie ihn an. Das war nur er. Doch dann realisierte sie erst, dass er sie wieder besuchte, wie sie es insgeheim nannte. Sie lächelte ihn an und fragte schließlich zögerlich, "Dürfte ich sie nach Ihrem Namen fragen? Meinen kenne Sie ja bereits!" "Tatsuki Van!" Sie murmelte ihn leise vor sich hin. Sie wollte ihn nicht gleich wieder vergessen. Ohne auf ihr Namensschild zu blicken, meinte er "Und ihr Name war Hime Kami!" Sie nickte und fragte sogleich, "Wie kann ich Ihnen heute helfen, Herr Tatsuki?" "Eigentlich will ich heute nichts kaufen." "Wieso sind sie dann hier?" fragte sie und fügte sogleich im nächsten Augenblick hinzu, "Entschuldigen Sie bitte! Das geht mich ja nun wirklich nichts an." Sie senkte den Kopf. "Aber es geht Sie was an." Sie blickte ihn überrascht an. Doch er sprach schon weiter. "Ich bin wegen Ihnen hier. Ich wollte mit Ihnen reden, doch während der Arbeit ist es doch etwas schlecht." Er stoppte, denn Kami zeigte leicht verwirrt und erstaunt mit dem Zeigefinger auf sich selbst. Er nickte. "Hätten sie vielleicht heute noch ein bisschen Zeit für mich?" In aller Eile überschlug sie, was sie noch heute vorhatte und verschob einfach alles auf später. "Wenn Ihnen halb sieben nicht zu spät ist, dann gerne." "Wo könnten wir uns treffen?" Sie nannte ihm ein Café im Kaufhaus. Er kannte es und versprach pünktlich zu sein. Genau auf die Minute betrat Kami das Café. Er saß bereits an einem Tisch. Kaum, dass sie saß, kam eine Bedienung und stellte einen Kaffee vor ihr hin. Sie nickte dankbar und senkte ihren Blick. "Über was wollten Sie mit mir reden?" Er überging die Frage mit einem Lächeln und meinte stattdessen, "Das ist unser zweites Date." Überrascht sah sie ihn an. Er lächelte immer noch. "Ich hätte mir gewünscht, Sie wären letztes Mal noch etwas länger geblieben." Sie wollte zum Reden ansetzten, doch er brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. "Ich hab die letzten Tage viel nachgedacht. Lag es an mir oder vielleicht an etwas anderem, dass Sie so schnell weg wollten von mir." "Und zu welchen Ergebnis sind sie gekommen?" wagte sie zu fragen, obwohl sie die Antwort eigentlich nicht wissen wollte. Nach einigem Zögern, meinte er schließlich, "Zu keinem richtigen! Egal was ich auch durchgegangen bin." "Da haben sie geschlagene sieben Tage zum Nachdenken gehabt und kommen zu nichts." Als sie ihn anblickte, bemerkte sie sein plötzliches Grinsen. "Ganz egal kann ich ihnen ja nicht sein, wenn sie die Tage zählen." Verlegen und ertappt senkte sie erneut ihren Blick. Es schien langsam zur Gewohnheit zu werden, dass sie mehr die Tischdecke anstarrte als ihn ansah. Er wollte nach ihren Händen greifen, doch Kami zog sie vom Tisch. Als sei ihm ein Licht aufgegangen, meinte er plötzlich, "Entschuldigen Sie bitte, ich wußte nicht, dass sie bereits einen Freund haben." Kami blickte überrascht auf und lachte ganz plötzlich auf. Fragend sah er sie an. "Ich habe keinen Freund. Ich bin Single, wenn sie so wollen." "Ich doch auch. Finden Sie das so komisch." erwiderte er ernst. "Nein, nur dass ausgerechnet ich einen Freund haben soll. Allein der Gedanke entlockt mir ein Lächeln." Er verstand nicht, was sie damit meinte, ließ es jedoch dabei. "Wieso dann?" fragte er. "Ich weiß es nicht!?" meinte sie offen. "Vielleicht auch etwas Angst." Für einen kurzen Moment herrschte Stille. Belustigt sah er sie an und meinte schließlich. "Ich bin der schwarze Mann von nebenan." Unwillkürlich musste sie lächeln. "So gefallen Sie mir." meinte er sogleich. Sie überlegte kurz und meinte dann, "Reden Sie mich ruhig wieder mit du an. Wir kennen uns nun doch schon länger." "Gern mach ich das." und fügte sogleich hinzu, "Wann hast du Zeit für einen weiteren gemeinsamen Kinobesuch?" Das traf sie völlig unerwartet. Dennoch sagte sie, "Freitag ab 16 Uhr würde es bei mir gehen..." "Soll ich dich abholen?" Sie schüttelte leicht den Kopf. "Das ist nicht nötig... Was hältst du davon, wenn wir uns in dem einen Café treffen?" Er nickte zustimmend. Es war kurz vor acht, als sich die beiden trennten. Kami fühlte sich als würde sie auf Wolken gehen. Sie ließ den Tag noch mal Revue passieren, während sie im Bus saß und auf die Straße sah. Sie fühlte sich so glücklich wie schon lange nicht mehr. In dieser Nacht konnte sie vor Aufregung kaum schlafen. Am nächsten Tag war er wieder da und ließ sich mal wieder ausführlich von ihr beraten. Wohl bemerkte sie die erstaunten Blicke ihrer Kolleginnen. Doch sie schob es auf die häufigen Besuche von Van. Am nächsten Tag hatte sie frei. Sie ging groß einkaufen und kleidete sich völlig neu ein. Sie wollte nicht bieder und langweilig auf Van wirken. Total erschöpft kam sie wieder nach Hause. Ihre Mutter nahm ihr einige Taschen ab und trug sie in Kamis Zimmer. "Und was gibt es neues?" Verständnislos sah Kami ihre Mutter an. "Du warst das letzte Mal vor einem halben Jahr einkaufen und das auch nur, weil deine Sachen schon langsam auseinander fielen." Sie grinste ihre Tochter an. Kami gab sich geschlagen und erzählte von Van. Glücklich sah Kamis Mutter sie an. "Ich freu mich ja so für dich. Ich drück dir die Daumen. Vielleicht wird daraus ja noch mehr." Lächelnd sah sie ihre Mutter an. "Ach das glaub ich nicht. Es reicht mir schon so wie es im Moment ist." Kami merkte wohl, dass ihre Mutter ihr gar nicht mehr zu hörte. Sie träumte wohl schon von Enkelkindern. Lachend schob sie ihre Mutter aus dem Zimmer und sortierte die Sachen in ihren Kleiderschrank. Es war kurz vor drei. Alle hatten gegessen und das Geschirr übernahm heute ausnahmsweise ihre Mutter. Schließlich hatte Kami auch ihrer Schwester und ihrem Vater von ihrem heutigen Date erzählt. Mika war natürlich sofort Feuer und Flame gewesen, während sie ihr Vater mürrisch mit Warnungen und Mahnungen überschüttet hatte. Kami stand im Gang und zog ihre neuen Schuhe an, die sie ebenfalls gestern gekauft hatte. "Ich denk an dich, mein Schatz!" meinte ihre Mutter ein letztes Mal und gab ihrer Tochter einen Kuss auf die Wange. "Danke Mama... Ich muss los. Bis heute Abend." Eine halbe Stunde später stand sie pünktlich vor dem Café. Durch die Glasscheibe konnte sie ihn sehen. Er blickte auf und lächelte sie an. Am liebsten hätte sie sich umgedreht und davongelaufen. Doch dafür war es nun zu spät. Sie betrat das Café und stand schon nach wenigen Schritten vor ihm. Ein ,Hallo' wurde ausgetauscht und sie setzte sich. Leicht unwohl fühlte sie sich unter seinen Blicken. Jedoch sprach sie sich Mut zu und hob den Blick. Ihre Augen trafen sich. Sie hielt dem so lange stand bis sie beide das Lachen anfingen. "Wer wird wohl zuerst aufgeben?" fragte er und sie meinte, "Wohl keiner." Das Eis war gebrochen. Sie konnte sich ungezwungen mit ihm unterhalten. Als es Zeit wurde, standen sie auf und wollten gehen, doch Kami hielt ihn auf. "Müssen wir nicht zahlen?" "Das hab ich schon gemacht, bevor du gekommen bist." erklärte er schmunzelnd. Sie lächelte ihn an und unterdrückte einen Kommentar, der auf der Zuge lag. Kami fühlte sich sicher in der Dunkelheit des Kinosaals und Van anscheinend auch. Es tastete im Dunkeln nach ihrer Hand und drückte sie leicht. Kami war total perplex. Es jagte ihr einen Schauer nach dem anderen über ihren Rücken. Die Berührung erschien ihr so intensiv. Sie erwiderte den Druck. Zwar nur schwach, doch das schien ihm zu genügen. Der Film zog an ihr vorbei. Immer wieder fragte sie sich, was er an ihr fand. Was war es nur? Sie wagte nicht ihn danach zu fragen. Nach dem Film zog es sie zum Essen in ein Restaurant. Sie beglückwünschte sich zu ihrer recht schlichten Kleiderwahl. Sie hatte auch nicht den Wunsch aufzufallen. Immer unsichtbar bleiben, war ihr Motto. Sie redeten über dies und das, doch privaten Fragen wich Kami dennoch immer wieder aus. Van merkte dies sehr wohl und versuchte es aber immer wieder. Obwohl sie so wenig von sich preisgab, hatte er schon einiges über sie in Erfahrung gebracht. Er brachte sie zum Bus, denn sie wollte nicht gefahren werden. Sie war vorsichtig. Kannte sie ihn denn überhaupt? Besser, wenn er vorerst nicht wusste, wo sie wohnte. Immer häufiger trafen sie sich, je nachdem es Kamis Zeit erlaubte. Mit der Zeit wurde sie gesprächiger und auch offener. Als sie heute aufstand, fühlte sie sich leicht unbehaglich. Ihr wurde ab und zu schwindlig, doch im Laufe des Vormittags verging dies wieder. Wohl spürte Kami das leichte Halskratzen und die Kopfschmerzen, die sich immer mehr festsetzten, doch große Bedeutung messte sie ihnen nicht bei. Van kam wie meistens auch heute am frühen Nachmittag zu ihr und wechselte ein paar Worte mit ihr. Sie freute sich eigentlich immer über seine Besuche, doch heute hatte sie ein ungutes Gefühl. Sie schob es jedoch auf die Kopfschmerzen. Nur kurz nach dem Van gegangen war, kam auch schon eine Kollegin zu ihr. "Weißt du eigentlich, wer das ist, den du da tagtäglich beratest?" "Ja sicher. Van Tatsuki." Suki sah sie einen Moment überrascht an und meinte dann schließlich. "Dann weißt du wohl auch, dass sich der Sohn unseres Chefs bald verloben wird." Kami brauchte ein paar Sekunden um die Worte zu begreifen. Sie schüttelte leicht den Kopf. Van hatte nicht mit einer Silbe erwähnt, dass er der Sohn des Chefs war. Wenn sie das gewußt hätte, wäre es sicher nicht so weit gekommen. Sie hätte ihn schon bald abgewiesen. Das Suki von Vans baldiger Verlobung gesprochen hatte, hatte sie in dem Moment schon vergessen. "Woher willst du wissen, dass er es überhaupt ist? Das mit den Namen könnte doch Zufall sein." Kami klammerte sich verzweifelt an diesen letzten Strohhalm. "In unserem Personalgang hängt doch das Poster mit allen Mitarbeitern und sein Foto hängt auch da." Kami ließ ihre Kollegin stehen und eilte zum Poster. Es war riesig und in zwei Hälften geteilt. Auf der einen Seite die in den höheren Positionen und auf der anderen Seite, die einfachen Angestellten, wie Kami, die übrigens weit unten war, da sie hier erst seit knapp zwei Jahren arbeitete. Sie hatte dem riesigen Mosaik nie viel Beachtung geschenkt. Es hatte sie nicht sonderlich interessiert, wer wo und seit wann arbeitete. Jedoch wünschte sie sich in diesem Moment, sie hätte öfter mal einen Blick dafür übrig gehabt. Sie musste nicht lange suchen. Ganz weit oben neben seinem Vater war ein Foto von Van. Tränen kämpften sich ihren Weg nach oben. "Ich dachte, ich hätte ihn gefunden. Ich dachte, ich konnte ihm vertrauen." Wenige Sekunden später brach Kami ohnmächtig zusammen. Kami öffnete ihre Augen und sah sich um. Sie lag in einem Bett, dass durch einen Vorhang vom übrigen Zimmer getrennt wurde. Sie richtete sich auf und lauschte den Geräuschen um sich herum. Anscheinend war sie allein. Sie stand auf und ging mit wackligen Beinen zur Tür. Ganz langsam und vorsichtig drückte sie die Türklinke runter und spähte zur Tür hinaus. Auch da war im Moment keiner. Wenige Minuten später betrat Suki mit einem Arzt das Krankenzimmer. Als Suki den Vorhang zur Seite schob, war das Bett leer. Suki schüttelte den Kopf. "Wo kann sie nur hin sein?" Der Arzt sah Suki fragend an. "Was machen wir jetzt?" "Warten sie kurz... nein besser, kommen sie gleich mit. Ich glaube, ich weiß wo Kami sein könnte." Der Arzt folgte Suki. Die lief schnurstracks auf Kamis Abteilung zu und tatsächlich, Kami war am Arbeiten. Sie räumte ein Regal ein und hakte gleichzeitig auf einer Liste die Waren ab. "Hime?!" "Ja, bitte? Was kann ich für Sie tun?" Kami drehte sich um und nun konnte Suki Kami näher betrachten. Kamis Gesicht glühte förmlich, ihre Augen waren rot unterlaufen und sie hatte noch leichte Tränenspuren an ihren Wangen. "Du kannst ruhig nach Hause gehen." "Ach was. Ich kann immer noch arbeiten." meinte Kami trotzig. Der Arzt mischte sich ein. "So geht das nicht... Sie werden sofort nach Hause gehen. Ich werde sie für ganze nächste Woche krankschreiben." "Aber... Sie verstehen nicht. Ich muss arbeiten, ich kann jetzt nicht weg von hier..." Kamis Stimme wurde immer verzweifelter. Suki und der Arzt tauschten einen unmißverständlichen Blick. "Kami du wirst noch mal zusammen brechen und so bist du uns keine Hilfe." Kami gab schnell nach. "Schreiben Sie mir bitte gleich die Krankmeldung. Ich werde sie dann gleich abgeben." "Das brauchst du nicht. Ich wird mich schon drum kümmern." meinte Suki. Jedoch ließ es sich Kami nicht nehmen ihre Arbeit wenigstens zu beenden. Wenige Minuten später war sie schon im Umkleideraum und lehnte sich erschöpft an ihren kalten Spint. ,Wieso nur muss es so enden?' fragte sie sich immer wieder. Sie fuhr nach Hause, doch diesmal war ihr nicht nach einem Spaziergang zumute. Kami fühlte sich immer müder und schläfriger. Sie schloß ihre Haustür auf und schlurfte sogleich in ihr Zimmer. Ihre Mutter kam aus der Küche um zu sehen wer da gekommen war. Erschrocken erblickte sie auf ihre eindeutig kranke Tochter. "Mein Kind, was ist los?... Oh mein Gott... Du hast ja Fieber...Zieh dich aus und leg dich gleich ins Bett. Ich mach dir einen Tee." Dankbar sah ihr Kami nach und war wenige Momente später auch schon eingeschlafen. ----------------------------Fortsetzung folgt----------------------------------- So das wars mal wieder. Kami hat erfahren, wer ihr Verehrer in Wahrheit ist. Das war ein ganz schöner Schock für sie. Das nächste Kapitel wird "Die Wahrheit" heißen. Vielleicht, wenn es die Zeit zulässt, lade ich es diese Woche noch hoch. Bis jetzt haben lt. Statistik vier Leute mein erstes Kapitel aufgerufen. Vielen, vielen Dank. Und zum Schluss, BITTE schreibt mir doch Kommentare. Ihr würdet mich so glücklich machen. Bis zum nächsten Kapitel Liebste Grüße von ani an alle meine Leser Kapitel 3: Die Wahrheit ----------------------- Hallo, da bin ich wieder. *freu* Der Zugriff auf meine Fanfiction hat sich auf stolze ACHT gesteigert. Vielen Dank Wie wird Kami reagieren, wenn sie Van das nächste Mal sieht und wann wird das überhaupt sein, da sie ja nun krank daheim im Bett liegt? Lasst euch überraschen. Und nun ich will euch nicht lange auf die Folter spannen. Auf geht's. Viel Spass beim Lesen. Kapitel 3 Die Wahrheit Van betrat das Kaufhaus. Er musste sie heute sehen. Schon seit gestern, hatte er ein ungutes Gefühl. Mit dem Lift fuhr er sogleich hoch zu Kamis Abteilung. Doch heute war sie anscheinend nicht da, hatte entweder Mittagspause oder einfach nur frei. Nein, das letztere schied eigentlich aus. Gestern hatte sie ja beim Abschied noch gesagt. ,Ich freu mich schon dich morgen wieder zu sehen.' Als er sich umblickte entdeckte er Suki. Er ging auf sie zu. "Entschuldigen Sie bitte." Suki drehte sich ihm zu und erkannte ihn sogleich wieder. "Ja, bitte. Wie kann ich Ihnen helfen, Herr Tasuki?" Ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit. Dann fiel ihm wieder ein, weswegen er hier war. "Wissen sie wo Fräulein Hime heute ist?" "Leider ging es ihr gestern nicht gut und sie ist nach Hause gegangen. Die nächsten Tage wird sie sich erst mal erholen müssen." Suki wagte nicht aufzublicken. Irgendwie fühlte sie sich schuldig an der ganzen Situation. Hätte sie doch die Klappe gehalten. Er hätte es ihr wahrscheinlich schon selbst gesagt, falls es Kami nicht selbst herausgefunden hätte. Er war der Sohn des Direktors und wenn er sich mit einer kleinen Angestellten einlassen wollte, war das seine Sache und nicht ihre. Van unterbrach ihre Gedanken. "Wann genau ist sie denn gestern gegangen?" "Ich glaube, es war kurz nach drei." ,So viertel vor drei war ich noch bei ihr.' "Was fehlt den Fräulein Hime?" "Sie hat plötzlich hohes Fieber bekommen, nachdem sie ohnmächtig geworden ist." "Sie ist umgekippt...Ich hoffe es ist ihr nichts dabei passiert." "Nein, nein. Sie war grad auf dem Gang in den Aufenthaltsräumen. Eine Kollegin hat sie gefunden." versuchte Suki ihn zu beruhigen. In Vans Kopf begann es zu arbeiten. ,Kann es sein, dass ihr jemand gesagt hat, wer ich bin oder hat sie es selbst gesehen... Wenn ich so nachdenke, hatte Kami ein gerötetes Gesicht und sah sonst auch eher schlecht als recht aus...und ich Depp hab nicht gemerkt, dass es ihr schlecht ging.' Suki stand immer noch mit gesenktem Blick vor ihm. "Danke. Sie haben mir sehr geholfen." Er lief sogleich zur Verwaltung und ließ sich Kamis Adresse geben. Eigentlich wollte er sie von Kami selbst haben, doch unter diesen Umständen ging es nicht anders. Kami wälzte sich von einer Seite auf die andere. Sie war aufgewacht und fand keinen Schlaf mehr. Ihre Mutter war grad auf dem Weg in die Apotheke. Kamis Gedanken quälten sie ,Wieso hat er mir denn nichts gesagt... wieso bin ich nicht aufmerksam geworden, als er seinen Namen genannt hat... er hat ihn mir ja ohne Umschweife gesagt. Wahrscheinlich hat er gedacht, ich wüsste wer er ist.' Kami weinte in ihr Kissen. Die Tränen wollten kein Ende nehmen. Sie wälzte sich erneut hin und her. Auf einmal hörte sie die Haustür aufgehen. Ihre Mutter war wieder da. Erleichtert atmete Kami auf. Doch dann merkte sie, dass diese nicht allein war. Mit Schrecken erkannte sie Vans Stimme wieder. Mühsam stand sie auf und ging zur Tür. Sie sperrte ab und zog den Schlüssel in ihre Hand. Langsam glitt sie an der Tür runter. Nur Momente später klopfte Kamis Mutter. "Kami, du hast Besuch. Herr Tatsuki ist da und er hat dir Blumen mitgebracht." Überrascht bemerkte sie, dass sie nicht zu Kami konnte. "Schatz was ist los... Wieso hast du dich eingesperrt?" "Ich möchte allein sein...Schick ihn bitte wieder weg." Kami wusste nicht, dass Tatsuki auch hinter der Tür stand. Ihre Mutter erwähnte es mit keinem Wort, obwohl sie doch sein trauriges Gesicht sah. Er hatte ihr ein Zeichen gegeben zu schweigen. "Wieso willst du ihn denn nicht sehen?" Kurzes Schweigen trat ein, als Kami schließlich meinte, "Ich habe mich schrecklich blamiert...ich war ja so dumm...es tut mir leid, aber bitte schick ihn weg...und vergiss bitte nicht dich für die Blumen zu bedanken...Was für Blumen sind es denn?" "Blassrosa Rosen mit viel Grün, wie du es gern hast." Kami erinnerte sich ihm davon erzählt zu haben. Was hatte sie nicht schon alles von sich preisgegeben? "Bestimmt schön!" meinte sie. Es war deutlich zu hören, dass Kami nahe am Weinen war. "Ich leg mich wieder hin. Mach mir bitte später noch einen Tee. Danke" Völlig erschöpft legte sich Kami wieder hin und war schon bald wieder eingeschlafen. Kamis Mutter zog Van ins Wohnzimmer. "Ich werde mit Kami reden." "Nein, das werden sie nicht tun. Sie will sie nicht sehen und sprechen dann bestimmt auch nicht...Was ist eigentlich zwischen ihnen vorgefallen?" Ihr Misstrauen war deutlich heraus zu hören. "Nichts!" Verständnislos wurde er angesehen. "Ich bin der Sohn vom Kamis Chef...Ich dachte, dass hätte sie gewusst, als ich ihr meinen Namen nannte. Doch schon bald merkte ich, dass dem nicht so war." Schuldbewusst senkte er seinen Kopf. "Eigentlich hätte ich es ihr gegenüber ansprechen sollen, doch ich tat es nicht." "Nun machen Sie sich mal keinen Kopf, das werden wir schon wieder hin bekommen...Ich hab aber gehört, dass sie sich demnächst verloben sollen." fügte sie hinzu. Van nickte. "Das haben sie richtig gesagt, ich will, doch ich weiß noch nicht, ob meine auserwählte die gleichen Gedanken hegt." Kami öffnete ihre Augen und erblickte neben sich ihre Mutter. Sie goss Tee in eine Tasse. "Wie geht es dir mein Schatz?" fragte sie und reichte Kami die Tasse. "Es geht mir schon etwas besser, aber ich..." Abrupt stoppte Kami und starrte regelrecht den großen Blumenstrauß auf ihrem Schreibtisch an. Kamis Mutter war ihrem Blick gefolgt. "Schön, nicht?" Kami nickte, unfähig etwas zu sagen. ,Wenn er mir schon so etwas schickt, was bekommt dann erst seine Verlobte?' Laut sagte sie zu ihrer Mutter. "Wenn er wieder kommt sage ich ihm was ich von ihm halte. Das garantiere ich dir... Wenn er Abwechslung sucht, soll er sich eine andere suchen." Kamis Mutter täschelte die Hand ihrer Tochter. ,So kenne ich sie ja noch gar nicht. Es muss ihr sehr wehtun.' Schon bald ließ ihre Mutter Kami allein mit ihren Gedanken. ,Ich kann dort nicht mehr arbeiten. Ich hab mich bis auf die Knochen blamiert. Was mach ich nur... ganz einfach, ich kündige.' Beruhigt schlief Kami Momente später auch schon ein. Als ihre Mutter nach ihr sah, ging Kamis Atem gleichmäßig und sie hatte einen friedlichen Ausdruck auf ihrem Gesicht. Van ließ sich in den nächsten Tagen nicht mehr blicken. Jedoch schickte er täglich Blumen und zwar alle in Kamis Lieblingsfarben. Jedes Mal wenn ihre Mutter einen weiteren Strauß auf ihren Schreibtisch stellte, meinte sie, "Blumen sind vergänglich, genauso wie seine Zuneigung. Schon bald wird er mich vergessen haben, wie all die anderen vor mir auch." Ihre Mutter erwiderte nichts. Sie spürte, dass sich Kami immer mehr veränderte. Von Tag zu Tag wurde sie stiller. Sprach noch weniger als sonst schon. Ihre Mutter wusste nicht mehr was sie machen sollte. Sie machte ihr Lieblingsessen und pflegte sie so gut sie konnte. Kami ging es zwar immer besser, doch ihre Mutter merkte wohl, dass Kami die Sache mit Tatsuki nicht so schnell vergessen würde. Kami war allein daheim. Ihre Mutter war beim Einkaufen. Es klingelte an der Tür, doch Kami verspürte nicht die Lust aufzumachen. Ihre Mutter hatte ihren Schlüssel, also konnte es sie gar nicht sein. Sollte der Besucher doch später wieder kommen. Leider gab er nicht auf und immer wieder drang die Türklingel an ihre Ohren. Schließlich quälte sich Kami entnervt aus dem Bett. Sie streifte ihren Morgenmantel um und schleifte sich langsam zur Tür. Doch kaum öffnete sie die Tür schlug sie sie auch im nächsten Moment wieder zu. Van stand vor der Tür. Geduldig drückte er erneut auf den Klingelknopf, diesmal aber nur kurz. Er wusste, dass sie ihn nicht einfach vor der Tür stehen lassen würde. Wenige Augenblicke später ließ Kami Van auch schon eintreten. Sie führte ihn ins Wohnzimmer und ließ ihn Platz nehmen. "Also was kann ich für Sie tun?" Kami kehrte absichtlich zu den Sie zurück, was Van aber überging. "Ich wollte mich nach dir erkundigen und dir diesmal die Rosen persönlich übergeben." Weiße Rosen blickten ihr entgegen. Er gab sie ihr und Kamis Blick blieb an ihnen haften. ,Ein Traum von einem Strauß. Dieses reine weiß - unbefleckt... lass dich nicht mit den Rosen wieder in seinen Bann nehmen. Er meint es nicht ernst.' Van unterbrach ihre Gedankengänge. "Und wie geht es dir heute?" "Ganz gut. In den nächsten Tagen werde ich wieder kommen." "Erfreulich das zu hören." meinte er und es klang auch ehrlich. Kami spürte einen Stich im Herz. ,Wieso tut er mir das nur an?' Spitz meinte sie, "Wie geht es Ihrer Verlobten? Sie sind doch inzwischen verlobt, oder?" "Nein, leider noch nicht." Ohne jegliche Gefühlsregung im Gesicht sah sie ihm direkt in die Augen. In ihrem Inneren dagegen kochte und brodelte es von Sekunde zu Sekunde mehr. Unweigerlich hatte sie sich in ihn verliebt. Sie wollte es nicht wahrhaben und leugnete es so gut es ging. Hätte sie sich das auch nur ansatzweise eingestanden, hätte es ihr nur noch mehr wehgetan als jetzt schon. Kami senkte den Blick. "Ich kann nicht mehr bei Ihnen weiter arbeiten." Da keine Reaktion kam, blickte Kami auf und sah in Vans blaue Augen. Entsetzt bemerkte sie, dass ihre Augen immer wieder die seinen suchten. Sie konnte einfach nicht anders. Verwirrt senkte sie ihren Kopf und starrte nur noch die Tischplatte an. Van war indessen eine Idee gekommen. "Du hast Recht...ja, am besten wird es sein, du kündigst." Erschrocken sah sie ihn an. "Nein, noch besser ich kündige dir." Er stand auf. "Sobald du wieder gesund bist, lass dir einen Termin geben und dann kannst du dir die Kündigung holen." Er ging ohne sich noch mal umzudrehen. Mechanisch stand Kami auf und zog eine Vase aus ihrer Kommode. Es war die letzte. ,Das letzte Mal, dass er mir Blumen geschickt hat.' Mit Tränen in den Augen stellte sie die Vase zu den anderen Blumen. Der Strauß stach natürlich sofort heraus. Alles blassrosa Blumen und nur die Rosen in weiß. Sie betrachtete die Blumen und immer mehr Tränen liefen ihr an den Wangen hinunter. Langsam legte sie sich ins Bett und weinte lautlos ins Kissen. ,Was soll jetzt werden? Ich habe keine Arbeit mehr.' Nicht, dass sie es nötig gehabt hätte zu arbeiten. Bis sie was neues fand, konnte sie noch gut von ihrem Ersparten leben. Doch allein der Gedanke ohne Arbeit zu sein, versetzte sie in Schrecken. Kamis Mutter fiel sofort der neue Blumenstrauß auf und auch dass sich Kamis Zustand sich verschlechtert hatte. Sie war total aufgelöst. Sie zählte eins und eins zusammen und dachte sich dann schon, dass Van hier gewesen sein musste. ,Über was sie wohl geredet haben?' fragte sich Kamis Mutter, wagte aber nicht danach zu fragen. Aber Kami erzählte schon bald von sich aus davon. Viel zu erzählen gab es ja da nicht. "Ich habe keinen Job mehr. Ich bin arbeitslos." Mit diesen Worten endete sie und lehnte sich an ihre Mutter. Bitterlich begann sie zu weinen. Sanft strich ihre Mutter über ihren Rücken. "Ach, mein Schatz. Beruhig dich doch. Du findest bestimmt schon bald etwas. Du hast viele Qualifikationen und Abschlüsse. Damit kannst du in etlichen Berufen anfangen und außerdem musst du dann Herrn Tatsuki nicht mehr sehen." Kami nickte leicht und rückte schließlich ab von ihrer Mutter. "Danke, Mutter... Könntest du mich bitte allein lassen. Ich würde so gerne nachdenken und auch etwas schlafen." Kamis Mutter kam der Bitte ihrer Tochter nach. ,Er hat recht. Sobald ich wieder gesund bin, hol ich mir meine Kündigung und such sogleich eine neue Arbeit. Müsste eigentlich nicht so schwer sein.' Mit diesen Gedanken glitt sie in einen erholsamen Schlaf. ----------------------------Fortsetzung folgt----------------------------------- Die Arme. Schlimmer hätte es nicht kommen können. Kami ohne Arbeit. Hoffen wir, dass sie schon bald wieder gesund wird. Wer wohl die Verlobte ist? Na, wisst ihr es. Ist eigentlich auch nicht schwer zu erraten. Ich wünsche euch eine schöne Zeit - bis zum nächsten Chap. Das nächste Kapitel wird "Kündigung" heißen. Wann ich es hochlade weiß ich noch nicht. Je nach dem wie es mir die Zeit erlaubt. Und zum schluß die übliche Bitte. BITTE gebt mir ein paar Kommis. Wäre überglücklich ^^ Liebe Grüße ani Kapitel 4: Kündigung -------------------- Hallo, *freu* ich hab einen Kommentar erhalten und der Zugriff hat sich auf insgesamt 19 gesteigert. *im Kreis hüpf* Als kleine Belohnung hab ich mich gleich hingesetzt und das nächste Chap bearbeitet und auch gleich hoch geladen. Ich hoff es dauert nicht allzu lang bis ihr es lesen könnt. Vielen, vielen Dank besonders #sakura-87# für deinen Kommentar. Du liegst völlig richtig mit deiner Annahme. Und diesmal geht's richtig zur Sache. Kami hat einen Termin bei ihrem Chef. Mal sehen, was aus der Kündigung wird. Kann der Sohn überhaupt über Personal seines Vaters entscheiden? Nun - lest selbst Ich will ja nicht zu viel verraten. *zwinker*. Viel Spaß beim Lesen Kapitel 4 Kündigung Kami wurde wieder gesund. Van besuchte sie nicht mehr und Blumen erhielt sie auch keine mehr von ihm. Jeden Morgen galt Kamis erster Blick den Blumen. Sie hatte ihrer Mutter und auch sich selbst verboten die Blumen zu gießen. So welkten die Blumen von Tag zu Tag mehr. Sie dachte an ihre eigenen Worte, Blumen sind vergänglich. ,Er wird mich schon bald vergessen haben und ich ihn.' Diese Gedanken schwirrten ihr immer und immer wieder durch den Kopf. Morgen sollte sie wieder arbeiten gehen. Sie vereinbarte einen Termin mit dem Direktor. Bevor sie schließlich am nächsten Morgen loszog, entsorgte sie die Blumensträuße. Nur die weißen Rosen ließ sie stehen und goss neues Wasser nach. Irgendwie hing sie an dem letzten Strauß, den die von ihm bekommen hatte. Pünktlich stand sie vor der Sekretärin. Diese schickte sie sogleich ins Zimmer des Direktors. Kami klopfte an und schon erklang ein ,Herein!'. Nervös betrat sie den Raum. Ohne sich groß umzudrehen ging sie schnurstracks auf den Direktor zu. Herr Tatsuki stand auf und bat Kami Platz zu nehmen. "Sie haben etwas mit mir zu bereden! Also nur raus damit." Leicht überrascht sah Kami ihn an. "Ihr Sohn hat mir gekündigt... und ich sollte... die Kündigung abholen...so hat er es zumindest zu mir gesagt." Sie stoppte verunsichert. ,Was soll ich dann hier?' "Wenn er mir doch nicht gekündigt hat, so will ich es hiermit nach holen. Ich werde selbst kündigen!" "Das lasse ich aber nicht zu. Nennen Sie mir nur einen triftigen Grund, warum sie weg wollen." "Ich will mich weiter entwickeln... ich..." Er unterbrach sie. "Das können Sie bei mir auch. Außerdem", er blickte in die Akte vor sich, "haben Sie so viele Fähigkeiten und Abschlüsse, dass Sie bei ihrem momentanen Arbeitsplatz über- und überqualifiziert sind. Wollen Sie einen höheren Posten oder eine Gehaltserhöhung?" Kami schüttelte leicht den Kopf. "Und was dann?" "Ich fühle mich hier nicht wohl." rückte sie raus. Erstaunen machte sich auf dem Gesicht des Direktors breit. "Und das fällt ihnen erst nach zwei Jahren auf? Jetzt im Ernst. Was ist der wahre Grund?" Kami nahm allen Mut zusammen und meinte schließlich, "Es liegt an ihrem Sohn." "Ja, und was ist mit ihm?" "Wie soll ich sagen? ... Ich will nicht zwischen ihm und seiner Freundin bzw. Verlobten stehen." "Sie treten also beiseite um einer anderen den Vorrang zu gewähren, die Sie gar nicht kennen. Dabei hat Ihnen doch mein Sohn sicherlich viel Aufmerksamkeit entgegengebracht." "Ja sicher, doch will ich nicht diejenige sein, die ihr junges Glück zerstört. Also bitte lassen Sie mich gehen." Plötzlich begann der Direktor zu grinsen und sah an Kami vorbei. Sie folgte seinem Blick und entdeckte Van in einer Ecke. Er saß auf einem Sessel und hatte das Gespräch von Anfang an mitbekommen. Kami lief rot an und stand eilig auf. "Ich gehe jetzt wohl besser!" meinte sie und war schon fast bei der Tür, als Van nach ihrem Arm griff. "Bitte bleib." Er zog sie zum Stuhl zurück und drückte sie hinein. "Darf ich vorstellen, das ist Hime Kami..." Kami nickte und er fuhr fort. "und meine große Liebe!" Erneut nickte Kami, doch als ihr bewusst wurde, was er gerade gesagt hatte, sprang sie entsetzt auf. "Sie machen sich über mich lustig, sie beide! Ich werde wieder an die Arbeit gehen und so tun, als wäre nichts passiert." Sie drehte sich um und wollte erneut zur Tür, doch auch diesmal griff Van nach ihr. Ehe Kami wusste wie ihr geschah, spürte sie auch schon seine Lippen auf den ihren. Total verwirrt ließ sich Kami wieder auf den Stuhl nieder. Van nahm neben ihr Platz, hielt aber noch eisern ihre Hand fest, nicht dass sie noch mal versuchte zu verschwinden. Der Direktor lachte derweil aus vollem Hals. "Na, ihr seid mir zwei." "Aber... was ist... mit deiner Verlobten?" stotterte Kami. "Verstehst du immer noch nicht. Du bist das!" Kami verstand nichts mehr. Schon Wochen, bevor sie ihn überhaupt gekannt hatte, war das Gerücht mit der Verlobung aufgekommen. "Das kann gar nicht sein. Ich kannte dich doch gar nicht, als ich von deiner Verlobung hörte." "Ich hatte dich schon mal gesehen." "Und wo, wenn ich fragen darf?" "Gleich vor dieser Tür." Er deutete hinter sich und sprach schon weiter. "Du bist mal einen Tag für Vaters Sekretärin eingesprungen. Da hab ich dich das erste Mal gesehen. Ich war vom ersten Augenblick an verliebt in dich, doch du hast mir herzlich wenig Beachtung geschenkt Als ich jedoch am nächsten Tag wieder kam, hauptsächlich nur um dich zu sehen, warst du nicht mehr da. Mehr als deinen Namen hab ich leider nicht in Erfahrung bringen können. Ich erzählte meinem Vater davon und er riet mir auf dem großen Mitarbeiter Poster mal nach zu sehen. Da hab ich dich nach einigem Suchen wieder gefunden. Du sahst ganz anders aus als heute..." In Gedanken fügte Kami abwertenden und sarkastisch hinzu, ,Sicher, ich war damals viel fetter und runder.' "Es hat etwas gedauert, bis ich dich schließlich angesprochen habe." Erstaunt sah Kami ihn an. Er war schüchtern. Bisher hatte sie ihn als Aufreißer eingeschätzt. Das entlockte ihr ein Lächeln, doch schon bald fragte sie, "Warum hast du mir nicht etwas deutlicher gesagt wer du bist?" "Anfangs nahm ich an, du wüsstest wer ich bin. Doch schon bald wurde mir klar, dass dem nicht so war. Ich hatte plötzlich Angst bekommen. Entweder würdest du bei mir bleiben, aber dann nur wegen des Geldes meines Vaters. Es hätte aber auch sein können, dass du mich verlassen hättest wegen dem Schichtunterschied. Beides wollte ich aber nicht." Ruhig hörte Kami zu und meinte dann schließlich. "Wie du richtig bemerkt hast, komm ich aus einer völlig anderen Schicht als du. Ich glaube nicht, dass es deinem Vater recht wäre, wenn du unter deinem Stand heiraten würdest." "Aber Fräulein Hime, Sie brauchen sich doch nicht so abzuwerten. Wenn mein Sohn heiratet, kann er froh sein über solch eine Frau." "Wieso?" "Wieso? fragt sie da noch... Sie haben exzellente Abschlüsse, viele Kurse nebenbei belegt und sie kennen das Sortiment meines Kaufhauses sehr gut... Van hat mich von seinen Besuchen bei Ihnen sehr gut unterrichtet." Verlegen über so viel Lob senkte Kami den Kopf. "Ich würde mich sehr freuen, wenn sie meine Schwiegertochter werden." Der Direktor erhob sich und ließ die beiden allein. Kami blickte ihm nach und wandte sich dann wieder Van zu. Der war inzwischen aufgestanden und kniete vor ihr. Errötend blickte sie zu ihm hinunter, während er Kamis Hände in die seinen nahm. "Liebe Kami, du hast es mir nicht leicht gemacht, aber ich hab gern um dich gekämpft. Wenn du die gleichen Gefühle wie ich haben solltest..." erlegte eine Pause ein und fuhr fort, "werde bitte meine Frau." Sie zog ihn hoch und küsste ihn schüchtern auf den Mund. Er erwiderte ihren Kuss. Sie lösten sich voneinander. Vans Vater trat nur einen Moment später mit einem Ordner in der Hand ein und fragte sogleich, "Darf ich meine zukünftige Schwiegertochter begrüßen?" Kami nickte und strahlte über das ganze Gesicht. Schließlich stand sie auf. "Ich geh jetzt an die Arbeit." Verdutzt sahen die beiden Kami an. "Naja, ich bin doch noch immer angestellt." meinte Kami lachend. Sie wandte sich zu Van, "Um sieben hab ich Feierabend. Ich würde mich freuen, wenn wir dann noch reden könnten." Sie ließ die beiden allein zurück. Suki begrüßte Kami herzlich. "Wie geht es dir?" "Viel, viel besser. Kann mich nicht beklagen!" Van derweil saß immer noch bei seinem Vater. "Und was sagst du zu ihr?" "Meinen Segen hast du. Sie scheint ein anständiges Mädchen zu sein." Van nickte und konnte es kaum erwarten, dass es endlich sieben wurde. Kami hatte eine Nachricht bekommen. Van würde im Café warten, wo sie sich des Öfteren getroffen hatten. Kami wurde nicht pünktlich da sein, aber Van wusste, sie würde ihn nicht unnötig warten lassen. Da kam sie auch schon. Suchend blickte sie sich im Café um und entdeckte Van schließlich im hintersten Eck. Er saß in einer gut versteckten Nische. Prompt war eine Bedienung da und Kami bestellte sich was zu Essen. "Du hast doch nichts dagegen?" fragte Kami Van, als die Bedienung wieder verschwunden war. Van schüttelte den Kopf und blickte sie total verliebt an. Irgendwie war es Kami peinlich so angestarrt zu werden. Sie senkte ihren Blick. "Was hast du mein Schatz?" fragte Van, dem es natürlich sofort auffiel. "Deine Blicke machen mich nervös." Sie stand auf und wechselte die Seite. Es war ein kleiner Tisch mit einer Eckbank und so nahm Kami direkt neben Van wieder Platz. "Ja, so ist es mir viel lieber." "Mir auch!" meinte Van und gab Kami prompt einen Kuss auf die Wange. "Vielleicht sollte ich doch lieber noch ein Stück weg rutschen!" sagte Kami scherzhaft und rutsche tatsächlich ein wenig von Van ab, doch dieser zog sie wieder zu sich. Sie sah sein Gesicht dem ihren näher und schloss ihre Augen. Sanft spürte sie den Druck auf ihren Lippen. Vans Zunge bannte sich einen Weg in ihr Inneres und sie spielten gegenseitig miteinander. Schließlich lösten sie sich wieder voneinander. Kamis Gesicht war gerötet, doch auch Van ging es nicht anders. Kami fragte sich insgeheim an wie vielen er es wohl schon geübt hatte. Die Bedienung kam und stellte das Essen vor Kami hin. Während sie aß, sprach sie mit Van. "Ich find es überhaupt nicht schön, dass du mich im Ungewissen gelassen hast." Schuldbewusst senkte er den Kopf. "Gomen. Kannst du mir noch einmal verzeihen." Ihre Hände sanken herunter und sie sah ihn mit einem liebevollen Blick an. "Ich glaube in diesem Moment würde ich dir alles verzeihen können." Sie beugte sich zu ihm und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Er erwiderte ihren Kuss und hielt sie fest. Erneut spielten sie miteinander. Als ihnen die Luft ausging, lösten sich die beiden lachend voneinander. Schon bald verabschiedete sich Kami von Van, der sie traurig anblickte. Aber er wusste ja, dass sie daheim erwartet wurde. Kami schloss die Tür auf. Als sie ihre Schuhe auszog bemerkte sie, dass nur ihr Vater daheim war. Er saß im Wohnzimmer und las Zeitung. Sie begrüßte ihn und wollte schon weiter, doch er stand auf und schlug ihr direkt ins Gesicht. "Du Schlampe. Die ganze Firma lästert über dich... du bringst nichts als Schande, du fettes Schwein." Entsetzt sah Kami ihn an. Schon lange hatte er sie nicht mehr geschlagen. Tränen liefen ihr über die Wange. "Das ist ja das einzige was du kannst... eins sag ich dir. Wenn du das nicht mit dem Sohn des Tatsukis beendest, kannst du hier gleich ausziehen." Er drehte sich schnurstracks um und begab sich in sein Arbeitszimmer. Kami konnte nicht aufhören zu weinen. "Kami, mein Kind, was ist denn passiert?" Kamis Mutter war gerade vom Einkaufen zurückgekehrt. Kami wischte sich eilig die Tränen weg und lächelte im nächsten Moment schon wieder. "Es ist nichts, Mutti... ich leg mich gleich hin. Ich bin tot müde." Besorgt sah Kamis Mutter ihrer Tochter nach. Wenn Kami gekonnt hätte, wäre sie sofort zum Telefon geeilt und hätte Van angerufen. Jedoch wusste sie weder seine Nummer noch seine Adresse, eigentlich wusste sie so gut wie gar nichts von ihm. Schlagartig wurde ihr das bewusst und erneut bahnten sich Tränen ihren Weg nach oben. Doch schon bald fiel sie in einen unruhigen Schlaf. ----------------------------Fortsetzung folgt----------------------------------- Tja, nicht gerade erfreulich das mit ihrem Vater. Was wird sie wohl machen? Warum hat sie ihm eigentlich nicht das mit der Verlobung erzählt? Sie war viel zu geschockt in dem Moment, nur soviel dazu. Was glaubt ihr? Wird sie sich von Van trennen oder lieber ausziehen? Im nächsten Chap wird's brisant. Kami wird von Van zusammen gestaucht. Warum? Das bleibt vorerst noch ein Geheimnis *g*. Eine schöne Zeit wünsche ich euch allen bis zum nächsten Chap. Jetzt sind wir genau an der Hälfte. Also noch vier Kapitel sollten kommen. Das nächste Kapitel wird "Schrei nach Hilfe" heißen. Je mehr Komis kommen, desto schneller mach ich mich an die Umsetzung bzw. Bearbeitung. *smile* Spätestens aber bis nächsten Mittwoch will ich das nächste Chap hoch laden. Mal schauen ob ich es schaffe. Liebe Grüße an alle Leser und besonders an die Komischreiber - in diesem Fall #sakura-87# ^^ eure ani Kapitel 5: Schrei nach Hilfe ---------------------------- Hi, und hier bin ich schon wieder. Ich hoffe ihr habt nicht allzu lange auf das letzte Chap warten müssen. Schon ganze 41 Zugriffe und leider immer noch ein leicht vereinsamter Kommentar. Ist denn keiner da, der dem Abhilfe schaffen könnte? Biiiiiiiiiiitteeeeeeeee Heut haben wir (fast) Dienstag, Mittwoch wollte ich das neue Chap hochladen. Bin also noch nicht im Verzug. Vielleicht ist es bis dahin auch schon on, aber darauf verlassen möchte ich mich nicht. Zur Geschichte. Kami hat es im Moment überhaupt nicht leicht, hoffen wir mal Van kann ihr etwas helfen. Ob er das auch schafft? Lasst euch überraschen. Viel Spaß beim Lesen Kapitel 5 Schrei nach Hilfe Kami schreckte aus dem Schlaf. Entsetzt blieb ihr Blick an ihrer Digitaluhr hängen. Sie hatte nur noch eine gute halbe Stunde Zeit bis ihr Bus kam. In aller Eile richtete sie sich her. Als sie endlich das Haus verließ, hörte Kami noch ihren Vater nach sich rufen. Sie ignorierte es, denn sonst hätte sie niemals noch den Bus erwischt. Pünktlich erreichte sie die Haltestelle. Der Bus hielt nur einen Moment später und Kami stieg ein. Erschöpft ließ sie sich auf einen der freien Plätze fallen. Erst jetzt fragte sie sich, was ihr Vater wohl von ihr gewollt hatte. Schlagartig fielen ihr die gestrigen Worte ihres Vaters ein. Sollte sie die Verlobung lösen und sich dem Willen ihres Vaters beugen. Jetzt wo sie ihr Glück gefunden hatte, wollte sie es nicht so schnell wieder loslassen. Ihre Gedanken wanderten weiter. ,Wo soll ich dann wohnen? Eine Wohnung kann ich mir auf Dauer nicht leisten und bei Van werd ich wohl auch nicht so schnell einziehen können. Es ist einfach zum Haare aus reißen.' Kami schüttelte leicht den Kopf um die aufkommenden Kopfschmerzen zu vertreiben. Als wenn das nicht genügen würde, überfiel sie auch noch eine leichte Übelkeit. Endlich war sie in der Arbeit angekommen. Mit viel Kraftaufwand schleppte sie sich in die Toiletten. Sie wusch sich ihr Gesicht und lächelte ihrem Gesicht aufmunternd zu. Schon nach kurzer Zeit merkte, dass die Übelkeit und die Kopfschmerzen nicht vergehen wollten. So meldete sie sich kurz ab und besorgte sich nur einen Stock tiefer in einer Apotheke Tabletten. Nur kurz später stand sie vor ihrem Spint und schluckte vier Tabletten immer eine nach der anderen. Darauf hin trank sie noch die ganze Flasche Wasser leer. Die Übelkeit und auch die Kopfschmerzen verschwanden schon bald, doch nun wurde ihr von Zeit zu Zeit schwindlig. ,Ist heute nicht mein Tag.' dachte sich Kami, als sie sich mal wieder an einem Regal festhielt um ja nicht in Dunkelheit zu versinken. Als Kami Van sah, wollte sie sich schon verstecken, doch er hatte sie bereits entdeckt. Van fiel sofort auf, dass mit Kami etwas nicht stimmte. Sie war blass und sah übermüdet aus. Ihm entging ebenso nicht, dass sich Kami krampfhaft am Regal festhielt. "Kami, was ist los mit dir?" "Nichts. Ich hab lediglich Kopfschmerzen. Zwar hab ich Tabletten genommen, aber es hilft irgendwie nicht." meinte sie, während ihr in Gedanken kam, ,Eigentlich reicht mir normalerweise eine. Vier glaube ich, waren doch etwas zu viel.' "Kann ich irgendwas für dich tun, Kami?" Er ging auf sie zu. Kami spürte plötzlich, dass es ihr nicht mehr möglich war gegen das Gefühl anzukämpfen. Sie ließ es geschehen, dass sich die Dunkelheit ihrer annahm. Van konnte sie gerade noch auffangen. Langsam hob er sie hoch und trug sie ins Krankenzimmer. Behutsam legte er Kami auf das Bett und deckte sie noch liebevoll zu. Er zog sich einen Stuhl zum Krankenbett und lauschte Kamis regelmäßigen Atemzügen. Im nächsten Moment schlug sie auch schon die Augen auf. Verwirrt sah sie sich um. "Du bist ohnmächtig geworden." erklärte Van ihr. "Das scheint ja langsam zur Gewohnheit zu werden." sagte sie lächelnd. "Du hast Probleme zu Hause." kam es von Van. Überrascht schwieg Kami. "Du musst mir nichts verheimlichen, deine Mutter hat mit mir geredet." Kami wollte sich instinktiv erheben, doch Van drückte sie wieder sanft hinunter. "Was für Tabletten hast du genommen?" fragte er sie schließlich nach längerem Schweigen. Ihre Augen weiteten sich und sie wurde noch eine Spur blasser. In ihren Augen konnte er Panik lesen, die jedoch so schnell verschwand wie sie gekommen war. "Ganz normale Kopfschmerztabletten!" "Und wie viele?" kam es promt zurück. "Vier." meinte sie leise und mied seinen Blick. "Findest du das nicht ein bisschen viel auf einmal?" fragte er sie nun sanft. Kami nickte ganz schwach. "Wahrscheinlich." Ihre Stimme war nicht mehr als ein flüstern. Dennoch entging es Van nicht. "Nur ,wahrscheinlich'?" "Ja, du hast Recht. Ich hätte mehr drauf achten sollen, was ich zu mir nehme. Doch in dem Moment konnte ich nicht klar denken. Mein Magen schien zu rebellieren und die Kopfschmerzen trugen nicht gerade dazu bei, die richtige Entscheidung zu fällen... Ich wollte doch einfach nur die Kopfschmerzen wegbekommen... Doch stattdessen ist mir übel geworden. Anscheinend vertrag ich diese Tabletten wohl nicht so gut und ich denke..." "Du schläfst anscheinend noch immer, oder?" unterbrach Van sie ärgerlich. Verständnislos sah sie ihn an. Was meinte er nur damit? Doch sie brauchte nicht nach zu fragen. Er redete bereits weiter, als hätte er keine Antwort erwartet. "Hast du schon mal in der Beschreibung nachgelesen, wie viel ein Erwachsener zu sich nehmen sollte. Maximal drei Stück, aber am Tag und nicht auf einmal!" Kami kam sich in dem Moment ganz klein vor, doch dann begriff sie endlich was sie da eigentlich getan hatte. Sie hatte diesen Gedanken schon längst verdrängt und plötzlich bahnte er ich wieder einen Weg an die Oberfläche. Nein, dass hatte sie nicht gewollt und doch fand sie es gut so. Sie war sich nun absolut sicher, dass Van der Richtige für sie war. Niemand konnte ihr mehr helfen, als er, falls es wieder mal soweit sein sollte. Sie erhob sich abrupt und umarmte Vans Taille. Total überrascht ließ er sie gewähren. Kami wurde überwältig von dem Glücksgefühl, dass sie in diesem Moment durchströmte. "Ich bin so glücklich!" flüsterte sie Van zu. Der nahm ihre Arme von sich und blickte sie an. Ein Lächeln huschte über Kamis Gesicht. "Das ist nicht lustig! Das weißt du doch hoffentlich." Kami hauchte ihm einen Kuss auf seine Lippen und meinte, "Ja, das weiß ich und das nächste Mal werde ich besser nachdenken." Er erwiderte ihr Lächeln, "Aber für den Schock, den ich erleiden musste, werde ich dich bestrafen." Kami sah ihn ängstlich an. Sie erwartete schon das schlimmste. Er hob die rechte Hand und Kami schloss ihre Augen. Was würde jetzt wohl folgen? Kamis Gefühle wurden nur von Gedanken an ihren Vater beherrscht. Wurde sie jetzt für ihr Vergehen geschlagen? Kami war den Tränen nahe. War es das was sie sich gewünscht hatte? Ein Leben mit jemanden zu verbringen, der sich letztlich wie ihr Vater herausstellen sollte? Nein, ganz sicher nicht. Sie zuckte kurz zurück, als sie eine warme Hand an ihrer Wange spürte. Doch dann versuchte sie sich nicht mehr zu bewegen. Er strich ihr ganz sanft über ihre linke Wange und verhielt dort. Kami konnte es nicht verhindern, dass sich plötzlich eine Träne von ihrem Auge löste. Sie merkte wie die angenehme Wärme ihre Wange verließ. Ja, jetzt würde er wohl zuschlagen. Es konnte gar nicht anders sein. Kami liefen ohne, dass sie es wirklich wollte, immer mehr Tränen die Wangen hinunter und versiegten in dem Bettlaken oder tropften auf ihre Handflächen. Kami sah Vans Blick nicht, sonst wäre ihr sicherlich bewusst geworden, dass sie nichts zu befürchten hatte. Ihre Hände krallten sich fest ins Laken, doch sie wollte alles willig über sich ergehen lassen. Schließlich hatte sie doch nichts Gutes getan und ihr Leben auch noch gefährdet - etwas was sie früher immer gern herausgefordert hatte. Doch nun schämte sie sich. Kami konzentrierte sich auf die Geräusche in dem Raum. Viel auszumachen gab es nicht, außer dem Atemgeräuschen von Van und ihr. Doch dann spürte sie, wie er sich auf die Bettkante und zu ihr setzte. Kami hielt unbewusst den Atem an. Doch als sie schließlich Vans Arm um ihren Körper spürte, entspannte sie sich endlich. Er zog sie noch näher zu sich heran. Er hob ihr Kinn und bat sie ihre Augen zu öffnen. Widerwillig kam sie seiner Bitte nach. Sie sah in seine besorgten Augen und konnte sich nicht mehr von diesen klaren meerblauen Augen abwenden. Er zog sie in seinen Bann. Immer näher kam er ihrem Gesicht. Kami schloss erneut ihre Augen und spürte im nächsten Moment seine warmen Lippen auf den ihren. Er schmeckte nach süßen leckeren Erdbeerbonbons. Bereitwillig öffnete Kami ihre Lippen und gewährte Van Einlass. Sie spürte Schmetterlinge in ihrem Bauch aufsteigen und erneut fragte sie sich, wer waren wohl seine Lehrerinnen. Sie verdrängte den Gedanken, es gehörte nicht hierher. Sie ließ sich treiben, von dem wundervollen Gefühl, dass Van in ihr auslöste. Kami seufzte fast unmerklich, als sich Van wieder von ihr löste. Es konnte ihr gerade noch ein weiteres seufzen über die Lippen kommen, als sie erneut seine Lippen auf den ihren spürte und es sich diesmal noch besser anfühlte. Erst als sie nach Luft schnappen mussten, ließen sie wieder voneinander. "War das besser?" fragte er sie mit geröteten Wangen. "Noch besser..." flüsterte Kami. "Warum hast du geweint?" hakte Van nach. Kami hatte nicht vor, darauf zu antworten. In diesem Moment kam sie sich kindisch und albern vor. Was hatte sie nur von ihm gedacht? Dennoch konnte sie sich eine Frage nicht verkneifen. "War das meine Bestrafung?" "Nein, das war bloß der Anfang..." Er ließ den Rest absichtlich offen. Kami sah ihn verständnislos an. Immer noch liefen an Kamis Wangen Tränen. Was sollte noch kommen? Van strich ihr abwesend die Tränen von den Wangen und fragte sich, was wohl noch daheim vorgefallen war, von dem er nichts wusste? Doch schneller als er es erwartet hatte, erkannte er es. Die Tränen, das ängstliche Gesicht, das plötzliche Zittern und dann auch noch diese Frage bestätigten ihm, was es er so eben vor seinem geistigen Auge gesehen hatte. Ihr Vater hatte sie geschlagen. Anders konnte es gar nicht sein. Er war mit ihren Reaktionen vertraut. Vor ewigen Zeit hatte er eine Freundin gehabt, dessen Vater es für seine Pflicht hielt, seine Tochter täglich zu züchtigen bei den unwichtigsten Kleinigkeiten. Bis er das herausgefunden hatte, waren mehr als zwei Monate vergangen. Schließlich war es ein Streit, der es ans Tageslicht brachte. Er wollte mehr, als Händchenhalten und Küsschen. Am Ende hatte er sich immer und immer wieder entschuldigt und sie tröstend in den Arm genommen und sie hatte sich an seiner Schulter ausgeweint. Er hatte ihr geholfen aus diesem Teufelskreis heraus zu kommen. Sie hatte sich gegen ihren Vater aufgelehnt und nun war sie schon seit einigen Jahren glücklich verheiratet. Ab und zu trafen sie sich noch und tauschten die neusten Neuigkeiten aus. Hätte sie ein alter Bekannter nach Jahren wieder gesehen, er hätte sie nicht wieder erkannt. Seine Gedanken wanderten wieder zu Kami zurück. Diesmal wollte er es anders anpacken. "Was ist zwischen deinem Vater und dir vorgefallen?" Ihn traf ein total verunsicherter Blick. Kami fragte sich, wie viel er wusste und wie viel durfte sie ihm erzählen. "Eigentlich nichts bedeutsames." fing sie an und fuhr eiskalt und ohne jede Gefühlsregung fort. "Ich hab ein paar Ohrfeigen einstecken müssen, weil ich mich mit dir eingelassen habe." Ungläubig sah er sie an. "Wegen mir?" Kami nickte und erzählte ihm von dem Abend. "Hast du ihm nicht erzählt, dass wir bereits verlobt sind?" "Daran hab ich in diesem Moment nicht gedacht." Verlegen senkte sie ihren Blick um ihn nur einen Augenblick später wieder zu heben. "Ich muss ausziehen, wenn ich mich noch länger an dich hänge." "Du Dummerchen, das musst du doch so oder so, wenn du mich heiratest." "Ja, das ist mir schon klar, aber soweit sind wir doch noch lange nicht. Du hast bestimmt noch nichts in die Wege geleitet." Van schüttelte den Kopf. "Du machst dir viel zu viele Gedanken...Wann hast du deinen nächsten freien Tag?" "Morgen..." "Gut, dann komm ich morgen zu dir. Was meinst du, wie viel es werden wird?" Kami sah ihn total überrumpelt an. "Und wohin ziehe ich dann?" Er sah sie lächelnd an. Sie sah so süß aus, wenn sie ihn so unschuldig und naiv ansah. "Na zu mir. Würde dir zehn Uhr passen?" fragte er so selbstverständlich. Sie nickte schweigend und sah ihn nur dankbar an. Erneut umarmte sie seine Taille und schmiegte sich an ihn. Er ließ sie gewähren, doch schon vernahmen sie ein Räuspern. Ein Arzt trat ein. Erschrocken fuhr Kami zurück, doch Van zog sie wieder an sich. "Schsch" flüsterte er. "Ich hab gehört, es wurde jemand ohnmächtig." "Ja, meine Verlobte hier, aber es geht ihr schon besser." Zweifelnd sah der Arzt ihn an. "Dennoch will ich mal einen Blick auf die Dame werfen." Kami erkannte ihn. Es war der gleiche Arzt wie das letzte Mal. "Na, Frl. Hime, was haben wir denn heute? Ein Rückfall vielleicht?" Er warf nur einen kurzen Blick auf Kami und meinte sogleich. "Ja, sehr wahrscheinlich... Am besten gehen sie heute nach Hause und ruhen sich aus. Sie scheinen nicht gut beieinander zu sein. Ich schreibe ihnen gleich noch eine Krankmeldung für den heutigen Tag." Kami wollte protestieren, doch Vans Blick ließ sie schweigen. "Herr Tatsuki könnten sie Frl. Hime nach Hause bringen? Wir wollen doch nicht, dass sie unterwegs wieder das Bewusstsein verliert." Van nickte und half Kami schon aus dem Bett. Er schickte sie in die Frauenumkleide. In der Zwischenzeit unterhielt er sich mit dem Arzt. "Was haben sie tatsächlich festgestellt?" stellte Van den Arzt zur Rede. Überrascht blickt ihn dieser an. Er hatte nicht gedacht, dass seine Diagnose in Frage gestellt werden würde. "Übermüdung, Stress und viele, viele Probleme. Es wird mehr brauchen, als nur einen Tag Schlaf, aber ich bin mir sicher mit ihrer Hilfe wird Frl. Himes Welt wieder rosig." Van nickte und hörte Kamis Schritte. Der Arzt überreichte ihm noch die Krankmeldung und nur kurz später war er schon wieder verschwunden. Er brachte Kami zu seinem Auto, wobei er durch den Personaleingang das Gebäude verließ. Kami staunte nicht schlecht, als sie den kleinen edlen Flitzer vor sich sah. Typisch Firmensohn, schoß ihr durch den Kopf. Van öffnete ihr die Beifahrertür und wollte dann auch schon einsteigen, als Kami ihn auf die Krankmeldung in seiner Hand aufmerksam machte. "Sollten wir die nicht jetzt gleich abgeben? Nicht, dass noch eine Vermisstenmeldung aufgegeben wird." Kami grinste sie an. Van widerstrebte es Kami allein zu lassen. Leise fluchend hechtete er wieder zurück und fuhr mit dem Personalaufzug in den elften Stock. Er warf der Sekretärin die Krankmeldung gerade zu vor die Nase und erklärte in Eile was sie wissen musste. Ungeduldig hüpfte er von einem Bein auf das andere, als er auf den Aufzug wartete. Amüsiert beobachtete ihn die Sekretärin. Was musste diese Hime für einen Person sein, dass sie ihn so verwandelt hatte. Früher war nicht so gewesen. Er hatte sich verändert, war viel lockerer geworden. Falls sie Hime mal erwischen sollte, wollte sie sie fragen. Van derweil war in der Tiefgarage angekommen und ging zu seinem Auto, nur um dann Kami schlafend vorzufinden. Lächelnd bemerkte er, dass alle Türen abgeschlossen waren. Er zog seinen Schlüssel aus der Hose und nur Augenblicke später fuhr er schon aus der Tiefgarage. Während der Fahrt glitt sein Blick immer wieder zu Kami. Sie seufzte unaufhörlich im Schlaf. Was sie wohl in dem Moment träumte? Wie konnte er denn auch ahnen, dass sie sich plötzlich wieder an ihr erstes Treffen erinnerte. ----------------------------Fortsetzung folgt----------------------------------- Gemein von mir an dieser Stelle aufzuhören *g* Wie ihr bestimmt schon ahnt, wird sich das nächste Chap mit Erinnerungen befassen. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten. Das nächste Kapitel wird "Die vergessene Vergangenheit" heißen. Wie immer an dieser Stelle, bitte ich um eure Kommentare. Sie sind mir mein einziger Lohn für meine Mühen. Ich würde sehr gerne wissen, was ich noch verbessern kann oder was euch ganz gut gefallen hat. Liebe Grüße an alle meine Leser und Komischreiber ani Kapitel 6: Die vergessene Vergangenheit --------------------------------------- Hi, es hat etwas gedauert bis ich das nächste Chap on setzten konnte. Ich freu mich dennoch riesig über die inzwischen genau 90 (!!!) Zugriffe.(Stand:11.03.05 - 18:33) Hätte nie erwartet, dass es so viele werden. Vielen Dank Ich möchte auch meiner ersten Kommischreiberin Angie für ihren Tipp danken. Und nun will ich euch nicht länger auf die Folter spannen. Der erste Teil ist wie ihr schon bald unschwerlich erkennen werdet in der der Ich-Form geschrieben, doch ich hielt es für eine gute Idee, da es sich ja um eine Erinnerung von Kami handelt. Genug der Worte. Viel Spaß beim Lesen Kapitel 6 Die vergessene Vergangenheit Ich schreckte aus meinen Gedanken. War gerade mein Name ausgerufen worden? Ich war mir nicht sicher. Sie würden schon noch mal ausrufen, wenn ich mich nicht meldete. Und tatsächlich vernahm ich nur fünf Minuten später erneut meinen Namen. "Frl. Hime bitte dringend Rückruf 11!" Als ich nach dem Hörer griff, fragte ich mich, wo ich wohl landen würde. Am Telefon meldete sich ein Mann, der mich bat ins Direktorbüro zu kommen. Ich tat auch sogleich wie mir geheißen wurde. Dort angekommen, war niemand im Vorraum. Ich wartete geschlagene zehn Minuten, als ein sehr ungeduldig wirkender Herr aus dem Büro des Direktors kam. Ich erkannte ihn sofort als den Direktor selbst. Höflich verbeugte und grüßte ich ihn. Ohne viele Worte zu verlieren befahl er mir, schon mal hinein zu gehen und Platz zu nehmen. Er würde gleich nachkommen. Ich schloss hinter mir die Tür und setzte mich. Wieder verstrichen Minuten in denen ich geduldig wartete. Endlich kam er wieder. Unter dem Arm hatte er ein Packen Zettel, Blätter und einen Ordner. Er legte alles auf seinem Tisch ab und widmete sich dann mir. "Leider ist meine Sekretärin in einen Autounfall verwickelt worden." Bestürzt sah ich ihn an und so beeilte er sich zu sagen. "Keine Sorge. Sie ist nicht ernstlich verletzt, nur ein paar Kratzer, doch es ist besser, wenn sie heute daheim bleibt. Sie wissen schon, der Schock." Er legte eine kurze Pause und versuchte einen Papierstapel zu ordnen. Gab es aber schon bald resigniert auf. "Wie Sie sehen bin ich total überfordert mit dem ganzen Papierkram." Fest blickte er mich an. Ich wagte es nicht seinem Blick auszuweichen. "Ich habe sie herbestellt, damit sie mir für heute ein bisschen Arbeit abnehmen. Sicher ist es nicht leicht, aber ich bin zuversichtlich, dass sie es ohne große Probleme schaffen werden." Unsicher blickte ich ihn an und wusste nicht recht, was ich hier noch sagen konnte. Er hatte ja schon entschieden, dass ich für einen Tag seine Sekretärin ersetzten sollte. Dennoch wagte ich einen Widerspruch. "Es wird sich sicherlich noch jemand finden, der sich etwas besser in solchen Sachen auskennt." Verschmitz sah er mich an. "Wenn sie jemanden kennen, der außer Ihnen noch Erfahrungen als Sekretärin, professioneller Grosseinkäufer, Telefonistin und Korrekturleserin, und Kenntnisse im Steno und im Umgang mit Geschäftsleuten vorweisen kann, dann schicken sie ihn gleich zu mir." Ich sah ihn geschlagen an. "Wo ist mein heutiger Arbeitsplatz?" Er zeigte mir alles und erklärte die Arbeiten so gut er Bescheid wusste. Seine Sekretärin hatte ihm eine Nummer dagelassen unter der sie erreichbar war, wenn wirklich ein Notfall eintreten sollte. Doch ich schwor sich diese nicht zu benutzen. Sogleich machte ich mich an die Arbeit. Ich sah den Terminplaner vor mir durch und gab dem Direktor Bescheid, dass in zehn Minuten ein wichtiger Geschäftkunde kommen würde. Er dankte mir und meinte, ich solle ihn in fünf Minuten daran erinnern und ihm auch dann gleich die passenden Unterlagen bringen. Ich nickte, erinnerte mich jedoch, dass er das ja nicht sehen konnte und gab nur ein ,Wird notiert.' von mir. Sogleich fing ich an, die Post durchzusehen und ordnete sie sogleich in die Unterschriftenmappe. Ein Blick auf meinen schwarzen PC-Monitor sagte mir, dass könnte ein langer Tag werden. Plötzlich fiel mir ein, dass ich mich in meiner Abteilung vielleicht auch abmelden sollte. Flink wählte ich meine Durchwahl und hatte nur Momente später meine Leiterin am Telefon. "Ah, Frl. Hime. Ich weiß Bescheid, der Direktor hat vor wenigen Minuten angerufen und mich informiert. Tun sie ihr bestes." "Ja, natürlich." konnte ich noch sagen und dann war schon wieder Stille im Telefon. Wenige Sekunden später kam mir ein monotones Tuten entgegen. Ich legte den Hörer auf. ,Was war das denn? Die hat mich aber schnell abserviert.' Für weitere Gedanken blieb mir keine Zeit. Der Direktor bat mich übers Telefon in sein Büro. Ich schaltete nur noch den PC am Schreibtisch ein und begab mich zu ihm. Er wollte mir einen Brief diktieren. Ich war darauf nicht gefasst und musste natürlich wieder zum Schreibtisch zurück und eilig nach einem Steno-Block suchen. Stunden später meldete ich mich kurz beim Direktor ab und machte eine halbe Stunde Pause. Erschöpft ließ ich mich auf einen Stuhl in der Küche gleiten. Es war doch anstrengender als ich mir vorgestellt hatte. Ich ließ meinen Kopf auf meine verschränkten Arme fallen und war froh allein zu sein. Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen und entspannte mich. Mit einem Mal spürte ich einen Blick auf mir ruhen. Ich öffnete meine Augen und weitete diese dann entsetzt. Der Direktor stand mit einer leeren Kaffeetasse vor mir und sah mich merkwürdig an. Ich setzte mich sofort aufrecht hin, stand aber dann schon im nächsten Moment und warf die Kaffeemaschine an. "Bringen sie mir später eine Tasse mit zwei Stück Zucker." "Ja." Er stellte die Tasse auf den Tisch und verschwand wieder. Ich blickte ihm nach. Ich wusste nicht mehr ein oder aus. Das war nicht gerade meine beste Glanzleistung gewesen. Sobald der Kaffee fertig war, eilte ich zu ihm. Sanft stellte ich die Tasse vor ihm hin und wartete sein Urteil gar nicht ab. Ich drehte sich um und verließ das Büro, als er gerade ansetzte um etwas zu sagen. Ich blickte auf meinen PC und schrieb einen Brief von meinem handschriftlichen ab. Immer mehr hoffte ich, dass sich dieser Tag bald dem Ende zu neigen sollte. Nicht, dass es mir nicht gefallen hatte. Wenn ich die Möglichkeit dazu gehabt hätte, würde ich das jeden Tag machen, doch hatte ich das Gefühl mich an diesem Tag mehr als nur einmal blamiert zu haben. Vor mir räusperte sich ein junger Herr. Ich hatte ihn nicht kommen gehört. Ich blickte auf. "Was kann ich für Sie tun?" "Melden Sie mich bitte meinem Vater." "Natürlich." Ich drückte auf einen der unzähligen Knöpfe meines Telefons. "Herr Tatsuki, Ihr Sohn würde sie gerne sprechen." "Er soll sich noch einen Moment gedulden." erwiderte er. "Ja, ich richte es Ihm aus." Doch dieser hatte es schon mit bekommen. "Das passt schon." meinte er. Ich widmete mich wieder meiner Schreibarbeit. Doch als der Sohn von Tatsuki immer noch vor mir stand, fragte ich "Kann ich noch was für Sie tun?" Tatsuki schüttelte den Kopf. Überlegte es sich dann aber doch noch anders. "Seit wann hat denn mein Vater so eine hübsche Sekretärin." Ich blickte von meiner Arbeit auf und sah ihn skeptisch an. Schließlich entschied ich mich es nicht ernst zu nehmen, wäre ja noch schöner. "Nehmen Sie doch Platz bis Ihr werter Vater Zeit für sie hat." "Aber erst nachdem sie meine Frage beantwortet haben." Innerlich genervt sagte ich ganz ruhig. "Seit heute und wenn sie nun die Güte hätten mich arbeiten zu lassen. Sie macht sich leider nicht von allein." Erstaunen machte sich auf seinem Gesicht breit. Auf so eine ablehnende Haltung war er wahrscheinlich bisher noch nie gestoßen und bisher hatte er wahrscheinlich auch kaum einen Finger rühren müssen um eine Frau in seinen Bann zu ziehen. Brav setzte er sich und wartete nun geduldig. Jedoch ließ er es nicht nehmen mich eingehend zu beobachten. Ich spürte seine Blicke, dennoch gab ich mir die größte Mühe ihn zu ignorieren. Kaum hörbar fluchte ich vor mich hin. Ich musste alles neu schreiben, weil ich das Programm aus Versehen geschlossen hatte. Ich öffnete es erneut und tippte wie wild auf die Tasten. Es sollte heute noch mit der Post raus. Viel Zeit blieb mir nicht. Doch diesmal speicherte ich es von Zeit zu Zeit. Tatsuki widmete ich erst wieder Aufmerksamkeit, als sein Vater ihn verlangte. "Sie können nun rein." meinte ich und stand auf um ihm die Tür zu öffnen. Leise schloss ich diese wieder. Ich rieb mir erneut meine müden Augen. ,Ein Kaffee wäre jetzt nicht schlecht.' dachte ich mir und machte gleich eine neue Kanne. Im Büro musste noch genügend in der Kanne sein. Gegebenfalls konnten sie sich selbst nachschenken. Ich lehnte mich an den Tisch und seufzte. Half alles nichts. Ich spülte sorgfältig das angefallene Geschirr und als ich wieder an meinen Schreibtisch kam, bemerkte ich, dass Herr Tatsuki wieder allein war. Er verlangte nach einer Mappe, die ich ihm schnell brachte. Der restliche Tag verflog wie im Flug. Es war nach halb acht, als ich das Büro endlich verlassen konnte. Herr Tatsuki bedankte sich recht herzlich bei mir und meinte, wenn wieder so ein Notfall sein sollte, wüsste er ja nun an wen er sich wenden konnte. An seinen Sohn dachte ich schon lange nicht mehr. Kami rieb sich verwundert die Augen. Wo war sie? Als sie sich umblickte, erkannte sie in der Dunkelheit die Umrisse ihres Zimmers. Die Vorhänge vor den Fenstern waren zugezogen und durch die wenigen Ritzen stahl sich Sonnenlicht. Also war es noch Tag draußen. War sie nicht gerade eben noch im Auto eingeschlafen? In Ruhe dachte sie über ihren Traum nach. Er lag ihr noch frisch im Gedächtnis, genauso wie die Erinnerungen, die er heraufbeschworen hatte. Doch sie kam gar nicht erst dazu alles genauer zu brachten, es klopfte an der Tür. Ihre Mutter kam herein und bat ihre Tochter sich anzukleiden. Ihr Vater hatte eine Überraschung für sie. Was es wahr, wollte oder konnte sie Kami nicht erzählen. Kami ahnte nichts Gutes, als sie in das besorgte Gesicht ihrer Mutter sah. Und tatsächlich - ihr Vater hatte einen Mann mitgebracht. Sie begrüßte den Herrn höflich und nahm Platz. Kami schwieg, während sie den beiden Männern zu hörte. Was sie aus dem Gespräch raushören konnte, gefiel ihr ganz und gar nicht. Ihr Vater hatte sie anscheinend diesem Mann versprochen. Plötzlich wurde es ihr zuviel. Sie schäumte vor Wut. Ihr Vater achtete anscheinend viel mehr auf die Ehre dieser Familie als auf ihre Gefühle. ,Als wenn das früher schon anders gewesen wäre.' sagte sich Kami in Gedanken und unterbrach die beiden ruhig aber bestimmt und lenkte so die gesamte Aufmerksamkeit auf sich. "Ich hätte noch etwas zu sagen, bevor mein Herr Vater große Pläne auf die Beine stellt, die ich nicht erfüllen kann...ich bin bereits verlobt", sie sah dabei den Mann an, dessen Namen sie nicht kannte, aber irgendwie tat er ihr leid und richtete sich dann an ihren Vater, "und ich werde morgen ausziehen und zwar zu meinem Verlobten." Sie ließ die Worte auf die beiden wirken und erhob sich dann schließlich. "Und nun entschuldigen sie mich bitte. Ich muss mich noch etwas für morgen vorbereiten." Kaum, dass sie aus dem Raum war, konnte sie ihren Vater mehr als einmal fluchen hören. Doch er beherrschte sich schon schnell wieder. Das war ihm wahrscheinlich doch mehr als peinlich vor seinem Besuch. Kami kümmerte es nicht. Sie ging in den Keller und zog einige leere fein säuberlich gefaltete Kartons aus einem Regal. Viel Zeit ließ sie sich nicht dabei - sie wollte nur schnell wieder in ihr Zimmer. Große Lust hatte sie nicht auf ihren Vater zu treffen. Doch komischerweise klopfte er nicht an ihrer Tür, die sie sorgfältig abgeschlossen hatte. Am nächsten Morgen wurde sie durch Geräusche vor ihrer Tür wach. Ihr Vater stritt mit ihrer Mutter. Gedämpft klangen die Worte an ihr Gehör. "Was soll das heißen ich soll sie in Ruhe lassen? Ich will wissen, wer der Verlobte ist. Ich will Gewissheit haben." "Meinst du sie wird dir zu hören, nachdem was du gestern veranstaltet hast. Einfach jemanden anzuschleppen." "Das war nicht nur ein jemand. Er wäre geeignet für sie gewesen. Außerdem wollte ich nur ihren Ruf bewahren. Wenn ihre Liaison raus gekommen wäre, hätte jeder Mann sie nur noch verächtlich angesehen." Die Stimmen wurden leiser. Anscheinend hatte ihre Mutter ihren Vater ins Wohnzimmer gezogen und führte das Gespräch da weiter. Kami ließ sie die Worte noch mal durch den Kopf gehen und nickte dabei nur wenige Momente später wieder ein. So gegen halb zehn wurde sie von ihrer Mutter geweckt. "Kami, bist du schon wach...hättest du Lust auf ein Frühstück mit mir? Dein Vater ist schon seit geraumer Zeit in der Arbeit." Kami gab ein "Immer doch." von sich und zog sich in Windeseile an. Ihre Mutter hatte schon den Tisch gedeckt. Ein Gähnen unterdrücken setzte sich Kami zu ihrer Mutter und wurde ausgequetscht. Wer ihr neuer Verlobter war? Wie lange das schon so ging? Wann die Hochzeit geplant war? Und so ging es weiter in einem fort. Kami schüttelte immer wieder lächelnd den Kopf. Sie wusste doch auch noch nichts Genaues. Das würde sich erst in den nächsten Tagen ergeben. Aber sobald sie etwas wissen sollte, wollte sie ihrer Mutter davon erzählen. ----------------------------Fortsetzung folgt----------------------------------- In diesem Kapitel ist nicht viel passiert, finde ich. Man hat erfahren, wie die beiden sich getroffen haben. Kamis Vater hat es ja nur "gut" gemeint. Eigentlich ist er ja kein schlechter Mensch, aber er achtet vielleicht ein bisschen zu viel auf den Ruf seiner Familie ;( Im nächsten Chap zieht Kami zu Van. Mehr wird nicht verraten. *smile* Eine schöne Zeit wünsche ich euch allen bis zum nächsten Chap. Das nächste Kapitel wird "Der Umzug" heißen. Nicht sehr originell *g*. Will denn keiner der Leser es angie gleichtun und einen klitzekleinen Kommentar hinterlassen. Ach bitte seid doch so nett. Nur so weiß ich, ob euch die Geschichte gefällt oder nicht!!! Liebe Grüße an alle Leser und besonders an die Komischreiber - in diesem Fall wie immer angie ^^ eure ani Kapitel 7: Umzug ---------------- Hallo, leider immer noch kein weiterer Kommentar *seufz*, aber dafür sind die Zugriffe auf über 130 angestiegen, *freu* Ich hab mich bemüht so schnell wie möglich, das neue chap hoch zu laden, damit ihr nicht noch länger warten müsst, meine Leser. Obwohl ich schon am überlegen war euch noch etwas zappeln zu lassen *smile* Wie nähern uns übrigens dem Ende. Dies hier ist leider schon das vorletzte. Um was es diesmal geht, wird euch unschwer der Titel des Kapitels verraten haben... Und nun viel Spaß beim Lesen Kapitel 7 Umzug Pünktlich wie verabredet stand Van vor ihrer Haustür und nicht allein. Er hatte einen Freund zum Helfen überreden können. Doch als er und sein Freund die wenigen Sachen sahen, konnte sich sein Freund ein Grinsen nicht verkneifen und fragte, wo Kami die restlichen Sachen versteckt hätte. Doch Kami schüttelte nur den Kopf und meinte, die zehn Kartons waren alles. Ihre Kleidungsstücke, ein paar Schuhe und der Rest waren Bücher und Ordner, sowie eine Schachtel voll von Malutensilien. "Da muss ich ja glatt mehrmals fahren." kam es dann noch von Van. Er war mit dem Kombi von seinem Freund hier. Hatte er doch erwartet, dass es etwas mehr zum transportieren geben würde. Innerhalb kürzester Zeit war alles eingeladen und Kami verabschiedete sich aufs herzlichste von ihrer Mutter. Die beiden Jungs lehnten sich an den Kombi und fingen ein Gespräch an. Das konnte dauern, sagten die beiden sich mit einem Blick. Doch nur wenige Momente später stand Kami neben ihnen und fragte ob die beiden Wurzeln geschlagen hätten. Sie wollte los. "Auch wenn es mein freier Tag ist, ich hab noch etliches zu erledigen." meinte sie und machte es sich auf dem mittleren Sitz gemütlich. Überrascht blickten sich die beiden Männer an und stiegen ein. Vans Freund fuhr, während Van neben Kami Platz nahm. Kami suchte unauffällig Vans Hand und drückte sie aufgeregt. Wie ein kleines Kind, dachte sich Van, als er in ihr Gesicht blickte und ihre Hand spürte. Zwei Stunden später standen Van und Kami allein in Vans Wohnung. Es hatte nicht lange gedauert und alles war in Kamis neuem Zimmer untergebracht. Auspacken würde sie es später. Das hatte alles noch Zeit. Nun ließ sie sich von Van in aller Ruhe durch seine riesige Wohnung führen. Ihr brannte schon lange eine Frage auf der Zunge und da sie nun endlich allein waren, wagte sie diese zu stellen. "Wo werde ich schlafen? In meinem Zimmer hab ich einen Schreibtisch, etliche Schränke aber kein Bett gesehen oder ist es ihn einem der Schränke versteckt." Irgendwie versuchte Kami ihre Frage ins Lächerliche zu ziehen. Van tat ganz unschuldig, als er sie ohne große Worte ins Schlafzimmer führte. "Ich glaube, dass enthebt mich einer Antwort." Kami achtete gar nicht mehr auf ihn und starrte nur noch das Doppelbett an. Ihre Schüchternheit war in dem Moment mehr als deutlich zu spüren. Ihr Gesicht wurde von einem roten Schimmer überzogen. "Das kann doch nicht dein Ernst sein. Das geht doch nicht." "Ja, warum denn nicht?" Er sah sie merkwürdig an. Kami lief noch röter an. Das wichtigste hatte sie vergessen. Sie war doch mit Van verlobt, also wäre es doch das normalste, das Bett mit ihm zu teilen. Sie senkte den Kopf und stotterte vor sich hin, "Doch...doch, du ... hast schon ...recht, ...vergiss was... ich gesagt...habe! ...ist...doch..." Sie schwieg, brachte sie doch nichts mehr Anständiges zusammen. Sie besah sich das Bett genauer. Es strahlte eine Ruhe aus mit den angenehmen Teracotta-Farben. Die Bettdecke zierten Muster mit Blüten unterschiedlichster Arten. Kami gab es schon bald auf sie zu zählen. Sie wandte sich wieder Van zu, der sie anscheinend ausgiebig betrachtet hatte. Kamis immer röter werdendem Gesicht waren ihre verräterischen Gedanken gerade zu abzulesen. Van lächelte. Da hatte sie wahrscheinlich noch keine Erfahrung gesammelt, schoss es ihm in den Kopf. Da kam noch was auf ihn zu. Es würde ihm eine Freunde sein, sie darin einweisen zu können und besonders freute er sich, dass sie noch unberührt war. Zumindest nahm er das stark an. "Ich freu mich schon auf heute Nacht, wenn wir das Bett ausprobieren können." meinte er unschuldig und ließ sie dabei nicht aus den Augen. Kami wurde noch röter, sie spürte regelrecht die Hitze an ihren Wangen. Erklärend fügte Van noch hinzu, "Das Bett ist heute erst gekommen." "Aha." mehr sagte Kami nicht und setzte dann doch noch nach, "Wo war gleich wieder das Bad?" Er führte sie hin und Kami schloss hinter sich ab. Im Spiegel besah sie sich. ,Wie peinlich, dachte sie. ,Er hat es genau gewusst.' Sie wusch ihr Gesicht in eiskaltem Wasser und erhielt dadurch Linderung. Als sie Van in seinem Arbeitszimmer wieder antraf, hatte sich dieser schon wieder seine Jacke angezogen und sammelte einige Mappen in seinen Aktenkoffer. "Du gehst?" fragte Kami überflüssigerweise. Er nickte. "Ich hab noch einige Termine. Bitte sei nicht böse." Etwas enttäuscht war sie schon. Sie ließ es sich aber nicht anmerken. "Ich hab auch noch einiges zu erledigen. Ich komm wahrscheinlich erst gegen fünf wieder. Aber für heute Abend zaubere ich ein leckeres Abendessen für uns beide." Van nickte und hauchte ihr noch einen Kuss auf die Wange bevor er ging. Kami vermisste ihn schon, kaum dass sie Tür hinter ihm geschlossen hatte. Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie diese Gedanken abwerfen. ,Ich sehe ihn doch nun ständig. Er wird mir eher überdrüssig sein.' Und schon zierte ein Lächeln Kamis Gesicht. Als Kami Stunden später die Wohnung betrat, bemerkte sie, dass Van anscheinend auch wieder da war. Und tatsächlich fand sie ihn in seinem Arbeitszimmer. "Na, Schatz, alles erledigt?" fragte er sie und gab ihr einen kurzen und sanften Kuss auf ihre Lippen. ,Daran muss ich mich auch noch erst gewöhnen.' kam es Kami in den Sinn, während sie nickte und meinte, "Ich hab alles was ich für ein Essen brauche. Jetzt musst du dich nur noch ein Weilchen gedulden und dann können wir gemeinsam zu Tisch gehen." ,Wie gewählt sie sich ausdrückt.' dachte Van grinsend und betrachtete sie wieder einmal näher. An diesen Blick gewöhnte sich Kami auch immer mehr. Sie versuchte ihn zu ignorieren und meinte nur noch, sie werde ihn rufen, sobald alles fertig sei, und ließ ihn schon wieder allein. Van seufzte. Das konnte heiter werden. Das würde wahrscheinlich noch einige Stunden dauern. Er setzte sich und arbeitete weiter an seinem Vortrag. Immer wieder schweiften seine Gedanken zu Kami. Sollte er mal sehen, ob sie zurecht kam? Er entschied sich dagegen und wenn sie seine Hilfe brauchen würde, käme sie schon zu ihm. ,Was sie wohl machen wird? Spaghetti oder einfach nur eine Pizza? Ich sollte mich überraschen lassen.' Als er es endlich geschafft hatte, seine Aufmerksamkeit seinen Aufgaben zu widmen, dauerte es keine fünf Minuten und er hatte einen herrlich verführerischen Duft in der Nase. Nun konnte er sich einfach nicht mehr am Stuhl halten. Er stand auf und folgte dem Geruch. Kami stand im Esszimmer und richtete den Tisch. Sie hatte eine Schürze umgebunden, sauber hatte sie ihre Haare hochgesteckt. Wie gern hätte er sie mir offenen Haare gesehen. Bisher hatte sie ihm noch keine richtige Gelegenheit gegeben. Leise schlich er sich an sie heran und umfasste sie an der Taille. Kami zuckte leicht und sah ihn schließlich vorwurfsvoll an. "Ich wollte dich doch rufen." Entschuldigend senkte Van den Kopf, "Ich konnte nicht anders. Mein Magen hat über meine Geduld gesiegt." Er blickte sich am Tisch um, sah jedoch noch kein Essen. Kami war seinem Blick gefolgt. "Setz dich. Ich hole schnell mal die Schüsseln." Van besetzte seinen Stammplatz. Komisch war es irgendwie schon, dachte er sich. Alles so hingestellt, als wüsste sie dass er da sitzen würde. Das konnte sie eigentlich noch gar nicht, schließlich hatte er ihr das noch gar nicht gesagt und das hier war das erste Essen, das sie gemeinsam einnahmen. Er zerbrach sich nicht weiter den Kopf darüber und zog den immer stärkeren Duft ein, der näher kam. Sie stellte die Schüssel zwischen ihnen hin und zog Vans Teller zu sich und häufte ihm eine kleine Kostprobe auf den Teller. Genüsslich zog er den Duft ein. Er griff zur Gabel und spießte einige kleine Stücke auf. Er kaute und kaute und Kami wurde immer mulmiger. War es denn so schlecht geworden? Sie probierte selbst und fand es eigentlich ganz passabel. Als sie wieder aufblickte, traf sie Vans Blick. "Phantastisch!" meinte er begeistert und hielt ihr seinen Teller hin. Er wollte mehr. Kami lächelte glücklich und füllte seinen Teller reichlich auf. Sie räumten gemeinsam den Tisch ab und begaben sich ins Wohnzimmer. "Das war super. In deiner Gegenwart werde ich nicht verhungern müssen." meinte Van grinsend und nahm links auf der Couch Platz. Er klopfte sich auf den Bauch. "Ich bin satt. Für mehr wäre in meinem Magen sicherlich kein Platz mehr gewesen." Kami lächelte ihn an und freute sich über sein Lob. Sie hatte sich auch wirklich große Mühe gegeben. Unsicher sah sie ihn nun jedoch an. Wie sollte sie sich nun neben ihn setzen? Er nahm ihr die Entscheidung ab indem er nach ihrem Arm griff und sie zu sich zog. Sie lehnte sich an seine Brust. Ein warmes und angenehmes Gefühl durchströmte sie. Kami schloß die Augen und spürte wie sich Van bewegte. Dann hörte sie den Fernseher. Sie sah zum Fernseher und beobachtete wie Van immer wieder das Programm wechselte. Schließlich hatte er etwas sehenswertes gefunden. Zustimmend nickte Kami. Bereits nach einer Stunde gähnte Kami ein erstes Mal. "Schon müde, mein Schatz?" "Es geht schon." "Wir können gleich ins Bett gehen, wenn du willst." Kami wehrte ab, "Sehen wir uns zumindest noch den Film an." Van nickte, er wollte auch noch gern den Schluss sehen. In Kamis Hirn begann es zu arbeiten. ,Wie soll ich mich nur im Bett verhalten?' Bei diesen Gedanken zog sich ein leichter roter Schimmer über ihre Wangen. Zu ihrem Glück war es im Raum dunkel und die einzige Lichtquelle bot der Fernseher. Vans Aufmerksamkeit galt in dem Moment dem Film. Kami war froh darüber. Leider verflog sie Zeit unwahrscheinlich schnell für Kami. Ehe sie sich versah standen sie schon auf und richteten sich zum Schlafen her. Kami ließ erst Van ins Bad gehen. Sie zog es derweil in ihr Zimmer. Sie war noch nicht dazu gekommen ihre Koffer auszupacken. Nun zog sie Handtücher, Shampoos und anderes aus einem der Koffer. Van war schon bald fertig und rief nach ihr, "Kami, du kannst ins Bad." "Ok." Vorsichtig blickte sie aus ihrem Zimmer und sah nur noch Van mit einem Bademantel im Schlafzimmer verschwinden. Kaum merklich seufzte sie. Diese Nacht konnte noch was werden. Es dauerte nicht lange und Kami trat ebenfalls mit einem Bademantel bekleidet aus dem Bad. Sie ging schnurstracks ins Schlafzimmer. Sie streifte den Bademantel ab und hängte ihn über einen Stuhl. Van schien bereits zu schlafen. Leise legte sie sich mit dem Rücken zu Van ins Bett und deckte sich zu. Doch sie hatte sich geirrt. Kami spürte wie sich ein warmer Körper an ihren Rücken schmiegte. Sie erschauderte kurz und öffnete erschrocken ihre Augen. Ein Arm legte sich über sie. Sie genoss das wunderbar warme und angenehme Gefühl, das sie nun durchströmte und schloss beruhigt die Augen. "Vor mir brauchst du dich nicht zu fürchten." vernahm sie Vans Stimme flüsternd. "Ich werde nichts tun, was du auch nicht willst." Kami nickte leicht. Seine Worte gaben ihr Sicherheit und stärkten sie in ihrem Entschluss Van zu heiraten. So schlief sie dann auch schon bald in den Armen ihres Verlobten ein. Ein glückliches Lächeln zierte ihr Gesicht. Am frühen Morgen wachte sie auf. Ihre Augen glitten suchend durch das Zimmer nach etwas vertrautem. Wo war sie denn hier? Ihr Zimmer bei ihren Eltern war es auf jeden Fall nicht. Nur einen Moment später fiel ihr alles wieder ein und nur einen weiteren Moment später fiel ihr der herrliche Kaffeeduft auf. Sie erhob sich und fand sich schon bald im Esszimmer wieder. Jemand hatte ein Tablett mit Kaffee, Brötchen und anderem hergerichtet. Sie hörte Van pfeifend in der Küche stehen. Leise verzog sie sich wieder ins Bett und legte sich wieder hin. Eigentlich hatte sie vorgehabt, wach zu bleiben bis er wieder ins Schlafzimmer kam, doch die Müdigkeit überrannte sie nur Momente später. Kami erwachte durch einen sanften Kuss auf ihre Lippen. Erschrocken wich sie zurück. Doch als sie Van erkannte, huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. "Guten Morgen, mein Schatz!" "Ebenfalls guten Morgen. Was riecht denn da so gut?" fragte Kami unschuldig und zog den verführerischen Kaffeeduft ein. "Du hast mir tatsächlich ein Frühstück ans Bett gebracht." meinte Kami überrascht, nachdem sie das Tablett auf dem Nachttisch entdeckt hatte. Sie hatte angenommen, er war gerade dabei den Tisch zu decken. Van nickte und fütterte sie. Doch schon nach dem zweiten Brötchen wehrte sie ab. Sie war gesättigt, meinte sie. "Und wie sieht dein Tagesplan aus?" fragte sie ihn. Er erzählte ihr von seinen Vorlesungen und von den anschließenden Workshops. Er würde erst spät am Abend heim kommen. Doch Kami war nicht traurig darüber. Da sie an diesem Tag erst spät anfing, war es unausweichlich, dass sie ebenfalls erst spät kam. Während Van schon lange gegangen war, räumte sie in ihrem neuen Zimmer die Schränke ein. Viel gab es nicht, doch sie konnte sich damit eine Weile beschäftigen. Doch auch als das geschehen war, wusste sie nichts mit sich anzufangen. Sie streifte eine Weile durch die Wohnung und begutachtete jede noch so unscheinbare Ecke. Es war sauber, sehr sauber für einen Junggesellen, kam es ihr in den Sinn. Wie schaffte er das nur alleine? Kami atmete auf, als sie endlich in die Arbeit gehen konnte. Langeweile und Lustlosigkeit war sie nicht gewöhnt und es war nur selten vorgekommen, dass sie selbst oder ihre Hände still standen. Sie holte die täglichen Aufträge und noch vieles andere Material aus ihrem Fach und begann gerade den Stapel Papier durch zusehen, als sie ins Direktorat gerufen wurde. Kami widmete ihre Gedanken nun ausschließlich Van. Wem er gerade zuhörte? Um was es wohl ging? Da keiner im Vorraum des Büros war, klopfte sie zaghaft an die Tür des Chefs. Ein klares und tiefes ,Herein' war zu vernehmen. Kami trat ein und grüßte den Direktor. In dem Moment fragte sie sich zum ersten Mal erstaunt, was er wohl von ihr wollen könnte. Er bat sie näher zu kommen. "Das ist sie also, meine zukünftige Schwiegertochter!" Kami drehte sich in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. Sie erblickte eine Frau. Sie trug ein Kostüm, das sie jetzt beim Aufstehen in aller Ruhe glatt strich. Beim näher kommen, fiel Kami auf, dass diese Frau viel jünger sein musste als ihr Mann. Vielleicht wirkte sie auch nur so. Kami verbeugte sich leicht vor der Frau und stellte sich vor. "Mein Name ist Hime Kami. Es freut mich sehr Sie kennen lernen zu dürfen." Kami fing einen entzückten Blick auf, der eigentlich an Herrn Tatsuki gerichtet war. ,Meine Güte, haben die nichts anderes zu tun, als mich eingehend zu mustern.' "Ich will Sie nicht enttäuschen, aber ich müsste wieder an meine Arbeit. Leider macht sie sich nicht von alleine, oder besser gesagt, Gott sei dank, denn sonst wäre ich arbeitslos." Die Frau nickte bestätigend, zog Kami jedoch mit sich. Herr Tatsuki verschwand heimlich auf einen Blick seiner Frau hin, der Kami entging. Sie konnte sich aber auch so vorstellen, was jetzt kommen würde. "Wo hast du meinen Sohn kennen gelernt?" Und da fing es schon an. Darauf stand Kami nun am allerwenigsten der Sinn. "Es tut mir ehrlich leid, aber ich muss wirklich gehen. Sie wissen ja, die Arbeit." "Ein paar Minuten wirst du sicherlich entbehren können!" sagte Vans Mutter. Ergeben nickte Kami und beantwortete die gestellten Fragen. Schon bald aber, wies sie erneut auf ihre Arbeit hin und diesmal klappte es. Kami atmete einmal tief ein und aus, als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. "Ja, man hat es nicht leicht mit Schwiegermüttern." Kami Gesicht färbte sich leicht rot und ohne einen Gruß lief sie an der Sekretärin vorbei zum Fahrstuhl. Am Abend sprach Kami mit Van darüber. "Ja, so ist Mutter. Will immer alles genau wissen." Er grinste. "Du brauchst nicht mehr lange auf eine weitere Gelegenheit zu warten." Verständnislos sah Kami ihn an und er fuhr fort. "Ich habe meine Eltern zum Essen eingeladen. Ich hoffe, du hast nichts dagegen." Kami schüttelte den Kopf, "Nein, ich freu mich sogar...Wer wird kochen?" Erstaunt sah er sie an. "Wirklich komisch. Meine Mutter hat gemeint, ich solle mich unterstehen dir zu helfen." "Sie will mich auf die Probe stellen. War mir ja klar. Wann wollen sie kommen?" "Freitag Abend." meinte Van unschuldig. "Aber das ist doch schon morgen!" entfuhr es Kami entsetzt. Ihre Gedanken schlugen Purzelbäume. Wie viel gab es da noch zu tun? Kami erhob sich von der Couch und ging in ihr Zimmer. Aus einer Schublade ihres Schreibtisches zog sie einen Notizblock und begann eifrig den Abend zu planen. Dennoch fehlte ihr das Essen, die Gerichte. Sie war sich nicht schlüssig, was sie machen sollte. Es fiel ihr so vieles ein, dass sie aber sogleich wieder durchstrich. Was sollte sie nur ihren Schwiegereltern servieren? Hinter ihr räusperte sich Van. Er war ihr gefolgt. "Das erste, dann das letzte mit den mittleren beiden kombiniert und zum Schluss noch eine einfache Nachspeise sollte genügen." Kami umarmte ihn glücklich. "Du weißt gar nicht, wie du mir geholfen hast." "Ich habe dir doch nicht geholfen, ich habe nur laut gedacht." sagte er zwinkernd und verzog sich wieder um Kami in Ruhe den morgigen Tag planen zu lassen. Er war sich sicher. Seine Eltern würden begeistert sein. Er zweifelte schon lange nicht mehr an Kamis Kochkünsten. Kami kam erst sehr spät zu Van ins Bett. Er war eingeschlafen, während er auf sie wartete. Lächelnd blickte Kami auf ihn nieder und hauchte ihm einen Kuss auf seine Lippen. Nur kurz später war auch sie eingeschlafen. Van blinzelte. Wie spät war es? Erschrocken richtete er sich auf um sich gleich wieder ins Bett fallen zu lassen. Es war kurz nach neun und täglich um neun hatte er eine Vorlesung. Im ersten Moment, dachte er, er hätte verschlafen, aber nein. Kami hätte ihn schon noch rechtzeitig geweckt, wenn er heute in die Uni gemusst hätte. Und langsam bahnte sich auch der Gedanke an die Oberfläche, dass er freitags meist erst um 10 aufstand. Er blickte nach links und sah eine sauber gerichtete Bettstelle. Wann sie wohl aufgestanden war? Er erhob sich langsam aus dem Bett und blickte sich um. Seine Sachen von gestern waren weg, stattdessen war ein ordentlicher Stapel mit frischer Wäsche auf einem Stuhl aufgeschlichtet. Er schüttelte leicht amüsiert den Kopf. Kami benahm sich schon wie eine richtige Hausfrau. Als er barfuss in die Küche tapste, fand er einen Notizzettel am Kühlschrank haften. ,Ich habe dir ein paar Brötchen aufgebacken. Sie stehen noch im Backofen, damit sie nicht so schnell kalt werden und Kaffee steht im Esszimmer auf dem Tisch. In Liebe deine Kami PS: Weiß noch nicht genau, wann ich wieder komme. Kaufe die Zutaten für das heutige Abendessen.' Genüsslich biss er in das Brötchen. Der Kaffee war hervorragend. Er konnte es kaum erwarten, bis seine Eltern heute Abend kamen. Aber bis dahin war noch etwas Zeit, dachte er mit einem Blick auf die Uhr. Als er Stunden später von der Uni kam, war Kami bereits in der Küche und eifrig am werkeln. Um sieben hatten sie vor zu essen, also bis sechs musste alles fertig sein und die letzten Handgriffe wollte sie dann vornehmen, wenn es so weit war zu Tisch zu gehen. Van staunte nicht schlecht, was Kami da bisher alles zusammengezaubert hatte. Eins sah köstlicher aus, als das andere. Van streckte seine Finger aus um von dem Brei zu probieren, dem Kami gerade den Rücken zugewandt hatte. Er war nur noch einen Zentimeter davon entfernt, als er Kamis tadelnden Ton vernahm. "Wer wird denn hier naschen wollen?" Sie drehte sich zu ihm um. "Lass dich überraschen... es dauert nicht mehr lange und dann ist es eh soweit." Sie widmete sich wieder ihrem Essen und Van sah ein, dass er hier nur stören wurde. Er verzog sich in sein Zimmer und sah immer wieder automatisch auf die Uhr. Auf einmal machte es klick in seinem Kopf und er eilte zu Kami. "Kami, hast du an die Getränke gedacht." Mit einem leeren Blick sah sie in an. Daran hatte sie nicht gedacht, aber dafür hatte sie keine Zeit mehr. Sie konnte hier nicht weg. Van sah sie an und wusste, dass er etwas für sie tun konnte. "Ich geh und hol noch schnell was. Ich kenn ja den Geschmack meiner Eltern und ich weiß ja was du kochst." Er gab ihr einen schnellen Kuss und Kami sah ihm noch dankbar nach. Es klingelte an der Tür. Kami prüfte gerade ihr Make up und fuhr sich noch mal durchs Haar. Van hatte gemeint sie solle es doch offen tragen. Sie war anfangs nicht so begeistert. "Ist es denn nicht unpraktisch?" Lachend hatte er erwidert, sie sei ja nicht in der Arbeit. Schmunzelnd hatte sie ihm schließlich Recht gegeben. So hatte sie die letzte viertel Stunde im Bad gestanden und versucht ihre schulterlangen Haare zu bändigen, was ihr aber ganz und gar nicht gelingen wollte. Schließlich war sie nur einmal mit der Bürste durch die Haare gefahren. Sie hatten immer noch leichte Wellen im Haar, was von dem Zopf rührte, den Kami zu fast jeder Tageszeit trug. Kami lächelte sich ein letztes Mal aufmunternd zu und schon eilte sie zur Tür. Van hatte derweil seine Eltern rein gelassen. Kami begrüßte ihre Schwiegereltern. Sie bemerkte nicht die überraschten Blicke von Vans Eltern und den stolzen Blick ihres Verlobten. Kami nahm die Mäntel an sich und hängte sie an die Garderobe, während die anderen schon mal ins Esszimmer gingen. Kami zog sich noch mal kurz in die Küche zurück und schon bald kam sie wieder mit dampfenden Schüsseln. Van sah sie bewundernd an. Wie sie das Tablett ohne Schwierigkeiten balancierte und schließlich am Esstisch abstellte. Schweigend nahm sie eine Schüssel nach der anderen und bot jeden etwas davon an. Zuletzt gab sie sich selbst etwas auf ihren Teller. Erst als sie saß, begannen sie zu essen. Und da setzte auch das Gespräch ein, "Kami, ich hoffe, Van hat dir nicht geholfen." Kami schüttelte leicht den Kopf, gab aber dann auch gleich zu, "Leider konnte ich mich nicht mehr um die Getränke kümmern, das hat Van dann netterweise für mich übernommen." Mika lächelte verständnisvoll. Das Essen war aber auch gut gelungen, lobte Mika das Menü in Gedanken. Der Abend verlief viel besser als Kami es sich vorgestellt hatte. Jeder lobte Kami, was diese immer wieder zum erröten brachte. Sie hatte schon die Befürchtung, ewig mit dem Gesicht rumlaufen zu müssen, wenn es noch weiter so gegangen wäre. Doch irgendwann verabschiedeten sich die Eltern von Van schließlich. Kami wünschte ihren Schwiegereltern noch eine ,Gute Nacht' und schloss sacht hinter ihnen die Tür. Nun überkam sie eine bleierne Müdigkeit, von der sie selbst mehr als überrascht war. Van sah sie lächelnd und voller Stolz an. Er wollte sie sogleich ins Bett ziehen, er merkte ihr die Müdigkeit an, doch Kami winkte ab. "Ich muss mich noch um den Esstisch kümmern." Und schon war sie wieder bei der Arbeit von der sie sich nicht abbringen ließ. Mit flinken Fingern stapelte sie das Geschirr, während Van, der natürlich nicht untätig war, die Gläser und das Besteck einsammelte. Innerhalb von wenigen Minuten war der Esstisch blitzblank, wie ob er an diesem Tag nicht einmal benutzt worden wäre. Als Kami sich auch noch dem Geschirr widmen wollte, wehrte Van entschieden ab. "Das lassen wir für morgen! Du kommst nun mit mir!" Es klang mehr wie ein Befehl und nicht wie eine Bitte. Kami legte die Schürze zurück, nach der sie eben erst gegriffen hatte und folgte Van. Der schob sie dann kurz entschlossen erst ins Bad und meinte, "Eine viertel Stunde und dann liegst du bei mir im Bett." Gehorsam nickte sie und machte sich sofort ans Werk. Erst kam das Make up weg und so ging es dann weiter bis sie zehn Minuten später im Schlafzimmer stand und ihr Nachhemd überstreifte, ein uraltes Baumwollmodell mit unzähligen Rüschen. Es wärmte herrlich und der Stoff lag angenehm auf der Haut. Kami hatte angenommen, Van schliefe bereits, doch er belehrte sie etwas besseren. Kaum hatte sie das Licht auf ihrer Seite ausgeschaltet und sich hingelegt, zog sie ein Arm schon auf die andere Seite des Bettes. "Du bist ja noch wach." kam es überrascht von Kami, die ihm direkt in die Augen blickte. "Natürlich...du wurdest aber ganz schon gelöchert." "Meinst du deine Eltern sind mit mir zufrieden?" Er stupste mit seiner Nase gegen ihre. "Du Dummerchen. Ist es dir so wichtig, was sie denken? Was ich von dir halte, interessiert dich anscheinend wenig!" Sie drückte sich an ihn. "Natürlich. Wäre ich eigentlich hier, wenn du nicht mit mir einverstanden wärst?" "Wahrscheinlich nicht." gab er zurück. "Na, siehste." Sie sah ihm wieder in die Augen und ein besorgter Ausdruck huschte über ihr Gesicht, "Bist du zufrieden mit mir?" "Ich hab noch nichts gefunden, was es an dir auszusetzen gäbe. Aber wer weiß, welche komische Marotten in den nächsten Tagen auftauchen." Sie knuffte ihn liebevoll in die Seite und kicherte. "Was denn?" fragte er sie. "Ich musste nur gerade daran denken, dass ich das gleiche von dir behaupten könnte." Er blickte sie liebevoll an und zog sie wieder näher an sich. "Übrigens ich würde sagen, meine Eltern haben nichts gegen dich einzuwenden." "Hättest du dich wieder von mir getrennt, wenn ich nicht ihrem Vorstellungsbild entsprochen hätte?" Er zögerte nicht einen Moment, "Natürlich nicht." In Gedanken fügte er dennoch hinzu. ,Es wäre nicht leicht für uns geworden, ich hätte das Studium wahrscheinlich unterbrechen müssen und arbeiten gehen...' Ein glücklicher Blick traf Van und es breitete sich ein warmes Gefühl in ihm aus. "Für dich hätte ich alles in Kauf genommen." meinte er schließlich zu ihr. Kami kuschelte sich an ihn und schlief schon bald mit einem Lächeln ein. "Ich liebe dich." hauchte er und schon bald folgte er Kami ins Reich der Träume. ----------------------------Fortsetzung folgt----------------------------------- Und wie fandet ihr dieses Kapitel...? Mir gefällt besonders die Stelle, wo Van Kami ihr gemeinsames Schlafzimmer zeigt. Wenn ich mich nicht irre, sollte es diesmal etwas länger gewesen sein als sonst. Das nächste und auch gleichzeitig letzte Kapitel wird Hochzeit heißen. Ich würde euch für einen kleinen Kommentar sehr dankbar sein. Liebe Grüße ani Kapitel 8: Hochzeit ------------------- Hi, schade, es ist leider nicht bis zu zehn Kommis gekommen. (bis jetzt sind es 6 - dank angie und kräuterkobold - vielen Dank euch beiden) Dennoch dachte ich, jetzt lad das letzte Chap hoch, dann ist die Story komplett. Ihr habt richtig gehört, das ist das letzte Kapitel. Zugriffe hatten sich auf insgesamt 192 gesteigert. Schaffen wir noch 200? Wer gibt mehr? *g* Eine Freundin hat mich gefragt, wie alt Kami und Van seien. Jedoch konnte ich ihr darauf keine klare Antwort geben. Ich bin etwas unschlüssig. Was meint ihr? Wie alt könnten die beiden sein? Nun denn auf ins letzte Chap Viel Spaß beim Lesen Kapitel 8 Hochzeit Zwei Monate waren vergangen. Kami stand in einem Bekleidungsgeschäft. Um genauer zu sein in einem Laden, dass von Brautsträußen bis hin zum Brautkleid alles für die Frau zu diesem Anlass anbot. Kami begutachtete sich in einem riesigen dreiteilig Spiegel in dem sie ihre ganze Gestalt sehen konnte. Sie drehte sie einmal nach links und rechts. Doch ihr Blick zeigte keine Zufriedenheit. Die zwei Frauen hinter ihr schüttelten hilflos den Kopf. Sie waren schon Stunden unterwegs auf der Suche nach einem passenden Kleid für Kamis Hochzeitstag. Während sich Kamis und Vans Mutter immer schnell einig waren, hatte die Tochter immer etwas auszusetzen. Mal zu viele Rüschen, dann wieder zu wenig, mal zu schlicht und dann wieder zu protzig. Man konnte es ihr nie recht machen. Nach dem sie mal wieder erfolglos ein Geschäft verlassen hatten, legten sie eine Pause in einem nahe gelegenen Cafe ein. "Was sollen wir nur mit dir machen?" fragte Kamis Mutter und Vans Mutter fuhr fort. "Sie hat völlig Recht. Bis jetzt hattest du an wirklich jedem was auszusetzen. Es waren doch viele schöne Modelle dabei. Gib uns einige Hinweise, wie du dir dein Kleid denn vorstellst?" Kami nickte und zog sogleich einen handlichen Zeichenblock aus ihrer Tasche. Diesen schlug sie auf einer bestimmen Seite auf und reichte ihn den Müttern. "Wow!" kam es von Vans Mutter erstaunt. "Das hast du gezeichnet?" Kami nickte, "So in etwa hab ich mir das vorgestellt." Die Bilder zeigten Kami in verschiedenen Positionen. Mal von vorn, mal von der Seite und schließlich noch von hinten. Kleinere Details hatte sie extra noch mal vergrößert gezeichnet. Das Kleid war weiß, eine andere Farbe kam für Kami gar nicht in Frage. Der Rockteil war aufgebläht, wie ob es Reifringe drunter hätte. Das Ende säumten Spitzen. Kami trug auf dem Bild Handschuhe, nein man konnte nicht direkt sagen, Handschuhe. Ein feines Band umfing jeweils den Mittelfinger um sich dann als voller Stoff um den Arm bis kurz nach dem Ellbogen aus zu weiten. Ein paar Zentimeter weiter begann schon das Oberteil, das das feinste Spitzenmuster zierte. Es sah aus wie ein Blumenmeer. Es zog sich bis zum Rock. Während am Ende des Arms die Spitze ein Blick aus die Haut ließ, verweigerte sie dem Zuschauer alles nach den Schultern. Ein leichtes Dekoltè war zu erkennen. In der Mitte trohnte eine wunderschöne Lilienbrosche. Alles in allem war das Kleid trotz der Details oder gerade deswegen schlicht geblieben. Zusätzlich hatte Kami einen Schleier gemalt, der ihr Gesicht halb verdeckte und auf der anderen Seite nur wenige Zentimeter vor dem Boden halt machte. Zum Schluss hatte sie sich noch einen weißen Rosenstrauß in die Hand gezaubert. Kamis Mutter schüttelte den Kopf. "Da können wir ja noch lange suchen." Bestätigend nickte Mika. "Am besten suchen wir jetzt die Schneider auf und lassen eins machen." "Aber das ist doch viel zu teuer." widersprach Kami sogleich. "Ach was. Mach dir da keine Sorgen." Sie zwinkerte Kamis Mutter zu und die nickte. "Das regeln wir schon. Ich kenn da auch schon ein Geschäft, das wunderbare Kleider nach Wunsch anfertigt." Kami blühte regelrecht auf. Als sie schließlich dem Verkäufer die Zeichnungen zeigte, war der hellauf begeistert. Und wieder bekam Kami die gleiche Frage gestellt. "Haben Sie das gezeichnet?" Kami nickte ergeben. So toll fand sie die Skizzen auch wieder nicht. Doch dann kam es, womit wohl keiner der drei gerechnet hätte. "Hätten Sie Lust für mich zu arbeiten?" Kami sah ihn überrascht an. Als sie weiterhin schwieg, fuhr er mit einem Lächeln im Gesicht fort. "Sie haben ein großes Talent. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie für mich solche und auch andere Kleider entwerfen könnten. Natürlich gegen einen angemessene Bezahlung versteht sich." Kami zögerte. Was sollte sie da antworten? Er sah ihren Blick zum Block schweifen. "Ich mach Ihnen einen Vorschlag. Sie bekommen Ihr Kleid für den halben Preis. Und wenn sie für mich arbeiten, bekommen sie für jedes Modell 5.000 ¥." Kami wusste nicht so recht. "Wie wäre es, wenn ich Ihnen erst einmal sagen wir fünf weitere Modelle zeichne? Dann können Sie sich endgültig entscheiden, ob Sie meinem Talent trauen können oder nicht." "Einverstanden." Sie besiegelten das mit einem Handschlag, doch dann umspielte Kamis Gesicht ein schüchternes Lächeln. "Eine Bitte hätte ich noch." Es sah schon das schlimmste. ,Wahrscheinlich irgendwelche Sonderwünsche', dachte er. "Ich möchte nicht, dass mein Kleid in Produktion geht. Es war mein größter Traum zu meiner Hochzeit etwas Einmaliges zu tragen." Verlegen blickte sie ihn nicht an. "Wenn das alles ist, gern." Sie lächelte ihn glücklich an. Die beiden Mütter standen nur sprachlos daneben. Der Verkäufer führte Kami sogleich zu einer Schneiderin. Und so wurde Kami erst einmal von Kopf bis Fuß vermessen. Sogar ihre Oberweite, was Kami einen leichten Rotschimmer auf ihren Wangen bescherte. Danach durfte sie sich die Stoffe und die Spitzen aussuchen. Hinter ihr immer wieder der Verkäufer, der sich als Geschäftsführer herausstellte und alles sorgfältig notierte. Als Kami am Abend heimkam, war sie völlig fertig. Sie lag in Vans Armen und erzählte ihm von der Suche und der schließlich glorreichen Idee der Mütter. Es dauerte nicht lang und Kami war in seinen Armen eingeschlafen. Er hob sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer, wo er sie sanft aufs Bett legte. Liebevoll wurde sie von Van zudeckt und noch sie mit einem zärtlichen Blick bedachte, bevor auch er sich hinlegte. Van war sehr stolz auf seine zukünftige Frau. Schon bald sollte sie einen zweiten Job haben, der ihr auch noch viel Freude bereiten sollte. Kami nutzte jede freie Minute um an den fünf Modellen zu arbeiten. Amüsiert sah er ihr anfangs zu, doch schon bald überkam ihn Sorge. Wie in den letzten beiden Tagen auch kam Kami erst um drei Uhr morgens ins Bett. Überrascht blickte Kami auf, als Van sich im Bett ihr zudrehte. "Schatz, du bist ja noch wach." "Ich konnte ohne dich nicht einschlafen." meinte Van schmunzelnd, doch dann verfinsterte sich sein Gesicht. "Du solltest nicht soviel arbeiten. Morgen musst du wieder früh zur Arbeit. So ich weiß, fängst du doch schon um halb neun an." Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. "Das macht mir doch nichts aus. Außerdem fehlt mir nur noch eine Zeichnung. Dann hab ich alle beisammen." Flehend sah sie ihn an. Er griff nach ihr und zog sie an sich. "Ich gebe mich geschlagen. Aber nur noch eine Nacht, danach wird um diese Uhrzeit geschlafen. Ich werde ihn..." Er stoppte. Lächelnd sah er auf Kami nieder. Diese war in seinen Armen eingeschlafen. Und so arbeitete sie noch eine weitere Nacht. Van schaffte es diesmal nicht mehr wach zu bleiben. Als Kami kurz vor drei nach ihm sah, schlief er tief und fest. Lächelnd zog Kami die Schlafzimmertür wieder zu. Bis in die frühen Morgenstunden besserte sie ihre fertigen Zeichnungen aus. Die Ziffern ihrer digitalen Uhr zeigten bereits halb sechs vorbei als sie beschloss, es gut sein zu lassen. Sie schlüpfte in ihr Nachthemd und stieg zu Van ins Bett. Kurz vor acht wachte Van auf. Als sein Blick auf seine linke Seite fiel, entdeckte er, dass Kami nicht da war. Beruhigt stellte er jedoch fest, dass die Bettstelle noch leicht warm war. Kami hatte anscheinend doch geschlafen. Er stand auf und wollte eigentlich ins Bad marschieren, als ihm ein verführerischer Kaffeeduft in die Nase stieg. Er folgte ihm und landete in der Küche, wo Kami vor der Kaffeemaschine stand und wartete, dass der Kaffee endlich fertig wurde. Van umarmte sie von hinten und dachte er würde eine verschlafene Kami erblicken, doch sie wirkte richtig frisch. Keine dunklen Ringe unter den Augen, kein müder Blick, der ihm entgegen kam. Fröhlich sah sie ihn an. "Guten Morgen, mein Schatz. Gut geschlafen?" Er nickte und Kami wollte ihm einen Kuss auf seine Lippen hauchen, doch er zog sie an sich und verfestigte den Kuss. Total überrumpelt ließ Kami ihn gewähren, doch dann erwiderte sie ihn. Sie lösten sich von einander und sie schmiegte sich glücklich an ihn. "Ich liebe dich." flüsterte sie laut genug um es Van hören zu lassen. "Ich liebe dich auch, mein Spatz." Als sie Minuten später beim Frühstück saßen, konnte er sich diese Frage nicht verkneifen. "Wann bist du heute Nacht ins Bett?" Sie blickte ihn nicht an, da sie anscheinend mit ihrem Spiegelei zu kämpfen hatte. "Wenn ich mich recht erinnere, war es kurz vor...drei." In Gedanken entschuldigte sie sich bei ihm für ihre erste Lüge ihm gegenüber. Sie wollte nicht, dass er sich unnötige Sorgen machte. Sie hatte fast eine Stunde im Bad verbracht um die Folgen der letzten Nächte zu vertreiben und es war ihr hervorragend gelungen, zusammen mit nicht wenigen Tassen Kaffee. Doch nun wollte sie keinen Gedanken mehr daran verschwenden. Wenn sie nur an den heutigen Tag dachte, wollte sie schon vor Müdigkeit anfangen zu gähnen. "Und was hast du heute so vor, Van?" Er blickte auf. "Erst mal meine Vorlesungen von neun bis zwei und dann hab ich heut nichts mehr Großartiges vor und du?" Sie seufzte innerlich. Die Gegenfrage hatte sie erwartet. "Ich hab frei. Als erstes steht mein Schneider auf der Liste und dann muss ich noch ein paar Besorgungen erledigen." "Lass dir aber nicht wieder so viel Arbeit aufschwatzen." mahnte er sie. Kami lächelte. Besser wenn er nicht wusste, dass es von ihr ausgegangen war. Es war halb drei vorbei, als Van heim kam. Ihm schlug ein Duft entgegen, den sein Magen zum Rebellieren brachte. Er knurrte ihn regelrecht an. Grinsend sah er ins Esszimmer und sah, dass alles bereits gedeckt war. Kami bekam einen Begrüßungskuss. "Und wie war es beim Schneider?" war seine erste Frage. "Ich war zur Anprobe dort." "Und deine Skizzen?" "Er war begeistert und hat mir die fünf gleich abgekauft. Das Geld hab ich gleich bar ausgehändigt bekommen." "So begeistert klingst du aber nicht." stellte Van fest. "Es fiel mir nicht leicht mich von ihnen zu trennen." Van lachte und sie meinte dann. "Wenn du willst, zeig ich sie dir. Ich hab ja noch die ersten Entwürfe." Kami stand auf und kam schon bald mit einer Mappe voller Blätter wieder. Sie zog fünf daraus hervor und legte sie vor ihm hin. Er nahm Bild für Bild in die Hand. "Ein Talent hast du, unbeschreiblich." Kami nickte, "Genau das gleiche hat Yuske auch gemeint." Überrascht sah Van sie an. Er spürte einen Stich als Kami weiter von Yuske sprach. War er etwa eifersüchtig?, fragte er sich. "Wie alt ist denn Yuske?" fragte er plötzlich mittendrin. "So an die 49 glaube ich, hat mir deine Mutter erzählt." Erleichtert atmete Van auf. "Wieso fragst du?" "Ach nur so." winkte Van an, doch Kami lächelte ihn spitzbübisch an. Sie ging um ihn herum und umarmte ihn von hinten. "Mach dir keine unnötigen Sorgen. Ich hänge an dir und möchte dich auf nichts in der Welt eintauschen." Zärtlich sah sie ihn an. Doch dann meinte sie plötzlich ganz unschuldig, "Vielleicht sollte ich mich mal wieder mit Mamo treffen und unsere Bekanntschaft ein wenig auffrischen." "Untersteh dich." meinte er lachend und zog sie in seine Arme. Vier Wochen später stand Kami in ihrem Schlafzimmer umringt von ihren Müttern. Gerade eben war das fertige Hochzeitskleid geliefert worden. Eilig aber dennoch behutsam wurde das Kleid angezogen. Und nun drehte sich Kami rundherum zufrieden nach allen Richtungen. Yuske hatte gute Arbeit geleistet. Es sah aus, als wäre es aus der Zeichnung entsprungen. Nur noch der Brautstrauß fehlte. Bis zur Hochzeit waren es noch vier Wochen. Kami wollte das Kleid so früh wie möglich haben. Wer weiß was sein konnte. Gestern hatte Kami erst mit Van darüber geredet, wie sie vor etlichen Jahren ein Buch gekauft hatte und akribisch genau die Hochzeit geplant hatte. Von den Einladungskarten bis hin zur Nacht, wie sie errötend gestand. Kami hatte nur gelacht, als Van meinte, er würde sich das Buch zur Hand nehmen und mal schauen, wie viel er davon noch in den vier verbleibenden Wochen umsetzten konnte. Sie hatte es ihm gern überlassen, glaubte aber nicht daran, dass er noch viel von dem übernehmen konnte. Kami wurde aus ihren Gedanken gerissen. "Das Kleid ist ein Traum. Wenn ich nicht schon verheiratet wäre, würde ich bei dir ein Kleid bestellen." Kami fiel in das fröhliche Lachen ein. Es war wahr. Kamis Dank ging in Gedanken immer wieder an Yuske. Ihr Rock wirkte tatsächlich aufgebläht, wie auf ihrer Zeichnung, was wohl den unzähligen Unterröcken zu verdanken war. Kami war von Woche zu Woche nervöser geworden, was den beiden vorsorglichen Müttern nicht verborgen blieb. Kamis Mutter nahm die Hände ihrer Tochter in die ihrigen und strich sanft drüber. "Keine Angst. Es wird schon alles gut werden." Doch auch wenn Kami brav nickte, viel half es anscheinend nicht. "Also wenn du schon jetzt Panik bekommst, was soll erst werden, wenn ich deine Schwiegermutter bin..." Suchend blickte sich Mika um. Verwundert sah Kami ihr nach, als diese unters Bett kroch. "Was suchst du denn?" fragte Kami glucksend. Es war einfach zu komisch, wie Mika auf dem Boden kroch auf der Suche nach scheinbar etwas wichtigem. Sie kratzte sich augenscheinlich verlegen den Kopf. "Wahrscheinlich hab ich's daheim vergessen..." Gespannt sahen die beiden Frauen Mika an. "...na meinen Korb mit Äpfel. Der Spiegel steht ja schon dort. Wäre auch nicht gerade leicht gewesen, den zu tragen..." Kami lachte unbeschwert und umarmte ihre Schwiegermutter, "Danke. Genau das hat mir gefehlt." Wie Kamis Mutter es gesagt hatte, alles klappte wie am Schnürchen. Der Hochzeitstermin war in den Frühling gefallen. Und nun war es nur noch eine knappe Stunde bis zur Hochzeit. Der Wagen stand bereits vor der Tür. Doch als sie einstieg verband man ihr die Augen. Verwundert ließ sie es über sich ergehen. Auf ihre Fragen wollte keiner so richtig antworten. "Eine Überraschung." Mehr konnte sie nicht herausfinden. Eine knappe halbe Stunde fuhren sie, dann spürte Kami plötzlich wie das Auto langsamer wurde. Jemand griff sanft nach ihrem Arm und half ihr aus dem Auto. Noch immer wurde ihr die Binde nicht abgenommen. Kami wurde zusehends nervöser. Was hatten die bloß vor mit ihr? Ihr schwante nichts Gutes. Anscheinend wurde sie in einen Raum geführt. Hinter ihr betrat eine weitere Person das Zimmer. "Du darfst die Augenbinde abnehmen." Langsam fuhren Kamis Hände zu dem Stück Stoff. Vor ihr standen ihre Mütter. Überrascht sah sich Kami um, konnte sich aber nicht erinnern, je hier gewesen zu sein. Fragend sah sie zu den beiden Frauen. "Nein, noch wird nichts verraten. Aber du wirst schon bald von selbst darauf kommen." Ergeben nickte Kami und wandte sich dem Raum zu. Er war leer bis auf eine Kommode und einen riesigen Spiegel, der die ganze rechte Wand säumte. Durch die Terrasse drang viel Licht ein, das dem Raum eine angenehme Atmosphäre verlieh. Sie zupfte noch hie und da an einem Härchen, während sie ihr Spiegelbild betrachtete. Es klopfte an der Tür. Ihr wurde noch schnell der Brautstrauß in die Hand gedrückt, als sie wieder die Augenbinde anlegen wollte. Doch Mika schüttelte den Kopf und bat sie nur, die Augen zu schließen. Man wollte doch nicht die schöne Frisur ruinieren. Kami nickte und schon wurde Kami nach draußen geführt und weitergereicht. Sie war nahe daran zu blinzeln, doch verkniff sie es sich. Es dauerte nicht lang und sie hörte Türen aufgehen und auch spürte sie, wie sie weitergereicht wurde. Jemand flüsterte ihr zu, "Es tut mir leid. Ich hoffe du kannst mir meinen Egoismus verzeihen." Kami schlug ihre Augen auf und blickte das entschuldigende Gesicht ihres Vaters. Fast wollten ihr vor Freude Tränen kommen. "Nicht doch. Du wirst doch an deinem Hochzeitstag nicht weinen...und außerdem verwischt doch deine Schminke." Kami sah ihn glücklich an. Dahinter steckte bestimmt Van. Sie würde sich später auf jeden Fall bei ihm bedanken. Anscheinend ging es ihrem Vater ähnlich. Kami blickte ihn noch einen Moment an, genügend um den erleichterten Gesichtsausdruck auf seinem Gesicht sehen zu können. Er hatte wohl erwartet, sie würde ihn von sich stoßen. Kami schmiegte sich an ihn. Er strich ihr über den Rücken und meinte dann. "Es ist Zeit. Sie warten nur noch auf dich." Lächelnd ließ er Kami bei sich einhacken. Große Flügeltüren wurden auf einen Wink von Kamis Vater geöffnet. Gleißendes Licht blendete Kami für einen Moment. Die Augenbinde hatte sie an die Dunkelheit gewöhnt, aber auch dem Licht entwöhnt. Als sie langsam die Augen wieder öffnen konnte, erstreckte sich vor ihr eine riesige Allee, die von Kirschbäumen gesäumt wurde. Das besondere an dem Schauspiel war, dass die Kirschblüten beim Blühen bzw. teilweise schon beim Verblühen waren. Es war ein herrlicher Anblick. Kami sah über 200 Menschen von denen sie nicht einmal einen Bruchteil kannte. Vor Kamis Augen lief die Zukunft ab. Sie mit den Kindern daheim und er kam für die Familie auf. Ein Bild entstand vor ihren wässrig werdenden Augen. Alle, Van, sie und ihre Kinder umgeben von diesen Bäumen in der Blütenzeit. Ein glückliches Beisammensein. Abrupt wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Ihr Vater hatte den ersten Schritt getan und Kami reagierte automatisch. Je näher sie dem Altar kam, desto nervöser wurde sie. Doch kaum stand sie vor Van und blickte ihn an, war alles verflogen. Ein bewundernder Blick traf Kami. Van sah das Kleid an diesem Tag zum ersten Mal. Er war überwältigt. Kami wirkte wie eine Prinzessin in ihrem schlichten und doch anmutigen Kleid, schoss es ihm durch den Kopf. Eine leichte Brise fuhr durch ihre geöffneten Haare, was Van fast den Verstand raubte. Er hatte fast das Gefühl als würde er vor einem Engel stehen. Kamis Vater gab sie frei und sie stellte sich neben Van. Die Worte flogen nur so an den beiden vorbei. Als Kami ihr JA-Wort gab, geschah es aus vollem Herzen. Bei Van war es nicht anders. Er war so glücklich wie noch nie in diesem Moment. Schließlich durfte der Bräutigam die Braut küssen. Sanft hob er ihren Schleier und beugte sich zu ihr. Sie verloren sich in einem atemberaubenden Kuss, während die Gäste begeistert klatschten. Der Rest der Zeremonie flog eilends an ihnen hinüber. Kami eröffnete gerade mit Van die Tanzfläche. Die Gäste waren sich einig. Ein besseres Paar gab es nicht. Sie ergänzten sich gegenseitig. Kami war zu jedem nett und höflich, hörte geduldig schier endlosen Geschichten über die Familie zu, was sie in der Achtung der Gäste noch mehr steigen ließ. Doch am Abend taten ihr nicht nur die Füße weh. Ihr Kopf schien vor lauter neuer Namen und Gesichter zu platzen. Erschöpft ließ sie sich auf einen Stuhl fallen. Wenige Minuten und sie wollten endlich gehen. Van hatte es ihr versprochen. Sie würden sich heimlich auf und davon machen. Nur ihre Eltern würden Bescheid wissen. Wie froh war sie, als sie den Saal verlassen konnte. Gierig sog sie am Parkplatz die frische Luft ein. Für einen Moment genoss sie die Stille und folgte Van schließlich zu einer Limousine. Sie schien nur auf sie zu warten. Vor ihrer Wohnung angekommen, schloss Kami die Tür auf und wollte schon über die Schwelle treten. Doch plötzlich griffen zwei Arme nach ihr und hoben sie hoch. Kami war viel zu überrascht um überhaupt reagieren zu können. Sie ließ alles bereitwillig über sich ergehen. Sie schlug mit der Hand die Wohnungstür hinter ihnen zu, denn runterlassen wollte er sie nicht, vorerst zumindest nicht. Er streifte sich und ihr noch die Schuhe ab und betrat nur Momente später das Schlafzimmer. Sanft legte er sie aufs Bett. Kami richtete sich auf um aus dem Hochzeitskleid zu schlüpfen, doch Van half ihr und Kami half ihm. Stück für Stück hatten sie weniger an, bis sie nur noch in der Unterwäsche vor sich lagen. Kami sah ihn an, als müsste sie sich jede Einzelheit genau einprägen. Er lächelte ihr zu und näherte sich immer näher ihrem Gesicht. Kami schloss in freudiger Erwartung die Augen... -------------------------------------------------- ENDE -------------------------------------------------- Bin ich nicht gemein an dieser Stelle aufzuhören? *g* Aber das überlass ich eurer Fantasie und schließlich soll das ja noch allen zugänglich sein... Hier bin am Ende angekommen. Zum Schluss hinaus hat es sich doch mehr wie ein Kaugummi dahin gezogen und mir sind irgendwie die Ideen ausgegangen. Vielen, vielen Dank an alle Leser besonders die Kommischreiber *g* (großer Dank gebührt angie und kräuterkobold) die mich bis hierher begleitet haben eure ani PS: Wenn es noch welche wollen leg ich gern noch ein Kapitel an, dass in der Zukunft spielt oder vielleicht dieses Kapitel fortführt. *g* Noch eine kleine Anmerkung zu dem Preis pro Skizze: Ist das jetzt viel oder wenig gewesen mit den 5.000¥? *am-Kopf-kratz* so pi mal daumen um die 50 €, dachte ich mir, sei angemessen Kapitel 9: Der erste Streit ? ----------------------------- Hi, danke angie für deine Komis. Sie bauen mich regelrecht auf. Ich hoffe ihr habt nicht allzu lange drauf warten müssen. (4.april 12.50 hochgeladen - mal sehen, wann es on ist ^^) Und nun kann ich euch auch schon das nächste Kapitel präsentieren. Es spielt einige Monate nach der Hochzeit, mehr wird nicht verraten... Hab jetzt endlich ein Alter für meine Hauptpersonen eingefügt. Danke angie für deinen Tipp. Ich hätte sie wohl letztendlich viel zu alt gemacht. Mir schwirrten erst Zahlen wie 25 und 29 im Kopf herum, aber das unterließ ich doch zum Glück. Nun ist Kami 21 und Van 22. Ich glaub, so ist es auch realistisch, dass Kami ihre Ausbildung und ihre Kurse hinter sich hat. Wer das Gefühl hat, ich hätte mich verrechnet, bitte melden. Viel Spaß beim Lesen Kapitel 9 Der erste Streit? Kami wuselte aufräumend im Wohnzimmer herum und war am Staub wischen, als sie ein Telefonklingen aufschreckte. Sie nahm ab und erkannte an der Stimme ihre Schwiegermutter. "Kami, ich würde gerne mit meinem Mann heute Abend auf ein Essen bei dir und Van vorbeikommen. Ich hoffe es bereitet dir keine all zu großen Umstände." Kami verneinte und gab vor sich zu freuen. Schnell war das Gespräch beendet. Fast schon wütend knallte sie den Hörer auf den Tisch zurück. Nach dem sie sich einigermaßen beruhigt hatte - ein geduldiges Kissen musste ein paar Schläge einstecken - setzte sie sich und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Sie steckte mehr als in der Zwickmühle. In weniger als drei Stunden, musste sie zur Arbeit antreten und würde nur eine Stunde vor ihren Schwiegereltern in der Wohnung ankommen. Nach einigen planenden Gedankengängen rannte sie bereits zum Einkaufen. In aller Eile und ohne viel Zeit und Müh in ihr sonst so wichtige Kleinigkeiten zu investieren stellte sie ein kleines kaltes Buffe her. Jedoch vergaß sie völlig Van einen Zettel dazu lassen. Und so kam es wie es kommen musste. Van kam am Nachmittag nach Hause und hatte großen Hunger. Normalerweise ließ Kami ihm ein Mittagessen da, dass er nur aufzuwärmen brauchte oder sie hatte ihm ein kaltes Gericht im Kühlschrank hinterlassen, wie dieses da, die ihn so unverschämt köstlich angrinste. Dass Kami die Speisen eigentlich immer mit kleinen Zetteln versah, wusste er, aber darauf achtete er in diesem Moment nicht. Er ahnte auch noch nichts von dem bevorstehenden Besuch seiner Eltern und so griff er denn kräftig zu bis nicht mehr viel da war. Pappsatt und tatenfreudig ging er an seine Arbeit. Kami saß im Bus und richtete in Gedanken bereits den Esstisch. Sie fragte sich, weshalb sich Mika immer so kurzfristig anmeldete. Zwei, drei Tage davor würden schon reichen, aber das heute war ein typisches Beispiel dafür, dass sie sich fast immer für den Abend am selben Tag anmeldete. In Kami kochte es, wenn sie nur daran dachte, dass es jetzt schon die drei Monate seit der Hochzeit so ging. Das war doch pure Absicht, kam es Kami. Sie versuchte sich abzulenken indem sie an Van dachte, was ihr jedoch prompt ein schlechtes Gewissen einbrachte. Sie hatte ihm zum ersten Mal seit langem kein Mittagessen vorbereitet. ,Ach, was,' versuchte sie sich selbst zu trösten, ,er wird sich garantiert etwas nach Hause liefern lassen.' Sie wollte sich sogleich bei Van entschuldigen, wenn sie heimkam. Doch er machte alles zunichte, indem er sich für das gute Essen bedankte. Kami sah ihn verwirrt an. Hatte sie ihm doch etwas dagelassen und es nur vergessen? Nein, so vergesslich konnte sie nun auch wieder nicht sein. Zu spät kam ihr die Erkenntnis. Ohne weitere Worte zu verlieren eilte sie an Van vorbei in die Küche. Van folgte ihr und hörte ein gequältes Seufzen. Er fand sie vor den Resten ,seines' Mittagessens. "Es ist doch noch genügend da." meinte er, denn er bezog ihr Seufzen auf das übrige Gericht. Ein weiteres Seufzen entwich Kamis Kehle, als sie ihn mit einem verärgerten Gesicht anblickte. "Und meinst du es reicht auch noch für deine Eltern?" Van begriff schnell. "Meine Eltern wollen heute Abend zum Essen kommen." Kami nickte und ihr Blick galt wieder den Überresten. Ihre Gedanken überschlugen sich, ob sie noch etwas daraus machen konnte. Sie schüttelte den Kopf und wollte sich wieder Van zuwenden, der in weiser Voraussicht die Küche verlassen hatte und sich nun in sein Arbeitszimmer verzog. Kami zog eine Schnute. Es war wahrscheinlich besser so, denn sonst hätte er Kamis Wut zu spüren bekommen, auch wenn sie wusste, dass er indirekt keine Schuld an dem ganzen trug. Sie öffnete alle Schubladen und schlug alle Türen auf, mehr auf der Suche nach einer schnellen Idee, als nach Essen. Im Kühlschrank fand sie noch zwei Gurken, ein halben Bund Radieschen und einen halben Kopfsalat. Diese legte sie schon mal auf die Arbeitsplatte. Ihr Blick glitt zur Uhr. Sie hatte noch eine gute dreiviertel Stunde bis Vans Eltern kamen. Sie beschloss Schinkennudeln zu machen. Schnell stand das Wasser am Herd und Kami widmete sich einer passenden Soße zu den Nudeln. Van saß gedankenverloren in seinem Zimmer und fragte sich, ob er sich bei ihr entschuldigen sollte. "Doch warum ich, schließlich hat sie mir ja verschwiegen, dass meine Eltern heute kommen und dass es nicht für mich bestimmt war?" Jedoch gab er sich gegenüber auch selbst zu, dass Kami in ihrer Perfektion immer alles mit Zettel versah, das zum Mittagessen, das zum Abendessen... Er hatte aufgrund seines Hungers einfach nicht darauf geachtet, eine gewisse Teilschuld gestand er sich deshalb auch ein. Wegen so was würden sie sich schon nicht in die Haare kriegen, sagte er sich schließlich zuversichtlich und versuchte sich seinen Aufgaben zu widmen, was nicht so ganz klappte. Seufzend erhob er sich und schlich sich zur Küchentür, die einen Spaltbreit offen stand. Er beobachtete Kami, die im Moment Gurkenscheiben in Würfel schnitt und im nächsten schon nach dem Salz griff. In Van stieg ein unangenehmes Gefühl auf und er kam sich schon wie ein Spanner vor. Er verzog sich eilends wieder in sein Zimmer. Erleichtert dem Gefühl entkommen zu sein, nahm er auf seinem Bürostuhl Platz. Doch vor seinem Gewissen konnte er nicht fliehen. Kami spürte Blicke in ihrem Rücken und drehte sich zur Tür. Mechanisch schlug ihre Hand weiter mit dem Messer auf das Holzbrett mit den Gurkenscheiben. Ein stechender Schmerz durchfuhr sie plötzlich. Sie hatte sich geschnitten. Gequält sah sie für einen Moment auf ihre linke Hand, die sie leicht anhob. Langsam quoll das Blut aus ihrem Zeigefinger und verteilte sich auf der Handinnenfläche. Sie hielt die Hand noch höher und begab sich sofort ins Bad um ein Pflaster zu holen. In Gedanken war sie bei Van. Sie war sich fast schon sicher, dass er an der Tür gewesen war. Aber egal, dachte sie und verarztete sie sich selbst. Ein Blick auf die Uhr ließ sie für wenige Momente erstarren. Nur noch eine knappe viertel Stunde, dann würden sie da sein. Sie richtete sich ihre wirr abstehenden Haare und lief sofort zurück in die Küche. Die Nudeln wurden abgeschöpft und die Soße auf den Herd gestellt. Schließlich waren es noch fünf Minuten und Kami war unendlich erleichtert, da sie es geschafft hatte. In einer Minute hatte sie den Tisch gedeckt - nur Besteck und Gläser. Die Teller mit dem Essen würde sie dann servieren, wenn alle saßen. Als auch das erledigt war, eilte sie ins Schlafzimmer und zog sich gemessen an. Ein letztes Seufzend konnte ihr noch entkommen, als es bereits an der Tür klingelte. Kami achtete nicht darauf. Sollte Van doch aufmachen, dachte sie sich. Sie öffnete ihre Haare und flocht sie mit flinken Fingern in wenigen Momenten neu. Offen wollte sie ihre Haare heute nicht tragen, es war wie eine Rebellion gegen Van, dem das so gut gefiel. Kami begab sich zu ihren Schwiegereltern und begrüßte sie freundlich. Mit Van wechselte sie kein Wort. Sie gingen zu Tisch und Kami servierte das Essen. Es schmeckte allen, was Kami mit einer gewissen Befriedigung feststellte. ,Wenigstens etwas!' dachte sie. Van war natürlich sofort das Pflaster an Kamis Finger aufgefallen, doch vor seinen Eltern wollte er sie nicht danach fragen und Kami schien nicht das Bedürfnis zu haben, es von sich aus ihm erzählen zu wollen. Mika bemerkte sie angespannte Stimmung zwischen dem Paar und fragte sich mehr als einmal woran das liegen könnte. Kami gab sich wie immer fröhlich und glücklich, doch Van konnte man deutlich seine gedrückte Laune ansehen und wie gern er seine Eltern heute vorzeitig rausgeworfen hätte. Mika suchte nach einer Gelegenheit mit Kami allein zu reden und die bekam sie. Nach dem sie gegessen hatten, setzten sie sich im Wohnzimmer. Kami entschuldigte sich für einen Moment. Sie wollte nur noch schnell den Tisch abdecken. Mikas Angebot ihr zu helfen schlug sie aus. Ihr stand jetzt nicht die Lust nach einem Frauengespräch. Vans Vater unterhielt sich mit seinem Sohn und ab und zu warf Mika was ein. Kami kam und kam nicht. Van wollte schon nach ihr schauen, als sie mit neuen Getränken das Zimmer betrat. Sie goß jedem was ein und setzte sich schließlich neben Van. Kami sprach mit Mika über Belanglosigkeiten und Van hatte sich immer noch seinem Vater gewidmet. "Kami, du hast doch bestimmt schon wieder neue Entwürfe, oder? Ich würde mich freuen, sie sehen zu dürfen." meinte Mika. Kami stand auf und wollte sie schon holen, als Mika ebenfalls aufstand und augenzwinkernd zu den Männern meinte, "Sie werden uns schon nicht so schnell vermissen." In einem unbeobachteten Moment verdrehte Kami die Augen, ,Na toll. Doch noch ein Gespräch unter Frauen.' Sie führte Mika in ihr Arbeitszimmer und bot ihr einen Stuhl an, während sie erst gar nicht nach ihren neuen Entwürfen griff. "Also, was gibt es?" fragte sie mit einem wissenden Blick. Mika wollte zwar nicht so schnell auf den Punkt kommen, aber sie hatte schon gemerkt, dass Kami nicht so sonderlich gut auf sie zu sprechen war. "Was ist zwischen dir und meinem Sohn? Habt ihr euch gestritten?" Kami nickte nur zögerlich. "Könnte man so sagen. Morgen haben wir uns schon wieder vertragen, also keine Sorge." , obwohl sich Kami da nicht so sicher war. Dass Mika mit ihren Abenden Schuld trug, wollte sie ihr nicht gerade auf die Nase binden. Sie war sich sicher, dass Mika sie dann sicherlich als unfähig betrachten würde ein einfaches Menü zusammen zu stellen. Van blickte den Frauen nach. Ein trauriger Blick huschte über sein Gesicht. Doch lächelte er im nächsten Moment wieder und wollte auf die Frage seines Vaters antworten, als der im dazwischen fuhr. "Das ist ja nicht mit anzusehen. Was bedrückt dich, Van?" Überrascht blickte dieser seinen Vater an. "Das kann doch jeder Blinder sehen, dass irgendwas vorgefallen ist." Van nickte resigniert und begann von seiner ,Missetat' zu erzählen. Er hielt sich im Gegensatz zu Kami nicht zurück, was seine Meinung über die Abende anging. "Findet es Mutter nicht unangebracht, Kami jedes Mal so zu stressen? Heute war sie Nachmittag in der Arbeit und als sie nach Hause kommt, muss sie noch mal von vorn anfangen, weil ich ihr Werk zunichte gemacht habe. Ist es denn nicht möglich, es ein paar Tage vorher anzukündigen? Sie hat nichts gegen euch, ich ja auch nicht, aber das zerrt doch gewaltig an den Nerven. Heute hatten wir schon deswegen unseren ersten richtigen Zoff. Und das alles nur wegen Mutter." Erneut huschte ein trauriger Ausdruck über sein Gesicht. Ihm tat die Stimmung zwischen ihm und Kami unendlich weh. Vans Vater sah ihn nun verwirrt an. "Das wusste ich ja gar nicht. Ich war der Ansicht, Mika würde das mindestens eine Woche vorher planen." Er schüttelte den Kopf und versprach Van noch heute mit ihr zu reden. "Wie du aber zugeben musst, hat es Kami bist jetzt immer geschafft, etwas auf den Tisch zu zaubern,.." "Ja, das kann schon sein," unterbrach Van seinen Vater, "aber sie war jedes Mal voll im Stress. Sie wird ja wohl oder übel irgendwann annehmen müssen, dass ihr sie damit fertig machen wollt." "Weißt du was? Ich gehe jetzt mit deiner Mutter. Ich sehe schon, ihr müsst euch ausreden und auch ich hab ein Wörtchen mit Mika zu reden." Er folgte Van, der sie in Kamis Arbeitszimmer führte. Kami blickte zur Tür und entdeckte Van mit seinem Vater da stehen. Für einen Moment stieg Erleichterung in ihr auf, doch dann auch Sorge. Sie würde wohl oder übel mit Van reden müssen, wenn sie wieder alleine waren. Mika derweil blickte ihren Mann überrascht an, wollte er schon gehen und warum war er so wütend. Fragen über Fragen. Sie musste sich gedulden bis sie im Auto waren. Van und Kami begleiteten die beiden noch bis zur Tür. Erleichtert atmete Kami aus, als die Tür hinter den beiden geschlossen war. Sie wandte sich von Van ab, der gerade zum Reden ansetzen wollte. Sie ging schnurstracks ins Schlafzimmer und legte sich zu Bett. Van war nicht sehr begeistert über ihre Reaktion. ,Verdammt noch mal,' schimpfte er in Gedanken, ,ich bin doch nicht allein schuldig an dem ganzen.' Er folgte ihr und beobachtete sie, wie sie sich gerade ihr Nachthemd überstreifte. "Jetzt rede doch bitte endlich mit mir." meinte er verzweifelt. Kami riss sich zusammen und blickte ihn strafend an. "Nein, lieber nicht, sonst werde ich noch schreien." Sie legte sich ins Bett und schloss ihre Augen. "Dann halt nicht." konnte sie leise und traurig vernehmen, so dass es ihr das Herz zusammen zog. Dennoch, sie wollte ihn nicht unbewusst mit Wut auf seine Eltern anschreien. Van zog sie heute nicht wie sonst in eine Umarmung, was Kami schon gar nicht mehr auffiel. Zu groß war die Erschöpfung an diesem Tag, dass sie sich schon bald dem Schlaf ergeben hatte. Van dagegen lag noch lange wach. Zu sehr quälten ihn die letzten Stunden. Am nächsten Morgen war er so als erster wach und richtete ein Frühstück für Kami und sich her. Er hoffte, dass damit wenigstens ein bisschen Zorn verfliegen würde und sie wieder etwas mit ihm reden würde. Mit Feuereifer und besonderer Hingabe dekorierter er die belegten Brötchen und die Tassen Kaffee und richtete alles auf ein Tablett. Kami blinzelte verschlafen. Ihr letzter Traum lag ihr klar vor Augen. Sie musste leicht lächeln, wenn sie daran zurück dachte. Van hatte sich gegen seine Eltern gestellt und nichts unversucht gelassen um Kami glücklich zu machen, egal um was es sich auch handelte. Ihr Zorn auf seine Eltern war zwar noch präsent, doch sie würde es nicht mehr an Van auslassen. Ihr Traum hatte ihr nur zu deutlich gezeigt, dass Van ihr nie absichtlich schaden würde. Sie blickte auf die andere Bettseite, doch Van war nicht da. Traurig ihre Chance zum Entschuldigen verpasst zu haben, schloss sie ihre Augen und gewahr nur Momente später einen Kaffeeduft, der immer stärker wurde. Sie öffnete die Augen und erblickte Van der mit einem Tablett durch die Tür kam. Ein unsicheres "Guten Morgen, mein Schatz" erreichte sie. Ein trauriges Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht. "Guten Morgen, Van... Es tut mir so leid, wegen gestern." Er schüttelte erleichtert den Kopf, "Macht doch nichts. Ich hab mit Vater geredet. Hätte ich schon viel eher machen sollen." Sie sah ihn verblüfft an. "So kann es nicht weitergehen." sprach er schon weiter, da Kami nichts von sich gab. "Meine Mutter muss einsehen, dass sie dich nicht so schikanieren kann, wenn ich mir auch sicher bin, sie wollte dich jedes Mal nur auf die Probe stellen. Wenn sie es wieder so probiert, dann sagst du einfach es geht nicht und damit muss sie sich abfinden." Van stellte das Tablett auf den Nachtisch ab und wurde nur einen Moment an Kami gezogen. Kami küsste ihn und legte soviel Liebe da rein, wie sie nur konnte. Erst als beide nach Luft schnappen mussten lösten sie sich von einander. Kami strahlte ihren Mann liebevoll an. "Ich kann es nur noch mal wiederholen, es tut mir unendlich leid... ich hätte gestern mehr als einmal vor Wut schreien können...doch ich wollte nicht dich damit treffen..." Sie schmiegte sich an seine Brust und er strich ihr behutsam über den Rücken. "Nun ist ja alles vorbei und hoffen wir, dass es nicht noch mal vorkommt." Er schob Kami ein Stück von sich und beugte sich langsam zu ihr hinunter. Sie schloss ihre Augen und schon spürte sie weiche Lippen auf den ihren. Van bat um Einlass und der wurde ihm nicht eine Sekunde verweigert. Kami spürte das feinde Kribbeln in ihr aufsteigen, während sie sich ein Zungenduell leisteten. Kami versuchte Van komplett aufs Bett zu ziehen, der überrascht von ihr ließ. Sie errötete unter seinem Blick und er verstand. Er lag nun auf Kami und beugte sich wieder zu ihr. Während er sie in einem Kuss gefangen hielt, ließ er seine Hände auf Wanderschaft gehen. Mehr als ein Mal seufzte Kami genüsslich in den Küssen von Van auf. Er verwöhnte sie nach Strich und Faden und Kami wähnte sich schon im Himmel, doch es ging noch weiter... Kami wachte in den Armen von Van auf. Errötend erinnerte sie sich. Sie war wohl dagegen immer noch nicht gefeit, obwohl sie es schon des Öfteren in den letzten drei Monaten getan hatten. Van erkannte rasch ihre Gedanken. "Willst du noch mal?" flüsterte er ihr mit einer heiseren Stimme, die Kami immer den Verstand raubte und sie noch mehr erröten ließ. Schon spürte sie Vans Hand an ihrem Körper entlang gleiten. Ihr Blick glitt zur Uhr und ihre Augen weiteten sich erschrocken. "Van, wir haben keine Zeit mehr. Du musst in die Uni und ich müsste in einer kappen Stunde meinen Dienst antreten." Er seufzte und entließ Kami aus seiner Umarmung. "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben." meinte er, bevor auch er aufstand. Kami grinste ihn an, "Als Entschuldigung lass ich mir für heute Abend etwas einfallen..." Van blickte sie erwartungsfreudig an. "Ich hoffe ich überlebe den Tag. Bis zum Abend ist es doch noch soooo lang." Kami grinste und warf sich in seine Arme für einen letzten leidenschaftlichen Kuss. Sie löste sich wieder von ihm und er fragte sie nach dem Pflaster auf ihrem Zeigefinger. "Ach das," meinte sie, "habe ich einem kleinen Spanner zu verdanken... Daran bist nur du schuld." Sie grinste ihn an und er meinte überrascht. "Dann hast du mich ja bemerkt." Sanft nahm er ihre Hand und löste das Pflaster. Es war nur noch ein kleiner schmaler Streifen zu sehen. Er küsste den Finger. "Es tut mir leid, mein Schatz." Kami blickte ihn verschmitzt und doch wieder etwas rot werdend an. "Ich sage nur heute abend." "Du quälst mich jetzt schon." kam es seufzend von ihm. Kami grinste und begann sich anzuziehen. ----------------------------Fortsetzung folgt----------------------------------- Ich hoffe die Fortsetzung hat euch gefallen. Mir schwirren noch ein paar Ideen für weitere Kapitel im Kopf herum. Mal sehen ob ich damit was anfangen kann. Kami hat es nicht gerade leicht mit ihrer Schwiegermutter, aber die bekommt von Vans Vater noch was zu hören. *g* Würde mich über Kommis freuen. Liebe Grüße ani Kapitel 10: Die Feuertaufe -------------------------- Hallo, leider hat es diesmal etwas länger gedauert bis ich das Chap fertig hatte, ich hoffe es ist mir gelungen. Bis das letzte Chap on war hat es ca. zwei Tage und zehn Stunden gedauert. Genau weiß ich es natürlich nicht ^^ Mal sehen, ob es diesmal genauso oder vielleicht auch schneller zu lesen ist. Einen Hinweis möchte ich euch noch vorweg geben. Es wird ein neuer Charakter eingeführt, ob er (eigentlich eine sie ^^) gut oder schlecht ist, das wird sich noch zeigen. Ob ich ihr die Premiere in diesem Kapitel oder im nächsten gönne, muss ich mir auch noch mal überlegen. ^^ Viel Spaß beim Lesen Kapitel 10 Die Feuertaufe Kami stand kaum eine Minute im ihrem ,Arbeitsreich' als sie auch schon ausgerufen wurde. "Frau Tatsuki bitte ins Direktorat." ,An das hab ich mich wohl noch immer nicht gewöhnt.' dachte sie, während sie in den Aufzug stieg ,Was habe ich den nun wieder angestellt?' fragte sie sich grinsend und drückte auf einen Schalter, der sie in das letzte Stockwerk bringen sollte. Doch das ernste Gesicht der Sekretärin ließ nicht gerade auf gute Laune schließen. Kami grüßte sie höflich und wollte schon weiter, als sie aufgehalten wurde. "Seinen sie vorsichtig mit dem was sie sagen. Herr Tatsuki hat heute sehr schlechte Laune und dann ist mit ihm nicht zu spaßen." Kami nickte dankbar für den Hinweis und klopfte an die Tür. Ein mürrisches "Herein" erklang. Kami gab der Sekretärin im Geheimen Unrecht. ,Schlechte Laune' war noch untertrieben. Doch als Vans Vater aufblickte, erhellte sich seine Miene augenblicklich. Kami kam der Verdacht, dass sie Schuld war für die unausstehliche Laune ihres Schwiegervaters. Er bat sie zum Sofa und begann sogleich auf den Punkt zu kommen. "Ich möchte mit dir über gestern reden." Sie sah ihn mit einem nicht definierbaren Blick an. "Ist mir gestern irgendwas entgangen?" "Kann man so nicht sagen, aber ich hab mit Van geredet bzw. er eher mit mir." "Ja?" fragte Kami nachdem er schwieg. "Ich weiß leider immer noch nicht, worum es geht... hat dir das Essen nicht geschmeckt, hab ich was falsch gemacht..." Ein Lächeln entstand auf seinem Gesicht. "Nein, du hast an der Sache die wenigste Schuld, die größte allerdings meine Frau." Das Fragezeichen auf Kamis Gesicht wurde nur noch größer. "Also, es geht darum, dass Mika sich immer so kurzfristig bei dir und Van zum Essen meldet." "Ah..." Kami schien in Gedanken zu versinken, aber nur so lange bis Vans Vater wieder weitersprach. "Ich habe mit Mika geredet und es soll nicht mehr vorkommen hat sie mir versprochen. Ich bitte dich in ihrem Namen, ihr zu verzeihen. Sie wollte dich ständig herausfordern, ob du in wenigen Stunden auch etwas Anständiges zusammen bringst... was du uns nicht nur einmal auf schöne Weise gezeigt hast." Kami nickte, während er fort fuhr. "Mika hat schon länger eine Party geplant bei der du und Van herzlich eingeladen seid. Die Einladung müsstest du heute oder morgen per Post bekommen." Skeptisch blickte ihn Kami an, "Wann ist die Party genau?" Er überlegte kurz und meinte dann. "Samstag in zwei Wochen?! Ganz sicher bin ich mir nicht, aber so um den Dreh rum müsste sie stattfinden." Erneut nickte Kami und fragte im nächsten Moment schon, "Gibt es eine bestimmte Kleiderordung? Wer ist alles eingeladen und ..." Vans Vater hob abwehrend die Hände. "Das musst du alles Mika fragen, die sich übrigens heute Abend bei dir melden wird. Sie wird dir da eine genauere Auskunft geben können." Kami stand auf und bedankte sich bei ihm für das Gespräch. Er wehrte ab, "Das war einfach nötig gewesen. Mika meint es vielleicht gut, aber man muss es auch nicht übertreiben." Kami stimmte nickend zu und verabschiedete sich von ihm. Kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen, weilten ihre Gedanken schon wieder bei Van. Der Tag verging nur sehr schleppend und Kami musste sich sehr zusammen reißen nicht immer auf die Uhr zu schauen. Mal waren ihre Gedanken bei Van und dann wieder bei Mika. Es war wie in einem Tennismatch, wo der Ball immer das Feld wechselte. Dachte sie an Van schlich sich schon bald Mika in ihre Gedankenwelt. Wollte sie sich dann ernsthaft in Gedanken mit Mika auseinander setzen, so kam sie nach wenigen Momenten auch schon wieder zu ihrem Mann. Es war zum Verrückt werden. Endlich konnte Kami stempeln und die Arbeit verlassen. Nach Hause wollte sie noch nicht. Außerdem würde sie noch ein paar Ideen brauchen für heute Abend. Sie verzog sich erst in eine Bücherei und stöberte in diversen teilweise schon verstaubten Büchern nach etwas annehmbaren. Kami war froh unerkannt in einer dunklen Ecke zu sitzen, wo niemand auf sie aufmerksam werden würde. Schon bald gab sie es auf. Ihre heutige Konzentration war nicht die beste. Sie merkte sich das bisschen, was sie finden konnte und beschloss es irgendwie zur Anwendung zu bringen. Als sie die Tür aufschloss wurde sie schon von Van erwartet. Er nahm ihr den Mantel an und hängte diesen auf. Besorgt sah er sie an und reichte ihr einen Brief. Kami wusste was sie erwartete und tatsächlich kam eine Einladung zum Vorschein. Anscheinend hatte Mika wenigstens hier dafür gesorgt, dass es rechtzeitig raus ging. Kami verscheuchte die aufkommenden negativen Gedanken und widmete sich Van. Sie hauchte ihm einen Begrüßungskuss auf. "Hast du Lust mit mir noch etwas zu essen?" Van nickte. Während er ihr folgte, konnte er es sich nicht verkneifen sie zu fragen. "Willst du denn hingehen?" "Du etwa nicht?" fragte Kami und erwartete auch keine Antwort. Van wurde auf seinen Platz gedrückt und Kami kümmerte sich um das Essen. Für sie war das Thema vorläufig erledigt. Sie schälte eine letzte Gurke und ihre Gedanken kreisten um den heutigen Abend, den sie Van versprochen hatte. Immer wieder stahl sie ein Grinsen auf ihr Gesicht, was mit der Schamesröte auf ihren Wangen sie an das Benehmen einer unerfahrenen 15-jährigen erinnerte. Sie servierte das Essen und schwieg, doch sie konnte nicht verhindern, dass sie immer wieder hinterlistig lächelte. Van fragte sie schon nach kurzer Zeit nach dem Grund. "Heute Abend!" sagte sie nur, worauf sie von Van einen verständnislosen Blick bekam. "Bettgeflüster!" meinte sie nur und blickte dabei nicht auf. Van entging es jedoch nicht, dass sie rot anlief. Die Gedanken um die Einladung hatten ihn alles andere vergessen lassen und nun erinnerte sich sehr gut daran, worauf er sich schon den ganzen Tag gefreut hatte. Ein Grinsen entstand auf seinem Gesicht. Nur einen Moment später klingelte das Telefon. Kami stand auf und hob ab. Mika war an der anderen Leitung. Kälter als eigentlich geplant fragte sie nach ihrem Begehren. Mika war verunsichert, was bei ihr so gut wie nie vorkam. "Also ich... wollte einfach nur fragen, ob du morgen oder übermorgen ein wenig Zeit für mich aufbringen könntest?" Bevor Kami es auch nur verhindern konnte, rutschte ihr die Frage schon raus. "Warum nicht heute?" Kami vernahm ein leises Seufzen. "Es tut mir Leid... ich wollte dich nur auf die Zeit vorbereiten, wenn es an der Zeit ist, dass Van aktiv an den Geschäfte von seinem Vater teilnimmt... gesellschaftliche Regeln und auch dass sich Leute einfach so aus dem Nichts anmelden... ich hoffe du kannst mir verzeihen..." Eine Weile herrschte Stille. "Kami?" Mika war sich nicht sicher, ob Kami noch dran war. "Reden wir darüber wenn wir uns treffen, OK? ... ich hole nur schnell meinen Terminplaner." "Ja, gut." Mika hatte das Gefühl, jedes weitere Wort wäre zuviel gewesen. Kami saß - den Planer aufgeschlagen vor sich liegen - an ihrem Schreibtisch. Sie nahm das schnurlose Telefon wieder in die Hand. "Morgen kann ich leider nicht, aber dafür übermorgen. So fünf Nachmittags wäre ideal. Geht das bei dir?" "Natürlich. Es wäre schön wenn du zu mir kommen könntest." Kami hob überrascht eine Augenbraue, meinte jedoch, "Gut, dann bei dir... verbleiben wir gleich so. Freitag um fünf bei dir." Sie verabschiedeten sich nach wenigen Worten und Kami begab sich zurück zu Van, der schon gespannt wartete. "Und wer war dran?" "Ach nur deine Mutter." kam es gleichgültig von ihr. Sie setzte sich und widmete sich wieder ihrer Mahlzeit. "Ich hab am Freitag bei ihr einen Termin." meinte Kami noch erklärend, bevor sie sich eine gefüllte Gabel in den Mund schon. Für Van hörte sich das an, als würde Kami einem Therapeuten einen Besuch abstatten und nicht seiner Mutter. Er schob alle damit befindlichen Gedanken beiseite und begann das Gespräch von vor dem Telefonanruf fortzuführen. "Waren wir gleich wieder gewesen?" fragte er sich laut und kratze sich gespielt nachdenklich den Kopf. "Ach ja.." kam es von ihm, als wäre ihm plötzlich ein Licht aufgegangen "...wir haben darüber geredet, dass du heute mal was besonderes machen wolltest, was außergewöhnliches, was noch nie da gewesenes..." Kami unterbrach ihn lachend. "Ist ja schon gut..." Sie stand auf und im ersten Moment dachte Van daran, dass Kami zu ihm kommen würde. Doch weit gefehlt, sie begann den Tisch abzuräumen. Van verdrehte die Augen und half ihr schließlich dabei. Als sie dann auch noch anfing das Geschirr zu waschen, reichte es Van plötzlich. "Hast du noch mehr Hausarbeit?" fragte er ärgerlich. Kami anfängliches Grinsen breitete sich wie ein Lauffeuer auf ihrem Gesicht aus und ließ sich anscheinend auch nicht mehr wegbringen. Kami stand mit dem Rücken zu Van, der sie fast schon missbilligend ansah. Als Kami schließlich auch noch vergeblich versuchte ein Lachen zu unterdrücken, wurde es Van endgültig zu bunt und er griff mit einer Hand nach ihrem Handgelenk und drehte sie zu sich. Kami gluckste und starrte ihn kurz an, bevor sie schließlich fragte, "Hast du es denn so eilig, dass du es nicht mehr erwarten kannst?" Innerhalb weniger Sekunden färbte sich Vans Gesicht purpurrot, was nur selten vorkam. Kami unterdrückte einen aufkommenden Lachanfall. Sie fand die ganze Situation komisch, wogegen Van mit höchster Wahrscheinlichkeit ganz anders dachte. "Soll ich gleich anfangen?" fragte sie scheinheilig, wissend das Van kein Wort verstehen würde. Und tatsächlich breitete sich nur einen Moment später Verwirrung auf seinem Gesicht aus. Sie nahm seine Hände in die ihren und sah ihm direkt in die Augen. "Na dich zu verführen..." Van nickte. Er war schon mehr als gespannt. Kami schluckte leicht. ,In Gedanken war das doch viel leichter...' Sie hatte sich das immer und immer wieder vorgestellt und nun war es so weit. Sie sprach sie selbst Mut zu und trocknete ihre nassen Hände an einem Küchentuch ab. Langsam ging sie auf Van zu, der mitten im Raum stand und brachte ihn dazu, sich mit dem Rücken an die Küchenarbeitsplatte an zu lehnen. Ihr Herz klopfte wild, während sie die Schürze abnahm und an ihren Platz hängte. Van verfolgte jede ihrer Bewegungen. Kami stand nun wieder vor der Spüle und begann sich langsam und äußerst quälerisch für Van ein Kleidungsstück nach dem anderen aus zu ziehen bis sie nur noch in Slip und BH vor ihm stand. Sie griff erneut nach der Schürze, legte sich diese über und widmete sich wieder dem Abwasch... Kami erwachte am nächsten Morgen in den Armen von Van. Zufrieden mit sich selbst blickte sie ihn warm an. Das Gestern war etwas bisher Einmaliges für sie gewesen. Sie hatte viel gewagt und Van war nicht entsetzt gewesen, wie Kami anfangs angenommen hatte. Im Gegenteil er hatte ihre Eigeninitiative genossen. Mir höchster Wahrscheinlichkeit würde sie es wieder machen, aber dann auch was Neues ausdenken. Dasselbe noch mal würde wohl nicht den gleichen Reiz haben, wie beim ersten Mal. Kami sammelte bereits neue Ideen. Sie schloss die Augen und genoss die innere Wärme die ihr Vans Umarmung vermittelte. Van blinzelte verschlafen. Was für ein schöner Traum war das doch gewesen? Als er die benutzte Bettstelle neben sich sah, wußte er, dass er nicht geträumt hatte. Er schlich sich ins Bad um dort wie vermutet Kami unter der Dusche vorzufinden. Sie hatte ihm den Rücken zu gedreht und ihn noch nicht bemerkt. Er streifte seinen Morgenmantel ab und stieg zu Kami in die Dusche. Kami zuckte als sie Hände an ihrem Oberkörper spürte. Van zog sie an sich und hauchte ihr ein "Guten Morgen, mein Schatz" entgegen, bevor er begann ihren Körper mit Küssen zu bedecken... Die Tage vergingen wie im Flug und kaum dass sich Kami versah, war schon Freitag. Kami ließ sich von Van zu seiner Mutter fahren. Kami hatte bisher nicht viele Gelegenheiten gehabt sich den Wohnsitz ihrer Schwiegereltern genauer anzuschauen. Doch da noch etwas Zeit war, führte sie Van in dem riesigen Gebäude herum. Kami kam aus dem Staunen nicht heraus. Allein das Wohnzimmer war so groß wie Vans Wohnung. Ihr Zimmer daheim kam ihr im Vergleich dazu wie eine Besenkammer vor. Pünktlich lieferte Van Kami vor Mikas Arbeitszimmer ab. Er würde derweil mit seinem Vater eine Unterhsltung führen. Kami klopfte nach einiger Überwindung zaghaft. Sogleich erklang ein "Herein!" von Mika. Kami trat ein und blickte sich im nächsten Moment auch schon wieder staunend um. Zwei große Bücherregale säumten die rechte und linke Wand, während auf der einen Seite des Zimmers ein großer Schreibtisch stand und auf der anderen einige Sitzgelgenheiten mit Tisch verteilt waren. Kami erinnerte sich schnell wieder daran wo sie war und setzte sich zu Mika. "Hallo Kami. Und hast du den Weg zu mir noch gefunden?" meinte sie lächelnd - wissend, dass man sich in diesem Haus hier leicht verlaufen konnte. "Nein, Van hat mich hergeführt und mir noch ein bisschen mehr vom Haus gezeigt. Es ist wunderschön eingerichtet." "Ja, findest du? Hat sich meine Anstrengung also gelohnt." Kami nickte. "So ein Haus würde ich nie wieder hergeben." Mika stimmte ihr zu. "Muss ich auch nicht," meinte sie "denn meine Kinder werden dieses Haus einmal bekommen." Kamis Blick zeigte Unsicherheit. "Na, mein Sohn und du." sagte Mika daraufhin erklärend. Kami nickte und als wäre ihr etwas eingefallen, fragte sie. "Hat Van eigentlich Geschwister? Ich habe glaube ich noch nie mit ihm darüber gesprochen." Mika schien einen Moment zu überlegen. Es schien Kami, als wäre sie sich nicht sicher, wieviel Kinder sie auf die Welt gebracht hatte. Sie seufzte kurz und meinte dann, "Naja es ist so. Van hatte eine Schwester. Sie war von Anfang an sehr schwächlich und kränklich. Im Alter von vier ist sie an einer schweren Lungenentzündung gestorben." Mika brach ab. Erinnerungen kamen wieder hoch. "Wie alt war Van da?" fragte Kami, die Mikas traurige Gefühle spürte. "Er war sieben. Er hat seine kleine Schwester abgöttisch geliebt und dementsprechend traurig war er dann, als sie von uns gegangen ist." Mika kamen die Tränen, als sie sich an den damaligen Van erinnerte. Mit schwerer Stimme erzählte sie Kami davon. "Er weigerte sich schlichtweg zu glauben, dass Hanna nicht wiederkommen würde. Damals verstand er noch nicht, was der Tod genau bedeutete. Er war der Ansicht sie schliefe nur und würde bald aufwachen. Erst als sie zu Grabe getragen wurde, hat er es akzeptiert. Er hat stumme Tränen geweint bei der Beerdigung und ihr ein schönes Leben im Jenseits gewünscht. Danach hat er nie wieder über sie geredet. Alle Bilder von ihr hat er eingesammelt und in eine Schachtel verpackt und auf den Dachboden in einer Truhe verstaut, wo er auch ihre Lieblingsspielsachen schon waren. Zu groß war wohl der Schmerz, seine Schwester verloren zu haben. Er hat die Truhe abgeschlossen und damit wahrscheinlich auch mit seiner Schwester. Wir haben ihn gelassen. Er war sein Weg ihren Tod zu verkraften." Mika zog ein Taschentuch raus und trocknete ihre Tränen. "Eigentlich wollte ich von gesellschaftlichen Regeln erzählen und nicht vor dir das Weinen anfangen." "Das ist schon in Ordnung." Verständnisvoll sah Kami ihre Schwiegermutter an. "Wir können dafür ja jetzt loslegen." Mika schüttelte jedoch den Kopf. "Ich bin aber noch nicht fertig." Sie machte kurz einen Pause, bevor sie weitersprach. "Van hatte noch einen Bruder." Kami wurde hellhörig und Trauer erfasste ihr Herz von neuem. "Ist dieser etwa auch...?" Sie konnte nicht weiterreden, aber Mika hatte schon verstanden und lachte nun, worauf sie nur einen verwirrten Blick von ihrer Schwiegertochter erntete. "Nein, er lebt noch, doch wo, das weiß nur ich und Van. Er ist vor gut einem Jahr untergetaucht." "Warum das?" fragte Kami. "Es war so..." Sie wurden von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. Mika legte ihren Zeigefinger auf die Lippen, was soviel heißen sollte - kein Wort über unser Gespräch. "Herein!" Van steckte den Kopf zur Tür rein. "Hallo Mutter!" "Hallo Van. Wie ich hörte warst du so nett, Kami zu meinem Zimmer zu begleiten." Van nickte und fragte dann. "Darf ich mich ein bisschen zu euch setzen? Vater hat gerade einen Geschäftspartner da und das kann noch etwas dauern." "Natürlich mein Schatz. Komm und setz dich zu uns." Kaum dass er saß, wandte er sich grinsend zu Kami. "Und mit welcher Regel hat sie dich gerade gequält?" Kami blickte ihn verunsichert an. Was sollte sie sagen oder besser, was durfte sie sagen? Aber Mika nahm ihr die Entscheidung ab. "Wir haben gerade über deinen Bruder geredet." "Ach über den Schlingel Kageta redet ihr?!" Kami nickte zaghaft. Wusste sie doch nicht, wie Van dazu stand. Van wirkte jedoch belustigt. "Hat er sich schon wieder gemeldet?" "Ja, gestern erst kam ein Brief von ihm. Liebe Grüße soll ich dir ausrichten." Van nickte und fragte, "Was hat er denn geschrieben?" "Es geht ihm gut und du sollst ihn doch mal mit deiner Frau besuchen kommen. Er kann leider nicht weg." Zwar hörte Kami aufmerksam zu, doch in Wirklichkeit verstand sie nicht viel davon. "Warum ist er denn nicht hier?" "Mein Bruder wollte nicht studieren und im Büro enden. Sein Wunsch war es schon immer Koch oder Bäcker zu werden - Bäcker ist er jetzt. Naja auf jeden Fall hat es Vater überhaupt nicht gefallen, dass sich Kageta so abrackert, während er hier doch ein schönes Leben haben könnte. Jedoch ist mein Bruder mit seiner Arbeit und seinem Leben mehr als zufrieden, was sich Vater nicht vorstellen kann." Kami nickte und sprach ihre Gedanken laut aus. "Ich würde ohne Arbeit wohl eingehen." Mika lachte auf. "Wenn du mich irgendwann ablöst, wirst du dich vor Arbeit nicht mehr retten können." Es klopfte an der Tür und nur einen Moment später trat Vans Vater ein. "Hier scheint sich eine Versammlung anzubahnen, die ich jetzt leider stören muss. Van kommst du? Lassen wir die zwei Damen unter sich sein." Van nickte den beiden Frauen noch zu und erhob sich. Kami blickte ihrem Mann noch nach, während Mika sich Gedanken an das bevorstehende Gespräch machte. Endlich blickte Kami wieder in ihre Richtung. "Jetzt, da wir wieder unter uns sind, können wir ja weitermachen bzw. erstmal anfangen." Zustimmend nickte Mika. Stunden später schwirrte Kami der Kopf vor lauter Regeln, Anweisungen und sonstigen Anstandsdingen. Van holte sie ab und Kami war froh. Höflich verabschiedeten sich die beiden von Vans Eltern und fuhren dann heim. "Du siehst ein wenig blass aus!" kam es von Van, als er die Wohnungstür aufschloss. Während der Fahrt hatte er immer wieder einen Blick auf seine Frau geworfen und was er sah, gefiel ihm nicht. Kami war anfangs in Gedanken versunken und wurde dann mit einem Mal zusehends blasser. Kami sah ihn mit einem verünglückten Lächeln an, "Ich bin bloß plötzlich so müde geworden." Van war nicht wirklich überzeugt, beließ es aber dabei. Eine halbe Stunde später lagen beide im Bett. Kami hatte sich an Van gekuschelt und er hatte einen Arm um sie gelegt. Während Kami schon bald eingeschlafen war, betrachtete Van sie noch eine Weile und ließ den Tag Revue passieren. Über was seine Mutter wohl noch mit ihr geredet hat? Kami stand vor einem Spiegel im Schlafzimmer und betrachtete sich eingehend. Sie trug ein Abendkleid, dass sie selber entworfen hatte. Es reichte ihr bis zu den Knöcheln und war aus schwarzer Seide, das lila im Licht schimmerte. Spaghettiträger zogen sich über die Schultern und gingen in ein gewagtes Dekoltè über, das jedoch durch die feine Spitze nicht viel Haut zeigte. Was Kami jedoch am besten an dem Kleid gefiel, war der Schnitt an der rechten Seite, der sich von unten bis zur Mitte der Oberschenkel zog. Es erleichterte das Gehen in dem eng anliegenden Abendkleid. Des Weiteren entdeckte Kami, während sie sich immer wieder im Spiegel hin und her drehte, verschnörkelte mystische Zeichen, die blau im Licht schimmerten. Sie zogen sich über das gesamte Kleid. Dazu trug sie ein kleines Cap mit Kapuze, das ihr knapp bis zum Po reichte und gerade noch ihre Haare abdeckte. Die passenden Handschuhe bestanden genauso wie das Kleid aus schwarzem Samt und zogen sich weit nach oben. Erst kurz nach dem Ellbogen stoppten sie. Zufrieden drehte Kami sich noch einmal im Spiegel, bevor ihr Blick auf eine Uhr fiel. Es war schon spät. Kami musste nun los, wenn sie nicht zu spät zu der Party kommen wollte. In der Küche fand sie einen Zettel von Van. *Ich bin schon mal vorgegangen.* Traurig blickte Kami die Notiz an. Er hatte nicht auf sie gewartet. Nun war es egal. Kami schnappte sich noch ihre Tasche und flitzte aus der Wohnung. Sie hatte Schwierigkeiten ein Taxi zu bekommen. Bis endlich eins da war, vergingen etliche kostbare Minuten. Noch machte sich Kami keine ernsthaften Sorgen, was sich aber schon bald ändern sollte. Zehn Minuten später stand das Taxi im allabendlichen Stau fest. Kami haderte mit sich selbst, ob sie nun warten sollte oder sich lieber zu Fuß auf den Weg machte. Einige Momente später stand Kami vor dem Taxi und bezahlte die Fahrt. Den Rest des Weges würde sie nun doch zu Fuß zurücklegen. Kamis Schuhe verhinderten ein schnelles Vorankommen. Immer und immer wieder blickte sie auf ihre Armbanduhr. Nun kamen ihr Zweifel, ob sie es überhaupt noch rechtzeitig schaffen konnte. Kami machte sich zudem auch noch Sorgen wegen ihrem Kleid. Der ganze Straßenstaub und Schmutz schienen das Kleid zu verunreinigen. Zu Kamis Pech fing es auch noch an zu regnen. Sie zog sich die Kapuze über den Kopf, doch es verhinderte nicht, dass sie total durchnässt war, als sie eine halbe Stunde später beim Hotel ankam in dem die Party statt finden sollte. Sie suchte als erstes nach einer Toilette, wo sie ihr Make-Up auffrischte und versuchte ihre Frisur zu retten, was schier unmöglich schien. Sie sah aus, wie ein begossener Pudel. Eine Viertelstunde später und um einiges trockener bestieg sie den Aufzug, der sie in den zehnten Stock brachte. Kami atmete einmal tief ein und aus und öffnete eine der großen Türen, die in den Saal führten. Kami schloss die Tür und in dem Moment spürte sie, dass sie von allen angeblickt wurde. Doch als sie sich umdrehte, waren alle in Gespräche vertieft. Betrübt sah sie, wie Van ihr einen vernichtenden Blick zu warf. Vans Eltern waren auch nicht sehr begeistert von ihrem so späten Auftauchen. Mika kam sogleich auf sie zu und zog sie in eine Ecke. "Kami, warum kommst du so spät? Die Party ist extra für dich organisiert worden und dann erscheinst du erst drei Stunden später. Und wie siehst du überhaupt aus? Dein Kleid gleich einem Fetzen." Abwertend blickte Mika an dem Kleid herunter. Kami folgte ihrem Blick und sah den Schmutz der an den Rändern des Kleides haftete. Doch Mika war noch nicht fertig. "Und was ist mit deinen Haaren? Ich hab dir doch erklärt, wie du sie tragen sollst. SO wie sie jetzt sind, sieht es einer Pennerin gleich." Kamis Blick senkte sich immer tiefer. Mika ließ von ihr ab, nachdem sie ihr noch einen verächtlichen Blick zugeworfen hatte. Kami wagte sich nicht aus dem Eck heraus. Van beachtete sie nicht. Es war als würde er sie nicht kennen. Kami versuchte immer wieder Augenkontakt herzustellen, doch Van blickte stur in eine andere Richtung. Schließlich gab sie es auf und betrachtete den Teppich unter ihren Füßen. Kami wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als Van vor ihr stand. "Komm mit." Kami hatte das Gefühl gleich in Tränen ausbrechen zu müssen. Was hatte sie getan, dass er so kalt zu ihr war? Kami schlich hinter ihm her. Nach dem Kami die große Tür geschlossen hatte, zog er sie zum Fenster. "Was hast du dir nur dabei gedacht? Erst kommst du so spät und dann siehst du aus, wie das letzte Flittchen und das Kleid will ich gar nicht mal erwähnen. Du bist doch hier nicht auf einer Totenfeier. Du hast bis jetzt nichts als Schande gebracht... Und was hast du gemacht, als du schließlich da warst? Bist still in einer Ecke gestanden anstatt mich zu begrüßen und dich bei meinen Freunden vorzustellen. Einfach unvorstellbar. Du hast keine Manieren, aber echt nicht... Manchmal wünscht ich mir, ich hätte dich nie getroffen. Ja genau. Am besten wäre es wenn du nie geboren wärst..." Van stoppte, so als würde er einer Idee nachgehen. Kamis Augen weiteten sich entsetzt. Van hatten sie nie gemocht. Kami spürte einen sehr schmerzhaften Stich in ihrem Herzen. Was sollte sie tun, wenn Van sie verließ? Für Kami stand es fest, ohne Van würde nicht leben wollen. Doch Van sprach schon weiter. "... ja am besten wäre es, du gehst jetzt gleich." Er blickte an ihr vorbei zum Fenster. "Wenn du weg bist, kann ich mir die Scheidungskosten sparen und alles andere." Kamis Augen füllten sich mit Tränen, die sie einfach nicht mehr zurückhalten konnte. Van war still geworden. Er hatte die Hand gehoben und das Fenster angezielt. Kami verstand sehr wohl, was er meinte. Ohne das sie es wirklich wollte, bewegten sich ihre Beine. Jeder Schritt brachte sie dem Fenster näher und somit ihrem Ende. Sie stand nun direkt vor dem Fenster und blickte zurück. Van sah sie verächtlich an. "Nun mach schon, ich will wieder zu meinen Freunden." Kami drehte sich um und im nächsten Moment öffnete sie das Fenster. Sie stieg auf das kleine Tischen davor. Die Vase, die darauf gestanden hatte, fiel unbeachtet zu Boden und zersprang. Kami machte einen letzten Schritt und spürte die Leere unter ihrem Fuß. Kein Wort war während der Zeit über ihre Lippen gekommen, doch nun schrie sie aus Leibeskräften. Immer näher kam sie dem Boden und ein eigenartiges Gefühl machte sich in ihr breit... Van spürte einen Tritt in seine Magengegend, der nicht der einzige blieb. Nur Sekunden später vernahm er einen markerschütternden Schrei neben sich, der ihn endgültig aufwachen ließ. Er blickte neben sich und sah Kami wild im Bett strampeln und wie um ihr Leben schreien. Er zog sie sogleich in seine Arme. Erst sträubte sie sich, doch dann war sie mit einem mal ruhig. Kami blinzelte, sie schien zu erwachen. Verwirrt sah sie sich um. Erst dann realisierte sie wo sie war. Müde fragte sie "Van?!" "Ja, mein Schatz... Du hattest einen Alptraum." erklärte er ihr. Kami erinnerte sich noch sehr gut an den Traum. Ein leichtes Zittern überkam sie. Sie hoffte Van würde sie nicht nach dem Traum fragen, doch Van tat ihr den Gefallen nicht. "Was hast du geträumt?" "Ich weiß es nicht mehr!" meinte Kami und vergrub sich bei Van und versuchte das Zittern unter Kontrolle zu bekommen. Van sah sie komisch an, sagte jedoch nichts. Kami bekam dies gar nicht mehr mit, denn sie schlief im nächsten Moment schon wieder. Van versuchte nachzudenken, aber schon bald holte auch ihn der Schlaf ein. Um drei Uhr morgens war es doch etwas schwer, klare Gedanken zu haben. ----------------------------Fortsetzung folgt----------------------------------- Leider hab ich etwas länger für das Kapitel gebraucht. Mir sind immer wieder neue Ideen gekommen. Nun hab ich Van noch eine tote Schwester und einen jüngere Bruder gegeben. Nicht gerade nett von mir in so zu quälen. ;( Die ,Neue' kommt erst im nächsten Chap. Konnte sie leider noch nicht unterbringen. Hoffe ich brauch fürs nächste Kapitel nicht gar so lang wie diesmal. Vielen Dank sakura-87 für dein Kommi im letzten Chap. Es freut mich immer wieder sehr. ^^ Kommis sind immer willkommen - egal wer, egal wo, positiv, negativ, immer nur her damit. ^^ Liebe Grüße ani Kapitel 11: Nachwirkungen ------------------------- Hallo, da ich im letzten Monat im Umzugsstress war und auch zeitlang kein Internetanschluss mehr hatte, hat es leider etwas mit der Fortsetzung gedauert. *sorry* Hinzu kam auch noch, dass ich plötzlich nicht mehr weiterschreiben konnte. *heul* Ich hatte zwar schon geplant, was im nächsten Chap passiert, aber hier wollte mir einfach nichts einfallen. Ich hoff es hat irgendwie geklappt. So ganz zufrieden bin ich mit dem hier eigentlich nicht. ;( Dafür dass ihr so lange warten musstet, ist es ja diesmal etwas länger geworden oder bilde ich mir das nur ein ;( !!! Zu dem Chapter. Die ,Neue' bekommt leider immer noch keine Premiere, aber ich verrate euch schon mal, dass ich nichts sehr schönes mit ihr geplant habe. Sie bekommt definitiv keine Engelsrolle. ^^ Diesen Teil widme ich sakura-87, die mir seit vielen Kapiteln immer wieder mit aufbauenden Kommis zur Seite steht und seit kurzem volljährig ist. Alles Gute nachträglich. Viel Spaß beim Lesen Kapitel 11 Nachwirkungen Van blinzelte verschlafen und blickte auf Kamis Bettseite, die leer und wie sonst auch immer schon fein säuberlich gerichtet war. Ein paar Blicke durch den Raum verrieten Van, dass Kami wohl schon länger wach war. Er schloss für ein paar Momente die Augen und ließ sich noch mal die Nacht in Gedanken durchgehen. Kami hatte eine grässlichen Alptraum gehabt von dem sie nicht reden wollte. Es war ihm total klar gewesen, dass sie sich erinnerte. Lügen war noch nie wirklich eine ihrer Stärken gewesen. Er schlug die Bettdecke zurück und erhob sich. Eine viertel Stunde später stand er frisch rasiert und angezogen im Esszimmer und bewunderte das Frühstück. Kami hatte sich anscheinend viel Mühe gemacht. Mehrere Platten standen auf dem Tisch. Eine war voller verschiedener Wurst, Salami und Schinkensorten und die andere mit Käse bestückt. Dann folgte noch ein Tablett mit verschiedenen Schüsselchen Marmeladen und kleinen streichfertigen Butterstücken. Kami kam gerade aus der Küche und trug zwei Körbchen voller Backwaren. Von Brötchen bis Brezen war alles vorhanden. Van spürte Wasser in seinem Mund zusammen laufen. Das sah alles mehr als köstlich aus. Er nahm Platz und wünschte Kami erst einmal einen *Guten Morgen*, was diese auch erwiderte. Sie setzte die Körbchen ab und griff dann nach der Kaffeekanne. "Magst du?" fragte sie und Van nickte. Sie schenkte ihm ein, warf zwei Stück Zucker rein und wollte auch schon mit dem Löffel umrühren, doch Van hielt sie lächeln auf. "Ich glaub, dass schaff ich auch noch." Kami senkte ihren Kopf und ließ den Löffel wieder auf die Untertasse sinken. "Natürlich. Verzeih." Sie zog sich auf ihren Platz zurück. Van betrachtete sie mit einem Mal ganz anders. Seit wann benutzte Kami denn so eine Phrase. Er wunderte sich nicht weiter und bat um eine Sesamsemmel aus dem Körbchen in der Nähe von Kami. Kami stand auf und reichte ihm den Korb, damit er selbst wählen konnte. Er griff einfach hinein und wollte seinen Arm schon nach der Butter ausstrecken, als Kami danach griff und ihm die gesamte Platte hinhielt. Langsam wurde ihm Kamis Verhalten unheimlich. Als er sich nach einer Scheibe Schinken streckte, hatte er in wenigen Momenten erneut die komplette Platte vor sich. Er nahm sich eine Scheibe und fragte Kami schließlich, die immer noch neben ihm stand. "Willst du nichts essen?" Sie nickte und begab sich wieder an ihren Platz. Langsam griff sie nach einer Breze. Teilte sie fast schon andächtig in zwei Teile und bestrich sie dann genauso. Sie spürte Vans Blicke auf sich ruhen und zwang sich dennoch nicht aufzublicken. Sie wusste, sobald sie Blickkontakt haben würden, käme ihr komisches Verhalten zur Sprache. ,Ich will doch nur, dass alles nach seiner Zufriedenheit geschieht. Er soll wunschlos glücklich werden...' Van holte sie aus ihren Gedanken. "Ein schönes Frühstück hast du da gezaubert." "Danke" kam es bescheiden von Kami. Noch immer sah sie nicht auf und biss nun in ihre endlich fertig gestrichene Breze und trank immer einen Schluck von ihrem Kaffee. ,Er darf nichts merken,', sagte sie sich immer wieder, ,ich werde ihm eine würdige Ehefrau sein.' Ihre Gedanken kreisten um ihren Alptraum. Je länger und öfter sie an ihn dachte, desto schlimmer wurde er in ihren Erinnerungen. Van derweil hatte seine Tasse Kaffee in die Hand genommen und nippte daran. Mit einem Mal verzog er das Gesicht. "Bähhhh!" Kami blickte sofort besorgt auf. "Mein Schatz was ist los?" "Der Kaffee ist viel zu süß! Hast du eine neue Kaffeesorte gekauft?" Kami schüttelte den Kopf und Van dachte in Gedanken daran, dass er doch immer zwei Stück Zucker nahm. Doch dann viel sein Blick auf die Zuckerdose. Die Zuckerstücken waren mindestens doppelt so groß wie normal und es stellten Herzchen, Blümchen und andere Dinge dar. Als Van hoch blickte stand Kami neben ihm und nahm die volle Kaffeetasse an sich. Eine Minute später stand sie wieder neben ihm und schenkte ihm erneut ein. Kami hielt ihm auch noch die normalen Zuckerstückchen hin. Er schwieg, blickte sie aber mit einem undefinierbaren Blick an. Da er sich nicht rührte stellte Kami die Dose vor ihm ab und begab sich zurück auf ihren Platz. Gedankenverloren warf er zwei Stück Zucker in seinen Kaffee und rührte um. ,Irgendwas muss vorgefallen sein. Sie benimmt sich doch auch sonst nicht so komisch.' Er ging in Gedanken alles in den letzten Tagen durch, kam aber einfach nicht darauf. Er seufzte leicht und schon wurde er wieder von seiner Frau gefragt, "Ist der Kaffee immer noch zu süß?" "Nein, jetzt schmeckt er wohl wie immer. Mir hätte wohl auch ein Stückchen dieser Herrlichkeiten gelangt." Kami senkte betroffen den Kopf. Van sah dem mit gemischten Gefühlen zu. Definitiv lief hier etwas falsch, doch was? Er würde es heraus finden, schwor er sich. Endlich waren sie mit dem Frühstück fertig und Van begab sich in sein Arbeitszimmer. Kami hatte dort nichts zu suchen, das wusste sie. Doch als er sich heute an seinen Tisch setzte musste er entsetzt feststellen, dass alle Bücher fein säuberlich in die Regale geschlichtet waren und die Papiere, Notizzettel und andere Blätter sich auf einem Fleck aufstapelten. Sein Gesicht verzerrte sich vor Wut. Er hielt sich am Türrahmen fest und steckte den Kopf hinaus. "Kami, komm mal bitte!" Kami war sogleich zur Stelle. Er ließ sie eintreten und zeigte nur auf den Schreibtisch und schon wurde Kami weiß wie die Wand. "Ich... ich..." "Ja, was?" fragte Van mit gezwungener Ruhe in der Stimme. "Ich wollte heute morgen an meiner Arbeit weitermachen und nun muss ich alles Materialien neu heraus suchen." Kami sah schuldbewusst zu Boden. "Es tut mir leid. Ich weiß, dass du in deinem Zimmer keine Aufräumaktion willst." Van nickte heftig. "Ist das denn so schwer zu begreifen. *MEIN ZIMMER IST TABU*" Van Stimme hatte einen mehr als ärgerlichen Ton angenommen. Er blickte erneut auf seinen Schreibtisch und seufzte gequält auf. Als er sich wieder Kami widmen wollte, war diese verschwunden. Er blickte sich um, doch sie war eindeutig nicht mehr hier. Er lief aus seinem Zimmer und wollte in die Küche, denn da vermutete er seine Frau. Doch erst bei Kamis Zimmer stoppte er abrupt. Leise unterdrückte Seufzer drangen in den Flur. Die Tür war nur angelehnt. Van sah durch den Spalt Kami an ihrem Schreibtisch sitzen. Ihre Arme lagen verschränkt auf den Tisch und ihr Kopf ruhte darauf. Kamis Körper zitterte immer wieder durch die aufsteigenden Schluchzer, die Kami erfolglos versuchte zu unterdrücken. Van ließ langsam und geräuschlos die Tür aufgleiten. Sein Zorn war inzwischen längst verraucht. Kamis Anblick hatte ihm einen Stich verpasst. Was war denn nur passiert? Kami schluchzte immer wieder auf. Van würde sie sicherlich schon bald verstoßen. Sie war es nicht wert seine Frau zu sein. Alles hatte sie heute falsch gemacht und nun war er böse auf sie. Kami würde es nicht ertragen, dass er sie verließ. Sie würde... sie würde... Kamis Gedanken stockten. Sie konnte die Gedanken nicht zu Ende bringen zu sehr erinnerten sie an den vergangen Alptraum. Mit einem Mal spürte sie starke Arme, die sie umfassten. "Kami, es tut mir leid... ich weiß, du hast es nur gut gemeint..." Van war hinter sie getreten. Kami wagte nicht aufzublicken. Sie erhob sich langsam. Van ließ sie aus seiner Umarmung, was Kami nur Recht war. Sie flüchtete regelrecht aus dem Zimmer. Verblüfft sah Van ihr hinter her. Einen Moment später realisierte er erst, dass Kami vor ihm davon gelaufen war. Er machte sich auf die Suche und fand sie nur wenig später in Schlafzimmer auf dem Bett sitzen. "Warum bist du auf und davon?" fragte er sie sogleich und entdeckte erst da, dass sie ein Messer in der Hand hielt. Er reagierte schnell und schlug es ihr aus der Hand, kaum, dass sie es angesetzt hatte. Das Messer kam dumpf auf dem Teppichboden auf. Kami sah ihm mit einem traurigen Blick nach. Van wollte sie in seine Arme ziehen. Doch sie wich ihm aus und rutschte auf die andere Seite des Bettes und wollte erneut flüchten, doch diesmal war Van schneller und packte sie am Arm. Er spürte deutlich den Unwillen, als er sie zurück zum Bett zog. Er drückte sie nieder. Kaum war sie von Vans Griff befreit, wollte sie sich erheben. Van drückte Kami nach hinten aufs Bett und legte sich auf sie. Kami war mehr oder minder gefangen von Van. Mit seinem Körper auf dem ihrem war es ihr schier unmöglich sich zu bewegen. Seufzend gab sie es schließlich auf, als sie merkte, dass es kein Entkommen gab. Van blickte sie an. Sanft zog er sie höher aufs Bett und setzte sich schließlich rittlings auf sie. Kami wich seinem Blick aus. Er unterbrach schließlich das Schweigen. "Kami, was sollte das eben?" Und damit spielte er nicht auf Kamis Fluchtversuche an. "Ich weiß nicht, was du meinst." kam es bockig von ihr. ,Was will er denn von mir hören...' kam es ihr erst rebellisch in Gedanken, doch dann fast schon bereuend, ,Und was wenn er mich nun endgültig verstoßen wird, nachdem ich so eben fast eine Sünde...' Kami wurde aus ihren Gedanken gerissen. Van hatte sich zu ihr gebeugt und ihr einen liebevollen und kurzen Kuss gegeben. Kami sah ihn im ersten Moment erstaunt an, doch dann suchten ihre Augen den Raum ab und blieben an Vans Digitaluhr hängen. Ihr kam ein, wie sie glaubte rettender Gedanke. "Van, in einer Stunde beginnen die Vorlesungen." "Dann sollen sie doch ohne mich stattfinden..." Van bemerkte fast schon belustigt Kamis entsetzten Gesichtsausdruck. Wäre das nicht so ernst gewesen, er hätte losgelacht. "... ich habe zu tun. Ich muss eine Wildkatze besänftigen." Mit einem Schlag wurde Kami rot und drehte ihren Kopf erneut zur Seite. ,Will er denn ernsthaft wegen mir die Uni schwänzen? Nein, bestimmt nicht. Er wird mich schnell zur Rede stellen und sich dann so schnell wie möglich verziehen...' Kami spürte plötzlich eine Last von sich genommen. Sie richtete sich auf und nur Momente später lag sie auch schon in Vans Armen. Er hatte sie an sich gezogen und sie klammerte sich an ihn. ,Er darf jetzt nicht gehen, er darf mich jetzt einfach nicht allein lassen... ich weiß nicht, was ich dann tun würde...' Ihre Gedanken brachen ab. Sie blickte Van irritiert an. Er hatte sie auf Distanz gebracht - gerade so viel, dass er ihr ohne Mühe in die Augen blicken konnte. Sie sah wohl seine fragenden Augen und es trieb ihr die Tränen in die Augen. Sie ließ sie laufen, es hatte eh alles keinen Sinn mehr, dachte sie sich und schloss ihre Augen. Lautlos lief eine Träne nach der anderen auf ihren Wangen hinunter. Van verspürte einen tiefen Stich in seinem Herzen. Was war nur passiert, dass es Kami so hinunter zog. Er drückte sie ganz sachte an sich und spürte, dass Kami nun immer haltloser weinte. Beruhigend sprach er auf sie ein. "Es wird alles gut werden, was auch immer falsch gelaufen war." Er wartete bis sie sich wieder einigermaßen gefasst hatte und fragte dann endlich, "Was ist passiert? War ich so böse?" Kami verkroch sich regelrecht in seine Arme und schien keine Antwort geben zu wollen. Doch nach einer schier endlosen Zeit der Stille begann sie sich wieder zu regen. Sie nuschelte etwas, was Van nicht verstand, obwohl außer dem monotonen Ticken der Uhr völlige Stille im Raum herrschte. "Bitte könntest du das noch mal wiederholen?" Diesmal etwas lauter, wenn auch immer noch sehr schwer verständlich, konnte Van dem Hauch von Flüstern entnehmen, dass Kami Angst hatte. Jedoch wovor, war ihm nicht klar. Seine Gedanken sprangen im Dreieck und so sehr er sich auch anstrengte, er kam zu keinem Ergebnis. Und das zum zweiten Mal an diesem Tag. Es brachte ihn nicht gerade auf ein Hoch der Gefühle. Und Kamis nächster Kommentar, diesmal sehr deutlich verständlich, trieb ihn fast schon zur Weißglut. "Du musst nun aber ernsthaft gehen, wegen mir brauchst du die Vorlesungen nicht zu schwänzen." "Was heißen soll?" Vans Zähne knirschten langsam gefährlich. "Ich bin nicht so wichtig. Dein Studium ist viel, viel wichtiger. Schließlich entscheidet..." Van hatte plötzlich einen Blick drauf, den Kami zum abrupten Redestopp veranlasste. Sie zuckte ängstlich zusammen. ,Ich habe nur noch alles schlimmer gemacht.' kam ihr die Erkenntnis. Van drückte sie erneut mit dem Rücken aufs Bett und lag nur einen Moment später wieder auf ihr. Kami kam ein schrecklicher Verdacht, den sie lieber nicht zu ende denken wollte. ,Will er mich hier und jetzt...?' Van konnte die blanke Panik in ihren Augen lesen. Er seufzte innerlich und erneut war seine ganze Wut verraucht. War er denn so schlecht zu ihr gewesen, dass sie nur das schlimmste von ihm erwartete? Was war in ihrer Vergangenheit passiert, dass sie immer wieder Zweifel bekam und nie richtig vertrauen konnte? Doch mit solchen Fragen wollte er sich im Moment nicht beschäftigen. Was viel wichtiger war, er musste Kami von ihrem Vorhaben ablenken und ihr beweisen, dass er kein gefühlloses Monster war. Er richtete sich leicht auf um in Kamis Augen zu blicken. "Wovor hast du Angst?" Er wartete geduldig. Kami wusste, es gab kein Entkommen mehr für sie. Früher oder später musste sie ihm antworten. Van konnte stur sein, wie sie selbst auch manchmal. Ergeben seufzte sie auf und flüsterte stockend, "Vor ... vor der Party... und... und vor der Einsamkeit " Sie schwieg wieder. Vans Blick wurde zärtlich. Mit einer Hand strich er ihr sanft über ihre Wange. Kami bekam, ohne dass sie es wollte, ein unbändiges Zittern. Diese Situation erinnerte sie an etwas, doch sie wusste nicht woran. Irgendwie hatte sie nicht das Gefühl, dass sie die Erinnerungen daran wieder haben wollte. Van riss sie aus ihren Gedanken heraus. Er hatte sich zu ihr runter gebeugt und ihr einen weiteren hauchzarten Kuss gegeben. Er legte den Kopf schief und blickte sie an. "Ich werde dich nicht verlassen und wenn's nötig ist, bleib ich heute den ganzen Tag bei dir. Dann können wir in Ruhe über alles reden..." Kami unterbrach ihn, "Ich kann aber nicht. Ich muss arbeiten und ob es so gut kommt, wenn ich anrufe und sage, ich wollte mich grad umbringen, aber nun bleibe ich stattdessen doch den Tag daheim. Ich glaub nicht..." Van hatte ihr den Mund mit einem weiteren Kuss verschlossen. Er ließ sie erst wieder von ihr, als beide Luft holen mussten. "Das ist kein Problem. Ich geh und ruf meinen Vater an. Das geht schon in Ordnung..." "Das würdest du für mich tun..." kam es ungläubig von Kami. "Ja, und nicht nur das. Ich würde für dich alles tun... wenn du mir versprichst, nichts dummes zu tun, dann ruf ich schnell an..." Kami nickte zögerlich. Langsam ging er von ihr runter. Bückte sich um das Messer wieder auf zu heben. Sein Blick fiel auf seine Bettseite und wie vor den Kopf getreten, sah er dort das schnurlose Telefon liegen. Genau richtig. So musste er erst gar nicht das Zimmer verlassen. Er legte das Messer zur Seite und griff nach dem Hörer. Van spürte Kamis Blicke im Rücken. Kami saß auf seinem Schoss und ließ sich von Van, nachdem dieser die Nummer gewählt hatte, den Rücken streicheln. Mit geschlossenen Augen genoss sie seine Zärtlichkeit und lauschte aufmerksam dem Gespräch. "Hallo Vater... ja, mir geht es gut... könntest du Kami für heute entschuldigen, ihr geht es nicht gut... natürlich werde ich bei ihr bleiben... ja, werde ich ihr ausrichten und du grüß bitte Mutter für mich... tschüß..." Kami seufzte glücklich auf. Einen ganzen Tag mit Van zusammen. Das musste einfach ein Traum sein. Van legte das Telefon neben sich und zog Kami noch näher an sich. Sie genoss seine Anwesenheit mehr als alles andere. Wenige Augenblicke später löste sich Kami leicht von Van und nahm das Telefon an sich. Er sah ihr irritiert nach, doch sie stellte es nur auf dem Nachtisch ab und legte sich dann ins Bett. Auffordernd sah sie Van an, der sich zu ihr legte und sie erneut in ihre Arme zog. Er streichelte sie sanft am Rücken, wodurch Kami schon bald einschlief. Als er es bemerkte, wollte er sich erheben, doch Kami hatte sich so an ihn geklammert, dass er sie wohl oder übel geweckt hätte und so schlief auch er bald ein. Als er eine Stunde später aufwachte, war er allein im Bett. Besorgt sah er sich um und hörte im nächsten Moment auch schon die Schlafzimmertür aufgehen. Er schloss seine Augen und lauschte den Geräuschen um sich herum. Das Bett senkte sich leicht. Anscheinend kam Kami ins Bett zurück. Er spürte Arme an sich und vernahm mit einem Mal Kamis Stimme im Flüsterton. Sie nahm an, dass er noch schlief. "Es tut mir so leid. Es war dumm von mir auch nur daran zu denken - dass ich es dann auch noch tatsächlich tun wollte war noch schlimmer. Ich war verzweifelt. Würdest du mich verlassen, wenn ich nicht die Hausfrau bin, die du dir vorgestellt hast?" Van hätte ihr gerne an dieser Stelle geantwortet, doch er unterließ es. Zum einem wollte er hören, was sie noch sagen würde und zum anderen sprach sie schon weiter. "Ich weiß nicht, was ich täte, wenn ich ohne dich wäre. Es würde mir das Herz brechen. Ich hoffe nur, dass ich dich nicht auf dieser Party blamieren werde. Ich habe solche Angst deswegen. Mein Traum heute Nacht drehte sich genau darum..." Sie erzählte von dem Traum. Als sie geendet hatte, legte sie eine kurze Pause ein und schmiegte sich enger an Van. Van verstand Kami immer mehr. Doch kränkte ihn es, dass sie immer noch kein richtiges Vertrauen zu ihm hatte. Er unterbrach seine Gedankengänge, denn Kami hatte wieder angefangen zu reden. Gespannt lauschte er ihren Worten. "Ach mein Schatz. Es ist nicht leicht eine gute Hausfrau zu sein, wenn man nicht weiß, was dir gefällt und was nicht. Ich kann dich ja nicht ständig mit Fragen löchern." Sie seufzte leise. "Das mit deinem Zimmer tut mir leid...da war ich wohl etwas übereifrig...es war ein Fehler." Erneut seufzte sie. Diesmal mehr zu sich selbst meinte sie, "Warum will ich mich immer gleich umbringen? Aber wäre das kein plausibler Grund diesmal gewesen? Was soll ich noch machen, wenn du mich allein lässt. Dann muss ich in Schande zu meinen Eltern zurück... meiner Mutter wäre das egal, aber mein Vater, der soviel auf Ansehen und Ehre achtet... ich weiß nicht, ob er mich überhaupt wieder heimlassen würde... früher... ob es da wohl schon hätte geschehen sollen... hätte ich den Schritt wagen sollen und mich von Dach stürzen sollen... aber dann hätte ich Van nie kennen gelernt... warum wollte ich mich überhaupt umbringen..." Kamis Gedanken überschlugen sich bei der Frage... doch erneut hatte sie nicht das Gefühl das unbedingt wissen zu wollen. Van tat Kami leid. Was war wohl ihr Grund gewesen? Reflexartig umarmte er sie beschützend und Kami zuckte erschrocken zusammen. Van schimpfte in Gedanken mit sich selbst. Nun hatte er sich verraten. Da blieb ihm nur eine Möglichkeit. Er musste den gerade erwachten spielen. "Kami..." er gähnte herzhaft. Wohl doch etwas übertrieben, denn sie sah ihn skeptisch an. "Gib schon zu, dass du die ganze Zeit schon wach warst." Sie blickte ihn nicht an, doch Van merkte auch so, dass es ihr unangenehm war. Mit einem entschuldigenden Blick sah er sie an und nickte. "Ja, tut mir leid. Aber es war sehr aufschlussreich, was du mir, dem schlafenden, erzählt hast... warum kannst du mir nicht vertrauen..." sprach Van seine Gedanken aus. Kami wirkte sehr zögerlich, "Ich weiß es nicht... ich versuche ja dir zu vertrauen, doch es will nicht so recht klappen... ich zweifle immer wieder..." Van beugte sich zu Kami und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. Kami genoss die kurze und sanfte Berührung. Ihrer Kehle entrann ein wohliger Seufzer, was Kami nur einen Moment später rot anlaufen ließ. Sie wollte so gern mehr, doch dieser Moment wäre wohl mehr als unpassend gewesen. Van entging Kamis verzückter Gesichtsausdruck nicht. Sehnte sich da jemand nach mehr? Aber ob das der geeignete Augenblick war? Er beschloss es darauf ankommen zu lassen. Erneut beugte er sich zu Kami und berührte erst sanft ihre Lippen und als er merkte das Kami darauf reagierte, verfestigte er das ganze. Kami genoss die Gefühle, die ihr Van damit vermittelte. Sie öffnete ihren Mund leicht und strich mit ihrer Zunge sanft die Konturen von Vans Lippen nach. Überrascht, dass Kami die Führung übernommen hatte, ließ er sie gewähren und öffnete seinerseits seine Lippen einen Spaltbreit - genug um Kami ein zulassen... Ein paar Stunden später saßen beide am Tisch und aßen zu Mittag. Glücklich lächelnd sah Kami ihren Ehemann an, der ihr mit einem liebevollen Blick antwortete. Das Essen verlief in angenehmer Stille. Sie hatten sich in den letzten Stunden viel unterhalten und Van hatte Kami einiges über die Partys seiner Mutter erzählen können. Dies nahm Kami letztendlich auch ein bisschen die Angst auf das bevorstehende Ereignis. Sie erzählte ihm im Gegenzug ein bisschen mehr von ihrer Vergangenheit, wie sie ihr Leben in den letzten Jahren verbracht hatte. Immer wieder blickte Kami zu ihrem Mann. Sie war mehr als dankbar, dass es ihn gab. Wie viel glücklicher sie war, seit sie ihn kannte. Sie konnte ihre Gefühle nicht in Worte fassen. Kamis Gedanken glitten zu dem restlichen Tag. Was sie wohl noch machen würden? Aber heute wollte sie sich deswegen mal keine Gedanken machen. Der Tisch war abgeräumt, das Geschirr in der Spülmaschine und es lief wunderbar romantische Musik. Van saß auf der Couch im Wohnzimmer und Kami kuschelte sich an ihn. Beide genossen die Nähe des anderen. Sie dösten vor sich hin und ab und zu unterhielten sie sich. So gesehen eine wunderbare Auszeit für beide, die jedoch nicht lange anwähren sollte. Kami war eingeschlafen, während Van seinen Gedanken nachhing. Mit einem Mal ertönte die Türglocke, was Kami aus ihrem leichten Schlaf riss und Van auch wieder in die Gegenwart beförderte. Sie wechselten einen fragenden Blick, bevor sie aufstanden. Van ging zur Tür, während Kami kurz ins Bad huschte. Kami drückte gerade die Spülung, als sie Van rufen hörte. "Meine Mutter ist da. Sie kommt gleich hoch." ,Mist, was nun?' fragte sich Kami verzweifelt. Sie konnte doch Vans Mutter nicht von ihren unzähligen Missetaten an diesem Tag erzählen. Und selbst wenn, Kami wäre es mehr als unangenehm. Nach wenigen Sekunden Bedenkzeit ging sie die zwei Schritte zum Waschbecken und nahm sogleich ein paar Wattepads zur Hand. Einige Momente später hatte sie nicht ein Farbtupfer Make-up mehr im Gesicht. Sie legte das Handtuch beiseite und besah sich im Spiegel. Der Tod hätte nicht schlimmer aussehen können. Ihre Haut war blass, kein Blut schien in ihren Adern zu fließen. Ihre Augen hatten was gespenstisches an sich. Tiefe große Ringe zierten diese und ließen Kamis Augen eingefallen wirken. Kami kannte den Anblick schon. Sie hatte sich schließlich heut morgen schon mal zugepflastert mit Schminkmitteln, wie Puder für die Wangen, Lippenstift und anderem. ,Hoffentlich erschrickt Van nicht zu sehr.' Sie lächelte sich ein letztes Mal aufmunternd zu und begab sich zur Tür. Van hatte seine Mutter inzwischen rein gelassen und nahm ihr gerade den Mantel ab, als er Kamis Stimme vernahm. "Einen Guten Tag wünsche ich liebe Schwiegermutter!" Mika drehte sich natürlich sofort zu dieser. "Dir au..." Mitten im Satz stoppte Mika und blickte Kami entsetzt an. Van fiel vor Schreck der Mantel aus der Hand. ,War das etwa alles unter Schminke versteckt?' fragte er sich. Er erholte sich rasch. Durfte er sich doch nicht anmerken lassen, dass er Kami erst jetzt so sah. Mikas Mutter riss ihn aus seinen Gedanken. "Kami, mein Schatz, was ist nur mit dir passiert? Hast du Fieber? Kann ich dir irgendwie helfen?" "Nein, nein ist schon gut. Es ist mir eine große Hilfe, dass Van heute dageblieben ist. Obwohl er lieber in seine Vorlesungen hätte gehen sollen..." dafür sandte ihr Van einen strafenden Blick, der Kami nicht entging. Das würde wohl noch was nach sich ziehen. "... ich freu mich, dass du da bist, auch wenn ich dich ehrlich gesagt nicht erwartet habe." "Taku hat mir von deinem Zustand berichtet und da wollte ich mal nach dir sehen." Van trat an Kamis Seite und bat seine Mutter doch im Wohnzimmer Platz zu nehmen. Van holte ein paar Getränke, damit die Frauen kurz unter sich sein konnten. Kami wich allen Fragen geschickt aus und fing dann an irgendwann ein paar Lügen aufzutischen - alles besser als die Wahrheit. "Ich hatte schon die letzten Tage nicht gut geschlafen und diese Nacht hatte ich Alpträume," was ja stimmte "die mich überhaupt nicht zur Ruhe kommen ließen und dann diese Übelkeit heute morgen. Als ich dann aufstehen wollte bin ich prompt wieder im Bett gelandet und zwar Ohnmächtig." Mit einem Mal schien Mika weniger besorgt und Kami meinte ein Glitzern in ihren Augen zu sehen. Van trat ein und hörte nur noch, wie seine Mutter Kami fragte, ob er sich freuen würde. "Über was würde ich oder könnte ich mich freuen?" Kami sah ihn verwirrt an und er runzelte die Stirn. Mika schien mehr zu wissen, als sie beide zusammen. Nun sahen alle Mika an. "Na, kommt schon. Ihr wollt doch nicht sagen, dass ihr das offensichtliche total übersehen habt." Van setzte sich neben Kami und sah sie fragend an, doch sie schüttelte den Kopf. Was konnte das ,Etwas' sein? Mika wollte nicht länger warten und fragte ganz plötzlich direkt, "Wann habt ihr das letzte Mal miteinander geschlafen?" Mika lief wie eine überreife Tomate an und Van rief entsetzt, "Mutter!!!" "Ja, ich weiß, dass geht mich nichts an, doch vielleicht kann Kami zurückrechnen und vielleicht wird sie dann feststellen können, in welcher Woche sie schon ist." Verwirrt sahen sie Mika an. "Mein Gott. Direkter kann ich ja nicht werden. Kami ist höchstwahrscheinlich schwanger." Nun verstand Kami auch Mikas Glitzern in den Augen. Sie freute sich auf ihre ersten Enkelkinder. Wie weh tat es ihr nun, Mikas Hoffnungen enttäuschen zu müssen. Van nahm ihr das jedoch aus der Hand. "Das werden wir sicherheitshalber mal nachprüfen. Nicht das wir uns zu früh freuen." Kami atmete erleichtert aus um ihm nächsten Moment ein Gähnen zu unterdrücken, was den anderen beiden nicht entging. "Kami wollte sich gerade noch mal hinlegen..." meinte Van plötzlich und ließ den Rest in der Luft hängen. Aber Mika wusste auch so, was er sagen wollte. Kami brauchte etwas Ruhe und so verabschiedete sie sich schon bald von den beiden, nicht ohne ihrer Schwiegertochter noch Gute Besserung zu wünschen. Kaum war die Tür hinter Mika geschlossen, zog Van auch schon Kami in seine Arme. "Du weißt ja gar nicht wie du mich mit deinem Anblick erschreckt hast." Kami lächelte leicht. "Was Schminke nicht alles verbergen kann..." Sie ließ den Satz offen. Van schob sie ins Wohnzimmer. Während sie Platz nahm, schaltete er wieder die Anlage ein. Momente später saß er wieder bei ihr und sie kuschelte sich an ihn. Angenehme Stille breitete sich zwischen den beiden aus. Es war genug gesagt worden. Alles andere konnte man noch später klären. Kami nickte kurz später ein und Van folgte seinen Gedankengängen. Doch auch er wurde vom Schlaf übermannt. Kami rieb sich verwirrt die Augen. War das Telefonklingeln in ihrem Traum vorgekommen oder war es real? Als das Geräusch nicht nachließ, sondern noch lauter schien, beschloss Kami ran zu gehen. "Kami, hast du unser Treffen vergessen? Du wolltest doch vor zwei Stunden da sein und die neuen Modelle mit mir bereden..." "Yuske?" fragte Kami noch etwas verschlafen nach. "Ja, ich bin's. Was ist los mit dir? Bist du krank?" erkundigte sich Yuske nun doch etwas besorgt. "Kann man so sagen. Ich war nicht in der Arbeit und mein Mann ist bei mir geblieben. Wahrscheinlich macht mir das komische Wetter derzeit zu schaffen..." Kamis Blick glitt nach draußen und beobachtete den Regen, während sie schon weiter redete. "... diese Kopfschmerzen und die Übelkeit heute morgen haben mich niedergestreckt..." "Sag bloß, man darf gratulieren?" wurde Kami von Yuske unterbrochen. "Hä..." meinte Kami nun etwas dümmlich. "In welcher Woche bist du und warum weiß ich noch nichts davon?" fragte er schon weiter. Erst da ging Kami ein Licht auf und sie musste unwillkürlich lächeln. "Nein, das ist es nicht... in der Richtung hab ich auch schon geschaut." log sie prompt. Schlecht wäre ein Kind nicht und nun stieg in ihr auch schon der Wunsch nach einem kleinen Winzling auf. Sie unterdrückte es für den Moment und vernahm dann ein trauriges "Schade!" von Yuske. Sie vereinbarten einen neuen Termin und Yuske legte schon bald mit einem erneuten "Schade!" und "Gute Besserung" auf. Kami legte gerade den Hörer aus, als sie zwei starke Arme um ihre Taille spürte. "Wer war denn dran?" fragte Van. "Ach, das war nur Yuske. Ich hatte total vergessen, dass ich mich heute mit ihm treffen wollte." gab sie bereitwillig Auskunft. Van seufzte "Was wir heute wohl nicht alles verpasst haben." Kami blickte gleich alarmierend, was Van nicht entging - so steif wie sie plötzlich wurde. Da fiel ihm auch noch ein, dass Kami das mit den Vorlesungen bei seiner Mutter erwähnt hatte. "Kami?" "Ja?" Kami befreite sich aus seiner Umarmung um ihn anzusehen. "Legen wir uns noch ein bisschen ins Bett. Du bist bestimmt immer noch müde." Kami nickte und drehte sich um. Doch Van zog sie mit einem Mal zu sich. Überrascht schrie Kami auf. "Was.." nuschelte sie an Vans Brust, doch er bat sich still zu sein. Nach einer Weile, fragte Kami "Van? ... gehen wir ins Bett..." "Noch nicht..." hörte sie von Van. Er schien sie gar nicht mehr loslassen zu wollen. Sie fühlte sich wohl in seiner Umarmung, doch die Müdigkeit schien sie in diesem Moment wieder mal überfallen zu wollen. Er schien es bemerkt zu haben. Sacht hob er sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Kami sah ihn überrascht an. So eine Behandlung hatte sie schon lange nicht mehr. Er legte sie auf dem Bett ab und Kami rutschte sofort nach um Platz für Van zu machen. Er blickte sie kurz undefinierbar an und schon lag er neben ihr bzw. hatte sie in eine weitere Umarmung gezogen. Sanft strich er auf ihrem Rücken auf und wieder ab. Kami fühlte eine erneute Welle von wohligen Gefühlen in ihr aufsteigen. "Hast du das eigentlich ernst gemeint... dass mir meine Vorlesungen wichtiger wären als du?" Kami versenkte tief ihren Kopf an Vans Schulter. Musste sie nun wirklich darauf antworten? "Du hast ein gutes Gedächtnis, weißt du das?" versuchte sie sich aus der misslichen Lage heraus zu schlagen. "Ja, hab ich, aber du hast meine Frage nicht beantwortet." "Mh..." mehr gab Kami nicht von sich. "Ist es denn nicht so?!", wagte sie im Gegenzug zu behaupten. "Ach Kami, Kami... du bist mir wichtiger als mein Studium und wichtiger als mein Leben... wie soll ich dir das denn so zeigen, dass du es mir endlich glaubst?" Kami ließ sich viel Zeit mit der Antwort. Was sollte sie darauf antworten? Sie überlegte und Van ließ ihr alle Zeit der Welt. Er wollte sie zu nichts drängen. Innerlich seufzte Van und fragte sich, was Kami wohl durchlebt hat in ihrer Vergangenheit, dass sie kein richtiges Vertrauen fassen kann. Mitten in seine Gedanken rührte sich Kami wieder. "Ich weiß es nicht... sobald ich anfange vertrauen zu fassen... kommen mir wieder Zweifel an dir und unserer Ehe..." "Was kann ich nur tun, damit das aufhört?" fragte Van mehr sich als Kami. Dennoch meinte diese dann irgendwie zuversichtlich. "Mir Zeit lassen... wie sagt man so schön, die Zeit heilt alle Wunden..." Van grinste, "Das passt wohl nicht so ganz, oder?" "Naja, so oder so ähnlich." Sie schwiegen beide und Van spürte schon bald, wie Kami sich immer mehr entspannte. Kurz darauf vernahm er ihre gleichmäßigen Atemzüge. ----------------------------Fortsetzung folgt----------------------------------- Und wie fandet ihr das Chapter? Ich bin total unzufrieden. Es hat sich so dermaßen in die Länge gezogen. Eigentlich wollte ich das alles gar nicht vorkommen lassen. Sie war doch schon genug gestraft mit ihrem Traum, jedoch war ich in einer tiefen Depri-Stimmung, dass das genau richtig war. Das Ende oder sollte ich sagen, das ganze Chap war ein reines Gefühlchaos. Je öfter ich mir das durchgelesen habe, desto schnulziger fand ich es. Die ,Neue' verschiebt sich schon wieder ins nächste Chap. Sie hat ne totale miese Rolle. ^^ Vielleicht ist es dem einen oder anderen aufgefallen, dass ich ständig auf Kamis Vergangenheit anspiele. Ja, da bahnt sich noch was großes an. Was? Das erfahrt ihr in einem der nächsten Kapitel. Vielen Dank meinen Kommischreibern ---- sakura-87 ----- mondin ---- Maaya ---- Es freut mich immer wieder sehr. ^^ Und wir haben jetzt schon stolze 22 Kommis erreicht. VIELEN DANK Kommis sind immer willkommen - egal wer, egal wo, positiv, negativ, immer nur her damit. ^^ Wenn's interessiert, es haben sich 449 Hits angesammelt. Für mich ist das der Wahnsinn. Immer weiter so. ^^ Liebe Grüße ani Kapitel 12: Die lang ersehnte Party ----------------------------------- Hallo, da bin ich schon wieder, nach sooooo langer Zeit. Sorry, aber irgendwie war ich in einer Krise und dann noch Stress. Hab die Arbeit gewechselt und und und... alles nicht so leicht. Und nun kommt endlich die "Party", diesmal die echte ^^ und kein Traum. Während ich diese Zeilen schreibe, hab ich das Kapitel noch nicht angefangen, weiß also selbst noch nicht richtig was geschehen wird. ^^ Ich lass mich mal überraschen und ihr könnt auch gespannt sein. Die ,Neue' bekommt endlich ihren Auftritt und nicht nur sie. Es kommen noch weitere Charaktere ins Spiel. Einige werden nicht so wichtig sein und andere werden in den folgenden Kapiteln eine zentrale Rolle spielen. Soviel dazu. Und nun Viel Spaß beim Lesen Kapitel 12 Die lang ersehnte Party Die Sonne fiel durchs Fenster und kitzelte Van an der Nase. Er drehte sich zu Seite und murmelte etwas wie "Später Liebling!". Kami grinste, ließ ihn jedoch schlafen. Es lag bereits frische Wäsche für ihn bereit und das Frühstück war auch schon hergerichtet. Sie legte einen Zettel auf Vans Nachttisch und ging aus dem Zimmer. Minuten später hatte sie die Wohnung verlassen. Van würde noch ein paar Stunden schlafen. Van ging einen Strand entlang, an seiner Seite Kami. Im Hintergrund vernahm man Kindergeschrei. Kami drehte sich um und sagte etwas zu den beiden, worauf sie sofort ruhig waren. Derweil war Van einige Schritte vorgegangen, doch schon bald spürte er Kami wieder neben sich. Sie hakte sich bei ihm ein. Sie brauchten keine Worte um sich ihre Gefühle mitzuteilen. Das Glück des jeweils anderen war deutlich zu spüren. Kami stolperte und riss Van mit sich zu Boden. Lachend lagen sie eine Weile Zeitlang da. Schließlich stand Van auf und reichte Kami eine Hand. Kaum hatte er sie berührt, spürte er auch schon die aufsteigende Kälte um sich herum. Er sah auf sie nieder. Sie blickte ihn entschuldigend an und erst da sah er ihren anderen Arm bewusst an. Es quoll Blut aus seinem Arm und sickerte langsam aber stetig in den Sand. Seine Beine gaben nach und Kami sah ihn vor sich auf Knie fallen. Seine Lippen formten ein #Warum?# Doch Kami gab keine Antwort und lehnte sich stattdessen an ihn. Momente später vernahm sie, wie er vor Schmerz aufschrie und gleichzeitig spürte die endgültige Schwärze die sie umfing. Van konnte seine Tränen nicht aufhalten und er wollte es auch gar nicht wirklich. Zwei Kinder standen mit einem Mal bei ihm. Sein Schrei hatte sie angezogen. Er nahm sie nur am Ende wahr. Viel zu sehr war er in seiner Trauer gefangen. Erst die Worte des jüngsten holten ihn in die Wirklichkeit zurück. "Was hat Mutti?" Unter weiteren Tränen erzählte er den beiden, dass sie schliefe. Die Ältere lehnte sich verstehend an Van. Der Junge schien es nicht ganz zu begreifen. "Sie wacht doch wieder auf?" Van schüttelte den Kopf. Nur wenig später fühlte er sich von beiden umarmt. Kamis Sarg wurde verbrannt. Wenig später hielt er das Gefäss mit ihrer Asche in seinen Händen. Er folgte dem Priester - seine Kinder neben ihm und hinter ihm die Verwandten, Bekannten und alle anderen, die Kami nahe standen. Vor einem edlen schwarzen Grabstein blieben sie stehen. Das Gefäß wurde in die Erde gelassen und Van bedeckte es mit Erde. Einer nach dem anderem Schritt bei Van vorbei und sprach ihm und seinen Kindern ihr Mitleid aus. Die letzten waren schon längst gegangen, als Van von seiner ältesten angesprochen wurde. "Vater, gehen wir? Es wird schon langsam dunkel." Ganz leise, fast nicht hörbar vernahm er Musik aus dem Zimmer neben an. Seine Kinder nahmen Rücksicht auf ihn. Ein Lächeln entstand auf seinen Lippen, das aber im nächsten Moment auch schon wieder verschwunden war. "Ich wäre dir so gern gefolgt." flüsterte er in die Dunkelheit. Jedoch konnte und wollte er seine Kinder nicht alleine lassen. Er musste sich um sie kümmern, solange sie noch nicht auf eigenen Füssen stehen konnten. Dann erst war es ihm möglich sich von ihnen zu verabschieden. Jahre vergingen in denen er hart schuftete für das wohl seiner Kinder. Endlich war die Zeit reif, seiner Tochter das Geschäft zu übergeben und sich zurück zu ziehen. Die nächsten Jahre widmete er voll und ganz seinem jüngsten Sohn und auch dieser wurde irgendwann mal erwachsen und beteiligte sich am Geschäft seines Vaters. Van lag auf dem Bett in seinem Ferienhaus. Er sinnierte schon stundenlang vor sich hin, starrte Löcher in die Luft. Nun erhob er sich und begab sich an den Strand. Langsam ging er vorwärts und blieb an einer bestimmten Stelle stehen. Ganz deutlich spürte er ihre Präsenz diesmal. Er ließ sich auf die Knie fallen. Eine Hand fischte in seiner Hosentasche nach einem Taschenmesser. Schon bald hatte er es. Ohne zu zögern hielt er es an sein Handgelenk. Seine Hand war ruhig, als er es über die Haut ziehen ließ. Wenige Augenblicke später spürte er das warme Blut. Er sah zu wie es langsam und stetig in den Sand tropfte. Seine Hand glitt zu Boden und auch er legte sich hin. Minuten vergingen in denen er schwächer und schwächer wurde. Ein Schrei riss ihn kurz aus dem Nebel. "VATER!" Seine Tochter stand vor ihm. "Verzeih mir, mein Kind... ich hielt es nicht mehr länger ohne eure Mutter aus... ihr seid erwachsen, meine Pflicht ist getan..." "Nein, wir brauchen dich. Lass uns nicht allein!" verzweifelt sah sie ihren Vater an. Ganz sanft hob sie ihn an und bettete seinen Kopf auf ihre Knie. "Bitte lasst mich gehen." Eine einzelne Träne bahnte sich seinen Weg nach draußen, der noch weitere folgten. Sein Kind weinte um ihn. Van hatte es seit Kamis Beerdigung nicht mehr weinen gesehen. Seine linke Hand ließ das Messer in den Sand fallen und näherte sich langsam dem Gesicht seiner Tochter. Ganz sanft strich Van die Tränen fort. "Trauere um mich, aber lass mich dann auch los. Du hast dein eigenes Leben, ich bin einsam. Ich fühle mich schon lange nicht mehr wohl in dieser Welt." Van spürte, dass ihn die Kräfte verließen. Eins wollte er ihr unbedingt noch mitteilen. "Ich liebe dich und deinen Bruder... teile ihm das bitte mit..." Van schloss für immer seine Augen. Das Mädchen drückte ihn an sich und vergoss Träne um Träne um ihren Vater. Von weitem konnte sie ihren Bruder rufen hören, doch sie reagierte nicht. Er kam auf sie zu und erkannte leichenblass, was passiert war. Die Geschichte hatte sich wiederholt. Beide hatten gewusst, dass es irgendwann so weit wäre. Er hätte irgendwann den Schritt getan. Und wie es schien war der Zeitpunkt genau jetzt gewesen. Die beiden Geschwister hielten ihren Vater im Arm und weinten bitterlich um ihn. Van schlug die Augen auf. Sein erster Blick galt Kamis Bettseite. Doch diese war ordentlich gerichtet. Fahrig fuhr er sich über die Augen. Jetzt ließ er sich schon von ihrer Angst anstecken. Das durfte sie nie erfahren. Ein Seufzer entkam seinen Lippen. Er stand auf und begab sich ins Bad. Als er sich später ankleidete fiel im der Zettel am Nachtisch auf. "Mein Schatz, ich wollte dich nicht wecken. Bin schon arbeiten gegangen. Das Frühstück steht auf dem Tisch. In Liebe deine Kami" Erneut entwich ihm ein Seufzer. Sie hatten es aber auch nicht leicht. Während des Frühstücks ließ er den vergangenen Tag Revue passieren. Was war nur los mit Kami, dass sie einfach kein Vertrauen zu ihm hatte. Irgendwas musste das doch ausgelöst haben. Jedoch konnte er sich nicht daran erinnern, dass Kami ihm irgendwas aus ihrer Vergangenheit erzählt hatte, das dies auch nur ansatzweise erklären konnte. Bestimmt hatte sie das absichtlich ausgelassen. Ob er sie darauf ansprechen sollte? Sicher war er sich nicht. Unklar war auch, ob sie ihm überhaupt antworten würde. Wahrscheinlich würde sie ausweichen. Im nächsten Moment schalt er sich selbst. Wer hatte kein Vertrauen zu wem? Er sollte darauf vertrauen, dass sie von allein zu ihm kam. Kami derweil werkelt eifrig in ihrer Abteilung und ahnte nicht von Vans Gedanken. Ihr spukten andere Sachen im Kopf herum. Sie brauchte unbedingt noch ein neues Kleid für die Party. Sie würde Yusuke aufsuchen. Der wäre bestimmt begeistert, etwas passendes für sie aussuchen zu dürfen. Ihre Gedanken wurden unterbrochen. "Geht es dir heute etwas besser?" Suki hatte sich zu ihr gesellt. "Ja. Gestern hat mich alles auf einmal überrannt. Erst Kopfschmerzen ohne Ende und dann hat sich Übelkeit auch noch eingestellt. Es war zum verrückt werden." "Ich wag mich wahrscheinlich weit heraus. Wenn ich das jetzt behaupte." Suki legte demonstrativ eine kleine Pause ein. Kami sah sie gespannt an. Zu deutlich erinnerte sie sich an Mikas Worte. "Bist du vielleicht schwanger?" Ein Lächeln machte sich auf Kamis Gesicht breit. Suki hatte tatsächlich die gleiche Idee gehabt. Geheimnisvoll meinte Kami, "Ich weiß nicht, aber ich glaube nicht... stell dir vor, Vans Mutter hat gestern das gleiche vermutet." Mitten in ihr Gespräch kam eine Durchsage. Kamis Gedanken weilten beim gestrigen Tag und so bemerkte sie gar nicht, was um sie herum geschah. Suki musste sie zweimal ansprechen, bevor sie überhaupt reagierte. "Du wurdest ausgerufen in das Büro des Direktors." Ein zweifelnder Blick traf Suki, doch dann machte Kami sich auf den Weg. Mit voller Absicht wählte sie die Rolltreppen. Das ließ ihr genügend Zeit. Bestimmt wollte Vans Vater sie wegen gestern sprechen. Angst und Unsicherheit stiegen in ihr hoch. Was wenn Taku mehr wusste, als ihr lieb war? Am liebsten wäre sie auf der Stelle umgedreht und geflüchtet. Sie war im letzten Stockwerk angekommen. Von hier aus ging es entweder mit dem Lift weiter oder sie benutzte das Treppenhaus. Sähe wohl blöd aus, sagte sie sich und stieg in den Lift, der gerade seine Türen öffnete. So wäre der Eindruck verstärkt, sie käme schon von Anfang an mit dem Aufzug. Wenig später fand sie sich im Vorraum von Tatsukis Büro wieder. Vans Vater besprach gerade etwas mit seiner Sekretärin, als er sie entdeckte. "Ach, da haben wir ja meine Lieblingsschwiegertochter." Lächeln meinte sie, "Ich bin ja auch deine einzige." "Zu meinem Glück. Da bleibt mit einiges erspart." Sie lachten beide und Kami wurde es zusehends leichter ums Herz. Sie sollte endlich mal lernen, Van zu vertrauen, schalt sie sich selber. Taku bat Kami in sein Büro. "Wie geht es dir denn heute?" "Viel besser... ich weiß auch nicht genau, was los war. Wahrscheinlich hab ich nur einen schlechten Tag erwischt." "Hauptsache es geht dir wieder gut...hast du morgen Lust zu mir und Mika zum Essen zu kommen? Ich würde mich sehr freuen, euch beide mal wieder zu sehen." Erst wollte Kami protestieren, entschied sich aber dann doch noch anders. "Ja sicher. Also ich hab nichts dagegen. Wir haben uns ja so lange nicht mehr gesehen..." meinte sie lächelnd. "Du hast ja Recht. Es ist nur wenige Tage her. Ich möchte jedoch soviel Zeit wie möglich mit dir und meinem Sohn verbringen. Wer weiß, wann ich sterbe..." Kami sah ihn betroffen an und senkte ihren Kopf. "Ich... es tut mir leid. Es sollte kein Vorwurf sein." "Nicht doch. Das hat alles seinen Grund. Mein Vater hat dieses Unternehmen aufgebaut. Er hat hart gearbeitet, doch kaum Zeit mit mir und meinen Geschwistern verbracht. Ich fand das immer sehr traurig und so habe ich mir vorgenommen, bei meinen eigenen Kindern nicht den gleichen Fehler zu begehen." Er legte eine Pause ein. Sine Gedanken weilten wohl für einen Moment bei seiner bereits verstorbenen Tochter und seinem jüngsten Sohn. Kami beschäftigte das gleiche. Sie haderte einen Moment mit sich, ob sie nach ihnen fragen sollte. Doch er schien ihre Gedanken erraten zu haben. "Van hatte zwei Geschwister. Eine Schwester, die leider schon früh verstorben ist." Er griff nach einem eingerahmten Bild auf seinem Tisch. "Das war sie kurz bevor sie krank wurde... hat Van von ihr erzählt." "Nein, aber Mika." meinte Kami kopfschüttelnd. "Dann weiß du sicherlich auch, dass ich einen weiteren Sohn habe." Sie nickte und er fuhr fort. "Doch leider ist der Kontakt abgebrochen." Er zwinkerte Kami zu und meinte weiter, "Jedoch bin ich mir sicher, dass Van und Mika wissen, wo der Lausejunge sich aufhält und wie es ihm geht." Es hatte Kami schon lange interessiert, warum es zwischen Vater und Sohn Zwist gab. "Warum ist es eigentlich so weit gekommen?" "Mein Sohn wollte unbedingt Bäcker werden. Ich wollte jedoch, dass er erst ein Studium macht. Seinem Hobby hätte er in aller Ruhe in seiner Freizeit nachgehen können. Doch er sollte was Handfestes haben, auf das er zurückgreifen kann, falls mal etwas sein sollte, was wir natürlich nicht hoffen wollen." "Van reicht doch völlig um die Firma irgendwann zu übernehmen. Es ist schon meist schlimm genug, dass der Erstgeborene alles bekommt und dann muss sich der jüngste dem Willen seiner Eltern beugen. Sei doch froh, dass er etwas gefunden hat, was ihm Spaß macht." Betroffen senkte Taku seinen Blick. "Du meinst, ich sei egoistisch. Aber wenn er es doch so gut haben könnte. Stattdessen schuftet er für wenig Geld." "Na und? Er ist bestimmt glücklich, wenn er allein zu recht kommt. Wäre er ein verzogenes Kind, würde er wohl irgendwo rumlungern, wahrscheinlich aus Langeweile Drogen nehmen oder vielleicht sogar in deinem eigenem Kaufhaus stehlen gehen... so gesehen hast du deine Kinder gut erzogen." "Das tut gut. Ein Lob aus deinem Munde, nach dem du mich so richtig zusammen gestaucht hast." Kami wurde rot und stammelte etwas wie "Entschuldige bitte." "Aber nicht doch. Es wurde langsam Zeit, dass ich das zu hören bekomme. Ich werde sorgfältig über deine Worte nachdenken und du redest mit Van über das Abendessen morgen." Kami nickte und verschwand so schnell wie möglich. Was hatte sie sich da nur wieder raus genommen? Was er nun wohl von ihr dachte? Ihre Gedanken wurden jedoch schon bald wieder von etwas anderem eingenommen. Sie wusste immer noch nicht in welche Richtung ihr Kleid gehen sollte. Schließlich entschied sie sich von Yuske überraschen zu lassen. Wenige Stunden später war sie wieder daheim. Van war noch an der Uni. Das Essen stand bereits am Tisch und sie sie genehmigte sich gerade eine Auszeit. Ein Glas Limo in der rechten Hand saß sie entspannt im Sofa. Ihre Gedanken hatten sich wieder der Einladung Takus gewidmet. Hoffentlich hatte sie sich nicht zu weit hinausgelehnt mit ihren Worten? Kurz später hörte sie die Wohnungstür aufgehen. Van war heimgekommen. Sie begrüßte ihn mit einem Kuss. Bevor sie irgendwas sagen konnte, fragte er, "Hast du was dagegen, wenn wir morgen essen gehen?" "Eigentlich nicht, aber das wird schlecht gehen." "Warum?" "Ganz einfach. Dein Vater hat uns eingeladen." Ein überraschter Blick streifte Kami. "Ich habe zufällig meine Mutter getroffen und sie hat uns ebenfalls eingeladen." "So geht's natürlich auch...hast du zugesagt?" Kami sah ihn abwartend an. "Sollten wir uns nicht melden, kommen wir." "Ich denke, ich rufe deinen Vater an und gebe ihm sicherheitshalber Bescheid." So geschah es dann auch. Vans Vater freute sich sehr über die Zusage. Am nächsten Tag hatte Kami nur wenige Stunden zu arbeiten, was ihr sehr recht kam. Am Nachmittag zog sie los, ein neues Kleid für die Party zu kaufen. Yuske begrüßte sie wie immer überschwänglich. Doch daran hatte sie sich schon lange gewöhnt. Sie redeten eine Weile über Kamis neue Entwürfe. Mitten im Gespräch fragte sie nach dem neusten Trend bei Abendkleidern und erklärte ihm auch sogleich warum sie das wissen wollte. Yuske war Feuer und Flamme ihr zu helfen. Er bat sie einen Moment zu warten und erschien schon bald wieder mit einer Assistentin, die einen Ständer mit mehreren Kleidern vor sich her schob. Kami besah sich ein Kleid nach dem anderen und zog schließlich fünf in die engere Auswahl. Die Assistentin verschwand mit den restlichen. Yuske ließ seine Augen über Kamis Auswahl schleifen. Das erste war Tiefschwarz, ohne Ärmel und schmale Träger, doch dafür gab es noch lange Handschuhe und ein kurzes Jäckchen zum umhängen. Es reichte wie alle anderen bis kurz vor den Knöcheln. Das nächste hatte einen satten roten Ton an sich. Spaghettiträger hielten es an der Besitzerin. Das Dekolté war leicht angedeutet. Ansonsten war es wohl das schlichteste. Ganz weit unten hatte es noch einen kleinen, kurzen Schnitt, der das Gehen erleichtern sollte. Yuskes Blick wanderte weiter. Tiefes blau zierte den Stoff, Träger waren keine vorhanden und das Dekolté offenbarte mehr, als es eigentlich sollte. Ein Schnitt zog sich an der rechten Seite von den Knöcheln bis zu den Oberschenkeln hoch. Es war mehr als nur eine Gehhilfe. Es verleitete eindeutig zu weiteren Gedanken. Yuske seufzte auf und Kami wurde wieder auf ihn aufmerksam. "Was hast du? Meinst du die Auswahl ist nicht gut?" "Nein, nein, du hast einen ausgezeichneten Geschmack... ich dachte nur daran, dass ich nicht mehr der jüngste bin und..." "Was redest du denn da? Du bist schön, jung aussehend und was weiß ich noch. Und jetzt hilf mir lieber, als dich mit finsteren Gedanken zu umgeben." Yuske lächelte sie an und trat näher an die Kleider, die nebeneinander hingen. "Ich dachte mir gerade, wäre ich noch jünger hätte ich dich sofort geheiratet." Kami lachte nur. "Ich fühle mich geschmeichelt, aber ich glaube an mir hättest du schwer zu beißen." Verwirrt sah Yuske sie im ersten Moment an und dann erst bemerkte er das verschmitzte Grinsen auf ihrem Gesicht. Sie lachten beide und widmeten sich wieder den Kleidern. "Wie wäre es mit dem hier?" Kami hatte ein Kleid in die Hand genommen und wendete es mehrmals. Yuske hatte schon vorher deutlich gespürt, dass Kami von dem Kleid begeistert war. Es war in einem tiefen dunklen Blau gehalten. Es handelte sich hier um feinstes Satin, dass wusste Yuske. Das Kleid wurde von zwei Spaghettiträgern gehalten. Ein Schnitt zog sich von den Knöcheln aufwärts zu den Knien. Ansonsten besaß das edle Stück ein zurückhaltendes Dekolté und was Kami am besten zu gefallen schien, es war mit Ornamenten übersäht, die sich bei jeder Bewegung im Licht leicht abhoben. Er riet ihr, es gleich anzuprobieren und Kami tat wie er wollte. Sie kam aus der Umkleide und drehte sich verzückt im Spiegel. Es gefiel ihr prächtig. Die Entscheidung stand fest. Nur dieses Kleid und kein anderes. Yuske beglückwünschte sie zu ihrer Wahl und überhäufte sie nur gerade zu mit Komplimenten, die Kami leicht rot werden ließ. Minuten später saß Kami wieder in ihren Sachen neben ihm und besprach, wie sie weiter vorgehen sollten. Er versprach ihr das Kleid pünktlich liefern zu lassen. So musste sie sich um nichts mehr kümmern, was ihr nur recht war. Sie bedankte sich nochmals bei ihm, als sie sich verabschiedeten und er wünschte ihr schon jetzt viel Spaß auf der Party. Van war bereits daheim, als sie kam. Er hatte sich bereits für das Essen bei seinen Eltern entsprechend angezogen. Kami beeilte sich dem nachzukommen. Van war sichtlich überrascht, als Kami nur eine halbe Stunde später schon vor ihm stand. "Das ging ja heute schnell." "Tja, Frauen brauchen nicht immer Stunden um sich herzurichten." Das Essen bei Vans Eltern verlief ruhig. Das Hauptthema war natürlich die baldige Party. Mika wollte jedoch weder über die Anzahl der Gäste noch die Gäste selber etwas preisgeben. Zum Spaß erzählte sie von der geplanten Musik und dem bestellten Essen. Nach dem Abendessen zogen sie die Damen in Mikas Arbeitszimmer zurück. Dort bat Kami ihre Schwiegermutter um einige weitere Tipps. Die Tage vergingen wie im Flug und plötzlich waren es nur noch wenige Stunden bis die Party losgehen würde. Kami erinnerte sich an ihren Traum und er schien mit jedem Mal deutlicher vor ihr zu liegen. Van schien ihre Gedanken zu erraten und ließ sie immer nur für kurze Momente allein und dafür war Kami ihm mehr als dankbar. Je näher die Party rückte, desto schlimmer wurde ihre Nervosität. Sie standen im Aufzug, der sich unaufhaltsam dem richtigen Stockwerk näherte. Die Türen öffneten sich und die beiden stiegen aus. Allem Anschein nach war drinnen im Saal Totenstille. Kami sah Van fragend an, doch er zuckte nur mit den Schultern. "Das ist das richtige Stockwerk." Beide gingen auf die Doppeltür zu und Van zog beide mit einem Ruck auf. Mit einem Mal ging das Licht an und alles schrie gemeinsam "Happy Birthday Tatsuki Kami" Kami stand nur da und brachte kein Wort heraus. Van zog sie mit sich und sie schüttelte schon bald eine Hand nach der anderen. Deren Namen vergaß sie leider wieder schnell, auch wenn sie sich bemühte sie festzuhalten. Es waren einfach viel zu viele auf einmal. Als das vorbei war, zog sie Van schon weiter zu ihren Geschenken. Kamis Augen wurden groß. Ein Tisch war aufgestellt worden, auf dem nur die kleinen und großen Päckchen standen. ,Soll das alles wirklich für mich sein?' fragte sie sich noch und wurde von Van schon dazu aufgefordert, endlich welche auf zu machen. Es kam so einiges zum Vorschein - von Geschirr bis hin zu Büchern war alles vertreten. Immer wieder schüttelte sie mittendrin den Kopf. Sie hatte doch tatsächlich ihren eigenen Geburtstag vergessen. Mika zog sie mal wieder zu einem Grüppchen von Leuten - es waren anscheinend Vans alte und derzeitige Studentenfreunde unter ihnen. Als erstes wurde ihr Hikari vorgestellt, die Kami sofort ins Herz schloss und danach kam Yuriko an die Reihe. "Wenn ich vorstellen darf, Yuriko Shieka." Kami nickte ihr freundlich zu, doch Yuriko dachte gar nicht daran es auch nur in irgendeiner weise zu erwidern. Schließlich besann sie sich ihrer Manieren und meinte gekünstelt freundlich "Sehr erfreut Sie kennen zu lernen, Frau Tatsuki." Yuriko wechselte noch ein paar höfliche Worte mit Mika und entschuldigte sich dann. Die Gruppe löste sich nach und nach auf. Kami ging neben Hikari her und lauschte deren Worte über den Studentenalltag. Beim Buffet machten sie halt und jeder nahm sich etwas auf einen Teller, während sie weiter sprachen. Kamis Blick fiel zufällig auf Yuriko. Diese hakte sich gerade mädchenhaft bei Van unter. Beinahe wäre Kami ihr Teller entglitten. Hikaris Augen waren Kamis gefolgt. "Sie versucht es immer wieder." Erklärend fügte sie hinzu. "Yuriko war Vans Ex." Tief in ihr drinnen spürte Kami einen Stich. Sie blickte neidisch auf Yuriko, die so gelassen mit Van umging und das noch in der Öffentlichkeit. Hikari senkte ihren Kopf zu Kami und flüsterte ihr zu. "Ich glaube es ist ungefähr ein bis ein dreiviertel Jahr her, dass sich Van von ihr getrennt hat." In Kamis Kopf ratterte und rauchte es. Hatte sie Van während seiner Zeit mit Yuriko oder erst danach kennen gelernt? Sie konnte es nicht genau bestimmen. Zu ungenau waren Hikaris Angaben. Genau diese stupste sie von der Seite an. "Schau dir das Schauspiel an." Hikari deutete auf Van und Yuriko. Van machte sich einen Spaß daraus Yuriko zu füttern und diese genoss es aus vollen Zügen, wie man ihr unschwer ansehen konnte. Das Blut schoss in Kamis Wangen. "Geh zu ihm." riet ihr Hikari. "Bitte ihn um ein Gespräch unter vier Augen, da kann sie dir nicht folgen." Dankbar nickte Kami ihrer neuen Freundin zu und begab sich sogleich auf den Weg zu ihrem Mann. Van sah sie nicht, da er mit dem Rücken zu ihr stand. Erst Yuriko machte ihn darauf aufmerksam. "Van, Schätzchen, deine Frau - das betonte sie ganz deutlich - braucht etwas." Es klang, als könnte Kami weder gehen noch stehen ohne Vans Hilfe. Ihr Gesicht nahm an Farbe noch zu, doch diesmal eher aus Wut. Ihr verstecktes Temperament brach aus ihr heraus, von dem sie selbst nicht einmal wusste. "Wenigstens habe ich es nicht nötig verheirateten Männern hinterher zu steigen." Alle nahe stehenden hielten die Luft an. Kami wendete sich zum Gehen. "Van, kommst du. Ich möchte kurz mit dir reden." Total verblüfft folgte er ihr artig. Allzu deutlich spürte Kami Yurikos spitze Pfeile im Rücken. Van schloss hinter sich die Tür und folgte seiner Frau zum Fenster. Kami drehte sich um und blickte Van entschuldigend an. "Ich weiß nicht was gerade mit mir los war... ich habe die Beherrschung verloren." Van wollte sie in seine Arme ziehen, doch sie wich ihm aus und ging einen Schritt rückwärts. Als er aufblickte, sah er in ihr blasses Gesicht. Mit einem Mal erkannte er die Situation. Erneut wollte sie sich ihm entziehen, doch diesmal war er schneller. Beruhigend strich er über ihren Rücken, während Kami versuchte die aufsteigenden Tränen zurück zu halten. "Geh nicht weiter. Entferne dich bitte nicht von mir." Seine Worte halten in ihr und gaben ihr die Entspannung die sie brauchte. Van blickte über ihre Schulter und streifte das Fenster und den kleinen Beistelltisch. Sie standen einige Minuten so da, in denen keiner ein Wort verlor. Es genügte beiden die Anwesenheit des jeweils anderen. Ein Räuspern riss sie aus ihren Gedanken. "Ähm... ich wollte nur mal schauen, ob Van noch lebt." Mika stand etwas verlegen da. "Kommt ihr rein. Man vermisst euch." Kami lag etwas auf der Zunge, doch sie verbiss sich den Kommentar und blickte derweil zum Fenster. Van hatte sehr wohl ihre Augen beobachtet und zog sich nun mit sich. Sie sollte keine Zeit haben, noch länger ihren trübseligen Gedanken nachhängen zu können. Mika tuschelte mit ihrem Mann und der grinste Van an. Kami deutete seinen Blick genau richtig und lief rot an, obwohl es eigentlich keinen Grund dafür gab. Mika kicherte über Kamis verschämten Gesichtsausdruck. Van lächelte seinen Frau an und beugte sich zu ihr. "Jetzt hast du wieder etwas Farbe im Gesicht." Sie nickte. "Danke" Er gab ihr einen kurzen Kuss und schon bald waren sie wieder von Leuten umgeben. Hikari war wieder bei Kami und die beiden unterhielten sich angeregt. Während des Gesprächs ließ Kami immer wieder ihren Blick über die geladenen Gäste gleiten. Ein Mann blickte sie direkt an. Ihre Blicke trafen sich für einige Momente. Wie es ihr schien, musterte sie der ältere Mann voller Interesse. Wahrscheinlich ein Professor von Van, mutmaßte Kami und widmete sich wieder eingehend ihrer Gesprächspartnerin. Sekunden später machte irgendetwas in Kamis Kopf Klick. Mit einem Ruck drehte sie sich wieder in die Richtung des Professors. Doch er war nicht mehr zu sehen und auch den restlichen Abend tauchte er nicht mehr auf. Immer noch spürte sie seinen Blick auf ihr. Waren sie sich vorgestellt worden? Sie konnte sich nicht erinnern. Irgendwann dachte sie nicht mehr an ihn und genoss lediglich die Party. Viele Stunden später ließ sie sich müde aufs Bett fallen. "Das war vielleicht anstrengend heute." Sie wandte sich Van zu, der vor sich neben sie setzte und ihr eine Schatulle reichte. Fragend sah sie ihn an. "Mein Geschenk." "Aber..." Doch bat sie mit einer Handbewegung zu schweigen. Voller Spannung öffnete sie es. Es kamen eine Kette und zwei passende Ohrringe zum Vorschein. Die Kette war aus filigranem Silber gefertigt und schmiegte sich perfekt an Kamis Hals. Als Anhänger war ein dunkelgrüner Kristall eingearbeitet, der auch die Ohrhänger - in kleiner Form allerdings - schmückte. Kami fiel Van um den Hals und bedankte sich immer und immer wieder. Schließlich sprang sie auf und stellte sich vor den Spiegel. Es war unbeschreiblich, fand sie und wahrscheinlich auch unbeschreiblich teuer, doch daran wollte sie jetzt nicht denken. Sie genoss jeden Augenblick. Van stand hinter ihr und küsste sie auf den Nacken. Ein Seufzen entkam Kami, während sie die Augen schloss. Er dirigierte sie zum Bett und verwickelte sie dabei von einen in den anderen Kuss. Kami spürte die Hitze mit jedem Mal mehr und übernahm plötzlich selbst die Führung, was Van zwar überraschte, aber er ließ sie walten und sich verwöhnen. Die Nacht begann gerade von neuem. ----------------------------Fortsetzung folgt----------------------------------- Ich sollte mich mal in Sicherheit bringen. Es ist schon so lange her, seit ich das letzte Mal geschrieben habe. Aber nun ist es ja da und ob es so gut geworden ist? Naja, so sicher bin ich mir nicht... Ich würd mich riesig über ein Kommi von euch freuen. Wen es interessiert, mit Kapitel 18 findet diese Fanfic ein Ende. Ihr habt noch ein paar Chapter lang eine kleine Schonfrist. Eins lasst euch gesagt sein, es wird von nun an nicht mehr gerade lustig. Liebe Grüße ani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)