FlashPoint° von KaiLoverin ================================================================================ Kapitel 1: Changes ------------------ Dies ist meine erste FF zu Candidate for Goddess, ich musste leider auch mal eine schreiben. XXDD Hoffe sie gefällt euch...*g*...falls ned, büdde ned bös sein ;) Titel: FlashPoint° Autor: KaiLoverinKokoroKisu Serie: The Candidate for Goddess Pairing: ? X ? Disclaimer: Leider gehört keiner der süßen Kerle mir *drop* Feedback: Immer willkommen ^__^ pikku_taehti @ web.de Wieder einmal kamen die beiden getrennt zum Essen, saßen nicht einmal mehr nebeneinander. "Irgendwie schade, dass Ernest und Gareas nicht mehr zusammen sind, meinst du nicht auch, Zero?", seufzte Kizuna, während sie von Ernest, der gerade sein Essen abholte, wieder auf ihren Teller vor sich blickte. "Hmmm...", kam es nur von Zero, der mal wieder nichts mitbekommen hatte, sondern nur Augen für sein Essen hatte. Kizuna seufzte erneut. Es war doch immer das gleiche mit ihm, für derartige Gespräche war er eben noch nicht 'reif' genug. "Gugg ma, ..zuna", spuckte Zero das Essen aus seinem Mund um sich, "wie pfiel i im meim Mund bekomm..." Das war ja mal wieder typisch. Das Traumpaar der G.O.A. hatte sich getrennt und alles was ihm dazu einfiel, war der Inhalt seines Mundes. 'Womit hab ich sowas verdient?' Kopfschüttelnd machte sich Kizuna an ihr Mittagessen und schleppte ihren Pilotenanwärter anschließend zum Training. Sie wollte nicht schon wieder seinetwegen zu spät erscheinen. Die Standpauke Herrn Hijikatas hatte sie schon oft genug zu hören bekommen, und schließlich fiel es auf ihre 'Erziehung' zurück, wenn sich ihr Pilot immer verspätete. Natürlich waren die anderen schon wieder alle da, und so schubste Kizuna ihn schnell zu den anderen, die gerade dabei waren in ihre Maschinen zu steigen. Sie gesellte sich derweil zu den anderen Lotsinnen. "Heute machen wir wieder einen Übungskampf zwei gegen zwei!", verkündete Azuma. "Roose fühlt sich nicht gut und wird heute nicht mehr kommen. Yamagi, du gehst mit Hiead zusammen und du, Zero, bildest heute ein Team mit Clay. Und denk dran, ihr seid ein TEAM, das heißt Clay soll auch mal zum Zug kommen, verstanden?!" "Ja ja, der soll sich nicht immer so aufregen", murmelte Zero grummelnd und stapfte davon. Clay unterdessen hatte nichts dagegen, wenn Zero es für sie übernahm, den Kampf für sie zu entscheiden. "Du hast gehört, was der Trainer gesagt hat, Zero! Mach also heute einmal keine Scheiße und lass Clay den Vortritt", schärfte es ihm Kizuna noch einmal zischend ein, bevor sie die Daten eingab. "Außerdem haben wir heute Zuschauer." Sie nickte mit dem Kopf zur Glasscheibe, hinter der drei Piloten standen. "Gareas, Rio und Ernest sind hier! Blamier' uns also nicht, bitte", flehte sie ihn noch einmal an, dann ging es auch schon los. Zero konzentrierte sich voll auf den Kampf. Was kümmerte es ihn, ob sie heute Zuschauer hatten. Herr Hijikata sah ihnen schließlich auch immer zu, und selbst wenn es die Piloten höchstpersönlich waren. War ihm doch egal. "CLAY!! Was machst du denn da?!! Du sollst angreifen, nicht weglaufen!!" Clay drehte sich um und sah seinen Teamkollegen nur hilfesuchend an. 'Und dann wird mir immer gesagt ich solle mich zurückhalten.' Voll in seinem Element sprintete Zero los, und rammte Yamagi, sodass dieser sofort das Gleichgewicht verlor und stürzte. "Yamagi ist draußen", verkündete Herr Hijikata von draußen. Nun waren nur noch er und Hiead da, Clay konnte man eh vergessen, der würde sicher nicht eingreifen. Mit funkelnden Augen standen sich die beiden in einiger Entfernung gegenüber. Zero grinste. "Gleich bist du dran, Hiead!" Hiead verzog nur spöttisch den Mund. "Wie war das noch mit Clay? Sollte er nicht auch mal >zum Zug< kommen?", erwiderte er nur fies. "Vergiss es, du wirst gegen mich kämpfen!" "Nr. 88, Clay wird gegen ihn kämpfen", mischte sich wieder Azuma in den Kampf ein. Zero achtete gar nicht darauf. "Zero, du hast Herrn Hijikata doch gehört. Lass Clay kämpfen!", ermahnte ihn nun auch noch einmal Kizuna. 'Vergesst es', dachte Zero begeistert. 'Der entwischt mir nicht!' Damit stürzte er los, doch mitten im Lauf wurde er abgebrochen. "Clay, nun mach schon!", kommandierte Azuma den unsicheren Anwärter. Ungläubig starrte Zero zurück. "Das darf doch nicht wahr sein! KIZUNA!! Was soll das, lass mich weiterlaufen!" Doch Kizuna schüttelte nur den Kopf, was Zero jedoch nicht sehen konnte. Langsam näherte sich Clay Hiead. Schüchtern lächelte er ihm entgegen, doch Hieads kalte Miene hatte sich nicht verändert. Unbewegt standen sie sich gegenüber. "Was ist nun? Im echten Kampf werdet ihr nicht soviel Zeit haben!", meckerte Azuma. Während Clay immer noch unbewegt da stand, startete Hiead seinen Angriff. Mit ganzer Schnelligkeit stürmte er auf Clay zu, der einen Schritt nach hinten machte, sich aber zu weit nach hinten gebeugt hatte und stolperte. Sie hatten verloren. Sogar ohne, dass Hiead ihn angegriffen hatte. Welche Schande. "Clay, wie konntest du nur?! Er hat dich nicht einmal berührt und du fliegst hin! Ich glaub's einfach nicht", verzweifelt raufte sich Zero in den Haaren. Sowas könnte ihm niemals passieren. Sie hatten verloren, das hieß Überstunden. Laufen. Zero hasste es nicht, das Laufen, aber er hasste Überstunden. Wenn Hiead gemütlich irgendwo sitzen konnte und sich darüber amüsieren würde, dass Zero sich noch abplagen müsste. Nachdem sie sich wieder umgezogen hatten gingen Zero und Clay in die Halle. Doch auf halbem Weg trafen sie auf Kizuna, die Zero festhielt. Clay verzog sich lieber. "Mensch Kizuna, wie konntest du bloß? >Lass Clay kämpfen< Du siehst doch was dabei rauskommt! Jetzt haben wir wieder verloren und ich darf wieder laufen", ließ er seine Wut raus. "Sei doch froh, so bekommst du mehr Training und Ausdauer als Hiead", versuchte sie Zero zu beruhigen. Als Lotsin hatte man es wirklich nicht leicht, doch mittlerweile schaffte sie es schon ganz gut, Zero wieder runter zu bekommen. "Und außerdem, die Piloten fanden dich gar nicht so schlecht. ^__^" Damit drehte sich Kizuna um und ging weiter. Zero blickte ihr verdutzt hinterher. Ja, sie schaffte es wirklich immer ihn wieder aufzumuntern. Mit einem breiten Grinsen lief Zero los, zu spät kommen würde noch mehr Überstunden heißen. *_* Wums! Mit voller Kraft prallte Zero an etwas ab, was mitten im Gang gestanden hatte. Wer zum Teufel... "Du bist Zero Enna, stimmt's?", fragte ihn der blonde Junge. Zero nickte. Das war doch Ernest. "Ich hab dich beim Training gesehen. Mach weiter so." Damit streckte er seine Hand aus und half dem Braunhaarigen wieder auf die Beine. 'Wow!' Ernest musste lächeln, als er die Gedanken des Jüngeren las. Dann ließ er ihn stehen und ging weiter. "Du wirst es nicht glauben, ich hab Ernest getroffen und er hat gesagt ich wäre der Beste den er je als Anwärter gesehen hätte. Und dann hat er meine Hand geschüttelt und gesagt, dass wir uns sehen!" Zero übertrieb wieder maßlos, als er mit Clay seine Runden drehte. Clay konnte es schon nicht mehr ertragen und war froh, als er endlich gehen durfte. In den nächsten Tagen erschienen die Piloten noch ein paar Mal, Gareas ausgeschlossen, da er es dämlich fand den minderwertigen Knirpsen zuzusehen. Man merkte ihm an, dass die Trennung von Ernest ihn verletzt hatte. Mit seinen Sprüchen wollte er nur davon ablenken, dass wusste Ernest, doch er blieb. Selbst als die anderen Piloten wieder ihr eigenes Training absolvierten, stand er öfter am Fenster und beobachtete die Sprösslinge, die einmal ihre Nachfolger werden sollten. Irgendwann hatte er angefangen sich ebenfalls in die Kämpfe einzumischen, und ständig hörte Zero ihn an ihm rumkriteln, was er alles besser machen sollte. "Gott, war das mal wieder anstrengend", stöhnten die Jungen, nachdem sie endlich vom Training entlassen wurden. "Ernest nimmt dich ja ganz schön hart dran", bemerkte Yamagi. Zero sah auf. "Er sollte aber auch wirklich an seiner Technik arbeiten. Immer mit Gewalt geht schließlich nicht. Man braucht eben auch Köpfchen!" Clay schob mit diesem bestimmten, alles wissenden Gesichtsausdruck seine Brille hoch. Das trieb Zero noch in den Wahnsinn. "Im Gegensatz zu dir, greif ich aber auch an. Und das erfolgreich! Nur Köpfchen allein reicht eben auch nicht." Damit machte er sich über seinen Freund her. Draußen wartete Ernest auf die vier. Zusammen mit ihnen ging er zurück in den Wohntrakt. Auf halbem Weg allerdings verabschiedete er sich und bog in einen anderen Gang ab, er führte ein Deck höher, zu den Räumen der Piloten. "Da werde ich auch bald sein", träumte Zero. "Wie denn, als Putze? Darfst gerne mein Zimmer putzen, Volltrottel!", kommentierte Hiead seinen Größenwahn wieder. "Baka, natürlich nicht!" Er wollte schon auf Hiead losgehen, doch ihre beiden Freunde hielten sie voneinander fern. "Komm Zero, wir müssen uns fertig machen für's Abendessen", damit zog Clay Zero mit aller Kraft in ihr Zimmer. Erst die geschlossene Tür hielt Zero davon ab weiter zu brüllen. "Zero", rief Kizuna ihn und seinen Freund über die Tische hinweg zu sich. "Hier sind wir." Zero nickte ihr kurz zu und folgte anschließend Clay zu ihrem Tisch. "Du hast heut Abend aber wieder einen Appetit, Zero", sagte Saki, als er sich ihr gegenüber niederließ. "Das war ein gutes Training heute, nicht wahr", versuchte sie die Konversation (welche Konversation?) aufrechtzuerhalten. "Hmpf..", kam es nur aus einem schon wieder vollgestopften Mund. "Saki, das ist verschwendete Liebesmüh mit ihm jetzt reden zu wollen. Lass ihn lieber erst aufessen", lächelte ihr Kizuna entgegen. ~°~°~ ___ ~°~°~ 'Dieses Essen war einfach köstlich. Ich verstand nie wie die anderen immer die Hälfte stehen lassen konnten. Mann, das Training in letzter Zeit schlauchte auch ganz schön. Ernest scheint sich ja sonst was drauf einzubilden Pilot zu sein. Das heißt noch lange nicht, dass er uns rumkommandieren darf wie er will. Irgendwann werde ich auch Pilot!' Plötzlich tippt mich jemand von hinten an. Die erstaunten Gesichter Kizunas und Sakis lassen mich das Schlimmste befürchten. Doch nicht etwa Hijikata? Nicht mal in Ruhe essen kann man...was hab ich denn nun schon wieder verbrochen? Ihn ignorierend (mir wird heute niemand das Essen vermiesen!) drehte ich mich nicht um und aß weiter, als er neben mir Platz nahm. Ich sah kurz auf und erblickte Ernest. Ich hatte gar nicht bemerkt wie er den Saal betreten hatte. Nun lächelte mir dieser entgegen und meinte: "Hier war doch noch frei, oder? Mein Platz ist leider besetzt", er deutete hinter sich wo Gareas mit finsterer Miene zu ihnen rüber sah. Hat wohl gedacht, so würde Ernest wieder neben ihm sitzen. Tja, was soll's. Damit aß ich weiter. "Zero, wie kannst du nur", fauchte mich da Kizuna von der Seite an. "Das ist einer der Piloten! Benimm dich doch mal ein bisschen. Es ist eine Ehre, dass er sich zu uns gesetzt hat, hast du verstanden?! Sowas passiert schließlich nicht alle Tage!" 'Gott, für wen hält sie ihn? Ist doch nur einer der Piloten.' Doch ich sah auch den anderen am Tisch den Respekt in ihren Augen an, wenn sie zu Ernest schauten, sofern sie es sich denn überhaupt trauten. Ich besah ihn mir genauer. Was war an ihm so besonders? Wahrscheinlich lag das nur daran, dass er diese besonderen Fähigkeiten besaß. Eigentlich bewunderte ich ihn. Ich wollte genauso stark werden wie er und seine Göttin steuern. 'Genau, ich werde so wie Gareas, aber mit der Stärke von Ernest.' Da er ja schon mal neben mir saß, konnte ich die Gelegenheit doch auch gleich nutzen und ihn mal ausfragen. Vorlaut wie immer und neugierig, wie es so als richtiger Pilot ist, löcherte ich ihn mit meinen Fragen. Kizuna war das anscheinend total unangenehm, denn ständig stieß sie mich in die Seite und ihr Gesicht wurde immer röter, bis sie schließlich aufstand und mich hochzog. "Wir gehen dann! Verabschiede dich Zero! Es hat uns gefreut, dass du dich zu uns gesetzt hast, Ernest, und uns so viel erzählt hast, aber nun müssen wir auch leider gehen, nicht wahr, Zero?!" Ich wollte gerade protestieren, doch Kizuna hatte mich schon mitgezogen. Ernest lächelte mir zum Abschied zu und schon waren wir im Gang. Später im Bett hatte ich immer noch dieses Bild von Ernest vor Augen. Wie ich so nachdachte, musste ich zugeben, dass er in letzter Zeit eigentlich recht häufig zu mir rübergesehen hatte. Das lag aber wohl eher daran, dass ich IHN immer angesehen hatte. War ja aber auch schon etwas seltsam. Mittlerweile verbrachte er doch schon mehr Zeit bei uns als bei seinem eigenen Training. Wen kümmert's, solange ich dabei besser werde... Ich wünschte Clay eine 'Gute Nacht', drehte mich um und schlief ein. ~°~°~ ___ ~°~°~ "Zero, wie oft hab ich dir schon gesagt, du sollst dich zurückhalten! Denk doch zur Abwechslung mal NICHT immer nur an dich!" Kizuna war wieder voll in ihrem Element. Den Kopf zwischen den Schultern eingezogen, stand Zero vor ihr. "Aber was kann ich denn dafür?", folgte ein altbekannter Satz von dem Braunhaarigen. "Das nächste Mal, ok?" Kizuna sah ihren Piloten sanft an. Was half es jetzt, sich wieder darüber aufzuregen. Lachend wuschelte sie ihm durch die Haare. Verlegen kratzte er sich am Kopf. Ich musste zugeben, dass ich nichts dagegen hätte ihm einmal genauso durch die Haare zu streicheln. Wieder einmal musste ich über das Zweiergespann lachen. Beim Training zuzusehen machte wirklich Spaß und war mal eine Abwechslung vom stressigen Alltag als Pilot. Glücklicherweise waren die Angriffe aus Zion weniger geworden, sodass mir das Training nicht fehlte. Ich merkte selber wie sich meine über die Zeit erschöpften Kräfte wieder sammelten. Dieser Junge...ich spürte jedesmal dieses wohlige Gefühl in mir aufsteigen, wenn ich hier stand und ihm zusah. Und auch ich schien ihm gut zu tun. Seit ich nun regelmäßig herkam, hatte ich bemerkt, wie viel ruhiger Zero geworden war. Zeros seit einigen Tagen aufgekommene Zerstreutheit und die daraus resultierenden Streitereien mit seiner Lotsin, waren dafür schon alltäglich geworden. Es war irgendwie süß, wie die beiden dastanden, wie Zero seine Fluglotsin am Ende immer verlegen ansah. Niedlich. Ob da was lief zwischen den beiden? Ich musste wohl oder übel zugeben, dass die beiden ein schönes Pärchen abgaben. Unweigerlich musste ich an die Zeit mit Gareas denken. Doch das war nun vorbei und ich war froh darüber. Oder? Jetzt war ich doch endlich wieder für mich allein. Keiner, der ständig ankam und Zuneigung verlangte. Doch wollte ich das wirklich? Weshalb kam ich dann immer hierher und sah mit diesem eigenartigen Blick aus dem Fenster? Fühlte mich wohl hier unten? Damit drehte ich mich um und ging aus dem Raum, bevor Kizuna und Zero mich erreicht hatten. Ich wollte das doch alles nicht mehr...hatte es hinter mir gelassen. Ich ging in unseren Aufenthaltsraum, um diese Gedanken los zu werden. Ich stand am Fenster und sah in die schwarze Dunkelheit, die sich unendlich weit vor mir erstreckte. Ich liebte es hier zu stehen, schon als Pilotenanwärter hatte ich mich hier nachts hochgeschlichen, um diese Aussicht zu genießen. Das Weltall, das G.O.A. umgab, strahlte so eine ungeheure Macht aus und umgab mich, gab mir meine Gelassenheit. Hier oben waren wir sicher, hatte ich immer gedacht. Diese Meinung vertrat ich nun nicht mehr, schließlich hatte ich als Pilot gelernt, aber es war doch irgendwie eine beruhigende Tatsache, wenn man es für wahr hielt. Plötzlich regte sich etwas hinter mir. Ich drehte mich nicht um, doch die Hände, die sich schon kurz darauf um meinen Körper schlangen, waren mir nicht unbekannt. "Worüber denkst du wieder nach? Lass es doch sein. Ich bin da..." "Gareas..." das war dann der erste Teil... *strahl* cu KaiLoverinKokoroKisu Kapitel 2: Krank ---------------- Titel: FlashPoint° Autor: KaiLoverinKokoroKisu Serie: The Candidate for Goddess Pairing: Zero X ? Disclaimer: Ich hab's leider immer noch nicht geschafft, die Typen als meine auszugeben. Bleibt mir wieder nichts, als ihre Geschichten niederzuschreiben. Feedback: Hilft mir immer weiter ^__^ pikku_taehti @ web.de "ZEROOO!!" Unsanft rissen mich Kizunas Worte in die Realität zurück. "Sag mal träumst du?!" Hatte ich etwa schon wieder sehnsüchtig zurück geblickt, in der Erwartung doch jemanden dort stehen zu sehen? Rasch schüttelte ich meinen Kopf, um mich wieder auf den Kampf zu konzentrieren. Doch bevor ich mich ihm zuwandte, musste ich erneut einen letzten Blick auf die Stelle werfen. Doch auch wenn ich nicht dahinter sehen konnte, so spürte ich, dass er nicht gekommen war. Enttäuscht drehte ich mich um und... WUMS! Schon hatte ich eine verpasst bekommen. Vollkommen überrumpelt von diesem Schlag, torkelte ich einige Schritte zurück, verfing mich in meinen eigenen Beinen und musste das hilflose Gefühl verspüren, dass mich zurückfallen ließ ohne dass ich noch etwas dagegen hätte machen können. Ich hatte verloren. Verloren! "Zero, was ist denn bloß mit dir los? Das geht nun schon seit Tagen so. Geht's dir nicht gut? Hast du dich vielleicht bei Roose angesteckt? Dann solltest du lieber zur Schwester gehen und nicht hier auf dem Platz stehen." Kizuna stand nun vor mir. "Nein, mir geht's gut. Ist schon ok", murmelte ich. Ich hatte tatsächlich verloren. Und das Schlimmste, es war CLAY gewesen, der mich K.o. geschlagen hatte. CLAY!! Wie peinlich. Das konnte doch nicht war sein. Ich war sauer. Stinksauer! Und wessen Schuld war das alles? Garantiert nicht die meine. "Schon ok? Nichts ist ok. Du hast gerade verloren, wenn ich es dir nochmal sagen muss. Und ich will ja nichts sagen, aber waren es nicht mal deine Worte, dass Clay...>es niemals schaffen wird mich zu besiegen-anwärter< dahinter weggemacht hatte, was ich irgendwann mal dahinter gekritzelt hatte. Ich musste grinsen. Doch sofort wurde ich wieder ernst [wie kann sowas sein? Zero und ernst...*Kopfschüttel*...unvorstellbar...]. Ich seufzte und sah auf den Fußboden. Na schön. Wenn ich schon mal hier war. Ich ergriff die Türklinke und musste innehalten. Was war denn nun schon wieder. Mit einem letzten genervten Seufzer umschloss ich den Griff fester und schob die Tür auf. Wow. Es hatte sich wirklich einiges verändert, seit ich mich das letzte Mal heimlich mit Yamagi und Roose hierher geschlichen hatte. Beeindruckend betrat ich den Raum. Die Piloten hatten es wirklich um einiges gemütlicher hier oben. Die ganze Ausstattung...es sah aus als würden sie alles bekommen, was sie wollten. Doch ich war nicht hergekommen, um die Piloten zu beneiden, nein, weiß Gott nicht. Mit entschlossener Miene ging ich weiter in den Raum. Am Fenster blieb ich schließlich stehen. Dieser Ausblick! Doch was kümmerte mich das jetzt? Mit geballten Fäusten sah ich mich zu beiden Seiten um. Nichts. Leere Sessel um einen mit Zeitschriften vollbelegtem Tisch. Ich hatte es doch gleich gewusst. 'Wieso bist du bloß gekommen, Zero Enna? Da hast du's! Nur ein leerer Raum. Du bist allein, sieh es doch endlich ein!' "Was soll der scheiß?", schrie ich. Ich wollte es nicht hören. Ich wollte nicht zugeben, dass ich mich auf so etwas wirklich eingelassen hatte. Dass ich darauf vertraut hatte... "Baka, und ich hab wirklich geglaubt er würde warten...", flüsterte ich vor mich hin. Doch plötzlich schloss sich die Tür leise quietschend durch einen Luftzug und ich hörte, wie sich etwas in der Ecke hinter mir regte... xDD...bis zum nächsten Mal ;) btw: sry, dass es doch dieses Pairing is, aber das hat seinen Grund ;) cu KaiLoverinKokoroKisu Kapitel 3: Joking? ------------------ Titel: FlashPoint° Autor: KaiLoverinKokoroKisu Serie: The Candidate for Goddess Pairing: Zero X Ernest Disclaimer: Wieder nichts...keiner gehört mir.... Feedback: Auch diesmal gern gesehen. ^__^ pikku_taehti @ web.de Blitzartig drehte sich Zero um und erblickte mich am Boden sitzend. "Was willst du?", fragte er nach dem ersten Schreckmoment. Ich sagte nichts. Ich sah einfach zu ihm auf. War er also doch noch gekommen. Schon immer war ich fasziniert von der Unberechenbarkeit einiger Leute. Das hatte mich auch an Galef so fasziniert. Doch schon merkte ich wie Zero plötzlich sauer wurde. Seinen Augen konnte ich deutlich den Zorn aber auch die Enttäuschung ablesen. Beides stieg in dem Jungen wieder hoch. Enttäuschung wegen mir? "Was willst du?", fragte er erneut, ein gefährlicher Unterton schwang in seiner Stimme mit, was mir aber keinerlei Angst machte. "Was willst du von mir?" 'Was ich von dir will, Zero Enna? Was ich von dir will?' Das wusste ich nur zu genau. Doch kommentarlos ließ ich seinen Wutausbruch sich über mich ergießen. Der junge Pilotenanwärter steigerte sich immer mehr in die Szene hinein und wurde immer lauter. Er schien alles, fast alles, was ihm auf der Seele zu liegen schien, endlich los werden zu wollen. Doch ich blieb ruhig. Ich stand auf und sah ihm weiterhin in die weiten braunen Augen, die angefangen hatten zu schimmern. Doch als ich aufstand verengten sie sich sofort und in Angriffshaltung stand er bereit und mit festem Schritt vor mir. Langsam kam ich auf ihn zu, näherte mich ihm Stück für Stück. Ich musste leicht lächeln, als ich ihn so vor mir stehen sah. Was dachte dieser Junge gerade über mich? "Zero..." Ich hob eine Hand. "Lass das!", fauchte mir der Junge entgegen. Er war ziemlich sauer und wollte nicht, dass ich ihn berührte. Hatte er Angst davor, wie jeder andere, Angst davor, mir hilflos mit seinen Gedanken ausgeliefert zu sein? Schon immer stellte diese Fähigkeit mich auf eine harte Probe. Nie konnte ich die anderen berühren, wie sie es selbst untereinander immer taten. Doch schon kurz darauf stellte ich fest, dass dies nicht der Grund sein konnte, denn mit aller Kraft hämmerte Zero mit seinen Fäusten gegen meine Brust. Zero hatte niemals Angst. Vor nichts. Vor Erts' Berührungen hatte er auch keine Angst gehabt. "Wieso?! Du verdammtes Arschloch!" Zeros Schläge verloren an Kraft und sein Körper bebte. Ich griff nach seinen Handgelenken und hielt sie fest, hielt sie hoch in die Luft. Er war um einiges kleiner als ich. Zero sah mich nicht an, sondern starrte auf den Boden. 'Du verdammtes...Arschloch!' Wieder musste ich über die Gedanken lächeln. Ich wusste nicht wieso. Mit sanftem Blick sah ich auf seine geballten Fäusten, spürte das Blut in seinen Adern pulsieren. Ich öffnete meine Hände und schob sie in seine. 'Was...?' Perplex starrte Zero zu mir hoch, dann auf unsere ineinander verschlungenen Hände. Ich ließ ihn einen Augenblick dabei, suchte dann seinen Blick. Als er wieder zu mir sah, erkannte ich im Schein des Lichts, dass glänzende Tränen seine Wangen hinabgelaufen waren. Ich konzentrierte mich nicht auf seine Gedanken. Ich wollte diesen Vorteil nicht nutzen, nicht in solch einer Lage. "Es tut mir leid", begann ich, " dass ich nicht mehr gekommen bin. Ich...konnte nicht. Ich wollte dich nicht verletzen, und dir diese...Schande ersparen..." "...?" Zero hatte über mein plötzliches Handeln aufgehört zu weinen und sah mich nur aus diesen wunderschönen braunen Augen an, die noch immer voller Tränen waren. "Als ich meine...Gefühle für dich bemerkt habe... Ich wollte es dir nicht antun...wo du...wo du doch immer so fröhlich warst..." Bei diesen Worten konnte ich nicht länger in diese Augen sehen, die in diesem Moment unsägliches Leid ausstrahlten. Ich sah wieder auf unsere Hände...seine Hände. Sie waren wunderschön. Zart und geschmeidig, doch mit einer solchen Kraft. "Aber warum hast du nicht...", hörte ich seine kaum merkliche Stimme zu mir aufsteigen. "Wie hätte ich es dir denn sagen sollen?!" Ich erschrak selbst als ich merkte wie meine Stimme zitterte. Ich schüttelte den Kopf und sah nach unten, an seinem Blick vorbei. 'Zero, es tut mir so leid. Ich hätte es dir nicht sagen sollen. Jetzt...' Doch der für einen Moment reglose Zero, sah nun mit funkelnden Augen zu dem blonden Piloten auf. Unsere Hände immer noch ineinander geschlungen, drückte er meine nach hinten und umarmte mich. ~°~°~ ___ ~°~°~ Meine Hände immer noch in denen des Älteren, umarmte ich ihn und drückte mein Gesicht an seine Brust. Ich sog den angenehmen Duft ein, der von ihm ausging und schloss die Augen. Ich merkte, wie er mich überrascht ansah. Doch sein Blick wich dem eines glücklichen Menschen und Tränen liefen nun auch ihm zu beiden Seiten runter. Bevor ich noch etwas sagen kann, spüre ich schon wie er mich an den Händen hinter seinem Rücken mit sich und auf die Ecke zu zieht, aus der er gekommen war. Ernest ließ sich langsam nieder und ich stolperte über einen auf dem Boden liegenden dunklen Gegenstand. Da er meine Hände immer noch festhielt, konnte ich mich nirgends abstützen und fiel genau auf ihn drauf. Ich kniff die Augen zusammen beim Aufprall. Als ich sie langsam wieder öffnete lag ich mit dem Kopf auf Ernests Brust und sah zur Seite. Ich erblickte eine Unmenge an Kissen die mit uns auf dieser Decke lagen. 'Wie kommt der ganze Kram hierher? Was soll das denn hier?' Als ich meinen Kopf ein wenig anhob, bemerkte ich die vielen Kerzen um uns herum, die in Nischen der weißen Wand steckten oder mit Haken an Löchern befestigt waren. Erst jetzt bemerkte ich die dämmrige Stimmung im Raum. Ich war anscheinend vorhin viel zu aufgeregt, um dies wahrzunehmen. Als ich nun zu unserem Fußende blickte, erkannte ich noch mehr Kerzen und eine zusammengerollte Decke. Das musste es gewesen sein, worin sich meine Füße verfangen hatten. Doch bevor ich mich noch weiter über diesen Fleck des Aufenthaltsraums wundern konnte, lenkte Ernest plötzlich meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. Dieser nämlich rollte zur Seite und tauschte die Positionen, sodass nun ich genau unter ihm lag. Mit aufgestützten Armen und Beinen sah er mit einem sonderbaren Blick auf mich herab. Ich lächelte nervös zurück. Was ging hier vor sich? Ich rutschte ein wenig nach hinten und wollte mich aufrichten, um nicht mehr hilflos nur daliegen zu können. Doch sofort drückte mich der Ältere mit sanfter Gewalt wieder zurück in die Kissen und legte sich dazu noch halb auf mich. Ich kniff meine Beine zusammen, als er seines dazwischen legen wollte. Ohne mich weiter bewegen zu können, sah ich ihm starr dabei zu, wie er anfing an meiner Uniform zu spielen. Meine Augen weiteten sich vor Schreck, als ich spürte wie er anfing eins nach dem anderen meine Knöpfe zu öffnen. Panik ergriff mich, als ich noch dazu spürte, wie mein Puls anfing zu rasen und mir immer heißer wurde. 'Wowowow. Was geht denn nun ab? Hab ich irgendwas gemacht?' Mit einem Ruck befreite ich mich von Ernest und sprang auf. "W-was... D-das geht mir alles zu schnell", stotterte ich, als ich auch schon wieder rückwärts erneut über die Decke stolperte und mit den Händen meinen Kragen festhaltend in sein erschrockenes Gesicht blickte. Doch schon bannte sich wieder dieses leise Lächeln auf seine Lippen. 'Lächelt dieser Typ eigentlich in jeder Situation?', schoss es mir durch den Kopf, da mir im Moment ganz und gar nicht nach lächeln zumute war. Mein Herz raste immer noch wie wild und ich hatte Mühe mich wieder zu beruhigen. 'Dieses Gefühl eben...das...' Aber weiter kam ich nicht, denn schon hatte sich Ernest erhoben und ich fühlte mich plötzlich total klein und ihm hilflos ausgeliefert. "Komm..." Er streckte mir seine Hand entgegen, aber erst nach einer Weile griff ich zögerlich danach. "Das wollte ich nicht", entschuldigte er sich bei mir, als ich immer noch etwas durch den Wind zu ihm hoch sah. "Sch-schon gut...", winkte ich lässig ab, obwohl ich mich nicht im Geringsten so fühlte. "Nicht so schlimm...das...kam einfach nur sehr überraschend." Der Pilot nickte mir verstehend zu. Er wollte wieder auf mich zugehen und hatte auch schon die Arme erneut geöffnet, doch ich erwiderte hastig: "I-ich glaub, ich geh jetzt lieber. Ich will..." Ich hatte mich schon in Bewegung gesetzt und stieß rückwärts gegen die Tür. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, riss ich sie auf und rannte so schnell ich konnte durch den Gang dahinter los. Ernest musste mein Handeln hinnehmen. ~°~°~ ___ ~°~°~ In Rekordzeit hatte Zero sein Zimmer erreicht und riss es auf. Verwundert sah Clay von seinem Buch auf und zu ihm hoch. "Ist was?" Doch der Anwärter war immer noch etwas überrumpelt von eben und konnte nur den Kopf schütteln. Schnell verschwand er im Bad, um schon kurz darauf wieder gewaschen und in Nachtzeug vor seinem Bett zu stehen. "Z-Zero...?" Der Angesprochene ignorierte Clay und schlüpfte ins Bett. Er wollte im Moment nichts lieber als zu schlafen und seine Ruhe zu haben. "Bist du krank?" Clay hatte sich erhoben und stand über seinen Freund gebeugt, der normalerweise immer ihn vom Schlafen abhielt und als letzter ins Bett kam. "Der Kerl schläft schon?", murmelte er ungläubig vor sich hin. Er schob seine Brille hoch und schüttelte den Kopf. "Wunder geschehen...interessant...höchst interessant." Mit einem letzten Blick auf den schlafenden Jungen drehte er sich wieder um und ging ebenfalls ins Bett. Allerdings nicht um zu Schlafen. Nein, jetzt konnte er doch endlich mal in Ruhe lesen. Plötzlich klopfte es leise. Clay sah auf. In der Tür erschien ein Pilot. "Ernest?", mit einem Satz war der Anwärter aus dem Bett. *Was will er denn hier?* Mit klopfendem Herz stand er im Zimmer und beobachtete den Piloten, wie er ebenfalls ins Zimmer kam und den Finger an die Lippen legte, als Clay sagte: "Z-Zero schläft schon." Er biss sich auf die Lippen und nickte gehorsam. Auf Zehenspitzen schlich er zurück ins Bett. Ernest hingegen schritt leise auf das Bett des anderen Anwärters zu. Ruhig sah er den in ruhigen Atemzügen schlafenden Jungen vor sich an. Ein Lächeln huschte über seine Lippen. Zero lag quer über dem Bett. Die Decke lag zusammengeknüllt am Fußende und Zeros Oberteil hing ausgezogen über den Rand des Bettes. Kopfschüttelnd nahm Ernest die Decke in beide Hände und breitete sie über dem Braunhaarigen aus. Sofort zog sich dieser daraufhin zusammen und die Decke war schon wieder ein zusammengeknüllter Haufen auf ihm. 'Ein hoffnungsloser Fall. Wenn es so nicht geht...' Damit beugte sich der Blonde über den Jüngeren und fasste ihn an den nackten Schultern. Er legte seinen Kopf auf ihn und drückte ihn an sich. Währenddessen nutzte er die Zeit und sog den verschwitzten Duft ein, der von dem Körper ausging. Langsam hob er sein Gesicht und näherte sich dem des Jüngeren. Kurz zögerte er, bevor er ihm schnell einen Kuss auf die Stirn drückte. Ein Lächeln breite sich auf dem Gesicht des Braunhaarigen aus und zufrieden kuschelte er sich tiefer in sein Kissen. Er stand wieder auf und deckte Zero erneut zu und diesmal blieb der Kleine ruhig liegen. Noch eine Weile sah er dem Wirbelwind beim Schlafen zu und ging dann ohne sich noch einmal umzudrehen leise aus dem Zimmer. Clay, der die ganze Szenerie nur fassungslos mit offenem Mund bestaunt hatte, schob seine Brille hoch. "Höchst interessant...wirklich. Höchst interessant." Gerade wollte er sich wieder seinem Buch zuwenden, da fing sein Freund laut zu schnarchen an. 'Ich fass es nicht! Selbst beim Schlafen kann einen dieser Kerl nerven!' Unmöglich weiterzulesen, musste auch er nun schlafen gehen. Nichts mit dem endlich in Ruhe lesen... "Du siehst heut ja mal richtig ausgeschlafen aus", sagte Kizuna zu ihrem Partner. Sie saßen alle zusammen in der Mensa und frühstückten, bevor es wieder losging. "Ich sehe immer ausgeschlafen aus", protestierte Zero. "Aber heute..." "Dann hab ich eben mal sehr gut geschlafen, was dagegen?" "Hey, ich hab doch nur... Vergiss es einfach. Wir sollten uns auf den Weg machen, kommt ihr?" Kizuna stand auf und brachte ihr Tablett zurück. Auch die anderen standen auf und gingen. An der Tür blieb Kizuna allerdings noch einmal stehen und drehte sich um. "Zero? Was ist? Kommst du?" "Ich bin noch nicht fertig. Ich komm nach...", sagte er mit gesenktem Blick. "Dann warte ich." "Nein, nein. Geh ruhig schon vor. Sonst bekommst du wegen mir noch Ärger." Kizuna stutzte, irgend etwas stimmte nicht mit ihrem Partner. Doch dann drehte sie sich um und verschwand im Flur. Zero hatte schon den ganzen Morgen getrödelt, aber es hatte nichts geholfen. Er seufzte. Es hatte wohl keinen Sinn noch länger zu warten. Er wollte gerade aufstehen, da betrat jemand den Saal. Er erstarrte und lauschte den Schritten hinter sich. 'Bitte', flehte er innerlich. Er kniff die Augen und zuckte zusammen als sich jemand neben ihm niederließ. "Zero? Ist dir nicht gut?" Sofort riss er die Augen wieder auf und sah mit einem feuchten Schimmern darin zu dem Jungen neben sich auf. "Wo warst du denn?", kam es leise über dessen Lippen. "Wo warst du? Ich warte schon seit einer Ewigkeit auf dich..." "Wirklich so lange?", Ernest lächelte ihm entgegen und seine Augen wurden dabei zu Schlitzen. "Ähm...naja...", druckste Zero und sah auf seinen Teller. Da spürte er wie sich eine Hand um seine schloss und sie drückte. "War doch nur ein Scherz. *smile* Ich hatte eigentlich gehofft, du wärst nicht mehr hier..." "Was?", erschrocken blickte Zero auf. "So war das doch nicht gemeint. Ich dachte, du würdest froh darüber sein, dass ich nicht komme. Vor deinen Freunden..." "Ich muss los", sagte Zero eilig, wandt sich aus Ernests Hand und stand auf. Dieser sah zu ihm auf und fragte flüsternd: "Kommst du heute Nacht wieder? Nach dem Abendessen?" Zero nickte unmerklich und ging so ruhig es noch ging nach draußen. Dann rannte er los. Sein Herz war dabei Purzelbäume zu schlagen. Er fühlte sich als müsste er gleich explodieren. Heute Nacht würde er ihn wiedertreffen... Er machte einen Luftsprung und ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht. Den ganzen Tag über war der Braunhaarige total hippelig. Er war wie beflügelt und wollte, dass es möglichst schnell Abend würde. Doch die Stunden schlichen dahin. In Windeseile holte er sich einen Sieg nach dem anderen, wenn er die Kämpfe schnell beendete, würde vielleicht die Zeit dadurch schneller vergehen. Doch stattdessen hängte Herr Hijikata nur noch mehr und mehr Kämpfe dran. Zeros Kampfgeist wollte er herausfordern und ausnützen. Am Ende lagen Roose, Yamagi und Clay vollkommen K.o. in der Ecke und sahen dem letzten Kampf, Zero gegen Hiead, erschöpft zu. "Was ist heute bloß in Zero gefahren? Es ist nur seine Schuld, dass Herr Hijikata uns heute so hart dran nimmt. Kann er nicht einmal verlieren und ein bisschen halbschnell machen? Wie sollen wir denn da noch mithalten können?", nörgelte Clay. "Und dieses gemeine Grinsen die ganze Zeit dabei. Das ist ja nicht auszuhalten. Wir schuften uns hier ab und er scheint nicht im Geringsten müde zu werden. So ein hartes Training hatten wir schon lange nicht mehr", pflichtete ihm Yamagi bei. "Ich will gehen. Wann gibt's denn endlich mal was zu essen", jammerte Roose. Endlich, am späten Nachmittag entließ Her Hijikata die Jungs und halb verhungert und ausgezehrt machten sie sich schleunigst davon, bevor er es sich doch noch anders überlegen könnte und sie zurückpfiff. Zero war allerdings am Schnellsten von ihnen. Schon vor ihnen hatte er geduscht, sich umgezogen und saß als erster in der Mensa und schlang sein Abendessen hinunter. Als sie schließlich dazu kamen, stand er schon wieder auf und verabschiedete sich. "Du willst doch nicht etwa schon wieder schlafen?" Clay stand vor Zero, der im Nachtzeug im Zimmer stand. Er zuckte nur die Schultern und stieg ins Bett. "Das kommt davon, wenn man sich so überanstrengt beim Training. Und noch dazu seine Freunde da mit rein zieht!" Die Brille die Nase hochschiebend setzte er sich an den Tisch und widmete sich wieder seinem Buch. Nach unendlichen Stunden endlich stieg auch er ins Bett, so schien es Zero, der es partout nicht schaffte selber zu schlafen. Dabei dauerte es noch so lange bis er sich mit Ernest im Aufenthaltsraum treffen würde. Unruhig wälzte er sich von einer auf die andere Seite. Schließlich hielt er es nicht mehr aus und horchte, ob Clay schon schlief. Den ruhigen Atemzügen entnehmend, dass er schon schlief, verließ er auf leisen Sohlen das Zimmer und schlich sich eine Etage höher. Das Zimmer hinter der Tür war leer. 'Natürlich', dachte Zero, 'ich bin ja auch etwas früh dran.' Langsam betrat er den Raum und schloss die Tür leise hinter sich. Tja, da stand er nun. Er musste grinsen. Nachdem er sich eine Weile umgesehen hatte, setzte er sich in einen der bequemen Sessel um den Tisch herum und griff sich eine der Zeitschriften. Es interessierte ihn nicht viel, was dort stand und so legte er sie gelangweilt zurück und sah aus dem Fenster. Der Weltraum schien ruhig, nur irgendwo weit hinten sah er einige aufflackernde Punkte. 'Hmmm...' Er erhob sich und ging rüber zu der ausgelegten Ecke. Ernest würde sicher jeden Moment kommen. Lange konnte es doch nicht mehr dauern? Er konnte es sich in der Zwischenzeit ja schon mal gemütlich machen. Vorsichtig ließ er sich nieder und berührte die weichen Kissen. Anschließend legte er sich vollständig auf die ausgebreitete Decke darunter und rutschte eine wenig hin und her. 'Gar nicht schlecht', dachte er, 'so was bräuchten wir bei uns auch. Obwohl, was macht man damit, wenn man sich nicht mit jemandem wie Ernest trifft?' Ihm war es egal und mit geschlossenen Augen atmete er den herrlichen Duft ein, der ihn zu umhüllen schien. ~°~°~ ___ ~°~°~ 'Wie süß...wie lange er wohl schon gewartet hat?' ^^ Vorsichtig näherte ich mich dem schlafenden Jungen. Sachte ließ ich mich neben ihm auf die Decke nieder. Diesmal brannten keine Kerzen, doch im Schein des Mondes, der durch die große Fensterfront hereinfiel, erkannte ich die Züge des Anwärters neben mir. Zärtlich fuhr ich ihm durch die Haare und strich über seine Wange. Vorsichtig fuhr ich seine Lippen nach. Ich biss mir auf die Lippen, beugte mich zu ihm hinab und legte meinen Mund auf den seinen. Sofort schnellte ich wieder auf als ein wütend fauchender Zero mir entgegenkam. "AH!! Spinnst du? Wo warst du denn so lange?! Es hätte wer weiß was kommen können, während ich hier auf dich gewartet habe. Mach das nie wieder, hast du mich verstanden!" Auf die Ellenbogen aufgestützt sah er mich mit aufgerissenen Augen an. Ich beugte mich über ihn und lächelte ihn an. "Was? Dich küssen?" Er wurde rot. "Nein, ich meinte mich so lange warten lassen", nuschelte er verlegen. "Ich konnte nicht eher. Wir hatten wieder einen Angriff. Das hat in letzter Zeit wieder etwas zugenommen..." 'Was laberte ich denn da?' "Das letzte Mal hast du dich aber nicht so gegen meinen Kuss gewehrt." "D-das letzte Mal? W-wann haben wir denn...?" Zero hatte seine Augen weit aufgerissen und sah mich entgeistert an. "Hat Clay denn nichts erzählt?" Ich kam ihm immer näher und unsicher rutschte er immer weiter zurück bis er mit dem Kopf gegen die Wand stieß. "Clay?" Zero schien plötzlich völlig verunsichert und schluckte. Ich legte meine Hand auf seine Brust und fuhr mit dem Zeigefinger in seinen Ausschnitt. Ich zog ihn weiter zu mir runter und flüsterte dabei: "Ja, ich war gestern abend noch bei dir...ich wollte sehen wie es dir geht, aber du...hast schon geschlafen. Jedenfalls...du lagst einfach so verführerisch vor mir. ^^ Ich konnte nicht anders..." "Spinnst du? Clay war doch dabei, da kannst du doch nicht...!" "Hey, sei froh, dass es nur ein Kuss war...ich hätte auch ganz anderer Dinge mit dir anstellen können", ich grinste. Ja, ich hatte mich wahrlich schon zurückgehalten. "E-Ernest..." "Ja...?", ich hatte ihn nun ganz unter mir liegen und kam ihm immer näher. "Ich...wusste nicht, dass du auch sowas alles machst. Du bist doch sonst immer so..." "...ruhig? Na und, das heißt doch nicht, dass ich dich nicht liebe und mit dir zusammen sein möchte und mit dir auch Dinge machen möchte, die Liebende eben tun..." Ich lächelte. Er war so naiv und unschuldig. Ich spürte wie sein Herz unter mir heftig pochte und wie sein Körper immer heißer wurde. Seine großen braunen Augen strahlten und flackerten als ich ihn ansah und ihm erneut in die Haare fuhr. Genüsslich schloss auch er schließlich die Augen als sich unsere Lippen trafen. Es war nur eine winzige Berührung. Ich wollte ihn nicht mehr verschrecken. Es war wieder ein neuer Beginn. Ich konnte nicht da anfangen, wo ich mit Galef geendet hatte. Für ihn war das alles noch vollkommen neu. "Ernest, ich..." "Schhhh..." Wieder beugte ich mich vor und küsste ihn, diesmal fester und länger. Ich ließ ihn kurz los, nur um gleich darauf wieder an seiner Lippe zu saugen. Noch einmal sah ich ihm in die Augen, um ihn zu beruhigen und zu zeigen, dass er mir voll und ganz vertrauen konnte. Ich schloss meine Augen wieder und presste meine Lippen auf seine. Meine Zunge ließ ich erst vorsichtig über das zarte Fleisch kreisen, bevor ich mit sanfter Gewalt Einlass forderte. Ich drückte ein wenig gegen seinen Mund, um ihm zu verstehen zu geben, dass er ihn leicht öffnen sollte. Die ganze Zeit strich ich ihm durch die Haare und strich über seinen Rücken, um ihm zu zeigen, dass es nichts gab, weshalb er sich verkrampfen musste. Auch für mich war es ein Neubeginn. Meine Zunge drang in ihn ein und stupste leicht seine eigene an. Immer wieder stieß ich gegen das weiche Fleisch, ich wollte ihn nicht gleich überfallen. Doch es wurde immer schwieriger mein Verlangen zurückzuhalten. Ich begann mit seiner Zunge zu spielen, erkundete seine Mundhöhle, sog an ihm und zog meine Zunge soweit zurück, dass auch er mir folgte. Ich spürte wie sie zögerlich nachkam, doch mit der Zeit wurde auch er mutiger. Wir trennten uns für einen kleinen Moment, um wieder zu Atem zu kommen. In seinen Augen las ich ab, dass es auch ihm zu gefallen schien, jedenfalls schien seine Angst verflogen. Meine Hände drückten seinen Körper fester an meinen und stürmisch fiel ich nun über ihn her. Ich wollte alles von ihm. Seine nackte Haut an Armen und Beinen stachelte mich nur noch mehr an. Immer wieder stieß ich in ihn vor und sog an seiner Lippe, biss auf sie. Auch er hatte seine Hände gehoben und fuhr mir über den Kopf, hielt sich in meinem Nacken und zog mich zu sich, presste seinen Lippen auf meinen Mund und hatte die Augen fest geschlossen. Sein heißer Atem stieß gegen mein Gesicht und versetzte mich in Ekstase. Meine Hände hatten sich mittlerweile den Weg unter sein Shirt gebahnt und fuhren gierig über jeden Zentimeter seiner erhitzten Haut. Schweißtropfen standen ihm im Gesicht und er löste sich von mir, um Luft zu bekommen. Ich küsste seinen Hals hinab und schob sein Shirt beiseite, um sein Schlüsselbein zu liebkosen. Zero unter mir stöhnte auf. Ohne weiter zu zögern schob ich sein Shirt hoch und zog es ihm über den Kopf. Er lag weiterhin mit ausgestreckten Armen da und keuchte, als ich seine Brust mit meinen Lippen berührte. Langsam arbeitete ich mir den Weg zu seinen Brustwarzen hinab und knabberte lustvoll daran. Zeros Körper wand sich unter mir und seine Brustwarzen härteten sich zusehends. Ich lächelte darüber, wie schnell es noch bei Zero ging. Galef brauchte schon mehr, um in diesen Zustand zu gelangen und so vor mir zu liegen. Ich ließ meine Zunge weiter seine Brust hinabgleiten und küsste ihn stellenweise. Meine Hände glitten von unten seine Schenkel hoch. Jede einzelne seiner Muskelfasern zuckten unter meinen Fingern. Als sie auf dem zweiten Weg die Innenseiten hochfuhren, stöhnte der Junge unter mir auf und bog sich. Gerade noch küsste ich ihm den Bauchnabel, da schrie er los. "ERNE~ST!" ZACK! Kapitel 4: Was dir auf der Seele liegt...?? ------------------------------------------- Titel: FlashPoint° Autor: KaiLoverinKokoroKisu Serie: The Candidate for Goddess Pairing: Zero X Ernest Disclaimer: Ich werde nicht aufgeben... *hrhr* Feedback: Liebend gerne ^__^ pikku_taehti@web.de "ERNE~ST!" ZACK! Das hatte gesessen. Vollkommen überrascht sah der blonde Pilot auf und sah auf den Jungen unter ihm nieder. Seine Wange färbte sich rot, doch Ernest beachtete es nicht einmal. Zero dagegen sah geschockt zu Ernest auf. Er atmete heftig und war völlig erregt. "Ernest...was machst du...", fragte er heiser. Seine erhobene Hand sank langsam wieder auf die Decke zurück. Ernest hatte sich aufgerichtet und sich neben den völlig überrumpelten Braunhaarigen gesetzt. "Danke." "Danke? Wofür denn verdammt noch mal?!", Zero hatte sich ebenfalls aufgesetzt und starrte ihn an. "Dafür, dass du sagst, wenn du etwas nicht willst." Ernest lächelte ihn an. "A-aber...ich hab doch nicht gesagt... Ich bin einfach nur noch nicht so weit...", murmelte er verlegen. "Ich wusste nicht, dass du heute..." *Verdammt, musst du denn ständig dieses Lächeln aufsetzen? Ist doch schon peinlich genug...* ~°~°~ ___ ~°~°~ Hastig setzte ich mich auf und sah auf die Decke unter mir. Mein Herz raste immer noch wie wild und ich hielt den Atem an, um ihm nicht zu zeigen wie schnell mein Puls ging. Mein Kopf wurde immer heißer und lief dabei wahrscheinlich immer röter an. *Jetzt denkt er sicher, ich wäre ein vollkommenes Weichei.* Mein Magen verkrampfte sich bei dem Gedanken. Ich war mit Sicherheit alles andere als das, aber er hatte mich eben einfach überrumpelt mit seinem Handeln. *Wollte er wirklich...* Ich musste schlucken. Vorsichtig schielte ich zur Seite und sah wie Ernest mit dem Rücken gegen die Wand lehnte und ruhig da saß. Seine Augen hatte er geschlossen und wie er so da saß, schoss es mir erneut wie ein Blitz durch den Magen. Dieser Anblick machte mich ganz verrückt. Er sah einfach so unverschämt gut aus, wieso war mir das nie früher schon aufgefallen? Ich konnte meinen Blick nicht von ihm wenden, es zog mich wie magisch an. Er zog mich an. Ich wollte es ja auch...aber nun dachte er ja, dass... Als er tief einatmete, beugte ich mich ein wenig zu ihm vor, um ihm besser sehen zu können. Die ausströmende Luft traf mich im Gesicht und der Duft, der von dem blonden Jungen vor mir ausging, roch unbeschreiblich gut. Plötzlich öffnete Ernest seine Augen. Zutiefst erschrocken zuckte ich zusammen und beugte mich schnell zurück und starrte angestrengt auf die Decke. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und hoffte, er hatte nicht mitbekommen, wie ich ihn angestarrt hatte. Dampf schien förmlich aus meinem Kopf emporzusteigen und ich hielt es nicht mehr aus. Ich biss mir auf die Lippen und sah vorsichtig auf. Da saß er, sah zu mir und lächelte mich an. Wie immer. Wieso konnte er mich ansehen, ohne dass es in irgendeiner Weise peinlich war?! "Was guckst du denn so?", maulte ich. "Du siehst einfach wunderschön aus, Zero", sein Grinsen wurde noch breiter. Mit einem Mal streckte er seine Arme aus und ich spürte, wie sie sich um meine Taille schlangen und mich zu ihm zogen. "Hey", fauchte ich. "Lass mich los!" Ich schlug mit meinen Armen um mich, doch irgendwie bekam ich ihn nicht zu fassen, sondern schlug immer wieder ins Leere. "Tut mir leid, aber sowas wie dich darf man nicht einfach frei rumlaufen lassen. Das wäre purer Leichtsinn. Wer weiß, wer dich mir sonst noch wegschnappt." Er lachte und zog mich an sich. "Wer sollte mich dir schon wegschnappen?! Lass los!" Ich wandt mich in seinen Armen, aber eigentlich wollte ich gar nicht weg. Seine Worte eben hatten ein komisches Gefühl in mir breit gemacht. Er wusste einfach, was er zu sagen hatte, damit ihm jeder verfallen war. Er war es doch, den man wegschließen musste, bevor mir ein anderer zuvorkam. Er war es doch, der jeden haben konnte. "Wenn du meinst, aber dann bleib wenigstens hier, damit ich dich spüren kann. Ich tu dir auch schon nichts", zwinkerte er und ich lief rot an. "Ich mache nichts, was du nicht auch willst. Dafür möchte ich dich aber in meinen Armen halten dürfen!" Ich hörte auf, mich in seinen Armen zu winden und ließ mich in seinem Schoß zurücksinken. Seine angewinkelten Beine und seine Arme umgaben mich und schlossen mich ein. Ich schloss die Augen und entspannte mich. Bei ihm fühlte ich mich wohl. Ernest strich über meinen Körper und hatte seinen Kopf auf meine Schulter gelegt. Seine ruhigen Atemzüge ließen auch mich ruhiger werden. Sein Geruch umhüllte mich und ich fiel in einen Dämmerschlaf. ~°~°~ ___ ~°~°~ Nachdem ich ihn später in der Nacht hatte gehen lassen müssen, war auch ich in meine Kabine gegangen. Als ich das Zimmer betrat, merkte ich gleich, dass Galef noch nicht schlief. Denn mit angehaltener Luft wird wohl kein normaler Mensch schlafen können. Ich musste grinsen, als ich seinen Schwindel bemerkte. War er etwa die ganze Zeit wach geblieben? Hatte er sich Sorgen gemacht, wo ich so lange blieb? Das war ja mal was ganz Neues. Das hatte ihn doch sonst auch nicht gekümmert. Kontrollierte er mich nun auf einmal? Ich hasste solche Menschen. Man wurde doch schon überall überwacht, musste er nun auch noch damit anfangen?! Ohne mich sonderlich leise zu verhalten machte ich mich Bett-geh-fertig und legte mich ohne ein Wort zu sagen schlafen. Als ich aufstand, war mein Partner nicht mehr da. Ich schüttelte den Kopf über sein Benehmen und ging ins Bad. Nachdem ich fertig war, wollte ich mich gerade auf den Weg in die Kantine machen, da fiel mir ein, dass mein Langschläfer Zero sicher noch nicht aus den Federn war. Damit er sein Frühstück durch meine Schuld nicht verpasste, machte ich einen Schlenker zu den Kabinen der Anwärterpiloten. "Zero?" Ich klopfte an seine Tür. Ein erstauntes Gesicht öffnete mir die Tür und starrte mich an. "Guten Morgen Clay", begrüßte ich Zeros Zimmergenossen. "Darf ich reinkommen?" Stotternd ließ mich Clay Cliff Fortran eintreten. Wie ich erwartet hatte, lag Zero schnarchend immer noch in seinem Bett. Doch das sollte sich schnell ändern. Ich zwinkerte Clay zu, als ich mit einem Eimer kalten Wassers aus dem Bad trat und mich zu Zero aufmachte. Ich hob einen Zeigefinger vor den Mund und bedeutete ihm keinen Mucks zu machen. "AHHHHHH!" Mit einem solchen Satz sprang der junge Anwärter aus dem Bett und stand bibbernd auf den wackligen Beinen. Hatte es also doch was Gutes gehabt, sich mit Galef ein Zimmer zu teilen. Ich grinste. "Welcher total bescheuerter Vollidiot war das?!!", schimpfte er und wollte schon auf den armen Clay losgehen, der vor ihm stand. Ich räusperte mich und mit einem erschrockenen Blick drehte sich der Braunhaarige zu mir um und guckte mich entsetzt an. Sofort wurde er wieder ganz kleinlaut und stotterte vor sich hin, er habe das eben nicht so gemeint. Ich lächelte ihn an, stellte den Eimer ab und ging auf ihn zu. "Na toll, aber ich bin ein 'total bescheuerter Vollidiot' oder was?", grummelte Clay vor sich hin. "Dann macht es dir ja sicher nichts aus, wenn ich schon mal vorgehe?" Doch Zero bemerkte seinen Freund nicht einmal. "Keh, und dafür hab ich dich immer unterstützt!" Schmollend verließ Nr. #89 das Zimmer. "W...was machst du denn hier?", brachte sein Freund zitternd hervor. Ich schüttelte nur den Kopf und reichte ihm ein Handtuch. Doch er reagierte immer noch nicht und sah einfach zu mir auf. Ich seufzte. Also stellte ich mich vor ihn und wollte ihm gerade sein völlig durchnässtes Shirt über den Kopf ziehen, da regte er sich endlich wieder. Mit einem Ruck entzog er sich meinem Griff und funkelte mich an. "Lass das, ich..." Er brach ab und schaute zu Boden. Ich nickte nur, ohne dass er es mitbekam und stellte mich mit dem Handtuch einfach wieder vor ihn und begann ihn samt Kleidung abzutrocknen. Ich stand nun hinter ihm und rubbelte ihn vorsichtig trocken, soweit es eben mit nasser Kleidung ging, da spürte ich wie sein Körper anfing zu zittern. Doch es war nicht das Zittern von vorhin vor Kälte, nein. Immer wieder zuckten seine Schultern und ein plötzliches Schniefen verriet ihn. Ungläubig ging ich um den Jüngeren herum und bückte mich zu ihm herunter um ihm ins Gesicht zu sehen. Doch wie nicht anders zu erwarten schubste er mich weg und verbarg sein Gesicht hinter seinen Händen und drehte sich von mir weg. Aber diesmal würde er mich nicht einfach wieder so loswerden können. "Schhhh", versuchte ich ihn zu beruhigen und legte meine Arme langsam um seine Schultern. Diesmal wehrte er sich nicht, aber ruhiger werden tat er auch nicht. Im Gegenteil: sein Schniefen wurde immer heftiger und ich spürte wie Tränen auf meine Hände tropften. Ich drückte den Jungen dichter an mich. Nun drehte er sich um und schluchzte ungehemmt in seine Hände. Ich fasste ihn an den Armen und wollte sie wegziehen, doch Zero schlang seine Arme um mich und presste sein Gesicht nur noch fester in mein Shirt. Es war wohl das Beste ihn sich erst einmal alles von der Seele weinen zu lassen, bevor ich mit ihm reden konnte. So legte ich meine Arme um Zero und strich ihm zärtlich über den Rücken, um ihn zu beruhigen, während sein Körper vor mir immer wieder zuckte und haltlos bebte. Als sich Zero halbwegs beruhigt hatte, zog ich ihn zu seinem Bett und setzte ihn darauf, doch mit einem Satz sprang er wieder auf und funkelte mich an. "Spinnst du?! Das Bett ist klatschnass!" Anschuldigend sah er mich an. Ich verkniff mir ein Lächeln, das würde er sicher missverstehen, doch anscheinend hatte er sich wirklich wieder gefasst. Entschuldigend hob ich ihn hoch und setzte mich ans Fußende des Bettes, wo es noch trocken war, und setzte ihn auf meinen Schoß. "Hier wirst du nicht mehr nass, falls das überhaupt noch möglich ist." Zero sah an sich herunter und bemerkte, dass er immer noch seinen durchnässten Pyjama anhatte. Erneut sprang er auf und sah mich an. "D...du wirst aber noch ganz nass davon." Verlegen ging er einige Schritte zurück. "Ach was, ist schon gut. Das macht mir nichts aus. Wenn du nass bist, bin ich es eben auch", winkte ich ab, doch ihm schien das was auszumachen, denn schon wurde er wieder rot und murmelte zornig vor sich hin. "Was ist denn nun los mit dir, Zero?", fragte ich ihn endlich, als er umgezogen und trocken auf Clays Bett Platz genommen hatte. Er sah zu Boden und so hockte ich mich schließlich vor ihn hin und sah ihm ins Gesicht. Doch sofort wandte der Braunhaarige seinen Blick zur Seite und biss sich auf die Lippen. *Was ist denn nur los? Er ist ja völlig durch den Wind.* ~°~°~ ___ ~°~°~ "I...ich..." Ich musste erst einmal tief durchatmen, um anschließend all meinen Mut zu sammeln, um Ernest zu sagen, was mir auf der Seele lag. "Ich", setzte ich erneut an, doch ich wusste nicht so richtig wie und wo ich beginnen sollte. Und dass Ernest mich immer noch erwartungsvoll ansah, half mir auch nicht viel. "Also du, du kommst einfach so zu mir, du dringst in mein Leben, du bist auf einmal ständig da...also vorher warst du es natürlich auch, aber jetzt...jetzt ist das irgendwie anders. Jedesmal, wenn ich dich sehe, durchfährt mich mein Körper ein Zucken und es ist komisch dich anzusehen. Aber du, du kommst einfach zu mir, du stehst da, vor mir, und siehst mich an, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Aber verstehst du, das ist es eben nicht! Nicht für mich! Du hast ständig dieses Lächeln auf den Lippen, das...", wieder musste ich schlucken, doch nun musste ich es ihm sagen. Was brachte es jetzt noch einen Rückzieher zu machen? Ich starrte weiterhin zur Seite, denn ich wollte ihm auf keinen Fall dabei in die Augen sehen. "Jeden Abend, wenn ich bei dir bin, wenn wir uns in eurem Aufenthaltsraum treffen, dann nimmst du mich einfach so in den Arm, du berührst mich, du lässt deine Hände meinen Körper spüren, du siehst mich an, du...du sagst, wie schön du mich findest, du...küsst...mich. Einfach so, ganz plötzlich. Du lächelst. Du scheinst alles machen zu können." Tränen stiegen in meine Augen und meine Stimme zitterte, als ich weiterfuhr. "Du wirst nie rot oder verlegen, du stotterst nicht vor dich hin, du weißt immer was du tust, du... DU TUST ALLES DAS, WAS ICH NICHT KANN!! DU...BIST SO PERFEKT, DU HAST ALLES! ABER ICH...ICH...ich kann es nicht einmal sagen...dir nicht einmal sagen, wie wunderschön du bist, wie gern ich deine Stimme höre, wie angenehm es ist, deinen Atem im Rücken zu spüren...wie sehr ich...dich...", meine Stimme, die zu einem kaum noch hörbaren Flüstern geworden war, verstummte. Liebte er mich überhaupt? Wenn er all das nicht spürte? Wenn er immer so ruhig blieb? War das für ihn vielleicht alles nur Routine? War ich nur jemand, den er anstelle von Galef brauchte, benutzte?! Mein Atem ging immer noch heftiger von meinem plötzlichen Anfall und angespannt saß ich auf dem Bett, während mir die Tränen die Wangen hinabliefen. Es tat so weh, dieser Gedanke... Plötzlich war ich wütend, ich war regelrecht sauer auf Ernest, dass mir auf einmal alles egal war. Es war mir egal, ob ich ihm nun in die Augen sah oder nicht. Aber ich würde mich nicht länger vor ihm verstecken, ihm immer ausweichen. Ich würde mir das nicht länger gefallen lassen, dass er mich wie ein letztes Stück Dreck behandelte. Mit feuchten, funkelnden Augen sah ich ihm direkt in die seinen und erwartete nun, dass er etwas machen würde, weshalb ich ihm die Schuld an allem geben konnte und ihn rausschmeißen konnte. Doch nichts derartiges geschah. Ich hatte ihm eben mein Herz ausgeschüttet und er machte nichts, dass mir Schmerz bereitete? Er lachte mich nicht aus und machte sich über mich lustig? Etwas verwirrt sah ich ihn an, denn sein sanfter Blick traf mich und es schien, als könnte er mehr sehen als ich es wollte. Plötzlich hob er seine Arme und ergriff meine. "Zero..." 'Nein!', schrie es in meinem Kopf. Ich wollte nicht wieder irgendetwas hören, dass mich schwach werden ließ! Ich wollte nicht nachgeben... "Zero, wieso hast du nicht gesagt, dass dich das stört?" Seine Stimme hämmerte in meinem Kopf, wieder und wieder... *Aber das hat mich doch nicht gestört! Ich...ICH war es, der nichts gesagt hat!* Ich hielt die Luft an, denn die Tränen wurden immer mehr und die brennende Hitze, die dort, wo Ernest mich berührte, meinen Körper durchzuströmen begann, brachte mich fast um. "Wieso sagst du es nicht, wenn du es möchtest. Sag es doch einfach...was du fühlst. Dann sag es doch." *Aber ich kann es doch nicht! ICH KANN ES NICHT!* Ich kniff meine Augen zusammen, der Kloß in meinem Hals wuchs immer weiter und verwehrte mir die Luft. Da zog Ernest mich an den Armen tiefer zu sich heran. Das hatte ich ja völlig vergessen: Ernest war in der Lage meine Gedanken zu lesen. Ich war nirgends vor ihm sicher. "Zero...", es war wie eine Strafe seine flüsternde Stimme so dicht an mir zu hören, "du kannst es. Sag es, sag mir, was du fühlst, wenn ich vor dir stehe. Sag mir, was du denkst. Sag es! Sag es mir jetzt. Ich bin doch da. Ich höre dir zu. Wovor hast du solche Angst? Sag es...Zero..." *Ich KANN nicht!!* "Zero...du...kannst...es!! Was möchtest du mir sagen? Zero?" Wieso tat er das? Wieso quälte er mich und ließ mich nicht einfach allein? Plötzlich drängte etwas tief in mir hoch und drückte gegen den Kloß. "Du bist wunderschön, Ernest, du bist umwerfend. Wenn ich dich sehe, wird mir immer heißer, wenn du vor mir stehst, werde ich fast wahnsinnig, weil ich dich nicht berühren kann. Ich will dich umarmen, ich will dich berühren, ich will dich spüren, ich will dich küssen, ich will dich ganz fest an mich drücken! Aber ich kann es nicht! Deine Stimme ist so sanft, dein Atem lässt meine Nackenhaare aufrecht stehen, deine Berührungen lassen mich fast die Kontrolle über meinen Körper verlieren. Das macht mir Angst, denn ich will sie nicht verlieren. Denn ich habe Angst, was dann geschieht. Ich habe Angst bei allem was ich tue, ich habe Angst das Falsche zu machen, denn du tust nie etwas falsches, du machst immer alles richtig, du weißt immer was du sagen musst, um mich zu beruhigen, um dir noch mehr zu verfallen, um immer abhängiger von dir zu werden!" Meine Hände hatte ich zu Fäusten geballt, und der Pilot vor mir hielt meine Arme immer noch mit seinen starken Händen fest, so dass ich mich seiner beängstigenden Nähe nicht entziehen konnte. Ich schrie ihm die Worte schon förmlich entgegen, die immer rascher über meine Lippen sprudelten und mir nicht einmal Zeit ließen, darüber nachzudenken, was ich überhaupt sagte. "Ich will dir auch sagen, was ich für dich fühle, wenn du mich in deinen Armen hältst, von denen ich nie wieder losgelassen werden möchte. Ich will dir sagen, wie sehr ich dich liebe, aber ich weiß ja nicht, ob du..." Da versagte mein Mund. *...,ob du mich überhaupt wirklich liebst.* Das hatte ich sagen wollen, aber das konnte ich ihm doch nicht einfach so sagen! Was dachte er dann von mir? Ernest stand auf, meine Arme nicht loslassend als fürchte er, ich würde sonst wegrennen, und setzte sich anschließend vorsichtig neben mich auf das Bett. Eine qualvolle Weile sah er mich einfach nur an, bis ich es nicht mehr aushielt und zu ihm aufsehen musste. Ich musste schrecklich aussehen, doch das war mir in diesem Moment egal. "Zero!" Etwas seltsames lag in seinem Blick. War es Wut oder Enttäuschung? Doch er sah nicht weg, so wie ich es immer in solchen Momenten tat. Er hielt meinem Blick stand, obwohl es mir sichtlich schwerer fiel, in diese klaren Augen zu sehen. Auf einmal spürte ich, wie seine Hände ihren Griff um meine Arme lockerten und über sie hinabstrichen und auf meinen Händen liegen blieben. Mit einem Mal ergriff er sie und drückte sie fest in seinen. Während ich noch verwirrt auf unsere ineinander verschlungenen Hände sah, begann der Ältere neben mir zu sprechen. "Natürlich liebe ich dich, Zero!" Meine Augen weiteten sich, und als ich wieder zu ihm aufsah, spürte ich die Röte in mein Gesicht schießen. Mit offenem Mund starrte ich ihn an und konnte es nicht glauben, was er da eben gesagt hatte. Ich war also nicht nur ein Spielzeug für ihn? ~°~°~ ___ ~°~°~ "Du Dummkopf...", lächelte ihn Ernest an. "Willst du mich immer noch küssen?", fragte er den überrumpelten Anwärter und hielt dessen Hände immer noch in seinen. Zero schluckte und nickte kaum merklich. Doch Ernest ärgerte ihn und überging das Nicken. "Du willst mich also nicht mehr küssen?", tat er gespielt beleidigt. "Doch, ich...", brachte Zero flüsternd heraus. "Willst du mich also küssen?" Es machte ihm Spaß den Jüngeren so hinhalten zu können. Er sah, wie Zero sich immer mehr nach diesem einen erlösenden Kuss sehnte. Genau wie er es auch nicht länger aushalten konnte. Für einen kurzen Augenblick erinnerte ihn diese Szene an die Zeit mit Galef, wie er die stürmischen Anfällen Galefs immer ignoriert hatte, um ihn noch rasender zu sehen. "Ja", hauchte ihm Zero nur noch entgegen und zog ihn an seinen Händen immer näher zu sich heran. Ernest löste eine Hand und strich ihm über das Gesicht. Anschließend hob er Zeros Kinn an und zog den Braunhaarigen zu sich hoch. Ihre Lippen berührten sich für einen kurzen Moment. Zeros Augen waren immer noch geschlossen, als Ernest seine Hände um dessen Taille legte und ihn an sich drückte und ihre Lippen miteinander zu einem innigen Kuss verschmolzen. Es klopfte an der Tür... Sry, dass ihr sooo lange auf dieses Kapi warten musstet...hatte keine andere Wahl...:( Tut mir wirklich leid..ich hoffe, dass sich das zumindest in den Ferien bessern wird ;) Bis dahin... KaiLoverinKokoroKisu Kapitel 5: Bitter Fight ----------------------- Titel: FlashPoint° Autor: KaiLoverinKokoroKisu Serie: The Candidate for Goddess Pairing: Zero X Ernest ?? Disclaimer: Irgendwann...dann *hrhr* Feedback: Kommi wär gaaanz lieb >_< Es klopfte an der Tür. "Was? Hab ich mir's doch gedacht, ihr beiden sitzt ja immer noch hier! Ernest, ich dachte du wolltest ihn wach bekommen und zum Frühstück bringen", tadelte ihn Zeros Mitbewohner. "Ich weiß gar nicht warum ich das schon wieder für dich mache, Zero, aber hier..." Clay hielt seinem Freund eine Tüte hin. Gierig griff der Braunhaarige danach, denn schon von weitem hatte er den köstlichen Duft, der von ihr ausging, wahrnehmen können. "Wie wäre es mit einem Dankeschön?", murmelte der Junge eingeschnappt, aber was redete er da überhaupt noch, er kannte seinen Freund doch zur Genüge. "D...dir hab ich auch etwas mitgebracht, E...Ernest", stotterte Clay verlegen und reichte dem Piloten schnell ebenfalls eine Tüte, in die er den beiden etwas vom Frühstücksbüfett aufgehoben hatte. "Vielen Dank", lächelte ihn Ernest an und Clay wurde noch verlegener. Er hatte immer noch einen gehörigen Respekt vor den Piloten der G.O.A., ganz im Gegensatz zu Anwärtern wie Zero. Clay räusperte sich und schob seine Brille hoch, während er beobachtete wie Zero sein Frühstück verschlang. Hatte er denn keine Manieren?! Und das auch noch in Gegenwart eines Piloten...der dazu noch Ernest war! Er schüttelte den Kopf, peinlich berührt von Zeros Benehmen. "Sieh zu, dass du fertig wirst und dich nicht noch mehr einsaust. Gleich ist Training, vergiss das nicht! Herr Hijikata wird nur wieder sauer...und wer hat dann wieder darunter zu leiden?", fragte ihn Clay in seinem üblichen Tonfall. Doch eine Antwort erhielt er nicht. Er seufzte und setzte sich. ~°~°~ ___ ~°~°~ "Ahhhh! Jetzt bist du draaa~an!", schrie Yamagi und schwang den Arm seines Pro-Ings zum Angriff. Doch Hiead war mal wieder schneller gewesen und hatte Yamagi mit einem gekonnten Schlag aus dem Gleichgewicht gebracht, so dass der andere ins taumeln geriet und seitlich kippte. "Yamagi ist draußen", verkündete eine Stimme aus dem Nichts. Ich blickte auf und sah, wie Yamagi am Boden liegend zu mir hochsah. "Mensch Zero! Wo warst du denn? Sag mal schläfst du?! Gott, deinetwegen bin ich jetzt draußen!", fluchte mein Partner in diesem Kampf. "Warte mal, ich hatte doch eigentlich jemand, der mich decken sollte. Moment, wie war doch gleich seine Nummer...ja richtig, #88. Hmmm...wie es mir scheint...BIST DU DAS!! Wo also warst du bitte eben?", schrie mich Yamagi an. Verdutzt sah ich mich um und erkannte Hiead weiter hinten, der schon wieder Stellung angenommen hatte und sich auf den nächsten Angriff vorbereitete. "Ähm...was ist?", fragte ich etwas überrumpelt. Irgendwie konnte ich mich überhaupt nicht auf den Kampf konzentrieren, ständig verschwamm alles vor mir und meine Augenlider fühlten sich an wie Blei. Ich war hundemüde. Konnte dieser Kampf nicht endlich vorbei sein? "Na ganz toll", moserte #86 weiter. Doch Azuma unterbrach ihn. "Nun komm endlich raus da, der Kampf ist noch nicht vorbei. Hiead, Zero, macht weiter!", befahl Herr Hijikata mit verschränkten Armen vor der Brust. Sogleich machten sich unsere beiden Lotsinnen an ihre Arbeit und versuchten uns, den beiden Anwärtern, so gut es ging bei unserem Kampf zu unterstützen. "Gut. Zero, pass bloß auf. Am besten du greifst ihn von der Seite an, hast du verstanden. Aber warte auf mein Zeichen, bis sich deine Kräfte vollständig aufgeladen haben. Gut, du kannst jetzt", traf mich Kizunas Redeschwall völlig unerwartet, während sie mit rascher Geschwindigkeit auf die Tastatur vor ihr tippte. "Vorsicht, Zero pass auf!", schrie sie auf einmal, und immer noch völlig perplex drehte ich mich endlich um und sah nur noch, wie die Faust des Pro-Ings auf mein Gesicht zuflog. "AHHHH!" Ich stolperte und flog in Zeitlupe nach hinten. "Sag mal spinnst du, dass tut weee~eh!", fauchte ich Hiead an. Man, bei dem hackte es wohl. Fängt einfach an ohne auf mich zu warten. Doch weiter kam ich nicht, denn plötzlich spürte ich eine Hand in meinem Rücken. Ich drehte meinen Kopf und sah Hiead hinter mir. "Kannst du nicht aufpassen wo du hinfällst", blaffte der mich an. "A...aber...", stammelte ich. Er hatte doch seinen Arm ausgestreckt und mich vor dem Aus bewahrt, indem er meinen Sturz abgefangen hatte. Er war doch hinter mich getreten. "Was..." "#88, was ist da los? Kämpft endlich weiter!", hörte ich Hijikatas Stimme. "Ja doch", nuschelte ich. Was war mit denen heut bloß los? Konnte sie einen nicht mal in Ruhe lassen? Ich seufzte. Hieads rote Augen funkelten mich an. "Ist wohl gestern zu spät für dich geworden, was", grinste er hämisch. "Hast wohl noch kein Mittagsschläfchen bekommen, Kleiner!" "Ich..." "Mein Gott, wir sind hier nicht im Kindergarten", zischte er mir zu, während er mir den Rücken zukehrte und sich wieder bereit machen wollte. "Greif endlich an!" Damit drehte er sich um und stellte sich mir entgegen. "Ich...bin kein kleines Kind mehr, ich weiß genau warum wir hier sind. Und du wirst auch gleich zu spüren bekommen, wer hier das sagen hat", keifte ich zurück. Was bildete sich unser Mr. Ich-bin-unschlagbar eigentlich ein? Jeder wusste doch, dass ich ihn mühelos schlagen konnte. Keh, mit ihm brauchte ich mich doch nicht mehr messen. Vielleicht sollte ich irgendwann mal Ernest fragen, ob wir gegeneinander antreten wollen. "Warum greifst du dann nicht aaa~an?", Hiead stieß sich vom Boden ab und sprang auf mich zu. Sein nächster Schlag war ein erstklassiger Treffer. Reflexartig griff ich mir an den Bauch und presste meine Hände darauf. Völlig benommen realisierte ich den Angriff viel zu spät und musste nun mit den fatalen Folgen meiner Achtlosigkeit leben. Warum konnte ich mich einfach nicht konzentrieren? Hiead hatte wirklich recht...alles, was ich mir in diesem Moment am sehnlichsten wünschte, war ein wunderschönes Mittagsschläfchen...in den Armen von Ernest. Ich lag auf dem staubigen Boden des Trainingsgeländes und hielt meine Augen geschlossen. Ja, das war herrlich. Zusammen mit Ernest ein schönes Schläfchen...wunderbar. "Ich hab keinen Bock mehr. Ich kämpf nicht gegen so einen Waschlappen!", holte mich die Stimme des widerwärtigsten Anwärters in die Realität zurück. Ich wollte mich aufrappeln und etwas erwidern, doch ich fand einfach nicht die Kraft dazu. Da holte mich Kizuna auch schon wieder zurück und ich stieg aus dem Pro-Ing und ging zu den anderen. Yamagi stand eingeschnappt in der Ecke und würdigte mich keines Blickes, Clay und Roose sahen mich nur mit seltsamem Blick an und Hiead ignorierte mich genauso wie Yamagi und wollte in die Kabine gehen. "#87, #88, ihr bleibt hier! Die anderen gehen sich umziehen", Azuma sah mit finsterer Miene auf mich und das Arschloch nieder. "Was sollte das denn eben sein? Wir sind hier nicht auf dem Spielplatz, ihr seid Anwärter auf den Pilotenjob! Vergesst das verdammt nochmal nicht! Faulenzen könnt ihr zu Hause, haben wir uns verstanden?!", stauchte uns der Ausbilder zusammen. Doch ich hörte ihm nur mit halbem Ohr zu, genüsslich dachte ich schon ans leckere Mittagessen und das wohlige Bett, das nur auf mich zu warten schien. Azuma hatte aufgehört zu reden und ich wollte mich schon zum Gehen wenden, da fing er wieder an. "Sag mal, hörst du mir überhaupt zu? *grrr* Ihr lauft, zehn Runden." "Jaja, schon gut", ich drehte mich um und wollte mich umziehen gehen, doch wieder wurde ich zurück gehalten. "S.O.F.O.R.T.!" Azumas Miene war nun so finster und seine geballte Faust machte eindeutig klar, dass er nicht zu Scherzen aufgelegt war. Hiead, der bisher nichts zu alledem gesagt hatte, sondern nur stillschweigend dagestanden hatte, machte sich zur Halle auf und stöhnend folgte ich ihm. "Fünfzehn Runden und wenn ich noch einmal ein Stöhnen höre, werden es 25, #88!", rief uns Herr Hijikata hinterher. Ich biss mir auf die Lippen, damit mir in seiner Gegenwart nicht doch noch etwas rausrutschte und ließ dafür meine Wut in der Halle raus. "Gott, ich glaub's einfach nicht. Und du schweigst natürlich wieder, wär ja auch zuviel verlangt, wenn du mal deinen Mund aufmachen würdest. Das ist doch sowieso alles nur deine Schuld! Nun lauf doch verdammt nochmal nicht so schnell", entrüstete ich mich, da Hiead mir schon eine halbe Runde im Voraus war. Entweder fing er grade an zu sprinten oder ich wurde immer langsamer. Meine Füße klebten förmlich am Hallenboden und waren nur unter größten Anstrengungen zu bewegen. Plötzlich tauchte Hiead neben mir auf. Nein, nun würde er mich auch noch überrunden, welch Schande. Ich sammelte meine letzten Kräfte und legte einen Spurt hin, doch Hiead schien keine Mühe zu haben mit mir mitzuhalten. "Die nächtlichen Ausflüge sind wohl nichts für dich", hörte ich ihn auf einmal sagen. "W...was?", fragte ich, woher wollte er wissen, was ich nachts machte? "Dein Katzenmädchen tut mir ja echt leid. Da treibst du es nachts mit einem Schwuli und sie denkt immer noch, sie hätte eine Chance bei dir. Rührend...wirklich", spottete Hiead mit einem hinterhältigen Grinsen. Ich kochte vor Wut und wurde immer zorniger. Wie konnte er es wagen...Ernest so zu bezeichnen! Das war zu viel, das brachte das Fass in mir zum überlaufen. Ich hob meine Hand zum Schlag, doch Hiead kam mir zuvor und packte mein Handgelenk und drehte es mir auf den Rücken. So festgenagelt blieb er stehen und drehte mich zu ihm um. Sein Blick ruhte gehässig auf mir und seine roten Augen funkelten. "Lass mich verdammt nochmal los, sonst...!", fauchte ich ihn an. "Sonst...? Was sonst? Na, was willst du schon machen...so schwach wie du jetzt bist, hast du nicht die geringste Chance!", sein süffisantes Grinsen wurde immer breiter. Ich wand mich, doch er hielt mein Handgelenk immer noch auf meinen Rücken gedreht und zog es an. "Ahhh! Spinnst du, lass mich verdammt nochmal los..." Doch Hiead tat nichts dergleichen. Immer näher kam er mir nun und schon bald spürte ich die Wand in meinem Rücken. Er presste mich dagegen und kam mir immer dichter. Seine Augen sprühten unbändigen Hass aus. "Was...was willst du?", fragte ich, doch meine Stimme zitterte und verriet meine Unsicherheit. Langsam bekam ich Angst. Was hatte er vor? Ich konnte kaum noch klar denken, immer mehr verschwammen die Farben vor meinen Augen und der stechende Schmerz in meinem Handgelenk verstärkte alles nur noch. "Lass...mich...", keuchte ich leise, doch Hieads Gesicht näherte sich immer mehr... ~°~°~ ___ ~°~°~ Den Weißhaarigen trennten mittlerweile nur noch wenige Zentimeter vom Gesicht des Jüngeren. Dieser stöhnte und versuchte sich aus dem festen Griff seines Rivalen loszumachen, doch Hiead hatte nicht die geringste Lust ihn nun loszulassen. Jetzt fing der Spaß doch erst richtig an! Als Zero den Atem seines Gegenübers deutlich auf seiner Haut spürte, schoss ihm die Röte ins Gesicht und er wandte sich rasch ab. Mit zusammengekniffenen Augen zerrte er erneut an seinem Handgelenk, doch Hiead ließ nicht locker. Deutlich spürte er die Genugtuung auf dessen Gesicht, was den Braunhaarigen nur noch rasender werden ließ. "Lass mich verdammt noch mal los!", schrie er, zuckte jedoch sekundenschnell danach zusammen. Hieads Gesicht hatte soeben das seinige berührt und aus einem ihm unerklärlichen Grund verbreitete sich ein Kribbeln in seinem Körper aus. Auf seiner Wange bildete sich Gänsehaut und Zero zitterte. Dies alles erinnerte ihn an die Nähe seines älteren Freundes und ließ ihn schaudern. Daher musste das Kribbeln kommen. Wie sehr wünschte er sich in diesem Moment Ernest würde an Hieads Stelle stehen und ihn an die Wand nageln. Seinen Körper an Zeros drücken, so wie Hiead jetzt. Zero wurde ganz flau im Magen. Wo war Ernest nur? Wo ist der Pilot, wenn man ihn mal braucht?, fluchte Zero innerlich. Er spürte wie seine Beine wacklig wurden und biss sich auf die Lippen. Er durfte Hiead nicht noch mehr Grund zur Genugtuung geben. Er durfte vor ihm nicht schwach werden. Wieso ließ Hiead nicht endlich ab von ihm?! "Was ist los, Kleiner? Gefällt dir das nicht?", zischte der Weißhaarige ihm ins Ohr. "Du hast doch nicht etwa Angst...vor mir brauchst du doch keine Angst zu haben! Was könnte ich schon machen, was du mit Ernest nicht auch immer machst? Steht er auch so vor dir? Hah?" Hiead presste seinen Körper noch dichter an Zero und zog dessen Handgelenk noch höher, sodass dieser schmerzhaft aufschrie. "Was denn? Komm schon, sieh mich verdammt noch mal an, wenn ich mit dir rede! Was ist? Stell dir einfach vor ich wäre dein Schwuli..." Damit griff er mit seiner freien Hand nach Zeros Gesicht, packte sein Kinn und zwang #88 ihn anzusehen. Zeros Augen flackerten und Hiead erkannte, dass er schon bald die Gewalt über den Jüngeren erlangt hatte. "Du bist so widerlich! Ekelhaft! Was findest du nur an so was? Homo!" Damit riss Hiead Zeros Kopf an dessen Haaren hoch und presste seine Lippen auf die Zeros. Zeros Gesicht glühte und seine Beine knickten ein. Er hatte keine Kraft mehr. Weder um sich aufzuhalten, noch um sich weiter gegen Hiead zu wehren. Sein Magen schien sich umzudrehen und vor seinen Augen verschwamm alles. "#87, lass ihn los!", drang eine vertraute Stimme von weitem an sein Ohr. Dann spürte er einen flammenden Schmerz sich auf seiner Wange ausbreiten, und fand keinen Halt mehr. Hilflos rutschte er an der Wand hinab und blieb reglos liegen. Eine einzelne Träne bahnte sich den Weg über seine Wange hinab. *drop* armer Zero...*sniff*...der braucht jetzt unbedingt Trost bei Ernest... (anteeksi, dass das sooo lange gedauert hat.. *schäm* .. *in die Ecke stell* ..) Kapitel 6: Erste Folgen zeichnen sich ab ---------------------------------------- Titel: FlashPoint° Autor: KaiLoverinKokoroKisu Serie: The Candidate for Goddess Pairing: Zero X Ernest ?? Disclaimer: selbst jetzt noch keine Erfolge in der Übernahme der Rechte Feedback: nach so langer Zeit schön zu hören bzw. lesen ^.~ Hieads Faust war sofort hochgeschnellt, als er meine Worte hinter sich gewahrte. Ohne sich überhaupt dagegen wehren zu können, traf Zero der harte Schlag des Weißhaarigen. Mein Lächeln gefror. Innerlich durchzuckte es mich, als ich mit ansehen musste, wie mein kleiner Sturkopf kraftlos in sich zusammensackte und am Boden liegen blieb. "Ist das Training beendet, #87?", fragte ich, während ich bemüht war, meine Stimme unter Kontrolle zu halten. Ich war Pilot und jedem Anwärter gebührte die gleiche Behandlung. Auch der Weißhaarige, dessen rote Augen mich nun anfunkelten, durfte für mich nur einer von ihnen sein, weshalb ich keine Regung zeigte. "Das geht...", doch scharf unterbrach ich Hiead, der zu einer Antwort angesetzt hatte. "Das reicht. Geht jetzt zum Mittagessen!" Ich sah wie Hiead, mitten im Satz abgebrochen, den Mund wieder schloss und sich mit einem herablassenden Blick auf Zero in Bewegung setzte. In seinen Augen konnte ich seine Antwort lesen. Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, verließ der Anwärter die Halle. Die schwere Tür fiel hinter ihm ins Schloss und Stille trat ein. Nachdem Hieads Schritte auf dem Korridor immer leiser geworden waren, schritt ich rasch zu dem Braunhaarigen und kniete mich neben den immer noch am Boden liegenden. Jetzt hörte ich seinen stöhnenden Atem und Wut schoss in mir hoch. Wut und Zorn, die ich bis eben noch versucht hatte zu unterdrücken. Hiead war nur einer der Anwärter für mich gewesen, doch der Junge vor mir...er war weit aus mehr als nur das. Mit anzusehen wie der Kleine für etwas bestraft wurde, an dem er nicht einmal Schuld war, machte mich rasend. Mein ruhiges Gemüt, das von allen so geschätzt wurde, brodelte, doch schnell wurde ich meiner wieder Herr. "Zero?" Vorsichtig rüttelte ich an seinen Schultern. "Hey, Zero...hörst du mich?" Doch anstelle einer Antwort, zuckte sein Körper unter meiner Berührung zusammen und ein leises Keuchen drang aus seiner Kehle. Schweißperlen standen auf seiner Stirn und sein Atem ging immer noch heftig. Kam das allein vom Training oder steckte mehr dahinter? Ich konnte mir eine Antwort darauf denken... Zero, in welche Lage hab ich dich da bloß gebracht? Hiead musste es mitbekommen haben. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass dem Jüngeren nicht mehr allzu viel Zeit blieb, um in der Mensa sein Mittag entgegenzunehmen. Wie es schien würde der Kleine in diesem Zustand nicht selbst in der Lage sein, sein Essen dort abzuholen, also schob ich meine Arme behutsam unter seinen Körper und hob ihn an. Ein unterdrücktes Stöhnen entfuhr Zeros Lippen und ich spürte seinen rasenden Herzschlag an meiner Brust. Ich konnte mir ein Lächeln nicht mehr verkneifen. Zero war völlig aufgekratzt. Was hatte Hiead bloß mit ihm angestellt? Mit großen Schritten durchquerte ich die fast menschenleeren Flure, da auf diesem Deck für die meisten Mittagszeit war. Nur ab und an traf ich einen der Jungen, die in ihrer Anfängerphase die ihnen vorgeschriebene Zeit beim Mittag noch exakt einhielten und sich schon wieder eiligst auf den Weg zum nächsten Training oder Unterricht machten. Ich schmunzelte über soviel Akkuratesse und konnte mir nicht vorstellen, dass Zero sich jemals so benommen hatte. Er war mit Sicherheit gleich in das entspanntere Verhalten der Größeren übergegangen, und mir tat seine Lotsin leid, die schon vom ersten Tag an mit größter Mühe hinter Zero hergelaufen sein musste, damit dieser seine Termin mehr oder weniger pünktlich wahrnahm. Plötzlich hörte ich von weitem zwei sich nähernde Anwärter, die sich angeregt unterhielten. Nachdem ich aus ihrem Gespräch deren Identitäten ausmachen konnte und sie nun auch um die Ecke biegen und auf mich zukommen sah, griff ich noch einmal fester um Zeros Beine und Hüfte und hob ihn wieder etwas höher, bevor er mir aus den Armen gleiten konnte. Sein Körper ruckte einmal hoch und schmiegte sich anschließend wieder an meine Brust. "Ah, Clay und Yamagi. Schon wieder auf dem Weg in eure Zimmer?", lächelte ich sie freundlich an, während sie erschrocken aufblickten und mich entgeistert ansahen. Sofort richteten sich ihre Augen auf ihren in meinen Armen liegenden Freund und mit empörter Stimme begann Clay sofort: "Z...Zero...! Was fällt dir ein?! Komm sofort da runter und geh gefälligst selbst zum Essen! Du hast dir doch wohl schon genug Ärger eingefangen und jetzt das! Spinnst du?! Wir fliegen noch alle..." Doch rasch unterbrach ich den aufgelösten Anwärter. "Das geht schon in Ordnung. Euer Freund ist ziemlich erschöpft vom Training und...", versuchte ich sie mit einem Lächeln zu beruhigen. "Was...was hat er denn diesmal wieder angestellt? Das tut mir so leid. Lassen Sie ihn ruhig bei uns und gehen Sie zum Essen. Wir kümmern uns um ihn... Oh, entschuldige, ich wollte Sie nicht unterbrechen...", endete der Blonde kleinlaut und schob seine Brille hoch. "Mach dir darum mal keine Sorgen, schließlich sollte doch jeder zu Wort kommen dürfen, der etwas loswerden will", zwinkerte ich ihm und Yamagi zu, der bisher nur zurückhaltend geschwiegen hatte. Als er nun Clay mit sich ziehen wollte, da ihm die Situation je länger sie dauerte desto unangenehmer erschien, fiel mir etwas ein und ich hielt Zeros Freund noch einmal zurück. "Clay...!" "J...ja?", stotterte der Anwärter und drehte sich rasch wieder zu mir um. "Könnte ich dich um einen Gefallen bitten? Zero ist noch sehr geschafft, könntest du ihm also sein Mittag in der Mensa einpacken lassen und mir bringen? ... Natürlich nur, wenn es dir keine zu großen Umstände bereitet", fügte ich schnell hinzu und hob Zero erneut etwas höher, der schon wieder ein Stückchen durch meine Arme geglitten war. "A...aber selbstverständlich! Klar...ich...ich mach mich gleich auf den Weg und hol es!", salutierte der Anwärter mit seiner straffen Körperhaltung schon fast vor mir und ich lächelte den beiden Jüngeren zu. Als Clay immer noch steif vor mir stehen blieb und ehrfurchtsvoll zu mir aufsah, setzte ich mich schließlich in Bewegung und verabschiedete mich mit einem Kopfnicken, da ich Zero immer noch auf den Armen trug. "Du weißt ja, wo du mich dann findest, Clay?" Ein ruckartiges Kopfnicken seinerseits war das letzte was ich sah, bevor ich um die Ecke gegangen war und die Jungen hinter mir gelassen hatte. Von weitem hörte ich ihr aufgeregtes Tuscheln immer leiser werden. "Hast du gehört?! Er hat mich Yamagi genannt, Yamagi!", schwärmte der Lilahaarige. "Schön, mich hat er doch auch bei Vornamen genannt", versuchte sein Freund ihn in die Realität zurückzuholen, den Stolz in seiner Stimme konnte er jedoch ebenfalls nicht unterdrücken. "Ich muss dann jetzt los, um noch rechtzeitig in die Mensa zu kommen", rief er noch und ich hörte wie er Yamagi mit leuchtenden Augen einfach stehen ließ und im anderen Korridor verschwand. ~°~°~ ___ ~°~°~ Mein Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment unter der Hitze zerplatzen, die sich mittlerweile in meinem ganzen Körper breit gemacht hatte. Unscharf waren die letzten Minuten an mir vorüber geglitten und plötzlich spürte ich, wie das ununterbrochene Auf und Ab ein zweites Mal abrupt stoppte, doch diesmal war alles um uns im Gegensatz zum ersten Mal ruhig. Ich hörte das vertraute Geräusch einer sich öffnenden Tür und schon schwankte ich auf den Armen Ernests vorwärts. Hatte er mich zurück in mein Zimmer gebracht? Ich wollte meine Augen nicht öffnen, genauso wenig wie ich von diesen Armen herabgelassen werden wollte. Ich wollte hier bleiben, ich wollte nicht, dass es aufhörte, genauso wie jetzt. Als ich jedoch schon spürte wie sich Ernest tiefer vornüber beugte, um mich in mein Bett niederzulassen, schloss ich meine Arme mit letzter Kraft um seinen Körper und presste mein Gesicht fester an seine wohlig duftende Uniform. "Da ist anscheinend jemand wieder zu Kräften gekommen", ertönte sogleich die sanfte Stimme des Blonden über mir. Immer tiefer beugte sich der Pilot und ich war erstaunt, wie groß Ernest doch sein musste, wenn er sich soweit vorbeugen musste, um mich im Bett abzusetzen. Langsam spürte ich wie ich mehr und mehr aus seinen Armen glitt und krallte mich noch fester in den Stoff, der seinen wunderschönen Körper verhüllte. "Nicht...", krächzte ich, doch schon berührte ich die Decke unter mir. Verzweifelt gab ich den letzten Halt meiner Hände auf seinen Rücken nicht auf und versuchte ihn dazu zu bewegen, mich wieder hochzuheben. Doch anstatt meine Hoffnung zu erfüllen, hatte er mich schließlich gänzlich losgelassen, fiel nun allerdings halb auf mich, als ich ihn immer noch nicht loslassen wollte und ihn mit mir runterzog. "Zero, ich lauf schon nicht weg", versicherte mir der Pilot nun und griff sich meine Hände, um sie anschließend neben mir auf der Decke zu platzieren. "Ich wüsste nicht einmal wieso, schließlich bin ich hier eher zu Hause als du", sagte Ernest mit einem leisen Lachen. Moment, was hatte er denn nun damit gemeint? *Wir sind doch in meinem Zimmer. Wieso ist er in meinem Zimmer eher zu Hause als ich selbst? Was ist das überhaupt für ein seltsamer Geruch, es ist zumindest nicht meiner, aber irgendwoher kenn ich ihn doch. Bin ich vielleicht in Clays Bett? Aber mein Bett müsste doch längst wieder trocken und frisch bezogen worden sein.* Gezwungenermaßen öffnete ich nun doch meine Augen, musste den schönen Traum platzen lassen, der sich bis eben noch vor meinem inneren Auge abgespielt hatte. Seufzend blinzelte ich und versuchte meine unmittelbare Umgebung klarer zu erkennen. Hohe Wände umgaben mich, viel höher als ich es erwartet hatte. Ich konnte unmöglich in überhaupt einem Bett liegen. Viel eher lag ich mehr oder weniger auf dem Boden, erkannte ich nun, nachdem ich mich ein wenig aufgesetzt hatte und mich umsah. Ich war...das war doch...der Aufenthaltsraum der Piloten! "Ernest...", kam es etwas erschrocken aus meinem Mund. "Überrascht?" Sofort richtete ich meine Aufmerksam in die Richtung, aus der diese ungemein liebliche Stimme ihren Weg zu mir gefunden hatte. [Zero wird irgendwie ganz schön...ähm...ooc...seine Gedankengänge werden zu poetisch!] Auf einem Stuhl nahe des Tisches erblickte ich Ernest. Mit zur Seite geneigtem Kopf und dennoch aufrecht sitzend sah er zu mir hinüber und lächelte mir entgegen wie nur er es eben vermochte. Unter diesem Blick seinerseits schoss mir immer wieder leichte Röte ins Gesicht, wie auch jetzt. Verlegen sah ich schnell auf den Boden vor mir und druckste leise rum. "Du hättest mich nicht hierher tragen müssen..." "Hätte ich dich stattdessen in der Halle liegen lassen sollen?", konterte Ernest und brachte mich mit seiner Miene wieder völlig aus der Fassung. "Das meinte ich doch überhaupt nicht, ich hätte auch ruhig selber gehen können! ...wieso warst du überhaupt in der Halle?" Hatte er etwa mitbekommen, was Hiead gesagt hatte, was er gemacht hatte...und wie ich darauf reagiert hatte? Erneut begann mein Blut in den Adern schneller zu pulsieren und ich wagte es nicht Ernest in die Augen zu blicken, als hätte er mich sonst sofort durchschaut. "Ich hatte gehört, dass du und Hiead Überstunden machen musstet und wollte nochmal vorbeischauen, bevor ich mich mit Galef, Rio und Yu zum Essen treffen wollte", sagte Ernest beiläufig, währenddessen ich jedoch spürte wie sein Blick nicht von mir abließ. Nach einer Weile, in der keiner von uns ein Wort sprach, setzte er erneut an und ich hatte innerlich schon auf diese Frage gewartet: "Was wollte Hiead eigentlich von dir? Weshalb hat er dir denn diesmal eine verpasst?" Ich biss mir auf die Lippen. Sämtliches Blut schien nun in meinen Kopf geschossen zu sein und ließ ihn kirschrot aufglühen. "Nichts weiter...ich hab nur nicht aufgepasst. Sonst erwischt er mich nie", versuchte ich den Piloten überzeugend anzugrinsen, konnte seinem ruhigen, klaren Blick jedoch nicht lange standhalten und begann wieder mit dem Deckenzipfel zu spielen, als wäre es das interessanteste der Welt. Ernests Blick ruhte weiterhin auf mir und schien mein Innerstes zu durchbohren, genau das, was ich krampfhaft versuchte zu vermeiden. Kurz darauf fiel mir erschreckenderweise ein, dass der Ältere schon längst alles wissen musste. Schließlich konnte er durch Berührung die Gedanken anderer lesen, genau wie Erts. Und vorhin hatte er mich die ganze Zeit auf den Armen gehalten. Zeit genug, um mitzubekommen welche Bilder wieder und wieder vor meinen Augen vorbeischossen. Bilder, die Hiead zeigten. Bilder, die zeigten wie nah er mir gekommen war. Bilder... Ich wagte nicht einmal hier weiterzudenken, als könnte Ernest selbst auf die Entfernung alles sehen. "Was machen wir jetzt eigentlich hier?", fragte ich rasch, um schleunigst das Thema zu wechseln. "Ich hab Clay gebeten dein Essen hierher zu bringen, da ich dachte, so schwach wie du vorhin wirktest, wäre es das Beste, du könntest dich hier nebenbei noch ausruhen. Außerdem war eh nicht mehr viel Zeit für dich und du hättest dich unnötig hetzen müssen, um rechtzeitig fertig zu werden. So kannst du dir ruhig...", ging Ernest auf den Themenwechsel ein, doch schon unterbrach ich ihn wieder. "Danke...", sagte ich etwas lauter als erwartet. Ernest war so fürsorglich. Ich glaub, ich wär nicht einmal auf die Idee gekommen, Ernests Essen kommen zu lassen und ihn in einen ruhigeren Raum zu bringen. Nicht nur, weil ich es wahrscheinlich gar nicht erst fertig gebracht hätte ihn zu tragen, sondern auch weil Ernest im Grunde viel zu gutmütig war. Auf einmal hörte ich Schritte auf dem Korridor vor dem Raum, die schon bald vor unserer Tür Halt machten. Stimmen sprachen, doch durch die Tür kam nur ein allgemeines Gemurmel bei mir an. "Das wird Clay sein", sagte Ernest mit einem letzten Blick auf mich, bevor er aufstand, um meinen Zimmergenossen in Empfang zu nehmen. Aber wenige Meter bevor der Pilot die Tür überhaupt erreicht hatte, öffnete sie sich von selbst und Ernest, der seine Hand schon zur Tür ausgestreckt hatte, hielt mitten in seiner Bewegung inne, als er Galef vor sich erblickte. Der sah ihn ebenso verdutzt an, doch rasch ließ er diesen Ausdruck einem breiten Grinsen weichen. "Ernest, altes Haus! Was machst du denn hier? Lässt den armen kleinen Jungen mit deinem Essen orientierungslos durch G.O.A. wandeln. Also wirklich. Der Kleine hatte echt Glück, dass er mich auf dem Weg getroffen hat, nicht wahr?", scherzte der Grünhaarige und wandte sich Clay zu, der schüchtern hinter dem lauten Piloten hervortrat. In der Hand hielt er ein Tablett, auf dem das Mahl von heute angerichtet war. Unfähig irgendetwas zu erwidern, klammerte er sich einfach weiter an das weiße Tablett in seinen Händen, wie er es den gesamten Weg hierher schon getan hatte, als Galef ihn ununterbrochen mit irgendwelchen Sprüchen zugetextet hatte. "Danke, Galef, dass du Clay Cliff Fortran herbegleitet hast, ich wusste nicht, dass er Schwierigkeiten mit dem Weg bekommen würde. Und danke auch dir Clay, dass du mir das Essen gebracht hast. Ich wollte dir wirklich keine Umstände bereiten", sagte der Blonde mit Bedauern. "Das war doch selbstverständlich. Das Tablett müsste nachher nur wieder zurück in die Küche gebracht werden", verbeugte sich Clay. "Dafür werde ich die Verantwortung übernehmen. Du kannst jetzt auch wieder zurück zu deinen Freunden gehen, vielen Dank nochmal. Und schöne Grüße auch an Yamagi", setzte er mit einem freundlichen Zwinkern hinzu. Sofort wurde Clay noch verlegener und rückte seine Brille zurecht. Er wagte es nicht noch einen Blick ins Zimmer und auf mich zu werfen, sondern verschwand mit eiligen Schritten auf dem Korridor. Auch Ernest drehte sich mit dem Tablett in den Händen um und ging zum Tisch. "War das alles? Schickst du mich jetzt einfach wieder so weg?", verwirrt schüttelte Galef den Kopf, als würde ihm dadurch die Situation klarer werden. "Nun ja, was du machst ist natürlich immer noch deine Sache. Aber ich hatte dich auch gar nicht erst herbestellt", erwiderte Ernest, ohne sich allerdings seinem Freund zuzuwenden. Stattdessen nahm er den Teller vom Tablett und ließ den völlig verdutzten Piloten in der Tür stehen, um anschließend zu mir zu kommen. Vorsichtig, ohne etwas vom Essen an den Boden verlieren zu müssen, kniete er sich nun zu mir nieder und stellte den Teller vorsichtig auf seinen Schoß, nachdem er es sich neben mir gemütlich gemacht hatte. "Ach, wen haben wir denn hier? Wusste gar nicht, dass unser Aufenthaltsraum neuerdings Anlauf- und Sammelstelle der Anwärter ist. 'Höchst interessant', wie dein Kollege zu sagen pflegt, nicht wahr, Zero?", mit spöttischer Miene begab sich Galef nun weiter in den Raum hinein und die automatische Tür konnte sich endlich schließen. Was sollte denn dieser Spruch bitte?! Innerlich wurde ich zornig, wie konnte er es wagen Clay so gemein zu verspotten. Ich musste meinen Freund doch verteidigen, doch als ich etwas erwidern wollte, gab mir Ernests ernster, ruhiger Ausdruck zu verstehen, dass ich nicht weiter darauf eingehen sollte. Aber beruhigen konnte ich mich dennoch noch nicht gänzlich. Machten die Piloten immer solche Scherze auf Kosten anderer? ~°~°~ ___ ~°~°~ Ich achtete nicht weiter auf Galef, ich ignorierte ihn und widmete mich wichtigeren Dingen. Der Grünhaarige wartete doch nur darauf, dass ich auf sein Gehabe einging und er es wieder einmal geschafft hatte, mich mit seinen Worten provoziert zu haben. Im Gegensatz zu mir hatte Zero wesentlich mehr damit zu kämpfen, seinen Mund zu halten. Also erleichterte ich es ihm dadurch, dass ich mich vor ihn setzte und er seine Aufmerksamkeit wieder völlig und ganz auf mich und die Gabel richten musste. "Mach 'aahh'", forderte ich ihn sanft auf und schob ihm, bevor er sich mir widersetzen konnte, den Happen in den Mund. "Na, sieht doch ganz lecker aus. Schön kauen." Der Jüngere ließ sich nach hinten fallen und landete weich auf den Decken und Kissen. "Mmmmh, isch dasch guuut", kaute er genüsslich auf dem Stück Fleisch. "Mehr, meeeeehr", forderte er sofort gierig und verdrehte sich die Augen nach dem Teller. "Gerne doch, ich möchte ja, dass mein Schatz so schnell wie möglich wieder zu Kräften kommt, damit du mir nachher nicht einfach wegkippst, weil du zu geschwächt bist", zwinkerte ich ihm vielsagend zu. Sofort schoss ihm die Röte ins Gesicht, was mich zu einem leisen Kichern verleitete. "W...was meinst du denn mit nachher? Was...was passiert denn da?", er schluckte tief und hatte seinen Mund danach frei für weitere Happen, die ich ihm nicht verwehren wollte. Ich piekte ein neues Stück Kartoffel auf und tunkte es in die Soße. Anschließend beugte ich mich vor und über meinen Süßen, während ich die Hand schützend unter die Gabel hielt, damit nichts runtertropfen konnte. "Das wirst du dann ja sicher erfahren, meinst du nicht auch", flüsterte ich ihm verführerisch zu und strich mit der Gabel über seinen Mund. Ich spürte, wie sein Herz stärker zu pulsieren begann, als er meine begehrenden Blicke auf sich spürte. Wie unter Trance öffnete der Jüngere geistesabwesend den Mund und ließ sich die Gabel anschließend wieder langsam entziehen. Ich biss mir auf die Lippen, dieser Junge! Er wirkte in diesem Moment so unschuldig. "Du hast da was an der Lippe", hauchte ich ihm zu und beugte mich noch dichter über ihn. Seine Augen wurden immer größer, während ich im Begriff war meine zu schließen, um die würzige Soße von seinen Lippen zu lecken. Gerade wollte ich zu einem Kuss ansetzen, als sich hinter uns das Quietschen eines Stuhles, der zurück geschoben wurde, laut machte. Innerhalb sekundenschnelle wurde Zero in die Realität zurückkatapultiert, und mit einem erschrockenen Blick über meine Schulter hinweg, wurde im wieder bewusst, dass wir eben doch nicht allein in einem Raum waren. Als wäre er bei etwas verbotenem erwischt wurden, schob er sich peinlich berührt etwas unter mir heraus und nuschelte etwas von "Durst". "Schon gut, ich hol dir was", sagte ich mit einem beruhigenden Lächeln und erhob mich. Ich spürte, wie auch mein Herz schneller pochte. Der Kleine verbrachte es, mein Verlangen nach ihm immer weiter zu steigern...oder lag es auch daran, dass wir dabei beobachtet wurden? Ich atmete tief durch und ging zum Tisch, auf dem ich das Tablett abgestellt hatte und an dem bis eben noch Galef Platz genommen hatte. Dieser stand nun vor dem Tablett und begutachtete das restliche Mahl. "Mmmmh, das sieht aber wirklich köstlich aus. Besonders dieser Pudding hier. Mensch, ich hätte mir echt auch diesen anderen Nachtisch holen sollen. Es macht dir doch sicher nichts aus, wenn ich einmal koste, oder Zero", sagte er betont unschuldig und griff demonstrativ nach der kleinen Schale, die neben anderen Dingen vor ihm stand. Ich durchquerte nun den Raum und sah ruhig auf meinen Freund vor mir, der sich nun mit anscheinendem Genuss einen Löffel des braunen Puddings nach dem anderen zu Munde führte. "Gott, schmeckt das köstlich!", verdrehte er nun die Augen, als ich neben ihm stand, um das Glas Cola für Zero zu holen. "Hier, möchtest du nicht auch mal probieren, Ernest? Komm, hier...mach 'ahhh'", versuchte er mir den Löffel in den Mund zu schieben, doch ich wehrte ab und ging einen Schritt zurück, damit ich die Cola nicht verschüttete. Als ich mir zu diesem Zweck noch eine der Servietten greifen wollte, kam Galef wieder näher. "Was hast du denn? Isch dasch nicht guuuuuuuut?", äffte er Zero mit vollem Mund nach und versuchte es erneut und fuchtelte mit dem Löffel vor meinem Gesicht rum. Dabei griff ich die Serviette so ungünstig, dass sie mir gleich wieder aus der Hand fiel und lautlos auf den Boden segelte. Rasch bückte ich mich, um diesem Kinderkram zu entkommen. Gott, Galef konnte sich in manchen Dingen echt anstellen? Was wollte er überhaupt noch hier? Er konnte unmöglich übersehen, dass er hier nicht weiter erwünscht war, und das wusste er auch. Als ich wieder hochkommen wollte, sah ich nur noch, wie sich die Hand meines Freundes über mich bewegte, und anschließend eine braune Masse auf mich niederplatschen. "Ups...ist mir doch glatt aus den Händen gerutscht. ...nya, war ja sowieso nicht meiner!", damit steckte sich Galef den Löffel ein letztes Mal in den Mund, schien sich kurz darauf aber wieder zu besinnen und ließ auch den Löffel hinter sich fallen, bevor er mit provozierenden Schritten und erhobenen Hauptes den Aufenthaltsraum der Piloten verließ. Kapitel 7: Ein Abend mit vielen ups and downs... ------------------------------------------------ Titel: FlashPoint° Autor: KaiLoverinKokoroKisu Serie: The Candidate for Goddess Pairing: Zero X Ernest ?? Disclaimer: *kopfschüttel* Feedback: wenn's euch gefallen hat, freut es einen das zu hören (natürlich auch bei negativer Kritik ^.~) Während das leise Surren mir bedeutete, dass die Tür hinter Galef wieder zugegangen war, spürte ich die braune Masse auf meinen Kopf langsam runterlaufen. Da ertönte auch endlich der erwartete Schrei Zeros hinter mir aus der Ecke. "Ernest!! Was...uäähhh…", dabei rappelte sich der Braunhaarige auf und kam auf mich zu. "Wie geht es dir?", fragte er sofort aufgeregt und besorgt und sah mich von unten mit aufgerissenen Augen an. "Zero, das ist doch nur Pudding", musste ich über die doch ungewöhnliche Reaktion meines Kleinen lächeln. Worüber sich die Anwärter immer zuerst ihre Köpfe zerbrachen. Doch während ich ihn noch weiter anschmunzelte und erstmal das Glas wieder auf den Tisch stellte, fing er gleich an sich über die ganze Situation aufzuregen. "Was bildet der sich eigentlich ein!", kam es fauchend aus dem Mund des Jüngeren und ich wunderte mich nicht über sein lautes Organ, dass ich nun schon beobachten konnte, seit er das erste Mal G.O.A. betreten hatte. Da seine Schimpftirade eh nicht mir galt, widmete ich mich somit meinen Haaren und strich mir mit der Serviette in der Hand zumindest die tropfende Soße aus dem Gesicht. "Hey…mein Schatz…", versuchte ich mir nun Gehör zu verschaffen und Zero für einen Moment still zu stellen. "Ich denke, ich würde jetzt lieber erst duschen gehen und mir neue Klamotten suchen, bevor wir unser Spielchen fortsetzen können. ^.~ Das wäre wohl für uns beide das Beste, aber ich möchte dich natürlich nicht daran hindern dein Mittag aufzuessen. Also kannst du ruhig weiter essen und ich beeile mich fertig zu werden und bin auch nicht lange weg", versicherte ich ihm rasch, doch sofort sah ich mich einem gehörigen Protest ausgesetzt. "Kommt gar nicht in Frage, ich werde natürlich mitkommen! Ich lasse dich nicht allein raus, wo sich dieses hinterhältige, miese, verlogene Arschloch versteckt hat, um dich wieder zu überfallen", dachte Zero schon an alles andere außer ans Essen. Ich war überrascht, doch irgendwie war es richtig süß, wie er mich vor Galef beschützen wollte. Wie gut, dass dieser nur schon gegangen war und nicht mitanhören musste, wie mein aufgescheuchter Rebell ihn titulierte. Das hätte ja noch was gegeben, dachte ich und hatte schon eine Vision eines rauchenden Kampfknäuels vor mir. Wieder musste ich grinsen…wie ähnlich sich die beiden doch immer wieder waren. Zero hatte derweil schon den Kopf aus der Tür gestreckt und nachgesehen, ob die Luft auch rein war. Seinem Handgefuchtel nach zu deuten, konnte ich gefahrlos den Korridor betreten, musste jedoch die ganze Zeit hinter ihm bleiben. Nach einer Weile, in der nichts weiter geschehen war und die Flure vor uns ausgestorben blieben, verlor er jedoch die Lust an seiner "Mission" und gesellte sich betrübt wieder zu mir. "Ein Gutes hatte es ja: du scheinst wieder bei Kräften zu sein", versuchte ich ihn aufzumuntern. Irgendwie konnte ich es nie lange mit ansehen, wenn der Kleine schmollte. Mit einem funkelnden Blick, der alles sagte, knuffte er mich in die Seiten und ich legte ihm blitzschnell meine Hand um die Taille, bevor er wieder flüchten konnte. Wieder kam in mir das Verlangen von vorhin auf und sehnsüchtig erwartete ich den Augenblick, wo wir wieder gemeinsam nebeneinander im Aufenthaltsraum liegen würden und ungestört einander genießen konnten. Ob es ihm auch so ging? Ich spürte seine zögernde Hand, die sich langsam auf meinem Rücken legte und nur ganz sacht auf meinem Hemd zu liegen kam. Sein Herz schien zu rasen, während ich ihn aufmunternd fester um die Hüfte fasste, denn auch seine Gedankengänge waren nur schwer zu verstehen gewesen. Rasend schnell bildeten sich Wortfetzen an Wortfetzen und der Zusammenhang war für Außenstehende oftmals schwer zu verstehen. Aber da auch nur mein kleiner Bruder Erts und ich diese Fähigkeit besaßen, Gedachtes über Berührungen lesen zu können, würde wohl keiner diesen Kuddelmuddel je freiwillig entziffern müssen, denn immerhin brachte es der Braunhaarige immer zustande, seine Sätze (fast) jedes Mal richtig zu ordnen, bevor er sie auf andere losließ. Als er nun meine feste Berührung spürte, schien er ruhiger zu werden, doch seine Zweifel darüber, was er eigentlich tat und was er tun dürfte, waren immer noch da. Manchmal fand ich es lästig und unangebracht, dass ich nie jemanden berühren konnte, ohne dabei gleich seine Gedanken lesen zu können bzw. müssen. Vor allem dem eigenen Freund gegenüber war dies doch sehr unfair und Teils berührte mich diese Tatsache peinlich. Auch wenn es noch so hilfreich in manchen Situationen war, hatte nicht jeder ein Recht auf seine Intimsphäre? Und damit meine ich ein Recht auf das geheim bleiben zumindest der eigenen Gedanken! Um mich abzulenken und somit vielleicht seine Gedanken übergehen zu können, begann ich erneut die Stille zu brechen. "Was macht eigentlich euer Training? Stehst du schon an erster Stelle im Rang für den nächsten Piloten?" Wir bogen erneut um die Ecke und in einen weiteren Gang und ich wischte mir noch einmal etwas Soße von der Stirn. "Klar, was denkst du denn?", prasselte es sogleich aus dem jungen Anwärter heraus. "Von so einem wie Hiead lass ich mich doch nicht fertig machen!" "Na, dann können wir ja bald mal gegeneinander antreten, um dein Können zu überprüfen", stichelte ich seinen Ehrgeiz. Jeder andere wäre jetzt mit einer ehrfurchtsvollen Verbeugung und einem Gestotter angekommen, nicht jedoch Zero. Dieser lachte nur siegessicher und malte mir schon mal den gesamten Kampf samt Siegerpose seinerseits am Ende vor. Lächelnd drückte ich ihn wieder fester an mich. Er war einer der wenigen, die mich behandelten wie jeden anderen Kumpel bzw. Freund auch. "Obwohl das heute Nachmittag ja nicht sehr rosig für sich aussah. Mir schien es fast, als wäre Hiead dort der Überlegenere gewesen", ärgerte ich ihn noch einmal, bevor die Tür von meinem Zimmer aufschwang und wir eintraten. Während Zero nun vor mir stand und mir empört über diese Frechheit auf die Brust hämmerte, schob ich ihn nur grinsend vor mich her und durch die nun offene Badezimmertür. ~°~°~ ___ ~°~°~ Solch eine Frechheit, dachte ich wutschnaubend. Und so einer will sich mein Freund nennen?! Ich sah zu Ernest auf und wollte ihn schon anfunkeln, was mir jedoch nicht gelang. Rasch folgte ich dessen über die Schulter geworfenen Blick und sah in ein schwach beleuchtetes Zimmer. Jetzt erst bemerkte ich, wo wir waren und sofort wurde mir ein wenig flau im Magen. Das war doch Ernests Zimmer…und als ich erneut zu ihm aufsah, sah ich ein erleichtertes Lächeln. Worüber freute er sich denn? Noch einmal blickte ich selbst über zwei leere Betten… Moment, zwei LEERE Betten?? Wo steckte denn Galef? Wir waren also ganz allein hier… In diesem Moment setzte sich Ernest vor mir wieder in Bewegung und schob mich an den Schultern weiter vor sich her. Ich sah eine Tür hinter dem blonden Piloten zurauschen und sah erst jetzt die weißen, sterilen Fliesen um uns herum. Mit aufgerissenen Augen ließ ich mich auf den Klodeckel niederdrücken und klammerte sogleich meine Hände zu beiden Seiten fest. D…das…was wollte Ernest hier? Die verschlossene Tür am Ende des Raumes machte mich irgendwie nervös. Er hatte doch nicht etwa vor…mich…hier… Ich musste schluckten. Ich schüttelte meinen Kopf. Zero, tu nicht so blöd. Was soll der hier schon anderes wollen als zu Duschen!! Guck dir doch mal seinen Kopf an! Pudding…alles voller Pudding…bääääh… Wie gut, dass ich nichts abbekommen habe, als ich neben ihm gegangen bin. Gänsehaut überfiel mich... Ich liebte Pudding zwar über alles, allerdings nur in seiner ursprünglichen Umgebung in einer Dessertschüssel und keineswegs auf meiner schönen, weißen Uniform. Mit einem weiteren Kopfschütteln riss ich mich aus meinen Gedanken und ließ meinen Blick durchs Bad schweifen. Mit der Gewissheit, dass Ernest ja nur zum Duschen hergekommen war, ging es mir schon viel besser. Nachdem ich mir das riesige Bad angesehen hatte und innerlich mal wieder über den Luxus, den man hier als Pilot genießen konnte, geschwärmt hatte, blieben meine Augen auf dem Älteren hängen, der neben der Dusche stand und angefangen hatte, seine Klamotten auf den Handtuchhalter neben dem Waschbecken zu hängen. Als er sein T-Shirt über den Kopf zog und mir seine muskulöse Brust entgegenstreckte, errötete ich auf einen Schlag und zwang mich in eine andere Richtung zu schauen. Mein Wille war entschlossen wegzusehen, doch meine Augen schienen diesem nicht gehorchen zu wollen. Mit weiten Augen starrte ich auf seine makellose Haut und ließ meinen Blick über seine gesamte Gestalt schweifen. Ein leiser Seufzer entfuhr meinen Lippen und ich hätte mich dafür Ohrfeigen können. Ernest, der gerade seine Hose geöffnet hatte und sich nun vorgebeugt hatte, um sich von dieser zu befreien, sah zwischen seinen Armen hindurch zu mir. Ich fühlte mich ertappt und spürte, wie das Blut in meinem Kopf heftiger zu pochen begann. Der Griff meiner Hände um den Klodeckel verstärkte sich erneut und rasch wandte ich meinen Blick geradeaus und starrte gegen die Wand auf der gegenüberliegenden Seite. Bitte, lass ihn nichts gemerkt haben…bitte, er hat nichts gesehen. Er hat sich auf sich konzentriert und nichts gehört, flehte ich weiter. Doch schon sah ich aus den Augenwinkeln, wie sich etwas näherte, was, aufgrund der Tatsache, dass wir hier zu zweit alleine waren, nur Ernest sein konnte. Unauffällig ließ ich meinen Blick weiter nach links wandern und begutachtete nun den Ausgang aus dieser Situation. "Hey, langweilst du dich?", ertönte eine angenehme Stimme dicht an meinem Ohr und mein Kopf schien unter dem Druck des Blutes fast zu bersten. Nun packten mich zwei kräftige Hände sanft an den Armen und ließen mein Gesicht widerwillig zurückschwenken. Der Blonde hatte sich vor mich gehockt und sah mir direkt in die Augen. Diesen unwiderstehlichen Augen konnte ich jedoch keine Sekunde länger standhalten und senkte sofort meinen Kopf…doch hier strahlte mich anstelle seiner Augen…eine glücklich aussehende Boxershorts entgegen. Peinlich berührt kniff ich meine Augen zusammen, denn ich spürte Ernests Blick immer noch auf mir. Konnte man denn nirgendwo mehr hinsehen, ohne dass man von den Anziehungskräften des Piloten bombardiert wurde? Während dieser nun seine Hände über meine Arme streichen ließ, fuhren diese in meinen Gedanken schon über ganz andere Stellen meines Körpers. Mein Herz pochte immer stärker und ohne etwas dagegen tun zu können schnaubte mein Atem. Ohne weiter nachzudenken lösten sich meine Hände vom Klodeckel und griffen nach den Handgelenken meines Freundes. Mit weiterhin verschlossenen Augen schob ich diese nun von mir und rutschte daraufhin noch weiter auf dem Deckel nach hinten. Je größer der Abstand zwischen uns war, desto besser würde es doch sicher sein, oder? Ernest schien den Wink verstanden zu haben und ich hörte, wie er sich von mir entfernte und wenig später in die Dusche stieg. [Anmerkung: meine Dusche ist eigentlich eine Badewanne, nur dass dort eine Halterung angebracht ist, damit man auch duschen kann. Heißt das dann immer noch Dusche oder soll ich lieber Badewanne schreiben? Ich glaub, ich werd das mal ändern. ^.^" ] Nach einer geraumen Weile wagte ich es, meine Augen wieder zu öffnen. Als ich meinen immer noch nach unten gesenkten Blick nach rechts wandern ließ, traf ich auf die glückliche Boxershorts, die mir schon wieder entgegenstrahlte. 'Tse, wenn ich dort säße, wo du immer um Ernest hängst, dann würde ich sicher auch immer so glücklich strahlen!' Da kam mir eine Erkenntnis, die mein Blut wieder in Wallung brachte. Vorsichtig sah ich auf. Ernest hatte mir den Rücken zugedreht und genau, wie ich es mir gedacht hatte, zeigte sich mir nun ein überaus knackiger Hintern… Doch dieses Mal hockte ich mich auf den Klodeckel und gab keinen Mucks vor mir. Schon kurz darauf erblickte mich Ernest erneut und ich spürte, wie er schon wieder dieses liebliche Lächeln auf den Lippen hatte. "Zero…du musst dort nicht die ganze Zeit sitzen und warten bis ich fertig bin. In Zimmer liegen auch einige Zeitschriften und der Fernseher steht auch gegenüber vom Bett. Du kannst gerne auch dorthin gehen und es dir gemütlich machen, während du auf mich wartest. Oder…" Oder? Ich schluckte erneut. Was würde nun kommen? Bitte, stell mich nicht vor diese Entscheidung! Es wäre gar nicht schlecht gewesen ins Zimmer zu gehen und mich in sein Bett zu kuscheln und gemütlich durchs Fernsehprogramm zu zappen, doch… "Oder…", meine Ohren wurden immer spitzer. "…du kannst auch zu mir in die Badewanne kommen." Da war es, jetzt hatte er es gesagt. Und das mit einem so beiläufigen Ton, als würde er das jeden Tag fragen. Mit einem Schlag war mein Gesicht wieder knallrot und ich brachte nichts Sinnvolles über meine Lippen. Ich spürte den Blick des Blonden auf mir und wusste, dass er auf eine Antwort wartete. Und welche diese sein sollte, wusste ich ebenfalls. Mir blieb doch gar nichts anderes übrig, als ihm die gewünschte zu geben, schließlich wollte ich ihn nicht enttäuschen. Für ihn war das doch selbstverständlich, jetzt wo ich sein Freund war. Irgendwann hätte das doch eh kommen müssen. Ich hatte es nur bisher immer verdrängt, weil das alles noch so neu für mich war…dass er jedoch schon eine Beziehung und wer weiß wie viele andere noch hinter sich hatte und keinerlei Scham mehr bei solchen Dingen spürte, daran hatte ich oftmals nicht gedacht. Ich liebte ihn doch auch. Was war also dabei, wenn wir zusammen in einer Badewanne standen. Außerdem wünschte ich es mir doch auch, ihm für immer nahe sein zu können. Ohne aufzublicken nickte ich kaum merklich, doch natürlich hatte Ernest es gesehen. Mit einer einladenden Bewegung wies er neben sich, also blieb mir jetzt keine andere Wahl mehr. 'Zero, jetzt tu bloß nicht so, als würde er dich verschlingen, sobald du neben ihm stehst. Wahrscheinlich ist das für ihn auch gar nichts Großartiges, schließlich stand er dort sicher schon oft mit Galef oder so. Du bist hier also der Feigling, der die ganze Sache immer weiter aufbauscht. Wenn du so weitermachst, dann weckst du doch erst recht seine Aufmerksamkeit und dann…' Also begann ich hastig die Knöpfe an meiner Uniform zu öffnen, jedoch zitterten meine Hände nach dem zweiten Knopf mit einem Mal dermaßen, sodass ich immer wieder abrutschte und nicht weiterkam. Mir wurde schon ganz heiß, was mir in dieser Situation nicht wirklich entgegenkam. Doch der Ältere hatte schon seinen Arm gehoben und mich zu ihm gewunken, weshalb ich mit hochrotem Kopf schließlich aufgab und zu ihm ging. Mit einem kleinen Sicherheitsabstand blieb ich stehen und so musste sich der Pilot ein ganzes Stück vorbeugen, um die restlichen Knöpfe zu öffnen. In diesem Moment schoss mir die Vision unseres ersten Abends durch den Kopf. An jenem Abend war ich geschockt und überrumpelt aus dem Aufenthaltsraum getürmt…jetzt stand ich halb unter dem vornüber gebeugten Piloten und machte keinerlei Anstalten überhaupt etwas zu unternehmen. Irgendwie war es wunderbar angenehm so hier zu stehen und sich von Ernest befummeln zu lassen [nicht was ihr jetzt denkt >.<]. Da platschte mir etwas auf den Kopf. Hastig hob ich mein Gesicht und sah verwirrt zu dem Blauäugigen hoch. "Ups, tut mir leid", lachte dieser entschuldigend und beugte sich rasch wieder hoch. "Es wäre wirklich besser erst zu duschen, bevor du noch mehr von mir abbekommst. Pass auf, dass du nicht auch noch reinfässt…ich wasch es dir gleich aus…", versprach er, während mir bewusst wurde, dass ich Pudding in meinem schönen Haar sitzen hatte. Ich trat einige Schritte von der Wanne weg und schob mir vorsichtig das Shirt über den Kopf, damit ich es nicht beschmutzte. In Windeseile ließ ich auch den Rest meiner Uniform auf den Boden segeln und machte mir nicht die Mühe sie so sorgfältig über den Handtuchhalter zu hängen, wie Ernest dies getan hatte. [irgendwie ja ziemlich paradox: er achtet darauf, dass kein Pudding auf die Kleidung kommt, lässt sie aber im gleichen Zug auf den Boden fallen oO] Von einer auf die andere Sekunde stand ich schon in meinen Boxershorts im Badezimmer und stockte plötzlich. Da sprang mir die glückliche Boxershorts des Blonden wieder in die Augen und bekräftigte meinen Entschluss sogleich. Was die konnte, das konnte ich schon lange. Schließlich war ICH doch sein Freund…da würde mir keine blöde, glückliche Shorts dazwischenfunken können! 'Pah, wo kommen wir denn da hin?!' Dennoch drehte ich mich etwas peinlich berührt von Ernest ab und wandte ihm meinen Rücken zu, während ich langsam meine eigene Shorts die Beine hinab schob. Als mir bewusst wurde, dass ich ihm damit allerdings meinen Hintern entgegenstreckte, war ich mit einem Satz wieder oben und warf meine Boxershorts weit weg, nur nicht zu dieser glücklichen Shorts. Anschließend wand ich mich zaghaft wieder um und sah mich nun einem Paar strahlendblauer Augen gegenüber. Als ich endlich vor der Badewanne stand, hatte sich Ernest glücklicherweise schon umgedreht und war damit beschäftigt, das Wasser auf die richtige Temperatur einzustellen. Unschlüssig was ich nun tun sollte, kletterte ich vorsichtig in die Wanne und stellte mich ganz ans Ende, um ihm ja nicht im Weg zu stehen oder mit ihm zusammenzustoßen. Da drehte sich das Wesen meiner Träume auch schon um und hielt mir den Wasserstrahl demonstrativ vor die Hände. "Zu kalt?", fragte er fürsorglich, doch ich schüttelte schnell den Kopf. Anschließend hing er den Duschkopf wieder an seinen Halter und stellte sich selber darunter. Verstohlen sah ich zu ihm und beobachtete, wie das Wasser an seinem Körper herunterlief. Da berührte mich etwas am Fuß. "Ahhh", mit einem Satz war ich vorgesprungen, ohne überhaupt nachgesehen zu haben, was da eben an meinem Fuß vorbei zum Abfluss geschwommen war. Bevor ich weiter nachdenken konnte, prallte ich schon gegen etwas, was verwundert zu mir herabsah. "Ahh! Oh, äh…entschuldige…ich…", stammelte ich etwas unbeholfen und verlegen. Mein Herz raste nun nicht nur von dem Schrecken von eben, sondern auch wegen der unmittelbaren Nähe unserer beiden Körper. So schnell wie möglich wollte ich zurück auf meinen Platz, wo ich ihm nicht in die Quere kommen konnte, doch da fiel erneut etwas neben mich auf den Wannenboden, was mich erneut in die Arme des Älteren bugsierte. Alles andere wieder vergessend und mit dem Rücken an Ernest gepresst, starrte ich nun auf den Übeltäter, der sich langsam seinen Weg zum Abfluss suchte. "D…der Pudding…", flüsterte ich heiser. "Das ist nur Pudding…gott…", aufatmend legte ich mir die Hand auf die Brust und entspannte mich langsam, während ich immer noch zurücklehnte. Nachdem dieser Schrecken vorbei war, spürte ich endlich alles andere wieder, so auch das warme Wasser, das mir an einigen Stellen den Rücken hinablief. Rasch drehte ich mich um und fühlte die glitschige Haut des Größeren an meiner, musste mich jedoch zugleich an dieser festklammern, um nicht selbst auf dem rutschigen Wannenboden auszurutschen. Mit hochrotem Kopf (der an diesem Tag schon gar nicht mehr abzuklingen brauchte) sah ich erschrocken hoch. "T…tut mir…leid", stotterte ich leise und wollte schon loslassen. 'Was denkt er bloß von mir? Erst brauche ich Stunden, um überhaupt in die Wanne zu kommen, dann stehe ich Kilometer von ihm entfernt und erschrecke ich mich vor einem kleinen bisschen Pudding, das mir um die Füße schwimmt. Und nun klammer ich mich hier wie ein kleines Kind an ihm fest…am liebsten würde ich nur noch weg hier…' Das ganze war mir so peinlich. Konnte ich nicht einmal einen Abend wie ein Erwachsener verbringen? Doch Ernest schien dies keineswegs unangenehm zu sein und auch sonst war keine Spur von Ärgernis in seinem schönen Gesicht zu sehen. Ganz im Gegenteil: ein Lächeln erwartete mich an der Spitze und sah auf mich hinab. Und bevor ich loslassen konnte, hatten mich schon zwei Arme liebevoll um die Hüfte gepackt und hielten mich sanft an die Brust des Älteren gedrückt. Anschließend löste sich einer von ihnen und griff nach dem Duschkopf. Als ich aufsah, sagte der Blonde nur: "Komm her…ich wasch dir erstmal deinen Pudding aus den Haaren", damit fing er an mir mit der freien Hand durch die Haare zu fahren und ließ das Wasser über mich laufen. Kurz darauf schloss ich schon meine Augen und genoss seine Berührungen in vollen Zügen. Als Ernest nach dem Shampoo griff und das wohlige Wuscheln in meinen Haaren aufgehört hatte, öffnete ich meine Augen und starrte gedankenverloren vor mich hin. Der Körper des Blonden war kaum zu übertreffen…die helle Haut zeigte keinerlei Unebenheiten auf, war weder mit Narben besät noch verschrammt, ganz im Gegensatz zu seinem, der zahlreiche kleinere Kratzer seiner letzten Kämpfe aufweiste. Und sein Bauch…leicht traten die Umrisse seiner Muskeln hervor und am liebsten hätte ich mit der Hand drüber gestrichen, doch ich verkniff es mir und beließ es bei den Blicken. Plötzlich stockte mein Blick, der über die Mittellinie immer weiter nach unten gewandert war. Das war ja…meine Augen konnten gar nicht groß genug werden vor Schreck und meine Nasenspitze wurde sogleich von ihrer Lieblingsfarbe umspielt. Gleichzeitig überfiel mich eine leichte Gänsehaut und ich schauderte kurz. "Doch zu kalt?", fragte Ernest, der das Schaudern mitbekommen hatte und mich nun besorgt ansah. "Mhm", ich schüttelte nur rasch meinen Kopf und hielt den Atem an. Beschämt blickte ich auf mein kleines Etwas herab, während Ernest längst wieder angefangen hatte, meine Haare einzuschäumen und wahrscheinlich nichts von alledem mitbekam. 'Na ganz toll…bei ihm…seiner ist ja viel größer…' In meiner Kehle bildete sich ein riesiger Kloß und machte es mir immer schwerer ruhig zu atmen. Wieder betrachtete ich heimlich das beste Stück meines Gegenübers, neben dem ich meins am liebsten ganz verstecken würde. 'Auch wenn er älter ist…was mach ich denn, wenn er an mir herabblickt und…dieses…wenige sieht…wenn er es denn überhaupt erkennt… ~.~ Er hat heute sowieso schon den ganzen Abend nicht wirklich viel gesagt. Wahrscheinlich hat er deshalb nichts gesagt…was soll man dazu auch sagen? Und sein aufmunterndes Lächeln ist wohl eher eine Art Mitleid, das er mir noch ein letztes Mal schenkt, bevor er mich fallen lässt. Was soll er auch schon mit jemandem wie mir…wenn wir…' Ein stechender Schmerz gesellte sich nun zu meinem Kloß. 'Nein…ich…warum sagt er denn nichts? Ich will nicht, dass er geht…aber…so gefalle ich ihm sicher nicht. Was soll ich denn jetzt machen?' Wasser lief über mein Gesicht und bevor der brennende Schaum mir noch mehr Tränen in die Augen treiben konnte, kniff ich sie zu, obwohl man die überquellenden Tränen im Wasser sowieso nicht hätte sehen können. Ich schüttelte den Kopf unter der Hand Ernests und versuchte so, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Und wenn schon, dann würde ich eben heute den letzten Abend noch einmal genießen. 'Ich darf mir bloß nichts anmerken lassen', dachte ich bestimmt. Dass Ernest schon die ganze Zeit stillschweigend meine Gedanken mitbekommen hatte, bemerkte ich auch nicht, als ich anschließend wieder tapfer zu ihm aufblickte und er ein letztes Mal durch meinen Haarschopf strich. Ansonsten hätte ich mitbekommen, wer von uns beiden, seine Gefühle besser im Zaum halten konnte. "Du…Ernest?" "Hmmm?", ließ der Blonde verlauten und war gerade dabei, den Duschkopf wieder in seine Halterung zu hängen. "Verfärbt das auch nicht deine schönen, blonden Haare?", fragte ich nun besorgt und spielte mit einer Haarsträhne, die ihm auf den Rücken hing. "Was? Zero, ich glaub dir ist das Training heute mit Hiead doch nicht bekommen!", prüfend streckte er eine Hand aus, um mir die Stirn zu fühlen. "Du hast doch hoffentlich nichts bei dem Schlag von Hiead abbekommen? Du redest schon den ganzen Nachmittag nur seltsames Zeug…" "Ach quatsch! So ein Schlag ist doch nichts", und beleidigt schlug ich seine Hand weg, auch wenn ich wusste, dass er das nicht ernst gemeint hatte. "Du sagst dafür den ganzen Abend schon nicht wirklich viel", fügte ich leise an. "Vielleicht weil ich zu beschäftigt bin dich zu bewundern. Du siehst eben einfach zu gut aus, was soll ich denn da anderes machen, als dich anzustarren?", grinste er, stemmte die Arme in die Seiten und musterte mich. Bevor er jedoch an meinem Schandfleck ankommen konnte, drehte ich ihn bestimmt um. "Guck woanders hin." Dann griff ich nach dem Duschkopf, nur leider blieb meine Hand unterhalb des Griffes an der Wand liegen, denn Ernest und Galef waren eindeutig größer als ich, weshalb die Halterung dementsprechend höher angebracht war. Ohne sich umzudrehen hob nun jedoch der Ältere seinen Arm und kurz darauf befand sich der Duschhalter in Augenhöhe. "Danke", grummelte ich leise. Unschlüssig stand ich damit hinter ihm und bevor ich überhaupt etwas zu sagen brauchte, ließ sich der Pilot auch schon nieder und pflanzte sich vor mich auf den Wannenboden. "Du hättest dich nicht unbedingt zu setzen brauchen", sagte ich gereizt, denn ich wollte nicht wie ein kleines Kind behandelt werden. Mein Blick fiel zur Seite und wieder sah ich dort im Badezimmer die unglaublich, glückliche Shorts liegen und ich kam mir in gewisser Weise beobachtet vor. Konnte ich nicht einmal meinem Freund die Haare waschen, so wie er es bei mir auch getan hatte? Dennoch war ich ihm dankbar, denn so konnte ich mich nun hinter ihn knien und ihm ohne Schwierigkeiten durch die Haare fahren. Nach und nach hatte ich sämtliche Puddingreste aus den Haaren des Älteren entfernen können, selbstverständlich hatte sich das golden schimmernde Haar auch nicht im Geringsten verfärbt, was eigentlich eh nur ein Vorwand dafür sein sollte, dass ich ihm endlich auch die Haare waschen konnte. Nachdem ich auch nach gründlichem Durchsuchen keine Reste mehr von Puddinghaut etc. finden konnte, hing ich die Dusche wieder auf und rieb das Shampoo zwischen meinen Händen zu Schaum, bevor ich es sorgfältig auf Ernests Kopf verteilte. "Hmmm…", stöhnte dieser, als ich daraufhin anfing ihn mit meinen Fingern zu massieren. Genüsslich ließ er sich zurückfallen und landete auf meiner Brust. Als ich erschrocken und überrumpelt stockte und meine Hände gehoben hatte, um ihn aufzufangen, hörte ich ihn nur "nicht aufhören" murmeln und spürte, wie er es sich gemütlicher machte. Der Stöpsel in der Wanne hatte nun schon eine beträchtliche Menge Wasser gestaut und so saßen wir nach einiger Zeit in knietiefem, mit Schaum bedecktem Wasser. Der heiße Strahl aus der Dusche hatte im gesamten Badezimmer seinen Dunst hinterlassen und vernebelte mir die Sicht. Doch das störte mich nicht weiter, denn ich spürte immer noch den Rücken des Blauäugigen an meiner Brust, spürte, wie sich dessen Brustkorb unter seinen Atemzügen langsam hob und senkte. Zwischen dem Wasser, wo alles weitere verdeckt wurde, fühlte ich mich gar nicht mehr unangenehm vor ihm, sondern genoss es Ernest in den Haaren zu wuscheln und ihn von Zeit zu Zeit ein wenig zu massieren. Irgendwann fing ich an mit seinen langen Strähnen zu spielen und machte ihm Knoten über den Kopf. "Hey, wie es mir scheint, bist du fertig", ertönte es plötzlich in die nur durchs Plätschern des Wassers gestörte Stille. Ich schrak heftig zusammen und Ernest rutschte ein wenig tiefer ins Wasser. Reflexartig griff ich um seine Brust und drückte ihn an mich, doch schon hörte ich wie Ernest nur anfing zu lachen und sich aus meinem Griff befreite. "Hach…", seufzte er, was mich dazu veranlasste wieder ein wenig Rot um die Nasenspitze zu werden, "das sollten wir öfters mal wiederholen, meinst du nicht auch?" Er drehte sich in der Wanne um und hockte sich vor mich. Ich nickte nur und sah auf die leichten Wellen, die den Schaum mittlerweile schon bis zum Badewannenrand trugen. "Als erstes sollten wir aber vielleicht mal das Wasser ausstellen, oder?", grinste er mich an und erschrocken fuhr ich hoch. Das hatte ich ja völlig vergessen. Aufatmend drehte ich das Wasser auf und sah zu dem im Wasser hockenden Jungen hinab. Dieser musterte mich schon wieder und erst da fiel mir wieder ein, dass ich ja völlig nackt vor ihm stand…und das mit dem… Innerhalb Sekundenschnelle hatte ich mich umgedreht und dabei eine Menge Wasser auf den Badezimmerboden schwappen lassen. "Was hast du bloß immer", lachte Ernest amüsiert über mein Verhalten. "Glaubst du, du bist der erste Junge, den ich so sehe? Und vergiss nicht, ich bin selber einer…ich wüsste also nicht, was du mir verheimlichen könntest…" 'Wenn du wüsstest', dachte ich mit pochendem Herzen und ballte die Hände zu Fäusten. Hinter meinem Rücken sah Ernest über den Rand auf den Fliesenboden, auf dem sich schon Pfützen gebildet hatten. Dann zuckte er mit den Schultern und stand er ebenfalls mit einem Ruck auf, wobei ein weiterer Schwall sich den Weg aus der Wanne bahnte. Keine Sekunde später spürte ich seine Hände, die sich gierig um meinen Körper schlangen und mich nach hinten zogen und an seinen Körper drückten. "Ahhh!", schrie ich überrascht und fuchtelte mit meinen Armen, doch erwischte ich den Piloten natürlich nicht. "Lass mich sofort los!!", schrie ich weiter, doch Ernest machte sich keineswegs etwas aus meinen Worten, sondern fing nun auch noch an meine Schulter mit kleinen, heißen Küssen zu benetzen. "Das willst du doch nicht wirklich, oder?", grinste er mir frech ins Ohr und hob mich mit einem Satz hoch. Den einen Arm unter meinem Rücken spürend und den anderen in meinen Kniekehlen, kam ich mir nun völlig hilflos vor und wütete noch stärker als zuvor. In dieser Position hatte ich nicht die geringste Chance das zu kaschieren, wobei ich mir doch schon seit Stunden die größte Mühe gab. Unmittelbar über seinem besten Stück in seinen Armen schwebend, bekam ich erneut dieses flaue Gefühl in der Magengegend, das schon zu Beginn aufgeflackert war. Doch während ich mir Sorgen machte, Ernest würde mich gleich mit einem kalten Lachen fallen lassen und mich nicht mehr eines Blickes würdigen, war dieser mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Gerade war er aus dem Wasser gestiegen und hatte den See unter seinen Füßen auf die Größe eines halben Meeres gebracht. Nun hatte er mich über eine Schulter geworfen und wedelte mit der frei gewordenen Hand vor seinem Gesicht. "Gott, der Nebel ist ja schlimmer als im Weltall. Da sieht man ja die eigene Hand vor Augen nicht mehr", jetzt setzte er mich doch wieder ab und griff endlich nach dem Gesuchten. Ohne etwas erwidern zu können, hatte er sich ein Handtuch um die Hüfte geschlungen und tat dasselbe nun auch bei mir, wobei er mir leicht über den Hintern streifte. "Das hätten wir…", damit hob er mich erneut an und trug mich vor sich auf den Armen durch den Nebelschleier. "Geht's dir noch gut, lass mich gefälligst wieder runter!", fing ich von neuem an und schlug dem Erfahreneren auf die harte Brust. "Kommt gar nicht in Frage! Wo du mich doch eben so schön massiert hast…jetzt bin ich richtig fit, um dir all das zurückgeben zu können. Schließlich soll hier doch auch keiner zu kurz kommen…", grinste er schon wieder und ließ meine Kräfte schwinden. "Ernest…!", ein letzter zorniger Blick, dann hatte er mich gefangen und ich ließ mich kommentarlos aus dem Badezimmer tragen. Ich ließ einen letzten Blick über die Schulter des Blonden fahren und entdeckte im Halbdunst etwas Dunkles zu seiner Rechten liegen…die glückliche Boxershorts ließ mich einfach nicht in Ruhe. Ich kniff meine Augen zusammen und sah wieder vor uns…die Tür vom Badezimmer war gerade aufgegangen und mit weit aufgerissenen Augen sah ich ins dahinter liegende Zimmer... Im Zimmer war… Kapitel 8: Flashy ----------------- Titel: FlashPoint° Autor: KaiLoverinKokoroKisu Serie: The Candidate for Goddess Pairing: Zero X Ernest ?? Disclaimer: *seufz* das muss ich mir wie gesagt erstmal wieder verdienen Feedback: hätt ich nichts gegen *hihi* Im Zimmer stand kein geringerer als Galef selber und tat als würde er in einer Zeitschrift blättern, die neben ihm auf dem Tisch gelegen hatte. Dass er dies jedoch erst seit zwei Sekunden tat und vorher mit Sicherheit unserer Konversation gelauscht hatte, war mir gleich bewusst, denn ein leichtes Zucken in seinem Gesicht verriet, was gerade wirklich in ihm vorging. Wie viel er vom Geschehen hinter der Tür mitbekommen hatte, wusste ich zwar nicht, aber das war mir im Moment auch völlig gleichgültig. Lieber widmete ich mich wieder dem Jungen auf meinem Arm, der mit entsetztem Blick immer noch auf Galef starrte. Als ich mich wieder in Bewegung setzte, wanderten seinen Augen langsam wieder zu mir und sahen mich entgeistert an. „Guten Abend Ernest! Ich wusste nicht, dass wir heute noch Besuch erwartet haben“, platzte es schließlich aus dem Grünhaarigen heraus, der seinen Blick nicht länger auf dem Artikel halten konnte, sondern mich unschuldig fragend ansah, als hätte ich soeben unseren Gast hereingebeten. Innerlich wusste ich schon, was gleich folgen würde und musste leicht seufzen, während ich meinen Weg zum Bett fortsetzte. „Duuu…!“, ertönte es da schon in einem gefährlichen Ton von Zero vor mir, der auf meinen Armen anfing zu strampeln und dem anderen Piloten am liebsten an die Gurgel gesprungen wäre. „Wenn du noch einmal was…!“, ich hatte wirklich meine Mühe den Anwärter an seinem Vorhaben zu hindern und so unterbrach ich ihn rasch mit meiner ruhigen, aber doch festen, bestimmten Stimme und richtete meinerseits das Wort an Galef. „Wolltest du dich heute nicht wieder mit Rio treffen und einen drauf machen?“, versuchte ich diesem erneut klar zu machen, dass er nicht weiter erwünscht war. „Rio fühlt sich heute nicht besonders gut“, das war gelogen. „Und ich hab mir gedacht, dann kann ich heute ja auch mal etwas früher zu Bett gehen“, fügte er noch lässig an und griff demonstrativ nach der Zeitschrift und ließ sich auf seinem Bett nieder. Auch das war wieder gelogen. Wann war Galef denn schon mal freiwillig früh zu Bett gegangen?! Ich wusste, dass er mich nur provozieren wollte…daran hatte ich mich gewöhnt. Ich konnte seine Anwesenheit ausblenden und mich auf das Wesentliche konzentrieren. Nicht jedoch Zero… „Wo waren wir doch gleich stehen geblieben…“, lenkte ich seine Aufmerksamkeit wieder auf mich und legte ihn sanft auf meinem Bett ab, vor dem ich mittlerweile angehalten hatte. Ich beugte mich über den Jüngeren und küsste ihn zart auf die feuchte Stirn. Endlich hatte ich den gewünschten Effekt erzielt, das paar brauner Augen fixierte mich erneut von unten herauf und vergaß für einen Moment den Störenfried im Zimmer. „Ernest…“, stammelte der Kleine und rutschte ein wenig höher, als ich ihm mit einer Hand durch die Haare fuhr. Ich kniete mich mit einem Bein über ihn und hielt ihn weiterhin im Bann. „Ich glaube, ich war an der Reihe dir alles zurückzugeben, nicht wahr?“, flüsterte ich in sein Ohr und spürte, wie dem Jüngeren eine Gänsehaut überkam. Ich musste darüber wieder lächeln und strich nun mit der anderen Hand an seiner Wange entlang, während ich begann sein Ohr zu liebkosen. „Hast du meinen Marker gesehen?“, ertönte da die unbeteiligt wirkende Stimme vom anderen Bett herüber. Und sofort hatte es Zero wieder in die Realität zurück katapultiert und ein finsterer Gesichtsausdruck machte sich bei ihm breit. „Halt den Rand, du verlogenes,…“ Kopfschüttelnd über diese Kindereien entfuhr mir ein erneutes Seufzen und bevor der Wirbelwind wieder so richtig in Fahrt kommen konnte, ergriff ich sein Kinn und wandte sein Gesicht mit sanfter Gewalt wieder mir zu. „Du bist wirklich unglaublich süß, wenn du dich aufregst, aber jetzt…“ Damit schoss ihm die Röte ins Gesicht und ich wurde wieder der Mittelpunkt seines Lebens. Diesmal fing ich gar nicht erst an seinem Ohr an, sondern übersprang den oberen Teil seines Körpers und machte mich gleich von unten an ihm zu schaffen. Es stimmte wirklich, was ich gesagt hatte…wenn die Augen des Braunhaarigen ihre zornigen Funken versprühten, brachten sie damit nicht nur seinen Gegenüber in Rage, sondern auch mein Blut in Wallungen. Und wie oft hatte ich mich heute schon wieder zurückziehen müssen, wie oft mein Verlangen runterschlucken und ausharren müssen? Langsam konnte ich meine Sehnsucht nicht mehr ignorieren, wollte es auch gar nicht…zu süß war der halb entblößte Körper unter mir… Meine Hände fuhren die gestählten Beine des Pilotenanwärters hinauf und verlangten nach mehr. Ich spürte, wie sich auch bei ihm etwas regte und ihm kurz darauf ein leises Zischen entfuhr, als meine Hand das Handtuch dort streifte, wo sich seine Erregung mittlerweile leicht abzeichnete. Peinlich berührt sah er zu mir herunter und diese Unschuld, die er dabei ausstrahlte, war geradezu verboten. Ich beugte mich wieder etwas weiter über ihn und drückte ihm einen zarten Kuss auf die Lippen um ihn zu beruhigen, während meine Finger weiter über seinen Körper fuhren und jeden Zentimeter erkunden wollten. Als bräuchte er jede Menge Beruhigung streckte er sich mir entgegen und haschte nach meinen Lippen, die ich ihm natürlich nicht verwehren wollte. Mit einer Hand griff ich um seinen Rücken und zog ihn näher an mich, um unseren Kuss intensiver werden zu lassen. Auch seine Hände hatten nun ihren Weg in meine Haare gefunden und vorsichtig ließ ich mich auf dem heißen Körper nieder, sodass sich unsere Wassertropfen nahtlos miteinander verbanden. Doch heute reichte mir dies nicht mehr. Heute wollte ich ganz mit ihm verbunden sein…eins mit ihm werden. „Ahhh!“ Ein Keuchen stieß mir entgegen als ich meine freie Hand unter sein Handtuch schob. Doch nicht nur sein Atem war heftiger geworden, auch mein Puls kam immer mehr auf Touren. Das Verlangen in mir stieg stetig und ich zeigte Zero dies, indem meine Küsse immer fordernder wurden. Ich spürte, wie Zero mittlerweile unfähig war, sich noch gegen meine Berührungen zu wehren, nicht mehr gegen die aufkommenden Gefühle in sich ankämpfen konnte und mir somit ausgeliefert war, doch das war mir in diesem Moment egal. Sein Stöhnen trieb mich nur weiter voran und ich war gerade dabei das störende Handtuch von seinen Lenden zu lösen, als… ~°~°~ ___ ~°~°~ „Kann ich mir von dir einen ausleihen? Ich glaub, ich hab meine Sachen im Aufenthaltsraum vergessen…sorry…“ Die Stimme des Grünhaarigen schoss wie ein Pfeil durch elektrisierte Luft zwischen den beiden Jungen und ließ den Jüngeren sofort zusammenzucken. Mit einem Mal hatte dessen Augen ihren glasigen Schimmer verloren und richteten sich geweitet zuerst auf Ernest über sich und anschließend zur Seite, wo Galef mittlerweile aufgestanden und zum Nachttisch neben dem Bett des Blonden gegangen war. Diese unmittelbare Nähe des Piloten machte Zero rasend und lenkte ihn ein ums andere Mal von allen Versuchen Ernests ab, Galef ebenso zu ignorieren, wie er es selber tat. Und nach weiteren fünf Minuten war die Seifenblase zwischen ihnen schließlich gänzlich zerplatzt und Ernest gab mit sich mit einem genervten Seufzer geschlagen. Langsam richtete er sich auf, als Zero gerade wieder genauso giftig einen Kommentar auf dessen Kumpel abzielte, wie der Größere es schon die ganze Zeit getan hatte. *Da hast du nun also erreicht, was du wolltest!* resignierte der Blonde und zog sich wieder neben dem Bett stehend sein Handtuch etwas fester um die Hüfte. Erst da bemerkte Zero, dass er Ernests Haut nicht mehr auf der seinigen spürte und sah erschrocken auf. „Ah, tut mir leid, aber dieser…“, versuchte er sich aufgebracht zu rechtfertigen, aber Ernest winkte nur kopfschüttelnd ab und beugte sich ein letztes Mal zu dem Jüngeren nieder. Mit einem Kuss brachte er ihn zum schweigen und fügte leise hinzu: „Schon gut, vielleicht lassen wir es für heute einfach sein. Wir haben ja noch genügend Zeit um das nachzuholen, nicht wahr?“ Doch seine betont ruhige Stimme und der Blick in seinen Augen verrieten Zero, dass sein älterer Freund enttäuscht war, und sofort fing er an heftig zu protestieren. „Nein, ich…ich werde mich jetzt auch wieder ganz und nur auf dich konzentrieren. Du kannst weitermachen, wir können jetzt…“, aber Ernest hatte sich mit einem letzten Kuss schon wieder erhoben und die Tür des Bades erreicht, hinter der er nun verschwand. *Du sollst dich nicht konzentrieren müssen, so klappt das nie… Ich hab einfach vergessen wie jung und unerfahren du noch bist. Bei dir ist das eben noch nicht so einfach wie bei Galef und mir früher…* Der Blonde stützte sich auf das Waschbecken und starrte gedankenverloren in den noch beschlagenen Spiegel vor sich. Mit einem Mal musste er wieder an seine ersten gemeinsamen Erfahrungen mit dem Grünäugigen denken. Ein erneutes Wortgefecht zwischen den beiden Jungen in ihrem Zimmer ließ ihn wieder zu sich kommen und mit seiner und der Uniform des Kleineren trat er rasch wieder zwischen die beiden Streithähne. Mit vielen Beteuerungen, dass es nicht seine Schuld gewesen sei, bugsierte er Zero in seine Uniform und anschließend mit Überredungskunst und sanfter Gewalt aus ihrem Zimmer. Anschließend lehnte er sich mit geschlossenen Augen an die Tür und atmete erst einmal tief durch. „Und jetzt verrate mir mal bitte was das eben die ganze Zeit sollte?!“, selbst der sonst so ruhige Pilot war durch die abermals entgangene Chance, seinen jungen Freund zu spüren, leicht gereizt. „Entschuldigung, aber in diesem Artikel standen ein paar sehr wichtige Dinge und Azuma hat gesagt…“ „Wer’s glaubt!“, schnaubte Ernest, raufte sich noch einmal die Haare und wollte die ganze Sache schließlich einfach nur vergessen und für heute mit allem abschließen. Doch auf dem Weg zum Bad versperrte ihm mit einem Mal sein Zimmergenosse den Durchgang und funkelte ihn nun ebenfalls zornig an. Schon die ganze Zeit hatte es in dem Piloten immer mehr zu brodeln begonnen. Wenn man es genau nahm, hatte er sich noch nicht einmal nach dem Zusammenstoß im Aufenthaltsraum wieder richtig abgekühlt gehabt, und als er dann beim Zurückkehren die Unterhaltung aus dem Bad mitbekommen hatte, wurde sein aufbrausendes Gemüt gleich aufs Neue entfacht. Der noch vom heißen Bad dampfende Körper Ernests hatte in ihm dazu seine Gefühle wieder aufkommen lassen…schließlich hatte er es immer noch nicht verwunden, dass Ernest ihn wegen (in seinen Augen) eines kleinen, aufmüpfigen Zwergs verlassen hatte. Und noch schlimmer war: dieser jemand lag nun anstelle von ihm in den starken Armen des Älteren. Die Eifersucht schien den Piloten fast umzubringen. *Wer spricht denn hier von Eifersucht?! Ich bin kein bisschen eifersüchtig! Ich hole mir nur das wieder, was mir zusteht…das, was mir gehört!* Dieser Gedanke hatte sich in seinem Kopf eingebrannt und in gleichem Maße, wie das Begehren der beiden Jungen neben ihm ihr Blut in Schwingungen versetzt hatte, brachte die Wut sein Blut zum Kochen. Hier zu sitzen und mit anzuhören und anzusehen, wie sein Freund es gleich mit einem anderen treiben würde, war kaum zu ertragen. Da kam es ihm gerade recht, dass jemand wie Zero schneller aus der Fassung zu bringen war als Ernest. Und jetzt, jetzt war Ernest sauer auf ihn?! Dabei hatte er ihn doch betrügen wollen! Der Grünhaarige machte einen festen Schritt auf den Älteren zu und stieß einmal kräftig gegen dessen nackte Brust, sodass Ernest nach hinten stolperte und gegen die Wand stieß. Dabei löste sich das Handtuch um seinen Hüften vollends und fiel zu seinen Füßen. Wütend schlug der Jüngere mit seiner Hand neben Ernest gegen die Wand und nagelte ihn vor sich fest. „’Du bist wirklich unglaublich süß, wenn du dich aufregst…’ War das nicht mal dein Standardsatz, den du mir immer ins Ohr geflüstert hast um mich rumzukriegen? Aber anscheinend war das auch nur eine Lüge…“, warf Galef seinem Kumpel ins Gesicht. Nur wenige Zentimeter trennten die beiden voneinander, doch der Blonde zeigte keinerlei Regung. „Wenn es nun mal stimmt“, gab er ruhig von sich und hielt dem scharfen Blick Galefs Stand. Aus dessen Augen konnte er deutlich mehr als nur Hass und Zorn ablesen, aber damit sollte dieser selber rausrücken, wenn es ihm denn so wichtig war. Doch für einen Moment schwieg der Angesprochene, als müsse er über etwas nachdenken und sich neu sammeln. „Du benutzt ihn doch nur, um dir deinen täglichen Fick zu holen!“, spuckte er ihm nun verächtlich ins Gesicht und ein fieses Grinsen schlich sich auf seine Lippen. „Ich liebe ihn…das ist ein Unterschied.“ Ohne auf das Spiel seines Freundes einzugehen erwiderte Ernest mit gelassener Stimme und hielt den Augenkontakt ebenfalls aufrecht. Während er regungslos und völlig entblößt an der Wand stand, „gefangen“ durch Galefs Arm zu seiner Seite und dessen Körper einen Hauch von ihm entfernt, flackerten die Augen des Jüngeren schon merklich in ihren Augenhöhlen und huschten von einer Seite zur anderen. „Tust du nicht!“, presste sich ein bedrohliches Flüstern aus dessen Mund und er hatte die Distanz zwischen ihnen nun schon fast gänzlich überwunden. Ernest sah aus den Augenwinkeln, wie die frei schwebende Hand anfing zu zucken und am liebsten nach seinem Gesicht gegriffen hätte, und in der Tat sah es für einen Moment so aus, als würde er, Galef, schwach werden und den letzten Millimeter zu dem zarten roten Fleisch nehmen wollen. Sein gieriger Blick verharrte auf den Lippen seines Gegenübers und sein leicht geöffneter Mund stieß ihm seinen heftigen Atem entgegen. Nach einem unendlich lang erscheinenden Schweigen zwischen den beiden, löste sich Galef plötzlich mit einem Ruck von dem Jungen und rauschte mit zusammengekniffenen Lippen aus dem Zimmer. Ernest stand noch eine Weile regungslos da und starrte auf die Stelle, von der ihn bis eben noch die wilden Augen Galefs angestiert hatten. Nun sah er direkt in die Schwärze des Weltraums, der G.O.A. umgab. Seine angespannten Finger lösten sich langsam. Er spürte sein Herz unter der Haut kräftigt pochen… ~°~°~ ___ ~°~°~ „Zero, hast du nach dem Essen kurz Zeit? Ich würde gerne noch etwas klären, bevor du wieder zum Training musst“, sah mich Ernest von der Seite her an und mir war klar, dass jeder andere dies gar nicht erst als Frage, sondern als Befehl aufgenommen hätte. Doch selbst wenn ich dies nicht tat, so konnte ich mich seiner kaum wehren, denn diese klaren blauen Augen, die mich auf einer Weise ansahen, wie nur er es konnte, lösten in mir ein Gefühl aus, dass jeden Widerstand in mir brach. Manchmal machte mich dieses Gefühl rasend, denn in solchen Momenten fühlte ich mich ihm hilflos ausgeliefert. „Klar“, brachte ich schließlich zwischen heißen Kartoffeln und Gemüsebrei heraus. Eine Weile sah mich der Größere noch lächelnd an, so als wolle er noch etwas anfügen, doch dann wandte er sich wieder ab und stand auf. „Ich bin in unserem Aufenthaltsraum“, damit nahm er sein leeres Tablett und gefolgt von Rio und Yuu verließ er die Mensa. Als ich merkte wie ich ihm hinterher sah und meine Gedanken schon im Aufenthaltsraum der Piloten waren, schoss mir plötzlich die Röte ins Gesicht und ich stopfte mir sofort neues Essen in den Mund. Was hatte Ernest vor? Er wollte doch nicht etwa noch vor dem Training…? Ich verschluckte mich fast an dem Inhalt meines Mundes, als mich Yamagi plötzlich ansprach. „Du verbringst ja seit den letzten Wochen ne Menge Zeit mit Ernest. Was macht ihr denn immer zusammen? Wenn du dir dadurch einen Vorteil auf einen der Pilotenplätze verschaffen willst, dann…“, und er hob drohend die Faust. „Wir kämpfen schließlich alle fair dafür!“ „Du solltest dich in der Tat mal wieder ein wenig mehr um dein Training bemühen“, warf nun auch Kizuna etwas besorgt ein. „Die letzten Stunden waren für uns nicht sehr erfolgreich. Wenn du so weitermachst, dann liegen wir bald sogar hinter Roose…“ „Hey, was soll das denn heißen?“, mischte sich jetzt Wrecka ein, die ihren Anwärter mal wieder verteidigen musste. Dieser hatte über seinem Mittagessen mal wieder nichts von der Anspielung der Lotsin mitbekommen. Während Kizuna nun also beschwichtigend die Hände hob und versuchte, Wrecka zu beruhigen, fühlte ich mich von irgendwoher beobachtet. Ein Paar kalter roter Augen traf mich, als ich mich umdrehte und somit mein Gefühl bestätigt fand. Hiead funkelte mich vom Tisch hinter uns an und ich spürte einen Druck in mir. Was wusste er tatsächlich über mich und Ernest. Auch die anderen schienen mittlerweile mitzubekommen, dass etwas zwischen mir und dem Pilote lief. War ich so auffällig gewesen? Ich hatte gar nicht darauf geachtet, was die anderen von alle dem mitbekommen hatten. Als ich mich von Hieads unbehaglichem Blick löste und mich wieder unserem Tisch zuwand, sah ich direkt in Clays Gesicht, der mir gegenübersaß und nun seine Brille hochschob und mir mit seinem wissendem Blick klar machte, dass er nur schwieg, weil er mein Freund war und ich die Sache selber klären sollte. Rasch sah ich wieder weg und war froh, dass die anderen am Tisch mittlerweile alle in die Reiberei der beiden Lotsinnen integriert waren. Während ich nur noch mein Essen beenden wollte, um anschließend zu Ernest flüchten zu können, fühlte ich mich plötzlich von allen Seiten her beobachtet. Lag das jetzt an dem Lärm, den die anderen verursachten oder daran, dass längst jeder wusste, was zwischen dem Älteren und mir ablief? Ich rutsche tiefer in meinen Stuhl und wollte nur noch raus. „Ich bin satt“, brach es schließlich aus mir heraus und mit einem Mal war Funkstille am Tisch und alle sahen zu mir auf. „Kizuna, wir sehen uns dann gleich beim Training. Ich werde auch nicht zu spät kommen.“ Damit schnappte ich mir mein Tablett und durchquerte die Mensa mit großen Schritten, bevor sie etwas erwidern konnten. Erst als die Tür hinter mir zuschnappte, atmete ich wieder aus und lief los. Erst auf dem Weg zum Pilotenraum wurde ich wieder etwas ruhiger. Das Laufen hatte den Druck von mir genommen und mit der Zeit fiel ich in ein leichtes Joggen und schließlich gänzlich in das normale Schritttempo zurück. Als ich beim Aufenthaltsraum ankam, hatte ich die Szenerie aus der Mensa schon wieder verdrängt gehabt und klopfte munter an. Ich hörte wie die Unterhaltung hinter der weißen Tür verstummte und sich Schritte näherten. „Oh, hallo Zero!“, begrüßte mich Rio mit einem erstaunten Ausdruck. „Was kann ich für dich tun?“ „E-eigentlich bin ich mit Ernest verabredet…“, ich war nicht darauf gefasst gewesen, dass ich noch andere hier antreffen würde, denn bisher war ich mit Ernest hier immer allein gewesen. Aber klar, dass war schließlich der Aufenthaltsraum aller Piloten und jetzt nach dem Essen hatten sie Freizeit, da ihr Training erst später am Abend stattfinden würde und solange sie kein Angriff ins Weltall rief… „Ernest, deine „Verabredung“ wartet schon“, rief Rio mit einem Grinsen hinter sich und ich konnte endlich in den Raum sehen. Der Angesprochene beugte sich von einem Stapel Zettel hoch, den er zuvor mit Yuu bearbeitet hatte, und sah an seinem Freund vorbei zu mir her. Ein Lächeln trat auf seine Lippen und ich fühlte mich schon etwas besser. Bevor er aufstand, wechselte er noch einige Worte mit dem Braunhaarigen und griff nach seiner Jacke. „Na dann viel Spaß!“, klopfte ihm Rio mit einem breiten Grinsen auf die Schulter, als er schließlich aus der Tür trat. Mit einem letzten Zwinkern und einem Lachen schloss sich die Tür endlich hinter ihm und ich stand mit Ernest alleine auf dem Gang. „So früh hatte ich noch gar nicht mit dir gerechnet. Musstet ihr heute früher gehen?“, gestand Ernest und mir war es fast schon etwas peinlich. „Aber vielleicht auch besser, wenn wir es gleich erledigen…“, fügte er anschließend eher mit sich selber redend noch hinzu. Ich erwiderte nichts, sondern trabte mit einem „Hmmm“ schweigend neben ihm her. Mittlerweile streifte sich der Blonde seine Jacke über und ich sah ihm dabei zu, wie er die Knöpfe an der Innenseite schloss. Warum war er denn heute so förmlich? Die Jacke trug er doch sonst auch nur selten und dann meist, wenn er gerade von einem Kampf oder dem täglichen Unterricht wiederkam. Und überhaupt: wieso schwiegen wir eigentlich beide? Irgendwie war mir die ganze Sache auf einmal nicht mehr geheuer… „Wo gehen wir eigentlich hin?“, überwand mich nach einigen weiteren Minuten des monotonen durch die Korridore Gehen meine Neugier und erwartungsvoll sah ich zu dem Piloten auf. Überrascht sah dieser auf und blickte zu mir hinab. „Ach ja, hatte ich noch gar nicht erzählt. Wir haben eine Unterhaltung mit Azuma…“, sagte er als wäre es das Normalste der Welt. „Wir haben WAS?!“ Ich glaubte mich verhört zu haben. „Azuma erwartet uns zwar noch nicht, aber er wird uns sicher dazwischen schieben können.“ Also hatte ich es doch richtig verstanden. Er sprach doch tatsächlich über Herrn Hijikata…und davon, dass wir beide gerade auf dem Weg zu eben jenem wären. Was hatte das alles auf einmal zu bedeuten?! „Aber…was hab ich denn nun schon wieder gemacht?! *fauch* Im Übrigen sehe ich Herrn Hijikata sowieso gleich beim Training. Das hättest du dir also auch sparen können…wenn etwas ist, dann kann ich das auch selber mit ihm klären! Dafür brauche ich dich nicht…“, stieß ich etwas giftiger hervor als gewollt. Aber was dachte er sich eigentlich dabei? Dass er jetzt mein Babysitter war und alle Angelegenheiten für mich klären musste? „Ich fürchte, diesmal wirst du mich doch brauchen“, erwiderte er mit ruhiger Stimme und ohne auf mein kratzbürstiges Verhalten sauer zu sein. „Ich habe Azuma um diese Unterhaltung gebeten.“ Das war ja…! Ungläubig blieb ich stehen und starrte dem Älteren mit offenem Mund nach. Er konnte ja alles sagen, aber das? Ich schüttelte den Kopf und sah wieder auf den Rücken des Piloten. Dieser war nun ebenfalls stehen geblieben und drehte sich zu mir um. „A…ähm…ich …du hast WAS?“ Ernest, was sollte das ganze hier? Langsam verstand ich gar nichts mehr. „Ich dachte, langsam wäre es an der Zeit und ich denke außerdem, dass dies auch ganz gut für dich sein wird.“ Sein Lächeln löste in meinem Kopf ein noch größeres Chaos aus. „Komm, wir sind da.“ Und zu meinem Entsetzen sah ich wie sich seine Hand hob und gegen die Tür klopfte. Kurz darauf ertönte auch schon die tiefe und durch die Tür gedämpfte Stimme Herrn Hijikatas und der Blonde drehte sich erneut zu mir herum. „Zero, kommst du?“, die Tür hatte sich geöffnet und mit einer einladenden Hand bat mich Ernest an, in den Raum dahinter zu treten. Ich wusste nicht, wieso ich mich überhaupt so anstellte. Zum einen wusste ich nicht mal, weswegen ich herbestellt worden war oder weshalb Ernest mit dem Ausbilder reden wollte und zum anderen war ich doch schon so oft in dessen Arbeitszimmer zitiert worden, dass es auf dieses eine Mal mehr oder weniger auch nicht drauf ankam. Dessen Schimpftiraden waren schließlich nichts Neues mehr und mit Ernest an meiner Seite konnte es ja nicht mal ganz so schlimm werden. Doch irgendetwas in meinem Bauch sagte mir, dass dies heute eine etwas andere Unterredung werden würde, als wie ich es sonst gewohnt war. Zögernd folgte ich also der Einladung des Älteren und trat durch die Tür. Gomen, gomen, gomen…dafür, dass ihr so lange warten musstet, dafür, dass dieses Kapitel dann auch noch so grottig schlecht geworden ist…ach, einfach für alles. Einziger Trost für euch: das nächste Kapi wird nicht ein Jahr auf sich warten lassen. ^^ GOMEN!!! *verbeug* Eure KokoroKisu btw: ich weiss irgendwie gar nicht wieso Zero bei mir braune Augen hat. >.< Zumindest im Anime hat er doch super schöne blaue...*kipp* Also wie ich darauf gekommen bin, weiss ich ned mehr. *löl* Kapitel 9: Aus Spiel wird Ernst! -------------------------------- Titel: FlashPoint° Autor: KaiLoverinKokoroKisu Serie: The Candidate for Goddess Pairing: Zero X Ernest Disclaimer: OvO *bibber* *anfängt zu heulen* Feedback: =^.^= *chiii* „Dann hätten wir also alles geklärt“, stand Herr Hijikata mit einem Mal hinter seinem Schreibtisch auf und kam auf uns zu. „Wie gesagt, einzige Bedingung meinerseits ist, dass Zero in Zukunft keines des Trainings verpasst und dazu weder übermüdet noch unkonzentriert bei der Sache ist. In dir steckt wirklich viel Potenzial, doch Pilot wird man nicht nur dadurch“, wandte er sich nun an mich und ich starrte ihn immer noch mit aufgerissenen Augen an. Die ganze Unterhaltung hatte mich mehr als überrascht und nun solch Worte von Herrn Hijikata zu hören…das war wirklich etwas Neues! „Du hast in den letzten Wochen einige Punkte verloren und solltest du deinen Wunsch, Pilot zu werden, weiterhin verfolgen, dann solltest du dich ab jetzt wieder etwas mehr deinem Training widmen und den Rückstand schnell wieder aufholen. Aber da mache ich mir keine Sorgen. Ernest ist vielleicht ein ganz guter Ausgleich zu deinem kräftigen Gemüt, nicht wahr?“ Und er zwinkerte dem Piloten zu, der ebenfalls lächelnd im Stuhl saß und zufrieden zu mir rüber sah. „Wie dem auch sei, freut mich für euch beide und ich denke, es sollte keinerlei Probleme bereiten. Für dich, Ernest, ist es ja schließlich nicht mal mehr das erste Mal.“ Der Ausbilder lachte kurz auf. Daraufhin erhob sich der Angesprochene und nickte ihm freundlich zu, als Azuma ihm noch einmal auf die Schulter klopfte und uns anschließend zur Tür begleitete. „Wir sehen uns dann ja nachher“, verabschiedete er mit einem Mal Ernest auf dem Korridor und hatte mir schon angedeutet, ihm hinterher zum Training zu folgen. Klar, es war zwar noch nicht ganz Zeit für die Praxisstunden heute und mit Sicherheit würden die anderen noch auf ihren Zimmer sitzen und sich erst in einigen Minuten fertig machen und aufbrechen, aber so oder so: mit Herrn Hijikata an meiner Seite würde ich garantiert nicht zu spät kommen. Doch ich war immer noch viel zu überrumpelt von der letzten Viertelstunde, in denen sich hauptsächlich er und Ernest unterhalten hatten…anfänglich über die momentane Ruhe der Victims, über mich und meinen momentanen Zustand was die Rangliste der Anwärter betraf und schließlich…über uns, ihn und mich, uns beiden. Nicht als Pilot und Anwärter, nicht als zwei Kumpel, nein…als Paar! Ohne mich dagegen zu sträuben, wollte ich dem Ausbilder schon folgen, als mich eine Stimme zurückhielt. „Zero, hast du nicht etwas vergessen?“, erwartungsvoll sah mich Ernest an und fing an zu lächeln, als ich ihn daraufhin fragend ansah. Doch schon war er auf mich zugekommen und hatte mich zu sich herangezogen, hob nun mein Kinn und drückte mir einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. Im ersten Moment wollte ich mich dagegen wehren, schließlich waren wir hier in aller Öffentlichkeit, d.h. es könnte es uns jeder sehen. Aber dann erinnerte ich mich wieder an die Unterhaltung und den Sinn dieser. Wir müssten uns jetzt nie wieder heimlich treffen, wir müssten uns nicht mehr vor den anderen verstecken...denn jetzt waren wir offiziell ein Paar. „Freund und…Freund“, wenn man es so sehen wollte. Doch irgendwie war mir das trotzdem noch alles etwas unangenehm. Daran würde ich mich wohl noch gewöhnen müssen… „Viel Spaß beim Training. Aishiteru, Koibito!“, Ernests Stimme dicht an meinem Ohr ließ mir eine Gänsehaut über den Rücken laufen und über diesen ganzen plötzlichen „öffentlichen Auftritt“ etwas verlegen, wurde mein Gesicht immer röter. „Aishiteru mo!“, flüsterte ich rasch ohne den Älteren dabei anzusehen, drehte mich anschließend gleich um und eilte Herrn Hijikata hinterher, der allerdings auch auf mich gewartet hatte. Ich hab also einen Freund. Ich habe tatsächlich einen Freund! Ernest ist mein…Koibito. *hihi* Ich bin vergeben…weil Ernest mich liebt und ich ihn und wir jetzt ganz offiziell zusammen sind. *waii* Ich bin mit dem Frauenschwarm aller liiert… [dass du allerdings keine Frau bist, daran denkst du wohl nicht >.<] Ich, Zero… Und so überschlugen sich meine Gedanken auf dem Weg zum Trainingsraum und ein wahnwitziges Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit. *chiii* Ich konnte es zwar immer noch nicht richtig glauben, aber vor meinem inneren Auge tauchten schon die wunderbarsten Bilder auf: ich mit Ernest Arm in Arm auf einem roten Teppich spazierend, ich mit Ernest durch eine Gasse von bewundernden Menschen gehend, ich mit Ernest… [wie gesagt, der Esel nennt sich immer zuletzt ~.~“] Ein unglaubliches Gefühl machte sich in mir breit…begleitet von nicht weniger Stolz. Glücklicherweise hatte mich Herr Hijikata in meinem tranceähnlichen Zustand schweben lassen bis wir vor der Trainingshalle ankamen und sich unsere Wege trennten, er auf die Tribüne und ich in die Umkleideräume gingen. Wie von allein hatten sich meine Klamotten mit der Uniform abgewechselt und als endlich auch die anderen Anwärter eintrafen, stand ich schon fix und fertig in voller Montur und mit bester Motivation vor ihnen und gesellte mich derweil schon zu Kizuna und den Lotsinnen. „Zero, ich traue meinen Augen kaum. Du bist tatsächlich schon da…und noch dazu umgezogen…“, stammelte Kizuna mir gleich entgegen, während sie ungläubig zwischen mir und ihren Freundinnen hin und her sah. „Du wirst doch hoffentlich nicht krank werden. Einen längerfristigen Ausfall können wir uns wirklich nicht mehr leisten, Zero!“ „Keine Sorge, mir geht es gut. Gesunder als jetzt könnte es mir nicht gehen“, strahlte ich ihr breit grinsend entgegen und schlug ihr zur Bestätigung kräftig auf den Rücken. „Alles in bester Ordnung!“ Und das war es tatsächlich. „Na wenn du das sagst…“, sagte Kizuna immer noch etwas unsicher und folgte mir zu den Schaltpulten, an denen sich Saki und Ikhny schon einarbeiteten. „Hehe, gebt euch gar nicht erst zuviel Mühe! Heute werden eure Anwärter gnadenlos verlieren…da werdet selbst ihr nicht mehr viel ausrichten können!“, lachte ich siegessicher zwischen den beiden und klopfte auch ihnen zum Trost schon einmal auf die Schultern. „Das sagst du jedes Mal. Und wohin hat dich das die letzten Male geführt? Mir scheint, du bist momentan nicht in bester Form. Vielleicht solltest du nachher lieber noch ein paar Extratrainingsstunden nehmen, bevor du wieder solche Sprüche klopfst!“, antwortete Saki schlagfertig. Dass ihrem Anwärter diese wohl auch nicht schaden würden, wusste sie, aber immerhin hatte Clay es im letzten Kampf tatsächlich geschafft, Zero ins Aus zu treiben. Und diesen Triumph brachte sie immer wieder gerne zur Sprache. „Hah! Heute machen wir sie fertig, Kizuna! Mach dich schon mal warm…“, mit nach oben gerecktem Daumen verabschiedete ich mich von den Lotsinnen. „Du kannst dich auf mich verlassen!“, in ihren Katzenaugen erschien ein Funkeln, wie ich es schon lange nicht mehr gesehen hatte, und mit entschlossener Miene setzte sie sich ihre Kappy auf und hielt mir ihren aufrechten Daumen entgegen. Erst jetzt fiel mir wieder ein, dass sich mein Verhalten auch auf ihre Arbeit ausgewirkt hatte. Wenn ich schlecht war, dann war sie es auch…schließlich waren wir Partner. Von jetzt an würde ich sie nicht mehr hängen lassen. Sie hatte mich bisher doch auch niemals im Stich gelassen… ~°~°~ ___ ~°~°~ „Nimm daaa~s!“, schrie der Lilahaarige und holte mit voller Wucht aus, doch seine Hand schlug ins Leere. Bevor er überhaupt realisieren konnte, was passiert war, spürte er schon wie es ihm die Füße vom Boden riss und sämtliche Versuche Tukasas, ihn noch vor dem Aus zu retten, fehlschlugen. Mit einem gewaltigen Aufprall landete Yamagi rücklings auf dem staubigen Geländeboden und sah mit weit aufgerissenen Augen in ein breit grinsendes Gesicht über ihm. „Was…?“, stammelte er völlig überrascht über das plötzliche Verschwinden Zeros vor ihm. „Ich würde mal sagen…du bist DRAUSSEN! *haha* Gewonnen!! YEAH!“ Mit einem für Yamagi durch die Maschine nicht sichtbaren Peace-Zeichen stand Zero in Siegerpose über dem Szenario und genoss einen erneuten Sieg über seinen Gegner. Auch Kizuna riss im Tower einen Arm in die Luft und vermerkte das Resultat gleich auf einem Zettel neben dem Schaltpult. „Gut so, Zero! Jetzt haben wir nur noch Clay und Hiead vor uns. Ich würde vorschlagen, du nimmst dir als erstes Clay zur Brust. Warte einen Moment, dann habe ich deine Kräfte wieder aufgeladen und…“, doch schon unterbrach sie Zero in seinem Eifer. „Ach, dafür brauche ich nicht mal meine volle Energie. Den schlag ich auch so noch!“ Und schon ließ Zero seine Maschine wieder loslaufen und geradewegs auf seinen Zimmergenossen zusteuern. „Mach dich auf was gefaaa~st!“, schrie er im Lauf. Clay, der sich mittlerweile mehr auf seine Verteidigung als auf seine Offensive konzentrierte, stand mit breiten Beinen felsenfest auf dem steinigen Gelände. Dachte er zumindest. Als Zero an ihm vorbeilief und nicht wie er erwartet hatte zuschlug, drehte er sich verdutzt zu ihm um und jegliche Warnungen seiner Lotsin kamen zu spät. Wie in Zeitlupe sah er seinen Freund sich an dem Felsen hinter ihm mit aller Kraft abstoßen und auf ihn zuspringen. Dessen gewaltiger Tritt in seine Kniekehlen ließ ihn aufgrund seiner durch den Dreh des Oberkörpers nun instabilen Position sofort taumeln und das Gleichgewicht verlieren, sodass er nur noch mit einem Hilfeschrei in einer riesigen Staubwolke am Boden versank. „Und Clay ist draußen!“, ertönte da auch schon erneut Azumas harte Stimme. „Und du bist der nächste!“, wandte sich der Braunhaarige sogleich mit einem Funkeln in den Augen an Hiead, der lässig in der Gegend gestanden und sich alles ruhig mit angesehen hatte. Nun warf er dem hyperaktiven Anwärter jedoch einen kalten Blick entgegen, der allerdings wirkungslos an Zero abprallte. In dessen Siegesrausch würde er nicht einmal bemerken, dass alle schon am Essen waren, selbst wenn sie mit ihren Tellern vor ihm herliefen. Das Einzige, was im Moment für den Braunhaarigen zählte, war der Kampf…und der bisher auch immer darauf folgende Sieg. Diesmal ließ Zero seiner Lotsin jedoch etwas Zeit, um seine Reserven wieder aufzufüllen, denn im Gegensatz zu ihm, war Hiead keineswegs bis an seine Grenzen gegangen und hatte nur halbherzig auf Sparflamme gekämpft. So stand er nun also völlig entspannt vor seinem Gegner und wartete nur darauf, dass dieser sich wieder mit irgendwelchen Übungen unnötig überstrapazierte. Auch Zero wusste, dass er jedes Mal mehr Einsatz gebracht hatte, als er hätte müssen, doch die fehlenden Stunden hatten tief in ihm eine große Entzugserscheinung mit sich gebracht, sodass er es in vollen Zügen genoss, sich an diesem Tag endlich wieder richtig austoben zu können. Er war dabei all die fehlende Bewegung nachzuholen und hatte nicht im Geringsten das Bedürfnis, dass dieses Training jemals enden sollte. Doch nun stand er schon seinem letzten Gegner und somit auch dem letzten Kampf für diesen Nachmittag gegenüber. „Ich bin soweit, du kannst wieder mit allen Mitteln loslegen!“, gab Kizuna schließlich das Startsignal für diesen Kampf. Beide Jungen begaben sich in ihre Startposen und schon stürmten sie aufeinander zu. Zeros kräftiger Schlag wurde das erste Mal in diesem Training auf Anhieb abgewehrt und er musste sich sofort mit seinem anderen Arm vor dem Gegenschlag Hieads schützen, der keine zwei Sekunden später auf ihn niedersauste. Die beiden stoben auseinander, nur um gleich darauf wieder zusammenzuprallen, und jeder versuchte den anderen mit geschickten Hieben oder Ausweichmanövern zu Fall zu bringen. Kizuna und Ikhny hatten wirklich viel damit zu tun ihren Anwärter jegliche Bewegungsmöglichkeiten dauerhaft zu verschaffen und ihre Maschinen mit den nötigen Mitteln zu unterstützen. Während somit im Tower deren Finger auf ihre Schaltpulte einschlugen, krachten auf dem virtuellen Trainingsgelände die Maschinen der Anwärter wieder und wieder aufeinander und veranstalteten einen ohrenbetäubenden Lärm. Hiead machte es Zero tatsächlich nicht so einfach wie all die anderen, doch so konnte er endlich mal bis ans Limit gehen und all seine Fähigkeiten austesten. Er konnte von Glück sagen, dass er eine Lotsin wie Kizuna besaß, die mit ihrem Wissen und ihrer Schnelligkeit ihm so manches mehr ermöglichen konnte, und er sich von daher voll und ganz auf den Kampf konzentrieren konnte, ohne dass er auf etwas Rücksicht nehmen musste. „Ahhhh…!!!“, mit aller Wucht versuchte es Zero erneut von der rechten Seite, um Hiead aus dem Gleichgewicht zu bringen und ihn dort zu treffen, wo er am anfälligsten war. In der Tat geriet der Rotäugige für einen Moment aus dem Konzept und musste seinen Schlag zurückziehen, um sich wieder zu fangen, doch ließ er Zero keine Zeit um sich dazwischen noch großartig auszuruhen. Schon musste er dessen Faust in seinem Magen abwehren, die ihn einige Meter zurückschlittern ließ. „Steck dir dein triumphierendes Grinsen sonst wohin!“, kam es bedrohlich von Hiead, als er auch gleich den nächsten Tritt nachschob. Zero schoss es von den Beinen, doch mit einer Hand stütze er sich blitzschnell kopfüber ab und landete kurz darauf mit einem gewaltigen Rums seiner Maschine wieder auf den Füßen. Da hatte er sich noch einmal vor dem Aus gerettet. „Das wird dir kein zweites Mal gelingen!“ Nach weiteren fünf Minuten des Hin und Her zwischen den beiden Gleichstarken, blitzte es das erste Mal auf Zeros Kopf auf, doch anscheinend hatte nur Hiead das Leuchten registriert, denn von „draußen“ kamen keinerlei zurückhaltende Bemerkungen. Erst als Zeros Angriffslust nach einem erneuten Schlag weiter gereizt wurde, brach sein EX schließlich gänzlich zum Vorschein und der bläuliche Schimmer seiner Haare blieb auch Azuma sowie den restlichen Zuschauen nicht verborgen. Bevor Zero zurückschlagen konnte, hatte Azuma schon sein Kommando gegeben und Kizuna hatte blitzartig darauf reagiert, sodass Zero in seinem Gegenangriff mit einem Mal gegen eine unsichtbare Wand anlief, die ihn in Windeseile abbremste und aus seinem Konzept brachte. „Aaarghhhh! KIZUNA, WAS SOLL DAS? LASS MICH VERDAMMT NOCHMAL WEITERLAUFEN UND DIESEN…“, doch alles Geschrei des Anwärter brachte nichts, er wurde weder schneller, noch schwand seine Bewegungslähmung. Vielmehr war seine Maschine nun vollends zum Stehen gekommen und gab keinen Mucks mehr von sich. Als er sich wieder umdrehte, sah er, dass Hiead sich schon Richtung Ausgang bewegte, da Azuma den Kampf abgebrochen hatte. Nebenbei hatten sie sowie schon kräftig in der Zeit überzogen und es wurde nicht nur für Azuma Zeit den Schauplatz zu wechseln. Auch die Schüler hatten noch anderes für diesen Nachmittag auf dem Programm stehen. Sich geschlagen gegeben stieg also auch der Braunhaarige aus dem Pro-Ing [ich bin mir grad nicht mehr sicher, ob jetzt die Maschinen der Piloten oder der Anwärter Pro-Ing heißen…ist schon so ewige Jahre her, dass ich das letzte Mal CfG gesehen hab…deshalb hab ich das bisher auch immer geschickt umgangen und sie einfach nur „Maschinen“ genannt, aber besser wäre ja die richtige Bezeichnung…also falls mir da einer weiterhelfen könnte, wäre ich ihm/ihr sehr dankbar ^.^ ihr dürft mich auch gerne bei anderen Fachbegriffen/-bezeichnungen korrigieren, wenn ich die vergessen habe] und ging zu den anderen. Im Trainingsraum wurde er von einer strahlenden Kizuna fast umgesprungen. „Zero, das war großartig! Das war…“, sie konnte es kaum in Worte fassen, so glücklich war sie. Die Kämpfe heute hatten ihr endlich wieder alles abverlangt, und ebenso wie auch bei Zero brachte das Auspowern ein unglaublich befriedigendes Gefühl mit sich. So gut hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt. Vom letzten Kampf völlig außer Atem brachte es ihr Anwärter aber immer noch zustande seinen Triumph bei den anderen auszuspielen. Saki musste schließlich anerkennen, dass Zero recht gehabt hatte. Dass der letzte Kampf abgebrochen wurde und somit unentschieden geendet hatte (und Zero hasste es, wenn ein Kampf so endete), war schon längst vergessen und auch seine Freunde vergaßen schnell den Groll ihrer Niederlagen und freuten sich vielmehr, dass endlich der alte Zero zurückgekehrt war… ~°~°~ ___ ~°~°~ Zero war glücklich. Und das in jeder Hinsicht. Völlig erschöpft vom Kampf; doch genau das schien es zu sein, was dem Kleinen am meisten gefiel. Er schien förmlich vor Energie und Freude zu platzen und seine funkelnden Augen strahlten in jede Richtung, während er inmitten seiner Freunde das „Schlachtfeld“ verließ und sich lachend mit ihnen ins nächste Gefecht begab. Dieses Lachen auf seinen Lippen, diese Energie, die er ausstrahlte…sie waren einfach unglaublich. Gerade hatte er wohl wieder einen seiner Scherze auf Kosten anderer abgelassen, denn Clays resigniertes Gesicht sah alles andere als beglückt aus, und die lachende Meute um ihn herum bildete das klare Gegenteil davon. Einzig Hiead lachte nicht mit ihnen, doch auch er trug heute hinter seiner kalten Fassade ein gewisses zufriedenes Lächeln. Ob das ihm galt? Etwas daran behagte mir nicht…aber vielleicht spielte mir meine Intuition diesmal auch nur einen Streich. Ich wollte es hoffen. Später in der Mensa traf ich Zero schließlich wieder. Wie es aussah war er mit seinen Freunden gerade vom Duschen wiedergekommen, denn sein Haar glänzte noch von den Wassertropfen darin. Ich hob sogleich meine Hand, als er sich suchend im Saal umsah, und gewann seine Aufmerksamkeit. Kaum hatte er mich entdeckt, wurde sein Strahlen noch ein wenig größer. „Bekommen wir also gleich Besuch?“, deutete Rio neben mir mein Lächeln und folgte meinem Blick. „Hat ja lange auf sich warten lassen…dein neuer Prinz!“ Nachdem sie sich mit ihren Essensbergen (von denen Zero neben Roose mal wieder den größten davontrug) zugedeckt hatten, steuerte er gefolgt von seinen Freunden auf meinen Tisch zu, an dem schon wohlweislich genügend Plätze freigehalten worden waren. Anscheinend kommentierten seine Freunde schon wieder sein und auch Rooses Essverhalten, wobei er seines heute noch verteidigen konnte, wo er sich beim Training diesmal doch wirklich sehr verausgabt hatte. Als sie sich am Tisch aufteilten, wobei die meisten uns Piloten ein dankendes Wort oder Nicken zuwarfen, schob ich höflicherweise Galefs ebenfalls großen Müllberg etwas zusammen, den er über die Essenszeit hinweg über die gesamte Breite des Tisches ausgeweitet hatte, sodass er nun auch bis auf den Platz neben mir vorgedrungen war, der für Zero vorbestimmt war. Kaum hatte dieser das gesehen, verstummte sein Lachen und ein verlegenes Murmeln trat an dessen Stelle. Ich wusste nicht, was daran unangenehm sein sollte; Galef konnte nun mal nicht immer den ganzen Tisch für sich beanspruchen…schon gar nicht, wenn er jemandem wie meinem Kleinen gegenübersaß, der selber Mühe damit hatte, alles heil auf dem Tablett zu seinem Platz zu bekommen, bevor es über Bord gehen konnte. Ich ließ Zero also Zeit seine Sachen abzustellen und sich ebenfalls zu setzen, bevor ich mich zu ihm rüberbeugte und ihm zur Begrüßung einen Kuss gab. „Und, wie war das Training? Hast du dich endlich wieder ausgetobt?“, lächelte ich ihm entgegen und wusste die Antwort eigentlich schon, da ich zwischendurch selber durch Zufall vorbeigekommen war und eine Weile hatte zusehen können. Doch von dem Angesprochenen hätte ich in diesem Moment auch keine Antwort erwarten können, denn er starrte mich bloß an, und ich spürte wie sein Herz zu pochen begann. Da ich ihn immer noch erwartungsvoll ansah und sich auch seine Freunde zu ihm umdrehten, stotterte er sich schließlich etwas zu Recht und war sichtlich erleichtert, als ihm Clay hilfreich ins Wort fiel. *Mal ehrlich, Zero! Und du meinst, das was ich täte, würde dich bloßstellen? Das tust du dich eher selber mit deinem auffälligen Verhalten. Zero…ich weiß, dass es für dich noch etwas ungewohnt ist, aber du brauchst dich doch keineswegs dafür zu schämen, dass du deinem Herz folgst und mit dem zusammen sein willst, den du liebst. Ich will dir doch nur helfen, dass du dich wohler fühlst…* Aber im Endeffekt musste Zero sich selber damit zurechtfinden, sich wohl fühlen in seiner Haut, wenn er mit mir zusammen war, wenn er mich in der Öffentlichkeit berührte, wenn er mich in der Öffentlichkeit küsste… „Und ob er sich richtig ausgetobt hat!“, riss nun zum ersten Mal Clay das Wort an sich. Zero wusste, dass er ihm helfen wollte…wahrscheinlich hatte sein Zimmergenosse das Ganze schon seit langem durchschaut gehabt. Kein Wunder, war ich doch auch einige Male in ihrem Zimmer gewesen, während Clay sich ebenfalls dort aufgehalten hatte. Jetzt war ihm der Braunhaarige wirklich sehr dankbar… „Dank ihm wird das Training jetzt wieder härter. Herr Hijikata nimmt uns richtig dran, nur damit Zero bis ans Äußerste ausgereizt wird. Mal abgesehen davon glaube ich nicht, dass ihm die „Auszeit“, die er sich in letzter Zeit das ein oder andere Mal genommen hat, wirklich geschadet hat…“ „Das sagst du ja auch nur, weil du ihn dadurch schlagen konntest!“, nannte Yamagi den wahren Grund. „Aber heute hast du richtig eine verpasst bekommen von ihm. Dass du auf diesen Trick reingefallen bist, also mir hätte das nie passieren können!“ „Halt ja den Rand, du sahst heute auch nicht besser aus!“, verteidigte Saki lautstark ihren Anwärter und hatte drohend ihre Faust geballt. „Hast ganz schön blöd geguckt, als du plötzlich auf dem Boden lagst…“, meinte nun auch Tukasa und musste anfangen zu kichern, als sie an den Gesichtsausdruck des Jungen dachte. Auch Kizuna und Saki stimmten in das Lachen ein. „Das hört sich ja in der Tat so an, als hättest du heute mal wieder alle aufgemischt“, lächelte ich meinem Koibito zu und freute mich gleichzeitig, dass er wieder mit vollem Eifer in seiner Ausbildung dabei war. „Da hat dir die Dusche sicherlich sehr gut getan, was?“ Dabei strich ich ihm eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht und anschließend durch sein feuchtes Haar. Augenblicklich wurde es um dessen Nasespitze wieder merklich röter und mir war klar, woran er sich erinnerte. Als Galef auch noch in Hinblick auf unser letztes Duscherlebnis provozierend anfügte: „Wärst wohl am liebsten mit Duschen gewesen, was?“, konnte man das Blut förmlich in dem Kopf des Jüngeren pochen sehen. „Das ist in der Tat war.“ Ich konnte nicht widerstehen, Galef eine Retourkutsche zu geben und legte demonstrativ meinen Arm um Zero. „So etwas Schönes möchte man doch in all seiner Pracht bewundern, nicht wahr?“ Ich wusste, wie unangenehm es in diesem Moment für meinen Wirbelwind sein musste, doch von den Piloten wusste es eh schon jeder, dass wir nun zusammen waren. Als wir uns vorhin nach dem Training umgezogen hatten, hatte ich das Thema gleich zur Sprache gebracht und eigentlich brauchte er von ihnen nichts zu befürchten haben. Zum einen kannten sie das ja schon von Galef und mir und waren den Umgang damit somit gewöhnt und zum anderen…klar machten sie auch mal ihre Scherze… *…wenn ich da ans gemeinsame Duschen nach dem praktischen Training denke, das war manchmal schon ganz deftig. Aber gelacht haben wir schließlich alle darüber und Zero wird es auch gleich viel besser gehen, wenn er sich entspannt und gemeinsam mit uns lacht. Zudem werden meine Freunde bei ihm sicherlich nicht gleich so tief in ihr Repertoire greifen und nur harmlose Witzchen reißen. Einzig Galef scheint die Sache nicht locker nehmen zu können. Dabei weiß er doch selber wie das am Anfang ist. Gut, er war schon etwas älter und hat das gleich anders aufgenommen, aber ganz wohl war ihm am Anfang auch nicht…* Von daher konnte ich nur versuchen seine Kommentare etwas abzumildern und stellte mich gleich schützend auf Zeros Seite. Seinen Groll gegen unsere Trennung an dem Kleinen auszulassen, war nicht gerade die feinste Art, aber so war Galef nun mal. Ob Zero das nach einer kurzen Eingewöhnungsphase auch so wegstecken würde, wie Galef damals, wusste ich zwar nicht. Schließlich war es bei ihm doch etwas anderes…zum einen war er kein Freund Zeros und zum anderen war er auch nicht nur jemand, mit dem ich nur befreundet war…sondern mein Ex! Sicherlich wäre Galef in solch einer Situation auch anders damit umgegangen. Fragte sich nur, wie es Zeros Freunde aufnehmen würden… „Aber das ist ja auch nur natürlich, wenn man sich liebt!“, fügte ich letztlich an. Damit war es raus! Wenn die eine Hälfte am Tisch es schon wusste, dann musste man die andere nicht mit ihren Spekulationen über unser Verhältnis im Dunkeln tappen lassen. *O.h..m.e.i.n..G.o.t.t! Ich glaub, ich sterbe…wie konnte er das nur sagen?! Ich will hier weg!!*, wimmerte es in Zero und ich drückte ihn aufmunternd fester an mich. [ob er das auch als Aufmunterung sieht??] Alle Augen hatten sich nun auf ihn und mich gerichtet und ich spürte Zeros Herz heftig pochen, während er auf weitere Reaktionen seiner Freunde wartete. „Höchst interessant!“, fasste es schließlich Yamagi in Clays üblichen Worten zusammen und schob sich eine imaginäre Brille auf der Nase zu Recht. Nach einem weiteren Moment des Schweigens fingen schließlich fast alle an zu lachen und Clay bedankte sich mit seinerseits hochrotem Kopf für diese glorreiche Bemerkung seines Freundes. Auch Zero musste grinsen. Damit war der Bann also gebrochen. Während des weiteren Essens meinte Yamagi schließlich: „Hab ich aber sowieso schon gewusst.“ „Hast du nicht!“, verbesserte ihn Clay. „Nya, aber wenigstens geahnt, dass da was im Busche ist. Die ganze Zeit, die sie zusammen verbracht haben…“ „Wenigstens wollte er sich damit keinen Vorteil auf den Pilotenplatz verschaffen“, kam es nun auch zwischen einem vollen Mund Rooses hervor. „Oder etwa doch…?!“ „Natürlich nicht!“, pampte Zero etwas gereizt zurück. Ihm war das alles immer noch etwas unangenehm, aber das brauchte eben seine Zeit… „Wieso eigentlich nicht? Das ist doch keine schlechte Idee…“, grinste Galef ihn mit einem fiesen Spruch auf den Lippen an. „Du brauchst ihm nur zwischen die Beine…“ „So etwa?“ Und damit griff ich ihm unter dem Tisch hinweg zwischen die Beine. Doch bevor ich noch richtig zugedrückt hatte, schoss Galef auch schon mit hochrotem Kopf vom Tisch hoch, drehte sich mit zusammengebissenen Lippen sofort um und marschierte schnurstracks aus der Mensa. Die Jüngeren am Tisch sahen zuerst ihm hinterher und anschließend mich mit entsetzten Gesichtern an. Sowas hätten sie von mir niemals erwartet. Ich lächelte ihnen nur achselzuckend zu und wuschelte Zero durch die Haare. „Tut mir leid, Koibito.“ „Jetzt bring ihn bloß nicht noch auf solche Gedanken!“, fing ich mir schließlich einen Seitenhieb von Yuu ein. „Bei uns kann man sich keinen Bonus erschleichen…“ „Ich bin da die einzige Ausnahme“, witzelte daraufhin Rio. „Bei Ernest beißt ihr euch da in der Tat nur die Zähne aus. [aua, worauf ist das denn jetzt bezogen >.<] Aber wenn jemand will, kann er gerne zu mir kommen. Wie wäre es denn mit dir, Tukasa? Du wärst doch sicher gerne Lotsin eines Piloten…“, und schon legte er spielerisch seinen Arm um das neben ihm sitzende Mädchen. „Vergiss es, das ist meine Lotsin!“, protestierte da Yamagi lautstark und riss Tukasa an sich, die zwischen der Rangelei der beiden Jungen leicht errötete. „Oho, na dann halt ich mich da lieber raus“, grinste Rio, und als Yamagi realisierte was er da getan hatte, nahm er sofort seinen Arm von deren Schulter und sah verlegen auf sein Essen. „Wenn du nicht willst, Tukasa…also ich hätte nichts dagegen, Rio“, meldete sich daraufhin Saki zu Wort und zwinkerte dem Piloten über dem Tisch hinweg zu. „Hey, was soll das denn heißen?“, empörte sich Clay. „Nya, ob ich mit dir jemals Lotsin eines Piloten werde, da bin ich mir ja nicht ganz so sicher…“, doch sofort brachte sie sich außer Reichweite ihres Partners und der Tisch brach in schallendes Gelächter aus. Tadaaaa- um rasche Fortsetzung wird sich weiterhin bemüht... ;) cucu KokoroKisu Kapitel 10: Auf Wolke 7 oder doch nur Einbildung? ------------------------------------------------- Titel: FlashPoint° Autor: KaiLoverinKokoroKisu Serie: The Candidate for Goddess Pairing: Zero X Ernest Feedback: Huldigt Shadowdragon2005, denn nur aufgrund ihrer super lieben Anfrage, hab ich erkannt, dass da draußen noch Leute sitzen, die auf Fortsetzung warten und meinen Arsch hochgeschwungen, um euch das Folgende präsentieren zu dürfen. Es liegt echt nicht daran, dass ich keine Lust mehr hätte, eher mangelndes Zeitproblem! 1 Jahr Spanien, Umzug, Studium...jaja, ich will mich ja nicht rausreden und Versprechungen um rasche Fortsetzung geb ich schon gar nicht mehr, aber ich denke, mind. 1 weiteres Kapi wird es in nächster Zeit auch schon geben... ^.~ Gähnend zwang ich mich in meine Uniform und schlurfte in einem tranceartigen Zustand einfach hinter Clay her. Es war gestern einfach wieder zu spät geworden, und das, obwohl mich Herr Hijikata ermahnt hatte, das Training durch unsere Beziehung nicht schleifen zu lassen. Aber, was sollte ich denn machen? Die Zeit verlief einfach viel zu schnell! Waren aus unserem kurzen nächtlichen Treffen drei Stunden geworden? Unmöglich! Genauso unmöglich wie die Tatsache, dass unser Coming-Out schon eine ganze Woche hinter uns lag. Ich hatte das Gefühl Ernest kaum zu Gesicht zu bekommen… Ich registrierte unscharf, dass die Tür unserer Kabine aufschwang, wankte hindurch und achtete eigentlich nur auf Clays Schritte vor mir, um irgendwie beim Frühstückstisch zu landen, bevor es anschließend schon wieder in den Unterricht ging. Wie sollte ich das bloß überstehen?? Ich war kaum zwei Schritte auf den Korridor gegangen, da versperrte mir ein Arm das Voranschreiten. Unfähig damit irgendwelche Schaltungen in meinem Hirn in Gange zu setzen, lief ich einfach weiter drauf los, bis mich schließlich zwei kräftige Arme an sich zogen und ich dem Räuspern über mir gewahr wurde. „Ernest!“, starrte ich völlig überrumpelt zu ihm auf. Beim Anblick seiner tiefblauen Augen, die sanft auf mich gerichtet waren, fing mein Herz sogleich an heftig zu pochen und jegliche Müdigkeit war mit einem Schlag verflogen. Mit einem Mal fühlte ich mich wie neugeboren und schloss mit einem seligen Seufzen beide Arme um den starken Körper meines Freundes. Genüsslich sog ich den von ihm ausgehenden Duft ein und schloss die Augen. Das war die einzige und wahre Art in einen neuen Tag zu starten. Während ich mich in andere Atmosphären treiben ließ, spürte ich Ernests Blick immer noch auf mir ruhen. „Bekomme ich kein Dankeschön dafür, dass ich mich früh morgens aufmache und vor deiner Tür warte, um dich zum Frühstück abzuholen?“ Als ich mir dieser nicht selbstverständlichen Tatsache bewusst wurde, musste ich unwillkürlich grinsen und öffnete schließlich wieder die Augen. Ich war noch nie so glücklich gewesen wie jetzt…und das verdankte ich einzig und allein Ernest, diesem unglaublich gut aussehenden Ruhepol in meinem Leben. „Nun? Ich warte…“, Ernest hielt mich immer noch sanft umschlossen in seinen Armen und schaute mich erwartungsvoll an. Als ich langsam näher kam und ihm mein Gesicht entgegenstreckte, wurde auch sein Lächeln breiter und hilfsbereit löste er eine Hand von meinem Rücken und führte sie an mein Kinn, um es die letzten Zentimeter überbrücken zu lassen. Kurz drückte ich meine Lippen auf die seinen und wollte mich schon wieder zurückziehen, als mich der Blonde erneut zwang auf die Zehenspitzen zu steigen und mir mit einer hochgezogenen Augenbraue klar machen wollte, dass das ja wohl niemals als Guten-Morgen-Kuss gewertet werden konnte. Bevor ich etwas erwidern konnte, hatte er meinen Mund mit einem neuerlichen Kuss versiegelt und liebkoste zärtlich meine Lippen. Der Druck in meinem Rücken wurde stärker und mit jeder Sekunde zog er mich fester an sich heran, fuhr mit der zweiten Hand sanft durch mein Haar und ich sag euch – DAS darf sich wirklich einen Guten-Morgen-Kuss schimpfen lassen! Fast verlor ich mich gänzlich in unserem Kuss, als ein kurzes Räuspern hinter uns die Stille durchbrach. Sogleich spürte ich, wie sich der Ältere zurückzuziehen begann und öffnete gequält die Augen. „Ich fürchte, dass müssen wir wohl auf später verschieben“, zwinkerte er mir mit Seitenblick auf Clay gerichtet zu. „Nicht, dass ich dich jetzt nicht wollte…Koibito“, hauchte er mir wohlwissentlich meiner Gedanken ins Ohr, sodass mich ein Schauern überlief. Ich spürte wie mir beim Anblick neu ausgelöster Bilder vor meinem inneren Auge das Blut in den Kopf zu strömen begann und hörte Ernest nur leise lachen, während er meine Hand erfasste und mich mit verschränkten Fingern an seine Seite zog, damit wir Clay endlich zum Speisesaal folgen konnten. Clay war immer noch sehr zuvorkommend, was den Piloten anbelangte. Sobald er bei uns auftauchte schien es, als herrsche das Gesetz: Ernest und Zero vor allem anderen. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verbieten. Aber es stimmte ja, er hielt sich jedes Mal rücksichtnehmend zurück, unterbrach uns nie oder nur ungern und wartete meist bis er bei Ernest „an die Reihe“ kam. Dabei hatte ich ihm schon zigmal gesagt, er könne ruhig einfach drauf los plappern, wenn er was auf dem Herzen hätte…er war viel zu gut erzogen, wenn man mich fragen würde. Er hatte auf der ganzen Strecke, seit wir unser Zimmer verlassen hatten, noch kein Wort verloren. Kizuna hatte mich schon mehrere Male darauf hingewiesen, dass mir eine Scheibe seiner Manieren ganz gut tun würde, aber mal im Ernst. Man brauchte vor den Piloten doch nun auch nicht gleich einen Kniefall hinzulegen und den Boden zu küssen… Der feste Druck meiner Hand, der daraufhin von dem Blonden kam, ließ mich erinnern, dass er aufgrund seines Talentes alles „mit anhören“ hatte können und ich zuckte entschuldigend mit den Achseln. Mein Grinsen dabei ließ ihn jedoch nur gespielt entrüstet den Kopf schütteln und letztlich wandte er sich anschließend Clay zu, um ihn von seiner Maulsperre zu erlösen und in ein Gespräch zu verwickeln. Manchmal wäre es schon angebrachter, man könnte seine Gedanken irgendwie vor ihm verstecken, aber die daraus folgende Konsequenz des nicht Anfassens, wollten weder ich noch er eingehen. Anfangs hatte sich der Ältere noch zurückgehalten und mir jederzeit Spielraum für meine eigenen Gedanken geben wollen, aber nach und nach konnte ich ihn davon überzeugen, dass es mir nichts ausmachte, wenn er alles mitbekam, was in meinem Kopf so vor sich ging. Er war mein Freund und es war mir gleich, ob er wusste, dass ich schon wieder eine von Herrn Hijikata reingewürgt bekommen hatte oder dass ich mich nach einem glorreichen Sieg von allen in der Umkleide hatte feiern lassen. Am Ende würde ich es ihm sowieso alles selber auf die Nase binden. Und zum anderen war diese Eigenschaft auch nicht ganz so schlecht, wenn es darum ging, Gefühle zu vermitteln. Besonders zu Anfang hatte ich das Gefühl, dass ich Ernest auf diesem Weg eher sagen konnte, was ich fühlte, als es laut auszusprechen. Er hatte viel Geduld aufgewandt und war in allen Bereichen behutsam vorgegangen. Manchmal hatte ich es gehasst, dass er mitbekam, wie ich mich nackt vor ihm schämte oder wie schnell ich auf irgendwelche Berührungen seinerseits reagierte. Ich versuchte die Gedanken zu unterdrücken, was natürlich - logischerweise - nicht möglich war. Aber alles in allem hatte uns seine Gabe nur weitergebracht und kein wirkliches Hindernis dargestellt. Ich war so und so ein offenes Buch – ob mit Gedankenlesen oder ohne. An anderen Tagen machte es mir auch unheimlich Spaß Ernest mit meinen Gedanken zu irritieren und aus der Fassung zu bringen, obwohl das äußerlich betrachtet fast nie der Fall gewesen ist. Aber auch ich habe gelernt aus Gestik und Mimik zu spüren, was er fühlt, was in ihm vor sich geht. Ein breites Grinsen schlich sich auf meine Lippen, als ich daran dachte, wie ich mitten in einem Gespräch von ihm und Herrn Hijikata an die unmöglichsten Dinge gedacht hatte…oder als ich bei einer Visite seiner Freunde laszive Sprüche in meinen Kopf an ihn losgelassen hatte. *lach* Als sie schließlich gegangen waren, konnte ich mich kaum gegen sein wildes Gestüm wehren. Während des Frühstücks lehnte ich genüsslich in seinem Arm und ließ mir ab und zu das Brötchen zwischen die Zähne schieben. Jaja, in manchen Fällen war auch hier das Gedankenspiel gar nicht so übel, da ich mir nie verbal die Mühe machen musste, um ihm mitzuteilen, es könne weitergehen. Ich liebte ihn! Ja, Ernest, wenn du das hier ließt, dann glaube mir, wenn ich dir sage, wie sehr ich dich liebe. Schon spürte ich wie er sich zu mir hinab beugte und mir einen zärtlichen Kuss auf die Haare drückte. Dankbar schloss ich meine Hände fester um seinen Arm, den er mir um die Hüften gelegt hatte. *In letzter Zeit fühle ich mich ein wenig nicht ganz wie ich selbst, wenn ich mir so selber beim Denken zu höre. Dieses ganze schmalzlastige Gewaber in mir…aber ich glaube, das gehört wohl dazu, wenn man frisch verliebt ist und seine Liebe der Umwelt preisgibt. Das wird sich sicher in einigen Tagen wieder legen, wenn ich genug bewundernde Blicke in der Menge geerntet habe.* *hehe* Auch in diesem Punkt kam mir das Talent des Piloten ungemein zur Hilfe, da ich nur halb so viel von dem wiedergab, was ich an sexuell belasteten Dingen dachte. „Davon kann ich gar nicht genug bekommen“, flüsterte der Ältere fernab aller anderen Ohren am Tisch zu mir hinab und strich mir unterm Tisch sanft übers Bein. Schließlich musste ich mich doch aus seinem Arm lösen und Konversation mit dem Rest am Tisch führen. Kizuna hatte sich endlich durchgesetzt und ratterte mir die noch folgenden Pflichten des Tages herunter. „In zwei Minuten müssen wir los und zum Info-Kurs. Ihr habt noch etwa eine Stunde bis euer Unterricht anfängt, aber ich würde vorschlagen, du gehst schon mal mit Clay in den Trainingsraum und absolvierst zusammen mit den Jungs ein paar Runden Aufwärmen und Dehnen für die spätere Kampfeinheit. Alles weitere erzähl ich dir lieber später, das behältst du ja doch nicht bis dahin“, tadelte mich meine Partnerin mit ihrem Blick. Aber recht hatte sie wohl… „Alles verstanden soweit?“ Ich nickte nur, um ihren Sorgen ein Ende zu bereiten, doch schon sah sie mich erneut mit wildem Gefuchtel ihrer Arme an und fauchte nur: „Und was sitzt du dann hier noch rum? Los, auf geht‘s! Pack dein Tablett und folge uns und dem Rest!“ Dass der Rest seinerseits aber auch noch auf ihren Plätzen saß, störte sie nicht im Geringsten, denn mit einem Seitenblick auf ihre angelegten Katzenohren setzten sie sich schleunigst auch in Gang, bevor Kizuna ihre gute Laune noch an ihnen persönlich auslassen würde. Mit eingezogenem Kopf gehorchte ich meiner Partnerin schließlich und wandte mich ein letztes Mal Ernest zu. Dieser war mit seinen Freunden noch am Essen und konnte von Glück sagen, dass Tune ihn niemals so herumkommandierte wie Kizuna mich. „Ich muss los…“, entschuldigte ich mich zerknirscht bei ihm mit einem Kuss auf die Lippen und stand ohne eine Antwort abzuwarten rasch vom Tisch auf, da Kizuna schon fast am Ausgang des Speisesaals angelangt war und mir den Marsch blasen würde, sollte sie mich erneut zur Eile antreiben müssen. *Sklaventreiberin!* Wie gut, dass sie niemals meine Gedanken würde lesen können. Das gäbe nur Anlass für neuen Zündstoff! Dabei wusste ich gar nicht, was sie hatte…seit der letzten Woche lief es doch ganz gut für uns. Hätte sie sich so während der vorangegangenen Wochen verhalten, würde ich es ja noch akzeptieren, aber für gute Leistung auch noch bestraft zu werden…vielleicht sollte ich das Training doch mal wieder etwas schleifen lassen… Doch diesen Gedanken verwarf ich sofort, als mich ihr finsterer Blick von der Tür her traf. ~°~°~ ___ ~°~°~ „Was hast du denn mit der schon wieder angestellt? So früh am Morgen schon so kratzbürstig?!“, lachte Yamagi den Angesprochen in gewissem Sicherheitsabstand aus. „Hmmm…“, grummelte Zero nur schlechtgelaunt. Zerplatzt war die regenbogenfarbene Seifenblase und übrig blieb nur ein schwarzer Nieselregen, der sich ausschließlich über ihm ergoss. „Aber deinetwegen sind wir auch gleichmal für ein paar unmenschliche Sportstunden am frühen Morgen verdonnert worden. Ich bin so voll vom Frühstück…“, jammerte nach weiteren Schritten schließlich Roose. Einzig Clay schien das angesetzte außerplanmäßige Training zwar nicht mit Begeisterung aber dennoch zu akzeptieren, und Hiead schwieg sich zu alledem wie immer aus. Unbemerkt versuchte Zero einen Blick auf dessen Gesicht zu erhaschen und als er ihm geradewegs in die Augen blickte, wandte er sich rasch wieder ab und tat, als hätte er sich nur den Hals dehnen wollen. In letzter Zeit fühlte er sich mehr denn je von ihm beobachtet…jedoch konnte er aus dessen Mimik nicht auf das Geringste schließen. Seufzend schüttelte er diesen unangenehmen Gedanken ab und wollte sich gerade dem unvermeidbaren Schicksal von Überstunden in ihrer Freizeit ausliefern, als er hörte, wie hinter ihm jemand nach ihm rief und ihn zurückhielt. Beim Klang der Stimme machte sein Herz gleich einen Freudensprung und bevor er sich umgedreht hatte, wusste er schon, wer hinter ihm den Gang heraufkam. „Ernest!“ Ohne auf seine Freunde zu achten, blieb er abrupt stehen und ließ sie fast in ihn hineinstolpern. Der Braunhaarige ging einen Schritt in Richtung des Piloten, da hatte dieser ihn schon eingeholt. „Wolltest du dich etwa vor mir drücken?“, entrüstete sich der Blauäugige mit einem süffisanten Lächeln vor dem Kleineren und nagelte ihn sogleich mit den Armen an die weiße Korridorwand. „Ich hoffe, du hast noch nicht vergessen, dass wir vorhin an einer entscheidenden Stelle unterbrochen worden sind, und wie mir eben mitgeteilt wurde, steht bei uns heut vormittags nichts an…oder hast du etwa keine Lust mehr?“ Dabei sah er ihn mit einem Blick an, der allein schon seinen Puls hochschnellen ließ. Wie hätte er da noch ablehnen können?! Das Schweigen als Zustimmung deutend, lehnte sich Ernest leicht vor und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Zeros Herz begann zu pochen, was er trotz ihrer Entfernung im Blick des Jüngeren spüren konnte. Als er sich wieder hinab beugte, schloss Zero schon erwartungsvoll die Augen und reckte ihm sein Kinn entgegen, doch diesmal ließ ihn der Blonde zappeln. Verwirrt öffnete der Braunhaarige schließlich wieder die Augen und sah ihn fragend an. „Wie war das nochmal mit Kniefall und Boden küssen?“, stichelte ihn der Ältere und hielt den unerträglichen Abstand von nur wenigen Zentimetern aufrecht, egal wie sehr sich Zero ihm entgegenstreckte. „Ähm…Zero! Ich hoffe, du hast nicht vergessen, was Kizuna gesagt hat?“, mischte sich mit einem Mal sein Zimmernachbar zwischen die beiden. „Was?“ Unwillig wandte der Angesprochene sein Gesicht von Ernest ab und starrte verwirrt zu Clay hinüber. Die vier Jungs standen immer noch dort mitten im Gang und warteten augenscheinlich auf ihn. „Sie sagte, dass wir einschließlich dir…“, setzte dieser gerade erklärend an, doch Zero schüttelte nur den Kopf und grummelte er wisse, was sie gesagt habe. „Na also….kommst du dann jetzt?“ Erwartungsvoll stemmte er die Hände in die Seiten. Zero sah erst ihn, dann Ernest an. Das war nicht fair. Kizuna konnte ihn doch nicht seiner sowieso schon so kurz bemessenen Freizeit berauben! „Ich…wir…wir kommen schon. Wir wollten eh in die Richtung gehen…“, verschleierte Zero seine eigentliche Absicht. Mit einigen Metern Abstand folgten die beiden dem Trupp und passierten schweigend die ihnen entgegenkommenden bzw. vorbeieilenden Schüler oder Mitarbeiter auf G.O.A. Zero musste sich einige Male beherrschen, als Ernest unauffällig seine Hand von hinten unter dessen Uniform schob und auf seinem erhitzten Fleisch liegen blieb. Nach fünf Minuten gabelte sich der Weg und während die vier Jungs nach links abbogen, ließ sich Zero rückwärts von Ernest auf die wenige Meter entfernte Tür zusteuern. Als Zero von „mitkommen“ gesprochen hatte, hatte er weniger die Trainingshalle als den Aufenthaltsraum der Piloten im Visier gehabt, der zufällig auf dem Weg lag. „Zero?“, drehte sich da Clay fragend um und sah nur noch den Rücken des Piloten, als er, seine Hände auf Zeros Hüften gelegt, diesen vor sich in die entgegengesetzte Richtung schob. Als der Braunhaarige kurz darauf wieder an die Wand gedrückt landete, konnte er zwischen ihren Küssen kurz zu dem sprachlosen Anwärter sehen und machte ihm, überflüssigerweise wie er fand, mit seinem Blick deutlich, dass er nicht weiter mitkommen würde. Eine Weile stand Clay immer noch fassungslos über die Missachtung des „Befehls“ dessen Partnerin da, schob sich dann allerdings mit einem „höchst interessant“ die Brille hoch und marschierte energisch an den anderen vorbei Richtung Trainingshalle. Das Letzte was Zero sah, bevor auch sie beide von der Tür des Aufenthaltsraumes verschluckt wurden, war Hiead, der ihn mit unverhohlenem Hass in den Augen anfunkelte. ~°~°~ ___ ~°~°~ Einige Stunden später wurden mir die Konsequenzen deutlich bewusst. Ich wollte gerade hinter den anderen durch die Tür in die Umkleidekabine gehen, da wurde ich ruppig zur Seite gestoßen und musste schmerzhaft Bekanntschaft mit seiner harten Schulter machen, die er mir unsanft beim Vorbeigehen in den Rücken rammte. Keuchend fasste ich mich an den Arm und fauchte Hiead an. Dieser drehte sich nicht einmal um. „Steh halt nicht im Weg rum!“ Als ich mich an meine Freunde wandte, erntete ich nicht gerade viel Beileid, da alle etwas verärgert schienen, da sie die Überstunde hatten machen müssen, die mir verdonnert worden war. Sauer zog ich mich um und gesellte mich danach zu Kizuna, der sie glücklicherweise noch nichts von meinem Schwänzen erzählt hatten. Damit sie das auch im Folgenden nicht tun konnten, blieb ich solange bei ihr stehen, bis wir in die Pro-Ings einsteigen mussten und aufs virtuelle Feld hinaus gescheucht wurden. Ich wollte die Kämpfe möglichst schnell durchziehen, da ich bei der Stimmung nicht allzu viel Lust auf unnötiges Ausdauern hatte. Außerdem fühlte ich mich einfach nicht fit genug. Vielleicht hätte ich doch die Aufwärm- und Dehnungsübungen am Vormittag mitmachen sollen…dann hätte ich mich nun zumindest etwas lockerer gefühlt. Auf Kizunas Anweisung wartend brachte ich mich in Startposition und überblickte den Schauplatz. Clay stand wenige Meter neben mir. Den würde ich mir als erstes vornehmen. Roose hatte sich die ungünstige Nähe zu Hiead ausgesucht…das würde also nicht mal mehr meine Sache sein. Und Yamagi? Langsam ließ ich meinen Kopf über das Feld schweifen. Ah, Tukasas Anwärter hatte sich hinter dem Felsen gegenüber postiert. Dort würde ich also nach Clay Ziel drauf nehmen. „Anwärter, auf eure Positionen! Und denkt dran, was wir heute Morgen im Unterricht besprochen haben. Ich will eine fehlerfreie Umsetzung von euch sehen! Lotsinnen, seid ihr soweit? Gut, dann kann es losgehen…“, gab Herr Hijikata von seinem Beobachterposten Anweisung. Kaum hatte ich das Startfrei von Kizuna erhalten, stieß ich mich auch schon nach links ab, wo ich Clay vorher ausgemacht hatte. Ich wollte Herrn Hijikata davon überzeugen, dass ich locker mit seinen Kinderspielchen aus dem Unterricht fertig wurde. Ich hob zum Schlag aus und… BANG! Es hatte mich voll in der Seite erwischt! Was war das denn gewesen? Völlig überrascht stolperte ich einige Schritte zur Seite bis ich mich wieder gefangen hatte und dem Übeltäter in die Augen sehen konnte. Kalte rote Augen funkelten mich von unter der Maske her an. Was sollte das denn? War Roose schon draußen? Das konnte unmöglich sein, wie mir auch mein kurzer Blick nach schräg hinten bestätigte, wo sich Roose mit Yamagi eingelassen hatte. Am liebsten wäre ich gleich zum Gegenangriff übergegangen, doch Clay war nur einen Schlag entfernt davon aus dem Spiel zu sein. Er war ein zu leichtes Opfer, das ich nicht vergeben konnte. Mich vergewissernd, dass Hiead keine weiteren Anstalten machte sich in meine Richtung zu bewegen, sondern augenscheinlich mit dem Zusehen bei den anderen beiden beschäftigt war, konzentrierte ich mich erneut auf meinen Zimmernachbarn und setzte zum Kampf an. Clay hatte die Zeit genutzt und sich mittlerweile in einiger Entfernung wieder positioniert. Ich sah fragend zu Kizuna, die mir mit hochgerecktem Daumen Energiezufuhr versicherte. Ich fing erst langsam, dann immer schneller an auf #89 zuzulaufen und sah ihn schon Abwehrhaltung einnehmen, um sich auf meinen Angriff gefasst zu machen, doch noch im Laufen erwischte mich ein neuer Schlag. Ich schlitterte auf dem sandigen Untergrund einige Meter weiter und sah mich Hiead gegenüber. Er stand genau zwischen uns. Mit gespreizten Beinen und geöffneten Armen plante er seinen nächsten Angriff. Er musste parallel zu mir gelaufen sein und mich im letzten Moment überholt haben. Wie hatte er das geschafft? Zorn stieg in mir auf. Nicht nur wegen des Überholmanövers, sondern vielmehr weil er mich schon das zweite Mal unvorbereitet getroffen hatte. Warum mischte er sich ständig dazwischen! „Was soll das? Lass mich gefälligst weiterkämpfen! Das gehört nicht zur Strategie von vorhin!“, fauchte ich ihn sauer an. „Glaubst du Victims halten sich an deine dämlichen Strategien?!“, herrschte er mich an. „Such dir doch jemand anderen! Ich will jetzt…“, und ein drittes Mal versuchte ich Clay anzugreifen, musste dazu jedoch erst einmal an Hiead vorbei. Ich lief direkt auf ihn zu und wollte ihn täuschen, indem ich im letzten Moment mit einem seitlichen Ausfallschritt an ihm vorüberlief, doch er musste diesen Schritt geahnt haben, denn er sprang im gleichen Zug zur Seite und rammte mir die Faust seines Pro-Ings ins Gesicht. Da ich wusste, dass er mich nicht so ohne weiteres an ihn vorbeilassen würde, hatte ich diesmal seinen Schlag kommen sehen und meinen Kopf automatisch darunter wegziehen wollen, doch genau damit hatte er mich. Zwar konnte mir meine Maschine ohne Probleme folgen, doch mein eigener Kopf machte bei der ruckartigen Bewegung nicht gänzlich mit. Schmerzverzehrt erwischte mich dazu noch Hieads Schlag, der mich durch die halbe Drehung gänzlich unpassend am Hals traf und mich keuchend einatmen ließ. Clay ins Aus zu katapultieren hatte ich natürlich nicht aufgegeben, musste es aber zwangsläufig auf später verschieben. „Zero, was machst du denn da? Lass dich doch nicht so unterkriegen! Greif doch endlich an! Zero! Was machst du…“, doch ich ignorierte Kizunas geladene Stimme in meinem Ohr und starrte Hiead zornig an. „Selbst Kizuna ist schlauer als du und weiß, was zu tun ist. Aber du…“, giftete mich Hiead nun an und holte wieder aus. Zorn brach in mir aus und ich hörte das Pochen in meinen Ohren als seine Faust auf mich einschlug. Ich wehrte den Hieb ab und setzte zum Gegenangriff an. Dass Hiead immer schon mies drauf war, wusste ich, aber heute ging es doch weit. Sollte er seinen Ärger doch an jemand anderem auslassen! Das würde ich mir nicht weiter gefallen lassen… Ich traf den Weißhaarigen im Magen und sprang zurück, um mich jedoch gleich darauf am Boden abzustoßen und mit der neu gewonnenen Energie auf meinem Gegenüber niederzuprasseln. Ich verfehlte Hiead nur um Haaresbreite, der sich selber nun unter meiner Faust weggeduckt hatte und mir mit einem gezielten Schlag seitlich oberhalb der Schultern wieder auf die Wunde drückte, dessen aufheulender Schmerz mir Sterne vor die Augen trieb. „AHHH! Argh…du Mistkerl!“, schrie ich ihn an, doch er ließ nicht mal sein typisches höhnisches Lachen verlauten. Vielmehr stieß er mir in meinem Ungleichgewicht mit einem Fuß gegen den Knöchel, sodass ich in der schweren Pro-Ing gänzlich zu Fall kam. „Wer ist hier der Mistkerl! Ich mach dich fertig!!!“, zischten die Worte bedrohlich zu mir hinab und der Hass in seiner Stimme ließ mich seine Worte ohne Zweifel glauben. Eine Faust nach der anderen prasselte auf mich hinab und ich war ihm am Boden hilflos ausgeliefert, konnte nach einiger Zeit nicht einmal mehr seine Schläge abfedern. „Ein Kniefall sieht aber anders aus, #88! Küss doch den Boden, wenn du schon mal da unten bist!“ Ich bekam seine Worte nur noch wie in Trance mit. Keuchend sammelte ich einen Treffer nach dem anderen und konnte mich vor Schmerzen kaum noch rühren. Es tat so weh…es tat alles so weh! Warum hörte er nicht auf…was hatte ich ihm getan? Tränen liefen über meine Wangen und ich spürte den bitteren Geschmack von Blut auf der Zunge. „Hiead…“, doch meine Stimme war kaum mehr ein Flüstern, dass bei den harten Schlägen von Metall auf Metall völlig unterging. „…nicht…!“ Röchelnd wandte ich mich unter ihm und betete nur noch, dass alles aufhören würde. *Bitte…mach, dass es aufhört. Ernest, mach das es aufhört! Ernest…wo bist du…ich brauche dich! Ernest…* Dann wurde alles schwarz… ~°~°~ ___ ~°~°~ Mittlerweile sahen alle drei Jungs entsetzt auf den grausamen Kriegsschauplatz, der sich vor ihren Augen abspielte. Hieads gesamter Zorn entlud sich auf ihn und ließ seine Schläge härter und stärker werden. Mit seiner ganzen Energie hieb er auf den Braunhaarigen ein und ließ nicht einmal von ihm ab, als er sich weinend am Boden wandte; er hörte nicht auf die panische Stimme seiner Lotsin, nicht auf das Brüllen Azumas, er sah nur noch Zero vor sich und wollte ihm Schmerzen zufügen. Unsagbaren Schmerz, von dem er sich nicht so leicht wieder erholen würde…den er nicht so leicht vergessen würde…zur Not würde er ihn umbringen, wenn es das war, was Zero erkennen ließ, wie sehr er ihn verletzt hatte. *Ich hasse dich, Zero Enna! ICH HASSE DIIICH!!!* Selbst als Ikhny sämtliche Energiezufuhr abgestellt hatte, kämpfte der Weißhaarige verbittert weiter, kämpfte mit aller Kraft gegen die Lähmung an, und erst als Yamagi und Roose ihn an jeweils einem Arm zurückzogen, konnten sie ihn davon abhalten, Zero weiter anzugreifen. Der erstarrte Clay spürte endlich wieder Leben in seinen Beinen und stürmte auf seinen am Boden liegenden Freund zu. „Zero…ZEROOO!“, schrie er und seine Stimme überschlug sich fast als er endlich neben ihm am Boden kniete. „Zero, hörst du mich? Zero! Sag doch was! Was ist mit dir?“, doch er schüttelte vergebens am reglosen Körper des jungen Anwärters. „Neiiin…!“, der Kloß in seinem Hals wurde immer größer und brach seine Stimme. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)