Affection - Bruderliebe von Chingya (Lee & Anou - last chapter on !!!!!!!!!) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Lee musste feststellen, dass er wieder eingeschlafen war, als er 2 Stunden später von seiner Mutter geweckt wurde. Er ging darauf in die Küche zum Frühstücken, wo die Eltern schon am Tisch saßen. Anou kam gerade die Treppe hinunter und ging an ihm vorbei. Dabei streifte er Lee unsanft und setzte sich dann an den Tisch. Er versuchte seine Aktion mal wieder zu ignorieren. "Wir haben beschlossen, dass eure Mutter und ich nächstes Wochenende wegfahren. Das heißt, dass ihr mal ohne uns auskommen müsst.", verkündete der Vater auf einmal. "Ist ja keine schwere Sache, ohne euch auszukommen.", antwortete Anou nur. Lee verdrehte die Augen. Manches, dachte er sich, konnte Anou es sich auch mal verkneifen. "Was?", sah Anou es. "Ist doch so. Sie arbeiten doch nur noch. Da lebt man doch schon unter sich.", stand er auf und ging. Eine Ruhe ging durch den Raum. Alle waren sprachlos. Man sollte aber auch betrachten, dass es nur die Wahrheit war. "Ich geh zu Marya rüber.", stand auch Lee vom Tisch auf. "Lee?", sprach seine Mutter ihn an. "Komm nicht wieder erst heute Abend. Ich weiß, dass deine Fotos dir wichtig sind und du sie nur bei Marya entwickeln kannst. Aber denke auch mal an die Familie." "Ja, ja! Das müsst ihr sagen.", ging er die Treppe hinauf und musste feststellen, dass Anou oben am Geländer stand. Er schaute ihn nur an und ging ohne Reaktion in sein Zimmer. Er wusste, dass er seine Worte gehört hatte. Anou hatte in keiner Weise Unrecht. Doch es war die ganzen 8 Jahre nie anders gewesen. Nichts, wirklich nichts hatte sich verändert. Wieso also sollte genau das andere Formen annehmen? Lee ging dann auch in sein Zimmer, suchte alles zusammen. Marya hatte ihm schon oft die Dunkelkammer angeboten, damit Lee seine Fotos entwickeln konnte. Seine beste Freundin war auch immer begeistert, was für schöne Fotos er machte. Nachdem er alles hatte, stieg er aus dem Fenster aufs Dach, um von dort aus dem Haus zu gelangen. Seine Eltern mochten es zwar nicht, dass Lee das tat, aber sie vertrauten ihm in der Sache etwas. Er rannte hinüber zum Wasser, um dort noch letzte Fotos zu machen, da sein Film noch nicht voll war. Auf dem Weg dorthin wendete er sich noch mal dem Haus zu. Anou verließ es ebenfalls, ging aber in die andere Richtung. Er traf sich mit seinem Freund Nic. Beide waren dabei ein paar Songs zu schreiben. Anou hatte schon viele Texte gesammelt, doch ihnen fehlten noch die passenden Töne. Nic hatte in seinem Keller eine Menge Gitarren und Schlagzeug, da sein Vater selbst einmal gespielt hatte. Nun gehörte es Nic und das kam ihm ganz gelegen. "Wer ist das?", hielt Marya eines von Lees Fotos hoch, die er gerade entwickelte. "Niemand.", wollte Lee nicht, dass noch jemand ihn wegen seinem Bruder nervte. "Der sieht nicht schlecht aus. Dein Freund?", fand Lee, dass sie gut zusammen passen würden und wusste zudem von den Neigungen ihres Freundes von Anfang an. "Nein, mein Bruder." "Bruder? Ihr seht euch aber überhaupt nicht ähnlich.", stellte sie fest. "Wir sind auch eigentlich in keiner Weise miteinander verwandt. Ist wahrscheinlich auch gut so." "Wieso? Also ich find ihn niedlich. Wäre ich an deiner Stelle, dann würde ich ihn mir krallen." "Er ist mein Bruder.", war Lee entsetzt das von seiner Freundin zu hören. "Ja, und ihr seid nicht miteinander verwandt. Also wo ist das Problem?" "Er ist dennoch mein Bruder und außerdem können wir uns nicht leiden." "Und da machst du Fotos?", grinste Marya leicht. "War ein gutes Motiv." "Stimmt, das ist es.", hing sie es mit einer Klammer an die Leine. "Marya?" "Ja?", drehte sie sich zu Lee. "Ich will das mit meinem Bruder nicht mehr. Wir müssen uns doch irgendwie verstehen. Seit 8 Jahren geht das so." "Weißt du warum?" "Anou und ich haben nie viel miteinander zu tun gehabt. Die einzigen richtigen Gespräche die wir geführt haben, waren Streitgespräche.", setzte er sich. "Du solltest einfach mal anfangen mit ihm zu reden. Lass dich nicht abbringen, wenn er ungerecht reagiert.", gab Marya ihm einen Rat. Dass er schwer umzusetzen war, wussten beide. Doch es war auch irgendwann nicht mehr normal. Anou und Lee waren nun mal Geschwister und auch wenn es keinem richtig passte, mussten sie doch trotzdem miteinander auskommen. Als Lee dennoch erst am Abend nach Hause kam, war Anou schon längst da. Das machte ihn stutzig. Es kam nämlich sehr selten vor. In der Küche holte er sich etwas zu Essen. "Ich dachte, dass du früher kommen würdest.", stand seine Mutter hinter ihm. "Es ging nicht früher. Die Bilder dauerten etwas.", setzte Lee sich an den Tisch. Seine Mutter setzte sich unverhofft dazu: "Ich weiß, dass wir euch vernachlässigen. Das ist aber nicht beabsichtigt von uns." "Mag ja sein. Aber man kann es Anou auch nicht verübeln, wenn er so ist, wie er ist.", wusste Lee, worauf seine Mutter darauf hinaus wollte. "Ich versteh den Jungen nicht." "Bis heute morgen dachte ich das auch noch.", schaute Lee sie an. "Ihr könnt uns doch nicht dafür verurteilen, dass wir arbeiten." "Das machen wir ja auch nicht. Wir verurteilen euch eher dafür, dass ihr vergesst, dass ihr zwei Kinder habt.", meinte er ruhig. Da stand Anou mal wieder an der Treppe. Er hatte alles mitbekommen. Seine Mutter bemerkte ihn nicht, da er ihr im Rücken stand. Doch Lee hatte volle Sicht. Er wollte ihn gerade ansprechen, als er schon wieder weg war. Nie würde er mal auf die Idee kommen, sich dazu zu setzen. Und wohl erst recht nicht nach heute Morgen. Dabei wäre es mal nicht schlecht gewesen. Doch er zog sich lieber in sein Zimmer zurück und schrieb Songtexte. Es wusste ja keiner im Haus, was er immer tat, wenn er in seinem Zimmer war oder unterwegs. Er erzählte ja nie etwas von sich. Lee stand dann auf und ging ebenfalls nach oben. An Anous Tür blieb er stehen. Er hörte ihn singen und es klang wirklich gut. Er versuchte einen seiner Texte aus und Lee konnte sich schon denken, was er machte, auch wenn er es nicht sah. Also störte er ihn nicht und ging in sein Zimmer. Dort setzte er sich auf das Dach und fotografierte den Sternenhimmel sowie den Mond, der sich auf dem Wasser spiegelte. Da fielen ihm Maryas Worte wieder ein. Er stand dann auf und holte die Fotos von heute Nachmittag heraus. Damit setzte er sich wieder auf das Dach und schaute sie sich an. Als er die Fotos von Anou sah, dachte er daran, was Marya meinte. Es stimmte, sie würden gut zusammen passen. Dennoch war er doch sein Bruder. So gemein er aber auch zu ihm war, hatte er doch etwas Interessantes an sich. Er sah wirklich gut aus, da hatte er nichts dagegen zu sagen. Da lachte er leise und kurz auf. Er erwischte sich tatsächlich bei dem Gedanken seinen Bruder attraktiv zu finden. Er ließ die Fotos verschwinden und stellte sich auf. Marya brachte ihn echt nur auf dumme Gedanken. Er könnte schon einen Freund gebrauchen, doch fand sich einfach keiner, der ihm zusagte. Da beschloss er noch mal zu Marya rüber zu laufen. Also holte er sich eine Jacke und rannte über die Felder zu seiner Freundin. Die Nacht war kühl und es schien ein Gewitter auf zu kommen. Das störte Lee aber nicht. Außer Atem vom Rennen, stieg er zum langsamen Laufen über. Er ging gerade auf das Haus seiner Freundin zu, als Hannis, Maryas Bruder, aus der Tür kam. "Noch so spät unterwegs?", begrüßte er Lee. "Muss schnell noch was mit Marya besprechen.", lächelte er ihm zu. "Macht nicht zu lange. Es scheint ein Gewitter auf zu kommen und du musst ja noch nach Hause.", lächelte er zurück. "Ich werde daran denken.", klingelte Lee an der Haustür und Marya öffnete ihm. "Ach, Lee! Was macht Anou? Ist er zu Hause?", rief Hannis ihm noch zu. "Vorhin war er es noch." "Dann werde ich mal kurz vorbei gehen. Schönen Abend noch!", winkte er ihm zu. "Dir auch!", rief er und winkte ebenfalls. Dann betrat er das Haus. Marya schaute ihn etwas merkwürdig an. Sie wusste nicht welche Frage sie zuerst stellen sollte. Weder, was das mit Hannis gerade war oder warum Lee da war. Sie nahm die zweite Frage zuerst. "Wegen Anou.", antwortete Lee ihr nur kurz, als sie aufs Zimmer gingen. "Was ist mit ihm?" "Du bringst mich auf falsche Gedanken. Ich finde ihn doch wirklich attraktiv." Marya lachte und schloss die Tür hinter beide, als sie im Zimmer waren. "Sorry, das wollte ich nicht. Aber so lange du ihn nur attraktiv findest, ist das noch nichts Schlimmes." "Nichts Schlimmes? Nenne mir einen, der seinen Bruder attraktiv findet.", schaute er sie erwartungsvoll an. "Ähm! Es gibt bestimmt jemanden, aber der fällt mir gerade nicht ein." "Ich bin verloren. Der hat doch nichts außer seine große Klappe.", ließ Lee sich auf das Bett nieder. "Och, ich finde er hat einiges." "Du bist mir echt ne Hilfe!", meinte Lee und schaute Marya auch dementsprechend an. "Ist doch so." "Ich hasse ihn.", sprang Lee auf. "Das klang vor einigen Minuten noch anders." "Ich kann doch keinen attraktiv finden, mit dem ich mich regelmäßig in den Haaren habe. Ich kenne ihn ja nicht mal, obwohl wir 8 Jahre unter einem Dach wohnen." "Was sich neckt, das liebt sich." "Blödsinn. Ich muss mich ablenken. Lass uns weg gehen.", schlug Lee vor. "Es ist 23 Uhr! Das ist dir doch klar?" "Ja, und noch einiges mehr. Also, kommst du?" Marya war zwar etwas skeptisch, sagte aber zu und so gingen sie weg. Sie waren eine ganze Weile auf den Beinen gewesen, als sie den Rücktritt antraten. Mittlerweile war es 2 Uhr und bis auf ein paar lustigen Gesprächen ist nichts Wirkliches passiert. Als sie wieder bei Marya vor dem Haus standen, fing es doch noch in Strömen an zu regnen. "Toll! Jetzt. Hätte es nicht noch 20 Minuten warten können?", setzte sich Lee auf die Treppe vorm Haus. "Was willst du jetzt machen? Ich meine, wegen Anou.", setzte Marya sich zu ihm. "Nichts. Ich denke, da wird sich nichts zwischen uns ändern. Ist auch ganz gut so. Ich habe 8 Jahre mit ihm in diesem Zustand überlebt und werde es auch noch die nächsten Jahre überleben." Da kam Hannis um die Ecke gerannt. Er war total nass, bis auf die Haut. "Du bist noch da?", schaute er verwundert zu Lee. "Ja, wollte zwar gerade los, aber es begann zu regnen." "Willst du die Nacht nicht lieber hier bleiben? Kannst ja morgen früh zurück nach Hause gehen.", bot Hannis ihm eine Unterkunft an. Lee überlegte eine Weile und sagte dann zu. "Gut, hab noch ein Sofa in meinem Zimmer frei.", meinte er nur und ging ins Haus. "Bei ihm?" "Ja, bei mir ist kein Platz. Er tut dir schon nichts. Der ist harmlos.", stand auch Marya auf und zog Lee mit ins Haus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)