TRON-Reloaded von Legion ================================================================================ Kapitel 20: Peter’s Sight Part 17: Timaius' Sight Part 1 -------------------------------------------------------- TRON- Reloaded Peter’s Sight Part 17 Timaius’ Sight Part 1 Eigentlich wollte Kim Possible nur schlafen. Klar, war ja auch mitten in der Nacht. Sowas tat man eigentlich auch um diese Uhrzeit. Doch das vertraute Mehrfachton-Piepsen ihres Kimmunikators riss sie aus dem Traumland. „ Was steht an, Wade?“, fragte sie, eigentlich mehr weggetreten als bei der Sache. „ Tut mir ja Leid, aber Drakken…“, meinte der jüngere Junge am anderen Ende der Leitung. „ Bin schon unterwegs.“, gähnte die Rothaarige und streckte sich kurz. „ Das hat schon jemand anders erledigt. Aber du solltest dir wirklich die Aufzeichnungen ansehen. Eine Überwachungskamera hat da was aufgenommen.“ Die Aufnahme zeigte den verrückten Wissenschaftler Dr. Drakken. Wie üblich in seinem blauen Laborkittel passend zu seiner blauen Haut. „ Los, Shego! Beeilung! Schließlich will ich heute noch die Welt…!“ Auf der Aufnahme konnte man sehen, wie seine Gehilfin Shego, die grüne Plasmafackel, nur den Kopf schüttelte. Doch dann gab es Lärm. Scheinbar wurde direkt unter der Kamera ein größeres Rolltor misshandelt. Teile davon flogen bis zu Shego und Drakken. „ Kann man denn nicht mal nachts seine Ruhe vor…?“, jammerte Drakken schon wieder. Da landete auch schon etwas zu seinen Füßen. Genauer war es ein Kopf eines seiner rot kostümierten Teilzeit-Schläger. Kopf samt Wirbelsäule. Noch blutig und mit abgerissenen Teilen. Eine Stimme erfüllte die Szenerie. Tief und unheimlich. Leicht nachhallend. „ Wer… was… bist du?“ Shego zündete das Plasmafeuer an ihren Händen und preschte auf den neuen Feind los. Kaum war sie aus dem Sichtbereich der Kamera verschwunden, hörte man sie schreien. Vor Schmerzen, eindeutig. Dann wurde sie auch schon in Drakken’s Richtung geworfen. Gefolgt von wabernden pechschwarzen Nebelschwaden, die in seine Richtung züngelten. Eine schwarze Gestalt wurde sichtbar. Schakalkopf und Klauen anstatt Händen und Füßen. An einigen Stellen seiner Arme und Beine schimmerte es rötlich-schwarz. Jetzt brach die Aufnahme ab. „ Da ist die Kamera zerstört worden.“, teilte Wade mit. „ Und bevor du fragst: die beiden leben noch. Die Polizei ist nur Minuten nach diesen Aufnahmen da eingetroffen. Shego und Drakken sehen aber ziemlich übel aus. Die werden die nächste Zeit nur noch Suppen schlürfen. Bestenfalls.“ Erleichtert atmete Kim aus. Okay, sie war eine Teenie-Superheldin, wenn man den Leuten glauben mochte, und Drakken und Shego praktisch ihre Erzfeinde. Aber vielleicht grade deshalb darf man sich doch wohl auch Sorgen um die Leute machen. „ Was kannst du mir über ihren Gegner sagen?“ „ Also, das war altes Ägyptisch, was er abgelassen hat. Und das Zeug auf Armen und Beinen waren Hieroglyphen. Soviel ich mitbekommen habe, etwas von ‚ Anubis’ … , Wächter’… ‚ Auserwählter’ … ‚ Schattenreich’ … ‚ Tak-Ne’… … Okay, das war’s soweit. Melde mich, wenn ich noch was habe.“ Als ob Kim noch schlafen konnte. Der musste Shego ja wirklich übel zugerichtet haben, so wie sie geschrieen hatte. Und dann einfach so zur Seite geworfen wie eine leere Papiertüte. Sie würde da auf jeden Fall mal vorbei sehen. Nicht weit entfernt schlief Ron Stoppable noch wunderbar und hatte einen herrlichen Traum. Lag möglicherweise an dem Brief, den er immer noch in der Hand hielt. Und ehrlich gesagt auch an der anderen Hand unter seiner Bettdecke. Der Brief war von Yori. Dieser echt mal heißen Schnitte von der Yamanouchi-Ninja-Schule in Japan. Sie hatte doch wirklich was für ihn übrig. Wusste er schon seit damals. Aber in diesem Brief hatte sie ihn zum ersten Mal Ron-chan genannt. Eine Anredeform für Kinder, Familienmitglieder, ganz dicke Freunde oder… Liebende. Sie hatten seit seinem Austausch-Weltrettungs-Besuch per Brief miteinander Kontakt gehalten. Damit hatte Ron sogar Japanisch in Sprache und Schrift gelernt. Auch mit der Hilfe von Wade. Aber momentan war für ihn die Welt vollkommen in Ordnung. Am nächsten Morgen, glücklicherweise Sonntag, begaben Kim und Ron sich gleich ins Krankenhaus von Middleton. „ Also ich weiß ja wirklich nicht, KP.“, wollte Ron noch mal nach haken. „ Ron, ich weiß ja, dass wir nicht grade die besten Freunde sind. Aber das, was ihnen passiert ist, ist einfach zu heftig. Überleg mal. Alleine schon die Tatsache, dass Shego praktisch in Nullkommanichts aufgemischt wurde…“, konterte Kim. „ Nein, nein. Das meine ich ja gar nicht. Dass wir nach Shego und Drakken sehen finde ich voll in Ordnung. Dieser Typ. Was meinst du? Mutant? Alte Magie? Genversuch? Oder was?“ Hatten sie ja alles schon mehr als genug gehabt. Nixon, Jackie Schakal, DNeSter… Bloß mal als Beispiele. „ Beim beste Willen keine Ahnung. Aber so wie Shego geschrieen hat, als er sie fertig gemacht hat, muss er ziemlich übel sein.“ „ Und das bei so einer Power.“ Ron schüttelte sich kurz bei dem bloßen Gedanken. Schon am Eingang kam Kim’s Mutter ihnen entgegen. Sie hatte Nachtschicht gehabt. Als Neuro-Spezialistin hatte sie doch bestimmt auch mit den beiden Feinden ihrer Tochter zu tun gehabt. „ Shego ist seit einer knappen halben Stunde wach. Aber noch nicht gerade ‚ ansprechbar’.“, teilte sie Kim gleich mit. „ Ihr könnt sie besuchen. Aber nur kurz.“ War ja wohl klar, wieso. Verschiedene Gipse, Verbände und Druckpflaster. Intubiert und an einigen Schläuchen angeschlossen. „ Gute Güte.“, entfuhr es Kim. Shego zitterte am ganzen Körper. „ Diese Augen… diese Augen… diese blutroten Augen… Teufelsaugen…“, stammelte sie bloß. Stammeln und Stille wechselten sich ab. Meinte jedenfalls Dr. Possible. Und Dr. Drakken sah noch übler aus. Meinte jedenfalls Dr. Possible. „ Wade, hast du was Neues?“, fragte Kim dann gleich ihren IT-Spezialisten. „ Ja. Offenbar haben einige Satteliten und Teleskope zur gleichen Zeit, wie dieses Wesen aufgetaucht ist, eine rätselhafte Erscheinung mit dem Mond festgestellt. Irgendwie scheint er sich gerade da rot gefärbt zu haben.“ „ Rot gefärbt? Ist der Mond nicht grau?“, fragte Ron. „ Ich dachte, so was sei unmöglich.“, fügte Kim dem an. „ Tja, ich eigentlich auch. Aber wir haben ja auch schon einiges an Unmöglichem erlebt, oder?“ Mystische Affenkräfte, altägyptische Power-Amulette, ein magisches Schwert… „ Aber das Anubis-Amulett ist es auf keinen Fall. Das ist noch sicher verwahrt. DNeSter sitzt noch. Also fällt sie auch weg.“, listete Wade auf. „ Vielleicht ist er ja ein Alien.“, vermutete Ron. „ Ein Alien, das Altägyptisch spricht und mit Hieroglyphen tattooviert ist.“, kommentierte Kim das nur. „ Und die Pyramiden sind Landeplätze für Raumschiffe.“, setzte Wade noch einen nach. Sogar Rufus lachte. Der kleine Nacktmull hatte sich grade wieder aus der Hosentasche von Ron geschoben. Montag. „ Guten Morgen!“, grüßte Monique fröhlich. Die dunkelhäutige Freundin des dynamischen Duos wunderte sich erst Sekunden später, was mit ihren Freunden war. „ Guten Morgen.“ Da kam ja auch schon Felix. „ Was ist denn mit euch beiden los?“, brachte Monique es auf den Punkt. „ Shego und Drakken sind vorletzte Nacht von einem Monster-Typen voll aufgemischt worden.“, erklärte Ron leicht geistesabwesend. Dieser Traum von letzter Nacht beschäftigte ihn noch. Nix mit Yori. Sondern so eine Type in Kutte und Kapuze. „ Sie liegen auf der ICU.“, fügte Kim hinzu. „ Moment. Shego ist doch mal echt tough. Und die soll vermöbelt worden sein?” Nur Nicken auf die Frage von Felix. „ Sie ist ziemlich fertig. Zittert und stammelt vor sich hin.” „ Und Drakken geht es noch übler. Der hat Glück, wenn er die nächste Nacht überlebt.“ „ Echt leid.“, kam Rufus vor. Sie waren grade an ihren Spinden, als Monique etwas bemerkte. Natürlich stieß sie gleich Kim an. „ Schau dir mal DEN an.“ Gemeint war ein Typ, den man hier noch nie gesehen hatte. Schwarze Jeans, schwarzes ärmelloses Shirt. Nietenbänder an Hals, Ober- und Unterarmen und Ober- und Unterschenkeln. Bei den Unterarmen und Unterschenkeln jeweils gleich drei nebeneinander. Alle schwarz und mit Nieten, keinen Stacheln. Dito für die beiden x-förmig übereinander getragenen Gürtel bei seiner Hose. Die Haare vorne bis knapp über die Augen und hinten etwa hüftlang. Leicht struppelig. Schwere schwarze Lederstiefel, die unter seiner Hose verschwanden. Ganz leicht bleiches Gesicht und eisblaue Augen. „ Bei dem wird’s mir ganz anders.“, flüsterte Monique Kim zu. Die Teenie-Superheldin merkte sofort, was genau ihre Freundin meinte. Monique hatte sich grade anscheinend voll in den Goth da verschossen. Und jetzt kam er auch grade noch bei denen vorbei. „ Normal… Held… Superheld… Superheld… Normal…“, gab er leise von sich. Was ihm folgende Blicke von vier Menschen und einem Nacktmull einbrachte. Letztendlich, wobei Ron und Rufus erst drauf hingewiesen werden mussten, da sie sich grade noch in Ron’s Spind vergraben hatten. „ Und was war das jetzt?“, wunderten die Teens sich. Aber noch mehr, als der Fremde plötzlich auch noch in ihrem nächsten gemeinsamen Unterricht saß. Nur, wie er saß, nervte etwas. Den Kopf nach hinten und an die Decke glotzend während seine Beine auf dem Tisch lagen. Kaum war Mr. Barkin dabei, den Unterricht zu beginnen, bemerkte er den Neuen. „ Frischfleisch.“, meinte er mit einem fiesen Grinsen zu sich selbst, als er die Schülerliste untersuchte. Hörte aber trotzdem jeder. Wie ein Adler suchte er nach seiner Beute und entdeckte ihn schließlich. Sofort schlich Barken sich praktisch an. „ Was ist denn so interessant?“, fragte er mit falscher Freundlichkeit. „ Du ganz sicher nicht.“, gab der Neue gleich mit einiger Langeweile in der Stimme zurück. Sofort zogen sämtliche andere Schüler scharf die Luft ein. Niemand sprach so mit Barken und überlebte das. Und Barken war davon auch merklich angepisst. In all seinen Jahren als Lehrer hatte er noch nie einen solchen Schüler erlebt. Von dem würde er sich doch nicht verschaukeln lassen. Also riss Barken den Tisch unter den Füßen des Neuen weg, in Erwartung, dass sie schmerzhaft auf den Boden knallen würden. Doch stattdessen blieben sie einfach in der Luft hängen. Wenn Barken vorher noch nicht angepisst gewesen war, jetzt war er es auf jeden Fall. Er packte die Haare von dem Neuen und riss den Kopf noch weiter nach hinten. „ Okay, Klugscheißer. Wie würde es dir gefallen, den Rest deines erbärmlichen Lebens mit mir beim Nachsitzen zu verbringen?“, spie er dem Jungen Goth ins Gesicht. „ Nimm dein Gesicht aus meiner Sicht, sofort.“, erwiderte der Junge. Aber mit einem Tonfall und Gesichtsausdruck, der brachte, was bis jetzt nicht mal die härtesten Schulschläger geschafft hatten. Barken zitterte merklich. Damit richtete er sich wieder auf und ging langsam zur Tafel zurück. Kim und Ron waren merklich schockiert. Nie hätten sie für möglich gehalten, dass Mr. Barken, der härteste und schärfste Lehrer an der ganzen Schule, von jemandem dermaßen erschüttert werden könnte, der nur knapp halb so alt war, wie er selbst. Monique dagegen war definitiv hin und weg von dem Neuen. Der hatte nicht nur einen schlanken und heißen Körper, sondern war auch noch von dieser düsteren, verheißungsvollen Aura einen verdammt großen Geheimnisses umgeben. Und Monique liebte Geheimnisse. Fast schon vorne, hatte Barken eine geradezu teuflische Idee, die sogar ihn etwas erschrak. „ Da Sie anscheinend so viel freie Zeit haben und so alleine sind, würde ich sagen, dass Sie in Zukunft an allen außerschulischen Veranstaltungen teilnehmen. Inklusive den Abschlussball. Ich wollte ja sowieso Ms. Belflower als Ihren schulischen Begleiter einweisen. Dann kann sie ja auch gleichzeitig Ihr Date sein.“, erklärte Barken jetzt mit einem geradezu diabolischen Grinsen. Monique grinste innerlich noch breiter. Barkin hatte ihr den Neuen grade auf einem Silbertablett serviert. Damit wäre der harte Teil schon überstanden. Jetzt musste sie sich nur noch mit ihm unterhalten, mehr über ihn erfahren und ihn anmachen. Wurde nur leider nicht so einfach. Der Rest des Vormittags verlief ruhig und der Neue folgte Monique einfach still in die entsprechenden Klassen. Er antwortete nicht und gab auch sonst kein großes Geräusch von sich. Man hätte fast vergessen, dass er da war. So gefiel es ihm wahrscheinlich auch am besten. Monique gefiel das gar nicht. Nicht, dass er andere ignorierte. Aber er ignorierte sie auch fast völlig. Keine Antwort auf irgendeine Frage. Schien auch völlig gelangweilt und desinteressiert an der ganzen Schule. Wie sollte sie dann an ihn ran kommen? Vielleicht ja beim Mittagessen in der Cafeteria. Ron keuchte, als Patrik Longmen ihn an die Wand drückte. Der war immerhin fünfmal so groß wie Ron und auch nicht alleine. Der schnell sprechende Rick Pistachio und wirklich sadistische Simon Gains mit seiner Lederjacke. „ Also, Stoppable. Gibst du uns jetzt das Geld, oder müssen wir dir es aus deinem Fleisch schneiden?“ Gains hatte grade ein Butterfly gezückt. „ Was soll das? Lasst ihn sofort runter!“ Monique. „ Oder was, Püppchen? Rufst du dann nach deiner Mami?“, gab Big P zurück. Grade rechtzeitig hatte Gains das Messer in seinen Ärmel gesteckt. „ Nein. Aber ich schreie so laut, dass jeder gleich wissen wird, dass hier was passiert ist.“, gab die braunhäutige Schönheit schnippisch zurück. Okay, Gains war kein Vollidiot. Wenn sie hier mit ihr erwischt würden, bedeutete das Ärger. Monique war ja völlig unbeeindruckt von dem chlorgeblondeten Nussknacker. Obwohl seine beiden Handlanger lachten. Für ihn war es klar, dass er das schnell lösen musste. „ Okay, dann stellen wir eben sicher, dass du nicht mehr schreien kannst.“ Der Neue hatte gerade noch die Vorstellung gehabt, sich da raus zu halten. Still wie er war, hatte ihn auch noch niemand bemerkt. Aber jetzt, da der Psycho da klar machte, dass er sie um jeden Preis aufhalten würde, musste er wohl was unternehmen. Ganz lässig ging er also an Monique vorbei auf die Schläger zu. Grade als er an ihr vorbei ging, berührte er sie ganz leicht mit seinem Arm. Sie wich zurück. „ Ah, der Neue will sich also gleich mal vorstellen. Meint, er wäre ein Held oder so was.“ Ganz lässig ging der Neue an Simon vorbei. Inzwischen hatte Longmen auch Ron schon losgelassen. Ah, ja. Der Neue packte Ron und stieß ihn weg. „ Geh mir aus dem Weg.“, blaffte er den blonden Jungen an. Punkt 1 abgehakt. Stoppable war in Sicherheit. In der nächsten Bewegung hatte der Neue seinen Fuß hinter dem Hals von Big P und zog den ganzen Schläger lässig herunter. Damit er volle Kanne den Boden knutschte. Alles war so schnell passiert, dass man es verpasst hätte, hätte man geblinzelt. Monique hielt den Atem an, als der Neue seinen Fuß auf der Backe von Big P hatte. Zur Sicherheit schlug der Neue Patrick noch einmal hart in den Rücken und rannte dann. Die beiden anderen Schläger konnten nur völlig perplex auf ihren Mitschläger glotzen, der da beinahe bewusstlos auf dem Boden lag und schmerzerfüllt stöhnte. Dieser miese, kleine Goth hatte den größten und stärksten von ihnen einfach so ausgeknipst! Einfach so aggressiv und blitzschnell. Das konnten die einfach nicht fassen. Als Ron, Monieque und der Neue endlich die Cafeteria erreicht hatten, hatte Monique sich soweit wieder gefasst, dass sie ihn fragen konnte. „ Hast du ihn umgebracht?“ Leise und recht düster. Sie hatte seinen Oberarm gegriffen. „ Nein.“, gab der Neue emotionslos von sich. Damit schüttelte er Monique auch ab und suchte sich den entferntesten und einsamsten Platz der ganzen Cafeteria. Kim glaubte natürlich nicht, was ihr ihre beiden Freunde erzählten. „ Okay, okay. Eins nach dem anderen.“, verlangte Kim, als ihre beiden Freunde sich über die Details verhaspelten. Sie schlug mit den Händen auf den Tisch, ziemlich genervt. Sie stand auf um die Neuigkeiten direkt vom Produzenten zu besorgen. Der Neue saß inzwischen so da, als ob er schlafen würde. Kinn auf der Brust und Arme verschränkt. Also wollte Kim ihn noch recht sanft wach rütteln. Funktionierte erst nach einigen Versuchen. „ Was?“, fragte der Neue leise und merklich genervt. „ Hast du Patrick Longmen geschlagen?“, wollte die Teenie-Heldin wissen. „ Hmpf.“, war die einzige Antwort. Aber Kim war endgültig entnervt. Zuerst das mit Drakken und Shego und jetzt der Typ hier. Sie packte ihn an seinem Shirt und wollte ihn auf die Füße ziehen. Sie parkte sein Gesicht praktisch direkt vor ihrem. „ Pass mal auf, Mr. Vampire-Teen-Goth-Wannabe. Du sitzt bei mir und meinen Freunden oder sonst…” „ Sonst was?“, gab der Neue gleich zurück. Es gefiel ihm gar nicht, wie das Mädel mit ihm sprach. Aber jetzt zog Kim ihn auf jeden Fall rüber zu ihrem Tisch. Bonnie Rockwaller musste natürlich gleich wieder einen Kommentar ablassen. Mit der freien Hand jedoch zog Kim völlig unbeeindruckt davon einen freien Stuhl zu dem Tisch und setzte den Neuen hinein. „ Fang an.“, verlangte sie. Ihr fiel natürlich auf, dass Monique unangenehm nah bei dem Neuen saß. Während Ron ziemlich nah bei ihr und soweit weg von dem Neuen wie möglich saß. Auch das war... ablenkend. Besonders, da er sie mehrmals leicht berührte. Sie musste jedoch zugeben, dass es irgendwie… nicht unangenehm war. Felix schien der recht wenig auszumachen. Okay, der Neue hasste es, das Zentrum der Aufmerksamkeit zu sein. „ Die da wollte mich zur Cafeteria schleifen.“ Er zeigte auf Monique. „ Mir sind dabei die örtlichen Gummizeller im Weg gestanden. Also hab’ ich mich drum gekümmert.“ Noch ein kleiner Anhang: „ Nebenbei auch dem den Arsch gerettet.“ Kim war leicht geschockt. Eigentlich hatte sie gedacht, dass Ron’s Problem mit den Schlägern aus dem Weg geräumt waren, seit sie und er die Körper getauscht gehabt hatten. Aber seit Simon von seinem Schulverweis wieder zurück war, hatten die anscheinend ihr Rückrad wieder zurückbekommen. „ Danke, dass du Ron gerettet hast.“, meinte sie fast unbewusst. Sie hatte Ron’s Hand genommen. „ Dass wir das gleich mal klar stellen, Prinzessin.“ Von dem da bei demselben Namen genannt zu werden, den Shego immer benutzte, kotzte Kim so was von an. „ Wär’ mir völlig scheiß-egal, ob sie ihm die Scheiße raus geprügelt oder ihn blutig gefickt hätten. Sie waren mir einfach im Weg.“ Eine dunkle Wolke schien über seinen eiskalten blauen Augen zu liegen und ein grausames Lächeln zeigte sich. Kim war davon wirklich besorgt. Noch nie hatte sie jemanden getroffen, dem andere so wenig wert waren und der so sehr auf sich selbst fixiert war. Sie würde Monique vor ihm beschützen. Ron dagegen war wirklich verängstigt. Noch mehr als vor Affen oder Insekten. Er meinte, die Augen von dem Neuen könnten einfach so seine Seele verbrennen. Damit stand der Neue auch auf. „ Ach, ja.“ Er schlug seine Hände auf den Tisch und senkte den Kopf tief zwischen die anderen. „ Mein Name ist Kyle Raynor, nicht ‚ der Neue’. Kapiert?“ Damit ließ er sie vorläufig zurück. Der Rest des Tages verlief wieder erstaunlich friedlich. Sobald die Schule allerdings fertig war, verabschiedeten Ron, Felix und Kim sich schnell. Wollten eigentlich auch Monique mit ziehen. Aber die bestand darauf, Kyle nach Hause zu bringen. Bis der mit der flachen Hand gegen eine Mauer schlug, den Kopf noch leicht gesenkt und den Arm jetzt komplett waagerecht. „ Pass mal auf.“, begann er. „ Ich rate dir, dich ganz schnell zu verpissen. Und häng’ mir gefälligst nicht an der Pelle rum. Kann ich gar nicht ab.“ Nachdem er abgezogen war, bemerkte Monique den Handabdruck in der Wand. „ Faszinierend.“, gab sie nur mit einem Lächeln von sich und ging heim. Jetzt war sie nur noch mehr an ihm interessiert. Am Morgen des darauf folgenden Tages begegneten Ron und Kim Kyle auf dem Weg zur Schule. „ Warte mal, Raynor.“, rief Kim. Bevor Monique das mitbekommen würde, würde sie wenigstens noch versuchen, Raynor von ihr fern zu halten. Schien sie aber nicht zu hören. Oder hören zu wollen. Ron warnte sie noch. „ Lass das lieber. Der ist mir nicht geheuer.“ Kim sah ihn noch warm an. „ Warte mal.“ Damit griff sie nach der Schulter von Kyle. „ Fass mich noch mal an und ich brech’ dir die Finger.“ Mann, schon so früh am Morgen wurde er genervt. Dann ließ seine Warnung Kim auch noch extra zugreifen. Doch dafür müsste sie ihn erst mal zu packen bekommen. Zuerst versuchte sie es von oben. Doch sie griff daneben. Selbst unmerklich für sie hatte Kyle sich zur Seite bewegt. Also setzte Kim nach. Diesmal wich er mit dem Oberkörper nach vorne aus. So ging’s auch weiter, bis Kim nach Luft schnappend da stand und Kyle lässig die Biege machte. „ Alles in Ordnung, KP?“, fragte Ron seine langjährige Freundin leicht besorgt. „ Ja. Ja, alles in Ordnung.“ „ Irre ich mich, oder war das Jiu-Jitsu?“ Bevor Kim darauf antworten konnte, hörten die beiden Menschen und der Nacktmull die vier bekannten Töne vom Kimmunikator. „ Was steht an, Wade?“ „ Also, schlechte Nachrichten. DNeSter ist ausgebrochen und untergetaucht. Vor einer halben Stunde. Und dann habe ich noch die Infos über euren Neuen. Sieh’s dir besser in deinem Spind an.“ „ Okay, bis gleich.“ „ Also, jetzt kapier’ ich, wieso er ein Goth ist.“, kommentierte Ron den Ausdruck. Hat mit 8 Jahren mit ansehen müssen, wie seine Eltern von ein paar kleinen Ganoven abgeschlachtet worden waren. War bei Großonkel und Großtante aufgewachsen. Dann war der Großonkel von einem Autodieb erschossen worden. Das erklärte aber immer noch nicht, wieso er so gut im Kampfsport war. „ Ron, diese Info behalten wir besser für uns.“, meinte Kim dann. Musste ja nun wirklich nicht gleich jeder wissen. „ Ach, und noch was. Er hat Big P nicht einmal in den Rücken geschlagen. Das waren drei Schläge. Hab’ die Krankenakte ‚ zufällig’ gesehen.“, fügte Wade seinen Infos noch an. „ Du bist eben der Beste, Wade.“, lobte Kim den Freund noch. Brauchte man eben auch ab und zu. Vor allem, da Wade immer noch Probleme mit der Übersetzung von diesem Wesen zu haben schien. Wenigstens hatte er die Sprache und Zeichen etwa auf die Zeit der nullten Dynastie einschränken können. Obwohl das eigentlich ja so nicht gerade möglich sein sollte. Aber er war ja Wade Load, das Supergenie. High-School und College in acht Monaten. Grade wollte Wade abschalten, da bekam er einen Alarm rein. „ Warte, Kim! Da ist was Seltsames im Gang! Ganz in der Nähe eurer Schule!“ „ Alter, was ist denn das!?“, entfuhr es Ron, als sie die Bilder sahen. Nur eine Halbkugel. Eine wabernde Halbkugel mit vielleicht maximal fünfzig Metern Durchmesser. Auf ihrer Oberfläche zeigten sich größere und kleinere Flecken und Schlieren von dunklen Farben. Rot, Blau, Violett, Grün. Aber alles echt düster. Dann verschwand das Teil. Zog sich kurz leicht zusammen und verblasste. Darunter lagen die beiden Schläger vom Vortag. Rick und Simon. Sonst war alles normal. Nur bewegten sie sich nicht. „ Krankenwagen und Notarzt sind verständigt.“ Der Arzt drückte es bald darauf so aus: „ Körperlich ist alles in Ordnung. Nur ist niemand zuhause.“ „ Wegen so einem kleinen Zwischenfall werden wir kaum unseren Unterricht absagen.“, proklamierte Barkin den Unterrichtsbeginn. Was musste denn noch passieren, dass mal der Unterricht ausfiele? Sollte Ron vielleicht schon wieder eine Weltuntergangsmaschine basteln? Barkin war verständlicherweise überhaupt nicht davon begeistert, dass Kyle in seinem Unterricht schlief. Und auch noch in welcher Position. Den Kopf zurückgelehnt über der Lehne und nach oben gerichtet, den Stuhl schaukelnd und die gestiefelten Füße auf dem Pult. Wenigstens schnarchte er nicht. Schlief sogar weiter, als Mr. Barkin es mit dem Tafelkreischen probierte. Lief sogar langsam aber sicher weiß-glühend an. Pünktlich zur Glocke wachte Kyle dann auf. „ Also, da euer neuer Klassenkamerad die Stunde verschlafen hat, wird die ganze Klasse heute Nachmittag hier verbringen. Schließlich sollen ja alle den Stoff mitbekommen.“ Mann, das war wirklich fies. Wenn’s mit einem nicht klappt, nimmt man eben alle. Die werden sich dann schon drum kümmern. Und noch eine kleine Erinnerung. Freitag waren die Aufsätze fällig. Thema: Mein großer Held. Dabei musste Ron bloß grinsen. Sein Aufsatz war schon lange fertig. Garantiert eine 2+. Schielte auch gleich zum Objekt seines Aufsatzes hinüber. Kim natürlich. In der Mittagspause suchte Monique Kyle. Sie fand ihn etwas entfernt an einem ruhige Plätzchen unter einem Baum, wo er grade offenbar ein Feuer gemacht hatte. „ Du legst es wirklich darauf an.“, folgerte sie. Damit setzte sie sich auch auf die andere Seite des Feuers. Kyle antwortete nicht, sondern warf eine handvoll Kastanien ins Feuer. Die waren vom Baum gefallen. Plötzlich schoss Kyle eine Hand vor ins Feuer. Monique bemerkte nur, dass seine Hand kurz verschwand. Dann hatte er sie auch schon am Mund und kaute etwas. Schneller als eine zuschnappende Schlange. „ Genau richtig.“, meinte er mit vollem Mund. „ Mann spricht nicht mit vollem Mund.“, tadelte die dunkelhäutige Schönheit. Danach sah sie ihn leicht verwundert an. Irgendwie glaubte sie es nicht, dass er so schlecht erzogen war. „ Da, der Rest.“ Damit stand er auf und trat das Feuer wieder aus. Gleichzeitig nahm Monique die warmen Kastanien in die Hände. „ Vergiss es.“, gab Kyle noch von sich, bevor er sich absetzte. Hä? Moment mal. Synapsen klickten in Monique’s Hinterstübchen. „ Wow.“, brachte sie dann bloß raus. Das MUSSTE sie einfach gleich Kim erzählen. „ Wo ist Kim denn?“, fragte Monique in der Cafeteria dann Ron und Felix. „ Auf’m Klo. Hatte Bauchweh.“, gab Ron gleich zurück. „ Ich seh’ gleich mal nach ihr.“ Die Schwarzhaarige setzte sich gar nicht erst hin. Einige Minuten später kam sie wieder mit Kim zurück. „ Alles in Ordnung, KP? Du siehst so blass aus.“, wollte Ron wissen. Stimmte doch. Grade da piepte der Kimmunikator. „ Was steht an?“, knirschte Kim. „ Was ist denn mit dir?“ „ Frauensache.“ Oh, alles klar. „ Also, langsam bringt das alles mit diesem ägyptischen Teil einen Sinn. Muss irgendetwas mit dem Anubis-Anhänger zu tun haben. Der ist nämlich grade als gestohlen gemeldet worden.“ Kim seufzte. „ Dann müssen wir ja nur nach einem Monster-Schakal mit allmächtiger Power suchen.“, brachte Ron es leicht scherzhaft auf den Punkt. Kam ja wieder mal alles auf einmal. Cheerleader-Training musste wegen Raynor ausfallen und außerdem mussten die ja noch in ihrer Klasse bei Barkin nachsitzen. Dann noch der Ausbruch von DNeSter und jetzt auch noch der Diebstahl des Anubis-Amuletts. Ganz zu schweigen von ihren Bauchschmerzen und dem Kyle-Monique-Problem an sich. „ Also, ihr werdet’s nicht glauben, was Kyle vorhin abgezogen hat.“, begann Monique endlich, ihre Kastanien-Infos los zu werden. „ Du hast Recht. Wir glauben’s nicht.“, gab Kim sarkastisch zurück, als ihre beste Freundin fertig war. Der Tag wurde aber auch nicht besser. Das Nachsitzen war voll mit dicker Luft. So was von angespannt. Beinahe alle in diesem Kurs waren wirklich sauer auf Kyle. Bis eben auf Monique. Mehrmals bemerkte Kim, wie Monique auffällig unauffällig zu Kyle rüber lugte. Gefiel ihr natürlich gar nicht. Aber wenigstens begleitete Monique zusammen mit Ron Kim nach Hause. „ Wenn die Zwombies mich jetzt noch nerven, kann ich für nichts garantieren.“, grummelte die Teenie-Heldin, als sie die Haustüre öffnete. Zum Glück nicht. „ Okay, langsam nervt’s echt.“, stöhnte Kim. Ron und Monique begleiteten sie noch in ihr Zimmer. „ Ron, könntest du eine Wärmflasche besorgen?“, fragte Monique nach. Sofort lief Ron ins Bad. „ Und dich stecken wir jetzt erst mal in bequemere Klamotten.“, ordnete Monique auch gleich an. Also Kim in ihre Schlafklamotten gesteckt. „ Wärmflasche!“ Ron war richtig süß. Hob die Flasche hoch, um nicht zu schmulen. „ Ist okay, Ron.“, erwiderte Monique. „ Ich hoffe ja wirklich, dass das hilft.“ Bevor er sich verhaspelte, brach er lieber ab. „ Wird es sicher.“ Und jetzt? „ Geht lieber heim. Ich komme hier schon allein zurecht.“, meinte Kim dazu. „ Nö, nö, nö. Ron Stoppable lässt keine kranken Freunde alleine und auf sich selbst gestellt.“ „ Also, dann bleib’ ich auch. Muss ja schließlich jemand auf euch beide aufpassen.“ Monique grinste dabei fies. So kam es, dass Ron und Monique neben dem Bett saßen und Kim pflegten. „ Wer ist denn das?“ Bevor Ron reagieren konnte, zog Monique ihm das Foto aus den Händen, das er grade ganz verträumt angeguckt hatte. Mädchen mit kurzen schwarzen Haaren, leicht mandelförmigen Augen, blauer Bluse, kurzem dunkelblauem kariertem Rock, leichten Schuhen und langen Strümpfen in schwarzer Farbe. Sie saß lässig auf einem Stein in einer idyllischen Flusslandschaft. Ron atmete kurz durch. Was für ein Schwein, dass die nur das Foto hatten. „ Guck mal, Kim. Woher kennt Ron wohl eine solche Schönheit?“ „ Genau.“, meinte auch Kim. „ Und wieso lächelt sie so in die Kamera?“ „ Sag jetzt bloß nicht, dass du uns eine Fernbeziehung verschwiegen hast.“ Monique hatte sich über das Bett gebeugt und es Ron mit einem gewissen Lächeln leise zugeflüstert. Aber noch laut genug, dass Kim es auch mitbekommen hatte. Ron seufzte noch mal und antwortete. „ Sie heißt Yori. Eine Schülerin von Yamanouchi. Sie war bei dem Austausch für mich verantwortlich.“ Selbst Kim musste dabei grinsen. „ Und dabei habt ihr euch auf Anhieb verstanden. Jetzt wird einiges klar.“ „ Du weißt natürlich, dass wir das in der Schule rumposaunen müssen, als verantwortungsvolle Schüler.“, kommentierte Monique mit einem fiesen Gesichtsausdruck. „ Mach’ doch. Ich hab’ genug Fotos, die ich in Yamanouchi verbreiten kann. Dann kriegt Hirotaka sie mit.“ Damit war Ron wohl siegreich. Grinste auch so. Erst als die beiden Doctores der Family heim kamen, verabschiedeten Ron und Monique sich. Gleich früh am Morgen standen beide jedoch schon wieder vor der Haustüre um. „ Morgen, Mrs. Possible.“, grüßte Ron. „ Guten Morgen. Ihr wollt garantiert Kim besuchen. Aber nur kurz.. Ihr geht es wirklich nicht gut.“ „ Schon klar.“ Kim sah wirklich nicht gut aus. Ziemlich verschwitzt und immer noch mit Bauchschmerzen. „ Mann, KP.“, überraschte es selbst Ron. „ Können wir dir irgendwie helfen?“, wollte Monique gleich wissen. „ Morgen, Leute.“, stöhnte Kim leise. „ Nö, nich’ wirklich.“, beantwortete sie dann die Frage. „ Mach’ dir keine Sorgen. Ist ja nicht so, dass die Bad Guys wissen, dass du grade krank bist.“, ahnte Monique es schon. „ Für alle Fälle hat Wade dir das zusammengebastelt.“ Kim deutete auf die beiden identischen Geräte auf ihrem Nachttisch. „ Einen Kimmunikator?“ Das kranke Mädchen lächelte. „ Einen Ronmunikator.“ „ Wow.“, brachte der Blonde nur raus. „ Okay. Ihr geht jetzt in die Schule.“ Sie wollte sich schließlich noch in die Badewanne legen. Aber kaum waren Ron und Monique aus dem Haus, da meldete Wade sich auf dem Ronmunikator. „ Was steht an?“ „ Du bist wirklich schon lange mit Kim zusammen.“, lachte der Freund in seinem Computerlabor. „ Ich wollte Kim nicht stören, wo sie doch krank ist. Aber wenigstens einer sollte wissen, was in der letzten Nacht abgegangen ist.“ Da fielen drei Kiefer. Man sah das Schakalmonster- das mit dem alten Anhänger- wie es in New York aufmuckte. Energiestrahlen aus den Augen und Händen. Wirbelsturm. Etc. Dann stellte sich plötzlich ein Typ mit schwarzer Skimaske und schweren schwarzen Lederklamotten in den Weg. Deutete auf den Schakal. Sagte was auf Altägyptisch. Auf dem Boden rings um ihn herum erschienen plötzlich zwei Ringe schwarzer Energie, die altägyptische Zeichen umgaben. Er wurde von dort ausgehender schwarzer Energie eingehüllt. Man konnte praktisch sehen, wie die Klamotten zerfetzt wurden und die Zeichen auf der nackten Haut zu schimmern begannen. Kurz erkannte man auch, dass die Klauen und die Kopfbedeckung offenbar Teile eines schwarzen, schimmernden Exoskeletts waren. Ganz eindeutig. Derjenige, der Shego und Drakken vermöbelt hatte, griff jetzt den Schakal an. Aber davor bildete sich um ihn herum noch eine dieser Wolken, die auch den Schakal einhüllte. Dieselbe Art halbkugelige Wolke, wie auch schon diese beiden Schulschläger raus gekommen sind. Wade spulte vor und als die Wolke verschwand, sah man den Träger des Medaillons in sich zusammenschrumpfen, als dieser … Tak-Ne, wie Wade ihn nannte, das Amulett abgriff. Er verschwand in einer Seitenstraße und war weg. „ Dazu sag’ ich wohl mal besser nichts.“, kommentierte Monique. „ Wo habt ihr Looser denn Kim gelassen? Sagt jetzt bloß nicht, dass das Nachsitzen gestern sie so fertig gemacht hat.“, triezte Bonnie gleich am Haupteingang der Schule. „ Oder muss sie etwas schon wieder die Welt retten? Ist es vielleicht zu gefährlich, dass sie Stoppable mal nicht als Pausenclown gebrauchen kann?“ Das Gezicke wurde von einem lautere Dröhnen unterbrochen. Raynor kam angefahren. Auf einer Harley. Genauer einer Harley-Davidson 883 Sportster. Voll in Schwarz. Sogar das Chrom war geschwärzt. Ganz lässig parkte er das Teil, holte eine geradezu winzige Fernbedienung raus und schloss damit ab. Ohne ein Wort zu sagen betrat er das Schulgebäude. Bonnie hatte das Kinn auf Bodenhöhe. DER konnte sich SO eine Maschine leisten? Also, wo hatte er die geklaut? Eine HD 883 Sportster war nicht billig. Mal vom Sprit abgesehen. Typus: Wenn man fragen muss, kann man’s sich sowieso nicht leisten. Der Tag verlief wieder mal recht lässig. Bis auf die Tatsache, dass Mr. Barkin nicht da war. Etwas beunruhigend. Verpasste doch sonst nie eine Unterrichtsstunde, die er zu geben hatte. Auf jeden Fall passierte erst in der Mittagspause etwas. Da Kyle nicht aufzufinden war, gesellte Monique sich zu Ron und Felix. „ Na, was habt ihr denn so an Jungs-Kram zu bequatschen?“ Kaum hatte sie sich gesetzt und begonnen, in ihren mitgebrachten Naco zu beißen, da… Mitten über dem Tisch begann es hell weißlich-blau zu leuchten und plötzlich stand da ein ziemlich großer, muskulöser und gepanzerter Nacktmull. Blaue Panzerung und ein blaues Armband mit einer schimmernden Wölbung. „ Grüße, Ron Stoppable. Ich bin Rufus 3000 bringe dir eine wichtige Nachricht aus der Zukunft.“ Und der Nacktmull konnte sprechen. Recht tiefe Stimme. Wortlos holte Ron seinen Ronmunikator heraus. „ Wade. Grade ist echt was Krasses passiert.“ Gleichzeitig hüpfte Rufus aus seinem Stammplatz, der Hosentasche von Ron’s Baggy. „ Ur-Rufus.“, gab der komische sprechende Nacktmull von sich. Ziemlich ehrfürchtig. „ Was?“ „ Grade ist ein echt heftiger Nacktmull aufgetaucht, der behauptet, er wäre Rufus.“ „ Rufus 3000, bitte.“, stellte der ‚ Rufus’ klar. Wade ließ aus dem Ronmunikator eine Kamera ausfahren. Zusätzlich noch ein kleines Sensorteil. „ Das ist Rufus. In gewisser Weise.“, bestätigte Wade. „ Ich bin Rufus 3000. Einer von dreitausend Abkömmlingen des Ur-Rufus. Ich komme aus dem Jahr 2026 und habe eine wichtige Nachricht für dich, Ron Stoppable.“ Auch diese Datumsangabe bestätigte Wade. „ Moment. Ein sprechender Nacktmull aus der Zukunft hat eine Nachricht? Ausgerechnet für mich? Einen Momentchen mal…“ „ Du hast die Welt schon oft genug beschützt, Ron Stoppable. Wir haben die Zeit überwacht und eine Verzerrung gefunden. Bei genauerer Untersuchung stellten wir eine gewisse Zeitverschiebung fest. Wir schlossen letztendlich auf ein uraltes Artefakt. Den Tempus Simia. So konnten wir herausfinden, dass du nicht nur siegreich in einer veränderten Vergangenheit gegen einen Monster-Stein-Gorilla, sondern auch in einer alternativen Zukunft gegen einen genetisch veränderten Drakken und die Weltdiktatorin Shego angetreten bist und den Zeitaffen in dieser Zeitlinie vernichten konntest, was den normalen Ablauf der Zeit wiederhergestellt hat.“ Kurze Pause, dass Wade das übersetzen konnte. „ Aber das ist nur einer der Gründe, wieso du ausgewählt wurdest. Du besitzt auch die mystische Affen-Power und bist in Yamanouchi ausgebildet worden. Du bist der Ursprung des Ron-Faktor. Und du bist der Herr des Lotus-Schwerts.“ Er brach ab. „ Kommen wir aber zu der Nachricht. Heute Nachmittag wird Kim Possible wegen ihrer Bauchschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert. Man wird feststellen, dass sie sich mit einem bisher unbekannten Virus angesteckt hat. Doch man wird nicht rechtzeitig ein Gegenmittel finden, um sie zu retten. Ohne ein Gegenmittel stirbt sie in genau… 34 Stunden und 28 Minuten.“ Schock. „ Mal langsam…“ „ In zwanzig Jahren ist das Virus nicht mehr tödlich, weil es ein Gegenmittel gibt. Ich habe es hier.“ Mit einem Schlag war Kyle da und hatte das kleine Fläschchen gepackt. „ Keine große Sache.“ Dann war er wieder weg. Rufus 3000 seufzte. „ Das war die letzte Phiole.“ Wieder an Ron gewandt: „ Du musst jetzt sehr gut zu hören, Ron Stoppable. In zwanzig Jahren existiert die Erde wie ihr sie kennt nicht mehr. Die Menschheit ist fast ausgerottet. Es begann mit dem Tod von Kim Possible. Ohne sie gab es für die Schurken dieser Welt kein Hindernis mehr. Du hast zwar versucht, als oberster Affenherrscher und mit der Hilfe der mystischen Affen-Power und des Lotus-Schwerts die Welt noch zu retten… Yori und Hirotaka starben bei einem Angriff von Gorilla-Fist auf diese Schule. Der Sensei wurde ebenfalls getötet als der Plan von Gorilla-Fist fehlschlug. Und du bist gestorben, als du die Welt vor einer Weltuntergangsbombe beschützt hast. Wade, Felix, Monique, die Zwombies, Joss... Sogar GG, das Team Impossible und das Team Go… Sogar Shego… Danach gab es kein Hindernis mehr für die Bösen und die Welt verfiel in Finsternis. 95% der Menschheit wurde in weniger als drei Jahren ausgelöscht. Der Rest konnte gerade noch so die Erde verlassen bevor…“ „ Du lässt da so viel offen. Das ist nicht gut, oder?“, hackte Ron vorsichtshalber noch mal nach. Kopfschütteln von Rufus 3000. „ Ich habe hier etwas. Das wird dir die Erinnerung an das Abenteuer zwischen den Zeiten zurückgeben.“ Rufus 3000 sprang und pappte Ron eine kleine elektronische Scheibe an die Schläfe. Ein kurzer Schock durchfuhr den blonden Jungen. Dieselbe Scheibe wurde auch an Rufus und Monique gepappt. „ Los. Wir müssen Kim retten.“, gab Ron fest von sich. Rufus 3000 wollte noch etwas sagen. Aber war wohl zu spät. Kümmerte auch niemanden des kleinen Freundeskreises, dass sich praktisch die halbe Schule zum Gaffen um sie herum versammelt hatte. „ Es war mir eine Ehre, legendärer Ur-Rufus.“ Damit verschwand der Rufus 3000 wie er gekommen war. Ron und Monique sprinteten gerade Richtung Türe. Da setzten Reflexe und Erinnerungen aus einem andern Leben ein. Knapp entging Ron dem Angriff und Monique den Trümmern des Cafeteria-Fensters. Monique fing das kleine Erinnerungs-Dingenskirchen auf. Reihenfolge war klar. Kim und Wade. Doch etwas hielt sie zurück. Sie konnte nicht sagen, was. „ Felix!“, rief sie deshalb und warf es dem anderen Jungen zu. „ Kim, Wade!“, versicherte der sich noch mal. Inzwischen sah sich Ron einem komplett in schwarz gekleideten Ninja gegenüber. „ Ron Stoppable.“, knirschte der. Sofort erkannte Ron den. „ Fukushima.“, erwiderte er bei zu Schlitzen gekniffenen Augen. „ Ich dachte, der Sensei hätte dich verbannt.“ „ Hat er. Aber ich bin zurück, um mich an dir zu rächen, Stoppable. Das letzte Mal hattest du nur Glück und das Lotus-Schwert. Jetzt bin ich hier. Kein Lotus-Schwert für dich. Du bist alleine. Deine Freunde können dir nicht helfen. Und ich bin noch stärker. Also wirst du jetzt hier und heute sterben.“ „ Er ist nicht alleine.“, wollte Monique klar stellen. „ Rufus, du passt auf Monique und die andern hier auf.“, machte Ron aber dem kleinen Nacktmullfreund klar. Der nickte. Obwohl er lieber gegen Fukushima geholfen hätte. Aber Fukushima war Ron’s Kampf. Damals während dem Schüleraustausch hatte Fukushima die geheime Ninja-Schule von Yamanouchi verraten und Monkey-Fist das Versteck des legendären und mächtigen Lotus-Schwerts enthüllz, das nur von Besitzern der mystischen Affen-Power benutzt werden kann. Dabei hätte er fast Yori getötet. Von Ron und Rufus ganz zu schweigen. Deshalb ging Ron jetzt auch in eine passende Verteidigungsstellung zu Fukishima’s Angriffspositur. Jetzt mal echt: Ron hatte wirklich was auf’m Kasten. Doch dann wurde es unfair. Fukushima setzte Waffen ein. Der erste Wurfdolch streifte Ron an der Wange. „ Menno. Das ist unfair!“ „ Kleines Baby. Ein Ninja ist ein Kämpfer der Täuschung und des Hinterhalts.“, gab Fukushima zurück. Ach, ja? Hätte er es dann nicht kommen sehen müssen, dass Ron die nächsten paar Messer gleich wieder postwendend zurück schickte? Dann Wurfsterne. Rufus hatte reagiert und einen Besen zu Ron geworfen. Womit Ron die Wurfsterne abfangen konnte. Was Fukushima letztendlich nur dazu brachte, richtig fies zu werden. Er griff sich Monique als lebendes Schutzschild und hielt ihr ein Messer an den Hals. „ Sehen wir mal, wie du damit fertig wirst. Pah, Auserwählter des Lotus-Schwerts, dass ich nicht lache.“, gab der Ex-Ninja-Schüler noch an. „ Du bist tot.“, kam eine Stimme knurrend. Wie aus dem Nichts tauchte Kyle auf. Seine Faust war grade mit der Backe von Fukushima verbunden. Der ließ Monique los. Vor allem, weil Kyle mit der anderen Hand, dem den Arm weg riss. In einem leicht eingesprungenen hohen Fußschwinger trat Kyle Fukushima die Hacke in den Rücken und klatschte ihn an die Wand. Noch bevor der Japaner sich erholen konnte, packte Raynor ihn wieder. Diesmal am Kopf. Den rammte er dem Bösewicht auch gleich volle Kanne in den Fußboden der Cafeteria. Man konnte es deutlich knacken hören. Außerdem platzte der Boden der Cafeteria auf. Als Raynor sich wieder aufrichtete, blutete Fukushima schon aus allen Kopföffnungen. Augenhöhlen, Nase, Mund und Ohren. Also ob nix wäre hob Kyle sein auf dem Boden gelandetes Cafeteria-Essen auf und warf es in den Müll. Ging gleich wieder. Doch Ron hielt ihn auf. Wollte es zumindest. „ Ich hab’ das Zeug gleich rüber gebracht. Euer Gequatsche hat genervt.“ Ah, ja. Er musste Ron’s Frage vorausgeahnt haben. „ Und jetzt lass mich in Ruhe, bevor du dem da Gesellschaft leistest.“ „ Der ist hinüber.“, attestierte Monique derweil bei dem erledigten Ninja. War ja auch merklich der Kopf eingedellt worden. Klar machte sie sich Sorgen. Schlechte Nachrichten und Geschehnisse waren heute wohl im Dutzend billiger. Draußen war schon die Polizei zu hören. Der Ronmunikator piepte. „ Felix hat sich bei mir gemeldet. Offenbar hat Raynor die Medizin wirklich zu Kim gebracht. Jim und Tim waren da. Hat ihnen die Medizin überlassen, nachdem er Kim eine Dosis verpasst hat. Ihr geht’s schon wieder etwas besser. Felix ist jetzt auf dem Weg zu mir. Ich will mir wirklich mal dieses Ding ansehen, das dieser Rufus 3000 dagelassen hat.“ „ Wir sind grade überfallen worden.“ Monique klinkte sich. „ Ein Ninja. Der wollte was von Ron.“ „ Und? Was wollte er?“ „ Ach, keine große Sache. Nur das übliche Erzfeind-Rache-Ding. Lange Geschichte. Müssen Schluss machen. Polizei. Reden wir später drüber.“ Damit schaltete Ron ab. Gut. Wie’s aussah würde Kim es schaffen. Aber jetzt zu den Polizisten, die grade die Cafeteria stürmten. Klar, die Cops glaubten erst, dass Ron gegen diesen trainierten Ninja gekämpft hatte, als die ganze Cafeteria das sagte. „ Okay, Stoppable.“ Was wollte Bonnie denn schon wieder. „ Ich will wissen, was du mit Hirotaka zu tun hast.“ Hirotaka? Ah, ja. Stimmt. Bonnie hatte ja noch eine Fernbeziehung mit dem Austausch-Ninja. „ In Yamanouchi gibt’s einen Ninjitsu-Club. Als ich drüben war, hat mich meine Begleitung da auch mit hin genommen.“ War ja nicht gelogen und das Geheimnis von Yamanouchi noch gewahrt. „ Ich will wissen, wieso dieser Mutantennager behauptet hat, dass Hirotaka sterben wird, weil irgendeiner von Kim’s Feinden die Schule angreift!“ Oha, offenbar bedeutete der ihr doch wirklich was. „ Vielleicht, weil dein Freund ziemlich gut im Kampfsport ist, ehrenhaft und verantwortungsbewusst und integer ist und ein gutes Herz hat.“ So was erwartete man eigentlich nicht von Ron. Stellte sich jetzt aber noch die Frage: Wenn er so gut in Kampfsport war, dass er gegen einen Ninja gut bestehen konnte, wieso hatte er sich dann nicht gegen diese Schulschläger gewehrt? „ Woher willst du das wissen?“, zischte Bonnie. „ Du kennst ihn gar nicht.“ „ Aber meine Freundin. Yori geht immerhin auf die gleiche Schule wie Hirotaka.“ „ Du hast eine Freundin?“ Das war Tara. Irgendwie waren grade die Cheerleader sehr präsent. „ Garantiert so eine, die sonst niemanden abkriegt.“, meinte Bonnie sauer dazu. Nun, Ron hatte ja so einige Geheimnisse. Und eines davon war, dass Yori praktisch Miss Universe sein könnte. Aber er würde alles versuchen, um seine Freunde aus Yamanouchi zu retten. Besonders Yori würde er auf keinen Fall sterben lassen. Und wenn Bonnie so viel an Hirotaka lag, würde er auch versuchen, ihn zu retten. Vom Sensei ganz zu schweigen. Moment hatte dieser Rufus 3000 nicht gemeint, er würde sterben weil er die Welt vor einer Weltuntergangsbombe schützen würde? Nun, das würde er wohl mal klären müssen. Eines jedoch war schon klar. Er würde sie retten. Jetzt lächelte er. „ Gibt es in Yamanouchi noch mehr so heiße Typen wie Hirotaka?“, fragte Marcella. „ Sicher… Die typische Schule eben.“ Die typische Ninja-Schule. „ Aber auch ziemlich scharfe Bräute.“ Wenn man schon bei dem Thema war… Ron überlegte kurz. Eigentlich keine Frage. „ Das hätte nicht sein müssen.“ Monique fand später Kyle kurz, bevor er nach der Schule auf seine Maschine stieg. Zuerst grummelte Kyle nur. „ Was?“, knurrte er dann. „ Du hättest ihn nicht töten brauchen.“ Er hmpfte. „ Also ob du Ahnung davon hättest.“ Monique seufzte. „ Wieso bist du nur so?“ Einen Moment lang war Kyle drauf und dran, vom Motorrad zu steigen. „ Als ob du das verstehen könntest. Du hast ja überhaupt keine Ahnung, wie scheiße das Leben sein kann.“ Schien sein letztes Wort zu sein, denn er fuhr los und ließ Monique einfach so stehen. Als Monique bei Kim ankam um nach ihr zu sehen, war Ron schon da. Sie traf beide in einer ziemlich merkwürdig erscheinenden Stille an. Kim lag etwas aufrecht in ihrem Bett und Ron auf dem Stuhl daneben. „ Okay, wer von euch beiden hat grade was angestellt?“ Damit setzte Monique sich auch gleich auf den freien Stuhl. „ Und wie geht es dir?“, wurde dann Kim schon wieder gefragt. „ Etwa so wie heute Morgen. Aber wirklich besser als heute Mittag.“ Klar, war sie schwach und hatte noch Schmerzen. „ Ron hat mir von Rufus 3000 erzählt.“ „ Und von seinem Ninja-Erzfeind auch schon?“ Ninja-Erzfeind? „ Hieß Fukushima. War auch auf der Schule in Yamanouchi und hat da einen Ninja-Club besucht. Konnte mich nicht leiden. Hat Scheiße gebaut und wurde aus der Schule geworfen. Damals hat Yori mich auch in diesen Ninja-Club mitgenommen. Hab’ ein oder zwei Dinge da gelernt.“ „ Das hättest du sehen sollen, Kim. Als dieser Fukushima in der Schule aufgetaucht ist, wollte er Ron umbringen. Aber Ron hat ihn tatsächlich besiegt.“ Zur Verdeutlichung grabbelte Monique schnell den Kimmunikator. „ Wade, hast du Aufzeichnungen von der Cafeteria-Sache? Ich glaube nicht, dass Kim uns das sonst glaubt.“ „ Natürlich. Hier.“ Das Supergenie konnte es ja selbst fast kaum glauben. Kim schon gleich dreimal nicht. „ Ach, übrigens. Felix hat mir dieses Teil gegeben, das unsere Erinnerungen an diese Tempus Simia- Sache in unsere neuralen Bahnen eingespeist hat. Mann, bin ich froh, dass wir das nicht wirklich erleben mussten.“ „ Was aber nichts daran ändert, dass wir uns immer noch an diese scheußliche Zeit erinnern.“, kommentierte Monique. „ Aber wie konnte Raynor diesen Fukushima einfach so umbringen?“, änderte Wade das Thema. „ Er muss auf jeden Fall verdammt gut in Kampfsport und ziemlich stark. Auch, wenn man es ihm nicht ansieht.“, folgerte Kim. „ Und ziemlich gewissenlos.“, fügte sie hinzu. Klar, gefiel ihr das nicht. Einer ihrer Mitschüler war nicht nur ein egozentrischer Goth, sondern auch noch ein Mörder und dazu noch sehr gut in Kampfsport und stark. Das Problem dabei war, dass sie ihn vielleicht nicht aufhalten konnte, wenn er aufmuckte. Oder konnte Ron ihn aufhalten? Eher nicht. „ Ich glaube nicht, dass er gewissenlos ist.“, widersprach Monique aber. „ Sonst hätte er dir nicht die Medizin gebracht. Sonst hätte er mir nicht das Leben gerettet. Oder Ron an den Spinden.“ Auch, wenn Ron sich selber hätte wehren können. „ Außerdem wäre er nicht so sauer geworden, als Fukushima mir das Messer an den Hals gehalten hat.“ „ Monique…“, begann Wade. Brach aber ab, als Kim nickte. „ Ich sag’s ihr.“ Also eine Erklärung für Monique. „ Als er acht Jahre alt war, wurden seine Eltern vor seinen Augen ermordet. Geradezu abgeschlachtet. Seither lebt er bei seiner Tante und seinem Onkel. Mit sechzehn ist sein Onkel von einem Autodieb erschossen worden. Er ist in Raynor’s Armen gestorben.“ Kurz schwieg Monique. „ Das erklärt auch, wieso er vorhin gemeint hat, ich hätte keine Ahnung, wie scheiße das Leben sein kann.“ Wenn sie wüsste. Sie sparte sich den Kommentar, dass sie es dank Rufus 3000 jetzt wusste. An eine solche Zeit wollte man einfach nicht denken. Stattdessen stellte sie eine Frage: „ Was zum Geier ist dieses Lotus-Schwert? Und was hat es mit Japan zu tun?“ Ron schluckte. Das hatte ja kommen müssen. Wo Rufus 3000 und Fukushima sich darüber so laut ausgelassen hatten. Senkte jetzt den Kopf, der gute Junge. „ Bitte. Ich habe geschworen, niemandem etwas davon zu erzählen. Selbst euch. Bitte. Zwingt mich nicht dazu.“ „ Natürlich werden wir dich nicht dazu zwingen, wenn du es nicht sagen willst.“ Kim hatte seine Hand genommen und sich leicht vor gebeugt. Wenn sie jetzt die Schnuten-Nummer oder den Dackel-Blick abzog, dann hatte Ron keine Chance. „ Wade…“, meinte sie aber bloß. „ Schon dabei.“ Dauerte knapp zehn Sekunden. „ Das Lotusschwert soll eine magische Waffe sein. Andere Quellen berichten davon, dass ein großer Krieger vor über tausend Jahren damit ein ganzes Kloster in einen Berg geschlagen haben soll. Ah. Da ist was. Soll was mit der mystischen Affen-Power zu tun haben.“ Man sah Ron an. „ Aber was hat das mit Japan zu tun?“, hakte Monique nach. „ Vorzugsweise mit Yamanouchi, nicht?“, erriet Wade. „ Stop.“ „ Wartet ein paar Tage. Ich werde nachfragen. Wenn ich es euch dann erzählen darf, erfahrt ihr es ja noch früh genug.“, gab er endlich nach. „ Gerecht genug.“, war es Monique’s Meinung. „ In Ordnung. Wie lange dauert es?“ „ Muss einen Brief schreiben. Antwort kommt sicher auch per Brief. Fünf bis sechs Tage.“, kalkulierte Ron. „ Wenn ihr mich entschuldigen würdet. Ich muss noch einen wichtigen Brief schreiben.“ Kurz blieb er in der Türe stehen. „ Das hätte doch wirklich nicht sein müssen, oder?“ Klang irgendwie enttäuscht. Worauf die beiden Mädels sich nur ansahen. Hatten sie es gerade etwa zu weit getrieben? Ron saß in dieser Nacht länger an dem Brief. „ Was meinst du, Rufus? Werden sie enttäuscht sein?“ War nur eine rhetorische Frage. Rufus schlief nämlich schon. Der Junge musste daran denken, wie enttäuscht einerseits Yori von ihm sein würde. Der Sensei. Beide glaubten doch so fest an ihn und seine Fähigkeiten. Aber seine Freunde hier- Kim, Wade, Monique und Felix- wären garantiert auch enttäuscht, wenn er es nicht verraten würde. Er konnte sowieso nicht mehr tun, als nachzufragen. Kim und Wade waren schlau. Irgendwie würden die es sowieso raus kriegen. Wenigstens wäre ihm wohler, wenn er es ihnen verraten könnte. „ Wollen wir mal hoffen, dass sie es uns erlauben.“ Die Nachrichten am nächsten Morgen waren ja ziemlich verwirrend. Wenigstens hatte keiner was von dem Rufus 3000 raus gegeben. Konnte man ja noch weniger glauben, als dass Ron ein Kampfsportler war. Doch der Tod von Fukushima war definitiv in der Zeitung. Noch ohne großartige Details. War nur von einem Ninja die Rede, der einen Schüler bedroht, gegen zwei gekämpft hatte und dabei drauf gegangen war. Ron war froh darüber. Musste ja nicht alles breit getreten werden. Noch wusste er nicht, dass jemand in Yamanouchi gewesen war und schon davon erzählt hatte. War andererseits so, dass Ron sich mit Absicht etwas absonderte. Vielleicht auch, weil er hoffte, dass die Freunde letztendlich nicht mehr auf seine Info bestehen würden. „ Wirklich, Rufus. Ich wünschte, sie hätten nicht gefragt.“ Rufus und Ron saßen unter einem Baum auf dem Schulgelände. Die Mittagspause verlief ruhig. Bis jetzt. „ He, Stoppable.“ Brick Flagg plus ein paar andere Footballhelden. „ Wir haben gehört, du hättest gestern diesen komischen Ninni-Typen platt gemacht.“ Ninja heißt das, nicht Ninni. „ Nicht ganz.“, korrigierte Ron. „ Platt gemacht hat ihn Raynor. Ich hab’ mich nur ein bisschen mit ihm geprügelt.“ „ Wer?“ „ Der Goth. Der Neue.“ Hoffentlich würde Brick ihn nicht dazu zwingen, gegen ihn zu kämpfen. Ron hatte absolut keinen Bock drauf. Glücklicherweise schien das Brick und die anderen Footballer zufrieden zu stellen. Am Freitag kam dann ein neuer Lehrer in die Schule. Etwa 25 und ein Hengst von einem Mann. „ Guten Morgen. Ich bin der neue Lehrer. Mein Name ist Andre Linoge.“ Er war blond, hatte leicht längere Haare, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren und eine Brille. Aber trotzdem fuhren alle Girls auf ihn ab. Ron dagegen aber war der Kerl suspekt. Rufus ebenfalls. „ Ich bin noch recht neu in der Gegend und hoffe, ihr werdet mir helfen, mich hier gut einzugewöhnen.“ Sämtliche Ladies stöhnten merklich verträumt. Der mit seinem Lächeln. „ Also, man hat mir hier einen Zettel in die Hand gedrückt. Ich soll euch daran erinnern, dass übernächste Woche der Pyjama-Abend stattfindet.“ Normalerweise hätte sich jemand wir Ron drüber gefreut. Das war DIE Gelegenheit, sämtliche verdammt gut aussehenden Girls in der Schule in ihren Schlafanzügen zu sehen. Allerdings hatte er echt keine Peilung, wer auf diese Idee gekommen war. Doch dieser Kerl, dieser neue Lehrer. Der war mehr als suspekt. Kannte er zwar nicht, aber trotzdem. So ein gewisses Bauchgefühl. Am Samstagmittag kam dann endlich der erwartete Brief aus Yamanouchi. Ron las ihn natürlich sofort. Danach legte er ihn kurz auf den Schreibtisch, schüttelte den Kopf. Las den Brief noch mal. Jemand hatte ihnen von Fukushima und wie der getönt hatte erzählt? Moment… Der Sensei kannte eine uralte und relativ geheime Technik aus China, bei der man schneller wurde, indem man Kastanien mit bloßen Händen aus dem Feuer holte? Aber wenn Kyle Raynor die kannte… Auf jeden Fall bat der Sensei Ron, das Geheimnis der Ninja-Schule und des Lotus-Schwerts für sich zu behalten. Auch, wenn es schwer sein würde. Doch, wenn seine Freunde es herausfinden sollten, so würden sie es schon tun. Sie waren auch alle betrübt, dass Fukushima sich noch einmal mit Ron angelegt hatte. Sie sogar in der Schule überfallen hatte. Besonders aber, dass er gestorben war. Er war immerhin einst einer von ihnen gewesen. Noch ein extra Brief von Yori. Wenigstens freute sie sich über seine Sorge um sie. Und über seine offensichtlichen Fortschritt in Ninjitsu. Also gleich mal rüber zu Kim um nach ihr zu sehen. „ Hallo, Kim!“ Natürlich klopfte er erst an der Türe und wartete auf Antwort. Könnte ja sonst in eine dieser Situationen platzen. „ Komm rein, Ron!“ Monique war da. „ Na, wie sieht’s bei dir aus, KP?“, fragte der Junge, als er sich ans Bett setzte. „ Mir geht es schon wieder ganz gut. War gestern im Krankenhaus, weil meine Mom das mit diesem Rufus aus der Zukunft und seiner Medizin mitbekommen hat.“ „ Rufus 3000 bitte. Wir wollen doch sachlich korrekt bleiben.“, korrigierte der Freund gleich. „ Okay, Rufus 3000. Auf jeden Fall bestand sie darauf, sich eine Probe von diesem Virus zu besorgen, das ich mir angeblich eingefangen haben soll.“ Kurze Pause. „ Wie es bis jetzt aussieht, hatte Rufus 3000 so ziemlich Recht. Die ersten Versuchstiere sind heute Morgen schon gestorben.“ „ Versuchstiere?“, regte Rufus 1 sich gleich verständlicherweise auf. „ Hast Recht, Rufus. Tierversuche sind unnütz und barbarisch.“, stimmte Ron mit leicht düsterem Blick zu. „ Ron. Wegen dieser Sache. Das mit diesem Schwert.“ Kim machte eine kurze Pause. „ Wir haben uns entschieden. Wenn es dir so viel bedeutet, dann werden wir nicht weiter nachbohren.“ Sie hatte Ron’s Hand genommen. „ Es geht nicht um mich. Dabei geht es um die Sicherheit von vielen Leuten. Wenn das irgendwie publik wird, werden so viele Leute in Lebensgefahr schweben. Alleine schon deswegen kann ich es nicht sagen.“ Dafür sahen die beiden Mädels Ron wieder an. Musste ja ziemlich heftig sein, wenn jemand wie er dabei so ernst sein konnte. Ernst für seine Verhältnisse. Er hatte ja sogar einen ähnlich ernsten Blick aufgelegt wie damals in Camp Heimweh in Hütte 13, kurz bevor Nixon aufgetaucht war. Alleine schon der sagte Kim, dass das wirklich so war. Hey, Ron und sie kannten sich seit vor dem Kindergarten. Sie hatten gemeinsam das Team Possible gegründet und schon so viel erlebt. Wenn man die alternative Zeitlinie des Tempus Simia mitrechnete sogar noch mehr. Aber sie hatte ihn selten so ernst erlebt. Sowohl der Ronmunikator als auch der Kimmunikator piepten. „ Was steht an?“, fragten Ron und Kim gleichzeitig. Was Monique nur leise kichern ließ. „ Es geht um Shego. Es könnte sein, dass sie in ein paar Minuten wieder wach wird.“ „ Sind schon unterwegs.“ Beide antworteten und schalteten ab. „ Nichts da. Du bist noch nicht soweit.“, wollte Monique die Rothaarige wieder ins Bett zurück drücken. „ Träum weiter.“, kommentierte Ron. „ Du kennst sie doch. Der Dickschädel geht sogar durch Stahlbeton.“ „ Stahlbeton.“, stimmte Rufus zu. Also ging Ron erst mal runter, damit Monique Kimmie helfen konnte, sich umzuziehen. „ Gehst du schon wieder, Ron?“, hakte Mr. Dr. P. nach. „ Nein, nein. Aber Kim zieht sich grade um. Wir wollen ins Krankenhaus.“ „ Geht es meinem Kimmie-Bärchen etwa wieder schlechter?“, war der Raketenwissenschaftler sofort alarmiert. „ Nein, nein. Alles tutti.“, wollte Ron den Vater beruhigen. „ Wir wollen nur Shego besuchen. Wade hat gemeint, dass sie bald aufwacht.“ „ Ich fahr euch hin.“, erklärte sich der männliche Kopf des Possible-Haushalts sofort bereit. Shego öffnete langsam und mit zittrigen Liedern die Augen. „ Keine Sorge. Alles in Ordnung. Du bist hier in Sicherheit.“ Sie erkannte diese Stimme. Kim Possible. Nur: Wo war sie? Was war hier los? „ Du und Drakken seid von diesem komischen Typen ziemlich übel aufgemischt worden. Das war vor einer Woche. Dein Boss hat Glück, wenn er die Sache überlebt.“ Verdammte Schmerzen. Das eine Auge sah auch nichts. Kein Gefühl im rechten Bein. „ Die Ärzte sagen, du wirst wieder ganz gesund.“ Kimmie war anscheinend ziemlich besorgt. „ Aber du solltest dich nicht zu sehr bewegen. Du hast einige Knochenbrüche, Organverletzungen und deine Wirbelsäule ist ziemlich mitgenommen.“ Wie lange kannten sie sich jetzt schon? Shego erinnerte sich noch an ihre erste Begegnung. Eine halbe Ewigkeit, schien es ihr. Zwar waren sie beide Erzfeinde, aber sie respektierten sich auch. Gehörte irgendwie dazu. Sie hatten ja sogar schon zusammen gearbeitet um beispielsweise Dr. Drakken und Stoppable am Nordpol zu retten. Damals, an Weihnachten. „ Deine Brüder waren da. Sind gleich gekommen, als Wade ihnen davon erzählt hat. Leider mussten sie wieder los. Aber sie haben dir ein paar Sachen da gelassen, damit du schnell wieder gesund wirst.“ Ihre Brüder. Klar, die Superhelden. Wie theatralisch. Aber irgendwie auch… lieb. Auf jeden Fall war Kim erleichtert. Doch das mit dem Lotus-Schwert knabberte noch an ihrem Hinterstübchen. Aber sie hatte Ron versprochen, nichts in diese Richtung zu unternehmen. Sie waren grade zu dritt auf dem Weg zum Bueno Nacho, als Ron volle Kanne einen an die Birne bekam. Einen ziemlichen Wälzer von einem Buch um genau zu sein. Einen ziemlich alten Wälzer. „ Was ist denn das?“ Monique hob das Buch auf, als Kim Ron wieder auf die Beine half. „ Sieht aus wie…“ Einfach mal kurz Wade gefragt. „ Das ist altes Mandarin. Ziemlich alte Version.“, informierte das Genie. Der Titel war interessant. „ Kampfsporttechniken!?“ Sofort war Rufus aus Ron’s Hose und auf seiner Schulter. Alte Kampfsporttechniken? „ Mir kommt da gerade eine nette Idee.“, meinte Kim mit einem gewissen hinterhältigen Unterton. „ Wade, kannst du uns das Buch übersetzen? Bitte, danke schön.“ „ Eigentlich ja nicht, bin ja schließlich kein Sprachgenie, aber….“ Zehn Sekunden später: „ … da habt ihr es.“ Kurze Inhaltsangabe. Kim pfiff leise. „ Große Sache.“, kommentierte Ron die Auflistung. Das mussten sie sich aber in Ruhe rein ziehen. Aber, wenn das Inhaltsverzeichnis richtig übersetzt war… Wade ließ das Buch sofort mit einem seiner Außendienst-Wade-Boter holen. Unterdessen lieferten Monique und Ron sich wieder mal ein Naco-Wettfuttern. Danach meinte Ron endlich: „ Also, wirklich. Ich weiß ja nich’, was mit diesem Linoge abgeht. Aber irgendwas ist da wirklich nicht ganz tutti.“ „ Ach, was. Da bildest du dir was ein, Ron. Der ist echt so was von…“ Monique beendete ihren Satz nicht. Der Blick sagte alles. „ Los, erzähl.“ Also erzählte Monique der Freundin von Mr. Linoge. Schwärmte geradezu von ihm vor. Ron seinerseits war davon eher wenig begeistert. „ Ich sag’ dir das noch mal, KP. Dieser Linoge ist nicht ganz koscher.“, versuchte Ron am Montagmorgen vor der Schule Kim noch zu überzeugen, die Finger von dem neuen Lehrer zu lassen. Am besten mit der Welt als Abstand zwischen beiden. „ Ron, so kenne ich dich ja gar nicht.“ Jetzt tat Kim doch noch etwas überrascht. Schließlich war Ron sonst ja nicht so, wenn Kim sich verknallte. „ Bist du etwa eifersüchtig?“ Dieser Blick. Mischung zwischen hinterhältig und bohrend. Ron schluckte, zog sich kurz mit dem Zeigefinger am Kragen seines Sweatshirts. Kurz blieb er stehen. Dann nahm er Kims Hand. „ Kim, wirklich.“ „ Das ist süß.“ Das Mädchen schien sich zu freuen. So, wie sie lächelte. „ Wir sind seid dem Kindergarten Freunde. Dicke Freunde.“, begann Ron. „ Ich will ehrlich mit dir sein.“ Er machte eine kurze Pause. „ Für mich bist du mehr als eine beste Freundin.“ „ Ron…“, war Kim nun wirklich überrascht. Sie nahm seine zweite Hand. „ Für mich bist du wie eine Schwester.“ Treffer und versenkt. Hatte Kim jetzt wirklich einen leicht enttäuschten Ausdruck auf dem Gesicht? „ Gerade weil du für mich wie eine Schwester bist, bitte ich dich: Halt’ dich von diesem Linoge fern.“ Dazu konnte Kim nur nicken. Sie war grade wirklich überwältigt. Was bei ihr etwas heißen wollte. Hm? Grade vor der ersten Stunde begegneten Ron und Kim ihrer Freundin Tara. Doch Tara, normalerweise ein aufgewecktes, lebenslustiges Mädchen, nun jedoch schien sie recht krank und leicht neben der Kappe. „ Hi.“, brachte sie raus. Hatte sie Augenringe? Leicht blass um die Nase. „ Meine Güte.“, entfuhr es Monique, die grade dazu kam. „ Muss ja ein anstrengendes Wochenende gewesen sein.“ Tara nickte mit einem gewissen, müden Lächeln. „ Ja. Ja, ziemlich anstrengend.“ Das blonde Mädchen musste sich kurz an die Spinde anlehnen. „ So, jetzt muss ich aber los. Viel zu tun.“ „ Das war jetzt aber mal…“, kommentierte Ron den relativ schnellen Abgang von Tara. Während der Stunde dann begann Kim zu ahnen, was Ron damit meinte, dass etwas mit Mr. Linoge nicht stimmte. Leider nur im Ansatz. Ron konnte sehen, wie sie immer mehr Probleme bekam. Kyle ebenfalls. Fast, als ob sie gegen etwas ankämpfte, innerlich. Und Monique? Also, die hiemelte Linoge praktisch an. Worauf Raynor nur die Augen böse zusammenkniff und Linoge praktisch einen Blick zuwarf, der beinahe töten konnte. In der Mittagspause. Raynor passte Monique auf einem der Gänge ab. Schob sie praktisch mit dem Rücken an die Wand. Rammte die beiden Hände an die Mauer, links und rechts neben ihrem Kopf. „ Pass mal auf.“, gab er in einem gefährlich klingenden Tonfall von sich, sein Gesicht nah an ihrem. „ Du hältst dich gefälligst von diesem Linoge fern, kapiert? Sonst muss ich böse werden und Gewalt anwenden.“ „ Was war denn da heute Morgen mit dir?“, wollte Ron derweil von Kim wissen. „ Was?“ Sie schien leicht geistesabwesend. „ Was mit dir war. Du warst so komisch.“ „ Ach so. Hab’ an was denken müssen.“, antwortete die Teenie-Heldin, als ob sie es abtun und gleich das Thema wechseln wollte. „ Nix Wichtiges.“, antwortete sie dann, als Ron nachhakte. Ron knurrte nur. Kim hatte ihn grade tatsächlich stehen lassen. Okay, das war vor der Klotüre gewesen, aber trotzdem. „ Wade, ich brauch’ Hilfe, Kumpel.“ „ Du siehst so ernst aus. Was ist denn los?“ „ Irgendwas stimmt nicht mit dem neuen Lehrer. Ein gewisser Andre Linoge. Unterrichtet bei uns neuerdings Englisch.“ „ Und ich soll da natürlich ein bisschen den Fährtenhund machen. Kein Problem.“ Seltsam war’s schon. So gut wie keine offizielle Akte. Da musste das Supergenie bohren. Cheerleader-Training musste ausfallen. Bonnie hatte sich den Hals verletzt und lag daheim im Bett. Hope, Tara und Marcella ging’s irgendwie nicht wirklich gut. Während Kim das raus fand, meldete Wade sich bei Ron. „ Also, über diesen Linoge hab’ ich nicht wirklich noch was raus finden können. Die wichtigsten Teile seiner Akte sind besser gesichert als die geheimsten Regierungsgeheimprojekte.“ Ron konnte dem Freund die Enttäuschung anmerken. „ Keine Sorge, Wade. Du bist das größte Genie der Welt. Irgendwas finden wir schon raus.“, versuchte Ron also gleich, ihn aufzumuntern. „ Okay, Ron. Vielleicht versuchst du mal, ob die eine DNS-Probe bekommen kannst. Oder du folgst ihm einfach nach der Schule.“ „ Geht klar. Melde mich, wenn ich was habe.“ Stoppable nickte. „ Aber ich meine immer noch, du solltest Kim was sagen.“ „ Nein. Irgendwas ist mit ihr. Und mit den anderen Mädels hier auch. Ich lass’ sie lieber da raus.“ Sollte sich auch erst wieder voll auskurieren, bevor sie wieder voll auf den Putz hauen würde. Nur leider funktionierten die Versuche Linoge zu verfolgen oder eine Gen-Probe zu erhaschen nicht so recht. Rufus hatte er gerade bemerkt, als der Nacktmull in der Stunde die Probe holen wollte. Und als Ron versucht hatte, ihn zu verfolgen, war der um eine Ecke gegangen und verschwunden gewesen. Auch, als er Felix die Sache erklärt und ihn um Hilfe gebeten hatte, schien Linoge immer zwei Schritte vor ihnen zu sein. Gegen Mitte der darauf folgenden Woche waren fast alle Mädels der Schule so schlimm drauf wie Tara am Anfang der letzten Woche. Nur gab es noch eine Verschlimmerung. Tara, Hope und Marcella beispielsweise sahen momentan noch schlimmer aus. Die Augen eingefallen, eingefallene Backen, etwas geknickt und bleiche Haut. Sie waren auch eher nur noch rein körperlich anwesend. Wenn überhaupt. Fast wie Zombies. Eigentlich hatte die Direktorin die Schule bis auf weiteres wegen einer Epidemie schließen wollen, aber Linoge hatte sie davon abgehalten. Wie auch immer er das geschafft hatte. Na, wenigstens hatten die Freunde es geschafft, Kim halbwegs aus der ganzen Sache raus zu halten. Deshalb war sie auch so ziemlich das einzige Mädchen, das noch gesund aussah, an dem Pyjama-Tag. „ Okay, du hast mich überzeugt.“ Also spätestens jetzt stimmte Kim den Freunden zu, dass da etwas ganz und gar nicht stimmte. Der Grund war ganz einfach. Die meisten femininen Nachtgarderoben waren nicht gerade… jugendfrei. Wobei es die meisten maskulinen Mitschüler eher weniger störte. Raynor hatte was drauf. So gut wie nix an nämlich. Nur eine schwarze Shorts. Bei genauerer Betrachtung fiel aber auf, dass er noch eine schwarze Briefs drüber hatte. So die typische Superhelden-Manier, die Unterwäsche über den Hosen zu tragen. In einer der Vormittagsstunden schlug Kyle sich plötzlich mit der Hand auf die Stirn und zog sie sich übers Gesicht runter. Gleich danach bearbeitete er sein Pult mit dem Gesicht. „ Gibt es hier eigentlich keine männlichen Lehrer mehr?“, meinte Felix, etwa gegen Mittag. „ Stimmt. Echt mal…“ Nach der Schule passierte das was stranges. Alle Mädels waren da. Auch die, die normalerweise krank geschrieben waren. Okay, außer Bonnie. „ Das raff’ ich nich’.“, kommentierte Kim. Sogar Monique war da. Obwohl sei doch auch krank war. „ Monique, was ist denn los?“, versuchte Kim deshalb, an die Freundin ran zu kommen. Schafften es allerdings erst gegen Abend. „ Würdest du mich bitte in Ruhe lassen? Danke.“, gab Monique jedoch nur böse zurück. Mit einem ziemlichen Blick in die Richtung. „ Monique!“ Diesmal war es Kim, welche das dunkelhäutige Mädchen an die Wand drückte. „ Was in drei Teufels Namen ist mit dir los?“ „ Na, na. Misshandeln wir hier einen Mitschüler?“ Das war Linoge. „ So etwas gehört sich aber nicht.“ Fast sofort ließ Kim Monique los. „ Oder seid ihr drei hier etwa die Schulschläger?“ Hä? Was war denn jetzt schon wieder mit Kim los? „ Nein. Wir… Es tut mir leid.“ Sie klang so beschämt. Dann noch so, als ob sie grade voll ins Fettnäpfchen getreten wäre. War auch genauso rot im Gesicht. „ Na, dann. Kommen Sie, Ms. Belflower.“ Linoge legte den Arm um Monique’s Schulter und schob sie praktisch weg. Worauf Ron und Felix nur viel sagende Blicke austauschten. „ Schwachköpfe.“, kam ein Brummen. Raynor. Stand da an der Wand gelehnt. War Ron jetzt einen Beutel zu. „ Shitload.“, gab er noch von sich und ging. „ Was war denn das jetzt?“ Felix beäugte den Beutelinhalt mit Ron zusammen kritisch. Buchstabenwürfel für Kleinkinder? L. I. N. O. G. E. Rufus sprang gerade von Ron’s Schulter in den Beutel und warf die Buchstabenklötze raus. Auf dem Boden überlegte der Nacktmull. Schob sie rum. GONILE. NILOEG. … … LEGION, „ Moment. Ich glaub’ mir kommt da was.“¸ kommentierte Felix. „ Wade.“, hatte Ron schon seinen Ronmunicator draußen. „ Sie sind gute Wesen, Tak-Ne. Zumindest haben sie den Wunsch, besser zu sein als sie sind. Ihnen mangelt es nur an Vorbildern. Vor allem aus diesem Grund, ihre Fähigkeit zum Guten, habe ich ihnen dich geschickt. Meinen einzigen Sohn.“ Kyle Raynor hob den Kopf. Er hatte keine Wahl. Nicht noch einmal. Genau deshalb sprang er vom Dach der Schule. „ Okay, Arschloch.“ Mit diesen Worten fand er Linoge auf dem Sportplatz der Schule. Zusammen mit einigen Mädels. Unter anderem auch Hope, Marcella und Tara. „ Mr. Raynor. So spricht man aber nicht mit einem Lehrer.“ Kyle ballte die Hand zur Faust. „ Ihr seid kein Lehrer, Shitload.“, gab er leicht zischend und wütend von sich. „ Na, dann hast du ja einen Glückstreffer gelandet, du kleiner sterblicher Wurm.“, erwiderte Linoge erheitert. Lachte hämisch. „ Dann benutzen wir dich eben auch als Portal.“ Portal? Eeeewww… „ Da gibt es nur eine Kleinigkeit, Legion.“, begann Kyle. Er griff an. Mit einem schnellen Sprungangriff mit Anlauf. Scheiße! Die Mädels! Sie stellten sich schützend vor ihn! Praktisch ohne jeden Selbsterhaltungstrieb! Und direkt vor Linoge: Monique! Der Mistkerl hielt sie an den Schultern. Grade noch konnte Kyle den Angriff abbrechen und sich zurückziehen. „ Na, was meinst du, kleine Monique?“, hauchte Linoge dem Afro-Ami-Mädchen ins Ohr. „ Würdet ihr ihn bitte für mich zerfleischen? Tut ihr mir den Gefallen?“ Kyle begann schwer zu atmen. Richtig zu schnauben, so leicht gebückt. So wütend, wie Kyle jetzt war, knurrte er sogar. Wenigstens hatte er es jetzt völlig kapiert. Irgendwo da drin musste ein Incubus lauern. Der hatte die Mädels verführt und sie seelisch von ihm abhängig gemacht, wenn ihnen nicht sogar die Seelen geraubt. Das erklärte, wieso sie sich so verhielten. Aber, Mann, war Kyle jetzt sauer. Am Boden um ihn herum zeichneten sich zwei schwarz schimmernde Kreise ab. Dazwischen altägyptische Hieroglyphen. Ebenso auf Kyle’s gesamtem Körper verteilt. Wie ein oberkrasses Tatoo. Als er nach kurzem Schließen wieder den Kopf hob und die Augen öffnete, leuchteten sie in einem unirdischen tiefen Rot. An einigen Stellen seines Körpers formten sich schwarze Wölkchen und verformten sich. Das Exoskelett. Metall. „ Mann, ihr seid so was von erledigt.“ Seien Stimme klang jetzt tiefer, biestiger und mit mehr Power dahinter. Endlich schien der Gegner doch mal aufgeregt zu sein. Sogar merklich erschüttert, von Raynor’s Transformation. „ Ah, du bist also auch ein Dämon.“, formulierte Linoge seine Überlegung laut. „ Nein.“, widersprach Kyle aber. „ Ich bin kein Dämon. Aber ihr könntest mich vielleicht kennen.“ Mit einem fiesen Lächeln zeigte er ein Set Reißzähne. „ Mein Name ist Tak-Ne.“ Man konnte Linoge den Schock ansehen. Sicher, die bösen Geister hatten Geschichten über Tak-Ne gehört. Legenden. Eine davon war, dass Tak-Ne vor inzwischen fünftausend Jahren die Welt im Krieg der Schatten beschützt haben soll. Als Auserwählter des Anubis. Mit der Macht zwischen den Welten zu wandeln, Gegnern die Seelen zu rauben, die Macht der Schatten herbei zu rufen… Er hatte natürlich gewonnen. Aber es hatte doch geheißen, er wäre dabei vergangen. „ Dann ist es jetzt wohl Zeit für einen Shadow Combat.“ Von Tak-Ne aus begann sich eine finstere Wolke auszubreiten und beide einzuhüllen. „ Ich hoffe, ihr wisst, wie man einen Shadow Combat bestreitet.“ So halbwegs. Punkt 1: Man befand sich im Shadow Realm. Einer finsteren Dimension voller monströser Essenzen. Punkt 2: Man kämpfte im Shadow Combat nicht selbst. Zumindest nicht normalerweise. Man beschwor Kämpfer, die das taten. Entweder man benutzte fleischliche Wesen oder verfügbare Seelen. Oder aber auch die hiesigen Essenzen. Punkt 3: Sämtliche Kämpfer waren an die Essenz des jeweiligen Meisters angebunden. Schaden an einem Kämpfer- oder gar der Verlust des jeweiligen Kämpfers- wurde gleich an die Essenz des Meisters weiter gegeben. Das bedeutete, dass man hier nicht nur die Seele verlieren konnte. Wenn man echt Mist baute, konnte die Seele sogar vernichtet werden. Punkt 4: Der Sieger des Shadow Combat ging gestärkt daraus hervor. Nach Wunsch sogar mit dem Besitz der gegnerischen Essenzen/ Seelen. Offenbar hatten die bösen Geister schon was vor. Die Mädels hier verzerrten ihre Gesichter nämlich gerade zu dämonischen Fratzen. Hände und Füße wurden zu Klauen. Dann noch Hörnern und Dornen, die aus der Haut wuchsen. Ab und zu Exoskelette. Bis auf die vier Cheerleader und Monique waren alle soweit. Aber Tak-Ne hatte auch einiges aufzufahren. Aus dem finsteren Boden brach ein steinerner Golem. Gefolgt von einem humanoiden Feuerwesen aus einer Bodenspalte. Dann noch etwas, das wie eine Ansammlung von Blitzen wirkte- ein Energiewesen. Und einem Sandwesen, das sich aus einer Sandwolke bildete. Die beiden Gruppen trafen aufeinander. Zuerst waren die bösen Geister definitiv im Vorteil, klar bei der Übermacht. „ Ha! Du bist wohl doch nicht so mächtig, wie es heißt!“, gab Linoge großspurig von sich. Aber wohl eher, um sich selbst gut zuzureden. Dann zeigten Tak-Ne’s Krieger ihre Krallen. Ein Blitzschlag und einige Mädels waren verkokelt. Der Golem plättete einige andere. Während das Sandwesen selbst so nicht vernichtet werden konnte. Dafür konnte es einem das Fleisch von den Knochen reißen. „ Vereinigung!“, rief Tak-Ne plötzlich. Worauf sich die Realität verzerrte, es den Golem und das Feuerwesen aufsaugte und ein gut fünf Meter großes Monster aus Lava mit Flügeln und gebogenen Hörnern erschien. „ Angriff! Ihr fünf finsteren Seelen!“ Jetzt griffen die vier Cheerleader und Monique an. „ Das sind die finstersten Seelen, die wir unter den Menschen auftreiben konnten.“, erklärte Linoge siegessicher. „ Victor Karl Batrachian: Aus der Todeszelle des Gefängnisses in Gardelle County. Der Echsenkönig. Hat reiche Frauen ermordet und zu Wandkunst verarbeitet. Marco Roberto Cruz: Der Repo-Man. Auch aus Gardelle. Hat in der Mojave-Wüste Pärchen abgemurkst. Milton Pike: Der Video Nasty Killer. Vietnamveteran. War ziemlich böse zu den eigenen Kameraden. Von seinen Morden hatte er richtig fiese Filmchen gedreht. Ebenfalls aus Gardelle. Avery Marx: Der Heimwerker-Killer. Ziemlich neben der Kappe, aber ein Künstler beim Heimwerken. Bei seinen Überfällen auf Einfamilienhäuser hat er den Strom abgestellt und ist mit einer Nachtsichtbrille rein. John Q. Pierce: Besser bekannt als Jack the Ripper. Den habe ich mir damals gleich geholt. Im 19. Jahrhundert.“ Wollten die etwa mit denen die Welt übernehmen? Dann musste Tak-Ne sie aufhalten. Er hoffte aber wirklich, dass die Mädels gerettet werden konnten. Besonders Monique. Müsste eigentlich machbar sein. Aber- Scheiße! - langten diese Fünf zu. Tak-Ne musste noch ein paar Mumien beschwören. Sogar die alten Wächter des Pharaos. Kein Wunder, dass die bösen Geister, die Fünf sich aufgehoben hatten. Dann kam noch das Problem, dass zwar die Körper der meisten Ladies schon hinüber waren, aber ihre Geister immer noch unter der Kontrolle von Linoge standen. Plus der Tatsache, dass die hier sehr wohl materiell waren. Tak-Ne fühlte, wie seine Kraft immer mehr und mehr nach ließ als seine Krieger zurückgedrängt und einer nach dem anderen ausgeschaltet wurde. < Nein, ich darf nicht versagen…> Langsam verzweifelte er. Immer wieder passierte das. Das damals. Und jetzt… Seine Eltern. Sein Onkel. Und jetzt das hier. „ Ihnen fehlt das Licht um ihnen den Weg zu weisen.“, hörte er plötzlich eine sanfte Stimme. Weiblich. Oder doch männlich? „ Das Licht?“, flüsterte er leise. Tief in seinem Geist begann sich etwas zu regen. Etwas aus längst vergangener Zeit, das tief verborgen war. Ron, Felix und Kim waren gerade rechtzeitig angekommen, um die Bildung der Schattenglocke mitzuerleben. „ Scheiße, was geht den hier ab?“, keuchte Kim. „ Dann steckt dieser Tak-Ne also hinter der Glocke neulich. Und dass bei den beiden Schlägern keiner daheim ist.“, folgerte Felix schnell. „ Ich geh’ rein.“ „ KP, warte!“ Zu spät für Ron. Kim sprang gerade einen Angriff in die Glocke. Doch groteskerweise kam sie gleichzeitig wieder auf der anderen Seite raus. „ Was is’ den nu’?“ Wade hatte eine Antwort. Und neben massig Glück auch einen hoch entwickelten Satelliten über dem Schulhof. „ Das ist wie es aussieht eine Art Verzerrung im Raum. Eine Faltung. Das dürfte hier eigentlich gar nicht existieren. Ich frage mich, wie dieser Tak-Ne das macht. Ist selbst mit der besten Technik bei uns nur so gut wie unmöglich herzustellen.“ „ Faltung? Wie jetzt?“, verstand es Ron natürlich nicht. „ Stell es dir wie ein langes in sich verzwirbeltes Band vor. Jeder Ort auf der Oberseite davon steht für einen bestimmten Punkt im Universum. Wenn du jetzt in eine Stelle in dem Band einen Falz rein machst, liegen zwei Punkte, die eigentlich etwas voneinander getrennt sein müssten, ziemlich nah beieinander. Das ist eine Faltung.“ Obwohl Felix das recht gut erklärte, verstand Ron es immer noch nicht. Dafür aber Kim, so ziemlich. „ Wenn die Orte sich jetzt praktisch berühren, vergeht vom Übergang von einem an den anderen erheblich weniger Zeit als normalerweise auf einem ungefalteten Band. In unserem Fall hier also bei nur einigen Metern praktisch keine Zeit.“ Wenn man also einen Stock da rein warf, kam jedes Atom, das diese Glocke berührte, gleichzeitig auf der anderen Seite wieder raus? Irre. „ Probleme. Grade findet eine heftige Sonneneruption statt.“, teilte Wade dann nach etwa einer Viertelstunde mit. Ne, keine Sonneneruption. Irgendwas schoss da raus, auf die Erde zu. Ein echt heftiger, goldener Lichtkomet. Zog sich immer mehr in die Länge. Erreichte maximale Länge, als er einen Bogen um die Erde rum flog und schlug in die finstere Glocke ein. Obwohl die drei Freunde voll in Bückung gegangen waren, bekamen sie das mit. Nur ein Wabbeln in der Glocke, als der Strahl auftraf und komplett darin verschwand. Dann, nach maximal dreißig Sekunden brach goldenes Licht heraus. Aus Ritzen und Spalten. Immer heller. Die Glocke bäumte sich noch auf und platzte dann. Gerade da fühlte Kim sich, als würde eine große Last von ihr genommen. Fast so, als würde irgendeine Behinderung gelöst. „ Ein Monster-Tweety…“, keuchte Ron. Die Beschreibung passte doch zu dem Vieh über diesem Tak-Ne. Ein mehr als fünfzehn Meter großes Vieh. Golden und irgendwie maschinell-drachenartig. Hatte Arme und einen etwas metallic-drachenartig wirkenden Schwanz. Die ganze Aufmachung war so. Aber es war ein Vogel. Zumindest von den riesigen Flügeln und dem Schnabel aus gesehen. Da lagen einige junge Frauen und Mädels aus der Schule vor diesem Tak-Ne verstreut auf dem Boden. Bewusstlos wie es schien. Vor allem fielen aber die vier Cheerleader und Monique auf. „ Was hast du mit ihnen gemacht?“, brüllte Kim, als sie grade drauf und dran war, Tak-Ne anzugreifen. Er gab eine Antwort. Wade übersetzte es als: „ Sie gerettet.“ Oder so ähnlich. Der Riesen-Truthahn verschwand. Löste sich in zahllose verblassende Funken auf. „ Und wo ist Mr. Linoge?“ „ Sie sind weg.“ Genauso wie Tak-Ne, der grade in die Schatten der Nacht verschwinden wollte. Kim stach noch los und wollte ihn packen. Doch ihre Hand glitt durch seinen Arm, als wäre er eine dunkle Wolke. „ Was ist dir wichtiger? Ich oder deine Freunde?“, hörte sie noch aus dem Schatten der Sporthalle. Als sie bei den anderen Freunden wieder ankam, fragte sie gleich. „ Wie geht es ihnen?“ „ Sie leben.“, teilte Ron gleich mit. Worauf Kim erleichtert aufatmete. Genau wie die anderen grade. „ Ich bin ja kein Arzt. Aber alles spricht dafür, dass sie nur schlafen.“, kommentierte Wade seine gewonnenen Werte. „ Aber die Werte, die ich vorhin von diesem Wesen gewonnen habe, dürften dich interessieren.“ Werte von diesem Vieh? „ Das sind die Werte. Da wir diese seltsame Energie-„Entladung“ von der Sonne mitbekommen haben und wir von den Ägyptern wissen, dass sie die Sonne verehrt haben, habe ich die Werte des Wesens mit denen der Sonne verglichen. Nenn’ es Eingebung. Aber schau’s dir an. Entsprachen bis auf die Hitzeentwicklung exakt der Sonne. Die thermische Energie schien dabei auf Licht- und interne Energie umverteilt worden zu sein. … … Ja. Der nächste echte Schock kam gleich ein paar Stunden später. „ Wuah!“, erschrak Ron und kauerte sich geradezu hinter Kim. Beide waren auf Mission und sahen sich die Überreste ihres alten Lehrers an. Er war an ein Metallkreuz genagelt. Inmitten eines Pentagramms. Jedenfalls die Reste der Arme. War nur der Oberkörper hier. Einfach so abgerissen. Unten hing der letzte Rest der Wirbelsäule und oben war sie halb aus dem Torso gerissen, dass der Kopf praktisch fast giraffenähnlich nach vorne gehalten wurde. Die Reste des Gesichts zeigten einen geradezu erschütternden Ausdruck von Todespanik. Alles in allem sah er fast aus, als ob er echt mal angeknabbert geworden wäre. Der Brustkorb war mit einem Metallteil weit aufgespreizt. Das Fleisch drum herum bildete noch einen Rahmen. Doch anstatt von Organen konnte man da drin nur ein unirdisches finsteres Wabern vernehmen. Kim beugte sich leicht vor, um sich das mal genauer anzusehen. War ein verdammt großer Fehler. Nur eines ihrer Haare berührte dieses Wabern. Aber es war genug, dass die Power dahinter, sie gleich ganz rein zog. Fast wie ein Schwammmännchen in einen Staubsauger. „ Kim!“, rief Ron und sprang ohne zu überlegen hinterher. Landete auf der anderen Seite natürlich voll auf der Schnauze. „ Wo sind wir?“, fragte er dann als er wieder aufstand. „ Wüsste ich auch gerne.“ Also Wade gefragt. „ Vielleicht die Antenne?“, vermutete Ron. Die einzige Antwort, die der Kimmunicator abgab war Schnee. „ Nicht die Antenne.“ Auch beim Ronmunicator. Schnee. „ Aber wieso kriegen wir keinen Kontakt? Bis jetzt hat Wade uns doch überall erreicht.“ „ Vielleicht sind wir zu tief unter der Erde?“, meinte Ron dazu. Nee. „ Sehen wir uns um.“ Es war ein Raum von vielleicht zehn auf fünfzehn Metern. Die Wände unverputzter Beton. Nur einige Kerzen erhellten den Raum. Da war ein einfacher Holztisch links von diesem… Ach du heilige…! Hier gab es auch so ein… Portal! Aber wer war das? Vielleicht lieferten die Zeichnungen an der Wand und auf dem Tisch Antworten. Technische Zeichnungen und Skizzen. Von irgendwelchen Maschinen und einem Turm. Irgendwie kam der Turm bekannt vor. „ Der Turm von Babel…“, flüsterte Ron. War ja egal, woher Ron das kannte. Viel wichtiger war die Frage: Wieso hingen architektonische und technische Zeichnungen vom Turm von Babel hier herum? Ein altes Buch. Kim las das Buch auf einer zufällig aufgeschlagenen Seite vor. „ 1. November 1888. Oh, weh. Schon so lange suche ich nach einer Antwort. Doch all meine Eingebungen, all meine Untersuchungen scheinen vergebens. Immer tiefer habe ich gegraben auf meiner Suche nach der Antwort auf die Frage. Im finstersten Teil der finstersten Herzen habe ich gesucht, doch nichts gefunden. Mary Ann Nichols, Annie Chapman, Elizabeth Stride, Catharine Eddowes und zuletzt Mary Kelly. Auch sie konnten keine Antwort liefern. An welchem Ort soll ich noch suchen? Nach diesen finstersten der finsteren Seelen, die eine derartige Macht verleihen sollen?“ Der nächste Eintrag hatte das Datum 11.September 2001. „ Der Meister hat uns, seine fünf Auserwählten zurück in diese Welt geschickt um mit der ersten Phase seines genialen Plans zu beginnen. Die finstere Zitadelle ist beinahe komplett und der Plan des Meisters scheint aufzugehen. Die finstersten der finsteren Seelen werden uns gehören und wir werden nicht mehr aufzuhalten sein. Der Echsenkönig wird uns auf dieser Seite anführen und wir werden uns treffen, bevor der Meister hier eintrifft um mit der nächsten Phase zu beginnen. Der Tod selbst wird kommen und den Lebenden die Haut vom Fleisch ziehen und sie werden in ihrem eigenen Blut baden.“ Schnell legte Kim das Buch weg. Selbst sie schauderte dabei. „ Wer immer das geschrieben hat, ist mal echt gestört.“ „ Aber so was von.“, stimmte Ron nur zu. Da führte eine Türe aus diesem Raum. Wurde aber nicht besser. Es wurde schlimmer. Und zwar gleich um mehrere Klassen. Ein Gang mit einer Biegung. Oben rum grau angestrichen unten in dunklem Grün. Da lagen einige Menschen rum. Ziemlich verstümmelt, einige von denen. Aber definitiv alle tot. Paar hatten orangene Overalls an und andere Uniformen. „ Gardelle County Gefängnis.“, las Kim von einem Schild auf einer der Uniformen ab. „ Was ist denn jetzt, Ron?“, fragte sie leicht genervt als sie ein Stöhnen hörte. „ Ron?“ Nö, von dem kam das nicht. Der zitterte und klapperte bei bleichem Gesicht mit den Zähnen. Sie wurde genauso bleich. Kreischte kurz, als sie am Arm gepackt wurde. Nur in letzter Sekunde konnte sie sich los reißen, bevor dieser Cop-Zombie sich einen Happen gegönnt hätte. „ Was machen wir jetzt, KP?“, fragte Ron panisch. Okay, sie hatten schon einiges durch gemacht. Aber Zombies waren noch nie drunter gewesen. „ Rennen wär’ `ne gute Idee.“ Also rannten sie. Doch schon Minuten später saßen sie in einer Sackgasse. Es war eine Gefängnishalle mit Zellen auf drei Ebenen. Sah ziemlich übel aus. Offenbar war das hier ein Aufenthaltsraum gewesen. Oder so. Nur jetzt war alles etwas ‚ derangiert’. Sogar die Lampen und Zellengitter waren demoliert worden. Da wäre ja eine Gittertüre gewesen, nur war sie verschlossen. „ Da, da!“, meldete Rufus sich. „ Ein Loch?“ Der kleine Nacktmull hatte ein Loch in der Decke des Gangs hinter der Gittertüre gefunden. Vielleicht kam man ja von oben ran. Nur wie kam man nach oben? Im zweiten Stock war das Sicherheitsmaschendrahtgitter beschädigt. Nur gab es ein mittelgroßes bis gewaltiges Problem. Auf beiden Seiten kamen jetzt Zombies auf sie zu. „ Beeilen wir uns.“, meinte Kim und sprang bis zum Ansatz des Sicherheitsgitters hoch. Mann, was bekam sie für einen Schreck, als sie sich schon wieder einem Zombie gegenüber sah. War aber schnell und wendig genug, um grade so auszuweichen, als der sie durch das Gitter grabbeln wollte. „ Halt’ durch, Ron! Da drüben war ein Handscanner an der Tür!“, rief sie. Da war sie schon im zweiten Stock und musste mitbekommen, wie von unten Zombies hoch kletterten, von der Seite Zombies kamen und Ron grade drauf und dran war, von den Zombies voll eingekreist zu werden. „ Rufus, jetzt müssen wir alles geben.“, meinte Ron ungewohnt ernst zu seinem kleinen Freund. Mit dem Fuß trat er auf eine Eisenstange und ließ sie so hoch schnellen. „ Freunde.“, antwortete der kleine Nacktmull. Ja, um ihre Freunde zu beschützen. Ron wusste, das er was drauf hatte. Sonst hätte er nicht Fukushima besiegen können. Und Rufus sowieso. Also los. Kim ließ sich durch das Loch fallen und war damit in dem Gang auf der anderen Seite der Gittertüre. Sie sah Ron und Rufus. Beide klatschten grade Zombies. Und in was für einem Stil. Ron pfefferte einen davon sogar mit einem gesprungenen Kreiselkick meterweit weg. „ Kim, nein!“, rief er aber entsetzt, als er zu ihr rüber sah. Im selben Moment fühlte sie, wie sie von mehreren Händen gepackt wurde. Eine Stimme rief etwas. Gleichzeitig war Ron an dem Gitter. Eine Sekunde später stand ein groß gewachsener blonder Mann mit Torsorüstung und leicht schimmerndem Schwert neben ihr und Ron bog tatsächlich die Gitter der Türe auseinander. Während Ron auf Kim zu rannte, sprintete der Unbekannte in die andere Richtung und zersäbelte auf seinem Weg den Rest der Türe bevor er sich um von dort anrückende Zombies kümmerte. „ Komm schon!“ Mit diesen Worten packte Ron seine langjährige Freundin und zog sie den Gang weiter. „ Der Typ kann auf sich aufpassen!“ Schließlich wollte Kim dem blonden Ritter helfen. Aber Ron hatte gesehen, wie der geradezu kunstvoll und millimetergenau den Zombies die Kim gepackt hatten den Gar ausmachte. Er hatte sie gerettet. Im letzten Moment. Eigentlich hätten sie einen halbwegs bekannten, aber vor allem normalen, Himmel erwartet, als sie durch eine schwere Doppeltüre aus Panzerstahl in einen der Gefängnishöfe gelangen wollten. Der Himmel war bekannt, doch keineswegs normal. Es war ein Himmel, der aussah wie diese wabernden Glocken der Finsternis. Und mitten in diesem Hof war Tak-Ne. Halb mit den Beinen eingeknickt und umgeben von zahlreichen verschiedenen Monstern. Grade wandte er den Kopf in ihre Richtung. Warf die Hand und rief etwas. Kim und Ron bemerkten hinter sich ein Leuchten. Da hockte plötzlich eine blauhäutige Frau mit langen blonden Haaren und einem grünen Sackgewand zwischen ihnen und ein paar Zombies. Letztere schlugen auf diese seltsame Frau ein. Doch sie steckte das weg, als ob es ihr fast nichts ausmachen würde. „ Was verdammt noch mal habt ihr hier verloren?“ Das war der längste Satz, den sie von Tak-Ne gehört hatten. Vor allem in ihrer Sprache. „ Weiß schon, Dämonenportal.“, beantwortete er seine Frage selbst. „ Verpisst euch. Zu gefährlich hier. Da lang, anderes Portal, da kommt ihr raus.“ Zeigte nur kurz in Richtung eines größeren Lochs in einer der Wände. „ Moment mal!“, wollte Kim endlich mal was klarstellen. „ Was zum Teufel geht hier vor? Was soll das hier alles?“ Doch Tak-Ne antwortete nicht. Schien sie gar nicht mehr zu hören. „ Ihr seid hier in großer Gefahr. Der Wächter muss sich anstrengen, um die Zombies der Legion in Schach zu halten.“ Diese Stimme kam von einem Mädchen. Blond, blauäugig und mir rosa Bäckchen. Ziemlich leicht bekleidet, schulterfrei und mit kurzem Sternenrock. Auf dem Kopf hatte sie einen… Zauberhut und in der Hand eine Art Szepter. Sie schwebte da über dem Boden. Gut einen halben Meter. „ Hola!“, brachte Ron dabei bloß raus. „ Ihr müsst durch eines der drei Dämonenportale hier verschwinden oder ihr werdet für immer hier im Reich der Schatten gefangen sein, wenn der Wächter verliert. Beeilt euch. Bald muss er zu einer Finalattacke ausholen, wenn er noch gewinnen will. Dann solltet ihr nicht mehr hier sein…“ Dieses Mädchen schoss plötzlich in die Höhe und zeigte mit ihrem Zauberstab auf einige Zombies. „ Schwarze Magie-Attacke!“ Bevor sie überhaupt wussten, was sie taten, liefen Ron und Kim schon den gezeigten Weg entlang. Sah ziemlich übel aus hier. Zerstört und überall mehr oder weniger geronnenes Blut und Leichenteile. Aber keine Zombies. Vor allem war der Weg frei. Über den Korridor gelangten sie schließlich in eine… „ Das ist eine Todeszelle!“, bemerkte Ron schnell. In der Tat. Ein elektrischer Stuhl auf einem Podest und von etwas weiter oben konnte man in die Kammer sehen. Doch hinter dem elektrischen Stuhl befand sich noch eine verstümmelte Leiche an einem Kreuz. Sie konnten die Stimme von Tak-Ne dröhnen hören. „ Große Bestie am Himmelszelt, höre den Ruf aus der Schattenwelt! Steig aus der Kugel, ich brauche dich! Schnell! Bring mit den Sieg in diesem Duell! Überzieh die Wüste mit deinem Glühn und lass deinen Zorn auf meinen Feind nieder gehen! Lass die Macht frei, die tief in dir steckt! Ich bin derjenige, der dich erweckt! Erscheine in diesem Schattenspiel! Mit dir zu siegen ist mein Ziel, Geflügelter Drache des Ra!“ Ein Stöhnen ließ sie herum fahren. „ Mumie!!“, rief Ron und stieß Kim Richtung des ‚ Portals’ bevor er selber hinterher sprang. „ Das musste jetzt nich’ sein, oder?“, stöhnte Kim, als sie sich vom Boden aufhob. „ Menno, tut das weh.“, beklagte Ron sich über die Schmerzen seiner linken Flanke. Waffenklicken. „ Oh, oh.“ Beide Teens sahen sich um. Wagten erst mal nicht, sich sonst zu bewegen. „ NYPD! Keine Bewegung!“ Cops? Cops. „ Wer seid ihr? Was habt ihr hier verloren?“ Die ersten beiden Fragen. Grade da bekam Ron ein Buch an den Hinterkopf, was ihn umhaute. Schon wieder. „ Runter mit den Waffen. Das ist ein Befehl.“¸ kam eine ruhige Männerstimme. „ Aber, Detective Taylor!“, wollte ein ziemlich junger Cop protestieren. „ Diese beiden Kids…!“ „ Diese beiden Kids sind weltberühmte Helden.“ Detective Taylor lächelte. Half beiden auf. „ Wenn ich mich nicht irre. Ich denke doch, dass ihr beiden Kim Possible und Ron Stoppable seid.“ Inzwischen tauchte auch eine junge Frau auf. Mit ihrer Kamera fotografierte sie das Buch, das Ron am Kopf getroffen hatte. Taylor nahm es nur ein paar Schnappschüsse später hoch. „ Ich bin Detective Taylor. New York Crime Scene Investigation.“ Zog schnell noch den einen Gummihandschuh ab bevor er beiden die Hand gab. „ Vom New Yorker CSI? Heißt das, dass wir in New York sind?“, hakte Kim gleich nach. Beide Teens wollten sich ehrlich gesagt gar nicht umsehen. Alleine schon der Geruch verriet ihnen, dass dieser Ort in etwa genauso schlimm war, wie der von dem sie grade gekommen waren. „ Natürlich.“, antwortete der Detective. Ron unterdessen hatte schon seinen Ronmunicator raus. „ Wade.“, klang er verzweifelt. „ Ron!“ Der jüngere Freund war definitiv freudig überrascht. „ Wo habt ihr gesteckt? Ich hab’ seit einer Stunde versucht, euch zu erreichen.“ Kim lehnte sich kurz herum, um die Antwort zu geben. „ Gardelle County Gefängnis. Da war die Hölle los.“ Wade hob erstaunt eine Augenbraue. „ Das erklären wir dir aber lieber später.“, wollte Ron aber das Thema definitiv wechseln. Diese jungen Cops würden sie sonst noch als plemplem bezeichnen. „ Ihr könntet vielleicht kurz mitkommen und mir die Sache erklären.“, brachte Detective Taylor sich wieder in die Unterhaltung ein. „ Draußen bitte.“, stimmte Kim zu. „ Vielleicht wäre eine kurze Aufnahme unserer Zeugenaussagen nicht schlecht.“ Auf dem Weg zum Wagen rief Taylor noch jemanden an. „ Stella, such mir bitte die wichtigsten Infos über das Gardelle County Gefängnis raus. Ich glaube, wir bekommen einige Infos. Plus zwei interessante Gäste.“ Nun wandte er sich an Kim und Ron. „ Mir stellt sich die Frage, wie ihr von Gardelle County hier her mitten in die Stadt kommt.“ „ Uh…“ Kim lehnte sich mit dem Ellbogen ans Fenster. „ Ziemlich heftige Sache, das.“, meinte sie leise. Zombies. Das musste selbst jemand wie sie erst mal verkraften. „ Das war echt die Härte.“, stöhnte Ron. „ Unser Lehrer war schon länger verschwunden. Man hat ihn gefunden. Verstümmelt und an ein Kreuz genagelt.“ Er schauderte. „ Wollten wir näher untersuchen. Dann finden wir uns in diesem…“ Ihm fehlten kurz die Worte. „ Das war eine größere Gefängniszelle, Ron.“, meinte Kim dazu. Zu Taylor gewandt: „ Da waren einige Zeichnungen von Gerätschaften und einem Turm. Und da war ein Buch. Den Einträgen nach hätte es…“ Taylor hielt ein Buch hoch. Das, welches er vorhin aufgesammelt hatte. „ Das ist das Buch!“, entfuhr es Kim. Sie hatte es ja auch am besten gesehen. „ Was stand da drin?“, wollte Taylor wissen. „ Irgendwelche kranken Sachen. Namen. Das Datum war allerdings merkwürdig. Der eine Eintrag war vom 1.11.1888. Dann kommt ein Eintrag vom 11.9.2001. Etwas von einem Meister und fünf Leuten, die seinen Plan durchführen wollen. Etwas von einem Echsenkönig und finsteren Seelen. Anscheinend wollten sie sich treffen.“ „ Sah aber wirklich schlimm aus, das Gefängnis. Vor allem die Zombies.“, keuchte Ron. Er wollte nicht mehr daran denken. Lieber an was Schönes. Vorzugsweise Yori. „ Also, das müsst ihr mir wirklich nachher noch erklären.“ Mal ehrlich. Sowohl Ron als auch Kim hätten nie gedacht, mal wirklich in einem Vernehmungsraum zu sitzen. Wenigstens saß ihnen Detective Talor gegenüber. „ Ganz ruhig. Ihr habt nichts von mir zu befürchten.“ Mit diesen Worten hatte Taylor ihnen jeweils einen Pappbecher mit heißer Schokolade hin gestellt. „ In Ordnung. Wo sollen wir anfangen?“ „ Am Anfang vielleicht. Wäre sinnvoll. Ihr habt euren Lehrer erwähnt.“ „ Mr. Barkin. Er war einige Tage schon nicht in der Schule und auch nicht zu erreichen. Und heute Morgen erst ist er gefunden worden…“, begann Kim mit der Erklärung ab diesem Tag. „ Zombies. Und Monster.“, wiederholte Detective Taylor dann, als Kim und Ron fertig erklärt hatten. „ Also, dieses Buch.“ Er schob mit einer Hand DAS Buch in die Mitte des Tisches. Das Ding war immer noch in einer Plastiktüte verschweißt. „ Es ist wirklich über hundert Jahre als. Und meine Leute meinen, es könnte tatsächlich Jack the Ripper gehört haben. Ausgehend von dem Alter und den Einträgen. Besonders den Namen. Mary Ann Nichols, Annie Chapman, Elizabeth Stride, Catharine Eddowes und zuletzt Mary Kelly. Das waren die Opfer vom damaligen Jack the Ripper. Das Buch hat nachgewiesenermaßen bis auf die Abdrücke von John Q. Pierce- wegen der verblüffenden Ähnlichkeit seiner Verbrechen zum Original auch Jack 2 genannt- nur noch Ihre, Miss Possible. Seltsamerweise entspricht die Handschrift der neuer Einträge exakt jenen alten Einträge von Jack 1. Diese alten Einträge sind jedoch scheinbar tatsächlich vor über einem Jahrhundert durchgeführt worden. Tatsächlich jedoch waren in Gardelle County drei der schlimmsten Massenmörder der heutigen Zeit untergebracht gewesen. Und alle drei waren die gefährlichsten menschlichen Bestien der USA. Victor Karl Batrachian: In gewissen Kreisen besser bekannt als der Echsenkönig. Er hat reiche Frauen ermordet, sie ausgenommen und gehäutet und aus ihren Häuten Wand- und Bodenschmuck gemacht. Marco Roberto Cruz: Der Repo-Man. Seine Taten bezogen sich auf die Mojave-Wüste wo er zahllose Pärchen überfallen, gejagt und brutalst ermordet hat. Milton Pike: Der Video Nasty Killer. Ehemaliger Vietnamveteran. Hat seinen Kameraden übel mitgespielt. Von seinen späteren äußerst brutalen Morden hat er alle auf Film gebannt.“ Ron schauderte es doch mal echt. Aber wie zum Geier kam ein Buch von Jack the Ripper Schrägstrich John Q. Pierce in dieses Gefängnis? Und wie war das noch mal mit diesem Tak-Ne? Auf jeden Fall waren Kim und Ron froh, als sie endlich im Flieger nach Hause saßen. „ Danke, dass du uns mitnimmst Britina.“, bedankte Kim sich artig. „ Keine große Sache.“ Der Teenie-Superstar lächelte. „ Ihr scheint ja heute einiges abbekommen zu haben.“ Kein Wunder, wie beide Agenten-Helden aussahen. „ Einiges.“, antwortete Ron. „ Ziemlich heftig.“, musste sogar Kim zustimmen. Ron war grade eingenickt. Was man an seinem Schnarchen ausmachen konnte. „ Ob du’s glaubst oder nicht. Ron kann Kampfsport. Hat bei uns in der Schule einen Ninja eigenhändig besiegt. Und er hat eine Freundin.“ „ Nein.“, wollte Britina widersprechen. Keines von beidem konnte sie glauben. „ Doch. Und der Ninja war sogar Ron’s Erzfeind. Ich kannte ihn nicht mal.“ „ Mal echt? DER Ron?“ Der Superstar zeigte sogar mit dem Finger, um es zu verdeutlichen. Nicken von Kim als Bestätigung. „ Und seine Freundin ist sogar ziemlich hübsch.“ „ Du bist eifersüchtig.“, bemerkte Britina. „ Bin ich nicht.“, wollte Kim sich noch dagegen verteidigen. Aber das Teenager-Girl drückte durch. „ Doch bist du. So wie du drauf reagierst, auf jeden Fall.“ „ Bin ich nicht. Wieso sollte ich auf Ron eifersüchtig sein?“ „ Auf Ron nicht. Auf seine Freundin. Eigentlich hatte ich mich ja gefragt, ob ihr beide hier zusammen seid. Immerhin muss er was für dich empfinden. Sonst würde er dich nicht immer begleiten.“, brachte das Star-Mädel es auf den Punkt. Kim sah mit einem mal ziemlich betrübt aus. Sie sah zu Ron rüber. „ Für ihn bin ich bloß eine geliebte Schwester.“ „ Hat er dir das gesagt? Vor oder nachdem du das mit seiner Freundin raus gefunden hattest?“ Danach. Wieso? Britina lachte fast. „ Dann hat er geschwindelt. Ich wette, er empfindet mehr für dich. Aber auch viel für dieses andere Mädchen. Er wollte sicher nicht, dass du wegen ihm traurig bist.“ Aber natürlich! Ron war nicht der Typ, der eine Freundin betrog. Also musste er dafür sorgen, dass er seine Gefühle für Kim selbst anders ausdrückte. Als sie gelandet waren, verabschiedeten sich die beiden Teenie-Helden und der Nacktmull von dem Teenie-Star. Aus dem Cockpit kam ein Mann mit Aktenkoffer und bläulichem Anzug. Der Aktenkoffer hatte auf der Seite ein kleines griechisches Lambda von einem Ring umschlossen. „ Ich fühl’ mich gar nicht wohl dabei.“, meinte Britina zu ihm. „ ManCHmal muSSSS man eben DingE tun, die eiNEM nicht gefallen, weNN man daSSS groSSSSe GANze schüTZen WIll.“, gab der Mann mit einem wirklich seltsamen Dialekt von sich. Ziemlich emotionslos. Dann öffnete er die Türe zur Flugzeugtoilette und betrat sie. Als Britina sie gleich darauf ebenfalls öffnete, war der Mann verschwunden. In dieser Nacht träumte Kyle Raynor. Von eben diesem einen Gespräch. „ Mein Sohn. Du hast keine Erinnerung an mich. Ich bin An-Ubis. Ich bin dein Vater. Du hast jetzt dein achtzehntes Lebensjahr erreicht. Nach dem Zeitmaß der Erde. Ich wäre nach dieser Rechnung bereits seit vielen Tausenden von irdischen Jahren tot. Alles Wissen, das ich selbst von der Welt der Materie und des Geistes besaß habe ich dir auf die Reise in deine neue Heimat mitgegeben. Eine gewaltige Summe des Wissens, aber es sind doch bloß Fakten….“ Die seltsame Gestalt vor diesem jungen Mann meinte, er solle Fragen stellen. „ Wer bin ich?“ „ Dein Name ist Tak-Ne. Du bist der einzige Überlebende eines Planeten namens Atlantia. Obwohl du wie ein Mensch aufgezogen wurdest, bist du keiner von ihnen. Du besitzt gewaltige Kräfte, von denen du bisher erst wenige entdeckt hast…“ Etwas von vielen Galaxien. Von verschiedenen Konzeptionen der Unsterblichkeit. „ Sie sind gute Wesen, Tak-Ne. Zumindest haben sie den Wunsch, besser zu sein als sie sind. Ihnen mangelt es nur an Vorbildern. Vor allem aus diesem Grund, ihre Fähigkeit zum Guten, habe ich ihnen dich geschickt. Meinen einzigen Sohn.“ Der Sonntag begann für Ron Stoppable richtig gut. „ Morgen, Mum, Dad.“, begrüßte er seine Eltern am Frühstückstisch. „ Guten Morgen, Ron.“ Seine Mutter stellte ihm und Rufus das typische ‚Ron und Rufus’- Frühstück hin. Grade hatten beide zu mampfen angefangen, da bemerkten sie die eine Schlagzeile auf der Titelseite von Mr. Stoppable’s Zeitung. ‚ Bueno Nacho unter neuem Besitzer verkündet neue Geschäftszeiten! Ab jetzt alle Filialen 24h am Tag, 7 Tage die Woche geöffnet!’ Die größere Nachricht von einem neu entdeckten Grabmal in Abydos übersah er dabei völlig. „ Booyah!“ In Rekordzeit war er drüben beim Bueno Nacho und wollte bei Ned was bestellen. „ Mr. Stoppable, nehme ich an.“ Ein Mann setzte sich Ron gegenüber an einen der Plätze. Der Tisch zwischen ihnen war vollgeladen mit Nacos, Chimmeritos usw.. „ Yup.“, brachte Ron während seiner Fressorgie nur kurz raus. „ Kleiner. Ich bin einer der Anwälte von des Bueno Nacho - Konzerns. Der neue Besitzer hat mir den Auftrag erteilt, Ihnen diesen Umschlag zu übergeben.“ Und er musste zugeben, der Cheffe hatte Ron erstaunlich genau beschrieben. „ Wenn Sie dann kurz hier unterschreiben würden…“ Nur so nebenbei unterschrieb Ron. „ Nun, das wäre erledigt. Noch einen schönen Tag, Mr. Stoppable.“ Der Anwalt hatte noch kurz was an Ned zu übergeben und war dann zur Türe raus. Etwa eine halbe Stunde nachdem Ron eingetroffen gewesen war, kam auch Kim vorbei. „ Wade wollte mit uns noch über den Vorfall gestern sprechen.“, setzte sie sich hin. „ Aber du hast ja deinen Ronmunikator vergessen.“ Kurz klang sie böse. Sie lachte. „ Aber war ja klar. Du wolltest ja sogar in Unterhosen herkommen.“ „ Was ist denn das?“, fiel ihr der Umschlag des Anwalts auf. „ Ach, keine große Sache. War so `n Typ, der meinte er wär’ Anwalt vom Bueno Nacho.“ Also wollte Kim ihn aufmachen. Nur um Ron einen Gefallen zu tun, versteht sich. Das, was auf dem Papier in dem Umschlag stand, musste sie erst mal langsam verdauen. Unterdessen kam Ron mit Nachschlag zurück. „ Und, KP? Ist das wirklich so wichtig wie du gemeint hast?“ Worauf Kim nur ihren Kopf auf den Tisch donnerte. „ Da steht, dass du ab heute 12,5% der Aktien von Bueno Nacho besitzt.“, stöhnte sie. Also das haute sogar Rufus um. 12,5% waren immerhin ein Achtel der ganzen Firma. „ Steht auch, dass der neue Chef die dir geschenkt hat.“ Grade da kam Bonnie ins Bueno Nacho. Kim wollte sie erst ignorieren. Ron sowieso. „ Wade.“ „ Bueno Nacho.“, meinte das Supergenie auf der anderen Seite der Verbindung. „ Wo denn sonst? Aber jetzt kommt’s.“ Sie hielt einen der Zettel vor die Kamera des Kimmunicators. „ Das MUSS ich einfach überprüfen…“ Stimmte. „ WAS!?“, schrie Bonnie plötzlich. „ Was soll das heißen, ‚ Bueno Nacho behält sich vor, unerwünschte Personen nicht zu bedienen’? Wieso soll ich eine unerwünschte Person sein!?“ „ Es ist ganz einfach.“ Ned war richtig ruhig. Schließlich trug er nicht umsonst die Krawatte des Filialleiters. „ Der neue Mehrheitseigner und damit neuer Besitzer von Bueno Nacho…“ „ Beleidigt dieser Hanswurst dich etwa, Bonnie?“ Brick Flagg. Da musste Ned nun wirklich kurz schlucken. „ Ich wollte gerade erklären, dass es…“ Aber Ned kam mit dieser Erklärung nicht weit. „ Du weigerst dich also, Bonnie…?“ Kim hatte genug davon. „ Brick, er macht bloß seiner Arbeit.“, ging sie also dazwischen. „ Also wäre es nett, wenn du ihn los lassen würdest.“ Nur widerwillig ließ der Quarterback den Verkäufer los. „ Er soll gefälligst Bonnie bedienen.“ Uh, konnte der große Quarterback schon solche schweren Wörter? „ Darf er nicht.“ Kim hatte zwei Steckbriefe von Ned’s Tresen genommen. „ Wegen denen hier.“ ‚ Diese Person ist unerwünscht, ist nicht zu bedienen und hat lebenslanges Hausverbot. Sie ist, falls in einer Filiale angetroffen, sofort zu entfernen.’ Dazu noch ein deutliches Bild. Galt für Brick Flagg und Bonnie Rockwaller. Die Unterschrift war zertifiziert als jene, des neuen Mehrheitseigners. Am Montag im Unterricht war es so was von unübersehbar, dass Kim gar nicht davon angetan war, wie Ron sich statt auf den Unterricht lieber auf ein ganz bestimmtes Foto konzentrierte. Deswegen zerbrach Kim sogar einen Bleistift. Nachdem sie ihn so fest aufgedrückt hatte, dass die Spitze abgebrochen war. „ Also, mal echt. Wie kann man sich bloß in einer Woche so in ein völlig fremdes Mädchen verknallen?“ „ Das sieht mir ziemlich grünäugig aus.“, kommentierte Monique mit einem gewissen Lächeln und verschränkten Armen. „ Ich hab’ immer grüne Augen.“, antwortete Kim leicht patzig und pfefferte die Türe ihres Spinds zu. „ Du geiferst.“, konterte Monique. „ Ich geifer’ nicht.“, wehrte Kim sich. „ Doch, tust du.“ Was Kim nur mit einem Knurren quittierte. Heute gab’s in der Mittagspause: Pizza mit doppelt Käse. Ron hatte sich gerade zwei Stapel mit Pizza-Schnitten besorgt, da drängelte Bonnie sich in die Schlange. „ Hi, ich hab’ vorbestellt.“ Seltsamerweise bekam sie nichts von der undefinierbaren Pampe, die man nicht mal als Hundefutter ausgeben konnte. „ Vordrängeln gilt nicht, Bonnie.“, meinte Kim nur dazu. „ Seit wann hast du das Sagen?“, erwiderte die Braunhaarige nur. „ Nur weil du ab und zu nach Pekinese abflatterst, brauchst du dir nichts einzubilden.“ Ron mischte sich ein. „ KP rettet die Welt. Und zwar verdammt oft.“ „ Hallo? Wen interessiert’s?“, war Bonnie’s Meinung dazu. Kim brachte einen Konter. „ Es heißt Peking.“ Pekinese war ein Hund und Peking die Stadt. „ KP, du hast’s echt drauf. Du könntest Bonnie voll in den Hintern treten.“, sagte Ron dann auf dem Weg zum Tisch. „ Ich kann Bonnie nicht in den Hintern treten.“, wehrte die Teenie-Heldin aber ab. „ Du trittst Shego aber andauernd in den Hintern.“ „ Shego ist auch hardcore-böse. Bonnie… ist nur high-school-böse.“ Trotzdem dachte der Rotschopf kurz angestrengt nach. „ Nee, das ist nur schlecht für meine Schulakte.“ „ Was kommt in deine Schulakte?“ Monique kam endlich auch an. Ohne Schlabberfraß. Man wollte auch noch länger leben. „ Ach, wenn ich’s Bonnie mal zeigen würde.“ Also, Ron und Rufus schlangen die Pizzaschnitten runter, wie sonst nix. „ Ron? Warum?“, fragte Kim also. „ Bei Käsepizza gibt es kein Warum.“, schmatzte der Freund zwischen den letzten zwei Stückchen. Von einem Dutzend. „ Aber das ist nur die Cafeteria-Papp-Pizza.“, entfuhr es Kim verblüfft. „ Käse auf Pappe ist immer noch Käse.“ Da hatte er allerdings Recht. „ Okay, wer will `nen Nachschlag?“, fragte Ron allgemein. Rufus meldete sich natürlich gleich zu Wort. Doch mit dem Nachschlag wurde’s wohl nichts. Zuerst mal gab’s nur noch Schlabberfraß. Oder ‚ undefinierbare Bratensoße’, wie es auch genannt wurde. Nur war das nicht das Problem. Momentan jedenfalls. Das Problem war der leuchtende, geisterhafte Schemen hinter der Cafeteria-Tante. Ron erschrak, dass ihm die Haare zu Berge standen und er legte einen neuen Rekord auf zehn Metern hin, als er über den Tisch sprang um sich hinter Monique und Kim zu verstecken. „ Was hat er denn?“, wollte Monique also wissen. „ Klarer Fall von zuviel Käse.“ „ Woah, woah, woah, Kim. Es gibt kein ‚ zuviel Käse’.“, wehrte Ron sich noch. Andere Schreie waren zu hören. „ Außerdem sind das nicht die typischen Schlabberfraß-Schreie.“ Also, Kim musste zugeben, dass das nicht normal war. „ Es schreibt etwas.“, fiel es ihr auf. „ Mit undefinierbarer Bratensoße! Uäh!“, fügte Monique an. RON. „ Bitte sagt mir, dass es Ron Rieger schreibt. Bitte sagt mir, dass es Ron Rieger schreibt. Ihr wisst schon. Der Typ, der immer den Sport schwänzt.“, jammerte Ron. „ He, Alter.“ Ron Rieger stand direkt hinter ihm. „ Ich glaub’ der meint dich.“ RON STOPPABLE. Ron sank ohnmächtig in sich zusammen. „ Ron?“ Eine entfernte Stimme. „ Hallo? Ron? Alles klar?“ „ KP?“ Ron richtete sich langsam auf. War verständlicherweise ziemlich desorientiert für den Moment. Kein Wunder, er war ja auch daheim in seinem Bett. „ Du bist in der Cafeteria weggetreten. Diese Erscheinung hat deinen Namen an die Wand geschrieben. Erinnerst du dich?“ Yup. Wieso auch sonst, kauerte er plötzlich zitternd unter seiner Bettdecke? „ Was will dieser Geist nur von mir?“ „ Ach, komm. Das war garantiert kein Geist. Welcher Geist würde was mit undefinierbarer Bratensoße schreiben?“ „ Meinst du?“ Nur leicht streckte Ron den Kopf raus. „ Aber sicher. Ich lass’ das mal von Wade checken. Also, bis morgen.“ Ron würde doch nicht wegen so was die Schule schwänzen, oder? Jedoch schrie er in der Nacht. Wegen einer weiteren geisterhaften Erscheinung. „ Öh, hallo? Bin ich da richtig bei Ron Stoppable aus Middleton?“ Ein kleines Mädchen, halb durchsichtig und über seinem Bett schwebend. Mit Brille und recht unordentlichen, längeren Haaren. „ Hi, ich bin Myrtle. Ich habe eine Nachricht für dich.“ Nachricht? Äh, aber… „ Keine Sorge, alles tutti. In mir ist nur Liebe.“ Sie zeigte das V-Zeichen. „ Aber du wirst dich bei eurem nächsten Auftrag in große Gefahr begeben. In eine Gefahr, aus dem einer oder mehrere vom Team Possible sehr wahrscheinlich nicht lebend wieder herauskommt.“ Plötzlich jedoch begann sie zu verzerren. „ Scheiß Verbinduuuuunnnnngggg!“ Weg. Einfach verpufft. Als Ron am Morgen bei Kim vorbei kam, fand er doch definitiv etwas merkwürdig. „ Hi, Ron.“ Das Mädel „ Kann ich dich mitnehmen?“ Ron grinste über beide Backen. Vielleicht auch, damit Kim ihn wieder ansah. Irgendwie schien ihr was peinlich. So leicht rosa um die Wangen. „ Du hast ein Auto?“, fiel es ihr endlich auf. Ehrlich, ihr fiel der Kiefer auf den Boden. Das da in der Einfahrt war ein Porsche 928. Sie rieb sich die Augen. „ Ron? Hast du etwa wieder einen dieser…“, fragte sie extra. Man wusste ja inzwischen, wie Ron austicken konnte. „ Nö. Der stand heute Morgen vor der Tür.“ „ Dann scheint dich jemand ja wirklich zu mögen.“ Meinte jedenfalls auch Monique, als Kim und Ron aus dem Wagen stiegen, den sie auf dem Parkplatz der Schule geparkt gehabt hatten. Also, da fiel sogar Bonnie nix mehr dazu ein. Sie kontaktierten auf jeden Fall Wade wegen dem Soßen-Geist. Allerdings hatte er auch keine Peilung wegen dem Geist. „ Und die Soße?“ „ Das wollt ihr nicht wissen…. Bis nach dem Abschluss…. Von der Uni.“ „ Ich sage, wir vertrauen ihm in dem Punkt.“, meinte Monique dazu. Während der ersten Stunde fragte Monique Kim, wieso sie denn so krampfhaft versuchte, Ron nicht anzuglotzen. Nun, sie hatte einen nicht gerade jugendfreien Traum gehabt, die letzte Nacht. „ Boah. Mann, du bist echt ein verknalltes Schaf.“ Ron erregte aber noch größeres Aufsehen. Eben, weil er nicht nur das Foto von Yori total verträumt anglotzte, sondern auch etwas in einer kleinen, kubischen Schachtel. Doch das dicke Ende kam in der Stunde vor der Mittagspause. Die Türe des Klassenraums wurde aufgestoßen. „ Doctor Director!?“ Sofort sprangen Ron und Kim auf. Alleine schon die Anwesenheit der Chefin von GG war ein Zeichen für echte Probleme. Echt große Probleme. „ Gut aufpassen.“ Mit den zwei Worten setzte Ron Rufus auf dem Tisch von Monique ab. Zusammen mit dem Kästchen und dem Handbuch für Rufus-Pflege. Dann folgte er Kim und Doc. Director aus dem Raum. „ Was war das jetzt?“ „ Was steht an, Doctor Director?“, wollte Kim wissen, als sie die Schule verließen. Davor stand schon einer der besten Jets von GG. „ Vor knapp zwölf Stunden hat eine Verbrecherin mit Namen Ferra Moans eine Weltuntergangsmaschine gestohlen.“ Damit startete Director den Jet. „ Professor Bortel hatte sie im Internet angeboten. Agent Claire sollte die Waffe eigentlich bei Bortel sicherstellen. Doch wir haben den Kontakt mit ihm verloren. Er und der Professor sowie auch die Waffe sind verschwunden.“ Auf einem Monitor begann es aufzuleuchten. „ Die einzige verwertbare Spur ist diese Aufnahme.“ Eine junge, rothaarige Frau. „ Also, ihr großen Agenten da draußen. Ich bin Ferra Moans. Und hier habe ich eine nette kleine Weltuntergangsmaschine. Professor Bortel war so nett, eine Anzeige dafür ins Internet zu stellen. Aber das dürfte ja selbst jemand wie ihr mitbekommen haben. So, Leute. Die kralle ich mir und fordere euch heraus. Sucht mich doch. Vielleicht überlebt ihr’s ja sogar. Und… vielleicht solltet ihr ja die ach so süße kleine Teenie-Heldin Kim ‚ Ich kann ja nun wirklich alles’ Possible um Hilfe bitten. Ach, übrigens. Wenn ihr’s vergeigt, überleg’ ich mir, das Teil hier anzuschalten…“ Irres Gelächter folgte noch. „ Also das steht ja so nich’ im Superschurken-Handbuch. Ich meine, eine Weltuntergangswaffe benutzen zu wollen. KEINER ist so bescheuert.“, kommentierte Ron. Och, da würden schon ein oder zwei Leutchen einfallen. „ Und wieso ausgerechnet wir? Was ist mit den anderen Top-Agenten von GG?“, wollte Kim derweil von Betty Director wissen. „ Alle unsere Agenten waren darauf angesetzt. Aber wir haben den Kontakt zu jedem einzelnen verloren.“ Dr. Director seufzte. „ Ihr seid unsere letzte Hoffnung.“ Wie sah der Plan aus? „ Die letzte bekannte Sichtung von Ferra Moans ist im Bermuda-Dreieck. Wir müssen verdeckt vorgehen. Ihr beide werdet euch durch die Luftschächte in das Gebäude begeben während ich als Gast auftrete. In den Fächern unter euren Sitzen ist die nötige Ausrüstung. Allerdings können wir nicht so einfach mit dem Jet ankommen. Ihr beide werte mit Transport-Torpedo-Kapseln die Insel erreichen. Lasst euch bloß nicht erwischen, sonst…“, erklärte Doc Director. Nur Minuten später schälten sich beide Teens aus ihren schützenden Neoprenanzügen während die beiden torpedoförmigen Transportkapseln im Meer versanken. Kurz sah Ron weg. Schließlich ließ Kim grade den Saum des zu ihrer Tarnung gehörenden Kleids fallen. Hellblau. Schulter- und rückenfrei und nur am Hals gehalten. Bis zur Hüfte an den Seiten geschlitzt. Ein heißes Teil. Noch kurz die Haare unter die schwarze Kurzhaarperücke gesteckt und fertig. Ron trug einen feinen schwarzen Smoking. Noch ein paar Minuten später darauf waren beide in einem ziemlich engen Luftschacht des Clubhotels ‚ Bermuda-Dreieck’. Sie sahen die Falle gar nicht erst kommen. Zuerst wollte Kim sich besser hinlegen und die Decke mehr über ihren Körper ziehen. Doch dann bemerkte sie, dass sie weder in ihrem Bett lag, noch da eine Decke war. Und ihr war kalt, weil sie keinen einzigen Fetzen Stoff mehr an ihrem Körper trug. Sie befand sich in einer hell erleuchteten Kabine. Decke, Boden und drei Wände waren völlig weiß. Auf der anderen Seite konnte sie Ron erkennen, der in derselben Lage wie sie schien. „ Ron! Ron, wach auf!“ „ Noch fünf Minuten, Mom.“, murmelte der Junge schlaftrunken. „ RON!“ Okay, damit war er wach. „ KP!“ Gleich darauf wurde er seines Adamskostüms bewusst. Stand ja auch damit direkt vor Kim. Die hatte ihre beiden Hände an der trennenden Scheibe. „ Gwah!“ Hastig versuchte er sein ziemlich gut ausgestattetes bestes Stück zu verbergen. „ Gwah!“, wandte er sich hastig um als er glatt mehrere Sekunden Kim’s Körper bewundert hatte. „ Tut mir wirklich sorry...“, brachte er nur stotternd raus. „ Schon okay, Ron. Ist ja nicht so, dass wir noch nie Onkel Doktor gespielt hätten.“ Damit hatte sie ihre Arme vor der Brust verschränkt. „ Sehen wir zu, dass wir einen Weg hier raus finden, okay?“ „ Och, seid ihr beiden etwa schon wach?“, kam eine Frauenstimme von irgendwo her. „ Ferra Moans.“, knirschte Kim. „ Macht euch nicht die Mühe, mit mir sprechen zu wollen. Während ihr hier gleich qualvoll abkratzt, bin ich schon längst auf dem Weg nach Washington, um den Präsi abzumurksen. Also, passt jetzt gut auf, wenn wenigstens einer von euch überleben soll. Ihr befindet euch in luftdicht verriegelten Kabinen auf dem Grund des Ozeans. Natürlich habe ich euch sämtliche Möglichkeiten genommen, da raus zu kommen. Ist doch weltbekannt, wie erfindungsreich ihr seid. Aus euren Kabinen wird gleich die Luft abgesaugt. Ihr habt genau fünfzehn Minuten zu leben, wenn das anfängt. Fünf Minuten vor eurem sicheren Tod wird ein Schalter aus dem Boden kommen. Wenn einer von euch den Schalter drückt, wird in die Kabine des Anderen wieder Luft eingelassen. Schön langsam natürlich. Dafür wird dann in seine Kabine eine Mischung aus einem hochwirksamen Neurotoxin und Halon eingeblasen, wenn der Rest des Sauerstoffs abgesaugt ist. Sobald sicher ist, dass einer von euch sich die Radieschen von unten ansieht, wird der Überlebende frei sein, keine Sorge. Womit ich aber trotzdem mein Ziel erreicht hätte.“ Noch das typische böse Lachen laut Tradition für Superschurken. Als Ron die Lage kapierte, flippte er aus und rannte schreien und mit den Armen wedelnd im Kreis herum. „ Ron!“ Kim schlug gegen die durchsichtige Wand. „ Krieg dich ein! Du musst deine Luft sparen!“ Langsam beruhigte der andere Teen sich. „ Ron, sie mich an.“ „ Wir sind fertig, KP.“, heulte Ron als er sich umdrehte. „ Wir haben unseren letzten Naco gegessen.“ Wie traurig er klang. „ Wir schaffen das, Ron. Wir kommen hier wieder raus. Schließlich sind wir das Team Possible. Für uns ist nichts unmöglich. Denk mal, was wir alles schon erlebt haben.“ Jetzt standen beide an der Scheibe und hatten ihre Hände daran gelegt, dass sie die des anderen so gut wie möglich spiegelten. War ja klar, was jetzt kommen musste. Das typische letzte, tiefgehende Gespräch vorm Ende. Ganz nach dem Handbuch für Helden, das Kapitel für ineinander verschossene Teenie-Helden. „ Ja, das waren Zeiten. Weißt du noch? Damals, das mit Arnie Custer?“ „ Du hast mit der Steinschleuder auf ihn eingeprügelt. Ich musste dich von ihm runter zieh’n.“ „ Ich wollte ihn nur davon abhalten, dir weh zu tun.“, wollte Ron sich noch wehren. „ Das weiß ich doch. Du hast mich beschützt.“, erwiderte Kim ruhig und sanft. Beinahe zärtlich. Beide hatten die Augen geschlossen. „ Du hast mich immer beschützt. Du warst immer da, wenn ich dich gebraucht habe. Auch damals, als Drakken den Erdkern anzapfen wollte.“ Kurz lachte Ron auf. „ Er dachte, das wäre bloß ein mit Käse überzogenes Haus.“ Waren beide kurz still. Die Luft wurde knapp. Konnten beide schon nicht mehr stehen. Sie knieten einander gegenüber, immer noch die Hände an der Scheibe. Als ob Ron Kim’s Gedanken schon erraten könnte. „ Kim, wir wissen beide, dass Bonnie dich immer aufzieht, dass wir praktisch immer zusammen rum hängen und du keinen Lover-Freund hast, weil du immer damit beschäftigt bist, die Welt zu retten. Aber lass dir mal was von einem jungen Mann sagen. Du bist unabhängig, intelligent, stark, schlau, bist toll in Form und selbstbewusst. Du bist wunderschön. Eine der schönsten Frauen, die ich je getroffen habe. Du hast ein gutes Herz und sorgst dich mehr um andere Leute als um dich. Du hast schon so oft die Welt gerettet und nichts dafür verlangt. Für dich war das immer keine große Sache. Du warst immer mit ganzem Herzen bei der Sache. Wenn dich jemand so nicht akzeptieren kann, dann hat er dich nicht verdient. Bleib bitte so. Denn so ein gutes Wesen darf nicht verloren gehen.“ Für mehrere Sekunden empfand Kim eine innerliche Wärme… WAS!? Aber… „ Mein Großvater hat mir mal was erzählt.“, machte Ron weiter. „ Wieso man nicht töten darf, beispielsweise. Weil es immer jemanden gibt, der traurig ist, wenn jemand stirbt.“ Oh, Ron. Nein! „ Jetzt habe ich sogar begriffen, was er damals gemeint hat.“ Ron blieb erstaunlich ruhig. „ Wenn jemand stirbt, gibt er seine Wünsche, seine Träume und seine Hoffnungen an die Lebenden weiter. Besonders an seine Lieben. Auch deshalb wird der Eindruck, den man im Universum hinterlässt niemals verblassen. Und weil Gefühle wie Liebe, Freundschaft und Hoffnung uns soviel Kraft verleihen können, überbrücken sie auch Raum und Zeit. Deshalb sind wir nie allein. Zu keiner Sekunde unseres Lebens. Deshalb werde ich immer da sein, wenn du mich brauchst. Hier in deinem Herzen.“ Kim schluchzte. Tränen rannen ihr in Strömen über die Wangen. „ Nein, Ron. Bitte. Bitte, nicht.“, hauchte sie. „ Deshalb werde ich immer und für alle Zeit weiter leben. Hier, in deinem Herzen.“ Seine Hand war jetzt auf Brusthöhe von Kim. Hätte er durch die Scheibe gegriffen, hätte er ihr Herz spüren können. Aber vielleicht tat er das auch so. „ Deshalb gebe ich jetzt meine Wünsche, meine Hoffnungen und meine Träume an dich weiter. Das ist mein Schicksal. So habe ich mich entschieden.“ Aus dem Boden war grade der verhängnisvolle Knopf gekommen. Eines dieser Buzzer-Teile. Ron hieb mit der Hand rauf. Mit aller Kraft. Das in seine Zelle strömende Gasgemisch holte ihn von den Socken und tauchte ihn in eine undurchdringliche, schwarze Wolke. „ Nein… Ron…“ Er durfte nicht gehen. Sie brauchte ihn doch… Kim meinte noch, da ein Licht in der Wolke zu sehen, bevor sie das Bewusstsein verlor. Sie… liebte ihn doch… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)