Trauriger Sonntag von Bakura-kun (Freundschaft zwischen Marik und Ryou)) ================================================================================ Kapitel 7: Träume ----------------- Entschlossenen Schrittes ging er auf den groß gewachsenen Mann zu, packte diesen beim Arm und riss ihn hoch. Die Luft schien die Spannung regelrecht aufzusaugen. Im nächsten Moment schnellte eine Faust auf Ryous Gesicht zu, der er gekonnt auswich. "Wie...?" Er ballte die Faust und schlug zu. Der Mann, der umso viel größer schien, sank keuchend in die Knie. Mit schmerzverzerrtem Gesicht sah er zu Ryou auf. Der stand vor ihm, mit geballten Fäusten und grimmiger Mimik. "Lass deine dreckigen Finger von meinem Freund, kapiert?" Dabei trat er dem Fremden in die Seite. Der zuckte zusammen und wand sich nun vollends auf dem Boden. "Ich wusste nicht..." "Jetzt weißt du's!", zischte Ryou. Mit Ekel sah er auf das Etwas herunter, das vor einer Minute noch ein fast doppel so großer Mann wie er gewesen war. Ohne diesen weiter zu beachten ging er zu Marik, der noch immer wie gelähmt am Boden lag. "Geht's?" ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Mit tränenüberströmtem Gesicht sah Marik zu seinem Retter auf. Er blinzelte. Seine Augen waren feucht und er konnte nur schemenhaft sehen. Er nickt kurz, und richtete sich auf. Sein Herz schlug schnell und unkontrolliert. Er schloss die Augen und versuchte sich auf seine Atmung zu konzentrieren. Ihm war wirklich jemand zu Hilfe gekommen! Beinahe hätte er sich aufgegeben gehabt... Er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sah mit Verwunderung auf. Es war kein anderer als Ryou, der da lächelnd neben ihm kniete. "Na, alles in Ordnung?" Marik fiel ihm dankbar in die Arme. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sein Herz pochte ihm gegen die Brust. Vielerlei Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Dann richtete Marik sich auf. "Na, alles in Ordnung?" Er musste lächeln. Marik hatte wirklich Glück gehabt, das war schon mal klar. Er sah ihn genauer an. Sein Gesicht war benetzt mit Tränen, ein ängstlicher Gesichtsausdruck, und dazwischen fliederfarbene Augen. Die hellten sich sofort wieder auf. Ohne Vorwarnung warf sich Marik in seine Arme. Verdutzt weitete Ryou die Augen. Er unterließ aber einen Kommentar und ließ Marik sich ausweinen. Gute zehn Minuten blieben so sitzen. Ryou fragte sich langsam warum Marik denn dermaßen außer sich war. Er tätschelte ihm über den Rücken, um ihn zu beruhigen. Dabei roch er Mariks Haar. Entgegengesetzt zu seinen Erwartungen roch es nicht nach Flieder. Was ja auch völliger Schwachsinn war, kam ihm im nächsten Moment. Wieso sollte Marik, der fliederfarbene Augen hatte, auch gleichzeitig noch ein Shampoo mit Fliederduft benutzen? Seine Haare rochen ganz anders. Nach Blumen und ein bisschen nach Moschus. Ziemlich ausgefallen fand Ryou, aber es roch dafür verdammt gut. Er ließ Marik los und lehnte sich ein wenig zurück, wobei er das Gewicht auf das eine Bein, mit dem er am Boden kniete, verlagerte. Er musterte ihn und sah, dass er sich von dem Schock wieder erholt hatte. Er sah ihn nur fragend an, dann nickte Marik. "Mir geht's gut." Und etwas leiser fügte er hinzu: "Dank deiner Hilfe." Ryou lächelte. "Hab ich doch gern gemacht. Aber lass uns von hier verschwinden, bevor der da wieder munter wird." Dabei deutete er auf den Fremden, der nun völlig bewegungslos am Boden lag. "'kay!", Marik nickte seinerseits und stand auf. Er blickte noch einmal zu dem Fleischknäuel auf dem Boden und verließ zusammen mit Ryou die Seitengasse. Anfangs liefen sie stumm neben einander her. Bis Ryou schließlich das Schweigen brach. "Marik, sag mal, was wolltest du eigentlich in der Gasse da?" Bei dieser Frage zuckte Marik zusammen. "Ich wollte nichts in dieser Gasse..." Ryou blieb stehen, und sah ihn fragend an. "Wieso warst du dann..." "Weil dieser Typ mich da hingeschleift hat!" Marik war rot angelaufen. Es war ihm sichtlich peinlich darüber zu reden, also unterließ Ryou es. "Hm...dann verrat mir wenigstens, wieso du so weit zurückgeblieben bist." Marik sah zu ihm auf. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Marik sah verdutzt zu Ryou auf. (er hat auf den Boden geguckt, nicht weil er kleiner ist XD) "Hm..." Marik sah auf die Straße zu seinen Füßen. Ryous Blick streifte ihn, und obwohl er nicht hinsah, wusste er, dass er ihn fragend ansah. Er seufzte. "Weil..." "Ja?" "Versprichst du mir nicht drüber zu lachen?" Ryou sah ihn nun seinerseits verdutzt an. Nach kurzem Zögern kam seine Antwort. "Ja." "Wirklich?" Ryou lächelte. "Ich versprechs dir, sowahr ich Ryou Bakura heiße!" Marik sah zu ihm auf, und sah, dass der Ägypter lächelte. "Weil, also da war ein Motorradgeschäft, und..." Er hielt kurz inne, und sah dann wieder auf den Boden. "..und, weil ich schon immer ein Motorrad haben wollte..." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Weiter kam Marik wohl in seiner Erklärung nicht, denn er verstummte. Ryou musterte ihn aufmerksam und musste lächeln. "Das wusste ich ja gar nicht. Und, willst du dir mal eins kaufen?" Marik sah ziemlich verwirrt aus. Er hatte wohl wirklich angenommen, Ryou würde ihn deswegen auslachen, was aber nicht im Geringsten der Fall war. Ryou bewunderte Menschen, die noch richtige Träume hatten und sie solange festielten bis sie ihn verwirklicht hatten. "Ja, natürlich!" Marik strahlte sichtlich. Ryou konnte sich ein breites Lächeln nicht verkneifen. "Hey, dann musst du mich einmal mitnehmen, dann machen wir ein Picknick oder so was!" Er zwinkerte Marik aufmunternd zu, was dieser schon längst nicht mehr benötigte, denn er strahlte übers ganze Gesicht. "Du kannst das verstehen?" Ryou lächelte. Ja, das konnte er. Ohne zu zögern antwortete er. "Ja, sogar sehr gut." "Und was ist dein Traum? Du wirst ihn sicherlich erfüllen, oder?" Ryou grinste geheimnisvoll. "Den brauche ich nicht mehr verwirklichen, er ist schon erfüllt worden." Marik sah ihn etwas verwirrt an. "Ja? Und was ist das?" ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ryou lächelte, legte einen Arm um Mariks Schulter und lachte: "Ich habe mir schon immer einen Bruder gewünscht!" So, das wars auch schon wieder von meiner Seite^.^(<<