Von diesem Tage an ... bis heute. von FALL_Fanell (Vor der Fünf-Jahres-Pause) ================================================================================ Koalitionsgespräche ( erster Teil ) ----------------------------------- Chapter 09 : Koalitionsgespräche ( erster Teil ) (1) "Ring-chan?". "Nennt mich nicht so!". "Bakura-kun nennt dich auch so.". "Dem hab ich das auch erlaubt. Bei Euch ist das was andres.". Er musste spontan lächeln und den Blick vom Boden heben, auf dem er saß. Er lehnte an der kalten, dunklen Mauer, die nur ein kleiner Teil des Gewölbes war, in dem er sich befand. So dunkel und kalt, wie es schon immer gewesen, so, wie er es auch kennengelernt hatte, seit er das erste Mal hier gewesen ist - seit er Athem das erste Mal in dessen ,Herzensraum' gefolgt war und dort vor allem erkannt hatte, wie wenig er damals noch über sich und seine Vergangenheit gewusst hatte. Inzwischen hatte man so ziemlich alles herausgefunden, was es über ,Athem' und seine Vergangenheit zu wissen gab. Doch trotzdem war das Gemäuer geblieben. Das dunkle Gemäuer, in dem er jetzt saß, auf dem Boden, am Fuß der Treppe, auf der etwas erhöht angesprochener Pharaoh saß und dieses kurze Wortgefecht mit dem Geist des Millenniumringes hielt. Der Ringgeist selbst lag auf dem Rücken, die Hände unter dem Kopf, den Blick zur Decke gehoben am oberen Ende der Treppe auf einem, in den Raum hineinragenden, Vorsprung. Von dort aus sprach er zwar mit dem früheren Pharaoh, sah diesen aber nicht an, sondern hielt die Aufmerksamkeit weiterhin gegen die Decke gerichtet. Er hatte zwar damals selbst und aus eigenem Antrieb einen Teil von sich in diesem Gewölbe eingesperrt, aber seit die beiden genau das bemerkt hatten, fing er an, es zu bereuen. Vor allem, weil die beiden genau wussten, wie sie es ausnutzen konnten und wie sie ihn dazu bewegen konnten, sich wieder zurück zu ziehen. Aber er hatte eigentlich weder Lust, noch einen Grund dazu, einfach zu verschwinden. Also blieb er - ließ sich die Spitznamen gefallen, die Athem ihm gab und wartete weiterhin darauf, dass sich ihm eine Gelegenheit bot, doch noch einmal das Sammeln der Millenniumitems fortzusetzen. "Er hat mir einen Brief gegeben.". "Wer?". "Bakura-kun.". "Oi~ ... ". Die Begeisterung war aus seiner Stimmlagen zu hören. Die Wortwahl gab nicht viel wider, dazu sprach er zu wenig und zu kurz angebunden. Trotzdem atmete Yûgi einmal tief durch, leicht genervt, als er die Worte des Ringgeistes hörte. Sein Blick allerdings war auf ein Blatt Papier gerichtet, das er in den Händen hielt und nicht wegzulegen gedachte. Vielmehr fing er an, es auseinander zu falten und langsam und ruhig den Inhalt vorzulesen. ~ Ohayô, Mutô-kun; ohayô, Yami-san ... An das ,Athem' kann ich mich einfach nicht gewöhnen und ,Athem-san' klingt auch komisch, deshalb bleibe ich vorerst bei ,Yami-san', damit ich euch trennen kann. Zumal Mutô-kun dich auch so nennt ... Na gut, er sagt eigentlich ,mou hitori no boku', ich weiß, aber das kann ich~ schlecht sagen. Also : Ohayô, Mutô-kun; ohayô, Yami-san! Ich habe eine Bitte an euch - erst wollte ich nur Mutô-kun schreiben, aber Yami-san geht es genauso etwa an. Außerdem wäre es sicher schwer, Mutô-kun etwas zu erzählen, ohne, dass Yami-san etwas davon erführe. Also schreibe ich einfach an ein beide, die ihr die einzigen Seid, die ich deswegen ansprechen ... anschreiben~ kann ... ~ "Man, laberst du einen Stuss zusammen ... ". "Klappe halten und zuhören!". Athem hob genervt den Kopf von Yûgi zum Ringgeist und bewarf Letzteren mit einem kleinen Stein, den er neben sich irgendwo auf dem Boden gefunden hatte. Sofort reagierte der Ringgeist, indem er den Stein wieder aufhob und zurückwarf, weshalb Athem aufsprang und dem Ringgeist ein paar andere Beleidigungen entgegen rufen wollte. Doch Yûgi reagierte genauso schnell, senkte den Brief auf den Boden ab. Dafür hob er die nun frei werdende Hand geöffnet den beiden entgegen. "Beruhigt euch. Ich weiß, ihr könnt euch gegenseitig nicht leiden, aber das hier ist wichtig. Aber~ ich kann das auch allein entscheiden, ich brauche euch nicht~ zwingend!". Die beiden wandten den Blick ruckartig zu Yûgi und sahen diesen etwas überrascht an. Yûgi selbst hatte noch immer die Beine an den Körper gezogen, den Blick seitlich zu den beiden gehoben, da er so an der Mauer lehnte, dass er mit der Seite zu der Treppe saß, auf der der Pharaoh jetzt stand und zu Yûgi hinab blickte. Der Ringgeist sah ebenfalls zu dem Jungen hinab und widmete ihm einen leicht erstaunten Blick. Immerhin war es eher selten Yûgi so zu erleben. Normalerweise gehörte es zum Verhalten Athems so energisch und ernst zu sein - außerhalb eines Duells. Dass Yûgi seine gesammelte Energie und Ernsthaftigkeit in ein Duell legen konnte, wusste er nur zu gut, ist schließlich eindeutig damit konfrontiert worden; vor ein paar Monaten. Deshalb kannte er es zwar, war aber dennoch etwas irritiert, den kleinen Jungen, der erst jetzt wirklich anfing, halbwegs jugendlich zu wirken, so zu erleben, wie es gerade war. Den Blick fest auf den Pharaoh und den Ringgeist gerichtet, als wäre er selbst derjenige, der hier tatsächlich sozusagen ,das Sagen hatte', die Beine jedoch noch immer angezogen, als müsse er sich zusammen nehmen und verstecken, um nicht sein Selbst an Etwas oder Jemanden zu verlieren. So hob er langsam den Brief von Ryô wieder an und wandte langsam den Blick darauf zurück, um ihn weiter vorlesen zu können. Sowohl Pharaoh, als auch Ringgeist kehrten zu ihrer vorigen Haltung zurück. Der Eine sitzend auf der Treppe, das Kinn in eine Hand gelegt, den Ellbogen dazu auf ein Knie gestützt, den Blick finster zu dem Anderen gerichtet. Benannter ,anderer' auf dem Rücken liegend, die Hände hinter dem Kopf gefaltet, den Blick zum Pharaoh gerichtet; mit dem selben Ausdruck in den Augen, wie ihm gewidmet war. In diesem Punkt hatte Yûgi auch vollkommen Recht. Sie konnten sich nicht ausstehen, so vieler Gründe wegen, aber Yûgi wusste trotzdem immer wieder, den eigenen, finsteren Blick zu nutzen und die beiden zu beruhigen und zur Räson zu bringen. So wie jetzt, da er nur einen Satz und einen Blick gebraucht, um eine Situationseskalation zu verhindern und die beiden ruhig zu bekommen. Manchmal hatte er ja das unterdrückte Gefühl, dass der Ringgeist und der Pharaoh eigentlich doch recht gut mit einander auskamen, wenn sie nicht gerade aufeinander losgingen. In diesem Punkt ähnelte ihre Bezihung zueinander der zwischen Katsuya und Setô, allerdings hatte Yûgi das bisher keiner der vier Parteien je gesagt, weil es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht wirklich auf Zustimmung treffen würde - aus vier verschiedenen Gründen ... "Was jetzt? Ich dachte, du willst was vorlesen?". Yûgi hob etwas erstaunt den Blick zum Ringgeist, der seine Gedanken abrupt unterbrochen hatte und jetzt erwartungsvoll zu Yûgi hinab sah, in dem er sich auf die Seite gedreht und den Kopf in eine Hand gelegt hatte, auf deren Ellbogen er sich stützte. Athem hatte natürlich wieder deutlich zu den unfreundlichen Worten des Ringgeistes geknurrt, in der Hoffnung, er könnte doch noch zeigen, dass er selbst den Geist nicht dabei haben wollte. Doch Yûgi reagierte diesmal nicht darauf, sondern nahm kurz ein gequältes Lächeln an und wandte sich dann wieder dem Brief Ryôs zu. "Ja, stimmt. Tut mir leid ... Weiter.". ~ Es ist schwer, den ersten Satz dieses Briefes zu verfassen, sobald er zu eigentlichen Thema kommt, also entschuldigt, sollte es im Weiteren auch noch so weitergehen, dass viel unnützes Zeug dasteht und nicht wirklich das, was ich möchte. Aber ich denke, ich mache es ganz kurz und knapp : Was ich möchte, nicht will, da ich euch sicher nicht dazu zwingen kann, ist, dass ihr mir etwas überlasst. Für mich, für meine eigene Ruhe, meine eigenen Zufriedenheit, meinen Egoismus. Ich würde alle Verantwortung übernehmen, soweit das in meiner Macht steht. Sollte etwas geschehen, was außerhalb meiner Kräfte liegt, wäre ich einverstanden, dass ihr tut, was immer notwendig ist, um es wieder in Ordnung zu bringen oder sogar vorher aufzuhalten. Ich möchte eigentlich nicht für etwas verantwortlich sein, was euch wieder Schwierigkeiten macht, weil ich finde, dass vor allem ihr~ beiden viel Ruhe braucht. Für einander, für Mazaki-san und für noch ausstehende Aufgaben, die kommen werden und die nicht von mir ausgelöst wurden. Natürlich hoffe ich, dass ich keine Probleme mit meiner Bitte auslösen werde, doch gleichzeitig hoffe ich, dass ihr verstehen könnt, weshalb ich euch darum bitte, obwohl ihr es ja eigentlich selbst braucht, wenn auch erst später ... Also das, was ich haben möchte. Ich sehe gerade, dass ich tatsächlich viel sinnloses Zeug geschrieben habe inzwischen, ohne wirklich zum Punkt zu kommen, womit ich euch sicher schon langweile. Moment, ich atme noch einmal tief durch ... Selbst das Verfassen dieses Briefes ist schon sehr anstrengend. Wie gut, dass ich nicht versucht habe, euch persönlich zu fragen ... Ich möchte den Ring, den Millenniumsring, samt Geist und dem ... ~ "Nanda?". "Ruhe!". ~ ... samt Geist und dem, was mich und euch erwarten wird, wenn ihr ihn mir tatsächlich überlasst. Ring-chan hätte wieder die Möglichkeit, aus eurer Tasche herauszukommen und ich würde mich nicht mehr so leer fühlen, wie es leider seit ein paar Tagen der Fall ist. Normalerweise fange ich an, mich mit Ring-chan zu unterhalten, wenn ich Langeweile habe oder anfange, mich einsam zu fühlen. Jedoch geht das natürlich nicht, wenn er nicht da ist. Deshalb Mutô-kun, Yami-san, bitte ich euch, mir wieder den Millenniumsring zu überlassen. Jedoch überlasse ich euch die Bedingungen, die ihr an Ring-chan stellt und die ihr an mich stellt. Wie immer ihr euch entscheidet, ihr werdet schon das Richtige tun, da vertraue ich euch. Ich überlasse es euch, wie ihr darauf reagiert. Lasst euch Zeit ... Grüße Bakura Ryô ~ Yûgi faltete langsam den Brief wieder zusammen, hielt den Blick darauf gerichtet und schwieg jetzt, nachdem er den Brief fertig vorgelesen hatte. Er schwieg genauso wie die anderen beiden, die den Blick immer weiter gehoben hatten. Sowohl der Ringgeist, als auch der Pharaoh, von denen Letzterer auch noch nicht den Inhalt des Briefes gekannt und auch erst jetzt davon erfahren hatte. Der Ringgeist hatte sich sogar gänzlich aufgerichtet und ein Knie angezogen, einen Arm darum gelegt und den Blick zu Yûgi gerichtet. Mit der anderen Hand stützte er sich auf dem Boden ab, hielt so seine aufrechte, jedoch leicht nach hinten gelehnte Haltung, damit er besser zu Yûgi sehen konnte. Nach vorn gelehnt wäre ihm die Sicht versperrt gewesen durch die Wand, an der der Kleine lehnte und die Stütze des Plateaus darstellte, auf der er selbst gelegen hatte und nun saß. Langsam hob Yûgi den Blick erst zum Pharaoh, dann zum Ringgeist. Athem reagierte ähnlich, indem er Yûgis Blick erst erwiderte und dann ebenfalls zum Ringgeist aufsah, der unbeirrt Yûgi anstarrte; etwas irritiert, aber zu seinem Charakter passend noch immer ernst und gefasst. Nur einen Augenblick später fing er an zu grinsen, warf den Kopf leicht zurück und richtete sich ruckartig ganz auf, so dass er kurz darauf stand, die Hände in den Hosentaschen. "Mal angenommen, du lässt mich tatsächlich wieder die Kontrolle über den Kleinen übernehmen ... ". "Nein. Die Kontrolle überlasse ich dir nicht.". "Dachte ich mir.". Der Ringgeist verzog das Gesicht, als Yûgi ihn im Satz unterbrach und selbst das Wort übernahm. Doch war ihm natürlich klar gewesen, seit Yûgi vorgelesen hatte, dass Ryô den Ring zurück haben wollte, dass der - von ihm so betitelte - Pseudo-Pharaoh sich schon etwas überlegt hatte, um zu verhindern, dass Ryô wieder von Ringgeist für die eigenen Zwecke benutzt werden konnte. *** (1) Ich mag diese beiden Chapter irgendwie ( Koa Teil 1 und 2 ) ... Hier kann ich so schön die Beziehung zwischen Ryô und dem Ringgeist herausheben. *** Chapter 10 : Rückspiegelbilder ( erster Teil ) *** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)