Von diesem Tage an ... bis heute. von FALL_Fanell (Vor der Fünf-Jahres-Pause) ================================================================================ Beziehungen ( dritter Teil ) ---------------------------- @ Friends : Ich wollte eigentlich nicht, dass es traurig ist. Eher, dass man skeptisch wird und überlegt, was Setô eigentlich ausmacht und dass man merkt, dass da definitiv was fehlt. Dadurch kann man auch von selbst drauf kommen, was los ist. ^^ *** Chapter 07 : Beziehungen ( dritter Teil ) Perplex blickte er noch einmal zu Setô auf, doch konnte er darauf nicht mehr reagieren, obwohl er es eigentlich wollte; hatte eigentlich mit Sicherheit eine Reaktion parat, die er Setô an den Kopf werfen konnte. Natürlich um ihn zu beleidigen, so wie er es immer tat, wenn ihm nichts sinnvolles mehr einfiel. Doch jetzt hatte er eigentlich noch etwas gehabt, was er sagen wollte, wozu er allerdings nicht mehr kam. Die Hand, die vorher noch locker auf dem Treppengeländer gelegen hatte, versuchte noch einmal ruckartig richtig nach dem Geländer zu greifen, verfehlte aber. Deshalb ruderte diese noch kurz unbeholfen in der Luft, fand allerdings keinen Halt, weshalb Katsuya versuchte, das fehlende Gleichgewicht durch Versetzung des Fußes auszugleichen. Eine Treppe war natürlich hervorragend dafür, weil es lediglich zur Seite eine Versetzungsmöglichkeit gab. Er gab noch einen kurzen, erschrockenen Schrei von sich, bevor er, ausgelöst durch die Vibrationen des Erdreiches, rücklinks nach hinten fiel; es halbwegs sogar beobachtete. Mit der rechten Hand versuchte er noch einmal, sich zu retten; sich abzustützen. Doch das löste einen enormen, stechenden Schmerz im Handgelenk aus, der sich bis zum Ellbogen und in die Fingerspitzen zog. Sofort folgte ein weiterer, jedoch erstickter Laut, der ein Schreien hätte werden sollen, es aber nicht mehr schaffte. Denn im gleichen Augenblick schlug er mit der rechten Schläfe auf einer der Stufenkanten auf, wovon er kurz die Augen aufriss, von Schmerz und Schock durchzogen. Doch dann nichts mehr; seine Ankunft am Fuß der Treppe, bekam er nicht mehr mit. Vorher verlor er das Bewusstsein; unbeobachtet. Setô hatte Schutz in einem Türrahmen gesucht, von dem sicher war, dass man dort am besten aufgehoben war. Doch kaum, dass das Beben vorbei war, lauschte er dem letzten Keuchen der Wände; dem letzten Husten von Schränken, die umgestürzt waren. Sein erster Gedanke galt Mokuba, den er aber gleich beruhigte. In dessen Zimmer stand nichts, was hätte umfallen können. Deshalb widmete er seine Aufmerksamkeit wieder der unnatürlichen Stille des Hauses. Unnatürlich deshalb, weil sein Haus so ungewöhnlich leer war. Jedoch blickte er sich einmal suchend um, rief ruhig und gefasst nach Millennya, die gleich darauf mit ähnlicher Fassung antwortete. Einmal atmete er durch, als er das hörte. Dann aber fragte er nach Katsuya, der nicht antwortete. Deshalb wandte er sich wieder an seinen Mitbewohner, den Katsuya durchaus kannte. Aber dass dieser sich noch daran erinnerte, war wirklich unwahrscheinlich, er hatte mit diesem Mitbewohner sowieso so sein Probleme. Das musste jetzt eigentlich nicht sein, dass Katsuya mit diesem zusammentraf; es würde nur wieder Stress bedeuten. Stress mit dem Mitbewohner, mit Katsuya und mit Millennya, die ja schon lange vorhatte, allen zu erzählen, dass dieser Mitbewohner doch noch ,existierte'. Letzterer gab Setô jetzt die Nachricht, dass es mit den ermittelten Daten des Erdbebens ein Problem zu geben schien. Immerhin war das ja wohl eindeutig stärker gewesen, als die Warnung angegeben hatte. Setô stimmte dem etwas genervt zu, immerhin war es ja nicht so, dass es ihm nicht aufgefallen war. Deshalb fragte er auch noch nach, welche Daten zur Auswertung verwendet worden sind. Dabei stellte sich heraus, dass die Daten dieses Haus benutzt worden waren, von denen - wie Setô gereizt angab - nur die Hälfte zur Auswertung verwendet wurde. Das lag daran, dass die Soft- und Hardware des Warnsystems noch nicht vollständig installiert war. Sie hat erst vor kurzem ein Update erfahren, das jetzt allerdings noch nicht vollständig war. Der Mitbewohner entschuldigte sich eilig und versprach, vorerst die Daten aus dem Firmenhauptsitz zu nehmen, dem Setô wieder zustimmte und im gleichen Moment von einem Nachbeben erfasst wurde, als der Mitbewohner angab, dass die Nachbebenwahrscheinlichkeit bei 94,2% lag. Setô knurrte noch einmal genervt und klappte den Anhänger ein weiteres Mal zu, nachdem er sich unterhalten hatte. Die einzige Möglichkeit, den Mitbewohner zu kontaktieren, lag nun mal darin, den Anhänger zu verwenden. Kaum, dass auch das Nachbeben vorbei war, fragte er doch noch einmal nach, wie es jetzt aussah. Als Antwort kam, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit vorbei war. Setô antwortete nicht mehr, setzte sich jedoch in Bewegung. Ruhig, aber auf alles vorbereitet, ging er zur Treppe, spähte langsam nach unten und erkannte Katsuya, der mit einem geschwollenen Handgelenk und einer Platzwunde am Kopf auf dem Rücken am Fuß der Treppe lag. Ein Bein angewinkelt, die Arme über den Kopf halb gestreckt. Die, bei ihm ungewöhnlich schnell wachsenden, blonden, Haare lagen wirr zum Teil auf seinem Gesicht. Der Kopf war leicht auf die Seite ohne Wunde gedreht. Setô hob leicht das Gesicht, fragte noch einmal nach Millennya, die prompt antwortete und gleich darauf angab, dass sie nach Mokuba sehen würde, wozu Setô nur ein Nicken hervorbrachte. Es wäre ihm ja lieber gewesen, sie würde fragen, wer zu Mokuba ging, damit sie~ dieses Häuflein Elend, das ihm ,zu Füßen' lag, einsammelte und versorgte. Vor allem die Verletzungen, von denen er nicht viel verstand. Also säubern, verbinden und - wenn nötig - schienen bekam er ja noch hin, aber den Rest musst er dann doch jemand anderem, ausgebildeten überlassen. Die Treppe hinabsteigend, griff er wieder nach seinem Anhänger, ließ ihn aber gleich darauf auch wieder los. Eigentlich wollte er sich an Katharina wenden, sie gleich herzitieren, aber so, wie er diese Frau kennengelernt hatte, war sie längst auf dem Weg, wenn nicht sogar schon da und wartete jetzt im Wohnzimmer darauf, dass der Rest auftauchte. Die Schlüssel hatte sie seit ein paar Tagen, seit sie sich um Mokuba kümmerte und regelmäßig in das Haus musste. Auch dann, wenn Setô und Millennya nicht da waren. Neben diesem hockend, versuchte er, mit leichten Schlägen gegen die heile Gesichtshälfte Katsuyas, diesen wach zu bekommen, was ihm jedoch nicht gelang. Katsuya war offenbar völlig weggetreten und er musste jetzt warten, bis er von selbst zu sich kam. Also packte er den Jungen mehr oder weniger sanft und vorsichtig am Kragen und hob ihn sich über die Schulter, wobei er darauf achtete, die rechte Hand Katsuyas möglichst wenig zu belasten. Immerhin fing sie langsam an, sich blau zu verfärben, deren Färbung sich fast bis zur Lebenslinie in der Hand zog. Offenbar war nicht nur das Handgelenk betroffen. Irgend etwas schien unter der Haut schwer zu Bruch gegangen zu sein. Im Wohnzimmer angekommen, saß - wie erwartet - Katharina am großen Sessel bei Mokuba, der still und mit geschlossenen Augen dort saß; zugedeckt. Katharina sah sofort auf, blickte Setô kurz fragend an, bevor dieser an die Couch trat, die dort stand und Katsuya dort ablegte; weiterhin mit Vorsicht bei der rechten Hand, die er Katharina als erstes zeigte. Diese stand gleich darauf auf, kam zu ihm hinüber und begutachtete Katsuyas Hand. Doch dann schüttelte sie leicht den Kopf. "Da kann ich erst später etwas machen. Wenn er wach ist. Weil ich sonst nicht einschätzen kann, wo er Schmerzen hat und welche.". Darauf blickte sie wieder zu Setô, meinte aber, dass die Kopfwunde auch so versorgt werden konnte. Setô nickte nur und wollte schon wieder sich mit etwas anderem beschäftigen. Etwas, wie aufräumen oder zumindest die Schäden begutachten. Doch Katharina hielt ihn sofort zurück, kramte aus ihrem Arztkoffer ein paar sterile Tücher und Mullbinden, die sie Setô in die Hand drückte. Dann ging sie einfach, ohne ein weiteres Wort und widmete sich statt dessen Millennya, die es offenbar wieder nicht für nötig gehalten hatte, zu erzählen, dass sie auch einige grobe Verletzungen davon getragen hatte. Man sah ihr an, dass sie überrascht war, als Katharina ihr anbot, ihre Wunden zu versorgen. Wahrscheinlich hatte Millennya gehofft, es würde niemand merken. Aber Katharina fiel so etwas auf, sie war immerhin Ärztin, auch wenn sie ,nur' Komaspezialistin war. Ein letzter Blick zu Millennya und Katharina, von denen letztere Millennyas abgeschürften Ellbogen begutachtete und ein prüfender Blick auf die von Katharina ausgehändigten Binden, wandte er sich an den noch immer bewusstlosen Katsuya. Einen Augenblick starrte er nur auf ihn herab; tatenlos. Doch dann warf er die Verbände achtlos neben ihn auf die Couch und verließ ruhig das Zimmer. Katharina blickte ihm hinterher, wollte ihn eigentlich aufhalten und doch noch dazu bewegen, Katsuyas Kopfwunde zu versorgen. Doch sie wurde von Millennya gehalten, weshalb sie sich zu dem Mädchen umwandte und diese verwundert ansah. Millennya aber schüttelte leicht den Kopf, hielt die Hand auf Katharinas Schulter und den Blick an der Tür, durch die Setô verschwand; ausdruckslos. "Warten Sie noch einen Moment.". Katharina blickte erst zu Millennya, wandte den Blick dann aber dorthin, wo auch Millennya hinsah. Bis auf das gleichmäßige, aber etwas ruckartige Atmen von Katsuya, war es ruhig. Mokuba war kaum zu hören. Dessen Atem ging so flach und langsam, dass er kaum noch vernehmbar war. Millennya zog ihre Hand langsam von Katharinas Schulter zurück, legte sie statt dessen in den eigenen Schoß und wandte den Blick wieder von der Tür ab. Katharina hingegen starrte weiterhin dorthin, beobachtete die Türklinke, die sich herab bewegen würde, würde Setô zurückkehren. Immerhin hatte er die Tür hinter sich geschlossen, wie es sich gehörte. Wie von Millennya angegeben, kam Setô nach ein paar Minuten tatsächlich wieder zurück; in der einen Hand die besagte Türklinke, in der anderen eine Schüssel Wasser und einen weißen, noch neu verpackten Lappen. Die Tür hinter sich wieder geschlossen, kam er mit seinen Utensilien zurück zu Katsuya, wo er die Schüssel neben die Couch auf den Boden stellte. Immer beobachtet von Katharina. Diese war mehr als erstaunt, als sie das sah. Immerhin hatte sie Setô so kennengelernt, dass er unfreundlich, ein bisschen egoistisch und mehr um seine Firma als alles andere bemüht war - mal abgesehen von Mokuba. Dieses Bild jedoch warf das alles ziemlich über den Haufen, denn so hatte es eher den Anschein, als sei er nur so, wie sie es kennenlernte, um andere nicht zu sehr an sich heran zulassen. Katharina wusste ja, wie er aufgewachsen war, was Millennya ihr vor kurzem erzählt hatte. Überhaupt schien Millennya gut über Setô Bescheid zu wissen, immerhin hatte sie Katharina auch aufgehalten, als sie Setô hatte folgen wollen. Deshalb blickte sie sich langsam zu Millennya um, die angefangen hatte, ihre abgeschürften Ellbogen selbst zu säubern. Einen Moment noch beobachtete Katharina das nachdenklich, bevor sie beide Hände hob und die Versorgung wieder selbst übernahm, dem sich Millennya protestlos aussetzte. *** Chapter 08 : Ereignisüberschneidungen ( erster Teil ) *** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)