Stille Wasser gründen Tief von Carnidia (Die Tod ist eine Frau) ================================================================================ Chuninprüfung(2), der Zylinder: ------------------------------- #Ich finde das beste Kapitel in der gesamten FF, da bin ich furchtbar stolz drauf ...also ... ANDACHT! JETZT! ^.^v# Sie mussten vor dem Tor mit den anderen Anwärtern abwarten, bis auch die Letzten ankamen. Die Erbin der Hyuga fachsimpelte währendessen unter Narutos wachsamen Augen, mit der Löwengruppe angeregt über berühmte Clans in Iwa und Suna. Dann ging es mit den Teams, die bestanden hatten, ohne Pause zur Zweiten der drei Prüfungen. Wieder wurden sie von dem braunhaarigen Prüfer angeführt, den sie auch schon aus dem ersten Test kannten. Die Reise ging durch beeindruckende Schluchten, vorbei an verkümmerter Vegetation und bizarren Felsformationen. Schließlich landeten die nun mehr 23 Gruppen vor einem gewaltigen Berg, der wie ein Zylinder geformt war. Die Wände waren fast senkrecht und die nicht sichtbare Spitze verschwand in den Wolken. Je näher der Trupp diesem Naturphänomen kam, desto stiller wurden alle Beteiligten. Andächtige, trotzige, aber auch ängstliche Blicke wurden diesem Riesen unter den Bergen zugeworfen. Am Fuß des Berges, der fast sofort in die senkrechten Wände überging, machte ihr Führer halt und hob die Hand. Dann sprang er nach oben , so dass er zwar im 90 Grad- Winkel aber für alle gut sichtbar über ihnen hing. "OK! Die zweite Prüfung besteht darin, den Gipfel dieses Berges zu erreichen. Die Gruppen müssen ab jetzt nicht mehr zusammenarbeiten. Wer innerhalb der nächsten 48 Stunden oben ankommt hat bestanden, der Rest ... nun ehrlich gesagt, kommt man oben an oder nicht." Einige Felsen um die Gruppe herum verschwanden und etwa 25 braun vermummte Jonin aus Iwa wurden sichtbar. Jeder von ihnen trug ein starkes Fernglas um den Hals und drei Ketten mit jeweils einem rotem Stein in der Hand. Hinter ihnen standen große Tiere. Ein Teil riesige Adler, ein Teil seltsame Flugreptilien und sogar drei bis vier echte Greifen waren dabei. "Wer auch nur einen einmal überwundenen Meter zurück klettert, fällt durch und wird von uns abgeholt. Wir erkennen das durch die aufleuchtenden, roten Steine. Wenn ihr also glaubt nicht mehr weiter zu können, zurückgeklettert seid oder gar abstürzt, werdet ihr von uns im Normalfall rechtzeitig aufgesammelt. Wenn ihr Kleidungsstücke, Rücksäcke oder sonstiges Gepäck hier lassen möchtet legt es bitte auf den Wagen da hinten, dort werden sie bis zu euerer Rückkehr verstaut. Es gibt neben den Wesen, die ihr schon im Labyrinth kennen gelernt habt, auch einige die nur hier leben. Hütet euch vor ihnen und meidet vor allem deren Nester. Bitte denkt daran: Nur wer lebt, kann nächstes Mal erneut an der Prüfung teilnehmen. Viel Glück!" Die Anwärter wurden gleichmäßig um den Zylinder herum postiert, Genin aus der gleichen Gruppe direkt nebeneinander. Nach und nach bekam jeder eine Kette mit einem dieser Steine. Während die Beiden aus Konoha auf die ihre warteten, begannen sie so viel Gepäck wie möglich abzulegen. Hinata verzichtete auf den schweren schwarzen Umhang, nach langer Diskussion mit Anubis, auch auf Kiefer, ihren Rucksack und legte nur Essen in einem kleinen Tuch zurecht, dass man möglichst mit ein paar Bissen essen konnte. Auch wenn es relativ viel für eine einzelne Person war, da Anubis einen horrenden Kalorienverbrauch hatte. Dann band sie ihre Haare zu einem festen Dutt, der mindestens zwei Tage lang halten sollte, wickelte sich jedoch sicherheitshalber noch ein Schweißband um die Stirn. Eine Regenjacke, die sie gleichzeitig als Gürtel benutzte, drei Mullbinden, den Köcher für Fänge und Knochen verschnürte sie fest auf ihrem Rücken. Drei Wasserflaschen mussten reichen. Auf Kunais und Shuriken verzichtete sie aus Gewichtsgründen ganz. Ihre Handschuhe behielt sie an. Oben würden sie zwar sicher nur noch aus Fetzen bestehen, aber so hatte sie durch den Stoff auch bei verschwitzten Handflächen einen besseren Halt. Noch einmal in Gedanken alles durchgehen ... Fertig! Auch Naruto packte neu. Er hatte einfach den Rucksack umgedreht und alles herausgeschüttelt. Nun betrachtete er den Salat vor sich auf dem Boden und sortierte gewissenhaft aus. Verbandsmaterial auf jeden Fall ... Kunais und Shuriken sowieso ... Reservekleidung unbedingt, samt Ersatzschuhe natürlich ... Regenumhang ... Essen und Trinken auch, aber lieber ein bisschen mehr, schließlich würde der Aufstieg sehr kräftezehrend sein und wenn es ihm zu schwer würde, könnte er ja einfach etwas davon essen ... eine Landkarte konnte nun wirklich nicht schaden und war ja nicht sooo schwer ... ein Seil zum festbinden, falls ein Sturm aufkam ... Sonnencreme, schließlich ist die Höhensonne besonders aggressiv und Hinata dachte bestimmt nicht daran ... ein Fernglas um angreifende Flugtiere frühzeitig erkennen zu können ... das Ninjastirnband musste einfach sein ... eine warme Jacke, denn oben war es sicher kalt ... schließlich hatte er fast den gesamten Inhalt seines Rucksacks wieder einsortiert bis auf den Kompass, den er nun vorsichtig zu den anderen Gegenständen auf den Wagen legte. Dann sah er auf und sein Blick fiel auf die wartende Hinata. Sie hatte nur noch ein ärmeloses, weißes T-Shirt und kurze ebenfalls weiße Hosen an. Beide mit dem Flammensymbol der Hyuga verziert. Auch wenn Naruto zugeben musste, dass er von solchen Dingen nicht wirklich etwas verstand, so wurde ihm doch schlagartig klar, dass sie eine Schönheit geworden war. Der Dutt betonte ihre hohen Wangenknochen und die feinen Gesichtszüge. Die beiden vorwitzigen, seitlichen Strähnen, welche sie schon früher immer gehabt hatte, ließen sich wieder Mal partout nicht einfangen und wippten frech im Wind um ihre Ohren herum. Durch das nächtliche Training hatte sie auch die letzten Reste vom Babyspeck verloren und ihre sehnige Gestalt betonte nur noch mehr die perfekten Proportionen. Auf die Hyuga kam nun der Hauptprüfer aus dem ersten Teil zu und gab ihr die Kette. "Darf ich ... wenn ich das fragen darf ... sie ihnen möglicherweise anlegen?" Die Hyuga lächelte ihr mildes Lächeln und nickte zögerlich. "Ich könnte das aber auch selbst!" Doch der Ninja aus Iwa verneigte sich elegant und erwiderte "Es wäre mir eine Ehre!" Sofort wurde die Konoha rot und nickte aus Angst, den Fremden zu beleidigen. Sie kannte sich nicht so aus und vielleicht war so etwas in Iwa ja üblich. Da trat auf einmal Naruto von hinten hinzu. Hinata hatte den Eindruck, dass er verärgert war, wusste aber nicht worüber. Sofort rasten ihre Gedanken. Was hatte sie nur falsch gemacht? Hatte sie etwas wichtiges vergessen? Hätte sie ihm anbieten sollen etwas für ihn zu tragen? Hatte sie eine notwendige Ausrüstung verschlampt? Hatte sie etwas kaputt gehen lassen? Hatte sie etwas falsches gesagt oder getan? Doch ihr blonder Begleiter drückte sich wortlos an ihr vorbei und baute sich vor dem fremden Ninja auf. "Jetzt laber hier nicht lange rum und rück endlich die Ketten rüber, wir haben nicht ewig Zeit!" Die Erbin der Hyuga war schockiert. Der Prüfer hatte auf sie einen sehr höflichen Eindruck gemacht. Warum nur war Naruto so ... unverschämt? Sie spürte eine Welle der Belustigung von Anubis, aber anscheinend verkniff sich die Dämonenprinzessin einen Kommentar. Vielleicht hatte der erfahrene Jonin etwas bemerkt, was ihrer begrenzten Aufmerksamkeit entgangen war. Bestimmt lag es an ihrer Unerfahrenheit, dass nur Naruto und Anubis die Gefahr sofort erkannt hatten. Das würde auch erklären, warum Kyuubi ebenfalls aktiv geworden war, was die deutlich hervortretenden Fuchsstreifen auf der Wange des Chunin verrieten. Verwirrt und beschämt senkte die Ninja ihre Augen zu Boden und sah deshalb nicht, wie der Blonde dem Prüfer die Ketten geradezu aus der Hand riss. Der Ninja aus Iwa grinste nur überlegen "Es wird mir eine Freude sein, dich durchfallen zu lassen, Baka!" wand sich an dem Konoha Ninja vorbei und blieb noch einmal vor Hinata stehen. "Falls dieser ungehobelte Kerl ihnen zur Last fallen sollte, würde ich mich freuen ihnen zu jeder Zeit helfen zu dürfen." Noch bevor die rot angelaufene Hyuga reagieren konnte, nahm er vorsichtig ihre Hand und gab ihr einen galanten Handkuss. Dann wandte er sich um und ging zu den nächsten Prüflingen. Hinata blickte ihm erschrocken nach, den Arm immer noch halb in der Luft schwebend. Nun verstand sie gar nichts mehr. Erst recht nicht, als Naruto-kun sie wütend aus eisblauen Augen anblitzte, ihr die Kette in die in der Luft hängende Hand drückte und sie dann anfauchte. "Ich hoffe ich störe nicht die traute Zweisamkeit! Wirfst du dich immer jedem Schleimer um den Hals, der dir über den Weg läuft?" Hinata wurde blass, soweit das bei einem solchen Kirschrot ging. Solche Worte war sie von Naruto- kun nicht gewöhnt! ... was hatte sie nur angestellt, damit er so mit ihr sprach? Es war sicher etwas ganz furchtbar schlimmes und unverzeihliches, wenn er so außer sich geriet! Sie wollte gerade dazu ansetzen sich zu entschuldigen, als Anubis sich meldete. [WEHE du entschuldigst dich bei ihm! Hast du denn gar keinen Stolz? Du hast nichts falsch gemacht! Im Gegenteil!] Nun verstand Hinata die Welt nicht mehr. {A ... aber ...} Leider blieb ihnen auch keine Zeit für längere Erklärungen, denn nun wurde das Zeichen zur Aufstellung gegeben. Die Konoha Ninja verbannte alle Gedanken aus ihrem Kopf, die sie von ihrer nächsten Aufgabe hätten ablenken können. Ein Pfiff und 63 junge Genin begannen mit dem Aufstieg. Kein Wort ertönte, denn jeder konzentrierte sich ab jetzt nur noch auf den nächsten Meter ... und auf den nächsten ... und den nächsten. Hinata blieb schnell zurück. Sie hatte sich den Aufstieg genau eingeteilt, einschließlich einem großen Puffer für Notfälle, und da sie gewohnt war ohne Schlaf auszukommen musste sie auch nicht mit einem sonderlichen Kräfteverlust rechnen. Das hatte den weiteren Vorteil, dass die Ninjas vor ihr die Fallen auslösen und sie so vorwarnen konnten. Einige versuchten sich mit Chakra zusätzlich festzuhalten, aber Hinata wusste, dass diese Bemühungen zum Scheitern verurteilt waren. Diese Methode der Fortbewegung konnten sie niemals ganze zwei Tage lang durchhalten. Einige Bedauernswerte hatten sofort bei Verkündigung der Aufgabe kapituliert, da sie Höhenangst hatten und deshalb niemals auch nur den Hauch einer Chance diese Prüfung zu bestehen. Die Hyuga sah sich weiter um. Der dicke Ninja aus Kirigakure begann seinen Umhang auszuziehen und Hinata hätte fast ihren sicheren Halt verloren vor Überraschung. Was ausgesehen hatte wie eine gewaltige Leibesfülle, entpuppte sich nun als 8 lange und äußerst biegsame Tentakel, die mit Saugnäpfen gespickt waren. Durch diese brauchte er sich nicht sonderlich um Felsvorsprünge oder andere Griffmöglichkeiten sorgen und kam schneller voran als alle anderen. Fast wie eine Fliege wanderte er den Zylinder nach oben. Doch nach kurzem Überlegen erkannte Hinata, dass er auch vor allen anderen oben ankommen musste. Die schleimige Oberfläche seiner Gliedmaßen zwang ihn sicher dazu sie dauernd feucht und geschmeidig zu halten, was durch den starken und trockenen Wind alles andere als leicht werden würde. Andere Ninjas hatten mit dieser Prüfung noch größere Probleme. Das Mädchen mit der Augenbinde zum Beispiel nahm ebenfalls den Umhang ab und entpuppte sich als eine Art Gottesanbeterin. Mit diesen Händen, oder besser gesagt Klauen, konnte sie sich nirgendwo festhalten! Für das arme Ding musste dies die schlimmste Prüfung von allen Möglichen sein. Sie versuchte gleich am Anfang sehr hoch zu springen, aber auch ihre dünnen Flügel halfen ihr da nicht weiter. Die grünen Krallen fand keinen Halt, rutschten ab und das Mädchen war disqualifiziert. Die Konoha hoffte, dass sie bei der nächsten Prüfung in zwei Jahren mehr Glück haben würde. Hinata blickte wieder nach vorne. Naruto war zuerst vorausgeprescht, wartete jetzt jedoch auf sie. Die Erbin der Hyuga schüttelte den Kopf um ihm an zu deuten, dass er sich nicht um sie kümmern brauchte, aber er ignorierte es. Rechts von ihnen war ein Soundnin unvorsichtiger Weise zu nahe an eine der zahlreichen Höhlen im Zylinder gelangt. Noch bevor er reagieren konnte, schnellte ein gewaltiger, gepanzerter Insektenkopf mit zwei noch gewaltigeren Beißzangen heraus, packte ihn und weg war er. Ab da an machten alle anderen Genin einen großen Bogen um diese verlockenden Rastplätze. Rechts über der Hyuga kletterte ihre kleine Schwester. Hinata bereute es nun die weiße Kleidung mit den auffälligen Flammensymbolen zu tragen. Sollte Hanabi zurückfallen würde sie ihre große Schwester sofort erkennen. Aber nun war es zu spät. Stunden um Stunden kletterten die Genin Meter um Meter. Viele waren bereits jetzt Schweißgebadet und Hinata war heilfroh auf die Kraftreserven der Dämonenprinzessin zurückgreifen zu können. Sie hatte keine Ahnung, wie die anderen das ohne Hilfe zwei Tage lang durchstehen wollten. Außer dem Pfeifen des Windes, dem keuchendem Atem der Genin und ab und zu einem Flügelschlag der Tiere der Prüfer, war kein Geräusch zu hören. Niemand wollte seine wertvolle Energie für so etwas banales wie eine Unterhaltung verpulvern. Ab und zu vernahm man einen losen Stein, der in die Tiefe viel. Keiner sah nach unten, aber alle nach oben. Gespannte Sinne lauschten auf ein noch so geringen, verdächtiges Geräusch. Plötzlich hörte sie etwas weiter links von sich einen Schrei. Ein Genin hatte sich in fast unsichtbaren, weißen Fäden verfangen. Obwohl er den Berg komplett losgelassen hatte, baumelte er nun in der Luft. Aus einer Höhle weiter oben kam etwas hervor, war zwar nicht ganz so insektenähnlich wie zuvor aussah, aber dafür extrem spinnenähnlich! Acht lange, haarige Beine stützten sich auf unsichtbare Fäden und kamen blitzschnell auf das neue Opfer zugeschossen. Die Kameraden des Suna schrieen ihm verzweifelt zu, er solle doch die Kette fallenlassen, was dieser auch versuchte, aber das Ding blieb an den Fäden hängen und fiel deshalb nicht nach unten. Sekunden später schoss trotzdem ein Prüfer heran. Wie von Sinnen brüllte der Genin voller Angst, dass er aufgebe und deutete auf seine etwas weiter unten baumelnde Kette. Der Iwajonin schien zu verstehen und befreite ihn. Die Spinne drohte dem Retter und seinem Reittier noch einige Zeit mit erhobenen Vorderbeinen, zog sich dann jedoch abwartend in das Dunkel zurück. Nun stockte der Vormarsch, denn alle versuchten nicht auf die feinen, fast unsichtbaren klebrigen Fäden zu steigen. Hinata aktivierte ihr Byakugan und dirigierte so sich und Naruto durch das gefährliche Gebiet. Die meisten schafften es, manche nicht. Insgesamt sorgte die Spinne für den Verlust von mindestens 10 weiteren Teilnehmern, von denen 2 trotz der Bemühungen der Jonin nicht mehr rechtzeitig gerettet werden konnten. Dann brach die erste Dämmerung über die Anwärter und ihre strengen Prüfer herein. Hinata lag immer noch sehr weit hinten. Doch sie machte sich keine Sorgen. Während die anderen Ninjas im Dunkel der Nacht vorsichtiger klettern mussten oder vielleicht sogar ganz das Licht des nächsten Tages abwarteten, würden sie und Naruto-kun einfach in ihre Dämonengestalt wechseln und weitermachen wie bisher. Einige Übereifrige, die viel zu weit voraus geklettert waren, standen bereits jetzt am Ende ihrer Kräfte, während Hinata selbst sich sogar noch relativ frisch fühlte. Das war wichtig, denn keiner konnte erwarten, dass diese Nacht erholsam sein würde. Langsam jedoch holte sie Hanabi auf und das machte ihr wesentlich mehr Sorgen. Wenn sie Glück hatte würde ihre Schwester sie in der Dunkelheit nicht erkennen, aber spätestens morgen in der Frühe wäre das vorbei. Es war um die Mitternachtsstunde, als das Geräusch des Windes sich auf einmal veränderte. Zu dem ständigen Pfeifen kam eine Art ... Wellenrauschen und das feine, hohe Sirren von Pfeilen. Die türkisblauen Augen starrten in das Dunkel und Anubis ließ ein warnendes Knurren hören. Sicherheitshalber zog sie mit der rechten Tatze Knochen, verkeilte ihre Füße im Fels, damit sie die Arme frei und einen einigermaßen sicheren Stand hatte und wartete ab. Nur eine halbe Minute später brach eine sirrende und Flügel schlagende Dunkelheit über sie herein. Ein Schwarm gewaltiger Fledermäuse schlug über den Anwärtern zusammen. Eine viertelte Stunde etwa verteidigten sich Kyuubi und die Dämonenprinzessin tapfer gegen schnappende Kiefer und zuschlagende Krallen, dann war der Spuk so plötzlich vorbei wie er gekommen war. Rechts und links von ihnen wurden Namen in die Dunkelheit geschrien, einige wurden beantwortet, einige schwiegen für immer. Hastig sah Hinata sich mit Anubis Augen um. Gott sei Dank! Hanabi war etwas zerkratzt, aber noch wohlauf. Aber einer ihrer Teamkameraden hatte wohl nicht so viel Glück gehabt. Schnell wandte die Dämonenprinzessin ihren Blick ab, verpackte Knochen wieder sicher auf dem Rücken und stieg weiter nach oben. Bei der Morgendämmerung wechselten sie wieder in die Gestalt der Hyuga. Erschrocken stellte diese fest, dass das Feld der Bewerber stark ausgedünnt worden war, zumindest auf der für sie sichtbaren Seite des Zylinders waren nur noch 13 Genin erkennbar. Wenn das überall der Fall war, hatten sie diese Nacht über 7 weitere Anwärter verloren, ob durch die Fledermäuse oder Erschöpfung konnte sie nicht beurteilen. Langsam machten sich auch bei ihr die ersten Ermüdungserscheinungen bemerkbar, aber bis jetzt lag sie zeitlich und kräftemäßig noch sehr gut in ihrem Plan. Stetig erklomm die Sonne auf dem Firmament einen immer noch höheren Standpunkt und begann von einem strahlend blauen Himmel unbarmherzig herunter zu brennen. Zwar war dies immer noch besser als ein Hagelsturm, welche in dieser Höhe auch nicht gerade selten waren, aber dennoch nicht sehr angenehm. Die beiden Konoha Ninjas wagten es nicht die Sonnencreme, die Naruto mitgenommen hatte zu verwenden, in der Angst, dass ihre ohnehin schon schweißnassen Hände glitschig werde könnten und sie so ihren festen Halt verlören. Deshalb verfärbte sich ihre Haut langsam aber sicher ins rötliche, ohne, dass sie etwas dagegen tun konnten. [Keine Angst, bis morgen ist er weg, ich hatte noch nie längere Zeit Sonnenbrand allein schon wegen meiner Herkunft!] Erst gegen Abend wurden sie durch vereinzelte Schäfchenwolken erlöst. Doch als die Schatten endlich länger wurden, schlug das Wetter plötzlich um. Der Wind nahm an Stärke zu und pfiff ihnen nur so um die Ohren. Abwechselnd wurden die kleinen, menschlichen Körper gegen den Berg gepresst, dann versuchte eine unsichtbare Hand sie wieder weg zu reißen. Die Wolken, die ihnen vor kurzem noch klein und unscheinbar erschienen waren türmten sich auf einmal auf und wurden zu mächtigen, grauen Bergen, bis zum Bersten angefüllt mit Regen. Hastig stülpte sich Hinata die Regenjacke über den Körper. Der zornige Wind tobte und versuchte sie ihr zu entreißen, aber die Erbin der Hyuga kämpfte tapfer dagegen an und gewann schließlich. Keine Sekunde zu früh, denn genau in diesem Augenblick öffnete der Himmel endgültig seine Schleusen. Hinata hätte eben so gut direkt unter einem Wasserfall stehen können. Verzweifelt krallte sie sich in den Felsen. Wasser, durchsetzt mit kleinen Steinchen und Staub lief ihre geschundenen Hände hinunter, direkt in den Ärmel, den Kopf entlang direkt in den Kragen, aber das war ihr kleinstes Problem. Durch die staubige Hitze und nun die Sturzbäche, waren die Felsen entsetzlich glitschig und es war fast unmöglich einen ordentlichen Halt zu fassen. Rechts neben ihr erscholl ein Schrei, ein Schatten konnte sich nicht länger halten und wurde in die Tiefe gerissen. Panisch suchte die Hyuga nach einer Gestalt rechts unter ihr. Sie keucht erleichtert. Hanabi war noch da. An den Überresten von Wortfetzen, die eindeutig zu ehemals unflätigen Beschimpfungen gehörten, konnte sie erkennen, dass auch Naruto noch vor ihr war und ein leichtes Flimmern zeigte, dass er seine Chakra benutzte um das kalte Wasser zumindest von Körper abzuhalten. [Warum eigentlich nicht] meinte daraufhin Anubis und sofort fühlte sich die Hyuga wie unter einem Regenschirm. Ihr war zwar kalt, aber zumindest, biss nun der Wind nicht mehr in ihre Haut und die Kleidung wurde nach einiger Zeit sogar wieder etwas trockener. Dennoch begannen ihre Hände vor Kälte zu zittern und sie musste sich stark beherrschen um mit ihren steifgefrorenen Fingern auf dem glitschigen Untergrund den Halt nicht zu verlieren. So plötzlich wie er gekommen war hörte der Regen auf, doch nun glitzerten kalte Sterne durch die Nacht und ein klarer Himmel sorgte für erbarmungslose, stechende Kälte. Jeder Atemzug wurde zur Qual. Der Körper war durch die dauernde Anstrengung übermäßig erhitzt, aber die Haut wurde durch die Kälte und Nässe sehr klamm. Die Hände und Füße waren unterkühlt und ihr Tritt begann unsicher zu werden. Hinata konzentrierte sich nun auf jeden einzelnen Zug, den sie tat und hoffte nur, dass sie sich nicht eine Grippe zuzog, bevor sie oben angekommen war. Endlich wurde es dunkel genug, dass sie wieder in die Gestalt Anubis wechseln konnten. Das kurze Fell schützte zwar nur ungenügend gegen die beißende Kälte, aber es war auf jeden Fall besser als nichts. Auch diese Nacht kamen wieder die Fledermäuse und griffen die wehrlosen Kletterer an. Doch durch die hell leuchtenden Sterne, sah man deren Gestalt einigermaßen deutlich und die Genin, welche nicht auf Dämonenaugen oder ein exzellentes Gehör zurückgreifen konnten waren nun wenigstens in der Lage sich mit Waffen oder zumindest durch Ausweichen zu wehren. Endlich, endlich brach der letzte Morgen an. Was an Wasser in dieser Nacht nicht hatte ablaufen können war gefroren und machte das Fortkommen nur noch schwerer und gefährlicher. Die meisten Chuninanwärter waren am Ende ihrer Kräfte angelangt. Mit stummen, ausdruckslosen Augen erklommen sie einen Meter nach dem Anderen, immer darauf sorgsam bedacht nicht auf die Schmerzen und die Kälte zu achten. Der Fels hier oben war noch glatter und abgeschliffener wie unten am Berg. Wahrscheinlich durch den extremen Wechsel zwischen Hitze am Tag und Kälte in der Nacht. Selbst als die aufgehende Sonne ihnen endlich das Ende ihrer Kletterpartie offenbarte, brachte es nur ein dumpfes Gefühl der Erleichterung in ihre Herzen. Sie waren zu erschöpft um mehr empfinden zu können. Diesmal wurde die Wärme, welche die empor kletternde Sonne mit sich brachte mit erleichterten Gesichtern begrüßt. Aber als sie dann in Hitze umschlug, sah man bald gequälte Mienen. Manche, die ihren Vorrat nicht ordentlich eingeteilt hatten, mussten den Rest der Strecke nun ohne Wasser auskommen und das zehrte nur noch weiter an Nerven und Kräften. Um eine Entdeckung durch Hanabi musste sich Hinata in der Zwischenzeit keine Gedanken mehr machen. Jeder von ihnen war so verdreckt und ausgezehrt, dass sie wohl nicht einmal mehr ihr eigener Vater erkannt hätte. Die Hyuga bemerkte aber, dass ihrer kleinen Schwester wohl das Wasser ausgegangen war. Sie schloss auf und drückte ihr wortlos die halbe Flasche, die sie sich aufgehoben hatte in die Hand. Noch bevor Hanabi sich bedanken oder gar ablehnen konnte war sie schon wieder weg. Sie wusste, dass sie es, Dank Anubis, auch so schaffen konnte, aber die Kleine war so fertig, dass sie den Gipfel ohne Wasser sicher nicht mehr erreichen könnte. Endlich gegen Mittag konnten sie ein Ende ihrer Qualen erkennen. Nur noch 25 Meter! Letzte Kräfte wurden mobilisiert, als sich alle noch ein Mal zusammen rissen. Plötzlich jedoch drang ein schriller Schrei durch die Luft, der ihnen das Blut in den Adern gefrieren ließ ... und wurde von einem Heer von schrillen Schreien erwidert. Dann sahen sie über das vermeintliche Ende ihrer Qualen plötzlich einen Schwarm von ... HARPYIEN brechen. Diese heimtückischen und grausamen Kreaturen hatten anscheinend ausgerechnet heute dort ihr Nachtlager aufgeschlagen und erkannten natürlich sofort die wehrlose Beute. Nach einem kurzen Jagdschrei, gruppierte sie sich zu Dreiergrüppchen und griffen an. Hinata ließ zu, dass nun trotz des Tageslichts Anubis übernahm. Knochen wurde gezogen und noch ein Mal wehrten sich die Genin mit allerletzten Reserven ihrer Haut. Scharfe Schnäbel schnappten nach zerschundenen Gliedmaßen und gekrümmte Krallen griffen nach allem, was in ihre Reichweite kam. Die Dämonenprinzessin riskierten einen kurzen Blick nach oben, es waren nur noch etwa 20 Meter, bis zur Felskante. Sie verständigte sich mit Kyuubi und die beiden begannen gemeinsam einen Endspurt hinzulegen, der sich gewaschen hatte. Noch 17, ... ausweichen ... 15 ... Vorsicht lockerer Stein ... 12 ... ausweichen ... 10 ... da hörte sie einen Schrei, der Hinata zusammenzucken ließ. Unter ihnen hatte es eine Harpyie geschafft und ihre kleine Schwester gepackt. Die Arme baumelte hilflos in den Krallen des Monsters und war viel zu erschöpft um sich erfolgreich wehren zu können. Hastig sah sich die Dämonenprinzessin um, doch sie konnte weit und breit keinen Prüfer entdecken. Anscheinend waren auch diese vom Angriff dieser Wesen überrascht worden. {Schnell ... bitte hilf ihr!... bitte! Sie wird sonst noch sterben! ... Bitte ...} Deutlich hörte man die Panik aus Hinatas Stimme. [Aber wenn wir jetzt wieder zurück gehen und ihr helfen, dann müssen wir mehr als einen Meter zurück und das bedeutet das aus für uns! Verstehst du? Dann hast du deine Prüfung schon wieder versaut! Wir haben es doch fast geschafft! Ich glaube nicht, dass die Prüfer 'Schwester gerettet' als Ausrede durchgehen lassen! Lass uns erst hochgehen und sie dann retten!] Aber auch die Dämonenprinzessin erkannte, dass sie dafür nicht genug Zeit haben würden. Anubis seufzte. Was tat man nicht alles für ein Clanmitglied. Mit einem letzten, traurigen Blick nach oben spannte die Dämonin ihre Muskeln und ... Fühlte plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter. "Ich müsste sowieso nach dieser Prüfung aufhören ... vergiss dein Versprechen nicht!" Ein Kampfschrei wurde ausgestoßen, ein blonder Blitz raste an ihnen vorbei und sprang die Harpyie, mit Hinatas kleiner Schwester an. Sofort leuchtete der Stein um seinen Hals hellrot auf. Anubis grinste und überwand die letzten Meter. Dort angekommen kletterte sie über die Kante, nur um sich sofort wieder umzudrehen und zurück nach unten zu blicken. Das Monster war von den plötzlichen Angriff sichtlich überrumpelt worden und ruderte hilflos in der Luft, aber sie konnte natürlich nicht das Gewicht von Zwei Personen tragen. Also ließ sie Hanabi los. Erschrocken schrie Hinata auf, aber Naruto hatte damit gerechnet. Er tötete die Harypie mit einem schnellen Schnitt und stieß sich von dem Vieh ab. Geschickt erwischte er einen Arm der jungen Hyuga und schaffte es mit Hilfe von roter Chakra sogar noch mit ihr auf dem Berg einen einigermaßen sicheren Halt zu finden. Naruto sorgte dafür, dass Hanabi nicht herunterfallen würde und verteidigte sich dann gegen weitere Harpyien. Auch Anubis wurde von den Viechern stark bedrängt, aber da sie nun einen festen Stand hatte, war es ihr mit Hilfe von Knochen ein leichtes sich gegen die Monster zu wehren. Sobald diese erkannten, dass sie gegen die schwarze Dämonin machtlos waren ließen sie von ihr ab und suchten sich eine wehrlosere Beute. Sofort steckte sie ihre Waffe zurück und zog Fang und den goldenen Pfeil. Mit diesem unterstützte sie dann Naruto im Kampf gegen seine Peiniger, bis endlich, endlich ein Prüfer kam und die beiden abholte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)