Stille Wasser gründen Tief von Carnidia (Die Tod ist eine Frau) ================================================================================ Wenn Zwei eine Reise tun ... ---------------------------- Leider hatte auch Arito zu den Unglücklichen gehört, die in dieser Nacht fast kein Auge zubekamen, da sein Zimmer direkt unter einem der in Mitleidenschaft gezogenen Dächer lag, und deshalb schlurfte er müde, den Rücksack auf den Rücken geschnallt, zum Treffpunkt beim Anwesen der Inuzuka. Irgendwie erinnerte ihn das Haus eher an einen großen Hundezwinger, als an einen Ort, wo Menschen wohnten. Im Gegensatz zur Wohnstatt der Hyuga, die man ohne große Probleme als einen halben Palast bezeichnen konnte, scherte sich bei den Inuzuka- Brothers niemand groß um Reinlichkeit oder Ordnung. Man musste dauernd aufpassen wo man hintrat um nicht in einen Freßnapf oder gar auf einen kleinen Hund zu treten. Auf dem Gang traf er dann einen müden Kiba. "Ich suche Kisa, wo muss ich hin?" Ein Arm wurde auf die Türe zum dritten Zimmer von rechts gestreckt. "Da!" Mit einem "Danke!" kämpfte sich der Iwajonin weiter durch den Flur und klopfte an. "Rein!" ein lautes Gähnen deutete an, dass der Besitzer dieser Anweisung noch nicht ganz fit war. Neugierig öffnete Arito die Tür. Der Raum war sehr spärlich eingerichtet. Außer einem niedrigen Tisch in der Mitte, gab es keinerlei Möbel. In zwei der Ecken, war Kleidung gestapelt, oder besser gesagt wild hin gepfeffert worden. Die eine Wäsche war wohl Gebraucht, die andere war einmal frisch gewaschen gewesen. Auch mit der Aufteilung der Kleidung nahm man es hier wohl nicht so genau, denn er konnte einige Kleidungsstücke erkennen, die eindeutig einer Frau gehören mussten. Verlegen wandte der Jonin den Kopf ab und blickte auf den Berg von Wölfen, in den langsam Bewegung kam. Kisa's Kopf erschien zwischen zweien und er streckte sich lautstark gähnend. Hätte Arito nicht gewusst, dass da ein Mann vor ihm stand, hätte er zugegeben, dass es absolut niedlich aussah. Für einen Kerl hatte der Inuzuka, aber auch ausgesprochen weibliche Proportionen! Arito schüttelte schnell den Kopf, bevor er noch auf komische Gedanken kam. Offensichtlich hatte Kisa in seiner vollen Montur geschlafen, denn was er trug, hatte keinerlei Ähnlichkeit mit einem Schlafanzug, es sei denn, die sahen bei ihm haargenau so aus, wie eine vollständige Anbu- Montur. Der Jonin aus Konoha streckte sich ein letztes Mal, kratzte sich hinter dem Ohr und stand auf. "Packen wir's! ... HALT!" Nach kurzem Zögern nahm er die Wolfsmaske und band sie einem der Wölfe um. "Pass bloß gut drauf auf! Wenn du sie im Garten verscharrst, stutz ich dir die Schnurrhaare!" ... ... ... Eine viertel Stunde später standen sie auf dem Anwesen der Uchiha vor einer rothaarigen Persönlichkeit, die an einem Zaumzeug einen grau- beigen Hippogreifen hielt. "Ok, das ist Sturmauge. Er frisst vor allem Skorpione, Insekten und so Kleinzeug, wenn ihr ihm was überlasst, mag er aber auch jedes andere Fleisch. Falls er nach jemandem schnappt, einfach eine scheuern, dann hört er schon auf. Wenn ihr ihn über Nacht frei fliegen lasst, versorgt er sich selbst und ist Morgens pünktlich wieder da. Solltet ihr ihm auch nur eine Feder krümmen seid ihr dran. Das gilt vor allem für dich Iwa!" Plötzlich breitete sich ein fieses Grinsen auf ihren Lippen aus und mit einem Blick auf Sturm fuhr sie fort. "Wenn ihr ihn mal besonders loben wollt, könnt ihr ihm ja einen Wolf gönnen, die mag er besonders." Kisa griff in ihre Hosentasche, zog ein Hundeleckerli heraus und warf es dem Hippogreif zu. Dieser fing es mit einer eleganten, ruckartigen Kopfbewegung und kaute erstmal misstrauisch daran herum. Anscheinend fiel die Prüfung zu Gunsten der Hundeführerin aus, denn er schluckte es schließlich herunter. "Zumindest brauchen wir uns jetzt für den Notfall keine Gedanken um den Proviant machen." konterte der Inuzuka ungerührt. Arito kam sich dumm vor, weil er nicht an eventuelle Verpflegung für das Tier gedacht hatte und wandte sich deshalb an Kisa. "Könntest du mir auch so ein Leckerli leihen?" Doch Carnidia ging dazwischen. "Verwöhnt ihn nicht zu sehr, er ist nun wirklich schon fett genug! Glaubst du, du kommst mit ihm klar?" Vorsichtig trat der Iwa vor und versuchte den grauen Kopf zu streicheln, was zur folge hatte, dass das Biest spielerisch nach seiner Hand schnappte. Blitzschnell holte er aus und verpasste Sturmauge einen leichten Klaps auf den Kopf. Die Rothaarige grinst breit. "Ich sehe schon ihr kommt spitze miteinander aus. Sattel hab ich keinen drauf, weil ihr seid schließlich zu zweit, den Hund kann sich der Iwa ja über den Schoß legen." Diese Bemerkung veranlasste Arito misstrauisch zum Begleiter des Inuzuka zu schielen, der blickte jedoch nur treuherzig und schwanzwedelnd zurück. Niemand hätte vermutet, dass dieses Monster ihn noch gestern zusammen mit seinem Herrchen zähnefletschend verfolgt hatte. Unsicher setzte sich der Jonin auf Sturmauge, welcher erwartungsvoll mit seinem Schweif schlug. Zumindest einer hier war ihm wohlgesonnen. Er griff nach vorne. Zwischen den Ohren wurden die Greifen in Iwa besonders gern gekrault. Das leise Brummen, dass der Hippogreif von sich gab, zeigte, dass auch dieser die Zuwendung genoss. Arito war schon etwas zuversichtlicher. "Bist ein braver Sturmauge!" Er wartete, bis Kisa sich hinter ihn gepflanzt hatte. Der klopfte vor Kosamui auf den Rücken ihres Reittieres und der Wolf sprang auf ... und versperrte dem Lenker die Sicht. "Also das ist jetzt etwas ungünstig ..." Doch der Konohaninja war gleich fertig. "Sitz Sturm!" und Sturm legte sich quer über Arito's Beine ... na wenigstens war das schön warm. Doch da kam schon der nächste Schock. Noch bevor er Carnidia fragen konnte, auf welche Befehle Sturmauge reagierte, gab sie dem Hippogreifen einen ordentlichen Klaps auf den Hintern und der trabte los. "WAAAAH! WIE SOLL ICH DENN LENKEN?" schrie er nach unten und bekam ein "NA MIT DEN ZÜGELN DU IDIOT!!" zurückgeworfen. Dann waren sie auch schon über den Häusern und die Besitzerin verschwand als kleiner Punkt am Boden. Dafür krallte sich nun der Erbe der Inuzuka an ihm fest. "WAS SOLL DAS HEISSEN 'WIE SOLL ICH LENKEN?' ICH DACHTE DU KANNST DAS!" Arito versuchte Sturmauge die Richtung anzugeben und bemerkte zuversichtlich, wie das Reittier auf jedes kleine Ziehen am Zügel butterweich reagierte. "ICH WAR MIR BLOSS EINEN AUGENBLICK LANG NICHT SICHER!" Kisa klang alles andere als glücklich. "MACH. DAS. JA. NICHT. NOCHMAL.!" Arito grinste ... das schien ja ganz so, als ob der coole Held aus dem Inuzukaclan tatsächlich nicht ganz flugfest war. Er versuchte es mit einem kleinen Sturzflug Richtung Erde. "LAAAAAAASS DAAAAAAAAS!" Ein kurze Blick nach hinten, zeigte ihm, dass Kisa die Augen fest zusammengepresst hatte und ein leichtes Grün seine süße Nase umspielte. Scheinheilig fragte der Iwa zurück "Was denn?" doch er bekam keine Antwort mehr. Dafür spürte er plötzlich die Zähne eines großen Wolfes, die an seine Oberschenkel drückten. "OK! OK! Ich hör ja schon auf!" Mit einem leichten Zug an den Zügeln, brachte er Sturmauge wieder in eine ruhigere Fluglage. ... ... ... "Ausweisen!" Der Wächter vor ihnen streckte die Hand nach den Dokumenten aus und musterte sie kritisch. Kisa reichte ihm die geforderten Papiere. "Sorry für den Hund hab ich keinen, aber er kann Männchen für sie machen, wenn sie wollen." Der Kirininja musterte den grimmig aussehenden Wolf vor ihm und blickte dann zurück auf den dazugehörigen Jungen ... laut Ausweis war dieser Kerl ein Mädchen, aber es hatte ihn ja nicht zu interessieren wie sie herumlief. Dann gab er ihm ... äh ihr die Papiere zurück. Wenn er sich über die Zusammenstellung Konoha und Iwa wunderte, so lies er es sich nicht anmerken. "Was wollt ihr hier?" Kisa nickte mit dem Kopf in Richtung des überdimensionierten Palastes, der protzig über der Stadt thronte. "Zu eurem Chef!" Arito war froh, dass sie Sturmauge im Wald gelassen hatten. Ursprünglich hatte er auch darauf bestehen wollen, dass Kisa seinen Wolf zurückließ, aber er hatte sich schlichtweg geweigert und so standen sie nun vor einem sowieso schon misstrauischem Torwächter, der sich gerade überlegte, ob dieser Wolf eine Gefahr für die Bürger seiner Stadt darstellte. ... oder auch nicht, denn plötzlich sah man in seinem Blick so etwas wie Mitleid. Mit einem "Viel Glück!" gewährte er ihnen endlich den Zugang zum Dorf. Kisa schritt fröhlich voran, während Arito besorgt hinterherging. "Ist das normal, dass sie einem viel Glück wünschen, wenn man zum Mizukagen will?" Sein unbekümmerter Vordermann zuckte nur kurz mit den Schultern, doch der Iwa bohrte beharrlich weiter. "Gibt dir das nicht zu denken?" Ein wohlbekanntes Knurren erklang, als er sich wieder zu nahe an den Konohaninja heranwagte, ... alles war beim Alten. "Nö wieso? Vielleicht wollte er einfach nur freundlich sein?" Der Jonin aus Iwa gab es auf und sah sich um. Im Gegensatz zum sehr prächtigen Palast, sah das Dorf mehr als heruntergekommen aus. Die Menschen um sie herum sahen ernster und teilweise abgehärmt aus. Ganz anders als daheim, oder gar im erfolgsverwöhnten Konoha. "Wir sollten uns zuerst ein Zimmer für die Nacht besorgen, denn dass wir heute noch einen Termin bekommen ist wohl mehr als unwahrscheinlich." Er dachte an die Schlangen, die in Iwa und in seiner Austauschstadt immer vor den Schaltern anstanden, wenn es um ein Gespräch mit den Kagen ging. Kisa nickte. "Ok, hatte sowie so vor erstmal vernünftig zu schlafen, bevor wir uns wieder auf den Rücken dieser Bestie wagen!" Empört runzelte Arito die Stirn. "Das ist keine Bestie! Ich finde Sturmauge wirklich cool! Dein Wolf, DAS ist eine Bestie!" Bevor er sich versah, blickte er in zwei zähnefletschende Gesichter, doch das konnte einen Iwajonin nicht so leicht beeindrucken. "SIEHST DU! Genau das meine ich!" Triumphierend grinste Kosamui breit, was Kisa dazu brachte nun ebenfalls ihre Mundwinkel nach oben zu verziehen. "Du wärst uns sowieso viel zu fett gewesen!" Mit diesen Worten wandte Kisa sich ab und stiefelte auf einen etwas heruntergekommen Gasthof zu, ohne sich darum zu kümmern, ob der Begleiter ihr folgte oder nicht. Eine Weile starrte ihr der Iwa sprachlos nach. Wie konnte es ein Kerl nur schaffen so süß auszusehen ... es war einfach unglaublich! Arito sah sich noch einmal um und erblickte etwas ... furchtbar schreckliches! "OH NEIN!" Das durfte doch nicht wahr sein! Schnell schritt er zu dem alten Mütterlein, dass ganz alleine eine schwere Tüte mit Einkäufen schleppte. "Darf ich ihnen behilflich sein?" Ein misstrauscher Blick aus zwei erfahrenen Augen wurde ihm zugeworfen. "Was willst du Junge?" Anscheinend war die arme in die Jahre gekommene Dame auch noch schwerhörig. "IHRE TÜTE!" Er zeigte mit dem Finger auf das schwere Gepäckstück. "WAAAS?" Fing die Alte an zu kreischen. Sie begann mit ihrem alten Stock auf den Iwa einzuschlagen. "Ihr Lausbuam werd auch immer frecher! Einer armen alten Frau, das täglich Brot wegnehmen wollen! Schau bloß dass du weiter kommst du Herumtreiber!" Mit beiden Armen den Kopf schützend zog sich Arito zum sich am Boden kugelnden Kisa, mehr oder weniger elegant zurück, permanent "Entschuldigung" und "Das ist ein Missverständnis!" stammelnd. Betreten rieb Kosamui sich den Kopf und blickte argwöhnisch auf die immer noch schimpfende Oma zurück. "Die Leute hier sind aber ganz schön misstrauisch!" Sein Begleiter war noch immer damit beschäftigt sich die Lachtränen aus dem Gesicht zu wischen und einigermaßen ernst zu wirken. "Meihihihihi..." weiter kam er nicht, denn erneut schüttelte ihn die Fröhlichkeit. Der Iwa verschob schmollend die Unterlippe nach vorne. "Ja lach nur! ... wer den Schaden hat ... ich räch mich beim Rückflug!" Ein immer noch breit grinsender Kisa gab ihm einen Kameradschaftliche Knuff in die Rippen. "Jetzt sei doch nicht so. Lass uns lieber schaun, dass wir hier fertig werden!" Gezielt steuerten die Beiden auf eine etwas schäbige, aber offensichtlich einzige Herberge weit und breit zu. Als sie an der Rezeption standen, war niemand zu sehen. Kisa zuckte mit den Schultern und haute einmal kräftig auf die vorhandene Glocke. "DING!" Nichts rührte sich. "HALLO? WIR HÄTTEN GERN EIN ZIMMER!" Eine Türe auf der Seite öffnete sich und ein junger Kerl kam herein. "Ja?" sein Blick fiel auf Sturm und die Augen wurden groß. "OOHH! Ist das ein echter Wolf? Ist der zahm? Darf ich den mal streicheln?" Ein hoffnungsvoller Blick wurde Kisa zugeworfen. Der Konohaninja grinste breit "Klar! Streichelst du gern Wölfe?" Der Angestellte des Hotels grinste anzüglich zurück. "Wenn sie zahm sind, ... nicht nur die!" Kisa legten den Kopf schief. "Aber du musst aufpassen, selbst die zahmen beißen manchmal." Der Ninja aus Kiri richtete sich auf und ging langsam hinter den Tresen. Er lehnte sich vor, bis seine Nase fast an die von der Wolfsbesitzerin stieß. "Das riskier ich gern!" Arito glaubte er hörte nicht recht! Eine unbestimmte Wut baute sich in seinem Magen auf und ohne dass er genau hätte sagen können warum, machte er einen großen Schritt nach vorne. "Wir hätten gern ein Doppelzimmer." Er ignorierte den überrascht, amüsierten Blick den Kisa ihm zuwarf und konzentrierte sich ganz auf den Kiri vor ihm, der wiederum ihn ignorierte. "Ist Ihnen das auch recht?" Doch der Konohaninja lachte nur und meinte "Ich hab ja Sturm!" Arito verstand die Argumentation nicht ganz, aber diese ganze Situation war sowieso schon so absurd, dass er nichts mehr weiter von sich gab. Stumm nahm er den Zimmerschlüssel entgegen und sie brachten gemeinsam ihr Zeug in das ... wenn man beide Augen zu machte hätte man es vielleicht als Gästezimmer bezeichnen können, aber sie hatten ja keine große Wahl. "Ich nehm das Bett auf der Fensterseite!" Kisa knallte seinen Rucksack auf das Stroh und Arito stellte den seinen ordentlich neben demselben ab. "Bist du eigentlich immer so überordentlich?" Kopfschüttelnd sah sein Begleiter auf die ordentlich gestapelte Wäsche, als der Iwa seinen Schlafanzug unter dem Kopfkissen platzierte. "Man kann es in beide Richtungen übertreiben!" war dessen einziger Kommentar dazu. Der Anbu grinste breit. "Ich habe keine Ahnung auf was du anspielst. ... Jetzt lass uns endlich gehen!" Gemeinsam stapften sie den Hügel hinauf, bis sie vor einem großen Tor standen. Sturm schnuffelte kurz und fing dann an zu knurren, als ein Wächter hervortrat und ihre Papiere untersuchte. Kisa zuckte entschuldigend mit den Schultern. "Sorry! Normalerweise is er ganz brav!" und setzte ein halbherziges "Aus!" hinterher, was natürlich überhaupt nichts half. "Was wollt ihr vom Mizukagen?" Weil er keine weiter flapsige Antwort vom Konohaninja riskieren wollte, griff Arito nun ein. "Wir erbringen dem ehrenwerten und weisen Führer von Kiri unsere Grüße und wollen ihn in einer wichtigen Sache, bezüglich der Heirat seines Sohnes, dem ehrenwerten Kaito Shadime sprechen. Sein Name ist Kisa Inuzuka, der Erbe des berühmten Clans aus Konoha und mein bescheidener Name tut hier nicht's zur Sache." Der Wächter gab ihnen die Papiere zurück. Mit einem kurzangebundenen "Ich werde euch melden." stapfte er den restlichen Hügel hinauf. Verwundert blickte Arito zu seinem Begleiter. "Kaito scheint hier nicht sonderlich beliebt zu sein? Wir sollten uns umhören, vielleicht bekommen wir doch noch etwas interessantes heraus!" Kisa schnüffelte zusammen mit Sturm an allen Ecken und Enden in der Gegend herum und grinste dann plötzlich breit. "Und ich weiß auch schon wie wir herausfinden, wie furchtbar dieses Mizu- Söhnchen tatsächlich ist ..." Seine Miene verhieß nicht's Gutes, aber schon kam der Wächter zurück und der Iwa musste schweigen. ... ... ... Kaito reckte den Kopf und konzentrierte sich auf seine Puppen in Kiri. Eine Kisa und Arito waren dort! Schnell schloss er die Türe zu seinem Zimmer zu. Er durfte jetzt nicht gestört werden. Dass diese Freunde von Hinata ihre Nase aber auch dauernd in Dinge stecken mussten, die sie nicht's angingen! Das war ja wohl wieder typisch Konoha! Vielleicht versuchten sie Einfluss auf seinen Vater zu nehmen! ... na diese blöden Anfänger würden sich noch wundern. Er setzte sich auf den Boden und schloss die Augen. ... ... ... "Kommt mit!" Erstaunt hob Arito die Augenbrauen. Das ging aber schnell! Bei den anderen Kagen musste man im Normalfall viel länger warten. Misstrauisch folgte er mit seinem sorglosen Begleiter dem Angestellten. Der Garten um ihn herum war außerordentlich gut gepflegt und ein krasser Gegensatz zu dem etwas verwahrlosten Dorf. Auch das Haus selbst war riesig, reichverziert und beeindruckend. Obwohl das Klima hier sehr feucht war, konnte man an keiner Stelle des Daches Moos entdecken und auch der Boden war so sauber, dass man sicherlich von ihm hätte essen können. Fast war er in Versuchung seine Schuhe auszuziehen. Stumm wurden sie von dem Wächter durch das Haus geführt. Links und Rechts waren kostbarste Statuen und Gemälde aufgestellt worden. Die meisten zeigten Schlachten oder heimliche Attentäter ... auch eine Methode mit seiner Macht anzugeben. Mittendrin brach Sturm nach rechts aus und verschwand, Arito wollte ihn schon zurückrufen, als Kisa seine Hand mahnend an die Lippen legte. Eine große, protzige Türe wurde wie von Geisterhand aufgestoßen und führte in einen großen Raum mit je 5 Säulen zu beiden Seiten. Gegenüber von ihnen thronte der Mizukage vor einem prächtigen Schreibtisch. Trotz seines Alters schien der Herrscher von Kiri noch überraschend gut in Form zu sein. Er hob den Kopf und Arito lies sich zu einer tiefen Verbeugung fallen. Sogar Kisa verneigte sich, auch wenn bei weitem nicht so weit wie Arito, schließlich war er der Erbe eines berühmten Clans und ihm dabei um Ränge über. Das erklärte auch, warum der Mizukage den Iwa komplett übersah. "Kisa, was? Erbe des großen Inuzuka- Clans, was? War die Älteste nicht eine Frau? War dir deine große Schwester im Weg, was? Das mag ich! Tüchtige Ninjas, die wissen, was sie wann zu tun haben! Was möchtest du Kleiner?" EINE ÄLTESTE? Ein gefährliches Glitzern trat in Kisa's Augen und der Iwa befürchtete das Schlimmste. Der Mizukage war nicht gerade für seine große Geduld bekannt ... genauso wie der Konohaninja neben ihm. "Mein Lord ehrt mich, aber ich muss ihn leider enttäuschen. Ich BIN die älteste Tochter des Hauses der Inuzuka!" Arito musste diese Information erst einmal verarbeiten. ...Kisa ... war ... eine ... DAME? OH GOTT! Was hatte er getan! Das schlechte Gewissen sprang ihn an. Kisa dagegen nutzte die Gelegenheit und fuhr gleich fort. "Wir sind hier im Auftrag Kaito's. Bei uns ist es üblich bei der Hochzeit ein von den Eltern unterschriebenes Papier vorzulegen, in dem steht, dass er absolut freiwillig heiratet und nicht dazu gezwungen wird. ... sagen sie ... sind so viele Tote als Diener genügend für Kaito und sie? Ich habe gehört sie sollen sehr dumm sein." Der Mizukage winkte ab. "Kein Problem! Tja ... es mag sein, dass sie tatsächlich etwas dümmer sind, aber dafür hundertprozentig Loyal, mein Kind und darauf kann ein Mann in meiner Position einfach nicht mehr verzichten!" Kisa nickte zustimmend, als ob sie genau wüsste, wovon der Kage vor ihr sprach. "Da kann ich ihnen nur zustimmen! Wenn wir unsere Hunde nicht hätten ... die Attentäter werden wirklich immer schlimmer!" Sie nahm das Stück Papier entgegen, das ihr der Herrscher von Kiri entgegenstrecke und verneigte sich noch einmal. "Vielen Dank, dass wir ihre sowieso schon so begrenzte Zeit in Anspruch nehmen durften." Zehn Minuten standen sie wieder vor dem Tor. Sturm war von irgendwo her angetrabt gekommen und hatte sich ihnen wieder angeschlossen. Arito fuchtelte mit beiden Armen in der Gegend herum. "Oh Gott! Wenn ich das gewusst hätte, dass Ihr eine Dame seid! Es tut mir leid! Ich werde sofort ein anderes Zimmer nehmen." Doch Kisa lachte nur. "Wir waren beim 'Du' schon vergessen? Zweitens hast du nicht gefragt und drittens is mir das relativ wurscht was du machst, Hauptsache du lässt mich in Ruhe schlafen. ... ich hab schon lange keinen Ruf mehr, den ich verlieren könnte. Viertens würde ich dir übrigens raten in meiner Nähe zu bleiben, wenn du die Nacht überleben willst." Arito runzelte verärgert die Stirn. "Du vergisst, dass ich ein Jonin bin! Ich bin durchaus in der Lage dich zu beschützen!" Zwei fast schwarze Augen blitzten auf, als Kisa ihn mit dem Zeigefinger auf die Brust tippte. "GUT! Herr Beschützer! Dann ist dir sicher auch aufgefallen, dass in diesem Haus!" Damit zeigte sie auf den Palast neben sich. "Absolut niemand, und mit NIEMAND meine ich auch NIEMAND, mehr am Leben ist! ... die Frage ist nur ... welcher Nekromant ist mächtig genug den halben Hofstaat am Leben zu erhalten, wenn er selbst nicht einmal anwesend ist!" Der Iwa war erst einmal viel zu geschockt um eine vernünftige Antwort zu geben ... aber dann. "Woher ... woher weißt du das alles?" Kisa sprach leiser und zog ihn vom Palast weg. "Nun ... erstmal stinkt dieser Wächter, und übrigens jeder andere in diesem Haus dermaßen nach Tod, wie es normalerweise nur Leichen tun und zweitens ist in der Küche seit etwa ... mindestens zwei Monaten nichts mehr gekocht worden. ... ich habe Sturm hingeschickt! ... die Frage ist nur, warum der Mann, der den Mizukagen geführt hat uns unbedingt dieses Formular aushändigen wollte!" Mit diesen Worten ließ sie das Ding achtlos fallen. Arito riss den Mund auf "Aber ... vor ziemlich genau zwei Monaten ... ist ... Kaito in Konoha angekommen!" er erinnerte sich an das was Hinata damals zu Shadime gesagt hatte. "Oh NEIN! Hinata muss das damals auch gerochen haben, denn sie sagte Kaito und seine Begleiterinnen würden auch nach Tod riechen! ... wir müssen sofort zurück und sie warnen!" Kisa's Augen wurden zu schmalen Schlitzen und sie nickte. "Lass uns hier bloß abhauen! ... schade um unsere Sachen!" Eilig schritten sie in Richtung Ausgang von Kiri. Sie waren hier auf fremdem Territorium und jede Sekunde, die sie hier länger waren, gab ihrem unsichtbaren Gegner Zeit zum Gegenschlag aus zu holen. Arito hatte Angst um Sturmauge. Hoffentlich wurde er nicht gefunden! Kisa schien ähnliche Gedanken zu haben. "Hoffentlich ist mit dem Flugvieh alles in Ordnung, sonst macht Carnidia sicher Kleinholz aus uns." Schon kamen sie am Holztor an sie schienen einen kleinen Vorsprung herausgearbeitet zu haben, denn der Wächter öffnete ihnen das Tor anstandslos. "Sie sind hier! Sie warten nur auf uns!" Arito erschrak und zog seine Waffen. Es waren zwei Spezialanfertigungen, die erst einmal aussahen wie zwei eiserne Krallen mit Griff, nur länger als sie jemals bei einem Tier gewachsen wären mit einem leisen klicken rasteten sie am Unterarm ein. Irgendwie erinnerten sie an gebogenen Ypsilons. Er blickte sich um. In dem Wald vor ihnen schien etwas ... viele etwas auf sie zu warten. Er konnte geradezu spüren, wie Tausende von ungesehenen Augen, verborgen im grünen Schatten, auf ihn starrten. Hin und wieder bewegte sich ein Ast oder ein Strauch. Nicht als ob der Wind daran schuld wäre, sondern als ob eine Kreatur aus Versehen dagegen gestoßen wäre. Auch Kisa zog ihre Ochsenherde und mit einem leisen Schnalzen ihrer Zunge begann nun auch Sturm NOCH größer zu werden. "Komm sitz auf, vielleicht kommen wir so noch einmal davon!" Auf dem Riesenwolf fanden beide bequem Platz. Arito beugte sich nach vorne. "Siehst du die Hügel da vorne? Wenn du uns da hinbringen kannst, sind wir erstmal gerettet! Außerdem kann uns Sturmauge dort leichter sehen!" Kisa nickte verstehend. "Dass sollte zu schaffen sein! ... Halt dich fest!" Und Sturm sprintete ruckartig los. Kaum erreichten sie die ersten Büsche griffen Hände nach den Läufen des Wolfes, doch dieser wich geschickt aus. Sie schienen überall zu sein. Aus den Bäumen, von oben und von unten wurden verrostete Waffen nach ihnen geschlagen, Hände grapschten nach allem, was in ihre Nähe kam und Füße traten aus. "Beim großen Erdbeben, wie viele sind das eigentlich!" Kisa klang konzentriert! "Glaub mir, ... viel zu viele! Ich glaube er hat jede Leiche, die noch einigermaßen beieinander ist aus dem Grab geholt!" Ein Skelettartiger Hirsch raste frontal auf sie zu. "Halt dich fest!" Sturm sprang mit einem gewaltigen Satz über das untote Tier hinweg. Doch auf einmal tauchte vor ihnen eine Schwarze Wolke auf. Noch bevor Kisa reagieren konnte waren sie hindurch und der Riesenwolf krümmte sich in einem gewaltigen Niesen. Das brachte ihn, zusammen mit seiner Last, aus dem Gleichgewicht und er krachte mit einem ekelerregendem Knacken gegen den nächsten Baum. Hoffentlich war das nicht sein Genick! "PFEFFER! Diese ... rücksichtslosen #*!"/&%/!" Kisa stürmte zu ihrem Hund. "Gott sei Dank! Nur eine Rippe!" Arito konnte diese Erleichterung nicht wirklich teilen von allen Seiten stürmten nun Untote auf sie ein und seine Krallen waren dagegen alles andere als effektiv. Zudem musste er darauf Achten nicht in die Nähe seiner Mitstreiterin zu kommen, denn nun wütete Kisa nun mit unerbittlicher Stärke unter ihnen. Ihre Ochsenherde traf ein ums andere Mal und dort wo sie auf halb verfaultes Fleisch schlug, blieb nichts auf dem anderen. Sie hatte sich schützend über den nun wieder etwas geschrumpften Sturm gestellt, damit ihm nichts passierte, doch das half nichts gegen die Armee, die nun auf die beiden Ninjas einstürmte. Ratten, Wiesel, Wildschweine, Rehe, Krieger, Diener, Bauern, Pferde, Katzen, Vögel, Insekten und Fische. Es war unglaublich, was dieser Nekromant entfesseln konnte! "Bei drei hörst du für fünf Sekunden auf zu Schlagen! OK?" Arito begann seine Fingerzeichen zu formen. Ratte. Hahn. Schwein ... "Eins! Zwei! KUNST DES NEBELVERSTECKS! DREI!" Er atmete lange aus und dichter, weißer Nebel entstand um ihn herum! Sofort eilte er zu Kisa, packte sie an der Hand und drückte ihr Sturm vorsichtig in den Arm. Dann begannen sie weiter in Richtung Hügel zu rennen als wäre der Teufel persönlich hinter ihnen her ... was in gewisser Weise ja auch stimmte. Nur all zu oft stiegen sie auf etwas, was verdächtig knackte, aber sie sahen nie nach unten. Hände griffen nach ihnen und gruben sich mit unmenschlicher Stärke in die Muskeln. Der Iwajonin schlug sie mit seinen Krallen einfach ab, er hatte nicht die Zeit sich aufhalten zu lassen. Das kalte Grauen sass ihnen im Nacken. Arito war der festen Überzeugung, dass er wohl nie mehr eine Nacht ohne Alpträume hinter sich bringen würde. Sein Nebel war zwar notwendig gewesen, aber er tat das seinige dazu die Situation noch trostloser und unheimlicher wirken zu lassen. Kisa verzichtete auf ihre Ochsenherde. Zu groß war die Gefahr, dass die Waffe sich irgendwo verheddern würde. Äste schlugen ihnen um die Ohren und fügten ihnen weiter Kratzer hinzu. Ihre Sinne waren auf's äußerste gespannt um einerseits nicht die Richtung zu verlieren, auf der anderen nicht gegen Bäume zu rennen oder in Gruben zu stürzen. Hin und wieder gab Kisa ein "Rechts" oder "Links" von sich, wenn sie vor ihnen eine größere Ansammlung von Toten roch. Zu allem Überfluss begann der Nebel sich nun auch aufzulösen, aber da konnten sie schon den Anstieg des Hügels unter sich spüren. "Zum Gipfel!" schnaufte der Jonin aus Iwa. Sie rannten was ihre Lungen hergaben. Ein Fuß folgte dem anderen in gleichbleibendem Takt wobei der Anstieg nicht gerade dazu beitrug, dass sie schneller wurden. Arito krempelte seinen Arm hoch und formte einige Fingerzeichen. "Verteidige mich, bitte! SUMMONING- NO- JUTSU! ICH RUFE DICH OH FELSENZERSCHMETTERER!" Eine gewaltiger Rauchwolke versperrte gnädig einige Sekunden lang gnädig den Blick auf die Armee von Toten, die sie nun eingekreist hatte. Körperteile, die niemals hätten das Tageslicht erblicken sollen wurden nun kurzzeitig hinter einer weißen Wand verborgen. Vor Arito war ein großer ... "Netter Hamster" Kisa, die ihre Ochsenherde gezogen hatte und angriffsbereit über Sturm dastand, konnte den ironischen Unterton nicht ganz aus ihrer Stimme verbannen. Arito blickte ärgerlich "Nicht Hamster! Das ist Felsenzerschmetterer, ein Murmeltier!" "Klappe Kosamui! Ich kann selber sprechen." Mit einem gemütlichen Blick auf die anrückende Horde seufzte das überdimensionierte Fellknäul. "Sag mal kann das sein, dass du eine Vorliebe für aussichtslose Situationen hast? Immer reitest du dich in irgendwas rein und ich soll dich dann retten! ... aber das hab ich ja schon immer deiner Mutter gesagt. 'Cera' hab ich zu ihr gesagt 'Cera, dieser Junge wird dir nur Ärger bringen!' Ja das habe ich gesagt und wie man sieht hatte ich Recht!" Er warf einen Blick auf Kisa, die bereits die ersten Untoten beiseite schmettern musste. "Wenigstens hast du diesmal angenehme Begleitung! Na dann lasst mich mal machen!" Mit diesen Worten rollte er sich neben Sturm zusammen und schlief ein. "Kisa! Komm her! Schnell!" Verwirrt tat die Anbu wie ihr geheißen. Ihr Blick fiel auf den nun schlafenden 'Felsenzerschmetterer' und ihre Augen wurden groß. "WAS SOLL DENN DAS JETZT! Wie kann der in so einer Situation einfach einschlafen! ICH GLAUB ICH SPINN ..." Was immer die Inuzuka sonst noch aussprach, es ging in einem gewaltigen Donnern unter, dass von dem Fellknäul vor ihnen seinen Ausgang hatte. Kisa hielt sich die Ohren zu. Wie konnte ein so kleines Tier dermaßen schnarchen? Doch das war noch nicht alles. Das Murmeltier machte seinem Namen alle Ehre. Vor Sturm und damit unter den Füßen, Krallen, Pfoten und Hufen der Untoten brach plötzlich die Erde in zwei gewaltige Teile und begann die gewaltigen Massen der Angreifer wie ein gefräßiges Maul zu verschlingen. Mit einem letzten Aufkreischen fielen die meisten von ihnen hinein, der Rest begann langsam aber sicher den Halt zu verlieren und in Richtung bereits nicht mehr sichtbarem Boden abzurutschen. Kisa starrte mit offenem Mund auf das Geschehen vor sich. "ICH GLAUB ICH SPINN!" Doch Arito ging nicht darauf ein. Er packte das immer noch schlafende Murmeltier und winkte mit beiden Armen einem größer werdenden Punkt am Himmel zu. "STURMAUGE!" Der Graben hatte aufgehört zu wachsen und ein lautes Rauschen verkündete, dass das Meer den neu entstandenen Riss in der Erde gnadenlos für sich beanspruchte. Der Hippogreif setzte zur Landung an. Da erhob sich eine schwarze, kreischende Wolke aus dem Wald. Insekten schwirrten neben Vögeln und Fledermäusen auf sie zu. Schnell sprangen die beiden Ninjas auf und weiter ging es. Sturm ließ ein leises Jaulen hören, doch noch konnten sie auf ihn keine Rücksicht nehmen. Der Hippogreif fing sofort an zu galoppieren und nach Ewigkeiten endlich hoben sie vom Boden ab und flogen dem Meer entgegen. Flügel durchpeitschten die Luft und Sturmauge gewann ständig an Geschwindigkeit. Endlich hatten sie ihre Verfolger abgehängt. ... ... ... Kaito knurrten wütend auf und grinste dann. Diese beiden waren ja eine echte Herausforderung! Er war überrascht! Aber wenn sie dachten, dass sie so leicht davonkommen würden, hatten sie sich geschnitten. Eigentlich hatte er gehofft Kisa als Geisel zu bekommen, aber ... was nicht sein sollte. Erneut schloss er die Augen und konzentrierte seinen Geist ... es war ja nicht so, dass er NUR in der Nekromantie bewandert gewesen wäre. Er beherrschte auch durchaus die üblichen Kirigakure Jutsus, wie zum Beispiel das Erzeugen eines Hurrikans, was besonders einfach war, wenn größere Wassermassen in der Nähe waren. Für größere Schlachten absolut ungeeignet ... aber hier brauchte er ja keine Rücksicht auf eventuelle unschuldige Opfer zu nehmen! ... ... ... Misstrauisch schnüffelte Kisa in der Luft. "Da braut sich was zusammen! ... ich hoffe du bist Wasserfest!" Besorgt sah sich Arito um und versuchte mit Sturmauge noch etwas an Höhe zu gewinnen, was nicht leicht war, da alle Luft um ihn herum wild in alle Richtungen zerrte. Es gab kein System, das er hätte ausnutzen können. In einem Augenblick schwebte er im Aufwind und eine Sekunde riss sie ein Luftloch nach unten. "Können wir es irgendwie vermeiden?" Ein kurzer Blick in fast schwarze Augen über einer leicht lindgrünen Nase, machte ihm klar, dass diese Hoffnung vergebens war. "Das schaffen wir schon." Er versuchte ermutigend zu klingen. "Weißt du noch wie ich gesagt habe ich würde mich rächen?" Kisa hob fragend die Augenbrauen. "Ich denke ich habe bald die ideale Gelegenheit dazu!" Noch bevor er ausgesprochen hatte, erfasste die erste Sturmbö die Flüchtlinge und versuchte den Hippogreifen umzuwerfen. Dieser wurde für einen Augenblick aus dem Gleichgewicht gebracht und haltlos herumgewirbelt, fing sich jedoch kurz darauf wieder. Leider war dies nur der Anfang. Immer heftiger wurde das Reittier hin und hergeworfen und eine eiserne Faust schlug sie wie einen kleinen Ball immer wieder mal hier und mal dort hin. Bald schon gab Arito es auf die Richtung halten zu wollen und setzte all sein und Sturmauges Können dazu ein nicht zu viel Höhe zu verlieren. Felszerschmetterer war ziemlich bald mit der Bemerkung "Wird mir zu ungemütlich!" in einer Rauchwolke verschwunden. Als wäre es nicht genug fing es auf einmal an zu hageln. Taubeneingroße Körner prasselten herunter und ließen die vier nur all zu bald jeden einzelnen Knochen im Leib spüren. Arito beugte sich nach vorne um den Wolf wenigstens etwas vor dem Niederschlag zu schützen und er spürte, wie sich die Inuzuka an seinen Rücken drängte. Ihre beiden tierischen Gefährten heulten immer wieder schmerzhaft auf, wenn ein Hagelkorn auf eine empfindliche Stelle traf. Die Jacken über die Köpfe gezogen schwankten die beiden Ninjas zwischen Hoffen und Bangen. Decken hätten die Schläge gemildert, aber die lagen in einem namenlosen Hotel in Kiri. Schnell spürten sie jeden Knochen und jeden einzelnen Muskel in ihrem Körper. "DAS GIBT MORGEN BESTIMMT LUSTIGE FLECKEN!" Arito lachte nicht. Viel zu sehr war er damit beschäftigt nach einem Landeplatz zu suchen. Er wollte es Kisa nicht sagen um sie nicht unnötig zu beunruhigen, aber nach dem Hagel würde Regen folgen ... und dann würde sich das Gefieder des Hippogreifen vollsaugen ... und sie würden sinken ... Sturm war zu schwer verletzt um noch ordentlich schwimmen zu können, selbst wenn die Wellen ganz ruhig wären, was natürlich nicht der Fall war. Er kniff die Lippen zusammen. Proviant, ganz zu schweigen von Verbandszeug hatten sie auch keines! 'Nicht aufgeben!' Ermahnte er sich und ließ weiterhin seinen Blick schweifen. Es war zum Murmeltiermelken! Er sah nicht sonderlich weit wegen dem Hagel, aber er konnte nicht tiefer gehen, weil es zu riskant war, jetzt schon an Höhe zu verlieren. Endlich wurden die Körner kleiner, aber dafür fielen die ersten kleinen Tropfen. "SIEHST DU IRGENDWO EINE INSEL?" brüllte der Iwa um den Sturm zu übertönen. Für eine Sekunde wurde die Sicht besser und er konnte deutlich erkennen, dass sie von Wasser und NUR Wasser umgeben waren. Sein Herz sank, als er erkannte, dass sie wohl kaum eine Chance hatten zu überleben, ... ganz zu schweigen von Sturm, doch er schwieg auch weiterhin. Dann war die Sekunde um und der Himmel öffnete seine Schleusen. Wasser stürzte auf sie herab, kalt und hart. Traf auf die sowieso schon wunden Stellen und vergrößerte den Schmerz nur noch weiter. Wie befürchtet begann der Hippogreif nun langsam zu sinken. Arito hoffte nur, dass es Kisa möglichst lange verborgen blieb. Immer schneller verlor er Meter um Meter an den Sturm. Dann konnte er die ersten Schaumkronen erkennen, die gierig nach ihnen griffen. "HE! STEUERMANN! FLIEG GEFÄLLIGST ETWAS HÖHER!" Der Iwa versuchte es mit Witz! "DASS ICH DIESEN SATZ MAL VON DIR HÖREN WÜRDE, MISS HÖHENANGST!" Trotz der ernsten Lage konnte Kisa es nicht lassen zurück zu sticheln. "ICH BIN JA AUCH DER MEINUNG, DASS DU DRINGEND MAL WIEDER BADEN SOLLTEST, ABER ICH FINDE DAS EINEN UNGÜNSTIGEN ZEITPUNKT!" Das warme Gefühl an seinem Rücken schwand dahin. Kisa hatte erneut ihre Ochsenherde gezogen. Auch wenn es nicht so aussah, so hatte sie doch schon länger bemerkt, dass sie langsam, aber stetig nach unten absackten. Sie wirkte ein paar Fingerzeichen und führte ihren Daumen zum Mund. Die Inuzuka war sich nicht sicher ob diese Jutsu auch im Wasser gewirkt werden konnte, aber ... wer nichts riskiert, kann bekanntlich auch nichts gewinnen ... und wenn sie ehrlich war hatten sie nicht mehr viel zu verlieren. Außerdem leckten die ersten Gischtspritzer an ihren Beinen ... nicht dass sie dort nicht sowieso schon völlig durchnässt gewesen wäre. Sie biss sich in den Daumen und strich dessen Blut auf die erste der Kugeln, einem, die zähne fletschenden, wilden Wolf. Der blutende Zeigefinger berührte kurz darauf das Gesicht einer nicht minder grimmigen Wölfin. Mittelfinger- ein noch junger, milde blickender Wolf. Ringfinger - eine erfahrene Wölfin mit einer langen Narbe von der Schnauze bis hinter die Ohren. Kleiner Finger - erneut eine Wölfin mit einem ernsten, wissenden Blick. Mit einem "WIR SEHEN UNS UNTEN!" sprang sie vom Rücken des Hippogreif's und wurde sofort von einer heran rollenden Welle verschluckt. "KIIISAA!" Wieder besseres Wissen zwang er Sturmauge zu einem Sturzflug hinterher, doch es war zu spät, er konnte sie nirgendwo entdecken! Diese blöde Kuh glaubte doch nicht, dass er sie zurückließ! Hoffte die Erbin, dass wenn sie sich opferte die Last für den Hippogreifen wieder leicht genug werden würde um weiterfliegen zu können? Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte sich Arito doch schon längst geopfert. "KIIIISAAAA!" Er strengte seine Augen an um vielleicht einen braunen Haarschopf in den Wellen ausmachen zu können, hatte aber keinen Erfolg. Zu allem Überfluss gingen nun auch Sturmauge die letzten Reserven aus und mit einem letzten, verzweifeltem Flügelschlagen versanken die drei unter einer gewaltigen Welle. ... ... ... Kaito war mit sich zufrieden. Zwar hatte ihn diese Aktion etwas erschöpft, aber er hasste halbe Sachen. Wenn er jemanden tot sehen wollte und die Möglichkeit bekam, dann nutzte er sie auch. Diese Regel war einfach und effizient und hatte ihn so weit gebracht, wie er jetzt war. Morgen Abend würde er nach ihren Körpern suchen um sich zu versichern, dass sie auch wirklich tot waren, aber heute war er zu erschöpft dazu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)