Wie Phoenix aus der Asche von Malin-Saturn (28 Wohnungen, 7 Etagen, 1 Haus) ================================================================================ Kapitel 20: Wahrheit -------------------- Kapitel zwanzig Dienstag, 31. Dezember (nach wie vor) Antonin blickte resigniert in den Garten. Gerade kamen die Malfoys und Lestrange, angeführt von Bellatrix und Narzissa an. Das hätte er sich ja denken können, dass auch sie noch kommen würden. Istave trat in seiner ganzen Würde als letzter der kleinen Gruppe ein und seinen violetten Augen, fuhren über die anderen. Diese Iriden ließen ihn aussehen wie einen Dämon und jeder, der ihm gegenüberstand wurde davon eingeschüchtert. Da klingelte es erneut und Antonin verdrehte die Augen zu Decke. Wer konnte das jetzt noch sein? Fehlte nur noch Pettigrew, auf den er gerne verzichten konnte und Avery, der ebenso unerwünscht war und natürlich Severus, aber der würde wahrscheinlich in Hogwarts sitzen und über neue Gemeinheiten brüten. Er hoffte, dass es Snape war. Severus war merkwürdig geworden, dennoch konnte Antonin ihn als einzigen der drei Fehlenden recht gut leiden. Mit ihm konnte man sich noch ganz gut unterhalten. Er wurde überrascht, wenn auch angenehm. Vor ihm stand eine schwarz verhüllte Gestalt, die einen Flasche Wein entgegenstreckte. "Man soll ja nicht unhöflich sein, wenn man sich schon selber einlädt, nicht wahr Tony?" Ein jungenhaftes Grinsen zweigte sich im Schatten. "Nikolai. Komm rein.", rief Antonin erfreut. "Wendy hat gesagt, dass Blaise nicht da sein würde und da dachte ich, ich leiste dir Gesellschaft." Der Zauberer trat ein und blieb erstaunt stehen. "Wie ich sehe, haben deine anderen Freunde das auch gedacht." "Nikolai", rief Wendy und kam auf ihn zu. "Dann sind wir ja wieder komplett." Francis sah sich fragend nach Walther um. "Komplett?" "Kennst du nicht das Trio aus Durmstrang?" "Das war deine Frau?", rief Walden. Wendy drehte sich lachend um. "Wusstest du das nicht?" "Deine Frau hat zuviel getrunken.", tadelte Istave von seinem Sessel aus, wo er bis dahin stumm gesessen hatte und führte das Glas mit dem fast schwarzen Wein an die Lippen. "Nein, viel schlimmer.", murmelte Walther. *** Es hatte angefangen zu schneien und sacht legte sich die weiche Decke auf das Dach der Berghütte. Kalte klare Luft strich um die Fenster. Genauso kalt, wie es in der Hütte war, obwohl dort ein Feuer im Kamin brannte. Hedwig war längst davon geflattert und wahrscheinlich schon längst in London. Jason funkelte die Muggel immer noch böse an. Todd sah eher gelangweilt zu. "Nimm den Zauberstab herunter.", zischte Michael. "Warum sollte ich? Sie beschert uns schlaflose Nächte und sie weiß zu viel. Ihr Gedächtnis löschen bringt nichts, das hast du doch gesehen." "Da hat er Recht.", gähnte Todd. Michal schob sich vor Faith und eine Hand in seinen Umhang. "Nimm den Zauberstab herunter.", sagte er erneut und seinen Stimme war leise. Jason hob nun seinen Blick von Faith und sah seinen Bruder an. Auch Todd richtete sich nun hellwach auf. Sein Blick wanderte zwischen den beiden Jüngeren hin und her. Auch er umklammerte seinen Zauberstab. Diesen Gesichtsausdruck kannte er und es war nicht ratsam sich jetzt mit dem Bruder anzulegen. Faith wich zurück. "Drohst du mir?", zischte Jason. Michaels Miene blieb ausdruckslos. "Ich drohe nie. Das solltest du wissen." "Der ritterliche Michael. Beschützt eine Muggel. Ein Nichts. Was ist nur los mit dir?" "Sie hat uns nichts getan.", sagte Michael. Todd stand nun und konzentrierte sich auf den Jüngsten. Er hatte ihn erst ein einziges Mal ausrasten sehen und da hatte er verstanden warum der dunkle Lord auch den stillen Michael in seine Elite aufgenommen hatte. Böse Zungen sagte, es wäre nur des Namens wegen gewesen, denn Michael wirkte harmlos und naiv, anders als Jason, der unberechenbar war und bei jeder Kleinigkeit ausrastete. Anders als er selbst, der kühl und ohne Emotionen einen Job übernahm. Michael war vielleicht der gefährlichste unter ihnen, denn wenn er etwas tat, dann ganz und ohne Kompromisse. Aus einem ihm unerfindlichen Grund hatte er sich jetzt in den Kopf gesetzt, die Muggel zu beschützen. Dass Jason seinen Drohung durchaus ernst gemeint hatte, war ihm klar und vollkommen gleichgültig. Sollte er doch das Mädchen umbringen. Sicher sie würden Ärger mit Black Diamond bekommen, wenn sie es herausfänden, aber wer sagt, dass sie das je täten. Faith sah sich nach dem Fenster um und trat einen Schritt zur Seite. Jason hob den Zauberstab und richtete ihn auf sie, doch noch ehe er den Fluch aussprechen konnte, zuckte sein Arm vor Schmerzen zusammen und er sah erstaunt auf. Michaels Augen hatten sich zu Schlitzen verengt. Er hatte seinen Zauberstab erhoben, schneller, als die anderen gucken konnten. "Ich habe dich gewarnt. Das nächste Mal treffe ich dein Herz." "Ich bin dein Bruder.", rief Jason entsetzt. Er hob seinen Zauberstab und richtete ihn nun auf Michael, doch Todd sprang dazwischen. "Habt ihr sie noch alle? Seit wann duellieren wir uns wegen einer Muggel? Sie ist nur ein Mädchen." Da hielten Jason und Todd inne und starrten zu Michael. "Das glaube ich ja nicht.", murmelte Jason. "Du hast dich in sie verliebt. Beim Merlin?" Er ließ sich in den Sessel sinken und schüttelte fassungslos den Kopf. "Das ist Blödsinn. Ich wollte nur Gerechtigkeit.", knurrte Michael und drehte sich zu Faith um, die bleich da stand. Todd nickte spöttisch. "Natürlich. Du riskierst es Jason, zu verletzen, weil du es für Gerechtigkeit hältst. Für mich gäbe es nur einen Grund so etwas zu tun." "Was heißt hier riskieren? Er hat mich verletzt." Anklagend hob Jason seinen Arm. "Das ist doch nur ein Kratzer.", winkte Michael ab. "Ein Kratzer?", hauchte Faith und sah auf den Blutgetränkten Ärmel. Sie musste Schlucken. Sah sie da etwa den Knochen? Todd sah sich das ganze an und heilte die Wunde schließlich. "Verblüffend.", entfuhr es ihr. "Nicht wahr.", nickte Michael und grinste. "Willst deinen Brief gar nicht lesen?", fragte er Faith. "Das ist unhöflich.", wies Jason ihn zu Recht und drehte seinen Arm. Es war nichts mehr zu sehen. Und auch die Schmerzen ließen nach. "Du wolltest sie gerade umbringen und das obwohl sie uns so großzügig ihre Eule geliehen hat." "Na ja, es war nicht meine Eule. Es war die von Harry.", wandte Faith ein. "Potter?" Angewidert verzog Jason das Gesicht. "Na, immer noch besser, als von Malfoy.", wandte Todd ein und ließ sich in den anderen Sessel fallen. Faith rückte näher zu Michael. Zugegeben er war ihr nun unheimlich, aber sie fühlte sich in seiner Nähe sicherer. Vorsichtig entfernten sie das Siegel und der Brief flog aus ihrer Hand und entblätterte sich. Die MacNairs hoben neugierig die Köpfe. "Hey, Cousinchen.", war da Hermiones Stimme zu hören. "Das ist das neue Werk unserer Erfinder. Funktioniert wie ein Tonbandgerät. Ein Heuler, der nicht heult. Krass, was? Ich habe dir doch davon erzählt. Na egal. Ich hoffe es geht dir gut. Ich habe dir ein paar Glückskekse geschickt. Du wirst jetzt eine Hütte sehen. Nicht wundern. Die gehört nämlich einem Zauberer. Ich weiß allerdings nicht wem. Am besten nicht beachten. Aber es wird bestimmt keiner da sein. Und wie gesagt: Wenn irgendwas ist, schick 'ne Eule, dann hole ich dich dort ab. Bis dahin. Jetzt laufe ich schnell und leih mir einen Vogel. Viele Grüße Hermione." "Da schickst du das hin?", dröhnte nun Dracos Stimme durch die Hütte und die MacNairs verzogen das Gesicht. "Ja, wieso?", fragte eine naive Herm. "Da liegt die Hütte der MacNairs. Sag jetzt nicht, dass deine Cousine da hin ist. Dann kannst du gleich einen Sarg bestellen, oder eine kleine Schachtel. Die wird wohl auch reichen, wenn sie sich über den Weg gelaufen sind." "Vielleicht sind sie ja gar nicht da.", mischte sich nun die Stimme von Harry ein. "Wer fragt dich Weihnachtsmann denn?", fragte nun wieder Draco. Die vier in der Hütte grinsten. "Hast du mich gerade Weihnachtsmann genannt?", knurrte die Stimme von Harry und der Brief zuckte unruhig in der Luft. "Hab ich das?", spottet das Pergament mit Dracos Stimme weiter. "Jungs, bitte.", erklang da wieder Hermione. "Ich brauche eine Eule. Wer ist so gut und gibt mir seine?" "Ich würde dir meine ja leihen, aber MacNair kennt sie und würde sie sofort vom Himmel schießen.", sagte nun Draco. "So was traut er mir zu?", ereiferte sich Jason. "Wer sagt denn, dass er dich meint?", zischte Todd. "Scht.", sagte Michael nicht zu früh, denn in dem Moment verstummte Harrys Lachen und ging in ein Fluchen über. "Malfoy, du Sau.", rief er. "Hast du sie noch alle?" "Ey.", fuhr nun Hermione offenbar dazwischen. "Wenn ihr nicht hört, fliegt ihr raus und zwar beide. Dann fragte ich ob ich Pidwig kriege." "Du kannst Hedwig haben.", knurrte Harry und man hörte förmlich, wie er Draco anfunkelte. Faith lehnte sich zu Michael hinüber. "Harry und Draco mögen sich nicht?" "Nicht wirklich.", schüttelte er den Kopf. "Ihr auch nicht?", fragte sie weiter, doch da hörten sie aus dem Pergament eine Tür klappen. "Armer Piepmatz, dass er so ein vernarbtes Halbblut zum Herren hat.", murmelte Draco. "Hedwig ist doch kein Piepmatz.", sagte nun wieder Hermione. "Musst du eigentlich immer alle beleidigen?" "Ja, Miss Wichtig.", sagte Draco und dann hörte man, wie er scharf die Luft einzog. "Was hat sie getan?", fragte Jason. "Ihm den Ellbogen in die Rippen gejagt.", kommentierte Faith gleichgültig. "Deshalb mögen wir ihn nicht.", beantworte Todd nun Faiths Frage. "Er ist unhöflich und arrogant." "Da ist sie.", sagte nun Harry aus dem Pergament. "Gut und wie verschließt man nun diesen Brief?", fragte sie. "Frag die Erfinder.", schlug Draco vor. "ZACHARIAS!", brüllte Hermione und es gellte laut in der Hütte wieder. "Du hättest auch anrufen können.", murmelte Harry. "Du willst wirklich nicht hingehen? Ich meine zu deiner Cousine? Wenn nun wirklich diese Death Eater da oben sind.", sagte nun Harry und man hörte einen besorgten Unterton heraus. "Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, das sie das sind?", gab Hermione zurück "ZACHARIAS!", brüllte es erneut in der kleinen Holzhütte. Wieder hörte man Tür klappen. "Wenn es nicht wichtig ist.", knurrte jemand, der wohl der gesuchte Zacharias war. "Wie schließt man den Brief?", fragte Herm nun unschuldig. "Warum hättest du das nicht Neville fragen können?" "Du wohnst näher.", gab Herm zurück. "Ich war im Erdgeschoß.", beschwerte er sich. "Stimmt, bei Dean.", sagte Harrys Stimme. "Und was wenn die MacNairs deiner Cousine wirklich was antun? Ich weiß zufällig aus sicherer Quelle, dass sie über Silvester auch in der Hütte sind.", warf Draco gelangweilt ein. "Ist Michael auch da?", hörte man Hermione fragen. "Ja." "Dann ist sie in Sicherheit.", sagte sie schlicht. "Wie kom..." Da verstummte der Brief, offenbar wurde er da verschlossen. Die vier auf dem Berg sahen mit Staunen, wie das Pergament sich in eine Art Konfettiregen auflöste. "Beeindruckend.", sagte Jason, der als erste seine Sprache wieder gefunden hatte. "Wie kommt dieses Schlammblut darauf, dass du in Michaels Nähe in Sicherheit bist?", fragte nun Todd. "Keine Ahnung, wie sie darauf kommt.", sagte Faith und zuckte mit den Schultern. Sie dachte flüchtig an den Mistelzweig. Michael konzentrierte sich auf seine Hände. "Wir sollten wieder gehen.", sagte er und ging zur Tür. Die anderen beiden sprangen auf. "Warum so eilig?", fragte Jason, hatte aber nichts dagegen einzuwenden. Die Tür klappte zu und Faith stand immer noch verdattert. Dann flog die Tür wieder auf. "Es ist zu stürmisch draußen.", erklärte Todd. "Wir gehen durch den Kamin." Da klatschte eine weitere Eule gegen das Fenster, Faith eilte darauf zu und schob das Tier schützend in den Arm. Michael kämpfte mit dem Fenster, wobei er kräftig eingeschneit wurde. "Jason, gib mir mal das Flohpulver.", sagte Todd. "Flohpulver? Was habe ich damit zu schaffen?", fragte dieser nun irritiert. "Du hast keins dabei?" "Wir sind nur hundert Meter gelaufen. Woher soll ich wissen, dass mein Herr Bruder durch die Gegend reisen will." "Könnt ihr nicht appellieren?", fragte Faith. "Was für Zeug?" Verständnislos wurde sie angeschaut. "Na von einen Ort zum anderen gehen, ohne zu laufen." "Du meinst apparieren. Das würde wenig bringen, wir kämen nur drei Meter. Es gibt einen Schutzzauber um die Grundstücke." "Ein Portschlüssel", schnipste Todd mit dem Finger. Er sah sich suchend nach etwas geeignetem um. "Sind die nicht illegal?", fragte nun wieder die Muggel. "Du kannst apparieren aussprechen und weißt was ein Portschlüssel ist?" Jason schüttelte den Kopf und wandte sich zu Michael. "Was für merkwürdige Leute kennst du nur?" "Portos", sagte Todd deutete auf einen kleinen Globus. "Der verschwindet mit euch?", fragte Faith. "Ja.", nickte Jason und ging zu Todd hinüber. "Dann komm ich mit." Ehe sich die MacNairs versahen, griff sie nach dem Globus und alle vier verschwanden aus der Hütte. Verschlafen blinzelte Paul und kuschelte sich wieder tiefer in das Gefieder. Auch die andere Eule setzte sich und schlief ein. *** pfirsich Wenn Blatt und Frucht übereinstimmen, wird die Wahrheit gesagt. Denn die Frucht ist die alte Hieroglyphe des Herzens und das Blatt die Zunge. Der Wind trägt dir das Schicksal zu und die Botschaft findet sich in deinen Händen. Achte auf die Zeichen, die dir gegeben werden und du wirst es erkennen. Die Zukunft wartet auf seine Zeit und wird eintreten, wie es vorherbestimmt ist. "Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen." *** "Was ist das?", fragte Nikolai und sah skeptisch in einen große Schüssel. "Glückskekse.", erklärte Bellatrix. "Nimm dir einen und dann lass uns sehen, was die Zukunft bringt." "Da könnte ich auch meine Wahrsagerin fragen.", murmelte er, griff sich aber ein Gebäck und brach es auseinander. Er entfaltete das Papier und las. "Ein Einsatz, der alle ihre Kräfte fordert, zahlt sich aus." Er sah skeptisch auf. "Und was soll das jetzt heißen?" Lucius sah auf seinen Zettel hinunter. "Deine Glückszahl ist 563. 563? Wieso 563?" Narzissa verdrehte die Augen. "Das ist unsere Verliesnummer bei Gringotts. Wie kannst du so was vergessen?" "Ach ja." Er nickte und warf den Keks weg. Istave faltete den Zettel zusammen und war sichtlich zufrieden. "Einfach toll, wie glasklar sie die Situation durchschauen." Hatte auf seinem gestanden. Es hatte ihn nicht überrascht. Bellatrix Miene hingegen erstarrte und Narzissa beugte sich zu ihr hinüber. "Das ist doch nur Aberglaube.", sagte sie. "Ja, du hast Recht." Sie warf den Zettel in das Feuer. Rodolphus sah sie verwundert an. Er hatte noch nie erlebt, dass die Hand seiner Frau zitterte. Walden sah triumphierend auf. "Siehst du. Unsere Kinder kommen bald wieder. Hier steht es. Ihre Familie wird sich bald vergrößern." Alice zeigte ihm ihren Zettel "Du hast recht. Bei mir stand dasselbe." Bellatrix drehte sich zum Feuer und sah nachdenklich in die Flammen. Natürlich hatte Walden Recht, denn das waren keine normalen Glückskekse. Sie waren magisch verändert und sagten immer die Zukunft voraus. Es traf immer ein. Rodolphus wandte sich an Narzissa. "Was stand auf dem Papier von Bella.", fragt er leise. "Sie werden bald einen geliebten Menschen für immer verlieren.", sagte sie nur für ihn hörbar. *** Harry drehte sich zur Tür um und runzelte die Stirn. Gerade trat Hermione Arm in Arm mit Draco ein. Hatte er irgendwas verpasst? "Es fällt auf.", sagte Cathleen neben ihm. Nun drehte Harry sich zu ihr um. "Wovon redest du?" Er war verärgert. Das überraschte sie jedoch nicht. "Hast du Mireille gesehen?", fragte da Ron und er sah sich suchend um und sein Blick blieb an Hermione hängen. Diese lachte gerade. Anscheinend hatte Theodor mal wieder einen Blödsinn verzapft, denn Draco grinste ebenfalls und Parvati sah eher resigniert auf. "Sie ist mit July was holen.", sagte Harry und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Ach so. Eigenartig, das Theodors Schwester mitfeiern darf, nicht?", sagte Cathleen. "Wenn man Beziehungen hat?", zuckte Harry gleichgültig mit den Schultern. "Oder die richtige Erpressermethode." "Soweit ich weiß, hat sie Draco breitgeschlagen." "Das ist doch gleichgültig, ob Nott oder Malfoy. Death Eater ist Death Eater.", sagte Ron abfällig, als sich zwei Arme von hinten um ihn schlangen. "Vorsichtig, mit dem was du sagst.", raunte Mireille ihm ins Ohr. "Ich habe dich schon gesucht." Er drehte sich zu ihr um. Dann zog sie ihn weg. Cathleen lehnte sich zu Harry hinüber. "Siehst du, Liebe kennt keine Grenzen.", raunte sie. Harry sah sie fragend an. "Ron und Mireille, Ginny und Marcus, Laureen und Oliver, Parvati und Theodor, Padma und Adrian, Terence und Susan, wir beide.", zählte sie auf. "Was meinst du damit?" "Eine Schwarzmagierfamilie trifft auf eine Weißmagierfamilie. Das ist fast wie in Romeo und Julia, nur dass wir am Ende nicht sterben." "Hoffst du.", sagte Harry sarkastisch. "Man muss an das Gute glauben." Sie wandte sich wieder dem Raum zu. "Hermione und Draco verstehen sich verdammt gut. Ob wir sie auch bald dazu zählen können?" Harry zuckte mit den Schultern. "Was ist mit dir?" "Was soll schon sein?" "Du bekommst immer schlechte Laune, sobald Hermione und Draco auftauchen." "Ich kann Malfoy nicht ausstehen. Außerdem habe ich das Gefühl, das er was im Schilde führt und ich fürchte, das er Herm mit hinein zieht." "Denkst du?" "Ich weiß es. Glaub mir, ich kenne ihn. Er tut alles nur aus Berechnung und er konnte Hermione noch nie leiden und weißt du wieso nicht? Weil sie eine Muggelgeborene ist. Das war alles. Der ändert sich nie." "Er hat ihr das Leben gerettet.", warf Cathleen ein. "Nur weil er sich sonst mit den anderen auseinander setzen müsste." "Er hat sie ins Krankenhaus gebracht und sich um ihren Kater gekümmert." "Berechnung." Harry stand auf, ebenso Cathleen. Sie hielt ihn fest und zog ihn zu sich. "Du solltest beginnen, an das Gute im Menschen zu glauben." Sie küsste ihn. "Bei mir hast du das getan und dabei bin ich eine Flint." "Bei dir war das was anderes. Du bist eine Aurora." "Vielleicht bin ich ja auch ein Spion.", hauchte sie und küsste ihn erneut. Er hob den Kopf und sah sie eindringlich an. "Bist du?", fragte er. "Finde es doch raus." Er neigte den Kopf zu ihr. "War das eine Aufforderung?" Ein leises Lachen kam über ihren Lippen, dass er mit einem weiteren Kuss erstickte. Hermione drehte sich wieder um. Sie war keine zwei Schritte von Cathleen und Harry entfernt und wollte sie gerade ansprechen, aber als sie begannen zu knutschen, wollte sie dann doch nicht stören. "Ob sie auch das Buch gelesen hat?", fragte da Draco, der einige Schritt entfernt stand. Hermione blickte irritiert auf. "Welches Buch?" "Das unter deinem Kopfkissen. 'Mein Nachbar, der Schwarzmagier'", zitierte er den Titel. "Zu schade, dass wir nur Freunde sind, ich hätte ja zu gerne gewusst, ob es stimmt, dass du dir auf Anhieb alles merken kannst.", grinste er. "Wie kann man nur so jung und so schon so verdorben sein.", sagte Herm gespielt entrüstet. "Woher kennst du es denn?" "Es machte so seine Runde." Hermione grinste. "Dann hast du es von Theodor und danach hat es dir deine Schwester abgenommen." Draco hob nur eine Augenbraue, weil das tatsächlich stimmte. Er wollte gerade fragen woher sie es wusste, als ihnen eine überdimensionale Schüssel vor die Nase gehalten würde. "Glückskeks?", fragte July. "Gern." Hermione griff in die Schale und fischte einen heraus. Draco knabberte an seinem Keks, während er seinen Zettel durchlas. "Schwarzes Gefieder wendet Ihr Schicksal.", murmelte er. Er drehte den Zettel um und sah dann erneut auf die Buchstaben. Was sollte das heißen? Er stopfte ihn in die Tasche und zog einen anderen. Wieder zerbröselte das Gebäck zwischen seinen Fingern. "Schwarzes Gefieder wendet Ihr Schicksal.", las er erneut. "Steht hier überall dasselbe drin?" "Nein. Bei mir steht. 'Sie haben einen guten Freund gefunden' Glaubst du es meint dich?", sagte Herm. Überall wurden nun die Kekse zerbröselt und die Zettel auseinander gefaltet. "Sie werden auf die Probe gestellt.", stand auf Cathleens und sie schob ihn kommentarlos in den Umhang. "Was stand bei dir?", fragte Harry. "Ich werde im nächsten Jahr glücklich." "Na ja, das ist ja auch nicht schwer.", grinste er und sie lächelte. "Der Weg der Weisheit ist voller Steine.", las Marcus und sah Stirnrunzelnd auf. "Welche Weisheit?" "Tja, Flint, das weiß man bei dir nie.", spottete Oliver. "Was steht bei dir?", fragte der andere verärgert. Oliver faltete seinen auseinander und stockte. Laureen, die sich zu ihm hinüber gebeugt hatte, lachte hell auf. "Dasselbe. Ihr seit Spezialisten. Wahrscheinlich sollt ihr einsehen, dass ihr euch vertragt. Aber diese Weisheit ist tatsächlich voller Steine, wenn man so stur ist." "Wieso stur?" Oliver griff trotzig nach einem neuen Keks. Er rupfte den Zettel hervor und stöhnte auf. "Hören Sie öfter mal auf ihre Partnerin.", las Ginny und fiel vor Lachen um. Angelina sah unsicher zu Fred hinüber, der mit den Augenbauen wackelte und sie ansah. Sie blickte zu Lisa, die unsicher grinste. Wortlos tauschten sie ihre Zettel und nickten. Auf beiden stand das gleiche. "Vorsicht vor einem rothaarigen Mann." "Damit kommen sie etwas spät.", grinste Lisa schließlich und warf die Zettel in den Kamin. "Perfektion ist stets schwer zu erreichen.", las Ron bei seiner Schwester. "Aber du versuchst es, das ist doch was.", versuchte er zu trösten. Ginny verzog das Gesicht. "Das klingt wie ein Kompliment, ist aber eine Beleidigung.", sagte sie schmollend. "Was steht bei dir?" "Ihr Vertrauen wird auf eine harte Probe gestellt." "Was meinst du, was es sein kann?", murmelte Ginny. "Solange es keine acht Beine hat." "Keine Sorge, ich werde jede Spinne vernichten, die dich angreift.", spöttelte Mireille und gab ihm einen Kuss. "Beruhigend.", sagte er wenig überzeugt. "Was steht bei dir Alicia?", fragte Padma. Diese sah seufzend auf. Vor ihr lagen fast zwanzig Zettel und Parvati riss erstaunt die Augen auf. Auf allen stand: "Jemand mit dem Sie noch nie gesprochen haben, liebt Sie sehr." Blaise kam zu ihnen hinüber geschlendert. "Ist das klug?", fragte sie Draco. "Was?" Die anderen sahen ihn an. "Zu apparieren, in deinem Zustand." "Zustand? Was für ein Zustand?" Die Köpfe der anderen drehten sich zwischen Draco, der unverschämt grinste und Blaise, die verlegen wurde hin und her. "Was ist los?" Lavender sah sich um. Warum waren die anderen so still. "Das frage ich mich allerdings auch. Warum fragst du, ob es klug ist zu apparieren?", meckerte nun Mireille. "Nein.", riefen Alicia und Angelina gleichzeitig. "Er ist zwanzig Jahre älter als du.", rief Zacharias. "Und ein Meuchelmörder.", setzte Dean nach. "Nein, das stimmt nicht ganz." Fred schüttelte entschieden den Kopf und die anderen sahen ihn verwundert an. Nicht? George nickte bekräftigend. "Meuchelmörder morden im Geheimen. Death Eater tun das ganz öffentlich. Fragt mal Draco oder Theodor." Blaise Stirn furchte sich nun tief. "Ich wüsste nicht was euch das angeht.", giftete sie nun. "Um was geht es denn hier?", mischte sich nun Mireille erneut ein. Wollte man da die Freundin ihres Bruders ärgern? Ohne sie. "Ron, klär deine Freundin mal auf.", wies Ginny diesen an. "Wieso ich? Ihr könnt das sicher besser." "Ja, ja, sicher. Trotzdem ist das jetzt deine Aufgabe." Ron legte nachdenklich den Finger auf die Nase. Wie sollte er es anfangen? "Du wirst bald Tante werden.", verdarb Lavender nun den anderen die Spannung, die alle auf Rons umständliche Erklärung gewartet hatten. "Ernsthaft?" Mireille sah zu Blaise und strahlte, dann umarmte sie diese und schien sie gar nicht mehr los lassen zu wollen. "Warum heult sie denn jetzt?", wunderte sich Fred und musterte die jüngste in ihrem Haus. "Das ist doch ein Grund zum feiern, nicht zum heulen." "Na ist doch ganz klar. Sie weint vor Freude." Dean ließ sich auch auf einen der Stühle fallen. "Jetzt hat sie innerhalb von wenigen Monaten nicht nur eine Familie bekommne, nein, die vermehrt sich auch noch." Mireille ließ Blaise los und beide lachten unter Tränen. "Das kann aber auch ganz schnell ein Grund zum Heulen sein.", meinte Draco finster und musterte sie Weasleys. Doch noch ehe Fred und George, als älteste Vertreter der beleidigten Familie sich auf Draco stürzen konnten. Ron war begeistert. Dann bestand ja tatsächlich Hoffnung zu überleben, wenn Dolohov mit dem Baby beschäftigt war. *** In der Berghütte der MacNairs knisterte ein behagliches Feuer. Auf einem Sessel saß Todd, ihm gegenüber Jason. Faith hatte sich auf der Couch breit gemacht und neben ihr saß Michael, der gerade die Tassen mit dampfendem Punsch füllte. Faith riss das Papier von dem Päckchen, das ihre Cousine ihr geschickt hatte auf und neugierig blickten alle hinein. "Glückskekse. Auf so was können auch nur Frauen kommen.", sagte Jason abwertend. Dennoch zerbrach er das Gebäck und zog den Zettel heraus. "Was steht drauf?", fragte Faith und stopfte sich einen Keks in den Mund. Sie war unglaublich nervös. Innerlich lief immer und immer wieder das gleiche ab. "Du musst doch verrückt sein, hier hergekommen zu sein. Sie wollten dich töten. Aber nicht Michael... Du musst doch verrückt sein, hier hergekom..." Sie versuchte ihre innere Stimme zu überhören, was nicht sehr einfach war. Deshalb hatte sie inzwischen mehr von dem Punsch getrunken, den Michael auf den Tisch gestellte hatte, als es ratsam gewesen war. Es beruhigte sie, dass Jason, offenbar der Aufbrausendste der dreien, mit ihr mithielt und mit jedem Schluck ruhiger wurde. Inzwischen war sogar so etwas wie ein vernünftiges Gespräch zwischen ihnen beiden entstanden. "Jemand mit dem Sie noch nie gesprochen haben, liebt Sie sehr.", las Jason nun vor. Faith stopfte ihren Zettel in den Umhang. "Leihst du immer die Klamotten von deiner Cousine aus?", fragte er nun. "Woher weißt du, dass der von Herm ist?" "Die Taschen sind magisch vergrößert. Sonst hätte das Packet nicht so unsichtbar von außen dort drin verschwunden können." "Stimmt.", nickte sie. In der Tat hatte sie das Päckchen in die Tasche gestopft und es dann in der Aufregung vergessen, da sie es nicht gestörte hatte. Da fiel ihr etwas ein. "Sie hatte doch noch einen Brief geschickt. Vielleicht noch so ein lustiges Hörspiel." Tatsächlich flog der andere Brief in die Luft und entfaltete sich ganz so wie der erste. Faith zerbröselte einen weiteren Keks und aß ihn. Achtlos schob sie auch diesen Zettel in die Tasche. "Hallo, Faith.", erklang da auch schon Herm. "Die Kekse, die ich dir geschickt habe, sind übrigens magisch. Sie sagen dir die Zukunft voraus und es stimmt wirklich, auch wenn ich an Wahrsagen nicht glaube." "Du hast den Unterricht geschmissen.", bemerkte da eine für Faith unbekannte Stimme. Doch die anderen schienen sie zu kennen, denn sie sahen vergnügt auf. "Wer ist das?", fragte Faith. "Lavender.", antwortete Michael ohne zu überlegen und Todd warf ihm einen warnenden Blick zu. "Wem schreibst du da?", fragte nun Lavender. "Meiner Cousine, sie ist auf der Hütte in den Bergen." "Sie ist DA oben?", fragte nun die Stimme von Lavender entsetzt. "Ich weiß, die MacNairs sind auch da. Draco hat das schon erzählt. Also, Faith, lass dich nicht erschrecken, bleib einfach im Haus. Die waren noch nie bei uns, warum sollten sie ausgerechnet jetzt damit anfange? Ich komme am 4ten vorbei. Bis dann. Wie schließt man diesen Brief noch mal?" "Keine Ahnung.", sagte da Lavender. "ZACHARIAS!" "Faith heißt deine Cousine?" "Ja, warum?" "Okay. Also Faith. Wenn sie dir dumm kommen, sag mir bescheid und ansonsten... sie sterben für Kuchen, also wenn du backen kannst, ist das sehr hilfreich." "Woher weißt du das?", erklang da Hermiones Stimme. "Ach, weißt du... das hat man mir erzählt.", stammelte Lavender. "ZACHARIAS!!", gellte die Stimme erneut aus dem Pergament. "WAS!?", kam da die inzwischen bekannte Stimme von Zacharias. "Hattest du nicht vorhin ein anderes Shirt an?", entgegnete Herm unschuldig. "So eins habe ich Dean zu Weihnachten geschenkt.", sagte nun Lavender. "Ach!" "Was wollt ihr?" Zacharias schien ungeduldig. "Der Brief, wie wird der noch mal verschlossen?" "Und du sollst Jahrgangsbeste gewes..." Da verstummte das Pergament und zerfiel in tausende Schnipsel. Faith sah sich in der Runde um. "Wer ist also Lavender?", fragte sie und blickte zu Jason. "Dich liebt jemand, mit dem du nie gesprochen hast. Und du", sie schaute zu Michael. "...bist es auch nicht. Dann kann sie nur deine Freundin sein." Sie wandte sich zu Todd. "Wie kommst du darauf, dass sie meine Freundin ist?", fragte er wachsam. "Ich soll mich an sie wenden, wenn ihr mir was antut. Hört sich an, als hätte sie einige Trümpfe im Ärmel und so was haben nur Freundinnen. Wie wäre es mit Kuchen?" "Nicht schlecht.", nickte Jason und zerbröselte den letzten Keks. Es war derselbe Spruch, wie auch im ersten. *** Blaise sah auf die Uhr. Sie würde in zwei Minuten gehen. Sie sah sich nach Lavender um, die das auch vorhatte. Mireille kam auf sie zu. "Es ist traurig für dich, hier zu sein und nicht bei meinem Bruder, oder?", fragte sie. "Ja und genau deshalb gehe ich jetzt.", nickte Blaise. "Bestell ihm schöne Grüße und ein glückliches, neues Jahr von mir." Blaise sah sie kurz an und lächelte. Aus einem Impuls heraus umarmte sie die Jüngere. "Einen guten Rutsch, Mi.", flüsterte sie und ging dann mit Lavender hinaus zu deren Kamin. *** "Ich bin wieder da.", sagte Blaise und trat auf die Galerie des Kaminzimmers, wo sie angewurzelt stehen blieb. "Was wollen die alle in meinem Haus?", flüsterte sie entsetzt. Doch niemand schien sie zu beachten. Allein Antonins Augen weiteten sich. Bellatrix, Rodolphus und er standen nicht weit von ihr weg und unterhielten sich gerade, als Blaise zwischen den Regalen vortrat. Hastig schob sie sich wieder zurück. Rodolphus sah Antonin amüsiert an und dieser stockte. Seit wann schaute dieser amüsiert. Bella beugte sich leicht zu ihm hinüber. "Bestell doch Blaise schöne Grüsse. Ich nehme an, das sie gerade angekommen ist und du deshalb so erschrocken aussiehst." Antonin blieb stumm. Wenn man nicht wusste was man sagen sollte, dann besser gar nichts. Blaise sah aus dem Dunkeln hinaus und ging noch einen Schritt nach hinten und stieß gegen jemanden. Sie unterdrückte einen Schrei, als violette Augen sie ansahen. "Istave.", hauchte sie. "Ich bevorzuge Mr Istave Lestrange. So ähnlich haben sie es doch auch von Moody verlangt, wenn ich mich nicht irre." Blaise war erstarrt. Hinter sich vernahm sie Schritte. "Istave.", sagte Antonin tonlos. Er legte schützend eine Hand auf Blaise Schulter. "Ein Spion, Antonin? Ich wusste doch, ich kann mich auf dich verlassen." Istave nickte ihnen zu und schritt dann hoheitsvoll davon. *** Blaise schob die Tür von Nachbarraum zu und drehte sich immer noch bleich zu Antonin um. "Er weiß es? Sie wissen es?" "Nicht alle.", warf Antonin ein. "Was heißt nicht alle?" "Nur die Lestrange?" Er sah irgendwie hilflos aus und das passte so gar nicht. Antonin verriegelt die Tür und sah sich dann unruhig um. "Ich hatte nicht geahnt, dass er von dir wusste." "Wer?" "Istave. Er hat mir den Auftrag gegeben den Feldweg 7 zu überwachen." "Er hat gesagt, du sollst mich dort einschleusen?" "Nein, ich sollte herausfinden, was sie vorhaben und du schienst mir der leichteste Weg." "Warum hast du mir das nicht früher gesagt?" Blaise richtete sich nun auf und kam zu ihm hinüber. "Ich durfte nicht. Das ist alles unter strengster Verschwiegenheit." Blaise stockte. In gewisser Weise hinterging sie ja auch Antonin, so wie er es bei ihr tat. Sie nagte an ihrer Unterlippe. Wann war das endlich vorbei? Sie hasste diese Geheimnistuerei und Antonin bohrte immer öfter nach. "Meinst du ich kann hier bis Mitternacht bleiben?", fragte sie um abzulenken. "Ich denke schon." "Ich komme mir wie ein Einbrecher vor und das in meinem eigenen Haus." *** "Du hast den Brief also noch rechtzeitig bekommen.", sagte Lavender und beugte sich über den dampfenden Kuchen. "Der ist gut geworden." Faith sah sie fröhlich an. Die andere war gerade angekommen und natürlich hatte sie mit ihrer Vermutung, dass sie Todds Freundin war Recht. Jason öffnete mit Schwung die Tür und sah entsetzte zu Faith. "Soll das heißen ihr habt darüber nach gedacht?", fragte er. "Nachgedacht? Worüber?", fragte Faith verständnislos. Lavender zog eine Augenbraue hoch. "Wie viel Gläser Punsch hast du schon intus?" "Vier.", sagte Jason knapp. "Also hast du, oder nicht?" "Entschuldige, ich weiß nicht wovon du sprichst." "Nach sechs Gläsern kippt Jason für gewöhnlich um. Achte am besten gar nicht auf sein Gerede." "Das ist nicht wahr und ich weiß sehr wohl, wovon ich spreche.", erwiderte Jason verärgert. "Michael erzählte, dass du und er sich darüber unterhalten haben, dass eine Beziehung zwischen euch nicht in Betracht kommt und wenn man schon darüber redet, zieht man es zumindest in Erwägung." "Ach so.", winkte Faith ab und konzentrierte sich wieder auf den Kuchen. Lavender klappte das Kinn bis auf die Knie. "Du und Michael? Weißt du was er ist?" "Natürlich weiß sie das.", sagte da der jüngste der Brüder von der Tür. Seine Augen ruhten auf Faith, die voller Konzentration den Kuchen schnitt. Lavender ging an ihm vorbei und zog Jason mit sich. Die Tür fiel ins Schloss. Faith hob den Kopf und lächelte unsicher. "Ich glaube, ich habe zuviel Punsch getrunken.", sagte sie. "Er ist fertig." Sie schob das Gebäck zu ihm hinüber. "Ist gut geworden.", sagte er ohne auch nur einen Blick auf den Kuchen zu werfen. "Ja." Auch sie starrte ihn an und hatte das Gefühl in den Augen zu ertrinken. Der Tisch zwischen ihnen hinderte sie daran übereinander herzufallen und während Faith überlegte, ob sie über das Möbelstück drüber springen sollte, dachte Michael darüber nach, ob zu ihr apparieren sollte. Schließlich gingen sie drum herum. Sie sagten gar nichts. Er streckte die Hand nach ihr aus und zuckte plötzlich zusammen. Sein Gesicht verzog sich schmerzvoll und er fixierte seinen Unterarm. Faith Augen weiteten sich und sie fuhr herum. Dabei riss sie den Kuchen vom Tisch und der Teller zerbrach scheppernd auf den Fliesen. Sie starrte in die Ecke. Ein Schauer lief über ihren Rücken. Hinter sich hörte sie wie die Tür aufgerissen wurde und Jason, der mitten im Satz abbrach, stöhnte auch vor Schmerzen auf. "Was ist das denn?", fragte Todd, der hinter ihm in die Küche kam. Auch Lavender war nun bei ihnen. Sie folgte den Blicken der anderen, doch sie sah nur einen schemenhaften Schatten. Sie blinzelte kurz, dann war alles vorbei. Die dunklen Male, die eben noch geglüht hatten, verblassten und Michael hob den zermatschten Kuchen auf. "Du bist wach.", sagte Jason und sah zu Faith, die zu zittern begonnen hatte. "Er war hier.", kam es über ihre bleichen Lippen. "Das war nur ein Schatten.", sagte Todd entschlossen und legte eine Hand auf Lavenders Schulter. "Nein, das war nicht nur ein Schatten. Er war hier und seine roten Augen haben mich durchbohrt." "Wenn, dann war er wegen uns hier.", sagte nun Michael. "Und es war nur ein Schatten." Faith wandte sich zu ihm um und schüttelte fast hypnotisch den Kopf. "Nein, es ist Zufall, dass ihr hier wart. Mich wollte er sehen. Mich hatte er mit dem Blick durchbohrt. Habt ihr nicht die Augen gesehen." "Faith. Da waren keine Augen." Michael packte ihre Schulter und sah sie eindringlich an. "Doch, da waren welche. Ich würde sie überall erkennen. Weißt du, wie oft ich sie schon nachts gesehen habe? Wie oft mich diese Augen voll Hass angesehen haben? So wie jetzt. Was will er von mir? Was habe ich ihm getan?" Lavender drehte sich zu Todd. "Hast du Augen gesehen?", fragte sie leise. "Nein, nur einen Schatten.", schüttelte er den Kopf. "Es ist nicht das erste Mal.", flüsterte Faith und zog den Umhang enger. Michael zog sie an sich und sah ratlos zu seinen Brüdern. Die zuckten mit den Schultern. "Diese Augen.", murmelte Faith. "Er will mich finden, das hat er mir gesagt. Aber warum?" *** Istave Lestrange sah auf die Uhr. Gleich war Mitternacht und dann konnte er endlich nach Hause. Nicht das er was gegen Silvester hatte, aber der Trubel war ihm zu viel. Er hatte es lieber ruhig. "Happy new year.", rief da Francis und zog seine Frau zu sich. "Ein erfolgreiches neues Jahr.", wünschte Narzissa Lucius genauso wie alle anderen. Istave stand abseits und sah in die Runde. Auf der anderen Seite entdeckte er Nikolai. Er nickte ihm zu und dieser hob das Glas. Dann trat Bellatrix zu Istave und ließ ihr Glas gegen sein klingen. "Ein gutes neues Jahr, Dad.", sagte sie und sah zu ihm auf. "Ein gutes neues Jahr, Bella.", erwiderte er. Er musterte sie und stellte fest, dass sie angespannt aussah. "Alles in Ordnung?", fragte er. Bellatrix sah überrascht auf. Ihr Schwiegervater hatte sich noch nie bei ihr erkundigt, ob alles in Ordnung war. "Ja, alles bestens." Sie drehte sich zu Rodolphus um, der auf sie zukam. *** Im Feldweg 7 sah man gespannt zu der überdimensionalen Uhr, die über den Kamin hing. Es hatten sich alle zu Paare zusammen gefunden. Nur am Rand standen Hermione, Neville, Alicia, Seamus, July und Draco zusammen. Alicia ließ ihren Blick durch die Runde schweifen. "Das ist schon fast unreal, wie viele Paare es hier gibt.", murmelte sie zu Hermione und diese nickte. "Tja, nur wir stehen alleine hier.", sagte Seamus. "Wieso allein?", fragte Alicia und hackte sich bei ihm ein. "Wo ist eigentlich Dean?", fragte Hermione. "Wo ist Lavender?", sagte Alicia. "Sie hat sich mit Blaise abgeseilt. Schätze zu ihren unbekannten Freund.", erwiderte Neville. "Zacharias ist auch nicht da.", stellte Draco fest. Da stob einen Konfettiwolke von der Decke, und alle fielen sich um den Hals um sich ein glückliches neues Jahr zu wünschten. Neville umarmte July und Seamus Alicia. "Ein glückliches, neues Jahr.", sagte Hermione und umarmte Draco. "Dir auch." Sie traten einen Schritt zurück. "Das war genug Umarmung für die nächsten Jahre.", sagte er leicht spöttisch. "Vergiss es.", lachte da Alicia und zog ihn an sich. "Ein gutes, neues Jahr." July drückte ihn sogar einen Kuss auf die Wange und grinste schelmenhaft, dann suchte sie ihren Bruder. "Diese Jugend?", grinste Hermione. "Glückliches, neues Jahr.", sagte da Ron neben ihr. *** Um die Berghütte tobte inzwischen ein Sturm. Faith hatte sich inzwischen wieder beruhigt. Der Kuchen war mittels Magie wieder hergestellt und aufgegessen worden, wobei Faith und Lavender lediglich zwei Stücken abbekommen hatten. Die restlichen zwölf hatten sich die MacNairbrüder nicht ohne Diskussionen geteilt. "So'ne Fresssäcke.", schüttelte Faith den Kopf. "Sei nicht so unhöflich, sonst laden wir dich nie wieder ein.", entgegnete Jason. "Was heißt hier einladen? Sie hat sich uns ja geradezu aufgedrängt.", sagte Todd. "Ihr wolltet meinen Globus stehlen." "Wir hätten ihn wieder gebracht.", wandte Michael ein. "Du findest auch einen anderen Grund, sie zu belästigen.", murmelte Jason und lehnte sich zufrieden in den Sessel zurück. "Was soll das denn heißen?", regte sich der Jüngste auf. "Das soll heißen, dass du sie die ganze Zeit wie ein Sahnebaiser ansiehst. Als könntest du sie mit Haut und Haaren verschlingen." Faith senkte grinsend den Kopf. "Du bist auch nicht besser." Jason sah anklagend zu ihr hinüber. "Ich schlafe im Wohnzimmer, dann könnt ihr euch austoben." "Du spinnst doch." Michael tippte sich an die Stirn. "Es ist gleich Mitternacht.", warf Lavender ein und stand feierlich auf. Die anderen taten es ihr nach. "Glückliches, neues Jahr." Die Gläser klirrten. Lavender und Todd verfielen in einen Kuss. Jason umarmte zu ihrer und seiner eigenen Überraschung Faith. Er hatte eindeutig zu viel getrunken. Als sie sich von ihm löste, wandte sie sich zu Michael. Sie hoben lediglich das Glas und prosteten sich zu. Sie hatte Angst ihn zu berühren. Nicht, weil sie zu schüchtern war, vielmehr, weil sie die Folgen nicht absehen konnte. Sie war nicht sicher, ob es bei einer Umarmung oder einem harmlosen Kuss bleiben würde. Sein Blick alleine reichte schon und sie dachte an den Mistelzweig. Der Kuss darunter ließ sie seit Weihnachten nicht mehr los und sie wusste, dass es Michael genauso ging. "Ihr seit komisch.", schüttelte Lavender lachend den Kopf. "Wieso komisch? Wir haben uns nur zugeprostet." "Und euch geschlagenen fünf Minuten angestarrt.", sagte Todd. "Du übertreibst.", sagte Michael und sah zu Uhr. Tatsächlich war es genau sieben nach Zwölf. Mittwoch, 1. Januar Faith kniff die Augen zusammen und blinzelte dann in das Licht. Ihr tat das Kreuz weh. Sie versuchte sich zu strecken, doch irgendein Arm hielt sie fest. Sie wandte den Kopf und blickte in ein schlafendes Gesicht. Sie blinzelte erneut. Sie hob den Kopf und sank stöhnend auf die Brust des Anderen zurück. Ihr Schädel dröhnte. Sie hatte zuviel getrunken. Nach Mitternacht hatten Jason und sie noch den ganzen Topf Punsch gelehrt und der war noch halb voll gewesen. Nun regte auch dieser sich und knurrte. "Wo bin ich?", fragte Jason. "Auf der Couch.", antwortete Faith. "Und was machst du hier?" "Schlafen." "Aha." "Mir tut der Kopf weh." "Mir auch." "Der Punsch war schlecht." "Bestimmt. Ich werde meinen Bruder dafür zur Verantwortung ziehen. Später. Nicht jetzt." Faith nickte und stöhnte erneut. "Nicht bewegen.", sagte Jason. "Wir müssen warten, bis uns jemand von den Qualen erlöst." "Könnt ihr das auch?" "Wir können alles. Deshalb sind wir allmächtig und ihr nicht.", murmelte er. "Dafür zieh ich dir einen rein. Wenn es mir besser geht.", sagte Faith in den gleichen erschöpften Ton wie er. "Ist gut. Ich bin da.", kam es zurück und Faith wollte grinsen, ließ es aber, es war zu schmerzhaft. "Ihnen geht es gut, sie beleidigen sich schon wieder.", sagte da eine Stimme, die als Lavenders interpretiert wurde. "Müssen wir aufstehen?", fragte Jason. "Ja." Lavender war da gnadenlos. "Das habe ich befürchtet.", seufzte Faith und erhob sich. "Nie wieder.", stöhnte sie "Was würden deine Eltern dazu sagen?", tadelte die andere. "Gar nichts. Sie sind tot." "Entschuldige." Faith winkte ab und stand auf. "Das Bad?" "Da drüben." Faith trottete los. *** Blaise gähnte und streckte sich. Dann schlug sie die Decke zurück und sprang aus dem Bett. Antonin war längst in der Küche. Irgendwann zwischen Traum und Halbwachphase hatte sie bemerkt, wie er aufgestanden war. Die Feier, der vergangen Nacht war weit über Mitternacht hinausgegangen. Sie tapste in die Küche und grinste verschlafen. "Morgen." Er lächelte leicht und nickte zu ihrem Frühstück hinüber. Sie setzte sich und griff nach der Tasse. Genüsslich zog sie den Duft von dem Kaffee ein. "Was habt ihr eigentlich mit dem Zeitenwandler vor?", fragte da Antonin unvermittelt und Blaise stoppte. "Was?", fragte sie verständnislos. "Istave hat festgestellt, dass der Zeitenwandler aus dem Gebäude des dunklen Rats fehlt. Ihr habt ihn doch gestohlen, oder?" "Na, du hast ja Fantasie.", murmelte Blaise und schlürfte wieder an ihrer Tasse. "Fantasie. Na das glaube ich weniger." Seine Tasse wurde hart aufgesetzt. "Halte mich nicht für dumm. Die Unterhaltung gestern war sehr aufschlussreich. Es stellte sich heraus, das sämtliche Kinder zur selben Zeit bei ihren Eltern aufgetaucht waren und haarsträubende Geschichten erzählt haben. Ihr wolltet verhindern, dass wir die Versammlung abhalten, woher auch immer ihr es gewusst habt." "Ach, Unsinn und selbst wenn. Dann wären wir doch wohl in das Gebäude eingebrochen, wenn niemand da ist. Und du sagtest doch selber, das Pettigrew und Avery überfallen worden sind." "Man kann das Gebäude nur betreten, wenn man nicht dem Dunklen Rat angehört, wenn einer von denen da ist. Ihr habt jemanden gebraucht, der euch die Tür öffnet. Was führt ihr im Schilde, Blaise?" Diese blieb stumm und setzte ihre Tasse leise auf den Tisch. Sie rutschte vom Stuhl und ging wieder zur Tür. Im Rahmen drehte sie sich noch einmal um und lächelte traurig. "Stell mir keine Fragen, dann muss ich dich auch nicht anlügen." Sie ging wieder ins Schlafzimmer. Antonin sah ihr düster nach. Er hatte früh am Morgen, als Blaise noch geschlafen hatte eine längere Unterhaltung mit Istave gehabt. Er war nicht überrascht, von dem was er da erzählte, denn, dass etwas im Gange war, im dunklen Rat, hatte er schon länger geahnt. Doch der neue Plan war geradezu selbstmörderisch. Wenn das schief ging, konnten sie mit einem weißen Tuch langsam zum Friedhof gehen. Natürlich hatte er zugestimmt Istave in allem zu unterstützen und zu seiner Verwunderung war er erleichtert gewesen, das es sich nun so gewendet hatte, aber dennoch... Was wenn es nicht funktionierte? Er hatte darauf gedrungen, Severus einzuweihen, denn sie konnten alle Unterstützung, die sie kriegen konnten, gebrauchen. Istave war nicht überrascht gewesen, als Antonin sagte, dass Snape für die Phoenix Order arbeitete. Lediglich, dass Antonin davon wusste, hatte ihn verwundert. Istave hatte ihm Stillschweigen geboten, denn er befürchtete, das Duane einen Spion hatte, konnte es aber nicht beweisen. "Wir wissen nicht, wer es ist und können nicht sicher sein, dass er nicht im Feldweg 7 zu finden war. Kein Wort zu deiner Frau!" *** Faith massierte sich die Schläfen. Sie war wieder in ihrer Berghütte. Sie brauchte dringend neue Klamotten. Sie wühlte in den Schränken und fischte einen dicken Rock und Wollstrümpfe heraus. Die beiden Eulen sahen ihr gelangweilt zu. Paul schien zu gähnen und tapste ein bisschen auf dem Tisch umher. Der Steinkauz blinzelte hinaus. "Willst wieder nach Hause?", fragte Faith und strich ihm über das Gefieder. Sie öffnete die Fenster und der Vogel erhob sich in die Luft und flatterte davon. *** "Sieh mal, das ist doch der Vogel von Malfoy.", sagte Jason und zielt mit dem Zauberstab auf das Tier. Todd drehte gelangweilt den Kopf und nickte knapp. "Lass ihn in Ruhe." Der andere ließ seinen Arm sinken und sah der Eule nach, bis sie nur noch ein schwarzer Punkt am Himmel war. Michael kam in den Raum und ließ sich in einen Sessel fallen. Todd sah zu ihm. Jason trat einen Schritt zurück und lehnte sich gegen das Fensterbrett. Lavender blieb im Durchgang zur Küche stehen. Der Jüngste wurde wachsam. "Du wirst dich von der Muggel fern halten.", sagte da Todd und Michael sah ihn an. Sein Gesicht war ausdruckslos. "Du hast mir gar nichts zu sagen.", erwiderte er schließlich. "Ich meine es ernst, Michael. Ich will nicht, das du irgendetwas mit ihr anfängst." "Mal davon abgesehen, dass es dich nichts angeht, hatten wir es auch nicht vor. Wie kommst du dazu, mir zu sagen, was ich zu tun und zu lassen habe?" Todd sah ihn nun an. Nichts in seiner Miene bewegte sich, nur die Augenlider hoben sich etwas. Michael taxierte ihn ebenso. Wieder einmal fiel Jason auf, wie ähnlich sich die Beiden waren. Das einzige was sie unterschied war das Todd immer kalt und berechnend aussah und Michael meist mit einem treudoofen Dackelblick durch die Gegend lief. Aber wenn sie ernst wurden, konnte er nicht sagen, wer ihm mehr Respekt einflösste. Michael oder Todd? "Hast du gestern bei dem Schatten, rote Augen gesehen?", fragte der Ältere. "Nein." "Ich auch nicht. Und wenn Faith sagt, sie sah diese, dann glaube ich ihr. Was wenn er wirklich hinter ihr her ist? Weißt du, was das für eine Gefahr für uns ist?" "Denkst also mal wieder nur an dich." Michael verzog angewidert das Gesicht. "Nein, ich denke auch an sie. In deiner Nähe wird sie zu Zielscheibe." "Willst du mir jetzt ein schlechtes Gewissen machen?" "Ich will, dass du das Ganze siehst. Halte dich von ihr fern." Todd stand auf und ging hinaus. "Wie kommt er dazu, mir vorzuschreiben, was ich zu tun habe?", regte Michael sich auf. "Du hast dich auch nicht daran gehalten.", rief er seinen älteren Bruder nach. Todd drehte sich um und kam zurück. "Wie meinst du das?" Er runzelte die Stirn. Michael zeigte auf Lavender. "Kurz vorher habe ich dir das gleiche gesagt. Und, hat es dich abgehalten?" "Lavender ist eine Hexe." "Sie gehört zur Phoenix Order." Todd kniff die Lippen zusammen. Michael war aufgesprungen. "Halt dich von ihr fern, sonst werde ich dich dazu zwingen." Jason sah ihn erstaunt an. Lavenders Kopf fuhr zu ihm herum und Michael zischte: "Das wagst du nicht." "Lass es darauf ankommen und du wirst sehen, wie ich es wage. Hier geht es nicht nur um dich. Hier geht es um uns alle. Verstehst du das nicht?" Michaels Blick blieb an Lavender hängen, die etwas blass aussah. Doch er verstand es schon. Er senkte die Augenlider. "In Ordnung. Bis April.", sagte er leise. "Bis April.", nickte Todd. *** Michael zog den Umhang enger um sich. Es war kalt draußen und seine Stiefel versanken im Schnee. Faith sah ihn vom Fenster aus kommen und wurde nervös. "Hallo.", sagte sie schlicht und öffnete die Tür. "Ich soll dich fragen, ob du mit uns essen willst." Er sah zu ihr hinunter, dann auf seinen Schuhen auf dessen Spitzen kleine Schneeberge lagen. "Gern. Ich hol nur einen Mantel." Sie drehte sich um und lief in das Innere der Hütte. Michael schloss die Tür und sah ihr nach. Sie schlang den Schal fest um sich und lächelte ihn an. "Ich bin bereit." "Ich muss dir noch etwas sagen." "Ja?" Faith hob erwartungsvoll den Kopf und Michael starrte auf ihren roten Lippen. Hatten sie schon immer diese intensive Farbe? "Ich wollte nur sagen...", begann er und die Gedanken überschlugen sich. Aus dem Augenwinkel sah er die angelehnte Tür zum Schlafraum. "... es war nett, dass du gestern den Kuchen gebacken hast." Faiths Augen blinzelten irritiert. Was interessierte sie jetzt der dämliche Kuchen? "Kein Problem.", sagte sie schlicht. "Wir sind uns doch einig, oder?" "Einig?" "Dass wir nur... Bekannte sind." Faith sah enttäuscht auf und Michael verfluchte Todd. Sollte er doch mit seiner komischen Warnung zur Hölle fahren. Aber da würde er wahrscheinlich selber mal landen. Faith lächelte gequält. "Ja. Vielleicht werden wir ja mal Freunde, oder ist das auch bei euch eine gefährliche Schwäche?" Michael hob die Hand und legte sie leicht auf ihre Wange. "Gefährlich?", sagte er wehmütig und riss sich dann los. "Sie warten schon, besser wir gehen." *** Faith saß in einem Sessel auf ihren Händen und starrt Michael auf die Finger. Sie sagte kein Wort. Dieser hatte sich ihr gegenüber in dem anderen Sessel breit gemacht und pulte an einer Flasche. Streifen für Streifen zog er das Etikett ab, peinlichst darauf bedacht nicht einen Fusel übrig zu lassen. Er konzentrierte sich mit jeder Faser seines Körpers darauf, nicht zu Faith hinüber zu sehen. Was sollte es auch bringen? Die anderen waren wer weiß wo und eigentlich interessierte es ihn auch nicht. Faith seufzte und er heftete seine Augen nur noch konzentrierter auf das Etikett. Schließlich hielt er inne und betrachtete sich das Glas eingehend. Es war blitzsauber. Faith schluckte und versuchte ihre Augen von ihm und der Flasche abzulenken, doch das wollte ihr nicht wirklich gelingen. Da schien Michael etwas einzufallen und stellte hastig die Flasche auf den Tisch und betrachtete sie sich argwöhnisch, bevor er an Faith vorbei aus dem Fenster sah. Seine Finger trommelten nicht gerade rhythmisch auf der Lehne und Faith wippte ebenso taktlos. Da schwang die Tür auf und Jason und Lavender kamen herein. "Hey ihr zwei, ihr...", er stockte und sein Blick wanderte von einem zum anderen. "Ihr scheint euch ja glänzend zu unterhalten.", sagte er spöttisch. Michael stand auf und ging hinaus. Faith sah ihm traurig nach und legte ihren Kopf seufzend in eine Hand. Todd kam an Jason vorbei, doch dieser hielt am Kragen fest. "Siehst du, was du ihnen antust?", zischte er. "Wovon redest du?", fragte der andere. Lavender hob die blitzblanke Flasche hoch. Daneben lag einen Berg feinster Schnipsel. "Oh, verstehe." Das kam ihm in der Tat bekannt vor. Vor gut einem Jahr hatte er in einem Cafe tausende solcher Flasche von Etiketten befreit und dabei Lavender angestarrt, bis sie sich ein Herz gefasst und ihm zu einer Tasse Kaffee eingeladen hatte. Da gab es keine Etiketten und er musste sich mit ihr unterhalten. Donnerstag, 2. Januar Faith nickte mitfühlend. "Das heißt, du suchst sie jetzt seit sechs Jahren." "Ja.", sagte Jason. "Sechs Jahre." "Und du hast nie ein Wort mit ihr gesprochen?" "Nein." "Tut mir ja leid, dass ich das sage, aber das ist absolut hirnrissig." "Unter anderen Umständen wäre ich echt beleidigt, aber so... Weißt du, ich sehe immer ihr Gesicht, wenn mir eine Andere gefällt. Verstehst du?" Faith runzelte die Stirn. "Ich bin mir nicht ganz sicher." "Und jetzt, der Spruch." Er kramte die Zettel noch einmal hervor. Michael kam in das Zimmer und sah kritisch zu seinem Bruder und Faith. Es herrschte keine lebensbedrohliche Situation für ihren Gast, was nur eines bedeuten konnte. Beide hatten bereits Alkohol im Blut. Und er lag richtig damit. Michael zog es vor, wieder zu gehen. Die Tür war fast zu, als er inne hielt und unwillkürlich lauschte, als Jason Faith fragte: "Aber warum bist du so deprimiert?" "Wegen deinem Bruder. Er hat mir das Herz gestohlen, wie die Dichter so schön sagen." "Ja, ja, sie sind grausam." Jason hob den Kopf und kippte nach hinten um. Faith sah ihn verwundert an und da blinzelte sie und seufzte. "Gott, sind wir erbärmlich." Dann sank sie gegen ihn. Michael schlug die Tür zu. "Ja, das seid ihr. Sich sinnlos zu betrinken, ist erbärmlich." Er setzte sich an den Küchentisch und wartete darauf, dass Todd und Lavender zurückkamen. Die beiden waren zu einem Waldspaziergang verschwunden. Eine halbe Stunde später hörte er Stimmen. Michael ging in den angrenzenden Raum und sah wie Todd abschätzend zu Jason und Faith hinunter sahen. Da schreckte Jason hoch. Er riss seine Augen auf und beachtete den drehenden Raum gar nicht. "Nein.", rief er und versuchte die Hand auszustrecken, als würde er damit das drohende Unheil abwenden. Todd lächelte kalt und hob eine Augenbraue hoch. "Nicht 'scate sanguis'.", rief Jason mit erstickter Stimme, bemüht vernünftig zu sprechen. "Doch." Todd war gnadenlos. Er winkte Michael zu, der Faith hochzog, die verwundert irgendetwas nuschelte. Lavender zog neugierig den Umhang aus. Was war 'scate sanguis', das Jason so erschreckte, obwohl Todd nichts gesagt hatte? Faith wurde ins Bad geschoben und sie hörten einen spitzen Schrei. "Das Wasser ist eiskalt! Michael, du Sadist! Wie konnte ich dir nur verfallen sein? Ich verabscheue dich, du Scheusal! Mach es aus, es ist so kalt, es ist so entsetzlich kalt." Lavender war nun sprachlos. Jason schien sich inzwischen gefasst zu haben. Er saß aufrecht auf der Couch und kniff die Augen zusammen, als er ein Glas Eiswasser hinunterstürzte. Dann wurde die tropfnasse Faith ins Schlafzimmer geschoben. In ihren klammen Finger hielt sie ebenfalls ein Glas mit klirrenden Eis in klarem Wasser. "Trink!", hörte Lavender Michael, als Todd seinen Zauberstab auf Jason richtete und sagte: "Scate sanguis" Samstag, 4. Januar Faith packte ihren Sachen aus. Als letztes zog sie Hermiones Umhang hervor. Sie hatte ihn mitgenommen, um ihn zu waschen. Sie sah sich in ihrer kleinen Londoner Wohnung um. Michael hatte sie bis zur Tür gebracht. Sie hätte ihn gerne hinein gebeten, aber Jason stand unten und wartete. Faith setzte sich und seufzte. Sie hatte auch die restlichen Tage bei den MacNairs verbracht. Nur zur Nacht war sie in ihre Hütte gegangen. Inzwischen verstand sie sich mit Jason sehr gut. Er stichelte nach wie vor, doch sie teilte inzwischen genauso aus. Todd hatte wenig gesagt. Faith war nicht sicher, was sie von ihm halten sollte, doch mit Lavender hatte sie sich glänzend verstanden und wenn jemand eine so nette Freundin hatte, konnte er nicht so schlecht sein. Und dann war da Michael. Sie war verrückt nach ihm. Es war ihr schwer gefallen, sich an ihre Abmachung zu halten. Sie hätte alles über Bord geworfen. Dann war er eben ein Death Eater und sie eine Muggel, na und? Was soll's? Doch Michael hatte noch einmal darauf bestanden, dass sie nichts anfingen. Sie war deprimiert gewesen. Den ganzen Tag hatte sie darauf gebrannt, mit ihm alleine zu sein und dann kam er daher und sagte, dass ihre Entscheidung richtig war. So war es am besten für alle. Für alle, hatte sie schreien wollen. Für mich nicht, aber sie war stumm geblieben. Sie hatte nur genickt und er hatte sie angelächelt. Wie vor den Kopf gestoßen, war sie stehen geblieben. Vielleicht hatte sie sich doch getäuscht und dieses Verlangen ging wirklich nur von ihr aus. Wie würde Hermione das nennen? Faszination des Unbekannten. Doch Faith wusste es besser. Seit Curt hatte sie nicht mehr dieses Verlangen nach einem Mann gehabt. Das war keine Faszination. Sie war rettungslos verliebt. Und Michael? Zu Silvester war sie sicher gewesen, dass es bei ihm auch so war. Ein Tag später nicht mehr. Sie schloss die Augen und döste ein. Farben mischten sich und bildeten sich vor ihren inneren Augen zu abstrakten Formen. Gelb ging in grün über und grün in blau. Blau in violette und das in rot. Rote Kreise wirbelten durch ihre Gedanken und wie eine Wind über das Meer zieht, schob etwas das Rot durch ihren Kopf und übrig blieben zwei ovale Schlitze. "Ich weiß dich zu finden.", zischte eine Stimme und Faith schrak auf. Ihr Herz hämmerte so laut, dass sie es in der Wohnung hören konnte. "Unsinn.", sagte sie zu sich selber. Das war ein Klopfen an der Tür. Sie warf den Umhang, den sie immer noch in der Hand hatte zu Seite und ging um zu öffnen. "Habe ich dich geweckt?", fragte Herm und sah ihre Cousine an. "Nein, ich habe nur geträumt. Komm rein." "Erst einmal glückliches, neues Jahr. War es sehr einsam da oben?" "Ähmm nein. Es war schön." "Und keine Death Eater bei dir aufgetaucht?" "Nur ganz kurz, aber ich habe nicht aufgemacht." "Das ist gut." Rechtzeitig hatte sie sich noch erinnert, das Lavender ihr gesagt hatte, dass sie nichts erzählen sollte. "Ist das mein Umhang?", fragte Herm und nahm das Stück Stoff vom Sofa. "Ja, ich habe ihn mir ausgeliehen. Möchtest du was trinken?" "Gern. Wasser, bitte." Faith ging in die Küche. "Hast du die Kekse bekommen?" "Ja, danke. Und auch beide Briefe." "Und was stand bei dir drin?" "Kann ich gar nicht sagen. Ich habe nur die Kekse gegessen und die Zettel in die Tasche gestopft.", rief Faith von der Küche aus. Hermione griff in die Tasche und holte eine handvoll heraus. Sie runzelte die Stirn und sah sich nach Faith um. Diese war immer noch in der Küche beschäftig. Sie warf die Zettel in den Kamin. Aus irgendeinem Grund war ihr ein Schauer bei den Worten über den Rücken gelaufen. Überall stand dasselbe drauf. "Ich weiß dich zu finden." *** Saturn: Schon wieder Ende. Ist doch nicht zu fassen. Chanti: Wo? Saturn: Wo was? Gloomy: Wo ist die Geschichte von Dracos Freundin? Saturn: Passte nicht mehr rein. Gleda: Sie schwafelt, hab ich doch gesagt. Blue: Und wann kommen Faith und Michael zusammen? Saturn: Wenn Voldemort gestorben ist. Knacksi: Er stirbt wieder? Saturn: Deshalb wird er doch nur wieder erweckt, damit er wieder sterben kann. Das ist doch im Prolog schon klar. FireTiger: Und wer wird jetzt Herms Freund? Severus: Mann, die sind ja nerviger als diese Loser aus Loserdorf. Saturn: Loserdorf? Severus: Gryffindor. Saturn: Du bezeichnest Gryffindor als Loserdorf? Severus: Und? Saturn: Da draußen gibt es Leser, die mögen Gryffindor. Willst du, dass sie aufhören meine Story zu lesen? Severus: Ja. Saturn: *zu Gleda* wirf ihn raus. Gleda: Aber gern. Blue: Also, jetzt die üblichen Warnungen. Saturn: Warnung? Was für eine Warnung? Blue: Saturn wird wieder schwafeln und alle mögliche Dinge erzählen, die keinen interessieren. Saturn: Nicht interessieren?! Im nächsten Kapitel wird die Geschichte von Dracos Freundin erzählt. Es gibt Leser, die warten schon seit Kapitel 9 darauf!! Blue: Na gut, mich interessiert es nicht. Saturn: Natürlich nicht, du kennst es ja auch schon. Also. Das nächste Kapitel heißt 'In Gedenken an die Toten.' Gleda: Und wo bleibt die Romantik? Saturn: *Augen verdreh* Noch irgendwelche Wünsche? Gloomy: Blaise und Antonin waren schon lange nicht mehr dabei. Saturn: *seufz* Da schaffe ich mal wieder nur ein Tag in einem Kapitel. So komm ich ja nie voran. Chanti: Dann bist du genauso schnell wie Gloomy.* Gleda: Knacksi lässt Antonin ja auch zwei Monate in Azkaban sitzen, weil sie tausend andere Dinge erzählen muss*. Knacksi: Kann ja mal vorkommen. (*Anm. d. Redaktion: "forgotten curse" und "schwarze Nixe") In eigener Sache oder Leserbriefe: Wer ist das Oberhaupt von BD? Nun, das ist nicht so einfach zu beantworten, denn wenn, würde ich noch nicht geklärte Geheimnisse ausplaudern. Morwenna2 hat vollkommen Recht. Da stecken mehr dahinter. Dann die große Enttäuschung, dass es nicht Draco und Hermione sind, die zusammen kommen. War ursprünglich anders geplant, aber so gefällt es mir besser. Wenn es tröstet. Es werden ALLE glücklich. Na ja, die, die überleben, versteht sich. Und ja, Verwicklungen waren nötig. (sich vor Morwenna2's Genialität verbeug) @Lejia: Wie kann man sich das ausdenken? Ich kann es dir nicht sagen, ich habe mir mein Leben lang schon Gesichten ausgedacht, nur eben nie aufgeschrieben. Und ich gucke viel Fernsehen und lese Massen an Büchern und habe wenig Freunde (und die, die ich habe, sind genauso verrückt wie ich oder aber von denen zu viele), da fängt man an Selbstgespräche zu führen und dann kommen Handlungen automatisch. Erklären kann ich es nicht. Aber sieh dir nur mal die anderen Autoren an. Hey, meine Redaktion ist nicht umsonst mit lauter FF-Autoren besetzt. (Jetzt schwenke ich doch mal Werbebanner, erschütternd, wenn ich deren Kommisanzahl sehe, angesichts, der wirklich guten Storys) Außer FireTiger, sie ist mein Beta-Leser, heißt, wenn es länger dauert *fingerzeig* könnte auch an ihr liegen. *g* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)