Wie Phoenix aus der Asche von Malin-Saturn (28 Wohnungen, 7 Etagen, 1 Haus) ================================================================================ Kapitel 26: Ende der Diebstähle ------------------------------- Kapitel sechsundzwanzig Mittwoch, 14. Februar (wie im Kapitel zuvor) Alicia gegenüber stand Jason, der sie genauso sprachlos ansah. Er hob seine Hand und gleichzeitig sie ihre. Bevor sie auch nur ein Wort wechselten, lagen sie sich in den Armen und küssten sich. *** "Was soll das heißen, du hast dich von Harry getrennt?", fragte Laureen ihre Schwester und sah sie verständnislos an. Cathleen sah auf. Sie saß am Tisch in der Küche ihrer gemeinsamen Wohnung. "Was regst du dich so auf? Davon mal abgesehen, woher weißt du davon?" "Mireille." "Ah, verstehe, mein EX hat gequatscht.", sagte sie und blätterte die Seite so heftig um, dass sie herausgerissen wurde. "Ich sehe schon, dir ist das gleichgültig.", sagte Laureen spöttisch. Cathleen kniff die Lippen zusammen und starrte auf das Buch. *** Harry stand vor dem Hauptquartier der Phoenix Order. Er ging hinein und ging durch das leere Haus. Selbst Mrs. Black blieb ruhig und sah ihn nur misstrauisch an. Harry ging auf den Dachboden zu Seidenschnabel und blieb dort. *** Alicia löste sich von Jason und trat einen Schritt zurück. "Darf ich deinen Namen wissen?", fragte sie und er grinste. "Sicher. Jason." "Alicia.", sagte sie und legte den Kopf schief. "Bist du noch zu haben?" "Für was?" "Für was auch immer." Er lachte leise. "Alicia und weiter?" "Spinnet und selbst?" "MacNair." Alicia stockte kurz. "Ich wusste, doch du kommst mir bekannt vor. Dein Bruder ist mit Lavender zusammen und dein anderer... will ich gar nicht wissen. Grundgütiger." "Ich sehe schon, wir sind nicht unbekannt. Du kennst Lavender?" "Wir wohnen im selben Haus." Jason nickte abwesend, als er stockte. "Im selben Haus? Du gehörst zu Black Diamond? Warum bin ich nicht selber darauf gekommen. Ich habe dich gesehen, als ihr den Diamanten gestohlen...", der Rest ging in dumpfe Worte über, denn Alicia hielt ihm erschrocken den Mund zu. "'Tschuldige, hab ich vergessen." Alicia schüttelte lächelnd den Kopf. "Und du bist sicher, dass du ein MacNair bist?" Er sah sie prüfend an. "Du zweifelst an mir, Frau?" Sie zog ihn zu sich hinunter. "Mir egal, wer du bist.", raunte sie. Donnerstag, 15. Februar "Du solltest mich doch wecken.", rief Faith und stürzte aus dem Zimmer. Sie versuchte, ihre Haare zu bändigen. Michael sah sie träge an. "Ich habe dir doch dieses Ding, äh... Wecker gestellt." "Der geht aber kaputt, wenn ich ihn an die Wand werfe. Verdammt.", schimpfte sie, stolperte über den Teppich und schlug der Länge nach hin. Erschrocken war Michael aufgesprungen. "Alles okay?", fragte er und drehte sie herum. Ihre Lippe war aufgesprungen. "Geht schon.", sagte sie und leckte sich das Blut von der Lippe. "Warum musst du denn heute Morgen weg?" "Ich muss nicht weg. Ich warte auf einen Brief von Hermione. Lavender war gestern da und ich habe Hermione einen Brief geschrieben." Er half ihr auf. "Vertragt ihr euch endlich.", sagte da Lavender hinter ihnen. Faith wandte erstaunt zu ihr um. "Oh, oder auch nicht. Du hast sie geschlagen?" Lavender ging wütend auf Michael zu, doch Faith werte ab. "Nein, ich bin gestolpert." "Ja, sicher." Die Hexe sah sie skeptisch an. "Wirklich." Faith sah sich um. Was um alles in der Welt stand sie da in der Gegend rum? "Hast du das Päckchen hier hergestellt?", fragte sie, doch Michael schüttelte ratlos den Kopf. Sie hob es auf und sah es verwundert an. Da stand ihr Name drauf. "Was kann da drin sein?" Sie hielt es an ihr Ohr und schüttelte es leicht. "Da ist was Lebendes drin.", sagte sie und stellte es wieder auf dem Boden. Vorsichtig öffnete sie es und schnellte zurück. Sie hatte die Augen weit aufgerissen. Eine grün-weiße Schlange zischelte ihr entgegen, dann verschwand sie blitzschnell aus dem Haus. "Wer schickt denn so was?", fragte sie und trat näher zum Karton. "Da liegt eine Karte drin." Michael zog das Papier hervor. "Ich weiß dich zu finden.", las er. *** July sah sich verwundert um. "Das ist doch der Turm.", sagte sie schlicht und zeigte auf ein Gebäude, das sich vor ihnen erhob. "Ja, ich weiß.", nickte Hermione und blinzelte in die untergehende Sonne. July blieb abrupt stehen. "Warum genau sollte ich mit euch hierher kommen?" "Lass uns reingehen.", lenkte Ginny ab und Mireille schob die Jüngste mit sich. Die Tür gab knarrend unter dem Schlüssel nach. "Woher hast du den Schlüssel?", fragte July, nun mehr als misstrauisch. "Den...hab ich gefunden." Sie hielt die Tür auf und gemeinsam gingen die Vier in das Innere. Es war dämmrig und nur schemenhaft konnte man die Treppe erkennen. "Gehen wir bis nach ganz oben, da haben wir die beste Aussicht.", schlug Mireille vor und ging voran, ohne auf einen Protest zu warten. Auch Ginny war bereits an der Treppe, als July Hermione zurück hielt. "Also, was wird hier gespielt? Es wäre Draco ganz sicher nicht recht, dass wir hier rumschnüffeln." "Ich dachte, dieses Haus steht auf dem Grundstück der Malfoys und die gehören bekanntlich alle Lucius Malfoy. Draco hat also gar nichts zu melden.", sagte Hermione unbekümmert, machte ihren Arm los und schob July vor sich her zur Treppe. Oben angekommen, verschnaufte July kurz. Immerhin war sie beinahe neun Stockwerke empor geklettert. "Wir hätten auch einfach apparieren können.", keuchte sie. "Das darfst du doch gar nicht.", sagte da eine, ihr bekannte Stimme und sie drehte sich verwundert um. Über ihr war auf einer Art Galerie war das gesamte Haus versammelt. "Okay.", sagte sie, nun doch mit einem mulmigen Gefühl im Magen. "Was ist hier los?" Sie warf einen Blick zu Hermione, dann hinauf zu Parvati, die gerade gesprochen hatte. "Wir testen, ob du wirklich bereit für den Abschluss bist, wie du behauptest.", erklärte Hannah und kam, auf einem Besen sitzend langsam zu ihr hinunter geschwebt. "Und wir beginnen mit Kräuterkunde." Lächelnd stellte sie sich vor die Jüngere und winkte eine Tafel heran, die sich auf magische Weise auf sie zu bewegte. Hinter Hannah tauchten plötzlich Neville und George auf und hielten jeweils ein Glas mit einem Gewächs in der Hand. "Dann mal los. Zehn Prüfungen brauchen ihre Zeit." "Wie viel?", rief July entsetzt. Hermione zuckte mit den Schultern und disapparierte, genau wie Ginny und Mireille. Kräuterkunde bewältigte July recht gut. Hannah nickte zufrieden, verschwand wieder auf die Galerie, wie es auch Neville und George taten. July stand abwartend da, als es leise klackte und der Boden und mit ihm die Galerie, wo die Zuschauer standen eine Etage tiefer sausten. Nun stand ein großer Kessel vor ihr und sie stöhnte leise auf. Zaubertränke konnte sie nicht leiden. Hermione, Mireille und Parvati waren erbarmungslos. Als der Kessel schlussendlich explodierte, wurde die Prüfung für beendet erklärt. Noch eine Etage tiefer stand Fred vor ihr. "Magische Geschöpfe.", grinste er und hielt ihr ein besonders hässliches Exemplar unter die Nase. Auch Terry und Alicia hatten jeweils ein Tier bei sich. Es waren ausnahmslos struppige Wesen, doch July kannte sie alle recht gut. Inzwischen wunderte es sie allerdings, dass sie nicht mit einem Säbelzahnlemming aufgetaucht waren, wusste sie doch, dass solche auf dem Anwesen der Malfoys lebten. Adrian, Mandy und Lavender ließen sie einen Text in Runen übersetzen. Bei der fünften Prüfung standen Gregory, Seamus und Angelina vor ihr. Arithmantik hatte ihr jedoch noch nie Probleme bereitet, denn hier brauchte man, wie bei Alte Runen, wo sie kläglich versagt hatte, keine Vokabeln auswendig lernen. Mann musste logisch denken. Seamus war mit ihr hoch zufrieden, als wäre er ihr persönlicher Lehrer gewesen. Wieder rauschte der Boden ein Stockwerk tiefer. Jetzt waren sie bereits in der vierten Etage. "Damit du dein Gehirn etwas ausruhen kannst, kommt jetzt was Praktisches.", verkündetet Susan. July nickte und tastete schon mal nach ihrem Zauberstab. "Was ist es den für ein Fach?" "Zauberkunst" Susan sah zu Harry, der nickte und Ernie ein Zeichen gab. Dieser ging zu einer Truhe. July war leicht verwundert. Was sollte sie tun? Die Kiste schweben lassen? Das war zu einfach. Das lernte man bereits in der ersten Klasse. Sie sah hinauf zur Galerie und registrierte verwundert, dass einige vom Geländer zurückgetreten waren. Nun konzentrierte sie sich doch auf die Truhe, deren Deckel langsam zurück schwang. Harry stand zwischen ihr und der Truhe, die jetzt offen war. Etwas Dunkles kam herausgeschossen und July schnappte nach Luft. Das war ein Dementor. "Na los, July.", rief Susan und diese hob ihren Stab. "Expecto Patronum.", sagte sie und hielt ihren Zauberstab dem Ungetüm entgegen. Harry duckte sich unter dem Zauberspruch weg. Ihr Stab sprühte Funken und eine riesige Kugel schoss aus ihm hervor, die sich zu einem Tier formte und sich schützend um sie selber und weil es so riesig war auch um Harry und Susan wandte. Der Dementor, oder genauer gesagt das Irrlicht zuckte zurück und Ernie knallte den Deckel zu. Grinsend sah er auf. "Perfekt.", sagte er. Hermione blinzelte ungläubig. "So einen großen Patronus habe ich ja noch nie gesehen." "Ist das ein Drache?" Ron streckte seine Hand nach der Lichtgestalt aus, die ihren Kopf zu July hinunterbeugte, die ihn berühren wollte, doch da löste es sich bereits wieder auf. Harry nickte ihr anerkennend zu und auch Susan war zufrieden. Dann disappierten sie und der Boden rauschte eine Etage tiefer. "Geschichte.", verkündete Dean und Laureen zwinkerte ihr aufmunternd zu. Oliver holte ein Buch hervor und las ein paar Fragen vor. July antwortete stockend. In Geschichte schlief sie fast immer ein und hatte daher ein eher gespaltenes Verhältnis zu dem Fach. Danach prüften Lisa, Ginny und Terence sie in Verwandlung. Diese achte Prüfung schaffte sie mit Bravour. In der ersten Etage schließlich spannte sich ein Himmel über ihren Kopf. Vincent, Zacharias und Padma fragten sie die verschieden Sternbilder ab, die sie alle kannte. "Also in Astronomie ist sie besser als ich.", sagte Ron leise. "Das ist keine Kunst.", gab Hermione zurück. "Vielen Dank." Hermione grinste fröhlich und sah wieder nach unten, wo Millicent auf July zukam. "Gut.", sagte sie. "Zaubertränke, Alte Runen und Geschichte sind wohl nicht dein Ding. Du musst also wieder zurück zur Schule." July sah schmollend auf. "Man kann nicht überall gut sein." "Ja, schon möglich.", nickte Mill und verschränkte die Arme. "Trotzdem, wäre uns wohler, wenn du in Beauxbatons wärst." "Steh ich euch im Weg?" "Nicht direkt. Du gehst dennoch zurück. Morgen wird dich jemand zurück in die Schule bringen." July seufzte theatralisch auf. "Warum morgen?" "Es ist es ein Sonntag." "Und wenn ich mich weigere?" Sie schob trotzig die Unterlippe vor. "Warum solltest du so dumm sein? Es gibt für dich keine Grund hier zu sein, wenn der Teufel wieder kommt." "Ich habe keine Angst vor dem dunklen Lord.", stieß July hervor. "Dass du seine Namen nicht nennst, zeigt wie sehr du dich irrst." "Das ist Angewohnheit." "Ach ja? Wir werden sehen." Millicent sah sie ausdruckslos an und disapparierte. July blinzelte verwundert. Sie legte den Kopf in den Nacken, doch auf der Galerie schien niemand mehr zu sein. "Wo seid ihr denn alle hin?", rief sie. Da wurde es dunkel. "Was soll das?" Langsam stieg Panik in ihr auf. Der Boden setzte sich ein letztes Mal in Bewegung. Julys Gedanken rasten. Eine Prüfung fehlte noch. Sagte Hannah nicht was von zehn? Verteidigung gegen die dunklen Künste. "Du bist also nicht ängstlich?", fragte da eine leise Stimme hinter ihr und sie wirbelte herum, doch sie konnte nichts sehen, nach wie vor war es um sie herum finster. Ein Lachen drang an ihr Ohr. Sie griff den Zauberstab fester. "Lumos.", zischte sie und der Stab flammte auf, doch eigentlich war es in dem Moment unnötig, da es plötzlich taghell um sie wurde. Auch die Galerie war nun wieder da und die altbekannten Zuschauer, doch diesmal waren sie alle in Schwarz gehüllt und ihre Gesichter mit Kapuzen verdeckt. Es war eine tiefe Stille im Turm, July meinte nur ihren Herzschlag zu hören. Ihr gegenüber stand eine in schwarz gehüllte Gestalt mit einer Maske vor dem Gesicht, genau wie die Death Eater sie trugen. Wer kann das sein, fragte sie sich. Viele Möglichkeiten blieben nicht. Vincent und Gregory klammerte sie aus. Nur Draco und ihr Bruder waren bis jetzt noch nicht aufgetaucht. War es Theodor hatte sie gar nicht so schlechte Chancen hier unversehrt herauszukommen. Sie hatte sich oft genug mit ihm duelliert, denn darauf lief das hier hinaus, das war zu deutlich. Theodor konnte sie einschätzen, außerdem hatte sie keine Skrupel, ihn zu verletzten. Bei Draco sah das anders aus. Sie kannte seinen Stil nicht und als Death Eater traute sie ihm alles zu. Stellte sich hier noch eine Frage. Waren ALLE Flüche erlaubt? Auch die Unforgivable Curses? "Verteidige dich.", sagte eine Stimme von der Galerie, die sie als Millicent erkannte. "Darf ich wenigstens wissen gegen wen?" Die Gestalt schüttelte nur den Kopf. "Das ist unfair. Mein Gegner weiß wer ich bin, aber ich darf nicht wissen wer er ist?" "Das kannst du doch sicher erraten.", spottet Mill. "Oder glaubst du Voldemort stellt sich großartig vor?" Die Worte halten noch in der Luft nach, als Julys Gegenüber auch schon einen Fluch auf sie abschoss und sie frontal traf. Sie schlug hart auf den Boden auf. "Alles klar. Die Illegalen mit eingeschlossen.", zischte sie und war in Sekundenschnelle wieder aufgestanden, um selber einen Fluch auszusprechen. Ihr Gegner war schnell und wich ihm aus. Julys Gedanken rasten. Wer war er? Draco oder Theodor? Theodor oder Draco? "Locomotor Mortis" Die Julys Beine waren unbeweglich. "Incendio", rief diese doch ihr Gegenüber wehrte ihn mit "Aqua" ab. Aus Julys Haaren und Umhang tropfte Wasser. "Nass geworden?", raunte der Zauberer mit leiser Stimme und July war sich sicher, dass es ihr Bruder war. "Vulnero.", schrie sie und der andere hielt sich den Arm fest. Blut tropfte von den Fingerspitzen. "Sanare.", sagte er und berührte mit der Spitzes seines Zauberstabes kaum seine Wunde, als er auch schon wieder auf July deute und sagte: "Siccare." July war verblüfft. Das war nicht die Stimme von Theodor, aber auch nicht die von Draco. Sie sah an sich hinunter. Ihre Sachen und Haare waren wieder trocken. So etwas hätte ihr Bruder nie getan. Es musste also Draco sein und dass sie nicht seine Stimme erkannte, lag wohl an diesem Stimmenverzerrer, von dem Mireille ihr erzählt hatte. Tatsächlich konnte sie die Stimme keinen zuordnen. Sie wusste nicht, dass diese einem Mann namens Professor Severus Snape gehörte. Und wenn es Draco war, so konnte sie darauf jetzt keine Rücksicht nehmen. Er tat es ja auch nicht. "Debilitatio.", zischte sie und ein rot leuchtender Lichtstrahl schoss aus der Spitze ihres Zauberstabes in Form einer Spirale hervor. Der Andere blockte ihn mit "Protego" ab. Eine milchig weiße Wand baute sich vor ihm auf. Die Lichtspirale knalle dagegen und beides löste sich in Nebel auf. Ja, das war Draco, nickte July. Theodor hätte sich nicht die Mühe des Abblockens gemacht, er wäre disappariert. Mit "Serpensortia.", schickte ihr gegenüber eine Schlange auf sie zu. July presste die Lippen aufeinander und wurde, ehe sie die Schlange wieder auflösen konnte, mit "Silencio" belegt. "Theodor, du Bastard.", rief sie, doch niemand verstand etwas. Natürlich war das ihr Bruder, wie konnte sie nur glauben, dass es Draco war? Nur Theodor kannte ihre große Abneigung gegenüber Schlangen. Das grün beschuppte Reptil züngelte angriffslustig. "Siehst du nun ein, dass du wieder zur Schule musst, Nott?", sagte der Zauberer mit der fremden Stimme. Draco, dachte July. Ihr Bruder würde sie nicht mit Nachnamen anreden. "Das habe ich dir doch die ganze Zeit gesagt.", fuhr er fort. Nein, Theodor, überlegte sie. "Confusion.", rief er, wer immer es auch war und July wurde mit einem grellen Blitz getroffen. July fauchte und fasste ihren Zauberstab fester. Doch irgendwie schien sie irritiert zu sein. "Was hast du getan?", fragte sie. "Confusion verwirrt deine Sinne.", erklärte er und kam auf sie zu. Er beugte sich zu ihr hinunter und lächelte. Nun sah sie sein Gesicht, doch sie konnte es nicht zuordnen. Alles schwamm vor sich hin und meinte sie, eben noch Draco vor sich zu sehen, war es dann wieder Theodor. "Dein Fehler war, dass du dich zu sehr mit allen anderen beschäftigt hast. Du bist gut, aber du darfst nicht zu viel denken." "Finite Incatatem", rief eine der verhüllten Gestalteten. Nun stand Millicent vor ihr und lächelte sie fast mitleidig an. "Du hast verloren. Halte dein Versprechen." "Das war nicht fair.", schmollte July. Nun stand ihr Gegner direkt vor ihr. Seine Kapuze war wieder tief ins Gesicht gezogen und sie erkannte gar nichts. Seine Hand umklammerte ihren Arm und er zog sie dicht zu sich heran, sodass nur sie hören konnte, was er sagte. "Glaubst du, der dunkle Lord kämpft fair? Geh nach Beauxbatons, da bist du sicher. Ich will dich nicht verlieren." July seufzte tonlos und zog ihren Umhang zu. *** maiglöckchen Dies ist das Ende der Diebstähle. Wir haben alles, was wir brauchen. Wird es wirken? "Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen." *** Sonntag, 16. Februar Millicent stand am Fenster und sah den davon eilenden Magiern nach. Gregory trat dicht hinter ihr und folgte ihrem Blick. Als sie sich aufrichtete, hob er seinen Arm und hielt ihr einen flachen, silbernen Spiegel dicht vor das Gesicht. "Was ist das?", fragte er, doch Millicent sagte nichts. Sie drehte sie um und sah ihn an. Sie streckte ihre Hand aus und forderte: "Gib ihn mir." "Was ist das, Millicent?" Sie blinzelte kurz. Er nannte sie nur selten mit ihrem vollständigen Vornamen. "Irgendetwas verheimlichst du doch vor mir?" Sie lächelte und winkte mit den Fingern. "Gib mir den Spiegel. Er ist ein... Erbstück und mir sehr wichtig." Doch anstatt ihrer Bitte nachzukommen, klappte er den Spiegel auf. "Das ist kein Spiegel, sonst könnte ich mein Gesicht darin erkennen, stattdessen ist er schwarz." Millicent nahm ihn ihm nun endgültig aus der Hand und klappte ihn wieder zu. Sie wollte aus dem Zimmer gehen, doch er stellte sich ihr in den Weg. "Ich will wissen, was hier läuft." "Ich kann es dir nicht sagen, noch nicht." "Warum nicht?" "Weil wir es uns gegenseitig versprochen haben." Gregory sah sie abschätzend an, nickte dann aber und ging wieder. *** Theodor, Adrian und Vincent sahen zu dem hohen Tor auf. Das letzte Mal waren sie da durch, als sie die Schule beendete hatten. "Eine faszinierende Sache.", sagte Adrian, der auf die Karte des Rumtreibers sah. "Und die hatte Harry seit dem dritten Schuljahr?" Theodor und Vincent nickten. "Frechheit, oder?" "Da ist Hagrids Hütte." Vincent deutet auf ein kleines Haus auf der Karte und sah dann auf. "Er ist nicht da." "Das kann uns doch egal sein." Theodor zog sich den Tarnumhang, den er von Harry bekommen hatte, über. Vincent tat dies mit dem von Draco und Adrian zog die Kapuze von Moodys über den Kopf. Sie verschwammen mit der Umgebung. *** Parvati faltete umständlich die Karte der Diebe auf und nickte wissend. "July läuft gerade den Gang zu ihrem Schlafsaal hoch.", sagte sie leise. "Aber sie soll uns doch helfen.", murmelte Laureen. "Mal langsam. Die kommt schon wieder.", beruhigte sie die Andere und Hannah nickte. Parvati winkte mit den Fingern, ihr zu folgen und lautlos huschten sie zum Tor von Beauxbatons, um die Einhorntränen zu holen. Schnell fanden sie den richtigen Flur und blickten eine lange Wand entlang. "Wo ist die Tür?", raunte Hannah und sah sich vorsichtig um. Parvati fuhr mit den Finger das Gemäuer entlang, konnte aber nichts finden. Im Moment hatten sie nur das Problem, dass sie zwar wussten, wo sich die Einhorntränen befanden, nicht aber wie sie dort hingelangen sollten, denn der Zugang war zwar auf der Karte verzeichnet, aber die Wirklichkeit gab keinen Hinweis, wie sie hineinkommen konnten. "Du warst doch hier.", raunte nun Hannah und Laureen nickte. "Schon, aber die Tür muss neu sein. Zu meiner Zeit, waren die Tränen hinter dem Büro des Zaubertranklehrers." "Deshalb brauchen wir ja auch July.", zischelte Parvati und entflammte ihren Zauberstab, um die Karte besser lesen zu können. Besorgt sah Hannah sich erneut um, doch sie waren in einem abgelegen Winkel des Schlosses. Hier kam niemand her. *** "Da sind die Felder.", flüsterte Ron und die anderen nickten leicht. "Mir wäre wohler, wenn wir auch eine Karte hätten." "Ja, mir auch, aber sie funktioniert nun mal nur bei Gebäuden." Mandy sah sich ruckartig um. Sie hatte das Gefühl, beobachtet zu werden. "Eine Frage. Wenn man das Kraut nur bei Vollmond pflücken kann, damit es für unsere Zwecke wirkt und der dunkle Rat und die Phoenix Order das auch braucht..." "Genau deshalb hätte ich ja gerne eine Karte.", zischte Ron zurück. "Terry und Mandy gehen und holen das Kraut. Lisa und ich bleiben hier und sehen, ob jemand kommt. Hier kann man apparieren." Mandy wollte gerade los, als Terry sie zurück hielt. "Warte. Wir brauchen nicht viel. Ich gehe allein. Und ihr drei bleibt hier.", dann ging er. Lisas Augen fuhren in die Dunkelheit. Sie hatte das dumpfe Gefühl, beobachtet zu werden. "Mach schon.", bat sie stumm und verfolgte Terry, wie er auf das Feld ging um einige Pflanzen zu holen. Terry sah auf den Boden. Dort stand es. Das letzte Kraut, das noch fehlte. Er zog ein schmales Messer hervor und beugte sich hinunter, um das Grün abzuschneiden. Seine Hände umfassten die Blätter, als er zusammen zuckte. Er drehte sich um und versuchte, etwas im Dickicht zu erkennen. War da jemand? Hastig säbelte er an den Pflanzen und stopfte sie in die Tasche. Dann lief er auch schon wieder zurück zu Mandy, die am Rand auf ihn wartete. Lisa nickte ihnen kurz zu und sah sich nach Ron um, der von der anderen Seite auf sie zukam. "Irgendjemand ist hier.", sagte er leise. "Ja, das glaube ich auch." "Verschwinden wir." *** In den heiligen Hallen von Hogwarts indessen war eine kleine Diskussion im Gange. "Pass doch auf, wo du hintrittst, verdammt.", fluchte Adrian leise. "'Tschuldige, ich seh' dich ja nicht.", zischte Vincent zurück. "Scht." Theodor sah nach hinten, wo die Stimmen her kamen. Sie blieben vor dem Eingang zum Dumbledores Büro stehen. "Wart ihr jemals da drin?", fragte Theodor leise und Adrian stöhnte genervt auf. "Ich frag mich, warum wir uns die Mühe mit den Tarnumhängen machen, wenn du die ganze Zeit quatscht?" "Ich sagte doch gar nichts. Du beschwerst dich doch die ganze...", meckerte Theodor zurück, verstummte aber plötzlich, als Filch um die Ecke kam und suchend seine Laterne hoch hielt. Misstrauisch sah er sich um und die Drei fühlte sich um Jahre zurück versetzt. "Ich krieg euch schon ihr lästigen, kleinen Bälger.", knurrte er und stiefelte wieder davon. "Himbeertoffee.", sagte Vincent leise und hinter der Statue, öffnete sich ein Gang zu einer Treppe. Sofort stand Filch wieder auf dem Gang und sah misstrauisch zu der Treppe, die sich aufgetan hatte. "Wo seid ihr?", krächzte er. Theodor spürte, wie man ihn in den Gang schob. Er stolperte hinein und hoffte, dass auch die anderen beiden da waren, denn sehen konnten sie sich ja nicht. Die Tür schloss sich wieder und er stand in einem hell erleuchteten Gang. Er sah sich kurz um und stieg dann ein paar Stufen höher. Vorsichtig schob er die Kapuze vom Kopf und wartete. "Hallo?", fragte er leise "Wir sind da, falls du das wissen willst.", sagte dicht neben ihm Adrian. "Lass uns endlich gehen und zieh um Himmel willen die Kapuze über." "Aber Filch ist doch..." Auf der anderen Seite kam ein genervtes Gurgeln, was wohl von Vincent kam. "Wir haben die Umhänge doch wegen der alten Direktoren. Filch kann man auch so an der Nase herumführen." Theodor rümpfte kurz die Nase und zog dann wieder die Kapuze über. Da gab es ein reißendes Geräusch und alle erstarrten. "Ach du Scheiße.", rief Adrian, dessen Kopf plötzlich zu sehen war und erschrocken presste er die Lippen aufeinander und blickte die Treppe hinauf. Dann wandte er wieder hastig den Blick zurück. Sein Tarnumhang hat sich in der Tür verklemmt und ein langer Riss war entstanden. "Ich dachte die Dinger wären sehr strapazierfähig?", wunderte sich Theodor und hatte nun auch seinen vom Kopf gezogen. "Ihr seht gruselig aus.", sagte der körperlose Vincent. Adrian sah an sich hinab. Tatsächlich konnte man von ihm nur den Kopf und die rechte Schulter sehen und dann ab seinem Unterarm abwärts, während von Theodor der Kopf und zwei Hände zu sehen waren. "Wir können die Tür noch mal öffnen.", schlug dieser nun vor. "Und wenn Filch immer noch da draußen rum läuft? Du kennst ihn doch." "Wir schneiden das Stück ab.", warf nun Vincent ein. "Bist du irre? Der gehört Moody.", meckerte Adrian sofort. "Dann warte hier." Theodor war aufgestanden und deckte gerade seinen Kopf zu, als Adrian entschieden auf sah. "Oder wir teilen uns doch einen." Theodor sah sich suchend um, doch Vincent war schlau genug, sich davon zu machen. Oben auf der letzten Stufe sahen sie einen Schuh von ihm und Theodor verdrehte die Augen. "Dann los." *** "Ach, das ist Zeitverschwendung." Verärgert klappte Parvati die Karte zusammen und ging die Wand erneut entlang. Beauxbatons war sicher auch nicht anders als ihre alte Schule. "Denkt nach, in Hogwarts gab es dich auch einige Eingänge." "Aber die kannten nur Auserwählte.", gab Hannah zu bedenken. "Braucht ihr Hilfe?", sagte da die Stimme von Professor Snape hinter ihnen und die drei fuhren erschrocken herum. Sie blickten ins Dunkel. "July.", rief Parvati und ein grinsendes Mädchen, kam aus den Schatten. "Wie hast du mich erkannt?" "Snape ist nicht in Beauxbatons.", lächelte Hannah. "Du hast also den Stimmenverzerrer." "Ja, ist wirklich interessant. Dieser Snape scheint ja eine üble Peron zu sein, wenn ihr euch alle zu erschreckt." "Es spielte keine Rolle, welche Stimme du genommen hättest. Jede hätte uns erschreckt." July nickte und sah auf die kleine metallische Scheibe. "Wer ist dieser Snape?" "Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Warum willst du das wissen?" "Bei der Prüfung hat mein Gegner mit der Stimme die Flüche ausgesprochen und ich...", sie stockte und Parvati drehte sich grinsend um. "Grübelst du immer noch, wer es war? Theoretisch kann es jeder von uns gewesen sein. Vielleicht war ich es." July schüttelte entscheiden den Kopf. "Nein, ich bin mir ziemlich sicher, das es entweder mein Bruder war, oder..." "Ja?" "Nicht so wichtig.", winkte die Jüngere ab und steckte den Verzerrer in ihre Tasche. "Also, ihr braucht Hilfe?" "Nein, nicht wirklich. Wir sind kurz vor der Lösung." Hannah tat unbekümmert. "Lügnerin. Seid ihr gar nicht.", lächelte July und holte ein Medallion an einer langen Kette aus der anderen Manteltasche. "Könnt ihr gar nicht, ohne das hier?" "Was ist das?" "Der Schlüssel, zu allen Geheimtüren in Beauxbatons." Laureen stockte. "DER Schlüssel? Wie bist du da ran gekommen?" July grinste verschwörerisch, sagte aber nichts. "Nun?" Sie wiegte leicht den Kopf: "Das bleibt mein Geheimnis. Also. Wollt ihr ihn, oder nicht?" Sie hielt ihre offene Hand entgegen. "Gut, dann geht es schneller." Parvati wollte danach greifen, als July die Hand zurückzog. "Aber nur unter einer Bedingung." "Und die währe?" "Ich will wissen, wer mein Gegner gewesen war." Hannah seufzte und schüttelte leicht den Kopf. "Wir können es dir nicht sagen, weil wir es selber nicht wissen." "Aber ihr müsst doch einen Verdacht haben." "Entweder dein Bruder, oder Draco.", erklärte Laureen. "Mehr wissen wir auch nicht." July nickte langsam. "So weit war ich auch schon. Na schön hier." Sie reichte Parvati den Schlüssel, diese nahm ihn und sah sich fragend um. "Soll ich?" July blickte sie an. "Gern." Die Jüngere nahm in entgegen und ging zu einer der Fresken. Sie schob eine runde Scheibe zurück und legte das Medaillon in die Vertiefung. Dann zog sie ihren Zauberstab und murmelte ein Wort, tippte das Metall an und trat einen Schritt zurück. "Was jetzt?", flüsterte Hannah. "Warten.", gab July genauso leise zurück. Wie auf Stichwort schob sich in dem Moment ein Stück der Wand geräuschlos nach hinten und teilte sich. Ein Durchgang von vielleicht einem halben Meter wurde sichtbar und dahinter flammten Fackeln auf. "Bienvenue dans le labyrinthe." *** Vincent stand bereits im Büro von Dumbledore. Er hatte die Karte des Rumtreibers und konnte sehen, wie Adrian und Theodor auf ihn zukamen. Rasch ging er einen Schritt zur Seite, um sich nicht umrennen zu lassen. "Still.", raunte er, als die Beiden neben ihm waren und augenblicklich bleiben sie wie angewurzelt stehen. Adrian drehte den Kopf und erfasste Fawkes, der auf seiner Stange vor sich hin döste. Theodor nahm mit seinem Zauberstab Maß. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. "Freuen kannst du dich auch später.", zischte Adrian kaum hörbar und Theodor verdrehte genervt die Augen. Zielte und traf den Vogel am Hintern. Erschrocken flatterte dieser mit den Flügeln und erhob sich in die Lüfte. "Hey, wer da?", rief eines der Portraits und die drei erstarrten unter ihren Umhängen. Die Augen des Bildes wanderten durch den Raum, doch bis auf den aufgeregten Phoenix war nichts zu sehen. Fawkes schimpfte immer noch, als er seinen Schlafplatz wieder ansteuerte. Vincents Hand fuhr aus und griff nach dem Schwanz. "Da ist doch wer.", rief das Bild. "Einbrecher!", gellte es dann durch den Raum und die drei fluchten leicht. "Weg hier.", flüsterte Adrian und schob Theodor vor sich her. Dieser stolperte über den Saum des Umhanges und fiel zu Boden und riss Adrian mit sich. Vincent, der sie bis dahin nicht gesehen hatte, stolperte ebenfalls über Theodors Bein und schlug der Länge nach auf. Die Umhänge rutschten von den Köpfen und das Licht erlosch. "ALBUS!!", rief das Bild und weckte sämtliche Portraits an der Wand auf. "Halt deine Klappe.", knurrte Theodor und schoss einen Fluch auf das Bild ab. Erschrocken sahen Adrian und Vincent auf das Brandloch in der Leinwand und Adrian, der sich inzwischen wieder aufgerappelt hatte, zog Theodor eine über. "Hast du sie noch alle?", schimpfte er. "Weg hier.", rief nun Vincent, stopfte die Phoenixfeder in die Tische, zog den Umhang über den Kopf und rannte zur Treppe. Auch die anderen beiden rannten davon und blieben auf der Treppe kurz stehen. Im Arbeitszimmer des Direktors war eine helle Aufregung. "So was Bescheuertes. Du bist so was von selten dämlich.", schimpfte Adrian und öffnete den Gang. "Wie jemand wie du Death Eater werden konnte, ist mir ein Rätsel. Es heißt doch, dass ihr ach so toll seid... Vielleicht verdummt man ja. Nicht zu fassen..." "Halt die Klappe, Pusy.", schnauzte nun Vincent und Adrian verstummt verdutzt. Wann hatte Vincent sich je eingemischt? *** Sirius trat aus dem Dickicht und stellte sich neben seine Cousinen Bellatrix und Narzissa. "Erklärung.", raunte die schwarzhaarige Hexe und lehnte sich gegen einen Baum. Ihre schwarzen Augen verfolgten die drei Magier von Black Diamond. Ihre Schwester, deren Haare so blond waren, wie die der Anderen schwarz, sah fragend auf. "Erklärung?" Ihre blauen Augen leuchteten im Dunkel auf. "Was tun diese dummen Kinder dort?" "Sie suchen das Zentaurenkraut. Damit dürfte klar sein, was sie vorhaben." "Das gefällt mir nicht.", sagte Bella leise. "Halten wir sie auf.", schlug Narzissa vor. "Nein. Dumbledore hat gesagt, dass wir nur beobachten sollen." "Ach, wer hört schon auf Dumbledore?", sagte Bella verächtlich und wollte gerade los, als Sirius sie am Arm fest hielt. "Und Lestrange?" Ein schmales Lächeln umspielte seine Lippen, als Bella mit gerunzelter Stirn nachgab. *** In Beauxbatons stiegen Parvati, Hannah, Laureen und July eine schmale Treppe hinauf und bogen dann links in einen Gang ab. Kurz darauf standen sie vor einem schmalen Eingang. Sie schoben die Steintür zur Seite und hoben den Vorhang. "Hier ist es. Die neue Kammer für die besonderen Zutaten. Dies ist sozusagen der Nebeneingang. Eigentlich kommt man von dort." July zeigte auf eine breite Eisentür. Sie traten in einen runden Raum. An den Wänden standen hohe Regal, doch sie waren nicht voll gestellt. In der Mitte stand ein runder Tisch mit einem Kerzenleuchter, den Parvati entflammte. "Das muss es sein." Sie deutete auf eine Flasche, auf der mit verschnörkelter Schrift 'unicorn' zu lesen stand. Sie griff danach und schüttet ein paar Tropfen in eine andere Flasche, die sie in den Falten ihres Umhanges verborgen hatte. "Ihr habt immer noch nicht meine Frage beantwortet.", sagte plötzlich July und die anderen drei sahen fragend auf. "Welche?" "Wer ist Professor Snape?" "Zaubertrankprofessor und Hauslehrer von Slytherin. Mitglied im Dunklen Rat. Death Eater.", sagte Hannah knapp und July nickte langsam. "Das hilft mir auch nicht weiter." "Warum willst du unbedingt wissen, wer dein Gegner war?" Parvati umwickelte die Flasche mit einem Samttuch und sah zu July hinüber. "Einfach nur so." July lächelte ungezwungen, doch sie konnte die Verlegenheit nicht ganz verbergen. "Geh zurück in deinen Schlafsaal.", sagte Parvati bestimmt und ging zurück zu dem Vorhang, hinter dem die Geheimtür lag. In der Tür drehte sie sich noch einmal um und sah July fast mitleidig an. "Ich werde Theodor frage, vielleicht sagt er es mir ja." Dann fiel der schwere Vorhang hinter den drei Hexen hinunter und July blieb allein in dem Raum zurück. "Ja, na sicher.", sagte sie leicht sarkastisch zu sich selber. Freitag, 21. Februar "Mal wieder als Spitzel unterwegs?", fragte eine leise Stimme hinter Cathleen, als diese die Portraitwand hinunter sah. Sie schrak leicht zusammen und drehte sich zu Draco um. "Was heißt hier, als Spitzel?", zischte sie. "Dass Moody damals so genau wusste, wer alles im Haus wohnt, kam doch von dir." Cathleen kniff die Lippen zusammen und verschränkte die Arme. "Sagt wer?" "Meine Schwester?" "Das Haus war jedem zugänglich. Moody hat keinen Spitzel gebraucht." "Aber du warst es trotzdem." "Und wenn schon. Hat es irgendjemandem geschadet?" Draco sah sie ausdruckslos an und Cathleen wurde nervös. Sie konnte ihn schlecht einschätzen. Dennoch blieb sie ruhig und fragte: "Was hast du eigentlich gegen mich?" "Ich schätze es nicht, verraten zu werden.", sagte Draco mit leiser Stimme. Cathleen schluckte und ihr Blick blieb an dem dunklen Mal hängen, das sich wie ein Schatten, und doch gut sichtbar, für den, der wußte, was dort war, zu sehen war. "Leg dich nicht mit mir an, Malfoy, ich bin eine Aurora.", sagte sie. "In Ausbildung.", korrigiert er "und glaub mir, ich kenne die fieseren Zaubersprüche." "Ich habe dir nichts getan.", fauchte Cathleen und Draco lächelte kalt. Er sah Angst in ihren Augen aufflackern. Das hatte er schon immer gut erkannt. Die Angst machte einen Gegner schwach und ihn stark. "Moody hatte von dir alle Namen des Hauses. Dass du keine Informationen an ihm weiter gegeben hast, war eine Lüge." "Woher weißt du davon?", fragte sie verblüfft und Draco lachte nun leise. "Du hast dich verraten. Ich habe es nicht wirklich gewusst. Ich wusste nur, dass es entweder du oder Potter sein musste. Ich habe auf dich getippt." "Warum?" "Potter war mein Erzfeind." Er hielt inne. "Na gut, manchmal ist er es noch. Ich kenne ihn besser als seine eigene Mutter, was nicht schwer ist, denn die ist gestorben, als er eins war." Er lachte wieder leise, als wäre ihm ein besonders guter Witz gelungen und Cathleen bekam eine Ahnung, wie Draco gewesen sein mochte, als er Death Eater geworden war. "Ich weiß, wann er lügt und das Moody ihm mit seiner Rumschnüffelei auf den Wecker ging, war nicht gespielt. Du hingegen, bist die Schwester von Flint. Und den kenne ich auch sehr genau. Ihr habt so eine Angewohnheit, mit den Augenbrauen zu zucken, wenn ihr lügt." Cathleen richtete sich auf. "Und was willst du jetzt tun?" Draco zuckte mit den Schultern. "Gar nichts. Es ist nicht meine Aufgabe, neugierige Auroren aus dem Weg zu räumen." Er sah sie direkt an. "Nicht mehr.", setzte er nach und es schien Cathleen, als würde er es bedauern, doch da hatte sie sich wahrscheinlich getäuscht. Draco verzog leicht das Gesicht, als wäre er angeekelt und drehte sich dann um und ließ sie stehen. Da erst merkte Cathleen, dass ihr das Herz bis zu Hals schlug. Ihre Hände waren schweißnass. Was war nur los? Ließ sie sich schon von einem so nichtssagenden Death Eater Angst einjagen? Sie war eine Aurora. Sie wollte gegen Voldemort kämpfen. Der dunkle Lord, dem selbst Istave Lestrange mit Vorsicht begegnete. Montag, 24. Februar Dumbledore schritt durch die Eingangshalle der Lestrange Villa, als wäre es sein eigenes Haus. Istave kniff die Lippen zusammen, zeigte sonst aber keine Regung. "So treffen wir uns dann wieder, Mr. Lestrange.", sagte er mit leiser Stimme. Istave nickte nur kurz und bot mit einer Geste an, einzutreten. "Was verschafft mit der Umstände, Sie noch einmal hier zu begrüßen?", fragte er stattdessen. "Es wird nicht lange dauern.", versicherte Albus. Hinter ihm trat Sirius ein. "Es gibt Gerüchte und ich möchte wissen, ob sie wahr sind." "Und die wären?" "Duane Avery ist verschwunden." Istave sagte gar nichts, sondern setzte sich in einen hohen Sessel. Er stützte die Arme auf die Stuhllehne und legte die Fingerspitzen gegeneinander. "Und die Kinder scheinen, was immer sie auch vorhaben, am Ziel zu sein. Ich glaube, zu wissen, wann." "Am ersten April.", sagte Istave leise und Dumbledore zog anerkennend eine Augenbraue hoch. "Ich kenne die Prophezeiung. Der einzige Grund, warum ich einer Zusammenarbeit zugestimmt habe." Albus lächelte leicht, auch wenn man es nur in seinen Augen sah. "Nicht ihr wart es, der einer Zusammenarbeit zugestimmt habt, sondern wir." Istave winkte mit der Hand durch die Luft, als wollte er eine lästige Fliege verscheuchen. "Wie dem auch sei. Ich denke, es gibt nichts mehr zu besprechen. Wir werden am ersten April bereit sein. Sind Sie es auch?" "Das sind wir." Die beiden Zauberer sahen sich stumm an, keiner sagte ein Wort. "Was ist nun mit Avery? Er wollte einen aus eurer Mitte töten. Will er es immer noch?" Istave hob eine Augenbraue. "Davon habt ihr nichts gewusst? Es war Dolohov, auf den er es abgesehen hatte, aus nichtigen Gründen, die nicht mehr bestehen sollten." "Ich kann nicht sagen, wo dieser Verräter sich aufhält, aber sei versichert, dass wir uns darum kümmern werden." "Das dachte ich mir." Dumbledore stand unvermittelt auf und ging wieder hinaus. Istave wartete, bis er das Haus verlassen hatte, dann ballte er seine Hand zu einer Faust. "Findet Avery.", sagte er leise. Augenblicklich entfernten sich zwei schwarz verhüllte Gestalten. Sonntag, 2. März Millicent sah zu Hermione hinüber. Nur sie war noch in dem Raum hinter dem Kamin. "Fangen wir an.", sagte sie mit leiser Stimme und Hermione nickte. Sie wunderte sich über sich selber, dass sie so gelassen war. Immerhin brauten sie hier nicht gerade eine Gemüsesuppe. Dies war der Trank, der Tote wieder auferstehen ließ. Eine weitere Methode. Eine andere, als Voldemort vor sechs Jahren sie angewandt hatte. Diesmal war kein Blut nötig, keine Knochen und kein Fleisch. Diesmal schafften sie kein menschliches Wesen, sondern eins, aus ausschließlich magischen Ingrediens. Millicent holte den schwarzen Diamanten hervor und legte ihn auf den Boden des Kessels. Hermione sah hinein. "Schade um ihn.", sagte sie leise. Millicent nickte. Sie entkorkte eine Flasche und schüttete die Flüssigkeit in den Kessel. Beißender Dampf von Chlor stieg auf. Fast schien es, als kochte die Flüssigkeit. "Eins zu drei gemischt, löst es sogar Gold." Hermione lächelte leicht und sah, wie sich die Säure in den Edelstein fraß. "Ob es deshalb Königswasser heißt?" Millicent hob einen Kanne und goss das Wasser über den Stein im Kessel. Es zischte, denn der Kessel erwärmte sich schlagartig. "Beeindruckend.", murmelte. Mit einer Zange holte sie den Rest von dem Diamanten heraus. "Jetzt", Millicents Augen glimmten im Feuerschein. "lass uns beginnen." Sie drehte die Zeiger und Scheiben einer kopfgroßen Messinguhr auf Null. Die Uhr bestand aus drei Ringen, nach innen immer kleiner werdend. Der mittlere Ring zählte die Tage. Nach fünfzig Tagen fing sie wieder von vorne an. Der kleinste Ring zählte die Stunden und die beiden Zeiger in der Mitte die Minuten und Sekunden. Den größten der Ringe drehte Millicent auf die Zahl sechshundertsechsundsechzig. Eintausendzweihundert Stunden konnte man die Uhr maximal laufen lassen, bis sie wieder von vorne anfing. "Also, Hermione. Du hast den Zeitplan." Millicent sah zu der Anderen hinüber, die ein Pergament vor sich ausrollte. "Fangen wir an." Dienstag 1. April Die Fenster waren verdunkelt. Es war, als würde niemand aus dem Haus es wagen Licht zu machen, dabei würde das Gemäuer in den Schatten der Magie verschwinden, sobald die Tür zufiel. Hermione stand am Fenster. Krummbein schlich um ihre Beine und schnurrte leise, sprang dann auf das Fensterbrett, wo seine Herrin die Gardine etwas zur Seite geschoben hatte, um hinaus sehen zu können. Seine goldenen Augen ruhten auf dem Asphalt, wo sich vier Gestalten vom Haus entfernten. Hermione hörte die Haustür leise klacken und irgendwie, war es als würde es jetzt endgültig sein. Sie fröstelte leicht. Terry und Mandy liefen Richtung Phoenix Order Hauptquartier. Es schien Hermione fast unglaublich, dass Dumbledore Mandy eingeweiht hatte. Wie leichtsinnig. Da drang ein Gedanke in ihr hoch, der sie erschreckte. Oder war es gar nicht einfältig? Was, wenn es eine Falle war? Anderseits, hatten die beiden vor der Phoenix Order nicht all zu viel zu befürchten. Anders als Draco und Theodor. Die beiden liefen in die entgegengesetzte Richtung, zum Gebäude, wo der dunkle Rat tagte. Hermione hatte nur davon gehört. Man konnte es nur sehen, wenn jemand da war. Die beiden Zauberer hatten es sehr viel schwerer, denn der dunkle Rat würde versammelt sein. Da gingen sie hin, dachte sie. Es gab kein zurück mehr. Die Tinktur, das Pulver, das Verderben aller, die unvorsichtig sind, lief dort und für was? Nur für eine Prophezeiung. Eine Prophezeiung, dessen Inhalt sie immer noch nicht kannte, nur dass es etwas mit ihr zu tun hatte, hatte man ihr gesagt, sonst nichts. Hermione wandte ruckartig den Kopf ab, als die Strasse wie leer da lag. Sie hielt nichts von Wahrsagen. Tat es nie, und würde es nie tun. Krummbein schnurrte und sah weiter auf die Strasse. Niemand, außer dem Tier bemerkte die fünfte Gestalt, die den Death Eatern zum dunklen Rat folgte. Blaise hatte gewartet, bis sie sicher sein konnte, dass niemand mehr aus dem Fenster sah. Sie zog den Umhang fester um ihren Körper. Sie musste Antonin warnen. Avery war unter ihnen und trachtete ihm immer noch nach dem Leben. Sie biss die Lippen aufeinander, denn sie verstand nicht, warum? Pancy war längst tot. Es gab keinen Grund mehr für Duane, ihn zu töten. Sie hörte immer noch Trelawneys Lachen, als sie danach gefragt hatte. Die Professorin war plötzlich neben ihr aufgetaucht gewesen und hatte ihr die Warnung zugeflüstert und obgleich Blaise genauso wenig an Vorhersagungen glaubte wie Hermione, wollte sie kein Risiko eingehen. Aber warum? Hatte sie gefragt und die alte Hexe hatte nur gekichert und gefragt: "Kannst du dir es nicht denken?" "Pancy ist tot." "Eben. Mrs Dolohov, eben.", hatte Trelawney genickt. Blaise war am Gebäude des dunkeln Rates angekommen. Sie sah, wie Draco und Theodor sich trennen. Sie folgte einem von beiden, ohne zu wissen wem. Sie hoffte, es wäre Theodor, der würde ihr plötzliches Auftauchen noch mit Humor nehmen. Es trennten sie nur wenige Meter von der Gestalt und der junge Zauberer drehte sich mit gezücktem Zauberstab um. Es war Draco. Verdammt, dachte Blaise, sagte aber nichts, sondern lächelte nur. "Was machst du hier?", zischte er. "Wollen wir rein, oder was?", sagte sie nur und ging an ihm vorbei, schob ungerührt die Tür auf und lief in das Haus. Sie hatte sich überlegt, dass Antonin kaum erfreut sein würde, sie hier zu sehen, also würde sie nur nachsehen, ob sie Avery finden würde und wieder gehen. Nun kam sie sich fast dumm vor. Immerhin war Antonin ein Death Eater und es gab genügend um ihn herum, die ihm nicht das Leben nehmen wollten. Es wird schon nichts passieren, beruhigte sie sich selber. Draco folgte ihr, wenn er auch verstimmt war. "Ich frage mich wirklich, warum du hier bist.", meckerte Draco und kniff die Augen zusammen, um im Dunkeln etwas erkennen zu können. Blaise lächelte nur. "Gehen wir da lang.", sagte er leise und bog in einen Gang ab. Sie kamen in einen Flur. Eine Wand war mit hohen Fenstern durchbrochen. Draußen war tiefste Nacht. Nicht einmal der Mond oder die Sterne waren zu sehen. Es war Neumond. Man hätte die Hand nicht vor den Augen gesehen, wenn sie nicht den schwachen Schein der Zauberstäbe hätten, die nur so wenig glommen, dass sie gerade den Weg erahnen konnten. "Hörst du das Meer?", raunte Blaise und sah zu den Fenstern. "Schön, und?" Draco schien gar nicht auf sie zu achten, sondern sah sich nur suchend um. Wenn er doch nur mehr erkennen würde. Die Gänge im Haus des dunklen Rates waren ein Labyrinth. Er war nur ein einziges Mal hier gewesen und damals hatte man nicht viel Wert darauf gelegt, dass er sich den Weg merken konnte. "Sie brechen sich an den Felsen.", sagte Blaise leise. "In fast hundert Meter Tiefe.", setzte Draco hinzu und sah nun doch die Hexe an. "Fändest du es immer noch so schön, wenn du ihnen entgegen fallen würdest?" "Das wird wohl kaum passieren.", entgegnete sie bissig. "So was soll schon vorgekommen sein, für Eindringlinge." Sie sah ihn nachdenklich an. "Ernsthaft?" Sie zweifelte, ob es wirklich stimmte oder ob er sie nur erschrecken wollte. "Ich will es nicht ausprobieren, also komm schon. Das Meer kannst du später sicher auch noch bewundern." Er lief bereits weiter und Blaise konnte das schwache Glimmen seines Zauberstabes nur erahnen, als sie ihm folgte. Sie wäre fast gegen Draco geprallt. Er war unvermittelt stehen geblieben und sah auf eine Tür. Sein schwarzer Umhang verschmolz mit der Umgebung und das Licht in seiner Hand war erloschen. "Autsch.", fluchte sie leise. "Wir sind da." "Sicher?" Draco dreht ihr genervt das Gesicht zu. Er konnte es nicht ausstehen, wenn man an ihm zweifelte. Blaise hob beschwichtigend die Hände. "Schon klar, du bist hier der Death Eater." Draco knirschte leise mit den Zähnen, richtete seinen Zauberstab auf das Schloss der Tür und sagte leise. "Alohomora." Natürlich öffnete sie sich nicht. Das hätte er auch nicht erwartet, aber man hatte ihm gesagt, er solle erst die legalen Flüche ausprobieren, also tat er dies, der Form halber. "Darf ich?", bat Blaise und er trat einen Schritt zur Seite. Sie lächelte kurz und murmelte einen Fluch, der Draco die Sprache verschlug. Denn dieser war verbotener als verboten. Er selbst hätte ihn nicht einmal in die engere Wahl gezogen, aber sei's drum, die Tür war offen. Sie traten in den Raum und gingen auf den Kessel zu. Draco ließ das Pulver, das auf dem Grund gestreut war in eine Schachtel fliegen und streute ihr eigenes hinein. Blaise entfachte das Feuer unter dem Gefäß und ließ die Feder mit einem Zauber über den Kessel schweben. Zur gegeben Zeit, wenn sie beide das Gebäude bereits verlassen hatten, würde der Zauber wirken und die Feder in das kochende Wasser, das Draco nun hinein gab, fallen und in einer blauen Stichflamme, wie man ihr gesagt hatte, verglühen. "Das war es." "Ja." "Gehen wir." Sie schlossen die Tür und liefen Richtung Ausgang. Was sie nicht wussten war, dass, als Blaise die Tür geöffnet hatte ein Alarm beim dunklen Rat einging. Die schwarzen Roben kamen den dunklen Gang entlang, genau auf die beiden Jüngeren zu. *** In einem Haus in Brasilien kam Faith gerade zur Tür herein. Sie wischte sich mit einem Ärmel über die Stirn und schloss kurz die Augen, als sie ein Zischen vernahm. Sie blieb wie angewurzelt stehen und sah langsam zum Boden. Dort hatte sich eine Schlange vor ihr aufgerichtet und sah sie aus roten Augen an. Das Maul des Reptils war leicht geöffnet und spitze Zähne kamen zum Vorschein. Faiths Herz schlug bis zum Hals. Es gerade erst um fünf. Michael wollte erst in einer halben Stunde zurück sein. So lange konnte sie unmöglich hier stehen bleiben und warten. Ihre Gedanken rasten. Sie hatte ein Messer unter ihrem Rock, aber da kam sie nicht ran, wenn sie sich nicht bewegen konnte. Doch das brauchte sie auch gar nicht, denn die grün-weiße Schlange schnellte plötzlich vor und grub ihre Zähne in ihren Arm. Faith schrie auf und griff nun doch nach dem Messer und ging in die Knie. Mit einer schnellen Bewegung nagelte sie das Tier auf den Holzdielen fest, das von ihr abließ. Die Schlange zuckte noch einmal auf und verschwand in einem grünen Nebel. "Was war das?", keuchte Faith, dann sank sie in tiefen Schlaf. Sie hörte nicht mehr die Schritte hinter sich und merkte nicht, wie sie aufgehoben und zu ihrem Bett getragen wurde. *** Terry sah triumphierend zu Mandy und diese nickte verbissen. Ihr Puls lief auf hundertachtzig, ihre Wangen waren gerötet. Sie ließ die Feder mit einem Zeitzauber über dem Kessel schweben und das Pulver aus dem kessel entfernt. Sicher war sicher. Sie wandte sich zu Tür. Terry warf noch einen prüfenden Blick in den Raum, dann schloss er sorgsam die Tür. "Lass uns...", weiter kam Mandy nicht, denn auf ihre Schultern legte sich eine schwere Hand und das war nicht die von Terry, soviel war mal sicher. *** Blaise und Draco kamen in den Gang mit den hohen Fenstern, als sie ihn am Arm festhielt. Die Hexe brauchte nichts zu sagen, auch Draco hatte das Rascheln gehört. Sie hatten kein Licht gemacht, die schwarze Nacht gab nun Licht genug. "Wir trennen uns.", raunte Draco und bog in einen Gang ab. Blaise nickte und nahm einen anderen. Hinter einem Pfeiler erkannte sie eine Tür. Blaise hetzte auf den Ausgang zu. Die Schritte hinter ihr schienen bedrohlich näher zu kommen. Ihre Hand streckte sich bereits nach der Klinke aus und diese schwang auf, noch ehe sie sie berührte. Sie rannte hindurch. Blaise warf noch einmal einen Blick zurück. Der Flur lag im Dunkeln, dann schwang die Tür zurück und versperrte ihr den Blick in das Haus, als ein Geräusch neben ihr sie herumfahren ließ. Eher ahnte sie sie, als dass sie sie sah. Aus der Dunkelheit schoss eine Hand auf sie zu. Blaise sah auf. Die dunklen Augen, die sie nur zu gut kannte, sahen sie nun eiskalt an. "Was machst du hier?", zischte Antonin. "Ich denke, das weißt du ganz genau, sonst wärst du jetzt nicht so sauer.", entgegnete sie so gelassen wie möglich. "Mitkommen.", befahl ein älterer Death Eater neben ihr, den Blaise als Rodolphus wiedererkannte. Draco hatte das Ganze aus dem Augenwinkel beobachtet. Er war aus einem anderen Tor als Blaise gekommen und hatte hinter einer Ecke auf sie gewartet, als diese plötzlich aufgehalten worden war. Er blinzelte unter seiner Kapuze hervor, als er Theodor erkannte. Das Nicken war kaum mehr als ein Lidschlag. Er verstand, sie sollten verschwinden, so schnell wie möglich um den anderen Bescheid zu geben, dass das eine Falle gewesen war. Schon sah er wie Theodor begann sich zu konzentrieren, gleich würde er mit einem Knall verschwinden. Auch Draco bereitet sich vor, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. "Denk nicht mal daran.", zischte eine tiefe Stimme, dicht an seinem Ohr, als Theodor, wie geplant ins Nichts verschwand. "Warum ist Nott verschwunden?", wurde Draco gefragte, der verwundert aufsah. "Ach, war er denn hier?", entgegnete er. Lucius, der nun neben Istave trat, biss die Zähne zusammen, sah zu dem Älteren und nickte. Draco hatte das ungute Gefühl, dass es ihm jetzt nicht besonders gut ergehen würde. Man schob ihn in einen Gang. Den kannte er noch nicht. Links und rechts flammten Fackeln auf, sobald sie an ihnen vorbei gingen. Francis Nott öffnete mit einer Geste eine Wand. Interessant, dachte Draco. Den Mechanismus kannte er von seinem Haus. *** "Du bleibst, wo du bist.", zischte es dicht neben Mandys Ohr und unwillkürlich griff diese nach Terrys Hand. Sie hob ihren Blick und sah auf einen Zauberstab. Vor ihr stand Moody, dahinter Snape mit verschränkten Armen. Sirius und Loreley sahen eher irritiert aus. "Was wolltet ihr hier?", fragte nun Tonks. "Gar nichts.", log Terry. "Das gar nichts, werden wir im Quartier klären.", befahl Moody und schob sie voran. Mandy stolperte, konnte sich aber im letzten Moment noch fangen. *** "Also, noch einmal von vorne." Moody lehnte sich über den Tisch. "Was treibt ihr im Phoenix Order Hauptquartier?" "Wir haben einen Nachtspaziergang gemacht.", schlug Terry vor. Moody donnerte mit der Faust auf den Tisch. "Lüg nicht. Wir wissen, was hier läuft." Terry setzte nun ein überlegenes Lächeln auf und verschränkte die Arme. "Wenn ihr wisst, was hier läuft.", sagte er spöttisch. "Was braucht ihr uns dann noch." "Stupor.", fluchte Moody und Terry duckte sich rechtzeitig unter den Fluch weg. "Hey.", rief er entrüstet. "Rede." "Warum fragt ihr nicht Snape? Der weiß doch immer alles?" Severus Miene verzog sich kein Stück. "Diesmal offensichtlich nicht.", flüsterte Mandy. *** Moody lief aufgebracht auf und ab. Terry schielte zur Uhr, die unaufhörlich tickte. Mandy wusste, auf was er wartete. Noch eine halbe Stunde, dann würde es so weit sein. Dann wurde der Stein ins Rollen gebracht und nichts konnte das Folgende mehr aufhalten. Sie hoffte, dass es kein Fehler war. "Sie schinden Zeit.", grummelte Moody und Lupin zwang ihn zur Ruhe. "Ihr wisst, was auf dem Spiel steht. Wir haben den Verdacht, dass ihr Voldemort wieder zu Leben erwecken wollt." "Die Frage ist nur, warum?", knurrte Sirius. *** Terry sah zu Lupin auf. Er legte den Kopf leicht schief. "Und? Was wollen Sie jetzt tun?" Er schaffte es sogar, ein Lächeln zustande zu bringen. Lupin machte Mandy, die neben ihm auf dem Stuhl saß nicht die Sorgen, es war Mad Eye Moody, dem sie nicht ganz traute. Es war verrückt, das wusste sie. Sie wünschte Dumbledore wäre hier. "Wir werden euch jetzt Veritaserum verabreichen und die Wahrheit aus euch herausquetschen." Sein Auge rollte und Mandy wich ein Stück zurück. "Nein, das werden wir nicht tun.", mischte sich Lupin ein. "Noch nicht.", setzte Snape nach. "Erzählt! Verdammt, ihr müsst doch einsehen, was auf dem Spiel steht. Ihr habt geholfen, ob direkt oder nicht, dass Voldemort wieder an die Macht kommt.", rief nun Sirius. "Aber nur für einen Monat.", schränkte Terry ein. Und die anderen stutzten. *** "Was soll das heißen, für einen Monat?" Lucius runzelte die Stirn und sah zu Draco, der sich in seinem Stuhl zurück lehnte. "Das werdet ihr in einem Monat sehen.", lächelte Blaise. Lucius stürzte vor und packte sie am Kragen. "Du wirst das JETZT erzählen!" Da klammerte sich eine andere Hand um seinen Arm. "Lass das, Lucius. Mach das mit deinem Sohn.", wies Antonin ihn zurecht. Dieser glaubte sich verhört zu haben. "Hey.", protestierte Draco "Hör auf, meinen Vater auf mich zu hetzten, ich habe es schon schwer genug!" "Was?", fragte er verständnislos, ließ aber von Blaise ab. Nun trat Bellatrix vor und drehte ihren Zauberstab ungeduldig zwischen den Fingern. "Ich weiß, was hier läuft. Antonin und Lucius mögen ja Hemmungen haben dich zu foltern, aber ich habe sie nicht Miss Zabini, oder sind sie inzwischen Mrs Dolohov?" Lucius sah überrascht auf. "Versuch es doch. Bella.", zischte sie und diese ließ sich nicht lange bitten. "Cruci....", weiter kam sie nicht, denn Draco hatte sie inzwischen entwaffnet. "Wo hat er den Zauberstab her?", rief Istave Lestrange. Lucius sah ihn sich genauer an und fuhr dann fahrig in seine Taschen. "Das ist ja meiner!", schrie er. "Taschendieb.", grinste die Zauberer. "Man merkt, dir fehlt die Erziehung.", schüttelte Blaise den Kopf und blinzelte zu Malfoy Senior. "Schluss jetzt. Ich will endlich wissen, was ihr getan habt und wer noch alles mit drin hängt.", blaffte nun Rodolphus. *** "In alphabetischer Reihenfolge?", fragte Mandy. "Machst du dich über uns lustig?", fragte Snape. "Würde mir nie einfallen, Professor. Das ist unser voller Ernst, sind nämlich 'n paar.", mischte sich Terry ein. "Wie viel?" Mandy legte die Stirn in Falten und tippte nachdenklich den Finger gegen ihre Nase. Es schien als begann sie zu zählen, was Terry nur ein Grinsen entlockte, wusste er doch ganz genau, dass weder er noch sie nachzählen mussten. Aber die Phoenix Order begann langsam, zu köcheln und wann konnte man schon mal einen von denen ungestraft, wenn man so was in ihrer Situation sagen durfte, ärgern? "Vierunddreißig?", sie sah zu Terry, der nachdenklich nickte. "Ja, kommt hin." *** "VIERUNDDREISSIG?", rief MacNair, nachdem sie gebannt, auf Blaise Lippen gesehen hatten, die sich stumm bewegten, während Draco endlos langsam mit den Fingern zu zählen schien. "War das eine Klassenaufgabe, oder was?" Blaise schüttelte den Kopf. "Pancy und Justin sind vorher gestorben.", lächelte sie unschuldig. Dolohov konnte sich ein Grinsen nicht verkeifen. "Dann ging Parkinson also auf euer Konto." "Ging nicht anders, sie hat zu viel gewusst und wollte es zu früh ausplaudern." "Wer war es?" *** Eine Stunde hatten die Magier der Phoenix Order Terry und Mandy und der dunkle Rat Blaise und Draco zugehört. Sie glaubten, ihren Ohren nicht zu trauen. Nun wussten sie, was abgelaufen war und denn noch waren sie nicht schlauer, denn sie wussten nach wie vor nicht, wer hinter der Sache steckte. "Irgendjemand muss das Ganze doch geplant haben. Wer ist der Kopf?" Lucius durchbohrte Draco regelrecht. "Traust du mir etwa nicht zu, dass ich das alles allein geplant habe?", sagte dieser spöttisch. "Hast du?" "Wer weiß?" "Dann wirst du die Konsequenzen tragen müssen.", erwiderte Istave trocken und richtete seinen Zauberstab auf Draco. Lucius schloss die Augen und trat einen Schritt zurück. Blaise drehte ihren Kopf. Das konnten sie nicht tun? Wie konnte Lucius zulassen, dass sie seinen eigenen Sohn folterten? War der Mann wirklich so kalt? "Wer war es?", rief nun Bella. "Wer hat dir den Auftrag gegeben?" "Niemand." Dracos Stimme war nur ein Flüstern. "Ich lasse mir keine Auftrage geben. Ich entscheide selber, was zu tun ist. Ich bin keine..." "Schweig, wenn du uns nichts zu sagen hast.", sagte Lucius mit kalter Stimme. "Erst soll ich reden und dann wieder nicht, kannst du dich auch irgendwann mal entscheiden?" "Beantworte unsere Fragen, Junge.", mischte sich nun Istave ein und richtete seinen Zauberstab auf Draco, "Oder wir foltern die Antworten aus dir heraus." Dracos Miene verfinsterte sich. "Dann viel Spaß, alter Mann.", zischte er und Istave flüsterte: "Crucio.", doch der Fluch hat Draco kaum berührt, als Blaise aufsprang und rief: "Hört auf." Istave hielt inne und wandte sich ihr zu. "Wie kannst du das zulassen!" Blind vor Tränen starrte sie Lucius an. "Er ist dein Sohn, deine Familie, dein eigen Fleisch und Blut. Und du!" Sie wandte sich nun zu Bella. "Ist Voldemort denn wichtiger, als dein Neffe? Warum fragt ihr nicht mal, warum wir das getan haben? Haltet ihr uns wirklich für so dumm?" Blaise lachte nun auf und Draco zweifelte nun ernsthaft an ihren Verstand. "Ihr seid so dumm, so vernagelt, dass ihr noch nicht mal das Naheliegendste seht. Ihr fragt, wer es getan hat? Ihr fragt wer? Ich werde es euch sagen." Dann spulte sie die ganze Liste ab. In der Reihenfolge, wie sie zu Beginn des Unternehmens gewohnt hatten. Doch damit erzählten sie wieder nichts Neues. Sie kannten die Namen der Bewohner "Aber wer steckt dahinter?" In Istave Augen glimmte der Wahnsinn. Sein Zauberstab richtete sich nun auf Blaise und ehe sie wusste wie ihr geschah, schoss ein Lichtstrahl auf sie zu. Blaise kniff die Augen zusammen, wusste sie doch was auf sie zukam. Doch es geschah nichts. Sie war irritiert. Hatte man sich doch wieder Draco zugewandt? Sie riss die Augen auf und vor ihr stand Antonin. "Das werde ich nicht zulassen.", sagte er und richtete sich auf. "Bist du irre?!", schrie Bellatrix. Istave hatte den Zauberstab sinken lassen, als Antonin sich zwischen ihn und sein Opfer gestellt hatte. Dolohov lachte bitter auf. "Vielleicht ja, aber der Irrsinn straft nicht die, die ich liebe." Er sah Lucius finster an. Er konnte nicht verstehen, warum Blaise sich gegen ihn gestellt hatte, aber noch viel weniger, wie Malfoy das seinen Sohn hatte antun können. Er schob Blaise schützend hinter seinen Rücken. Draco starrte ihn sprachlos an. Das hatte er nicht erwartet. "Der Fluch bringt sie schon nicht um.", sagte Lucius mit klirrend kalter Stimme und Draco biss die Zähne zusammen. "Sie nicht. Und ich zweifle auch nicht daran, dass sie es durchstehen würde. Aber unser Kind würde es nicht überleben." Antonins Hand fasste Blaise fester und diese schluckte die aufsteigenden Tränen hinunter. Wie schön, dachte sie. Er hat sich vor mich geworfen, damit seinem Kind nichts passierte. "Aber er hat es getan.", sagte Draco, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Istave und Antonin musterten sich gegenseitig abschätzend. Lucius stand abwartend gegen eine Wand gelehnt und fragte sich immer noch, warum Antonin es riskiert hatte, den Fluch auf sich zu nehmen. Nur wegen einem ungeborenen Kind? Das glaubte er kaum. Er sah zu Draco. Schmerzen hatte er nach wie vor und das würde auch noch eine Weile so bleiben, das wusste Lucius nur zu genau. Hatte er es doch selber schon erlebt. Was für eine Demütigung es damals war, versuchte er zu verdrängen und er verstand Dolohov. Lucius trat tiefer in den Schatten. "Genau das ist es.", rief Draco. "Seht ihr das nicht? Ihr bekämpft euch gegenseitig für eine Herrscher, der nichts als Verachtung für euch hat, sobald ihr nicht tut, was er von euch verlangt, oder warum greifst du Dolohov an? Merkst du nicht wie sinnlos das ist?" Istave schwang seinen Zauberstab. Doch noch ehe er einen weiteren Cruciatusfluch auf Draco loshetzen konnte, schritt Lucius ein. "Wag es nicht, meinen Sohn zu foltern.", zischte er und sah ihn von oben herab an. Istave kniff die Lippen zusammen. "Du also auch." Er drehte sich zu Bella um, doch auch diese sah nun nachdenklich zu ihren Neffen. Rodolphus Miene war versteinert. "Und jetzt?", fragte der alte Zauberer spöttisch. "Lassen wir sie laufen, oder was? Der dunkle Lord wird einen Monat leben und das ist ihre Schuld." Sein Finger schoss auf die Jüngsten zu. "Dann wird er eben einem Monat leben.", bemerkte Francis Nott und schnippte eine Münze in die Luft. Nun nickte Istave: "Schon, aber eigentlich, sollte er gar nicht leben." Draco blinzelte verwirrt und sah zu Blaise, die genauso verwundert aufsah. "Was soll das heiße, eigentlich sollte er gar nicht leben?" *** Weit weg von England, lag Faith in ihrem Bett. Schweißperlen standen ihr auf der Stirn und es schien, als hätte sie Alpträume. Michael sah besorgt zu ihr hinunter. Er saß auf der Bettkante und hielt ihre Hand, dessen Fingernägel sich tief in seine gruben, doch er spürte es kaum. Er konzentrierte sich so sehr auf ihr Gesicht und versuchte sie zu wecken, dass er den Schatten hinter sich gar nicht bemerkte. Auch nicht das Brennen auf seinem Unterarm. Faith bäumte sich auf und atmete tief ein. Da erst erkannte Michael, was geschah. Ein Nebel drang in Faith und sie stöhnte auf. *** Der Minutenzeiger der Uhr im hohen Raum des Kellers im Feldweg 7 rückte gerade auf die drei. Es war genau viertel nach acht. Der Raum lag verlassen da, nur das Feuer, das immer brannte, flackerte im Kamin. Es war gleißend Weiß und tauchte den Keller in ein unwirkliches Licht. Die Tür war verschlossen und es gab auch keine Fenster, dennoch begannen die Flammen zu flackern, als würde ein Luftzug durch den Raum fegen. Ein Stuhl knarrte. Das Feuer wurde nun größer. Es schlug bis an den oberen Kaminrand. So hoch war es noch nie gewesen. Schwarzer Ruß setzte sich auf dem Kaminsims ab, der immer heißer wurde. Die Flammen schlugen noch höher und über den Kamin hinaus. Das Feuer stieg die Steine über dem Sims empor. Das Licht wurde immer heller bis es sich schlagartig schwarz verfärbte und den Raum in eine Schattenwelt legte. Die Flammen züngelten immer weiter die Steine empor, hinauf zu einer kleinen Lücke in dem etwas Feuer fing. Fast war es, als würde die Feder, die Mireille dort so hastig versteckt hatte von unsichtbarer Hand gesucht. Die Spitzen brannten bereits, als sie mit einem Ruck aus dem Stein herausgezogen wurde. Einen Moment schwebte sie reglos in der Luft und fiel dann wie ein Stein in das schwarze Feuer hinab, das rot aufflammte, als die Feder mit einem Schlag zu einem Häufchen Asche verbrannte. Dann erstarb das Feuer und es war still. *** Istaves Augen verengten sich zu klirrend violetten Schlitzen. "Ist euch vielleicht aufgefallen, dass euer alter Zaubertrankprofessor gar nicht da ist? Er ist bei der Phoenix Order, weil auch dort zwei von euch eingedrungen sind." "Bei der...", begann Blaise. "Dann wisst ihr von...", wunderte sich Draco. "Ja, wir wissen davon. Dumbledore und ich haben einen Weg gefunden, den dunklen Lord für immer in die Welt des Vergessens zu schicken und ihr törichten Kinder habt uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und jetzt erzählt endlich, wo dieser verdammte Kessel steht." Draco sah auf die Uhr. "Davon mal abgesehen, ist es sowieso zu spät. Es ist genau zwanzig Uhr achtzehn. Neumond." Bellatrix wurde weiß. "Wo ist der Kessel?" Eindringlich sah sie zu Draco. Dieser deutet stumm auf die Tür. "Ihr habt unsere Kessel genommen?", fragte Istave klirrend kalt. "Hier unser Elixier, bei der Phoenix Order nutzlose Asche.", nickte Blaise. Der dunkle Rat stürzte hinaus. "Ihr bleibt hier.", sagte Francis und verriegelte die Tür zu dem kleinen Raum. Blaise und Draco blieben allein zurück. "Und jetzt?", fragte Blaise. "Was schon. Jetzt werden wir warten. Theodor sagt den anderen Bescheid.", sagte Draco und stand auf. "Warten." Blaise zog die Nase kraus und aus ihrer Tasche einen Schokofrosch. "Du hast nicht zufällig einen Zweiten, oder?" Blaise legte den Kopf schief und grinste. Draco wollte etwas sagen, als er eine Bewegung neben sich, wahrnahm. Er schob sich vor Blaise und krümmte sich dann unter Schmerzen. Er unterdrückte einen Aufschrei. Seine Knochen schienen zu kochen, sein Blut schoss wie lauter Nadelspitzen durch seine Adern. Die Umgebung kam ihn so unwirklich vor. Mühsam zwang er sich zu atmen. Das war das Einzige, was er sich immer wieder sagte. Atme und konzentriere dich auf etwas anderes. Blaise war erschrocken aufgesprungen. "Hören Sie auf!", schrie sie und tatsächlich ließ der Angreifer von Draco ab. Duane Avery kam aus dem Schatten einer Nische und funkelte finster zu den beiden hinüber. Draco richtet sich mühsam auf. Wie oft musste er eigentlich heute noch Cruciatus ertragen? "Mrs Dolohov, wie ich gehört habe, ja? Eigentlich wollte ich dich treffen, aber Malfoy scheint von Folterschmerzen nicht genug zu bekommen.", zischte Avery und richtete seinen Zauberstab auf ihren Magen. "Was wird Antonin doch schockiert sein, wenn er nicht mehr Vater wird.", sagte er leise höhnisch und seine Lippen formten bereits Crucio. Irgendwie schien die Zeit langsamer zu laufen. *** Indes lief der dunkle Rat den Gang entlang, zu dem Raum, in dem ein großer Kessel stand. "Antonin, was suchst du denn die ganze Zeit?", fragte Bellatrix ungehalten. "Meinen Zauberstab. Hier ist der von Blaise." Er zog eine aus seiner linken Manteltasche. Lucius blieb abrupt stehen. "Du hast keinen Zauberstab? Dir ist schon klar, wer dort hinter der Tür sein wird, oder?" "Sie muss ihn mir geklaut haben, als ich sie vor der Tür aufgegriffen habe." "Wie kann man so dumm sein, und sich beklauen lassen.", schimpfte Rodolphus. Seine Hand wollte seinen Zauberstab in seiner Tasche umklammern, als er stockte. Fahrig, schob er mit beiden Händen die Tasche auseinander und starrte hinein. "Weg.", murmelte er "Was habt ihr denn erwartet? Da drin sitzen zwei von Black Diamond. Das sind Diebe.", meckerte Istave. "Lucius gib ihm Dracos. Wirst du mit dem deiner Frau zu Recht kommen, Antonin." "Sicher, wir haben..." *** "... denselben. Das Gegenstück sozusagen.", grinste Blaise und sah zufrieden zu Avery, der finster und zu den beiden Jüngeren starrte. "Expelliarmus.", sagte Blaise und ein scharlachroter Lichtstrahl schoss auf Avery zu, der spöttisch grinsend auswich, doch Blaise schien das wenig zu stören, denn so lief er in Dracos Fluch hinein und letztendlich war er doch entwaffnet. "Sie haben euch die Zauberstäbe abgenommen.", sagte Avery ungläubig. Sein Zauberstab lag wenige Meter weit weg vom ihm. "Ja, das stimmt.", nickte Draco und folgte dem Blick von Avery. "Deshalb waren wir so frei, uns andere zu borgen. Onkel Rodolphus.", sagte er und hielt den Stab etwas höher. "Also, Mr Avery. Was nun?" "Die Hexe mag ja einen Zauberstab wie ihren eigenen aber, aber du, Malfoy hast nur den deines Onkels." Draco nickte leicht: "Schon, der von meinen Vater wäre günstiger, aber im Grunde spielt es doch keine Rolle, ob eine Herzfaser von dem einem Drachen oder die eines Anderen." "Du hast auch die ganze Zeit einen und hast ihn nicht eingesetzt?" Draco zuckte mit den Schultern. "Habe ich vergessen." "Du hast was?" Blaise blinzelte. Wie konnte man so was vergessen? "Das liegt in der Familie." "Ah, verstehe.", nickte Blaise, doch sie verstand nicht, sondern sah nur verwundert zu Draco, der sie angrinste. Da krachte hinter ihnen die Tür gegen die Wand, als sie aufschwang. Nun zuckte Blaise doch erschrocken zusammen. Draco drehte sich eher gelangweilt um. "Ich schätze du suchst den, Onkel Rodolphus." Dieser kam entrüstet auf seinen Neffen zu und riss den Zauberstab förmlich aus der Hand. "Verfluchter Taschendieb.", zischte er. "Es ist nichts passiert.", sagte da Istave und trat nach vorne. "Das ist nicht möglich.", widersprach Blaise. "Elendige Kinder.", knurrte es da hinter ihr. Niemand hatte mehr auf Avery geachtet. Dieser hatte seinen Zauberstab aufgehoben und zielte erneut auf Blaise. Außer sich vor Wut schrie er einen Fluch, der auf die Hexe zuschoss, die sich wie in Zeitlupe umdrehte. Sie sah die Lichtkugel, als etwas ihr die Sicht nahm. *** Dann brach das Chaos aus. Eine Wand wurde in Schutt und Asche gelegt. "Antonin.", schrie Mireille, die im Staub neben Millicent und Theodor auftauchte. Draco wandte seinen Blick von der zertrümmerten Wand zu Blaise, die nach Atem ringend auf eine zusammen gekrümmte Gestalt vor sich starrte. Dolohov stützte sich mit einer Hand auf dem Boden ab und sah aus violetten Augen zu Avery, der wie von Sinnen zu sein schien, bis ein grüner Fluch auf ihn zu schoss und er leblos zu Boden sank. Einen Augenblick herrschte Stille im Raum. Nur das stoßweise Atmen, von Antonin war zu hören, dann sank Blaise auf die Knie. "Antonin.", flüsterte sie und er sah auf. Avery hatte mehr als nur den Cruciatusfluch angewandt. Dolohovs Gesicht und Hals war mit Schnittwunden übersät und Blut tropfte auf den Boden. Draco wandte sich von der Szene ab und sah zu der Mörderin von Avery. Mireille stand schwer atmend da. Ihre Iriden wurden wieder braun. Sie ließ den Zauberstab sinken und biss die Zähne zusammen. Millicent kam zu ihr. "Was sucht ihr hier?", fragte da Istave und sah zu Millicent. "Wir wollen Blaise und Draco abholen. Der dunkle Lord wird bald durch die Tür kommen, und da sollen sie nicht hier sein." "Er ist nicht auferstanden.", mischte sich Bellatrix ein. Mill stockte und sie sah zu Draco, der leicht den Kopf schüttelte. "Das ist unmöglich. Es ist bald halb neun.", sagte sie. "Doch ist es.", meldete sich nun Mireille zu Wort. "Ich habe die Phoenixfeder gegen eine Entenfeder vertauscht und sie..." "Wie eine Phoenixfeder aussehen lassen.", vollendete Millicent den Satz. "Oh, Mireille, was hast du getan? Denk doch an die Prophezeiung. Das Schicksal. Du kannst es nicht betrügen. Das kannst du nicht.", flüsterte sie leise und Mireille blinzelte erstaunt. Mill klang verzweifelt. Antonin lachte leise, als er in sich zusammensank und regungslos liegen blieb. *** Im Dschungel schlug Faith die Augen auf und fuhr hoch. "Wir müssen hier weg.", sagte sie und sprang bereits aus dem Bett. Michael sah sie verwundert an. "Wovon redest du?" "Er ist wieder auferstanden." "Das ist doch nicht möglich. Es sind noch fast drei Stunden, bis..." Er stockte. "Die Zeitverschiebung.", nickte Faith und zog sich einen hellen Überwurf über. Griff zu einer Schublade und zog diese auf. "Komm schon." Dann war sie auch schon aus dem Zimmer und Michael beeilte sich sie einzuholen. *** Im hohen Kellerraum war es dunkel. Das ewig brennende Feuer war ausgegangen. Ein leises Lachen ertönte und ein Fuß schob sich aus der Asche des Kamins. "Sie werden für ihren Verrat bezahlen.", zischte eine hohe, kalte Stimme. Rote Iriden flammten in der Dunkelheit auf. *** Ende Teil zwei. *** In der Redaktion: Stille. Nur das Klappern diverser Tastaturen ist zu hören. Chanti: *tippt an einer Hausarbeit* Gloomy: *schreibselt an einem geschäftlichen Brief* FireTiger: *hämmert an einer Geschichtsarbeit* Knacksi: *hängt über einer Lateinübersetzung* Blue: *verzweifelt an einem Deutschaufsatz*... *flucht leise* Gleda: *knabbert an einem Bleistift und grübelt über eine Bioarbeit nach* Severus: *schreibt das Skript von Saturn ab, leise fluch* Was zur Hölle soll das heißen? *kann die Schrift nicht entziffern* Saturn: *spielt* Nein, nein, nicht schon... arg! Verdammten Orks! Rest: *aufblick* Chanti: Was tust du da? Blue: Spielst du Final Fantasy? Saturn: Nein, Spell Force. Gleda: Sind deine Truppen wieder platt gemacht worden? Saturn: Mmmpf. Ja! Knacksi: Sie wollen dir was sagen. Saturn: Ach ja? Und was? FireTiger: Du sollst lernen. Saturn: *Stirn runzel* Ich mag aber nicht. Chanti: Die Bücher schreien nach dir. Saturn: *resigniert* Na schön. Computer aus. Her mit dem Buch. *greift nach dem Buch und bricht damit zusammen* Gott, ist das schwer! *Organikbücher sind perfekte Möbelstützen oder kleine Tische.* Rest: *Wenden sich wieder den Bildschirmen zu* Nur Saturn hat nicht den Luxus und muss altmodisch über echten Papier sitzen. Soviel dazu. Ein paar Stunden später. Gleda: *seufz* Ich bin fertig. Knacksi: Ach. Schon? Ich schon seit Stunden. Saturn: So, ich gebe es auf. Die können mich mal... kreuzweise. Severus: Dabei ist doch die Chemie so interessant. Gloomy: *blinzel* Was? Severus: Hey! Ich als einzige Lehrkraft in diesem Laden muss die Fahnen hoch halten. Blue: *kreisch* Ein Leserbrief. Wir wurden alle erwähnt. Chanti: Zeig her. Tatsächlich. FireTiger. Wir freuen uns alle. Alle: *Fähnchen schwenk* Danke Entchantra Saturn: *räusper* Und wenn wir schon dabei sind, werde ich ein bisschen Werbung machen. *Banner ausroll* Immer wieder höre ich, wie schade es doch alle finden, das es kein HermXDraco Pairing ist. Also. Hier die Ankündigung.... ein Versprechen. Blue: Du! Machst ein Versprechen?" Saturn: *keif* Was dagegen? Also weiter. *räusper again* Bald, also in absehbarerer Zeit, wird es hier eine neue Harry Potter Story geben und jetzt ratet mal wer das Hauptpairing wird. Chanti: *gähn* Hermione und Ron? Saturn: Nein, nein. Gloomy: *tonlos* Was'n, Harry und Ron? *lach* Knacksi: Also bitte. Keine Ekligkeiten. Saturn: Nein es ist *trommelwirbel* Hermione und... Draco: Sirius. Rest: Wo kommt der denn her? *fassungslos sind* FireTiger: Davon mal abgesehen, das es falsch ist. Blue: Genau. Und jetzt raus. Draco: Nö! Gleda: Es ist Draco. Draco: WAS??!! Saturn: Ja. Severus: Du armer Kerl. Du tust mir echt Leid. *will Draco trösten* Saturn: Die Story hat sogar schon einen Namen. Knacksi: Ach! Saturn: Sie heißt: Am Ende bleibt nur Schachmatt. Blue: Du kannst Schach? Saturn: Ich geb es auf. Eigentlich wollte ich für eure Storys auch noch werben, aber bei so viel Frechheit fällt das aus. *geht* Blue: Machen wir es selber: Also. Die Gleda hat eine Story namens 'Only a Story' Gleda: Story wird klein geschrieben. Egal. Die Blue hat ... keine Story. Blue: Gar nicht wahr. 'Mist and moonlight' ist ja wohl eine. FireTiger. Aber abgeschlossen. Gut. Die Chanti hat 'sweet poison' geschrieben. *Buchstaben entziffere* und die Gloomy... Herr Gott wer hat das denn geschrieben? Rest: Saturn! FireTiger: Wusste ich es doch. 'Forgotten curse' geht auf Gloomys Konto. Gloomy: Du tust ja gerade so, als wäre das furchtbar. Und natürlich Knacksi 'Schwarze Nixe'. Knacksi: Aber nicht mehr unter Knacksi. Ich bin desertdevil6. Blue: Nur eine Hälfte. Knacksi: Sicher? Ich dachte wir waren schon zu 2374? Severus: Und ich dachte Saturn wäre kaputt. Knacksi: Nein, nein, die hat nur ein Knick. Blue: Nur ihr Foto. Saturn: So missachtest du mich also. FireTiger. Wieso ist sie wieder da? Saturn: Ich muss doch die Chance nutzen mir ein Autogramm von Draco zu holen. Draco: Nix da. Du bringst mich mit Biber zusammen. Du bekommst gar nichts von mir. Saturn: *schluchz* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)