Liebe lieber ungewöhnlich von July-chan (Feind -> Freund -> Frau) ================================================================================ Kapitel 10: Rückfälle... ------------------------ July-chan: Hallo! Und ein gigantisches ,Danke' an alle, die mir einen Kommi geschrieben haben und vor allem an die, die mir auch in diesem Kappi noch treu geblieben sind! Ika: *streng guck* sie wird das nächste Mal schneller weitermachen, nicht wahr? J-c? July-chan: *heftig nick* ich werde es versuchen! Ameina: Wir werden schon dafür sorgen! *muhahaha* July-chan: special thanks to X66! Aber jetzt viel Spaß! Rückfälle oder ,ein Luxushotel hätte Einzelzimmer' Lächerlich, war vielleicht das richtige Wort für Kais momentanes Aussehen, jedoch reichlich untertrieben, was sein Verhalten anbelangte. Immer noch dermaßen kochend vor Wut, dass man Spiegeleier auf seinem Kopf hätte braten können, stapfte er den, dank seiner Miene zum größten Teil, verängstigten Teenagern voraus. Dahin, wo das ,Taxi' (Ray fragte sich, wie zehn Personen in sage und schreibe ein Taxi passen sollten, ohne sich zu stapeln [in meiner Fantasie-Welt kommt keiner auf den Gedanken, jemand könnte einstmals den Taxibus erfunden haben^^;]) auf die, mehr oder weniger, wohlverdienten Urlauber warten sollte, um sie zu ihrem Hotel zu bringen. Nachdem der Russe seine Verlobte an Bord des Flugzeuges auf die Toilette verfolgt hatte, deren Tür bei seinem Eintreffen allerdings schon verriegelt gewesen war, was ihn dazu veranlasste heftigst auf das unschuldige Stück Plastik einzutreten, dann aber umzudrehen und sich wieder hinzusetzen, bzw. die Entscheidung zu treffen, Ika sei es nicht wert, waren die restlichen Anwesenden zwar in schadenfrohes Gelächter ausgebrochen, doch dies verstummte wieder unter der ungewöhnlichen, beinahe beunruhigenden Ausgeglichenheit des Leaders. "Boa! Schaut euch das mal an!", stieß Tyson plötzlich hervor, und nicht nur seine Augen wurden groß wie Wagenräder, als sie den schwarzen Lack, der wirklich tadellos geputzten Limousine in der Sonne glitzern sahen. Geflissentlich überhörte Kai den euphorischen Ausruf des Fünfzehnjährigen du stieg unbeeindruckt in den Wagen, dessen Tür von einem viel zu warm und viel zu schwarz angezogenen Mann aufgehalten wurde. Schulterzuckend folgten ihm Mariam und Ika und bald auch Ray, Tyson, Max, Kenny, Mariah, Hilary und Emelie. Der Weg von Heraklion, wo der Flughafen war, nach Chersonissos zu ihrem Hotel Okeanis führte vorbei an großen weiß verkalkten Bauten, distelbewachsenen Klippen, touristenüberfüllten Stränden und am Horizont Bergen mit vulkanischem Ursprung. Beinahe alle hingen völlig fasziniert, sprachlos und bewegungsunfähig an den getönten Fenstern der Limousine. Umso überraschter drehten sie sich um, als Ika und Kai aus heiterem Himmel die rechten Hände zur Stirn, zur Brust, zur rechten und zur linken Seite der Brust führten und die vier Endpunkte der imaginären Linien kurz mit den Fingerspitzen berührten. [Ich hoffe man kapiert, das ich gerade versucht habe ein Kreuzzeichen zu beschreiben.] Ein großes Fragezeichen, begleitet von einem Augenrollen Kai's hing zwischen den Jugendlichen. "Da war eine Kirche.", informierte die Rothaarige überaus detailliert und ließ das Fragezeichen nur noch wachsen. "Das war ein Kreuzzeichen.", erklärte nun auch Kai furchtbar genau und das bereits erwähnte Satzzeichen begann zu blinken wie Neonwerbung. "Wir sind orthodoxe Christen." "Ah!!", ein Nicken ging durch die Reihe. "Und was bedeutet das jetzt?"(fragte Tyson), Ika sweatdropte. "Das ist die vorherrschende Religion in Russland Tyson. Und wenn ein orthodoxer Christ an eine Kirche kommt, dann muss er ein solches Kreuzzeichen machen. Das Kreuzzeichen gibt es auch bei den katholischen Christen, bloß machen die den "Querbalken" von links nach rechts, und nicht , wie wir, von rechts nach links, Aber das tut jetzt nichts zur Sache." , erklärte sie ruhig. "Und warum ein Kreuz?", jetzt war Ika zum Heulen zu Mute. Wie passte nur soviel neugieriges Stroh in einen Kopf? Auf der anderen Seite -die Sechzehnjährige seufzte- musste man sich ja erstmal für eine andere Religion interessieren, oder zumindest wissen das sie existierte, bevor man etwas darüber lernte... Für einen Moment suchte sie sich die richtigen, und vor allem einfachen, Worte, um Tyson's Erbsenhirn zu verklickern, warum sie denn nun ein Kreuzzeichen machten. Und so erzählte sie simpel, dass der Erlöser der Menschen, an den sie glaubten, an einem Kreuz getötet worden war. "Und warum haben die diesen Jesus um die Ecke gebracht?" >Och nee...< "Das willst du jetz' aber nicht wirklich wissen, richtig?", fragte sie hoffnungsvoll. "Do~och." Ika sah Hilfe suchend in die Runde- vergeblich. "Na ja...Jesus war ja Gottes Sohn, dass habe ich schon erzählt, nicht?", der Blauschopf nickte. "Das wollten ihm aber manche nicht glauben und sie sagten er wäre ein Gotteslästerer. Darauf stand damals die Todesstrafe. So war das ungefähr. Kapiert? Noch Fragen?" >Hoffentlich nicht. Ich konnte Bibelstunden noch nie leiden.< Die Verlobten segneten sich ein weiteres Mal, als der Wagen an noch einem mächtigen Gotteshaus vorbei glitt... "Wow! Das sieht ja wohl voll geil aus!", rief Mariah und sah steil nach oben, wobei sie die Augen mit der Hand abschirmen musste. Die Blader waren gerade aus der etwas stickigen Limo ausgestiegen -der äußere Eindruck kann eben täuschen, die Klimaanlage funktionierte nicht und die Minibar war leer-, aber sie wollten sich nicht beschweren, laufen wäre schließlich schlimmer gewesen. "Ihr bekommt jetzt eure Schlüssel, dann geht ihr die Koffer auspacken. Dafür habt ihr bis halb zwölf Zeit. Wir besprechen dann beim Mittagessen, wie der Rest des Tages abläuft. Verstanden?", fragte Kai in einem Tonfall, der keine Widerrede zu ließ. "So. Nummer 267 für Mariam und Max. 189 für Hilary und Tyson. Die 57 bekommen Emelie und Kenny. 302 ist für Mariah und mich und zu guter letzt Ika und Kai: 13, bittesehr.", beendete Ray die Schlüsselausgabe und reichte Kai die Chipkarte. "Dann müsst ihr zwei, Ray, in den Ostflügel.", erklang es leicht gedämpft hinter dem Plan des labyrinthähnlichen Hotels von Ika. Sie zeigte ihm dem Weg auf dem Blatt Papier, welches sie ihm in die Hand gedrückt hatte. Ebenso verteilte sie Karten, welche wirklich nötig waren, da hier jede Ecke vollkommen identisch war, an Mariam und Hilary und wies sie an in den West- beziehungsweise Nordteil des Gebäudes zu gehen. "Chef, ihr kommt mit uns.", sie winkte den Braunhaarigen und seine Freundin zu sich. "Also dann bis gleich!" "Halt! Ika! Wo sind unsere Koffer???", rief Mariah der Halbrussin nach. "Die Frau an der Rezeption sagte, die wären schon auf unseren Zimmern. Komm, Mao-chan.", die Pinkhaarige quietsche, als Ray sie bei ihrem Nickname nannte und fiel ihm stürmisch um den Hals. >Muss Liebe schön sein *hehe* *fg*<, dachte Ika und drehte sich zu Kai um. >Womit habe ich den nur verdient? --°< "Sooo...57 hier. Bis später ihr beiden!", warf Ika Kenny und Emelie hinterher, als diese die Tür ihres Zimmers mit der Chipkarte öffneten. Die beiden lächelten und antworteten mit einem Nicken. "Halt! Kai! Liiiiiinks!", sie stürmte dem Russen nach, welcher unbeirrt weiter gegangen und nun im Begriff den falschen Gang zu nehmen war. Sie holte ihn ein, blieb vor ihm stehen und wedelte vor seinem Gesicht mit der Karte herum, während ihre linke Hand den Weg zu ihrer Hüfte gefunden hatte, was sie aussehen ließ, wie eine Mutter, die ihren unartigen Sohn schilt. Besonders lächerlich war diese Verbildlichung, da Kai trotz ihrer hohen Schuhe, gut einem Kopf größer war. "Guck doch mal auf die Karte!!! Wir müssen hier nach links!!!" Doch ihr Verlobter quittierte Ika's Belehrungen lediglich mit einem Und-wie-soll-das-gehen-wenn-du-nicht-still-hällst-Blick. "Oh ja, bloß nicht zu viel reden, was?!" Die Rothaarige drehte sich stur auf dem Absatz um und stapfte dem weiß gestrichenen Gang entlang. "Chipkarte!", verlangte Ika, als die beiden vor ihrem Zimmer angekommen waren. Kai begann in der Tasche seiner -von Limo klebenden- Shorts herum zu fingern [*prust*] und nach einigen Sekunden zog er die Magnetkarte hervor, durch den neben der Tür angebrachten Leser [nur damit keine Missunderstandings aufkommen: ich weiß, wie man Laser schreibt^^]. Mit einem mittellauten Klicken sprang die Pforte auf und gab den Blick auf eine geschmackvoll eingerichtete Suite frei. Olivgrüne Sitzmöbel und ein niedriger Kirschholztisch mit großer Obstschüssel bildeten einen klaren Kontrast zu den freundlich in hellgelb getünchten Wänden. Die schwarzen Gardinen waren zugezogen, aber man konnte einen Lichtschimmer erkennen, welcher auf eine Balkontür schließen ließ. Das Bad war schlicht in den Nationalfarben, blau und weiß, gekachelt und die vergoldeten Amaturen glänzten wie neu. "Neiiiiiin!", ein überraschter Kai trat aus der Garderobennische und betrachtete Ika skeptisch, welche beim Anblick des gemeinsamen Schlafzimmers rückwärts auf ihren Hintern geknallt war. "Arrrme Ika!", lächelte er schadenfroh und rollte das ,r' genüsslich, während er seiner Teamkollegin wie ein Herrchen seinem Hündchen dem Kopf tätschelte. "Ching!", sie ließ gespielt ihren Kopf hängen. >Hab dich vermisst, Kai.< "Na, du wirst es schon überleben, mit mir in einem Zimmer zu schlafen!", munterte er seine Freundin aus Kindertagen auf und zog sie auf die Beine. Das Mädchen verschränkte die Arme vor der Brust und schmollte. "Solange du nicht über mich herfällst!", sagte sie mit etwas süffisantem Unterton. "Solange du nicht über mich herfällst!" konterte er lässig. "Aber Monsieur, was denken sie denn von mir! Isch bin doch keine Kriminelle! Eine vollkommen falsche Meinung ,aben sie da von mir!", erschrocken legte sie sich die Hand aufs Dekolletee [schreibt man das so???]. Kai musste lächeln: den französischen Dialekt hatte sie noch immer gut drauf. "Ah non, non, non, solsche Unterstellungen lasse isch mir nischt länger gefallen!" Und nachdem die Bladerin das gesagt hatte, tat Kai etwas, das er schon seit langem nicht mehr getan hatte, zumindest nicht so. Kai Hiwatari lachte. Er lachte aus vollem Herzen. Und Ika... lachte mit. "Ich geh duschen!", meinte Ika, nachdem beide sich wieder etwas beruhigt hatten. "Hey, wenn dann, gehe ich zuerst duschen." "Kannst ja mitkommen. Harhar", antwortete sie und machte eine laszive Handbewegung. "Spinnst du?!" "Als Kinder haben wir oft zusammen gebadet", schmollte die Rothaarige und rechnete fest mit einem ,baden ist ja auch was anderes', doch in Kai's Kopf schien jemand einen Heben umgelegt oder Knopf gedrückt oder eine Schraube fest gedreht haben. "Ich hab's ja wohl nötiger als du!" Auge um Auge, Zahn um Zahn. "Ich habe es zuerst gesagt!" "Du bist doch selber Schuld dran!" "Wer hat denn hier eine falsche Bestellung aufgegeben?" "Du hast mich aus dem Chat gekickt!" "Weil es dich nicht angeht, was und mit wem ich schreibe!" "Wenn du über mich schreibst schon!" "Du brauchst gar nicht zu wissen, dass ich über dich schreibe, du Kuscheltier-Mörder!" "Stellst du dich immer noch deswegen an???" "Du hattest keinen Grund dazu!" "Und du hättest nicht so reagieren müssen!" "War ganz schön peinlich, was, Hiwatari?!" "Schnauze, Misamoto!" "Weichei!" "Heulsuse!" "Enkel von Voltaire!" "Tochter eines Säufers!" "Sohn eines Drogendealers!" "Schwester eines Kriminellen!" Ika's Augen blitzten auf, bei der Erwähnung ihres Bruders. Sie war im Gericht gesessen, damals bei dem Prozess ihres geliebten Bruders und wie hatte sie gehofft, er sei unschuldig! Sie konnte nicht den Gedanken ertragen, er habe ein kleines Mädchen vergewaltigt und deren Mutter getötet. Wie konnte er es wagen, sie daran zu erinnern? Tränen drohten sie zu ersticken und sie blinzelte heftig. //I will get you, little girl: sooner than you want// "Fein!", erwiderte sie bissig. "Fein!", bellte er zickig. Sie drehte sich um und ging ins Bad, schloss die Tür hinter sich. Salzige Nässe zog sich in dünnen Linien über ihre Wangen. >Ich hasse dich, Kai.< "Misamoto!", drang es undeutlich durch die Ohrstöpsel von Ika's MP3-Player zu ihr vor. Mit halb geöffneten Augen linste sie in Richtung Armbanduhr. >Zwanzig nach elf... Mittagessen...< Sie hatte ihren Koffer ausgepackt während ihr Verlobter geduscht hatte und sich dann aufs Bett gelegt. Anscheinend war sie weg gedöst. Wortlos erhob sie sich, um Kai zu folgen, welcher sich bereits auf dem Absatz umgedreht und zur Tür des Hotelzimmers gegangen war. "Einpennen. Am hellichten Tag.", murmelte er. "Kleines Mädchen..." und verschwand hinter der weißen Tür. >Kleines Mädchen. Kleines Mädchen. Kleines Mädchen.<, hallte es in dem Kopf der Halbrussin wieder und auf der Tür konnte sie ein Kindergesicht erkennen. Dunkelgrüne, schulterlange Haare und leuchtende, verweinte türkise Augen, die Ika's Bruder wütend... hasserfüllt ansahen.Die Rothaarige schüttelte mit zugekniffenen Augen den Kopf und lief ihrem Verlobten widerwillig hinterher. //>Kleines Mädchen. Kleines Mädchen..... Little girl...