Remember von Ranma (Erinnere dich) ================================================================================ Kapitel 1: One -------------- Remember - Erinnere dich Kapitel I Der Wind rauschte durch die Blätter der alten Eiche, die vor einem alten, schon fast zerfallenem Haus stand. Lange schon hatte hier keiner mehr gewohnt. Daher verblasste auch die alte Schönheit des Hauses und es sah betrübt und einsam aus. Einst hatten hier viele Kinder dem Haus seinen Glanz und die Schönheit verliehen; das Lachen der Kleinen erfüllte die Umgebung mit einem Hauch von Freiheit und Frieden. Doch nun, 120 Jahre nach dieser Zeit, sollte das Haus wieder seinen alten Glanz und seine Schönheit zurückbekommen. ~ Der Umzugswagen stand vor der prächtigen, alten Tür, welche mit alten Malereinen und Schnitzereien versehen war. Noch nie hatte sie so etwas gesehen. Noch nie hatte sie so ein Zauber erfasst. Ihr lief es eiskalt den Rücken hinunter. Diese Schönheit - diese Freiheit - diese Ruhe. Auf ihrem Gesicht machte sich ein zaghaftes, aber freundliches, Lächeln breit. Noch vor wenigen Tagen war sie es leid, leid dauernd in eine neue Stadt, eine neue Umgebung zu ziehen. Ständig kam ihrem Vater etwas Neues in den Sinn. Durch seine Arbeit war er gezwungen öfters umzuziehen. Neue Aufträge bedeutete neuer Ortswechsel. Sie hatte es satt, doch nun - endlich - sollte dies der Ort sein, an dem sie bleiben wollten - Ein idyllisches altes Haus am Waldrand und nur wenige hundert Meter von der Dorfmitte entfernt. Sie liebte es. Nach kurzem Zögern legte sie ihre Hand auf die Klinke der alten Tür und drückte sie sachte nach unten, nachdem sie den Schlüssel im Schloss umgedreht hatte. Mit wenig Kraft drückte sie die Tür auf und war fasziniert. Das Haus sah schon von draußen wunderschön für sie aus, aber das? Sie trat ein. Setzte sachte einen Fuß vor den anderen und lies ihren Blick wandern. Die Fenster sahen von innen noch viel schöner aus, als sie es schon von außen waren. Aus dem Barock musste diese Kunst stammen. Ihr Blick begann weiter zu beobachten. Oben an der Decke im großen Korridor waren Wandmalereien angebracht. Durch näheres hinsehen erkannte sie einen Engel, welcher die Hand einem Menschen zustreckte, doch dieser schien nicht zu reagieren. "Faszinierend!" Sie legte beide Hände in ihren Nacken. Langsam ging sie weiter in das Haus hinein und trat einige Schritte auf der Treppe nach oben. Jeder Schritt auf einer der Stufen knackte, da die Treppe schon ziemlich morsch und alt war. Doch das schreckte sie nicht ab. Sie war schon jetzt vom Zauber dieses Hauses gefangen. "Halle?" Eine Stimme durchdrang ihre Abwesenheit und sie drehte sich blitzartig um. "Ja Vater?" Sie blickte zu einem ältern Mann Mitte 40. Es war ihr Vater - ein "Spinner" so wie ihn alle nannten. Er war bis heute überzeugt davon, dass es eine Parallelwelt zu der unsrigen geben würde. Doch niemand wollte ihm auch nur einen Glauben schenken, dass er Recht haben könnte. Nein, für alle war es nur eine Spinnerei eines Verrückten, der seine Frau auf tragische Weise verloren hatte. Halle ging auf ihren Vater zu und schaute ihn erfreut an. Lange war es her, dass ihr Vater dieses Lächeln gesehen hatte. Seit dem Verschwinden ihrer Mutter war Halle in sich zurückgezogen, vermied jeden Kontakt zur Außenwelt und schwieg fast nur noch. Jedes Gespräch, welches ihr Vater auch mit ihr anfangen wollte, ließ sie mit wenigen Worten wieder fallen. Es gab nur noch ein Kommunikationsmittel welchem sie treu blieb - "Cans", ihr Tagebuch. Sie hatte es kurz vor dem Verschwinden ihrer Mutter bekommen. Halle hatte es nie richtig verkraftet, dass sie plötzlich nicht mehr da war; dass ein Teil ihres Lebens verschollen war. "Lass uns die Sachen auf die Zimmer bringen, danach können wir ja zusammen die Umgebung erkunden." Ihr Vater warf ihr einen freundlichen Blick entgegen, den Halle nicht aufnahm. Ihr Kopf war gesenkt, die Arme umschlossen ihren Körper, als wenn sie sich selbst vor jemandem oder etwas schützen wollte. Ein kurzes Nicken war die Antwort auf den Vorschlag ihres Vaters. Mit einem Ruck nahm sie ihren Rucksack auf den Rücken, nahm ihren Koffer in die eine Hand und den Schlafsack in die andere. Vollbeladen und mit schweren Schritten ging sie die Treppen hinauf, jeder Schritt ein neues Knautschen. Oben angekommen schlenderte sie den langen Gang entlang, der vor ihr lag. Sie hatte keine Ahnung, was in all den Zimmern verborgen lag, sie wusste nur, dass sie in das Zimmer am Ende des Ganges wollte; an jenes, dass eine schmale Tür hatte, die vor Freiheit nur so glänzte. An der Tür angekommen ließ sie ihren Koffer und ihren Schlafsack fallen und schaute sich die Schnitzereien in der Tür an. So etwas hatte sie noch nie in ihrem ganzen Leben vor sich gehabt. Dieses Bild ähnelte einem Märchen, welches sie als kleines Kind von ihrer Mutter erzählt bekommen hatte. Sie war begeistert von der Pracht, die dieses Bild von sich gab - eine Elfe, spielend mit einer Traube, hoch oben sitzend auf einem dünnen Ast eines alten Baumes. Sie ließ das Bild einige Minuten auf sich einwirken, bis sie sich entschloss die Tür zum Raum zu öffnen. Der Raum, in welchem sie sich nun befand, war nicht sonderlich groß, eher klein, verstaubt und ziemlich verdreckt. Aber das störte sie nicht. Sie schmiss ihre Sachen neben das darin stehende Bett und nahm dann ihren Schlafsack zur Hand. Sie öffnete ihn und legte ihn auf das Bett, bevor sie sich darauf schmiss und in Tagträumen versank. "Und hast du ein schönes Zimmer gefunden?" Ihr Vater schaute mit dem Kopf durch den Türspalt und trat dann ein. Halle nickte ihm zufrieden zu. "Hier gefällt es mir Vater. Alles ist so friedlich hier und wenn man aus dem Fenster sieht, kann man die alte Eiche vor dem Haus sehen." Sie seufzte kurz auf. "Wenn doch nur Mum hier wäre. Ihr würde es hier sicher auch gefallen. Sie liebte doch die Natur und die Freiheit so sehr. Sie liebte es, wenn die Vögel sie am Morgen aus ihrem Schlaf sangen und der Wind ihr um die Haare strich.." Gavin, so hieß ihr Vater, setzte sich zu seiner Tochter ans Bett und legte die Arme um sie. Er wusste genau, dass er jetzt niemals die passenden Worte finden würde um sie zu trösten, aber das hielt ihn von nichts ab. "Deine Mum wäre jetzt auch sehr stolz auf dich." sagte er mit einem sanften Ton, als er ihr dabei behutsam über die Haare strich. "Ruh' dich nun ein wenig aus, wir reden später weiter. Wenn du möchtest kannst du auch etwas an die frische Luft gehen; ich habe leider noch etwas zu erledigen!" Er gab Halle einen sanften Kuss auf die Stirn bevor er das Zimmer wieder verließ. Halle ließ sich auf ihr Bett mit einem großen Seufzer zurückfallen, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und dachte nach. Ihr gingen so viele Gedanken durch den Kopf; so viele, dass sie nach einigen Minuten des Nachdenkens im Schlaf versank. Am nächsten Morgen wurde sie vom Zwitschern der Vögel geweckt, die auf dem Sims ihres Fensters saßen. Sie rieb sich die Augen, krabbelte noch etwas wackelig aus dem Bett und begann sich dann auf den Weg nach unten in die Küche des Hauses. Durch einen von ihrem Vater gegebenen Lageplan des Hauses, wusste sie genau wo alle Zimmer des Hauses waren. Die Küche musste demnach unten sein. Im großen Korridor angekommen, nahm sie den Plan zur Hand. "Rechts entlang und die dritte Tür links." murmelte sie leise vor sich her, als sie auch schon begann dorthin zu gehen. "Guten Morgen" Ihr Vater kam ihr mit guter Laune am Morgen entgegen. Legte einen Arm um ihre Schulter und lächelte vergnügt drein. "Was hast du heute schönes vor mein Schatz?" fragte er seine Tochter und diese schaute ihn etwas bedrückt an. "Ich werd' mir die Umgebung etwas genauer ansehen." Sie schnappte sich das Brötchen, welches Ihr Vater in der Hand hatte und biss herzhaft hinein. "Danke Vater und bis später!" Noch bevor ihr Vater etwas sagen konnte, rannte sie den Weg zurück, öffnete die Tür des Hauses und verschwand. Gavin schüttelte nur leicht den Kopf und nahm dann seinen Weg in sein neu eingerichtetes Arbeitszimmer. Kapitel 2: Second ----------------- Kapitel II Draußen angekommen lief Halle den Weg zum Tor entlang. Die Bäume, die rund um den Weg gesetzt waren, versetzten sie in großes Staunen. Es war nicht das erste Mal, dass sie so eine Farbenpracht der Blätter sah. Damals, als sie noch bei ihrer Mutter und ihrem Vater in dem kleinen Apartment in Griffith lebte, eine kleine Stadt nicht weit entfernt von Sydney, sah sie diese Pracht öfter. Eine Allee, die an ihrem Apartment vorbei verlief, hatte auch die schöne Farbenpracht der Blätter im Herbst, so wie sie es jetzt sah. Blutrot leuchteten die Blätter im Sonnenlicht auf; sie senkten sich sanft auf und ab, wenn der Wind sie leicht strich. Halle nahm eines der auf dem Boden liegenden Blätter in ihre Hände und strich sanft mit den Fingern darüber. Vorsichtig zog sie mit ihrem Zeigefinger die Adern der Blätter entlang. Es war ein aufmunterndes Gefühl für sie, eine Art Erinnerung. Ihre Mutter erklärte ihr einst, dass selbst ein Baum, jedes Blatt von ihm, Leben in sich tragen würde und dass man deshalb sehr vorsichtig mit jedem von ihnen umzugehen hätte. Sie seufzte kurz auf. In ihren Erinnerungen hatte sie alles noch so friedlich behalten, so normal. Zusammen mit ihrer Mutter das noch einmal zu tun - war es denn zu viel verlangt? Tränen schlichen sich in ihre Augen. "So ein Unsinn!" sagte sie plötzlich verärgert, warf das Blatt zu Boden und ging geradewegs zum Tor. Wütend ballte sie ihre Hände zu Fäusten. Warum hatte sie auch an diesem Tag aufs Meer hinaus fahren müssen.. warum gerade an diesem? Die Wettervorhersagen kündigten diesen Sturm doch an, jeder wusste es. Wieso? Wieso konnte sie ihre Forschungsarbeiten nicht verschieben? Wütend schlug Halle ihre Fäuste gegen die Gitterstäbe des Tores. "Ach Verdammt!" Mit einer gezielten Bewegung drehte sie ihren Körper so, dass sie nun mit dem Rücken zum Eingangstor stand. Langsam ging sie in die Knie und ließ ihren Körper dem Boden entgegen rutschen. Es tat gut sich auch mal gehen zu lassen, zumindest empfand sie das so. Mit angewinkelten Beinen saß sie nun am Boden, mit dem Rücken angelehnt an die Stäbe. Ihr Blick wandte sich dem Boden zu. Ihre Hände falteten sich schon fast von selbst. Halles Gedanken schweiften ab in Erinnerungen von damals; - An jene aus glücklichen Zeiten. "Wieso bist du so traurig?" fragte sie plötzlich eine ihr unbekannte Stimme. Erschrocken wendete sie ihren Blick umher, suchte nach dem, dessen Stimme sie aus den Erinnerungen zu holen schien. Mit leichter Nervosität stand sie vom Boden auf und ließ ihren Blick durch die Öffnungen des Tores wandern. "Wer bist du?" Mit zögernder Stimme vermochte sie zu wissen, wer nach ihr fragte. Wer nach dem fragte, was sie tat. Mit leichter Arroganz trat ein Junge hinter einem der Bäume hervor, die außerhalb ihres Grundstücks standen. "Mein Name ist Calen James" sagte er mit einem fast schon höhnischen Ton zu ihr. "Calen.." kam es leise und zaghaft über ihre Lippen. Der Junge ihr gegenüber schaute sie unglaubwürdig an. Sie kam ihm verwirrt und leicht apathisch vor. So jemanden wie sie hatte er noch nicht vor sich gehabt. Jemand, der so viel Traurigkeit und Abwesenheit ausstrahlte, wie sie es tat. "Du kannst mich C.J. nennen; das tun hier alle!" Halles Blick erhob sich zu dem Seinigen. Mit einem abwesenden Lächeln sagte sie ihm, dass sie Halle heißen würde und hier erst seit gestern leben würde. Durch Nachfragen von ihm, beantwortete sie einige Fragen, die er gerne wissen wollte. So erfuhr er einiges über sie, eben das Übliche - Alter, Hobbys und etwas über ihren Vater. Mit einer abrupten Bewegung streckte er seine Hand durch die Zwischenräume der Gitterstäbe. Halle schaute seine Hand an, hob dann ihren Blick, sodass sich ihre Blicke genau trafen. Ihr kam der "Neue" so anders vor, anders als die Jungen, die sie von ihrer alten Heimat her kannte. Es war ihr unangenehm, dass sah man ihr an, als plötzlich ihr Blick dem Boden zu schweifte. Der Junge ihr gegenüber wusste nicht recht wie er darauf hätte reagieren sollen. Langsam zog er seine Hand zurück, steckte sie in seine Hosentasche. "Ich wollte dir nicht zu Nahe treten." Sie schüttelte nur den Kopf. Ihr zu Nahe treten? Wie denn bitte..? Sie ließ doch keinen an sich heran. "Es ist nur alles so neu.." versuchte sie sich aus der Affäre zu ziehen. C.J. sah sie an. Sein Blick wanderte von oben nach unten. Ja, das Mädchen ihm gegenüber - er fand es hübsch. Ihre Augen, leer - trotzdem so erfüllt. Er fand Interesse daran zu finden. "Ich.." Sein Blick schweifte den von Ihr. "Ich muss nun gehen. Mein Vater, ich muss ihm noch helfen!" Mit einer raschen Bewegung drehte sie sich um und lief den schmalen Weg unter den Bäumen entlang zum Haus zurück. "Warte!!!" Sie hielt im Schritt inne und schaute über die Schulter, zurück zu ihm. "Sehen wir uns wieder?" Sein Blick wirkte verzweifelt und gleichzeitig mit Hoffnung erfüllt. - Ein Lächeln ging über Halles Lippen. Dann wandte sie ihren Kopf wieder in die Richtung, in die sie lief. Calen schaute ihr noch eine Weile lang nach, bis sie schließlich hinter der großen Eingangstür des Hauses verschwand. "Halle..." flüsterte er leise, als er gemütlichen Schrittes den Waldweg entlang lief. "..sehen wir uns wieder?" Kapitel 3: Third ---------------- Kapitel III Endlich de Tür hinter sich geschlossen, lehnte Halle sich gegen diese. Dieser Junge, ging es durch ihren Kopf, was bildete der sich nur ein? Kommt und mischt sich gleich in ihre Angelegenheiten ein, obwohl sie ihn doch gar nichts angingen. Sie seufzte kurz auf. Eigentlich war er ja schon ganz nett, auf eine gewissen Art und Weise; trotzdem schien er ihr zu aufdringlich. Es ging ihr regelrecht gegen den Strich. Er kannte sie nicht mal und erkundigte sich auch schon nach einem zweiten Treffen? Was hielt er von ihr? Halles Blick wandte sich dem Boden zu, so wie er es so oft tat. Ihr ging es gut so. Die Welt kam ihr dann nicht mehr so vor, als wenn jeder auf sie allein starren würde. Sie sah es ja nicht und so wollte es auch gar nicht sehen. Sie wollte ganz allein für sich leben, frei sein, nachdenken. "Halle?" Ihr Vater kam mit besorgtem Blick auf sie zu, gesellte sich neben sie und legte ihr einen Arm um die Schulter. "Was ist passiert?" Halle schüttelte nur zaghaft den Kopf. Ihre apathische Weise - mit dieser kam nicht einmal ihr Vater zurecht. Sanft strich ihr Vater mit der Handfläche über ihren Rücken, um ihr zu zeigen, dass er für sie da sei, doch Halle wollte seine Hilfe nicht in Anspruch nehmen. "Ich bin in meinem Zimmer.." sagte sie abwesend und wich aus den Armen des Vaters. Gavin schaute ihr nach als sie die Treppen hinauf lief in den ersten Stock. "Sie wird immer komischer.." Er ließ einen Seufzer von sich weichen. Man sah es ihm an. Es ging nicht spurlos an ihm vorüber; alles was seine Tochter anbelangte, belangte auch ihn; wenn auch nicht so stark. Mit langsamen Schritten begab sich Gavin in die Wohnstube des Hauses. Dort angekommen ließ er sich in den alten Sessel fallen und schloss die Augen. Seine Gedanken kreisten nur um Halle. Was war nur aus seinem einst so glücklichen, jungen, hübschen, lebensfrohem Mädchen geworden? Sie kam ihm wie verwandelt vor. Klar, sie hatte einen großen Verlust erlitten, als ihre Mutter verschwand; aber das war schon vor mehreren Jahren in der Vergangenheit passiert. Nahm Halle dies so sehr mit, oder gab es noch einen anderen Grund? Schon etwas ermüdet griff Gavin zu einem seiner alten Bücher, das auf dem Wohntisch, direkt neben dem Sessel, lag. "Verwandlung des ICHs" lautete der Titel des Buches, der um eine Frau handelte, die nach einem schweren Schicksalsschlag wie verwandelt war. Wie auch Halle hatte sie einen wichtigen Teil ihres Lebens verloren, ihren Sohn "Arthur". Nach diesem tragischen Erlebnis wurde die Frau apathisch, zog sich ganz in sich zurück und begann zu guter letzt einen Freitod. Mr. Sullivan, so hieß Gavin mit Nachnamen, kaufte sich das Buch auf den Rat von Mr. Andrews. Er war der Mann auf den Gavin alles setzte um Halles Schweigen zu brechen. Doch vergeblich. Sie gab keinerlei Besserung aufzuweisen. Anfangs dachte Gavin noch seine Tochter bräuchte Zeit, Zeit um Vertrauen zu Mr. Andrews aufzubringen, doch noch 10 langen Monaten, gab er auch diese Hoffnung auf. Mr. Andrews, Halles Psychiater, schaffte es nicht an Halle heran. Nicht mal ein kleines bisschen. Er versuchte alles: "Therapie mit Spielzeug, Tieren, Denkaufgaben..." Doch das kleine Mädchen sprang einfach nicht auf die Hilfe des Mannes an. Jeden dritten oder vierten Abend, wenn Gavin seine Tochter bei ihm abholte, wirkte sie immer mehr in sich gekehrt; bis Mr. Sullivan nach 10 langen und unnützen Monaten die Therapie seiner einzigen Tochter abbrach. Halle schien folglich davon begeistert zu sein. Nach diesen Monaten sah ihr Vater endlich mal wieder ein Lächeln auf ihren Lippen. Er war so stolz auf seine Kleine. Von diesem Tag ab, so dachte er, konnte es nur noch besser werden. Doch bis heute bleib Halle in sich gekehrt. Gavin erwachte aus den Erinnerungen an vergangene Tage auf, kam zurück in die Realität. Mit einer energischen Handbewegung ließ er das Buch auf den Tisch fallen. Dann legte er sich wieder weit zurück in den Sessel, lehnte den Kopf zurück an die Lehne und schaute zur Decke. Oben war deutlich eine alte, schon verblätterte, Wandmalerei zu erkennen. Mr. Sullivan glaubte darin einen Mann zu erkennen, der zu Gott hinauf sah und Flügel als Treue bekam. Eine Hoffnung? Er seufzte auf. Wie gerne würde er mit seiner Kleinen über das Vergangene, das Geschehene, reden; ihr versuchen zu erklären, warum alles einmal passiert... Aber keine Chance. Jedes Mal das gleiche Spiel; Gavin fing an zu reden und Halle wurde apathisch. Langsam aber sicher schien auch Gavin an seinen letzten Reserven zu nagen. ~ Die Vögel am Fensterbrett zwitscherten ihr frech zu, sangen ein Lied für sie. Schienen sie aufzumuntern zu wollen. Wie eine Ballettaufführung sah das ganze aus. Die Spatzen flogen in hohen Kreisen über die alte Eiche hinweg, der Zaunkönig zwitscherte sein Lied entgegen, die Amseln schlugen mit den Flügeln wild hin und her, als wollten sie tanzen und der Falke saß oben auf einem der Äste und schaute sie zielstrebig an. Halle musterte nur ihn. Die anderen Vögel bemerkte sie gar nicht, nicht einmal, als ein kleiner Spatz direkt vor ihr saß. Für sie allein zählte nur der Blick zu dem großen, starken Falken, der wachsam auf sie Niederblickte. Ein kaum sehbares Lächeln huschte über ihr Gesicht, verschwand aber zugleich wieder, als ein lautes Geräusch die Vögel aufschreckte und sie davon flogen. Ihr Blick wandte sich dem Trüben zu, die Hände wurden zittrig und ihr Atem wurde langsam. Mit einer kurzen Bewegung strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die wegen des Windzuges hin und her flatterte. "Puh.." Mit weichen Schritten ging sie dem Bett entgegen, legte sich mit einem Jauchzen darauf und schaute dann im Zimmer umher. Ihre Gedanken drehten sich immer noch um den Falken... oder doch nicht? Was war das? Woher kam dieses Gefühl plötzlich? "Sehen wir uns wieder?" hallte es durch ihren Kopf, immer und immer wieder. Wie eine ständig tickende Uhr. Wer war dieser Junge, dass er so tiefe Spuren in ihrem Unterbewusstsein hinterließ? Hastig schüttelte Halle den Kopf. "Verschwinde!" Sie schrie um sich, fuchtelte mit den Armen in der Gegend herum; schlug alles um sie herum weg. "Hau ab!... Hörst du nicht?... Hau ab!!!" Halle wurde immer traumatischer. "VERSCHWIIIIINNDEEEEEEEEEE!!!!" Sie nahm ihre Hände an die Stirn, drückte sie feste an sich. Vergrub dann den Kopf zwischen den Knien und hielt ihre Hände an den Hinterkopf gedrückt. Tränen begannen ihre Augen zu füllen; ihre Zitteranfälle begannen stärker zu werden. Mit fast schon erschöpfter Stimme flüsterte sie vor sich her: "Helft mir.. Wo seid ihr denn alle hin? ...Ist denn keiner hier?" Die Tränen bahnten sich ihren Weg über die Wangen. Mit fast schon letzter Kraft nahm sie ihre Bettdecke in die Hände und krallte sich darin fest. "So geh doch.." bat sie schon hilflos, doch es sollte noch kein Ende nehmen. Ihre traumatischen Anfälle wurden stärker; immer öfter kam nun das Gefühl in ihr hoch - ein Gefühl, dass sie nicht mehr kennen wollte; - eine Gefühl, dass sie vergessen wollte. Erschöpft fiel sie dann in sich zusammen. Eingerollt wie ein Igel lag sie nun auf dem Bett; müde von den Strapazen. Kapitel 4: Fourth ----------------- Kapitel IV Mitten in der Nacht wurde sie von einem Geräusch wach. Sie richtete sich mit dem Oberkörper schreckhaft auf. Krallte sich mit den Fingern in der Bettdecke fest und schaute verwirrt um sich. Woher kam nur dieses Geräusch? Ihr Blick wanderte durch die einzelnen Abschnitte ihres Zimmers. - Nichts war zu sehen. Erschrocken zündete sie sich eine der Kerzen an, die auf ihrem Nachttisch lagen. Nun konnte sie die Sache schon klarer erkennen; doch woher das Geräusch kam blieb ungewiss. Halle stand mit der Kerze in der Hand vom Bett auf und durchleuchtet jede einzelne Ecke des Zimmers. Selbst unter dem Bett schaute sie nach; doch nichts fand sich. War wohl nur der Wind, versuchte sie sich einzureden, als sie sich wieder ins Bett legte und die Kerze ausblies. Kaum war das Licht der Kerze erloschen vernahm Halle erneut das Geräusch. Es fuhr ihr eiskalt den Rücken hinunter. "Ist da wer?" fragte sie schüchtern, aber sie bekam keine Antwort. "Hallo..?" Sie zog ihre Decke bis zur Nasenspitze hoch. Angst durchfloss ihren Körper. Ihre Hände zitterten, der Kopf konnte nicht mehr klar denken. Sie schnaufte. Als sich ihre Atmung beruhigt hatte bemerkte sie, dass es totenstill war. Langsam zog sie die Decke runter und schaute abermals um sich. Mit runzelnder Stirn vernahm sie einen leichten Lichtball. Ihr Kopf lehnte sich zur Seite. Was war dieses Etwas? Halle richtete sich auf, ließ die Beine über die Bettkante fallen und stand dann auf. Mit vorsichtigen Schritten ging sie auf den Lichtball zu. Diese Wärme, diese Geborgenheit, dieses Vertrauen; sie kannte es, aber doch schien es ihr so fremd. Sie streckte vorsichtig die Hand danach aus, ohne dabei Furcht zu verspüren; doch kurz bevor sie das Licht berühren konnte wich es zurück. Sie zuckte zurück. "Uh.." kam es über ihre Lippen, die Finger verkrampften sich. Das kleine Licht leuchtete nun heller auf. Halle verstand nicht recht was dies zu bedeuten hatte. Vielleicht war es ja auch nur ein Traum? Sie rieb sich die Augen. Doch als sie die Augen wieder öffnete, war das Licht immer noch klar und deutlich vor ihr erkennbar. "Wer..", sie schluckte, "..wer bist du?" Das Licht tanzte vor ihr hin und her. Es schien als wollte es ihr etwas mitteilen. Aber Halle verstand die Mitteilung nicht. "Aber was..?" Das Licht begann durch ihr Zimmer zu schweben und verschwand dann durch das Schlüsselloch ihrer Tür in den Gang. Sie stutzte bevor sie sich eine Kerze nahm, sie anzündete um dann dem Licht zu folgen. Mit einer zaghaften Bewegung legte sie ihre Hand auf die Klinke ihrer Zimmertür; bis sie diese schließlich nach unten drückte und die Tür öffnete. Halle ging mit kleinen Schritten aus dem Zimmer und umklammerte dabei mit der einen Hand die Kerze, die andere legte sie auf ihr Brustbein und hielt sich mit dieser an ihrem Oberteil fest. Behutsamen Schrittes folgte sie dem Licht, welches sie nach unten führte. Als sie die Treppen hinunter lief, glitt ihre Hand über das Geländer. Sie war unsicher. Tat sie das Richtige? Sie schluckte. Das Licht vor ihr machte Halle Angst, Angst welche sie nicht unterdrücken konnte. Doch zugleich empfand Halle gegenüber dem Licht eine Neugier. Was wollte es von ihr? Halles Hände begannen stärker zu zittern, als sie diese über das Geländer der Treppe gleiten ließ. Ihr Blick wandte sich immer noch dem Licht zu. Unten angekommen leitete das unbekannte Etwas Halle ins Arbeitszimmer ihres Vaters. Halle verstand erst nicht was sie dort überhaupt sollte. Was hatte ihr Vater mit dem Ganzen zu tun? Hatte er ihr etwas verheimlicht; etwas, was sie wissen sollte? Ihre Gedanken kreisten um ihre Mutter. Langsam aber sicher begann sie zu glauben, dass das kleine Lichtwesen vor ihr, der Geist ihrer Mutter wäre, welcher ihr etwas zeigen wollte. Halle lächelte sanft auf. Das Licht blieb vor einem Foto stehen und leuchtete nun sehr grell. Ihre Augen konzentrierten sich auf das Foto und bei näherem Hinsehen erkannte sie, wer darauf zu sehen war. Es war sie selbst, sie und ihre Familie - Ihr Vater und ihre Mutter, aber was hatte das alles zu bedeuten? Das Mädchen legte ihre Hände in den Nacken und dachte nach. Doch egal an was sie auch dachte, egal was sie auch in Zusammenhang mit dem Foto brachte, nichts half ihr weiter. Ein Seufzer rutschte von ihr. Noch ziemlich verloren stand sie im Raum, in dem Raum, von dem sie dachte er würde ihr Geheimnisse von damals erläutern können. Mit einem trüben Gedankengang ließ sie sich auf den Sessel fallen, auf dem auch immer ihr Vater saß, wenn er hier war. Der Blick fiel auf jenes Buch, welches schon ihr Vater gelesen hatte. Sie nahm es in die Hand und schlug die erste Seite auf. "Kapitel 1, Wie werde ich ein neuer Mensch". Sie verdrehte die Augen. "Dummes Geschwätz!" Das Buch wurde mit Wut zugeschlagen und in einer der Ecken geworfen. Dachte ihr Vater echt sie würde durch ein Buch, welches von irgendeinem dummen Idioten geschrieben worden ist, wieder der Mensch von früher? Sie schüttelte den Kopf. - NIEMALS! Der kleine Lichtgeist kam nun auf sie zugeflogen, als wenn er sie trösten wollte, als wenn er ihr sagen wollte "Du bleibst immer DU!". Als wenn er ihr vermitteln wollte, dass sie ein wunderbares Geschenk der Natur sei, eines auf das man stolz sein sollte. Halle setzte ein sanftes Lächeln gegenüber dem kleinen Kameraden auf. Es tat gut, einfach nur gut. Er vermittelte ihr einfach nur ein Gefühl, welches sie so lange nicht mehr verspüren wollte, eines, dass einfach nur warm und schön war. Ihre Hand näherte sich sanft dem Licht, als sie es jedoch zu berühren vermag, sprang es abermals zur Seite. Sein Weg bahnte sich zum Foto der Familie. Ihre Augen verfolgten das Licht stumm. Mit einem Male leuchtete das Licht stark auf, stärker als es das je zuvor getan hatte. Dann verschwand es im Foto und der Raum wurde wieder dunkel. Ihr Körper zitterte, ihr Atem wurde schneller, ihre Bewegungen hektischer. "Lass mich doch nicht schon wieder allein... Mutter!" Kam es zaghaft über ihre Lippen. "Ich war es doch schon so lange..." Halles Kopf neigte sich dem Boden zu. Tränen schlichen sich in ihre Augen. Mit müdem, verstörtem und zugleich traurigem Blick begab sie sich zurück in ihr Zimmer. Schmetterlinge flogen wie wild durcheinander, als Halle am nächsten Morgen die Tür des Hauses öffnete, in dem sie wohnte. Der Wind strich ihr sanft durchs Gesicht und die Vögel zwitscherten ihr einen "Guten Morgen" zu. Sie lächelte. "Guten Morgen." sagte sie betrübt. "Guten Morgen" Kam es zurück. Halle zuckte innerlich zusammen. Diese Stimme, diese Arroganz, diese Sicherheit.. sie kannte die Person, dessen Stimme sie gerade vernahm. "Calen!" sagte sie mit einem leichten Unterton. Der Junge kam mit einem breiten Grinsen hinter einem Baum hervor. "Wie bist du hier rein gekommen?" Calen grinste sie verspielt an und steckte sich beide Hände in die Hosentaschen. "Tja.." Kam es schon fast machohaft über seine Lippen "..Das Tor war offen und ich dachte ich könnte dir mal einen Besuch abstatten. Außerdem bist du hier noch neu und hast keinen zum Reden.. na?" Halle schüttelte den Kopf. "Was bildest du dir eigentlich ein?" Calen zuckte zusammen. "Ich brauche niemanden und ich will auch niemanden brauchen müssen. Ich komme sehr gut alleine klar und auf wen wie dich kann ich eh alle mal verzichten!" Ihr Blick wurde verärgert und Calen wusste nicht, wie er darauf zu reagieren hatte. "Ich dachte..." Sie unterbrach ihn. "Genau das hast du nicht! Wenn du nachgedacht hättest, dann hättest du bemerkt, dass du hier unerwünscht bist!" Halle schnaubte ihn boshaft an. Doch er blieb standhaft. "Du bist nicht so!" Er schüttelte zaghaft den Kopf und strich sich dann eine seiner Haarsträhnen aus dem Gesicht. Das Mädchen ihm gegenüber blieb stumm. "Du musst gegenüber mir nicht so tun, als wenn du stark wärst. Du musst nicht so tun, als wenn du nicht allein wärst und vor allem musst du mir nicht vormachen wer anders zu sein!" Halles Augen wurden leerer mit jedem Satz, der über seine Lippen kam. "Du bist ein wunderbares Mädchen, ein Geschenk der Natur..." Wie ein Blitz durchfuhr es Halle. "...ein Geschenk der Natur.." kam es kleinlaut über ihre Lippen. Dieser Satz.. dieses Gefühl... ihr wurde kalt. Ihr wurde eiskalt... Calen sah sie an. "Hey ist alles ok?" Er legte sanft einen Arm um sie. Tränen liefen nun über ihr Gesicht und sie zitterte am ganzen Körper. C.J. sah sie noch eine Weile lang so an, bis er schließlich seine Jacke auszog und sie ihr um die Schultern legte. Sie schaute ihn mit fast gläsernen Augen an. Mit einen Tuch wischte er behutsam ihre Tränen von den Wangen. "Alles wird gut!" Er drückte sie sanft an seinen Oberkörper und strich ihr behutsam mit der Hand über den Kopf, während die andere ihren Rücken umfasste. Halle legte ihren Kopf an seine Brust. Ein Schluchzen kam über ihre schon mit Tränen getränkten Lippen. Doch mit einem Mal war die ganze Situation verloren. "Lass das!" schrie sie ihn an. Sie drückte sich von ihm, wand ihm den Rücken zu. "Verschwinde, hau hab..!!!!" Er sah das Mädchen verdutzt an. Jedes Verständnis fehlte ihm hierfür. Halle umklammerte sich selbst, schluchzte abermals auf und weinte weiter. Durch das laute Schreien wurde auch der Vater von Halle auf die Situation draußen in seinem Anwesen aufmerksam. Als er in der Tür stand und sein Mädchen weinend vor einem fremden Jungen sah, wurde er sehr böse. "Mach, dass du dich fortscherst!" schrie er Calen an. Calen zuckte zusammen. "Es tut mir leid!" sagte er, während er sich auch schon umdrehte und vom Anwesen der Sullivans rannte. "Halle.." Gavin nahm seine Tochter fest in die Arme und Halle weinte sich bei ihm aus. Als diese Situation überstanden war, begaben sich beide ins Haus zurück. Kapitel 5: Fifth ---------------- Kapitel V Die Sonnenstrahlen berührten sanft das Gesicht von ihr, als sie am Fenster ihres Zimmers kniete und nach draußen blickte. Sie stützte sich müde und erschöpft auf dem Fensterbrett ab. Ihr Blick war trüb. Doch plötzlich blieb ihr die Luft weg und beinahe hätte sie ihrer Angst nachgegeben, die wie ein Raubtier an ihr nagte. Nein!, schrie sie stumm. Ich werde nicht weinen, jetzt noch nicht. Halle schlug sich mit der Faust aufs Knie, während sie sich mit der anderen am Fensterbrett festhielt. Sie zitterte heftig und versuchte dabei verzweifelt wieder Herr ihrer Sinne zu werden. Im Moment hatte sie keine Zeit für Kummer, sie durfte ihre Kräfte nicht dafür verschwenden. Somit verbannte Halle jegliche Empfindungen aus ihren Gedanken; es blieb nichts als eine leere Hülle übrig. Nur so war sie stark genug die Einsamkeit, die an ihr zehrte, zu überwinden. Langsam ließ ihr Zittern nach. Die Gefühle, welche sie zu verschlingen gedroht hatten, hatte sie in ein tiefes Verlies gebannt. Halle erinnerte sich an einige Worte, die ihre Mutter einmal gesagt hatte "Starke, emotionale Gefühle seien eine große und starke Macht, doch wenn man sich auf sie einließe, könne man sie gleich einer Waffe im Zaum halten und sie einsetzen, wann immer man sie brauchte." Das Mädchen seufzte auf. Sie dachte an jenen Schmerz, den sie empfunden hatte, als man ihr sagte, dass ihre Mutter verunglückt sei. Ihr Kopf neigte sich dem Boden zu. Doch bevor sie einen klaren Gedanken fassen konnte, schlug sie wie wild mit der Faust gegen die Wand. "Oh Mutter", keuchte Halle. "Was soll ich nur ohne dich machen?" Tränen füllten ihre leeren Augen. Sie schniefte. Mit einer gezielten Bewegung stand sie vom Boden auf und schmiss sich, mit dem Bauch voran, auf ihr Bett. Ihren Kopf vergrub sie in ihrem Kopfkissen, die Hände krallte sie im Bettlaken fest. Tränen schossen nun wie hartes Geschütz aus ihren Augen, ihre Nase triefte. "Ich wollte doch nur glücklich sein.." winselte sie vor sich her. - - - Als Halle am nächsten Morgen völlig verschwitzt aufwachte, ging sie als erstes ins Badezimmer, welches gegenüber von ihrem Zimmer lag. Sie zog die verschwitzten Sachen aus und stieg unter die Dusche, nahm die Brause in die Hand und drehte den Wasserhahn auf. Das Wasser lief gleichmäßig über ihren wohlgeformten Körper und kleine Wasserperlen bildeten sich auf ihrer Haut. Nachdem sie sich gewaschen hatte, sowohl ihren Körper als auch ihre Haare, stieg sie aus der Duschkabine und schnappte sich ein Handtuch, welches sie um ihren Körper wickelte. Ihre nassen Haare störten sie nicht weiter. Sie liebte das Gefühl, wenn ihr die nassen Haare auf der Schulter lagen. "Halle?" fragte eine Stimme vor der Tür. Halle erschrak etwas, antwortete jedoch auf die Frage mit einem leisen "Ja bitte?" Die Person, welche vor der Badezimmertür stand, war natürlich ihr Vater. "Ich wollte nur wissen, was du gerne zum Frühstück haben möchtest. Vielleicht Rührei und Toast?" Halle überlegte eine Minute lang und gab dann zur Antwort, dass sie lieber nur ein Toastbrot mit Honig essen wollte und ihr Vater akzeptierte dies. Nachdem er die Antwort seiner Tochter kannte, ging er wieder hinunter in die Küche des Hauses. Halle trocknete ihren Körper mit dem Handtuch behutsam ab. Es schien mehr danach auszusehen, als würde sie sich mit dem Handtuch streicheln, als dass sie sich damit hätte abtrocknen wollen; aber demnach war es nicht. Mit fast schon leerem Blick streifte sie sich den BH und die Unterhose über, schlüpfte dann erst mit dem linken Bein, dann mit dem rechten Bein in die vorgesehenen Hosenbeine ihrer Hose. Etwas zaghaft knöpfte sie den Knopf der Hose zu und schloss dann den Reißverschluss. "Halle!" hörte sie es von unten rufen, "Frühstück ist fertig!" "Ja Vater ich komme!" Mit einer schnellen Bewegung zog sie sich ihr Sweatshirt über und rannte aus dem Bad in den Flur, dann den Gang entlang, die Treppen hinunter und geradewegs in die Küche des Hauses. Sie legte ein sanftes Lächeln auf, als sie sich auf den Stuhl gegenüber von ihrem Vater setzte und nach dem für sie gemachten Toastbrot griff. Herzhaft biss sie hinein. Man konnte ein leises "mhmmm" hören, welches darauf schloss, dass sie es lecker fand und sie es nicht wie sonst immer in eine der Ecken schmeißen würde, nur weil der Honig zu süß oder so körnig war. "Was hast du heute vor?" fragte sie Gavin, als er an der Kaffeetasse nippte und etwas von dem Kaffee trank. Halle zuckte mit den Schultern. "Triffst du dich wieder mit diesem Jungen?" Halle zuckte innerlich zusammen. Dieser Junge... Ihre Gedanken kreisten um ihn. Das Gefühl, das sie bei ihm hatte, es war so - so warm. "Halle?" Ihr Vater fuhr mit seiner Hand vor ihrem Gesicht hin und her. Sie kam aus ihren Gedankengängen zurück an den Frühstückstisch. "Halle, wo warst du nur schon wieder?" Ein Seufzer kam über ihre Lippen. "Ich habe mich nicht mit ihm getroffen. Er war einfach da." Man sah ihr an, dass es ihr nicht gefiel über dieses Thema zu reden; es war ihr schlicht und einfach unangenehm. Was ging es ihren Vater auch an? Es hatte ihn doch noch nie interessiert mit wem sie sich wann oder wo abgab. "Halle?" Er wollte nachhaken, doch Halle stand vom Tisch auf. "Es hat gut geschmeckt. Ich geh nun hoch in mein Zimmer." Mit einer abrupten Bewegung stellte sie den Stuhl zurück an seinen Platz und wollte gerade die Küche verlassen, als ihr Vater hinzufügte: "Deiner Mutter hättest du es erzählt, nicht wahr?" Man sah ihr an, dass sie dieser Satz verletzt hatte. Wut kam in ihr hoch. "Im Gegensatz zu dir war sie immer für mich da und nicht erst wie du, nach ihrem Tod!" Sie zog eine Schmolllippe und rannte dann stürmisch aus dem Raum hinaus. Gavin saß noch immer am Tisch, den Mund fassungslos geöffnet; doch tief in seinem Innersten wusste er, dass sie Recht hatte. Früher, da hatte er wirklich wenig Zeit für sie gehabt. Allein wegen seines Jobs bedingt war er von früh morgens bis spät abends nicht zu Hause und so wurde schließlich Gavins Frau die volle Bezugsperson von Halle. Irgendwer musste ja das Geld nach Hause bringen und wenn nicht er, wer dann? Frau Sullivan hatte zwar auch ihren Arbeitsplatz auf einem Forschungsschiff, aber damit verdiente sie nicht genug Geld, da sie nur an 2 Werkstagen in der Woche diesen Beruf ausüben konnte. Und so blieb die Geldsache an ihrem Ehemann hängen. Doch jetzt, jetzt nach alldem was passiert war, hatte er mehr Zeit für sie. Er hatte schließlich extra für seine Tochter den Berufszweig gewechselt, als bekannt wurde, dass Frau Sullivan verunglückt sei. Somit hatte er mehr Zeit für seine Tochter, da er den Beruf von zu Hause aus ausüben konnte. Trotzdem konnte er Halle nie das entgegenbringen, was sie sich von ihm gewünscht hatte. Es war einfach eine zu große Distanz zwischen den beiden gewachsen, die nicht wieder aufgeholt werden konnte. Gavin stützte seinen Kopf auf seinen Händen ab. Er war verzweifelt. Egal was er tat, egal wie sehr er sich auch für Halle zu interessieren vermochte, Halle blieb stur und ließ ihn nicht an sich heran. Er seufzte auf. "Was soll ich nur machen?" schlich es über seine Lippen. Wieder einmal saß Halle in ihrem Zimmer. Zusammengekauert in einer Ecke dachte sie über die Vorwürfe nach, die sie ihrem Vater gemacht hatte. Er gab sich Mühe ihr das Gefühl zu vermitteln, dass sie ihm nicht egal war, doch sie wies in immer und immer wieder ab. Halle zog die Beine an ihren Körper und legte ihren Kopf auf den Knien ab. Mit den Fingern malte sie kleine, unförmige Kreise auf den Boden. Ein Seufzer bahnte sich über ihre Lippen. "Ich versteh' mich ja selbst nicht mehr.." flüsterte sie leise vor sich her, als sie auch schon aufstand und zum Fenster lief. Sie schaute hinaus - hoffnungsvoll. Wo war er nur? Wo war er, wenn sie ihn wirklich brauchte? Tränen füllten ihre Augen. "Ich brauch dich doch..." Sie senkte ihren Kopf in Richtung des Bodens. Jedes Mal, wenn sie mit ihm zusammen war, fühlte sie sich stark. Sie fühlte nicht mehr diese Leere, sie fühlte ein Gefühl, das sie sonst nur von ihrer Mutter her kannte - man nennt es "Geborgenheit". Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. "Ich werde ihn suchen!" Voller Vorfreude ihn wieder zu sehen, rannte sie aus dem Zimmer, stürmisch die Treppen hinunter, aus dem Haus. Im Vorgarten des Hauses angekommen, lief sie die kleine Allee entlang und schritt dann durch das Tor. Kaum hatte sie das Grundstück verlassen, fühlte sie einen kalten Schauer, welcher ihr langsam über den Rücken lief. Sie verspürte ein Gefühl der Angst. Aber sie musste nun stark sein, sie musste ihn finden, ihm sagen, dass es ihr Leid tat, wie sie ihn behandelt hatte. Mit zaghaften Schritten ging sie weiter des Weges und kam schließlich an einer Weggabelung an. Sie blieb abrupt stehen und schaute um sich. "Links.. ? Rechts.. ? ..Verdammt, wo lang soll ich nur gehen?" Halle schaute nach Links, schüttelte dann jedoch den Kopf und lief den Weg nach Rechts. Sie wusste nicht, wieso sie genau diesen Weg einschlug. Sie entschied es aus dem Bauch heraus und der hatte sie bis jetzt noch nicht im Stich gelassen. Mit langsamen Schritten lief sie den schmalen, düsteren Weg entlang. Sie schaute um sich, wendete den Kopf von links nach rechts, von oben nach unten. Irgendetwas machte ihr angst. Alles um sie herum schien sie zu beobachten, sie anzusehen - doch dies war alles nur Einbildung. Halle schüttelte verwirrt den Kopf. Ihre Gedanken kreisten nur um ihn. "Wo bist du nur?" flüsterte sie leise vor sich her, als sie auch schon auf eine kleine Lichtung kam. Mitten auf der Lichtung lag ein großer Stein. Da Halle vom Laufen leicht erschöpft war, setzte sie sich auf den Stein und ließ den Kopf leicht in den Nacken fallen, sodass ihr ihre Haare nun bis zum Po reichten. Ihre Augen starrten ins Leere. Es schien fast so, als dass sie aufgeben wollte nach ihm zu suchen, als wenn sie es aufgegeben hätte ihm zu sagen, dass es ihr leid tat und sie ihn doch irgendwo gern hatte. Halle schnaubte kurz auf. "So ein Mist!" Sie formte ihre Hand zu einer Faust und wollte sie gerade gegen den Stein schlagen, auf dem sie saß, als sie eine andere Hand festhielt. Kapitel 6: Sixth ---------------- Kapitel VI Halle fuhr in sich zusammen. Ihre Atmung wurde hastiger und ihr Herz fing an zu rasen. Mit einem Mal drehte sie sich nach hinten um, um ihrer Furcht ins Auge zu blicken. "Hallo!" sagte das fremde Mädchen und Halle wich nach hinten aus. Ihr Gegenüber schaute sie nur verdutzt an. "Ich wollte dich bestimmt nicht so erschrecken!" Sie lächelte Halle aufmunternd und gelassen zu. "Aber ...!" Wie als wenn das Mädchen ihre Gedanken lesen könnte, antwortete sie: "Mein Name ist Chiara! Ich wohne nicht weit von dieser Lichtung." Halle hielt ihren Blick auf das Mädchen gerichtet. Noch nie war sie von einer Schönheit so gefesselt, wie von dieser. Chiara legte ihren Kopf leicht in die Schräge und sah zu Halle. "Und wer bist du?" Halle zuckte leicht mit dem Kopf zurück und stellte sich dann neben Chiara; hielt ihr ihre Hand entgegen, welche Chiara freudig entgegen nahm, und sagte: "Mein Name ist Halle. Ich bin mit meinem Vater neu hinzugezogen in diese Gegend!" Chiara musterte Halle. Ein Mädchen wie sie es war, war ihr bisher unbekannt geblieben. Noch nie in ihrem Leben hatte sie ein Lebewesen gesehen, dass soviel Angst, Misstrauen und Schüchternheit ausstrahlte, wie Halle es tat. Noch nie war ihr jemand begegnet, der die ganze Welt als Feind sah und sie verachtete. "Was willst du hier in diesem Teil des Waldes?" Halle schaute Chiara in ihre Augen, gab aber keine Antwort. "Australien ist so groß, hat kaum Wälder und grad ein Neuankömmling wie du verirrt sich hierher?" Wiederum gab sie ihrem Gegenüber keine Antwort. Chiara setzte sich auf einen Stein und bat Halle sich neben sie zu setzen. Halle schüttelte erst energisch den Kopf, setzte sich dann aber doch neben Chiara, nachdem diese ihr ein vertrauenswürdiges Lächeln entgegen warf. "Ich würde dir gerne helfen, aber du müsstest dafür erstmal mit mir reden!" Chiara lächelte Halle freundlich und besonnen zu. "Komm schon!" Sie zwickte Halle sanft in die Seite. Halle zuckte leicht in sich zusammen und sagte dann leise: "Ich..." Sie schluckte kurz. "..ich suche.." Chiara legte stützend ihre Hand auf Halles Schulter. "...Calen!" Halle senkte ihren Kopf Richtung Boden. Chiara blickte Halle etwas verwirrt an. Sie verstand nicht, wieso es Halle so schwer fiel über Calen zu reden. Eine solche Unsicherheit verwirrte sie. "Wer ist das?" fragte Chiara mit einem freundlichen Grinsen, das über ihr Gesicht huschte. Das Mädchen hob ihren Kopf und schaute zu der ihr unbekannten Person. "Er ist..." Sie stockte. Eigentlich wollte sie nun sagen, dass er ein Freund von ihr war. Doch war er das wirklich? War er nicht viel mehr wer, der mit ihr seelenverwandt schien? "NEIN!" schrie Halle plötzlich auf und Chiara zuckte zusammen. "A- aber.." Halle war verwirrt. Was war er denn nur für sie? Ein Freund? Ein Bekannter? Ein Seelenverwandter? Sie schüttelte energisch den Kopf. "Verdammt!" Gerade als Halle mit der Faust auf den Stein schlagen wollte, fing Chiara den Schlag ab und drückte Halle sanft an ihre Brust. "Nichts ist es wert, dass man dagegen Gewalt einsetzen sollte." Sie strich ihr behutsam über den Kopf. In Halles Innerem fing plötzlich alles an herzlicher zu wirken; sie spürte ein Gefühl, welches sie annehmen ließ, dass sie verstanden wurde; ein Gefühl des Vertrauens. Wer war das ihr fremde Mädchen, das ihr das Gefühl gab, dass sie sich ihr öffnen könnte? "Wieso..?" Chiara legte sanft ihren Zeigefinger auf die Lippen von Halle. "Nicht wieso!" Sie schloss die Augen und lächelte Halle aufmerksam entgegen. "Das ist die falsche Frage." Halle schaute sie verdutzt an. Es war die falsche Frage? Was meinte sie damit? Sie runzelte fragwürdig die Stirn. "Lass uns gehen!" "Gehen?" Halle schaute Chiara nach, die gerade aufstand und sie an der Hand hinter sich herzuziehen versuchte. Das Mädchen ihr gegenüber nickte ihr nur zuversichtlich zu und ohne das Halle wusste wieso, stand auch sie auf und folgte ihr. ~ "Du weißt was du zu tun hast!" sagte eine Gestalt zu der anderen, ihr gegenüber stehend. Diese nickte ihr entschlossen und mutwillig zu. "Ich werde meine Aufgabe, meine mir auferlegte Mission, erfüllen!" Die Gestalt, welche zuerst sprach, lächelte der anderen sanft zu. "Und ich weiß, dass genau du dafür geeignet bist!" Das Wesen nickte ihr abermals zu. "Ich werde meine möglichstes tun um alles so zu erfüllen, wie sie es denn wünschen." Sie kniete nieder. "Du hast meinen Segen." Ihr wurde ein Schwert auf die rechte Schulter gelegt. "So sei es! Und nun geh." Sie nahm das Schwert von der Schulter und machte eine Handbewegung, sodass das Wesen vor ihr aufstand und davon eilte. ~ "Wohin gehen wir?" Halle schlenderte missmutig hinter Chiara her; diese drehte ihren Kopf nur kurz nach hinten und grinste nur frech. Halle seufzte. Konnte Chiara ihr nicht einfach sagen, wohin sie gingen? Sie waren schon mindestens zwei Stunden unterwegs und Halle taten mittlerweile die Füße vom Laufen weh. "Ich kann nicht mehr!" Sie sackte auf die Knie. Chiara blieb stehen, wandte sich Halle zu und ging in die Knie. "Es ist nicht mehr weit. Steh auf!" Die Blicke der beiden Mädchen trafen sich und Halle fasste neue Stärke; sie stand entschlossen auf und nickte Chiara zufrieden zu. Auch Chiara stand wieder auf und lächelte. "Gehen wir!" Chiara lief wieder voraus und Halle trottete ihr hinterher. Es war schon ein seltsames Gefühl auf eine fremde Person angewiesen zu sein, dachte sich Halle. Wenn Chiara sie nun einfach so stehen lassen würde, was Halle jedoch nicht annahm, dann würde sie nicht mehr wissen, wie sie zurück nach Hause kommen würde. Sie hätte sich schlichtweg verlaufen. Verlaufen in einem Waldstück, das dunkel und finster war und das ihr Angst einflößte. Sie schüttelte den Kopf. Nein, dass würde ihr dieses Mädchen sicher nicht antun, dafür kam sie Halle viel zu sympathisch und freundlich vor. "Sag mal.." Und Chiara antwortete mit einem leisen "Mhm?" "..wie alt bist du eigentlich?" Halle konnte diese Frage nicht länger unterdrücken. Klar hatte sie sich schon ein Bild gemacht, wie alt Chiara sein könnte, aber sie war im Schätzen noch nie gut gewesen. Das Mädchen vor ihr würde sie für gute 14, wenn nicht sogar 15 halten - aber Sicherheit konnte sie erst dann haben, wenn sie Chiara danach fragte. "Ich bin 19!" Halle stockte und blieb stehen. "Neu.. Neun.. Neunzehn?!" Man konnte deutlich sehen, dass sie geschockt war. Chiara sollte 19 Jahre alt sein? Sie war also gar kein kleines "Kind" mehr, so wie sie es vermutete, nein - sie war vielmehr schon eine junge und hübsche Frau. "Verwundert?" Chiara ging auf Halle zu und verzog leicht die Miene. "Ich.." Halle senkte den Kopf. "..wollte dich auf keinen Fall beleidigen mit meiner Reaktion!" Ihr Gegenüber legte sanft beide Hände auf die Schultern von Halle. "Ist schon gut. Die meisten schätzen mich auf 15, wenn nicht sogar noch jünger. Langsam bin ich die Reaktionen schon gewohnt, wenn ich ihnen sage, dass ich in Wahrheit schon 19 bin." Ein flüchtiges Lächeln war auf Chiaras Gesicht zu erkennen, das sich jedoch schnell wieder in eine nachdenkliche Miene verzog. Halle wusste nicht recht, wie sie auf Chiaras Miene nun reagieren sollte und ging daher ein paar Schritte zurück. Sie wusste, dass sie Chiara, mit dem was sie sagte, verletzt hatte und das war sicher nicht ihre Absicht. Sie mochte das fremde Mädchen doch. Auch wenn sie sie erst seit kurzem kannte wusste sie, dass sie einen wichtigen Platz in ihrem Herzen schon eingenommen hatte, jenen Platz, der auch für Calen reserviert war. "Wir sollten weiter!" Halle erhob den Kopf und schaute sie leicht lächelnd an. Ihr Gegenüber verstand die Wandlung nicht. Erst war Halle so träge und plötzlich wieder voller Energie; woran dies nur lag? Sie legte den Kopf schief und schaute dann Halle direkt an. Von Halles Seite machte sich ein Strahlen über ihr Gesicht breit und Chiara erwiderte dieses freundlich. "Gehen wir!" Halle schubste Chiara frech an. Dann setzten beide ihren Weg fort! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)