Abraxas von CriD (Die Sehnsucht in mir) ================================================================================ Kapitel 15: Schatten -------------------- Hiho^^ Da bin ich wieder. erst mal daaaaaaaanke danke danke für die Kommis. Ich hab euch alle so lieb. Ich geb mir auch ganz doll Mühe beim Schreiben und versuche auch schnell zu machen... auch wenn ich sehr wenig Zeit habe^^° Hoffe das kap. Hier gefällt euch... Ich mags net so sehr. Diese ständigen Dialoge haben schnell genervt... und das wirkt alles so steif... >,< ***************************** Schatten Ein wirbelndes Farbeninferno, Lichter die seinen Weg kreuzten und zahlreiche Pfade, die keinen Anfang hatten und sich im Nichts verloren. Dieses Szenario kannte Abraxas bereits. Er träumte also wieder. Nur war diesmal etwas anders. Sie sang nicht und der Vampir konnte sie auch nirgendwo spüren. War er wirklich allein oder versteckte sich Lilith nur? Lilith... Frustriert schüttelte Abraxas den Kopf. Hatte er wirklich erwartet, dass sie sich ihm noch einmal zeigen würde? Und wollte er das denn eigentlich? Abraxas hatte weder Xhals Wort noch die des Dorfobersten vergessen. Es hatte nie etwas Gutes zu bedeuten, wenn einem Lilith im Traum erschien. Wie wahr, wie wahr. Selbst unter den Dämon galt sie als Inbegriff des Schreckens. Sie war kein Mensch, aber auch niemand der ihren. Lilith war ein Wesen zwischen den Welten, ganz alleine, ganz auf sich alleine gestellt immer auf der Hut. Verhasst, verstoßen, einsam. Nein das stimmte nicht. Es war nicht Lilith auf die diese Situation zutraf. Lilith war erhaben. Sie stand über den Dingen und hatte es nicht nötig sich mit Sterblichen abzugeben. Liliths Isolation war selbstgewählt. ER war es, der nicht wusste wohin er gehört. Er, der Vampir mit Seele. Dieser Funken, den er nicht hatte verlieren wollen um seiner Menschlichkeit Willen, dieser Funke machte ihm zu etwas anderem, etwas Einzigartigem, Besonderem. Aber in erster Linie machte es ihn einsam. *Du bist doch nicht alleine*, flüsterte es leise. Ein bitteres Lächeln schlich sich über Abraxas Züge. Nein er war nicht alleine. ER war ja immer bei ihm. *Siehst du, du bist nicht alleine!* Fahrig strich sich Abraxas durch die Haare. "Das ist doch jetzt nicht dein Ernst! Du meinst es wäre ein Trost für mich, dass ausgerechnet DU bei mir bist? Mach dich nicht lustig über mich!",rief er aufgebracht. *Das tue ich nicht!", erwiderte die Stimme hartnäckig und Abraxas konnte die Ohren spitzen, wie er wollte, diesmal klang sie aufrichtig. *Ich dachte nur, es würde dich vielleicht aufmuntern.*, meinte die Stimme nun ehrlich enttäuscht. Das riss dem Fass doch den Boden aus! Was bildete sich der Kerl ein? Wütend stampfte Abraxas mit dem Fuß auf:"Seit wann interessiert DICH, was ICH will?", rief er aufgebracht in den Raum hinein. Wie dumm war das eigentlich? Er stand hier mutterseelenallein in einem weiten Raum und unterhielt sich mit einer körperlosen Stimme. Selbst für einen Traum, war das doch bar jeder Vernunft. Und wieder lachte die Stimme ruhig und beschwichtigend. *Wer glaubst du eigentlich, wer ich bin?* fragte sie. "Wer sollst du schon sein!? Ein widerwärtiges Wesen, dass von meinem Körper Besitzt ergriffen hat. Ein blutdürstendes Monster in Menschengestalt! Ein perverses Ding, das kein Recht auf Leben hat." Abraxas konnte hören wie seufzend Luft ausgestoßen wurde. Was sollte das jetzt? Er hatte doch Recht. Dieses Ding in ihm, war nichts weiter als ein gottverstoßenes Geschöpf, hervorgekrochen aus dem den tiefsten und abartigsten Gebieten dieser Erde. Ein schwarzer, gehörnter Teufel, direkt der Hölle entstiegen. *Ich bin Du*, "Mach dich nicht lächerlich. " Abraxas konnte hören, wie er den Kopf schüttelte, das vertraute Rascheln der schulterlangen Haare, die sanft an seinen Ohren vorbeizogen. Wie merkwürdig, wo er seinen Kopf doch nicht bewegt hatte. *Du glaubst ich lüge?*,fragte die Stimme endlich. "Wäre doch naheliegend!",antwortete Abraxas barsch. "Oder willst du mir etwa weißmachen, dass ausgerechnet ein Wesen wie DU ehrlich sein will?" *Welchen Nutzten hätte ich davon, dich zu belügen?* "Welchen Nutzen hättest du davon, mir die Wahrheit zu sagen?" *Klare Verhältnisse.* Stille. Abraxas wusste nicht mehr was er erwidern sollte. Das war Blödsinn was sein zweites Ich ihm da erzählte. Dieses Ding sollte auch er selbst sein? Dass ein zweiter Geist in seinem Körper existierte, damit hatte sich Abraxas mittlerweile irgendwie abgefunden. Man konnte damit klarkommen, wenn auch nicht akzeptieren. Es ging solange man nicht selbst für die Handlungen des Anderen verantwortlich war. Auch wenn es immer derselbe Körper war, der alle Taten vollbrachte. Solange es nicht der eigene Geist war, an dem das Blut der Anderen klebte, konnte man damit leben. Aber wenn die zwei Geister doch nur ein und dieselbe Person waren, dann war er, er für alles verantwortlich, was sein anderes Ich getan hatte. *So ist es!* Abraxas stöhnte gequält auf:"Nein! Niemals! Das kann nicht sein! Meantoris hat dich erschaffen, als er mich geweiht hat! Ich habe damit nichts zu tun!" Die Lichter der Umgebung kreisten langsamer und ihre leuchtenden Farben verloren an Intensität. Ein dunkler, schwerer Schatten legte sich über den verzweifelten Vampir, erdrückte ihn und nahm ihm die Luft zum Atmen. Unsichtbare Arme legten sich von hinten um ihn und krallten sich fest. Warmer Atem hauchte an seinem Ohr vorbei. Und leise wisperte es:*Ich bin du. Auch Meantoris hat nicht die Macht Dinge aus dem Nichts zu erschaffen. Ich war schon immer da. Er hat mich nur geweckt.* Ein kalter Schauer hatte Abraxas erfasst. Von den Fingerspitzen an begann die Kälte nach oben zu kriechen, sämtliche Härchen stellten sich am ganzen Leib auf und Abraxas begann panisch zu zittern. "Wer bist du?", flüsterte er verzweifelt. Ohne zu zögern antwortete die Stimme:*Schmerz, Trauer, Leid, Hass. Alle verborgenen dunklen Seiten deiner Seele. Jeder Fluch, jede Verwünschung, jeder Mordgedanke, den du hattest, den du aber nicht laut ausgesprochen hast sondern tief in deiner Seele vergrubst. All deine schlechten Erfahrungen und der Hass gegen alles was lebt, das bin ich." Schreiend riss sich Abraxas los, taumelte nach vorne und fuhr wild herum. Die roten Augen versprühten ein irrwitziges Feuerwerk und wollten die angestarrte Stelle verbrennen, wo er eben noch gestanden hatte. Aber da war niemand. "Du lügst!",stammelte Abraxas schließlich hervor. "Du lügst. Du lügst! Du lügst!" Immer wieder rief er die Worte in den leeren Raum hinaus. Immer wieder und wieder, wie eine magische Beschwörungsformel, als wolle er sich so selbst die Wahrhaftigkeit der Worte bestätigen. "Du lügst... ",schluchzte er leise:"Ich habe nie derartige Gedanken gehabt. Ich habe keinen Hass in mir, der stark genug wäre ein Wesen wie dich zu erschaffen! Nein, nein!" *Nicht?* Abraxas konnte hören, wie sich ihm langsam Schritte näherten und kurz vor ihm zum Stehen kamen. *Du hasst nicht? Was ist mit Meantoris?* Abraxas schluckte. Das stimmte. Er hasste Meantoris seit dem Tag seiner Weihe abgrundtief, auch wenn er nicht wusste warum, aber die pechschwarze Flamme der Verachtung brannte hoch lodernd in ihm. *Und habe ich Recht?* Gehetzt schüttelte Abraxas den Kopf und wich einige Schritte zurück. "Selbst wenn es so wäre! Du hast gesagt, dass du die Ansammlung all meiner negativen Gedanken wärst. Aber diesen Hass, der ist noch nicht so lange in mir. Der existiert erst, seit du da bist! Du bist das der Grund für meinen Hass!" Sein zweites Ich nickte, schüttelte aber fast zeitgleich auch den Kopf. *Ja und nein. Es stimmt, dass du diesen Hass spürst seit ich erweckt wurde, aber er war schon immer in dir. Schon vor deiner Geburt. Du hast ihn nur vergessen. Dieses Gefühl hat lange in dir geschlafen und jetzt ist es aufgewacht und zeigt sich dir in all seiner Deutlichkeit. Auch wenn du noch nicht weißt warum.* Die Stimme verharrte einen Moment ruhig, lachte dann aber verächtlich:*Kein Wunder, du weißt ja nicht einmal, wer du selbst bist.* "Wer ich selbst bin?", wiederholte Abraxas monoton. "Du weißt es?" *Natürlich. Ich bin ja du.* Abraxas Arme hingen schlaf an den Seiten hinab. Aus seinem ganzem Körper war die Spannung gewichen. Wer er war? Wer war er denn schon weiter, außer einem kleinem unbedeutendem Vampir. Ein Wesen, das nicht wusste wohin es gehört und verzweifelt um sein Leben kämpfte. Nur ein Bauer auf einem riesigem Schachfeld. "Wer soll ich denn sein?",fragte er verwirrt. *Soll ich es dir zeigen?* So eine einfache Frage, doch wie schwer war die Antwort. Er wusste doch bereits wer er war, was wollte der böse Geist ihm da schon groß noch zeigen? Und wollte er es denn überhaupt sehen? *Was ist nun?* Abraxas Blick verklärte sich und er hob stolz den Kopf. Die roten Augen funkelten. "Zeig mir den Weg!",befahl er. Schlagartig veränderte sich die Umgebung, die Lichter stoben auseinander, umspielten sich im funkelnden Farbenrausch und verschwanden in der Dunkelheit. Um ihn herum war nichts mehr und doch war es nicht dunkel. In der Ferne begannen sich neue Formen zu manifestieren. Der warme, flackernde Schein von - Abraxas schrie auf und begann zu rennen. Er erkannte die Gebäude, die dort in Flammen standen. Das alte Herrenhaus, die Ställe und den riesigen Heuschober. Er kannte die Stimmen, die voller Verzweiflung schrieen und versuchten sich vor den sengenden Feuerarmen in Sicherheit zu bringen. Vergebens. Niemand würde diesen Tag überleben, das wusste Abraxas bereits jetzt. Als er den Platz erreichte, waren die Spuren der Verwüstung bereits deutlich zu erkennen. Entstellte Leichen, verkohlte Gesichter von Menschen, die er einst gekannt hatte. Wie ein Schlafwandler streifte Abraxas durch die Trümmerberge. Hier und da glühte noch ein Stück Holz, aber größtenteils stieg bereits stinkender Rauch in den nachtschwarzen Himmel hinauf. Abraxas blieb schließlich stehen. Heiße Tränen rannen sein Gesicht hinab. "Das kenne ich bereits", schluckte er leise. "Warum zeigst du mir das? WARUM?" Verzweifelter Schmerz und Verachtung schrieen aus seiner Stimme. "Das sind meine Erinnerungen!", schluchzte er. "Warum zeigst du mir DAS? Willst du mir weh tun?" Sein anderes Ich schüttelte den Kopf. Welche Ironie. Er hörte, wie es sich bewegte. Aber er konnte es weder sehen noch ergreifen. Wenn er diesen Bastard doch nur in die Finger kriegen könnte. Abraxas würde ihm zeigen, was wirklicher Hass war. "Hör auf damit!", verlangte er. "Ich will das nicht noch einmal sehen müssen. Ich habe es einmal erlebt. DAS REICHT." Über ihm lachte es plötzlich gehässig. *Du hast es erlebt sagst du? WAS hast du denn erlebt?* Hastig entfernte sich Abraxas ein paar Schritte von seinem jetzigen Standpunkt. Er wollte nicht antworten. Wozu? Um die Erinnerung noch mehr wach zu rufen? Sie schlief schon lange nicht mehr. Sie war hellwach und raste in seinem Kopf herum, warf sich gegen die Wände und schlug sie blutig. Dann antwortete er doch: "Das ist der Hof auf dem ich geboren wurde. Meine Familie ist überfallen wurden, von Räubern. Sie brannten alles nieder und raubten was sie in die Finger bekommen konnten. Ich habe überlebt, weil ich feige wie ich war, einfach wegrannte und meine Eltern im Stich ließ. Im Wald verirrte ich mich und traf auf Meantoris. Er nahm mich zu sich. Wenn du es unbedingt wissen willst!" Abraxas stampfte wütend mit dem Fuß auf und starrte auf den mit Asche übersäten Boden. "Ich habe mich einfach aus dem Staub gemacht!", würgte er hervor. "Habe sie alle im Stich gelassen. Meine Eltern, die Mägde und Knechte, die Tiere. Sie sind alle gestorben." Sein zweites Ich war merkwürdig still gewesen, während Abraxas gesprochen hatte, nun aber ergriff es gehässig lachend das Wort: *War das wirklich so? Wie kommt es dann, dass du dich an all das hier erinnern kannst? Hättest du nicht irgendwo im Wald herum krauchen müssen?* Abraxas wollte zu einer Antwort ansetzten, aber die Worte blieben ihm im Halse stecken. Das stimmte, wieso? *Ich sag dir warum. Deine Erinnerung ist nicht ganz zuverlässig. Meantoris hat sie nach seinem Zweck verändert.* Verblüfft schüttelte Abraxas den Kopf. Was sollte das jetzt? "Was soll das heißen?", fragte er. *Komm ich zeige es dir, schau nach rechts* Abraxas tat wie ihm gehießen und plötzlich nahm er zwei Gestalten war. Nein, halt nicht zwei, sondern drei. Neben den beiden hochgewachsenen Gestalten hockte noch eine ungleich kleinere Dritte. Ein vielleicht siebenjähriger Junge mit blauen Haaren. Abraxas blinzelte, aber das Bild verschwand nicht. "Wieso kann ich mich selbst sehen?", fragte er verwirrt. *Deine Seele hatte damals deinen Körper schon fast verlassen. Es war äußerer Gewalt, die dich zurück in deine Welt brachte. Aber das spielt jetzt keine Rolle. Schau dir die beiden Erwachsenen. Erkennst du sie nicht?* Abraxas betrachtete die beiden nun etwas genauer. Es waren zwei Männer, die sich drohend gegenüber standen. Merkwürdig, obwohl Abraxas ganz nah neben ihnen stand, schienen sie ihn nicht zu bemerken. Die eine der beiden Personen, die hinter welcher der kleine Abraxas hockte, war Meantoris. Aber wie anders sah er doch aus. Abraxas hatte es noch nie bemerkt, aber sein Meister war in den Jahren in denen er ihn kannte gealtert, stark gealtert. Jetzt zeigte er sich ihm noch wie ein Mann um die Fünfundvierzig, aber auf der Burg, da war er ein alter Greis, dem das schütter gewordenen weiße Haar um die dürre Figur spielte, der aber trotz allem noch nichts von seiner Autorität verloren hatte. Wie konnte das sein? Vampire alterten nicht. Und schon gar nicht innerhalb von siebzehn Jahren. Niemals. Was machte er hier? Abraxas hätte Meantoris erst später begegnen sollen, was tat er hier auf seinem heimatlichen Hof? Der Vampir verstand es nicht. Noch weniger aber begriff er was die andere Person hier zu suchen hatte. Abraxas Augen weiteten sich. Das konnte doch nicht sein. "Gib den Jungen heraus!",mahnte Dylan laut an und hob drohend sein wuchtiges Schwert. Der Vampir zuckte nicht einmal mit der Wimper, sondern zog den kleinen Kerl noch näher zu sich. Meantoris Stimme klang wie der zischende Laut einer Schlange. "Niemals! Er gehört mir! Er war schon vor seiner Geburt mein! Du hast kein Recht dazu ihn mir wegzunehmen!", schnarrte er dem Jäger zu. Aber Dylan nahm keine Notiz davon. Er machte einen Schritt nach vorne und wirbelte drohend das Schwert herum. "Warum ist er so wichtig für dich? Er ist doch nur ein kleiner Mensch" Die Augen das Vampirs rollten irre, als er Abraxas näher an sich drückte. Die Krallen des Ungeheuers schnitten hässliche Wunden in das weiche Fleisch des Jungen. Aber der reagierte überhaupt nicht. Der kleine Kerl starrte nur apathisch gerade aus und kein Laut drang über seine Lippen. Für ihn war die Zeit stehen geblieben. "Hihi. Du weißt es nicht. Du kannst es auch nicht wissen", lachte der Vampir irre. "Er ist so wichtig für mich, weil..." Plötzlich verblassten die Bilder. Meantoris und Dylan verschwanden im Nebel und das verbrannte Dorf löste sich auf. Abraxas schrie vor Enttäuschung laut auf. "WEIL? Warum? WARUM? Was ist mit mir, dass ich so wichtig bin? Warum geht es nicht weiter?" *Beruhige dich. Was hier passiert, ist vollkommen normal. Du wachst auf.* "Ich... wache auf?", wiederholte Abraxas verständnislos. *Ja du Trottel! Schon vergessen? Wir befinden uns in deiner Traumwelt! Du SCHLÄFST und irgendwann wacht man auf! Logisch*,fuhr die Stimme genervt auf. *Und jetzt verschwinde! Du wirst dich eh an nichts mehr erinnern können, bevor du das was du hier erlebt hast, nicht auch draußen wiederentdeckt hast. Denk daran. Das sind DEINE Erinnerungen. Nur du kannst sie erwecken. Und jetzt verzieh dich!" Es hätte keiner weiteren Aufforderung mehr bedurft. Um Abraxas herum stiegen Lichter nach oben und zerplatzen wie Seifenblasen unter der nicht vorhandenen Decke. Auch Abraxas fühlte wie er langsam leichter wurde und sanft nach oben stieg. Dahin wo das Licht war. Dorthin wollte er zurück. Nur noch ein letztes Wort. "Warum hast du das gemacht?", rief er in den Raum hinein. Die Antwort kam, doch nicht als gesprochenes Wort. Wie eine bekannte Melodie, brannte sie sich Abraxas ins Gedächtnis hinein und folgte ihm mit herüber in die Wirklichkeit. Abraxas schlug die Augen auf und beugte sich nach vorne. Zwei Worte. "Klare Verhältnisse", flüsterte er leise. Neben ihm fuhr Ensyis aus einer Art Wachschlaf nach oben. "Abraxas! Du bist wach! Endlich!", rief er erfreut. "Hast du eben was gesagt?" Abraxas blickte verwirrt in die grünen Augen des strahlenden Freundes und wiederholte dann monoton die beiden Wörter, die ihm auf der Zunge lagen "Klare Verhältnisse? Was soll das bedeuten?", fragte Ensyis verwundert, aber Abraxas schüttelte nur hilflos den Kopf. Er wusste es nicht. In ihm war nichts nur Leere und das unbestimmbare Gefühl etwas Wichtiges vergessen zu haben. Etwas sehr Wichtiges. "Na egal!", plapperte Ensyis munter drauf los :"Gott sei Dank bist du endlich wieder wach. Du hast drei Tage durchgeschlafen. Die Vampire hatten dich ganz schön zugerichtet. Du hättest beinahe das Zeitliche gesegnet." Vampire? Nur langsam kam die Erinnerung zurück. Ja er war mit Orinoco im Wald gewesen, da waren drei Vampire aufgetaucht und dann? Mehr wusste Abraxas nicht mehr. Betrübt schüttelte er den Kopf. Die blauen Strähnen hingen ihm ins Gesicht. Da war nichts. Ensyis bemerkte die Betrübtheit des Freundes überhaupt nicht, sondern wedelte nur aufgeregt mit einem Stück Papier vor Abraxas Nase herum. "Was ist das?", fragte der Vampir endlich. "Der Bescheid vom Jägerzirkel!", sagte Ensyis glücklich. "Sie werden jemanden hier herschicken! Ich werde wahrscheinlich einen neuen Ausbilder bekommen!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)