Stille Wasser gründen Tief von Carnidia (Die Tod ist eine Frau) ================================================================================ Chuninprüfung(1) Das Felsenlabyrinth: ------------------------------------- Als sie zur Chuninprüfung auf einem hohen Felsplateau antraten, wusste Naruto nicht genau, was er denken sollte. Auf der einen Seite mochte er die ruhige Ninja natürlich, ... wer nicht, ... aber auf der anderen Seite glaubte er auch zu wissen wie schwach sie war und es gefiel ihm gar nicht, für sie beide kämpfen zu müssen. Auf der anderen Seite hatte sie früher ja auch keinen Dämon besessen. Aber was half es schon ob er wollte oder nicht. Tsunade hatten es entschieden und da konnte er dreimal der Sohn des vierten Hokagen und Träger von Kyuubi sein, da würde sich nichts daran ändern, dass er diese Aufgabe ausführen musste, wenn er nicht die nächsten 5 Jahre mit Unkrautjäten verbringen wollte. Wie immer waren viele Genin angetreten und aus Erfahrung konnte man bereits jetzt behaupten, dass etwa 1/3 in zwei Wochen nicht mehr leben und 1/3 nicht bis zur letzten Prüfung durchkommen würden. Orochimaru schien auch wieder ein paar Spione geschickt zu haben, denn wie erwartet war eine Gruppe Soundnins anwesend. Naruto hatte, um nicht erkannt zu werden, den für ihn typischen orangen Fliegeranzug gegen handelsübliche, praktische braune Kleidung getauscht. Hinata hatte sich für einen großen Schwarzen Umhang mit Kapuze entschieden, in den sie auch in der Gestalt der Hündin noch problemlos passen würde. Dennoch boten die zwei Konoha- Ninjas wahrscheinlich einen mehr als seltsamen Anblick. Der Uzumaki mit den zwei Rucksäcken, denn natürlich hat er nicht zugelassen, dass Hinata ihren selbst trägt, dem daran baumelnden, goldenen Helm und die Erbin der Hyuga selbst, die sich mit ihren nun wieder eingewickelten Waffen abmühte, die viel zu groß für die nur etwa 1,65m große Ninja waren. Zu ihrem Glück war der Haufen um sie herum auch nicht gerade unauffälliger. Die meisten waren zu sehr vermummt, als dass man wirklich etwas hätte erkennen zu können. Eine hatte es sogar etwas übertrieben und sich so sehr eingewickelt, dass eine der Binden beide Augen bedeckte. Ihr Kollege musste sie führen, wie wollte sie so etwas sehen können? Ab und zu ragte eine riesige Waffe aus der Kleidung, vornehmlich Zweihänder, Zanbatos, Shuriken, Langbögen, Wanderstäbe, Fächer, Schirme und sogar ein oder zwei echte Hellebarden. Bei anderen konnte man sich gar nicht vorstellen, dass sie es geschafft haben sollten irgendwo eine Waffe unterzubringen. Hier und dort konnte man Tiere erkennen, eine Fledermaus, eine Wildkatze und einen Augenblick lang meinte Naruto sogar einen Berglöwen gesehen zu haben. Eine andere Anwärterin hielt einen Blumentopf liebevoll in den Armen und ein anderer aus Kirigakure war noch dicker als es Choji jemals gewesen war. Die/der nächste trug einen riesen Turban auf dem Kopf. Von Ninjas mit Konohastirnbändern hielten die beiden Spione sich wohlweislich fern, schließlich wollten sie eine Entdeckung so lange wie möglich vermeiden. Noch immer strömten neue Genin auf das Plateau. Endlich fanden sie einen Platz und erleichtert ließ Naruto die Rucksäcke zu Boden fallen. Hinata sah man die Nervosität deutlich an. Ihre Hände zitterten und die Lippen waren fest zusammengepresst. Das Gesicht war noch blasser als sonst. Dem blonden Ninja tat sie leid und so versuchte er sie abzulenken. "Guck, da drüben ist Hanabi, deine kleine Schwester! Ich wusste gar nicht, dass sie auch teilnimmt! Wir sollten besser schaun, das wir ihr während der Prüfungen aus dem Weg gehen!" Hinata nickte nur stumm und begann ihre Hände aneinander zu reiben, als würde sie frieren. Vor ihnen stieg ein Jonin aus Iwa auf den großen Felsen in der Mitte des Felsenplateaus und hob beide Hände. Sofort verebbte das Gemurmel um ihn herum und verhüllte oder sichtbare Augenpaare wandten sich ihm zu. "Willkommen in Iwa, dem Land der Berge und Felsen. Mein Name ist Arito Kosamui und ich werde diese Prüfungen leiten. Wir werden uns nun gesammelt zu der Stelle begeben, an der eure erste Prüfung beginnen wird. Dort ist ein großes Tor, das den Eingang zu einem gewaltigen Felsenlabyrinth darstellt. In diesem haben wir ein paar seltene Tiere ausgesetzt, die man Lapishasen nennt. Das besondere an diesen Tieren ist, dass sie in der Lage sind Chakra zu schmieden um ihre Tarnung zu perfektionieren. Die Bedingungen, die man erfüllen muss um diesen Test zu bestehen: Erstens jede Gruppe muss innerhalb von 3 Tagen mindestens einen lebendigen, gesunden Lapishasen fangen, von denen übrigens genau halb so viele platziert wurden, wie Gruppen vorhanden sind. Zweitens muss die Gruppe vollständig und lebendig am Ziel ankommen, welches ihr an einem Bogen aus grünen Fels erkennt. Drittens muss dies innerhalb von genau 72 Stunden nach dem jeweiligen Start der Gruppe passiert sein. Die Gruppen werden in einem Abstand von 5 Minuten losgeschickt, was den zu erst startenden einen kleinen Vorteil verschafft. Fragen könnt ich an mich richten, während ihr darauf wartet, dass das Tor für euch geöffnet wird. Als Hinata die schweren Waffen aufhob um dem Prüfer zu folgen, kam es wie es kommen musste und sie stolperte über Knochen und fiel hin. Und als ob das nicht schon peinlich genug gewesen wäre, verhakte sich die Waffe dabei in der Kleidung eines Iwaninja und riss einen kleinen Fetzen ab. Die Erbin der Hyuga warf sich vor dem fremden Genin zu Boden. "Ent ... entschuldigt bitte! Es ... das Ding ist einfach noch zu groß für mich und ... es tut mir leid ... bitte verzeiht mir!" Der Iwa verzog verächtlich sein Gesicht und blickte auf sie herab. "Konoha muss ja sehr knapp an Ninja sein, wenn sie jetzt schon schwächliche Omas wie dich in die Prüfungen schicken. Hau lieber ab du Kuh! Du hast ja sowieso keine Chance! Und meine Kleidung ersetzt du mir natürlich!" Naruto wollte sich schon auf den hochnäsigen Taugenichts stürzen, um ihm Mores zu lehren, da hielt Hinata ihn zurück und gab dem Iwa genug Geld um den Schaden mehr als gut zu machen. "Es ... es tut mir leid Naruto-kun, dass ich mich so ... ungeschickt benehme. Ich bin nur eine Last für dich! Danke, dass du ... du trotzdem zugestimmt hast mich zu begleiten." Da kratzte sich Uzumaki verlegen am Kopf. "Is ja nicht so schlimm. Ab jetzt nehme aber ich die Dinger!" Naruto fluchte laut, als er die Nummer für die Startreihenfolge gezogen hatte, was Hinata zwar eine Weile von ihrer Nervosität ablenkte, sie aber auch dazu brachte schnell mit hochrotem Kopf zu Boden zu starren. "Wir sind als 73 er dran. Das ist bei den letzten zehn! Ich befürchte wir haben keine Chance noch selber so ein Vieh zu fangen!" Die Erbin der Hyuga zog sich noch tiefer ihn die Kapuze zurück. "Anubis meint, dass diese Hasen verdammt schwer zu kriegen sind und wir deshalb durchaus noch eine Chance haben und wenn nicht hätte sie auch kein Problem es anderen abzunehmen. ... Aber ... ich schon ... schließlich bemühen sich hier alle so ... und ich möchte nicht, dass ... wegen mir jemand durchfällt ... bitte ... das täte mir leid." Naruto schüttelte nur noch den Kopf "Äh ... jeder von denen würde dich ohne mit der Wimper zu zucken umbringen, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten und du möchtest durch diese Prüfung ohne jemanden zu töten oder gar zu schaden?" das Gesicht Hinatas ähnelte immer mehr einer reifen Sommerkirsche und irgendetwas in Naruto schmolz dahin. Seine Schultern sackte nach unten, als er nur noch seufzte "Wir können's ja mal versuchen. Es ist schließlich deine Prüfung." Sechseinhalb Stunden später standen sie innerhalb des Zauns und blickten sich ratlos an. Naruto sah zum Gatter und meinte "Schaun wir erstmal, dass wir außerhalb des Blickfelds kommen, müssen ja nicht gleich unsere ganzen Stärken verraten." Mit diesen Worten raste er voran und Hinata hinterher. Ein paar Minuten entdeckte er eine Höhle, die sie einigermaßen vor neugierigen Blicken schützen würde. Naruto schnüffelte ein paar mal "Na ja ... riecht zwar wie bei Carnidias Haustieren, aber dass muss reichen. Es ist ja nur, bis wir wissen, was wir als nächstes tun werden." Die Beschreibung dieses ... Duftes war wohl mehr als eine Untertreibung, aber Hinata wagte es nicht ihm zu wiedersprechen. Langsam traten sie, noch geblendet von der grellen Sonne, in das trockene Dunkel. "Ich ... ich würde vorschlagen wir überlassen die Jagd unseren beiden Dämonen, ... schließlich ist das sowieso mehr ihr Gebiet! ... wenn du damit einverstanden bist ... Naruto- kun ...." Doch der schüttelte den Kopf. "Ich möchte die beiden so lang wie möglich zurückhalten. Es ist nie gut, wenn man seine Trümpfe zu früh auslegt. Was ist das für komisches Zeug da bei den Stalaktiten?" [Aas! Raus hier!] Noch bevor Hinata selbst reagieren konnte, hatte Anubis ihren Körper übernommen, Naruto gepackt und sie beide aus der Höhle katapultiert, nur damit diese hinter ihnen zusammenfiel ... oder sollte man besser sagen zuschnappte. Kurz darauf stand wieder die Erbin, mit schreckgeweiteten Augen neben dem blonden Uzumaki, vor einem unschuldig aussehendem Loch in der Felswand. Der Blonde wollte sich erstmal auf einen Felsen setzten, zuckte jedoch sofort wieder zurück, als der aggressiv nach ihm schnappte. "Langsam wird mir klar, warum das Gebiet hier eingezäunt ist ... vielleicht ist es doch besser, wenn du doch deinen Dämon vorlässt. Bis auf die leuchtenden Auge sieht man da ja sowieso nicht unter den Umhang und ich möchte hier nicht länger als nötig bleiben." Hinata kniff die Lippen zusammen, schloss die Augen und ließ zu, dass die Dämonenprinzessin ihren Körper übernahm. Naruto sah dezent weg. Er mochte den Anblick nicht, wenn die schöne Haut der Erbin des Hyugaclans auf einmal durch kurzes, schwarzes Fell ersetzt wurde, das dauernd den Eindruck erweckte von frischem Blut befleckt zu sein. Zwei schwarze Tatzen griffen nach hinten und zogen Knochen. "Jetzt ist es gleich viel besser!" Eine schwarze Schnauze schob sich aus dem Dunkel der Kapuze und Schnurrhaare erzitterten, als Anubis Witterung aufnahm. "So ... Lapishase ... in der neuen Sprache Steinhase ... entweder tarnt er sich als Stein, lebt in den Felsen oder frisst welche ... kein Ahnung. Aber Kyuubi wird mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass alle Beute gleich riecht ... nämlich nach Angst." Zwei Türkisblaue Augen blitzten Naruto vergnügt an. "Keine Angst Hinata. Wir finden schon einen." Sie nahm Knochen zwischen die Zähne und ließ sich auf alle Viere fallen. "Steig auf Junge!" Der blonde Uzumaki war, dank seiner Schwester, schon auf seltsameren Wesen geritten und so zögerte er nicht lange, zog noch einmal seine Rucksäcke fest und pflanzte sich dann auf den Rücken der Dämonenprinzessin. Die ersten Sekunden wäre er beinahe heruntergefallen, aber nachdem er es geschafft hatte sich in dem Umhang festzukrallen, machte ihm die wilde Jagd Spaß. Anubis ließ sich, wie Kyuubi auch, nicht von so Kleinigkeiten wie Schwerkraft behindern. Wände rauf, Wände runter, kleinere Abgründe wurden übersprungen. Hin und wieder hielt sie an um erneut Witterung aufzunehmen. Der sowieso schon scharfe Wind pfiff den beiden um Nasen und Ohren und ab und zu konnten sie in der ferne eine andere Gruppe erkennen. Nach etwa einer Stunde kam sie auf einem kleineren Plateau abrupt zum Stehen und warf Naruto einfach herunter. Dieser rollte sich geschickt ab und fauchte Anubis wütend an. "Hey! Lass das! Ich wäre auch so runter gegangen!" Die Dämonenprinzessin richtete sich wieder auf und nahm Knochen in die Pfoten. "Entweder finden wir hier einen, oder nirgendwo!" Der blonde Uzumaki runzelte die Stirn und fing an zu flüstern. "Hast du einen gerochen?" doch Anubis schüttelte nur den Kopf. "Nö, aber das ist die einzige Stelle, an der noch kein anderer Genin gesucht hat. Ratlos blickten sich die drei um und sahen ... Felsen, Steine und Schluchten. Hin und wieder ein verkrüppelter Baum rundete das Gesamtbild ab. {Ah ... woran erkennen wir jetzt einen ... Lapishasen?} Anubis zuckte mit den Schultern. "Entweder müssen wir seine Tarnung knacken, oder wir versuchen ihn mit irgendetwas anzulocken ... aber dann sollte ich mich wieder zurückziehen. Tiere riechen Dämonen im Normalfall auf mehrere Kilometer. ... im Gegensatz zu Menschen. Hoffentlich hängt nicht schon zu viel von meinem Geruch an dem Umhang." Naruto wandte schnell den Kopf ab, als die schwarze Schnauze wegschmolz und wieder Hinatas hübsches Gesicht zum Vorschein brachte. Als die Verwandlung beendet war, musterte er sie erneut. Der blonde Uzumaki wusste nicht, warum ihm das gerade jetzt auffiel, vielleicht, weil das Licht des beginnenden Abends ihre Konturen besonders scharf nachzeichnete, aber sie im letzten halben Jahr war tatsächlich noch schöner geworden. Statt der kindlichen Pausbacken, besass sie nun hohe Wangenknochen und ihr Antlitz hatte nun etwas ... edles. Aber der schüchterne, fast ängstliche Ausdruck in den Augen und das leichte, milde Lächeln um ihre Mundwinkel war immer noch dasselbe. Hinata bemerkte, dass Naruto sie anstarrte und wurde auf der Stelle dunkelrot. Was konnte sie nur wieder falsch gemacht haben? Es war ihr so furchtbar peinlich, dass dieser starke, selbstständige Krieger auf sie aufpassen musste, aber gleichzeitig war sie auch sehr dankbar für die Geduld, die er ihrer Schwäche gegenüber aufbrachte. Sofort fing sie wieder an ihre Finger aneinander zu stupsen. Naruto ließ sich auf den nächsten Felsen fallen, nach dem er getestet hatte, ob er zuschnappte, und kratzte sich am Kopf. "Und wie locken wir das Vieh jetzt an? Wir wissen ja noch nicht einmal, was es frisst! ... Ganz davon zu schweigen wie es aussieht." Die Hyuga starrte zu Boden. "Äh ... vielleicht ... ich hab mal gelesen ... aber ich bin mir nicht sicher, dass ... äh ... alle Tiere brauchen Salz ... und das kommt in der Natur ... nur selten rein vor ... darum ... wir könnten das Salz aus meinem Proviant opfern ... vielleicht hilft das ... aber das ist wahrscheinlich nur eine blöde Idee ... tut mir leid!" Naruto starrte sie eine Weile ungläubig an und Hinata kam sich noch dümmer vor wie sonst. Sie zuckte zusammen, als er plötzlich aufsprang. "Das ist ja genial! Tolle Idee! Jetzt brauche wir nur noch etwas, mit dem wir das Viech fangen können. ... du hast nicht zufällig ein Netz dabei? ... Wenn wir nur wüssten, wie groß das Vieh is ..." Ermutigt meldete sich Hinata erneut zu Wort. "Anubis meint, vielleicht mit dem blauen Lähmpfeil?" doch Naruto winkte ab. "Vergiss es, da bin ich zu schlecht drin. Ich treffe Leute nur, wenn sie direkt vor mir stehen, außerdem müssen wir da Tier doch gesund abliefern!" Die Hyuga senkte verlegen den Kopf "Ich bin sicher ... Naruto-kun, ... dass du ein großartiger Schütze bist ... aber ... wenn du nicht möchtest ... Anubis meint ... ich wäre nicht so schlecht ... und der Pfeil würde das Tier nicht lebensgefährlich verletzten können ..." verlegen kniff Hinata ihre Lippen zusammen. "Ok, warum nicht. Selbst wenn du daneben schießt, wissen wir zumindest wie das Vieh aussieht und können dann besser weiterplanen. ... aber wir warten besser bis morgen. Jetzt ist es langsam zu dunkel um noch vernünftig zielen zu können." Sie suchten sich einen einigermaßen Windgeschützten Platz um dort die Nacht zu verbringen. Ein Feuer wollten sie nicht anzünden, nicht dass sie aus Versehen einerseits den Hasen vertrieben und andererseits unerwünschte Gäste anlockten. ... ... ... Schweigend sassen sie nebeneinander und beobachteten die aufgehenden Sterne. Naruto drehte den Kopf zur Seite, so dass er das Profil der Hyuga erkennen konnte. Ihre unergründlichen, weißen Augen starrten in den Himmel und sie schien mit ihren Gedanken weit weg zu sein. Plötzlich jedoch wandte sie den Kopf zu ihm hin. Der blonde Jonin fühlte sich ertappt und wandte hastig seinen Blick von ihr ab. "Danke, dass du ... diese Prüfung mit mir zusammen machst. ... Es ... es bedeutet mir ... sehr viel!" Naruto, der nicht wusste, wohin mit seinen Händen, kratzte sich verlegen am Kopf. "Äh ... ich hätte ja sowieso keine Wahl gehabt. ... Wenn Tsunade einmal etwas beschließt, kann man ihr nicht widersprechen." sofort hätte er sich für diesen Satz schlagen können, aber es war zu spät. Einen kurzen Augenblick meinte er Traurigkeit in ihrer Miene zu sehen, aber dann war wieder ihr allgegenwärtiges freundliches Lächeln. Der blonde Ninja fühlte sich so unwohl wie schon lange nicht mehr und versuchte krampfhaft das Thema zu wechseln. "Wenn ... äh ... wenn du schlafen möchtest, ... ich hab ja Kyuubi, wenn ich nicht verletzt bin, macht es mir nichts aus die ganze Nacht wachzubleiben." Weiße, pupillenlose Augen schienen ihn zu durchbohren und bis in sein Innerstes zu blicken. Er bemerkte, wie sich sein Magen zusammenzog und seine Hände begannen zu zittern. Seit wann schaffte sie es ihn so nervös zu machen? Was sah sie, wenn sie ihn so beobachtete? Und immer das allgegenwärtige, freundliche Lächeln, auch wenn man es in der Dunkelheit nur erahnen konnte. Naruto war erleichtert, als sie endlich ihren Blick zu Boden senkte und das Schweigen brach. "Ich ... seit ... seit ich ... so schwer verletzt war ... wegen der Mission, die ihr wegen mir verpatzt habt ... seit dem habe ich ebenfalls nicht mehr geschlafen! ... wegen Anubis ... also ... wenn du gerne ausruhen möchtest ..." Uzumaki erkannte wie dumm sein Angebot gewesen war und bereute seine Frage. Wie sehr hatte er es immer gehasst, dass Sasuke auf ihn herabsah und jetzt machte er den gleichen Fehler bei ihr. Er hatte sie, ohne zu überlegen, einfach immer noch als das schwache Mädchen von früher eingestuft. Dabei hatte die Erbin sicher hart an sich gearbeitet um diese dritte Chance zu nutzen. Hatte er selbst nicht auch die Geninprüfung erst im dritten Anlauf bestanden, die sogar sie auf das erste Mal geschafft hatte? Vielleicht war er tatsächlich der ungeschickte Idiot, als der er immer beschimpft worden war, denn schließlich war er gerade mit traumwandlerischer Sicherheit mit beiden Füßen in zwei Fettnäpfchen getreten. Es tat ihm leid, dass er sie verletzt hatte und er wollte es wieder gut machen. Vorsichtig fasste er ihr ans Kinn und hob es hoch. Fest blickte der blauäugige Jonin in die weißen Seen vor ihm. "Es tut mir leid, dass ich dich unterschätzt habe. Ich bin sicher, dass du diese Prüfung schaffst, denn ich erkenne jetzt dass du viel stärker geworden bist, als ich es dir zugetraut hätte." Hinata spürte, dass über so viel Aufmerksamkeit von Naruto- kun sofort wieder rot anlief. Hoffentlich konnte man es in der Dunkelheit nicht erkennen. Aber der Uzumaki grinste nun breit und meinte "Diesmal schaffst du es ... versprochen?" Ein leichtes Lächeln hob ihre Mundwinkel und ließ sie noch hübscher erscheinen als sonst. "Versprochen" kam es leise von der Erbin des Hyugaclans und eine Welle der Zuversicht durchströmte sie. ... ... ... Am nächsten Mittag waren sie beide hinter einem Felsen verschanzt und beobachteten erstaunt, wie ein Fels sich sehr ... sehr langsam, aber sicher in Richtung Salz schob. Nachdem sie durch diese Methode auch einige ... Wesen angelockt hatten, die eindeutig NICHT einem harmlosen Hasen glichen, hatten sie das Salzstück verkleinert. Viel hatte es nicht geholfen, aber nun schienen sie endlich mit Erfolg belohnt zu werden. Während Naruto nur verblüfft auf das ... Ding vor ihnen starrte hatte Hinata ihre Byakugan aktiviert und begann nun vorsichtig und geschickt ihren Bogen zu spannen. Im Gegensatz zu dem blonden Chunin, konnte sie das Tier innerhalb der Genjutsu sehr deutlich erkennen. Diese Lapishasen konnten also tatsächlich Chakra schmieden und sich so als Fels tarnen. {Hoffentlich tut es dem armen Hasen nicht weh, wenn ich ihn treffe} Anubis klang genervt. [Mein Gott Kind! Das ist Beute! ... aber wenn es dir so wichtig ist ... nein wird es nicht.]. Hinata zielte vorsichtig, ließ die Sehne los und gespenstisch lautlos durchschnitt ein blauer Pfeil die Luft, durchdrang die Oberfläche des Steins und traf den Hasen in dessen Inneren. Sofort löste sich der Fels auf und ein ohnmächtig daliegendes, kuscheliges Wesen kam zum Vorschein. Naruto sprang auf und packte das Tier an den Ohren. Es sah eindeutig hasenähnlich aus. Hinata verstaute die Sehne ihres Bogens wieder im Rucksack, ebenso wie die Pfeile und das Salz. Währenddessen holte der Jonin Verbandszeug aus seinem Rucksack und begann den Hasen fachgerecht einzuwickeln, bis er aussah wie eine Mumie im Miniformat. Dann bettete er ihn vorsichtig in seinen Rucksack. "So ... jetzt kann er sich nicht mehr bewegen, aber wir sollten schauen, dass wir hier rauskommen, nicht dass er noch an Stress stirbt. ... Außerdem wissen wir noch immer nicht, was es frisst." ... ... ... Aufmerksam blickte Naruto über die Landschaft aus Fels und Stein. Nirgendwo konnte er etwas grünes ausmachen ... ganz zu schweigen von einem großen, grünen Bogen aus Quarz. "Sie hätten uns ja wenigstens sagen können, in welche Richtung man suchen muss!" Hinata begann in ihrem Umhang zu wühlen und förderte ein braunes, abgerissenes Stück Stoff zu Tage. "Mir ist vorher schon die Idee gekommen, dass ... man vielleicht ... ich meine weil ... die Iwa- Genin bestimmt wissen wo es rausgeht ... schließlich ist das hier ihre Heimat ... und ... deshalb ... Kyuubi und Anubis haben doch einen tollen Geruchssinn ... da wollte ich einen fragen, ob er vielleicht mit mir Umhang tauschen tät ... von wegen freundliche Geste ... Völkerverständigung ... und so ... aber ... Anubis hat gemeint, dass es so nie funktioniert ... und ... dann haben wir halt vorgegeben zu stolpern ..." verlegen schwieg die Hyuga, da der Jonin den Rest der Geschichte ja bereits kannte. Dieser starrte sie nun perplex an. "Das ... ist ... GENIAL!" Erschrocken zuckte seine Kollegen zusammen nur um kurz darauf ihre Hautfarbe erneut ins tiefrote spielen zu lassen. Schnell wechselte sie in die Gestalt der Dämonenprinzessin. Eine schwarze Schnauze schnüffelte kurz an dem Fetzen, Knochen zwischen die Zähne, Naruto sass auf und krallte sich sofort im Umhang fest. Ab ging die wilde Jagd. Am Anfang machte die dunkle Hündin noch öfter halt um sich neu zu orientieren oder eine neue Richtung aus zu probieren, aber nach etwa einem halben Tag war dies nicht mehr nötig. Und am Morgen des nächsten Tages erreichten sie Tatsächlich ein Plateau, von dem aus man einen gewaltigen Bogen aus grünem Stein ausmachen konnte. Sie folgten weiterhin der Spur und standen plötzlich in einer Sackgasse. Noch bevor sie reagieren konnten fiel von oben ein Fischernetz auf sie herab. Naruto wurde vom Rücken Anubis geworfen, als diese blitzschnell Knochen zog und es mit einem sauberen Schnitt nach oben schaffte, dass zumindest sie selbst nicht unter dem Netz begraben wurde. Sie war gerade dabei auch den zappelnden, fluchenden Blonden heraus zu schneiden, als ihre Ohren zuckten. Sie hatte ein Geräusch von oben und von vorne gehört. Anubis hob ihren Kopf und sah sich mit ihren türkisblauen Augen um. Majestätisch schritten drei Berglöwen, zwei senkrecht von oben, einer vom einzigen Ausgang der Sackgasse heran. Auf den Rücken der Tiere ritten die Iwaninja, deren Geruch sie gefolgt waren. Sie waren umzingelt und alle Fluchtwege abgeschnitten. Sechs kalte unbarmherzige Augen starrten auf sie herab. Der, an dessen Kleidung deutlich ein kleiner, brauner Fetzen fehlte meinte hochmütig. "Na wenn das nicht Frau Rentnerin und ihr kleiner Konohafreund sind? Nicht schlecht, dass ihr es geschafft habt unser eigentlich reiß und schnittfestes Netz zu durchschneiden. Tut mir leid, aber wir brauchen noch einen Lapishasen und da ihr auf dem Weg zum Tor seid, ..." Er hielt inne, als sein Löwe abrupt stehen blieb, schnaubte und den Schwanz einzog. Anubis grinste breit. "Und wieder mal ist bewiesen, dass Tiere klüger sind, als ihre Besitzer. Nehmt lieber die nächste Gruppe, denn gegen uns habt ihr keine Chance. Eure gut dressierten Großkatzen haben das im Gegensatz zu euch bereits erkannt." Unsicherheit spiegelte sich in den Gesichtern der Drei wieder, doch noch schienen sie nicht überzeugt. Das wandte sich die Dämonenprinzessin dem Löwen vor ihnen zu und ließ ein Wort in der Sprache der Dämonen hören. Ein Wort so mit Bosheit, Gewalt und Hass vollgestopft, dass es selbst Hinata und Naruto das Blut in den Adern gefrieren ließ. Der Löwe verlor die Nerven und machte mitsamt seinem Reiter kehrt, was wohl auch die anderen Beiden vollends überzeugte. Der Anführer meinte noch cool. "Ich weiß zwar nicht, wie ihr drauf seid, aber ich würde es bevorzugen, wenn ihr euch von anderen kalt machen lassen würdet." Sie nahmen das Netz und zogen es nach oben um es neu befestigen zu können. Anubis meinte noch "Na ja ... ich will mal nicht so sein, ich repariere euer Netz." Als es in Kopfhöhe hing strich sie mit der Tatze darüber und sofort war es wieder völlig unbeschädigt. Naruto machte große Augen. "Wieso ..." Aber Anubis zwinkerte ihm zu und legte einen Finger vor den Mund. Kaum waren sie endlich außer Hörweite, machte der Blonde seiner Meinung Luft. "Warum hast du das Netz repariert? Bist du blöd? Je weniger diese Prüfung schaffen, desto besser für uns." Reißzähne blitzten auf, als die Dämonenprinzessin grinste. "Weil es nie kaputt war! Es war mit Chakra im Inneren verstärkt. Mit so wenig Schwung und nichts, was dagegen gehalten hätte, war es deshalb selbst für Knochen undurchdringbar. Damit das nicht auffällt habe ich es am Schluss wieder 'reparieren' müssen. Aber es ist doch immer wieder erstaunlich, was man mit Genjutsu alles anstellen kann. ... die übrigens von Hinata kam, nicht von mir. ... und jetzt lass uns hier keine Wurzeln schlagen." Naruto nickte zustimmend. "Aber darf ich dich noch fragen, was du dem Löwen gesagt hast? Das Wort in ... dämonisch?" Anubis machte ein ernstes Gesicht und starrte ihn aus türkisblauen Augen an. "Das einzige, was in dieser brenzligen Situation angemessen war ... Butterblümchen!" 10 Minuten später passierten Hinata und Naruto den grünen Bogen. Was sie gefangen hatten war tatsächlich ein Lapishase und auch wenn er nun etwas geschwächt war und am ganzen Körper zitterte, so wurde ihnen trotzdem die erste Prüfung als bestanden bescheinigt. Die Hyuga sah sich um. Das Mädchen mit dem Blumentopf war auch schon da. Ebenso der Dicke. Manche waren schwerverletzt, andere nicht einmal angekratzt. Hanabi war noch nicht angekommen, sie kam erst etwa eine halbe Stunde später, geschafft, aber glücklich mit einem gesunden Tier an und ohne dass sie es bemerkte, lächelte Hinata im Hintergrund vor Freude und Stolz über die Leistung ihrer Schwester. Die Gruppe mit den Löwen bestand leider nicht. Sie trafen zwar noch auf weitere Teams, von denen zwei sogar Lapishasen hatten fangen können. Aber diese töteten ihre Hasen lieber bevor sie den Dreien aus Iwa in die Hände fallen konnten. Hinata bestand darauf sich bei ihnen persönlich entschuldigen zu müssen. Was Naruto dann auch augenrollend zuließ, in Erwartung weiterer Probleme, aber die drei Genin nahmen es glücklicherweise relativ gelassen hin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)