Little By Little von Chingya (last chapter is up!!!) ================================================================================ Kapitel 1: Ankunft ------------------ Joa, ich hab mich mal an eine story von Gackt gewagt. Is einfach mal was anderes. Ich will hiermit meiner Beta- Leserin danken, die immer so fleißig durchhält. Ansonsten viel Spaß beim lesen. Zum Verständnis: ~*~ : Wechsel der Sicht des Beschreibers Die letzten Monate waren die Unglaublichsten meines Lebens. Kaum hatten meine Freundin und ich uns in den Flieger nach Japan gesetzt, da nahm alles schon seinen Lauf. Ein Wechselbad der Gefühle sollte folgen. Ohne Rücksicht auf Verluste sollte unser ganzes Leben auf den Kopf gestellt werden. Volle Konfrontation, keine Gnade. " Hey, Schlafmütze. Wir sind da, aufstehen!", merkte ich, wie mir jemand unsanft in die Seite stieß. Ich murrte leicht und öffnete widerwillig meine Augen. Meine Freundin war gerade dabei ihre Sachen zusammen zu packen, damit wir den Flieger verlassen konnten. Ich hatte wohl den ganzen Flug verpennt. Wenn man davon ausging, dass es in Deutschland jetzt auch Mitternacht wäre, wunderte mich das nicht. Ich rieb mir nochmal mit der Hand die Augen, streckte mich ausgiebig und stand dann auf, um meiner Freundin Platz zu machen, damit wir den Flieger verlassen konnten. Kaum tat ich ein paar Schritte, bereute ich es auch schon wieder. Taten mir die Knie weh? Meiner Freundin schien das aber auch nicht anders zu gehen. Das ließ zumindest ihr Gang vermuten. Nachdem wir so um die 10 Minuten der Masse an Menschen aus dem Flieger gefolgt waren, standen wir nun auf dem Flughafen von Tokyo. " Oh, mein Gott. Du willst mir jetzt nicht 1 Monat diese Schrift antun?", brauchte ich mich nur umzusehen, um zu wissen, dass ich nicht ein Wort lesen konnte. Ganz im Gegenteil zu meiner Freundin. Nach einem ausgiebigen Sprachkurs von 2 Jahren, fiel ihr nicht ein Zeichen schwer zu übersetzen. " Wir müssen nach links.", meinte sie kurz und bündig. Das bewies mir wieder einmal, dass ich absolut kein Wort Japanisch konnte. Tolle Sache! Dachte ich für mich und folgte mit eiligen Schritten meiner Freundin, welche mir weit voraus war. Ich hatte nämlich keine Lust mich in dem Territorium zu verlaufen. Ich würde mich niemals finden. Als ich sie erreichte, waren wir an dem Band für die Koffer angekommen und Kira, meine Freundin, drückte mir mit einem leichten Lächeln auf den Lippen meine Koffer in die Hand. " Ich würde sagen, dass du mir einfach folgst. Das Hotel ist nicht weit von hier.", amüsierte sich Kira innerlich darüber, dass ich mich hier nicht im geringsten zurecht fand. Man brauchte da einfach nur in ihr Gesicht gucken, es war ein offenes Bilderbuch für so etwas. Ich nickte leicht. Widerworte hätten eh nichts gebracht. Also folgte ich hier und ich fragte mich immer mehr, was mich geritten hatte, meiner Freundin kleinbei zu geben, als sie mich auf Knien gebeten hatte mit nach Tokyo zu kommen. Und das alles, weil sie zu einem Konzert von Gackt wollte. Hallo? Ist das noch normal? Wir verließen den Flughafen und gleich umwehte uns eine leichte Brise. Die Luft war definitiv vollkommen anders als in Deutschland. Ich sog sie tief ein. Einen ganzen Monat würden wir hier verbringen, nur, um auch alles zu sehen. " Hey, kommst du?", riss mich eine Stimme aus den Gedanken. Es war Kira, die schon einige Schritte weitergegangen war und sich nun nach mir umsah. Ich hatte so sehr die Luft genossen, dass ich alles andere total vergessen hatte. Mit einem Nicken antwortete ich, nahm meine Koffer und folgte ihr. Den ganzen Weg zum Hotel schwiegen wir uns an. Die Koffer machten mir schon genug Mühe. Ich hatte das Gefühl jeden Meter zusammenzubrechen, aber es geschah nicht. Zum Glück auch! " Tada! Wir sind da!", blieb Kira auf einmal stehen und ließ ihre Koffer achtlos auf den Asphalt fallen, um sich ausgiebig zu strecken. Ich ließ meinen Blick nur an den Gemäuern entlang fahren. Das Gebäude war riesig, konnte also mit dem restlichen Gebäuden Tokyos locker mithalten. " Dann mal los. Ich kann nicht eine Minute länger meine Augen aufhalten.", meinte ich nur und schritt zur Tür, worauf Kira mir folgte. Sie klärte dann das Ganze mit der Zimmerbuchung, während ich von einem Bein auf das Andere hüpfte, um mich wach zu halten. Ich hatte einfach einen riesigen Jetleg und hätte mich auf der Stelle irgendwo hinlegen können. " Gut, alles geklärt.", kam Kira auf mich zu. " Das ist dein Zimmer. Gleich neben meines." Ungeduldig nahm ich ihr den Schlüssel aus der Hand. Kam es mir nur so vor, oder verging alles in Schneckentempo? Ich schleppte mich zum Fahrstuhl und machte Kira etwas Druck: " Bitte, komm. Ich will heute noch in ein Bett." Ich drückte den Knopf für den Fahrstuhl und war erleichtert, als er auch gleich die Türen öffnete. Der Fahrstuhl fuhr dann auch sofort los. Ich konnte mir dabei einen Seufzer nicht verkneifen und erntete dafür ein leichtes Grinsen von Kira. Ich schloss leicht meine Augen und genoss die Leichtigkeit, die von dem Fahrstuhl in mir überging und wurde prompt wieder aus der angenehmen Lage herausgerissen, als der Fahrstuhl mit einem unangenehmen Ruck hielt und sich mit einem leisen Gong die Tür öffnete. Widerwillig nahm ich wieder meine Koffer, die auf dem Boden standen, an mich und machte große Schritte auf mein Zimmer zu. Ich wollte einfach nur noch ins Bett. " 200, 201, 202, 203!! Da ist es.", blieb ich vor meiner Zimmertür stehen und drehte mich dann zu Kira, die an der 204 stand. " Na, dann. Denke ich wohl mal, ich sage " Bis morgen.", grinste Kira mir zu und steckte dann ihren Schlüssel in das Schlüsselloch ihrer Tür. Ich tat es ihr gleich und betrat dann ohne einen weiteren Blick zur Seite das Zimmer. Eine Dunkelheit umfing mich, als ich die Tür nach meinem Betreten wieder in das Schloss fallen ließ. Ich stand einige Sekunden regungslos da und schaute in das große Zimmer. Als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte ich ein großes Doppelbett erkennen, einen übergroßen Kleiderschrank daneben und nach rechts schien das Bad abzugehen. Jemand schien aufgrund der heißen Sonne die Vorhänge zu gemacht zu haben. Ich ließ mit einem : "Endlich!", meine Koffer einfach vor der Tür fallen und sprintete auf das Bett, wo ich mich niederließ und genüsslich die Augen schloss. Es tat so gut die Beine hochzulegen und einfach in diesem weichen Bett zu liegen. Es klopfte unaufhörlich an meiner Tür, als ich das nächste Mal die Augen öffnete. Langsam erhob ich mich in die Senkrechte und musste erst einmal mein Gehirn arbeiten lassen, das hieß , die vergangenen Stunden revue passieren zu lassen, um zu verstehen, was hier gerade los war. " Ja, verdammt!", schrie ich und mir fiel wieder ein, dass ich in Japan war und ich nach dem mega anstrengenden Flug ins Bett gefallen war. Ich setzte meine Füße dann auf den Boden auf, um den Störenfried vor meinem Zimmer die Hände zu binden. So genervt wie ich war, bemerkte ich natürlich auf dem Weg zur Tür nicht, dass meine Koffer noch vor der Tür lagen und die Dunkelheit im Zimmer, aufgrund der geschlossenen Vorhänge, machte es mir auch nicht einfacher, nicht über die Koffer zu fallen. Mit einem blauen Fleck mehr und einem Fluchen auf meine Schussligkeit , öffnete ich die Tür . Kira stand davor und konnte sich ein. " Endlich wach? Wird ja mal Zeit!", anscheinend nicht verkneifen. ~*~ Ein Grinsen entwich mir, als ich den Anblick meiner Freundin sah. Total verpennt, die Haare zerzaust und, dass sie sich unaufhörlich das Schienbein rieb, war mir ebenso wenig entgangen. " Was?", bekam ich prompt entgegen geschmettert und brauchte nicht einmal zu raten, um zu wissen, dass Lily schlechte Laune hatte. " Ich dachte, dass wir uns mal ein wenig in Tokyo umsehen." " Jetzt?", schaute sie dabei kurz um den Türrahmen herum in den Flur und dann wieder zu mir. "Komm rein!", öffnete Lily die Tür weiter und machte mir Platz zum Eintreten. In dem Zimmer war es mehr als Dunkel und ich hatte Mühe selbst nicht über die Koffer vor der Tür zu stolpern. Mit einem: " Die solltest du bei Gelegenheit mal wegstellen.", begab ich mich zum Fenster, wo ich langsam die Vorhänge aufzog. Ein leises Stöhnen kam von meiner Freundin. " Musste das sein?", legte sie sich wieder auf das Bett und zog die Decke über den Kopf. " Es ist fast Mittag. Ich wollte gerne noch etwas erleben und nicht bis zu dem Konzert in dem Hotelzimmers sitzen.", setzte ich mich auf die Bettkante. " Mmh.... Dann geh doch was erleben, ich will schlafen... .", kam es nur unter der Bettdecke hervor. Das ließ ich nicht auf mir sitzen und zog ihr die Bettdecke weg: " Vergiss es ! Wenn ich allein nach Tokyo hätte kommen wollen, dann hätte ich das sicher getan. Also, auf... !" " Was soll das?", saß Lily mittlerweile senkrecht im Bett und schaute mich verpennt und wütend zugleich an. " Wir sind im Urlaub! Vergessen? Der ist nicht nur zum Schlafen da. Ich hatte dich ja vorgewarnt, dass du vorher in Deutschland schlafen solltest wegen der Zeitumstellung, aber du wolltest mir ja nicht gehorchen." " Ja, ja....ist ja schon gut. Ich stehe schon auf.", stand sie schon auf ihren Beinen und begab sich ins Bad. ~*~ Im Bad versuchte ich nach Möglichkeit nicht in den Spiegel zu gucken. Ich sah aus, als hätte ich Wochen nicht geschlafen . Naja, so fühlte ich mich zumindest. Ich stellte mich als einzige Lösung, um wach zu werden, unter die Dusche und ließ die feinen Wasserstrahlen auf meinen Körper prasseln. Nach der Dusche trocknete ich mich ab und ging nur mit einem Handtuch bekleidet zurück ins Zimmer, wo Kira noch immer auf der Bettkante saß. " Na, jetzt wach?", fragte sich mich mit einem leichten Grinsen, worauf ich nur nickte. Dabei legte ich den Weg zu meinen Koffern zurück, um mir einige Klamotten zusammen zu suchen. Nachdem ich mich durch die Koffer gewühlt hatte, hatte ich auch das gefunden, was ich gesucht hatte und verschwand dann noch mal kurz im Bad, um mich anzuziehen. " Was hast du heute vor?", kam ich mit der Frage an Kira aus dem Bad zurück. Sie war gerade dabei mein Bett zu machen. " Ich dachte, dass wir uns einfach ein bisschen die Stadt angucken und dann etwas Essen gehen.", schaute sie dabei nicht einmal auf. " Klingt gut. Hauptsache wir machen irgendetwas, sonst falle ich in den nächsten Sekunden wieder in mein Bett zurück." Ein leichtes Lachen entkam Kiras Mund und steckte mich an . " Gut, dann sollten wir wohl sofort gehen. Sonst bekomme ich dich wohlmöglich gar nicht mehr aus dem Zimmer.", zog sie mich an der Hand aus dem Zimmer. Die Tür knallte gerade hinter uns zu, als mir einfiel, dass der Schlüssel drinnen liegt. " Hey, wie soll ich jetzt wieder ins Zimmer kommen?" " Mach dir später darüber Gedanken, wenn du zurückkommst." " Das kann ja mal wieder nur von dir kommen.", schüttelte ich darauf nur meinen Kopf. Was hätte ich jetzt auch schon ausrichten können? Nichts?! Also folgte ich Kira einfach aus dem Hotel. Draußen umfing mich gleich eine bomben Hitze und man musste regelrecht aufpassen, wo man hinlief, um den nächsten Passanten nicht gleich in die Arme zu laufen. Das war eben das tokioter Stadtleben. Kaum hatte ich mich mal für drei Sekunden umgesehen und die wunderschönen Gebäude betrachten, musste ich auch schon feststellen, dass Kira weg war. Ich schaute mich panisch um und konnte sie einfach nicht entdecken. Na, toll! Das fing ja schon mal super an. Somit stand ich hilflos auf den Straßen Tokyos und hatte weder ne Ahnung wo ich war, noch konnte ich ein Wort lesen, um mich zu orientieren, geschweige denn konnte ich mit jemanden reden. Dennoch machte ich mich auf den Weg und lief Kira wenigstens in der Richtung hinterher, in der ich sie zuletzt gesehen hatte. Kaum war ich 5 Minuten gelaufen, sah ich auch schon Kira, die sich gegen eine Hauswand gelehnt hatte und wartend in meine Richtung schaute. Langsam und mit einem Lächeln auf den Lippen ging ich auf sie zu: " Du hast mich doch nicht etwa vermisst?" Dabei versuchte ich zu verbergen, dass ich etwas Panik gehabt hatte, als ich so mal ganz mutterseelenallein mitten in Tokyo stand. ~*~ Okay, bei den Worten hätte ich ihr wohl an den Hals springen können, aber ich ließ es. Hatte sie wirklich gedacht, dass ich das normal finden würde, dass man jemanden mal so in der Masse verliert? Also schaute ich Lily nur an und stieß mich dann von der Hauswand ab. " Lass uns weiter gehen. Und bleib bei mir.", machte ich sie darauf aufmerksam, dass ich keine Lust hatte sie in ganz Tokyo zu suchen. Aus Erfahrung wusste ich, dass es in dieser Stadt ein leichtes war sich zu verirren. Wir liefen eine ganze Weile durch die Stadt, hielten mal hier und mal da an, um uns den einen oder anderen Laden näher anzuschauen und lagen am Abend mehr als erschöpft in meinem Zimmer auf dem Bett. Lily lag lang gestreckt neben mir und hatte die Augen geschlossen. " Und, hab ich dir zu viel versprochen?", drehte ich mich auf die Seite , um Lily besser sehen zu können. Sie blinzelte mich ob meiner Bewegung kurz an und meinte dann leise und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen: " Nein! Du doch nicht." " Ich liebe dieses Land. Man kann nicht genug davon bekommen." " Ich weiß. Du warst einfach schon immer verrückt nach diesem Land und ganz zu schweigen nach den Menschen.", wurde Lilys Grinsen breiter, hielt aber weiterhin dösend die Augen geschlossen. " Was würde ich dafür geben, wenn ich für immer hier bleiben könnte.", war es mein größter Wunsch. Lily wusste davon, nur wusste sie nicht, dass dieser Traum wahrscheinlich in den nächsten Wochen wahr werden könnte. " Lily?" " Mmh?" " Was würdest du machen, wenn ich nach dem Urlaub hier in Japan bleiben würde?", war ich gespannt auf eine Antwort. " Weiß nich. Dich umbringen?", grinste sie und blinzelte mich kurz an. " Baka!", ließ ich mich sanft in das Bett zurückfallen. " Nein, jetzt mal ehrlich." " Ich habe absolut keine Ahnung.", kam es unter einem langen Gähnen hervor und ich musste diesmal leicht grinsen. Lily war schon ne Sache für sich. " Das wäre es doch. Nen reichen Japaner heiraten...." " ... Ja, Gackt oder Hyde!", unterbrach mich Lily. " Joa, wäre nicht schlecht. Dann mit meinem Mann in einer großen Villa wohnen..." " Du hast zu viele Filme gesehen.", lachte Lily herzaft und knuffte mich leicht in die die Seite. " Lass mich doch etwas träumen.", schloss ich die Augen und merkte, wie Lily neben mir in einem ruhigen Atem verfiel. Sie war sicher eingeschlafen, doch die Augen öffnen wollte ich auch nicht mehr. Ich war zu erschöpft von diesem Tag und merkte, wie einige Minuten später selbst der Schlaf über mich hereinbrach. ~*~ Es war 8 Uhr, als ich die Augen aufschlug. Kira lag noch schlafend neben mir und hatte ein Lächeln auf den Lippen. Sie sah so niedlich aus, wie sie da so lag. Die Beine angezogen und die Bettdecke als Kissen zusammen geknüllt. Ich wendete mich dem Fenster auf der linken Seite zu und sah, wie die Sonne schon recht hoch am Himmel stand. Ich schloss noch einmal kurz die Augen, bevor ich vorsichtig aufstand, bedacht darauf Kira nicht zu wecken, um rüber in mein eigenes Zimmer zu gehen. Ich deckte meine Freundin noch zu, bevor ich das Zimmer verließ und dort gleich nebenan meines zu betreten. Dort war mein nächster Weg ins Bad, wo ich erst einmal eine Dusche nahm, um wach zu werden. Das Wasser tat gut und ich hatte danach richtig Lust diesen Tag etwas zu erleben und etwas Tokyo genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Chance bekam ich auch, nachdem Kira aufgestanden und wir ausgiebig gefrühstückt hatten. Gemütlich schlenderten wir durch die Straßen und mir kam die eine oder andere Ecke schon bekannt vor, da wir gestern schon einige der Straßen entlanggelaufen waren. " Geil, ich glaub es nicht!", rannte Kira auf einmal los und blieb vor einem Plakat stehen, auf dem ganz groß " Gackt- Crescent Tour" stand. " Na, wenn das nichts ist." " Lass es hängen.", meinte ich sanft und amüsierte mich innerlich, wie Kira doch zu einem kleinen Kind werden konnte, wen sie nur Gackt oder L'arc en ciel hörte bzw. las. " Ich gebe mir mühe.". strich sie einmal sanft über das Plakat und wendet sich dann mit einem Lächeln mir zu. " Es ist ja schon übermorgen." " Du sagst es. Also tief durchatmen und die Stunden zählen.", setzte ich zum Weitergehen an. Wir liefen noch einige Stunden durch die Straßen, als wir beschlossen uns mal nach der Konzerthalle umzusehen, damit wir sie übermorgen auch finden würden. Denn so stundenlang durch die Straßen laufen und dann nicht zum Konzert zu kommen, weil man die Halle nicht gefunden hatte, war schon ne peinliche Sache. " Mir ist warm!", stöhnte Kira, als wir an einer Ampel hielten und sie dabei ihr T- Shirt leicht schüttelte, um sich ein wenig kühle Luft unter dieses zu fächeln. " Tja, wer wollte denn hier hin?", lächelte ich nur und ging dann bei grün los. Ich bereute es einige Sekunden später schon, da irgendein Penner geschlafen hatte und mich beinahe angefahren hätte. Wütend, schlug ich mit meinen Händen auf die Motorhaube und musste mich vor meinem Schrecken erholen, weil das Auto mich 2 Millimeter weiter wohl mitgenommen hätte. ~*~ Oh, mein Gott! Ging es mir immer wieder durch den Kopf. Das konnte nicht wahr sein. Lily stand vor diesem Auto und rastete völlig aus und das auch noch in Deutsch. Alle Passanten schauten uns nur an und fragten sich genauso wie ich, wie man das Gebrülle stoppen könnte. Da stieg der Fahrer aus dem Auto und guckte Lily völlig entgeistert an. Er war sprachlos und ich erst recht, als ich den Mann erkannte. " Mein Auto!", meinte der Fahrer und ich konnte ein Auflachen nicht unterdrücken. " Ach, dem passiert schon nichts. Das hat sie öfters.", antwortete ich ihm und ging auf ihn zu. " Mach, dass sie aufhört.", meinte er und hatte wohl gemerkt, dass er mit Japanisch bei Lily nicht sehr weit kommen würde. " Ich denke, dass du das besser könntest." " Wieso das denn?", fragte er und schlug die Hände über den Kopf zusammen, als Lily ein weiteres Mal und mit wesentlich mehr Kraft gegen die Motorhaube schlug. " Ach, weißt du Masa, ich denke, dass ich meine Freundin gut genug kenne." Masas Kopf fuhr herum, als er merkte, dass ich seinen Namen kannte und man bemerkte nur zu gut, dass es ihm gerade noch gefehlt hatte, erkannt zu werden. " Wieso soll ich das machen? Die Verrückte gehört zu dir. Außerdem, was brüllt sie da die ganze Zeit?" " Das willst du nicht wirklich wissen, oder?", war das Gesicht von Masa einfach zu göttlich. Er war kaum größer als ich und seine Augen strahlten trotz der ganzen Situation eine himmlische Ausgeglichenheit aus und konnten einen richtig in den Bann ziehen. " Hallo! Ich wollte heute noch weiter und es scheint so, dass wir die ganze Straße blockieren.", holte Masa mich wieder aus meinen Gedanken. " Es sieht nicht nur so aus, sondern es ist ganz offensichtlich so.", fuhren die Autos an uns vorbei und die ganzen Autofahrer hatten alle dabei so einen Drang laufend auf die Hupe zu drücken. Warum nur? " Na, wenn du los willst, dann solltest du meine Freundin etwas beruhigen.", machte ich eine Kopfbewegung in Lilys Richtung. Diese stand vor Masas Wagen und schaute böse funkelnd in unsere Richtung. Man hätte denken können, dass sie im nächsten Moment nicht nur Masa, sondern auch mir an den Hals gesprungen wäre. Masa atmete noch einmal tief durch und ging dann auf sie zu. Ich langsam hinter ihm her, wobei er mehr oder weniger als Schutzschild diente. Bei Lily wusste man ja nie. Doch Masa meisterte das ganz tapfer. " Mein Wagen kann nichts für meine Blödheit.", stellte er sich vor Lily und versuchte ganz ruhig zu wirken, doch das schien ein ganz schönes Problem zu sein. " Wenn ihr Musiker alle so fahrt, dann prost Mahlzeit.", führten sie ein Gespräch in Englisch. " Es tut mir leid.", faltete er die Hände vor seiner Brust und schaute Lily flehend an, ihm doch zu verzeihen. Die winkte nur mit der Hand und meinte: " Ich hätte dir ja alles zugetraut, aber, dass du Leute auf offener Straße umfährst.", schüttelte sie mit den Kopf. Darauf lächelte Masa etwas erleichtert. " Na, dann. Kann ich euch zur Entschädigung irgendwo mit hinnehmen?" " Wäre nicht schlecht. Wir wollten uns die Halle angucken, wo Gackt sein Konzert Übermorgen gibt und dann wieder zum Hotel zurück, denn es ist ja schon reichlich spät.", fand ich, dass das Angebot sehr verlockend war. Wann hatte man schon mal die Chance mit Masa in einem Auto zu fahren? Lily schien dagegen eher weniger erfreut: " Vergesst es, nur über meine Leiche. Mit so einem irren Autofahrer fahre ich nicht ein Stück mit." " Vielen Dank aber auch!", verteidigte sich Masa. " Bitte schön. Du hast mich ja wohl beinahe umgefahren und nicht ich mich selbst." " Oh, ja. Was sich neckt das liebt sich.", zog ich Lily mit mir zum Auto, wo wir dann mal endlich einstiegen, um nicht weiter die Straße zu blockieren. Ich setzte mich zu Masa nach vorne auf den Beifahrersitz und Lily kam nach hinten, wo sie auch noch etwas beleidigt vor sich hin starrte. ~*~ Ich konnte es einfach nicht glauben, was mir hier widerfuhr. Erst wurde ich von dem Mann angefahren, der mehrere Male zu Hause meine Wände ziert und dann saß ich auch noch in seinem Auto und ließ mich von ihm hin und herfahren. Doch ein Gutes hatte die Sache immerhin. Ich musste den ganzen Weg zur Halle nicht laufen und mit Masas Hilfe kamen wir dort 100 pro schneller hin. Doch, wenn ich bedachte, dass ich auch auf den Weg zum Krankenhaus hätte sein können. Ich schüttelte gedanklich den Kopf. Bloß nicht daran denken. Dann doch lieber bei Masa im Auto sitzen, obwohl ich mir eine Begegnung wesentlich anders vorgestellt hätte. Wenn mich jemand hätte da oben loswerden wollen, dann hätte man das auch auf freundlicher Weise tun können und nicht Masa noch extra ins Auto setzen. Besagter schaute gerade durch den Rückspiegel zu mir und schien mich zu mustern. Was bitte soll das? Ich versuchte ihn zu ignorieren, um nicht seinen Blicken zu verfallen und schaute zu meiner Rechten aus dem Fenster. ~*~ " Darf man fragen, wie ihr eigentlich heißt?", kam es auf einmal von meiner Linken doch recht leise. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen : " Darf man. Ich bin Kira und das da hinten ist meine Freundin Lily." " Lily?", lächelte er leicht. " Dein Namen brauch ich ja nicht zu erfragen.", setzte ich mich angenehmer in den Sitz. " Nicht wirklich. Und, was führt euch nach Tokyo?", schaute er an der Ampel zu mir und musterte mich leicht. " Urlaub einerseits." " Und andererseits?", war er neugierig und fuhr weiter. " Ich habe ein Jobangebot.", meinte ich auf Japanisch, da Lily nichts davon wissen sollte, das hieß, noch nicht. " Was machst du denn so?" " Ich arbeite bei einer Plattenfirma in Deutschland und vermarkte die Leute. Naja, und eine Partnerfirma, hier in Japan, will einen deutschen Mitarbeiter und da ich Japanisch kann." " Hat man dich gefragt." " Du sagst es.", hielten wir an. " Hier ist es. Kommt ihr alleine zurück oder soll ich euch noch zurück zum Hotel fahren?", fragte er und warf einen kurzen Blick zu Lily hinter, die ihre Hand schon sprungbereit an der Tür hatte. " Ich denke, dass wir allein zurückfinden. Du hast uns schon was abgenommen, in dem du uns hier hingefahren hast. Danke.", lächelte ich und schaute dann zu Lily nach hinten, welche aus dem Auto stieg. Als Lily und ich die Autotüren geschlossen hatten, winkte Masa mir noch mal kurz zu und fuhr dann los. Lily und ich schauten uns an, als Lily sich mit einem: " Ich muss mich setzen!", auf den Asphalt nieder ließ. Ich grinste nur vor mich hin und hockte mich runter zu ihr. " Du fährst auch mit jedem Japaner mit, was?", meinte Lily leicht trotzig und schaute mir in die Augen. " Naja, nicht wirklich. Aber , wenn man mal die Gelegenheit hat bei Masa mitzufahren." " Der Typ hätte mich beinahe umgefahren." " Ja, und? Also ich würde mich nicht beschweren. Wird halt nicht jeder von dem Leader seiner Lieblingsband fast umgefahren." " Das kann ja mal wieder nur von dir kommen." " Du kennst mich doch.", setzte ich mich nun auch auf dem Asphalt des großen Platzes vor der Halle und schaute Lily an, die etwas nervös an ihrem Hosenbein rumspielte. " Du bist nicht etwas nervös, oder?", fragte ich sie. " Ich muss erst einmal meine Gefühle ordnen." " Oh, ja. Das glaube ich dir aufs Wort." " Wie machst du das?" " Was?" " Da saß gerade Masa neben dir und du bist die Ruhe in Person, nach allem." " Das ist nur äußerlich so. Innerlich sterbe ich fast." " Na, da bin ich aber beruhigt.", lachte sie leicht auf. Da saßen wir nun noch etwas geschockt. Keiner von uns konnte das eben gerade richtig verstehen und ich selbst musste erst einmal alles ordnen, was es zu ordnen gab. Innerlich dankte ich Gott dafür, dass es weder Gackt noch Hyde gewesen waren. Denn dann hätte ich nicht darauf vertraut, dass ich meine Hände bei mir hätte lassen können. ~*~ " Wir sollten langsam nach Hause gehen.", meinte ich etwa eine Stunde später zu Kira, welche mit Faszination die Leute um uns herum betrachtete. " Joa, das sollten wir.", stand sie auf und reichte mir dann die eine Hand, um mir beim Aufstehen behilflich zu sein. Zusammen gingen wir dann zurück zum Hotel und amüsierten uns ein wenig, indem wir noch mal auf die letzten Stunden zu sprechen kamen. Kira amüsierte sich dabei hauptsächlich über meinem Auftritt vor Masa und halb Tokyo. Unterwegs hielten wir noch bei einem Sushi- Restaurant, damit wir noch etwas aßen, bevor wir uns ins Hotel begeben würden. Dort wieder hinaus waren es nur noch 10 Minuten bis zum Hotel. " Ob wir ihn noch mal wieder sehen?", fragte Kira auf einmal und schaute dabei auf den Asphalt vor ihren Füßen. " Hoffentlich nicht. Das war so peinlich.", entgegnete ich rasch und wollte lieber gar nicht mehr an den Vorfall denken. Kira lacht leicht: " Oh, ja das war es." " Du bist ja mal wieder mächtig aufbauend. Obwohl ich durfte endlich mal Masa sehen." " Das tust du doch täglich." " Ja, aber nicht lebendig vor mir auf den Straßen von Tokyo." " Du bist so verrückt nach diesem Kerl.", kniff mir Kira leicht in die Seite. " Das musst du sagen. Außerdem sollte ich mir das mit dem "nach Masa verrückt sein" nach heute noch mal überlegen." " Ich denke, dass es für ihn auch nicht gerade toll war, dass wir ihn erkannt haben.", schauten wir uns dabei an. Ich blickte darauf wieder in die Fußgängermenge und meinte: " Dennoch würde ich ihn gerne wieder sehen." " Man trifft jeden Menschen zweimal im Leben." " Und manche niemals wieder.", wollte ich bloß nicht daran denken. Es war trotz allem so ein angenehmes Gefühl neben Masa gewesen und Kira wusste genauso gut wie ich, dass die Chancen gering waren ihn wieder mal zu begegnen. Im Hotel angekommen, gingen wir noch auf mein Zimmer. " Na, Schlüssel wieder?", fragte Kira, als ich gerade dabei war die Tür aufzuschließen. " Ja, hab mich heute Morgen noch mehr oder weniger unfreiwillig runter zum Empfang bewegt. Jetzt hab ich zwar vorerst zwei, aber immerhin hab ich nen Schlüssel." " Ja, und wenn du wieder so schusselig bist, dann lässt du beide irgendwann mal drinnen liegen." " Arigatou!", begaben wir uns endlich ins Zimmer. Dort setzte Kira sich auf die kleine Couch unter dem Fenster und schaute nach etwas zum Trinken. Ich reichte nach Erfolg Kira eine Wasserflasche und machte dann etwas Radio an. Mir war in dem Moment so egal, ob es ein japanischer oder ein anderer Sender war. Ich wollte nur noch meine Füße hochlegen und begab mich deshalb zum Bett. Wir schwiegen uns eine Weile an und lauschten der Musik, während ich für meinen Teil mit den Gedanken bei Masa hing. Langsam schloss ich meine Augen und war fast weggetreten, als das Radio auf einmal aus war. " Ganz ruhig!", kam es von Kira, als ich mich aufrichten wollte. Also blieb ich liegen und schloss meine Augen wieder. Da vernahm ich erst ganz leise und dann in einer lauteren, etwas angenehmeren Tonlage, dass Kira was auf ihrer Gitarre spielte. Wir hatten sie mitgenommen, da das spielen auf den Instrumenten unser halbes Leben geworden war. Sie spielte " Sayonara" von L'arc en ciel und ich fand, dass es immer wieder wunderschön klang, wenn Kira es spielte. Ich konnte mich aber irgendwie nicht von den Gedanken an Masa losreißen. Ich ließ den Tag immer und immer wieder revue passieren, aber ich kam einfach nicht darauf, was das Schicksal da mit mir vor gehabt hatte. " Lily!!", riss mich Kiras Rufen auf einmal aus den Gedanken. Sie schien mich schon einige Male gerufen zu haben, da ihre Stimme schon einen reizenden Unterton angenommen hatte. Doch als ich sie anschaute, hatte sie ein Lächeln auf den Lippen. " Was hältst du davon, wenn du mal was spielst? Ich wollte mal gucken, ob wir was für das Konzert morgen haben. Ich meine etwas zum Anziehen!", hielt sie mir die Gitarre hin. Ich nahm sie entgegen, während ich mich aufrichtete. Kira begab sich darauf kurz nach draußen und kam dann mit ihrem Koffer zurück, welcher voll mit ihren Klamotten war. " Oh, man. Na, das kann ja lustig werden.", drehte ich mich mit der Gitarre im Schoß zu ihr. Kira stand nun vor ihrem offenen Koffer und schaute auf ihn etwas skeptisch runter. Ich lächelte schief und begann dann etwas auf der Gitarre rum zu klimpern. Irgendwann war es dann das Lied " Confidence" von Spiky, was ich immer und immer wieder spielte. Was sagte mir das? Ich war mal wieder mit meinen Gedanken bei Masa. ~*~ Ich registrierte Lilys Songwahl nur mit einem Stutzen. Ich war viel zu sehr mit den Klamottenhaufen beschäftigt, um nur annähernd was dazu zu sagen. Außerdem konnte ich Lily ja auch noch später mit ihrem Anfall vor Masa aufziehen. " Ich hab absolut nichts fürs Konzert zum Anziehen!", ließ ich mich etwas entnervt und müde auf den Fußboden nieder, nachdem Lily das Lied bestimmt schon zum X-ten Mal gespielt hatte. Sie legte auf meine Worten die Gitarre zur Seite und ging zu ihrem Koffer. Wie ich, hatte auch sie ihren Koffer nicht ausgepackt. Doch nach einem kurzen Blick in ihren Koffer, waren wir uns genauso sicher wie bei mir, dass sie ebenfalls nichts für das Konzert hatte. " Dann müssen wir morgen wohl einkaufen gehen.", schaute Lily mich an. " Oh, ja! Sieht wohl so aus. Na, das wird ja ein Spaß. In Tokyo nen Einkaufsbummel machen.", grinste ich, dass es schon schmerzte. ~*~ Ja, und genau das geschah. Nachdem Kira und ich uns am nächsten Morgen unten in der Lobby getroffen hatten, waren wir nun seit guten 3 Stunden in Tokyo unterwegs, um etwas fürs Konzert zu finden. Und man sollte meinen, dass man nach 3 Stunden und in einer Stadt namens Tokyo etwas zum Anziehen gefunden haben sollte, doch genau das war bei uns nicht im Geringsten der Fall. Wir hatten nichts, niente, nandemo... " Okay, halt hier!", zog ich Kira zurück, als ich nicht mehr laufen mochte und es aussichtslos von meiner Seite schien noch heute etwas zu finden. " Was denn? Wir finden schon was." " Ja, sicher. Das sagst du schon seit 2 Stunden.", schaute ich sie genervt an und sprang von einem Bein auf das andere, da mir die Füße höllisch weh taten. " Da!", rief Kira auf einmal und zeigte auf ein Schaufenster auf der anderen Straßenseite. " Das ist es." Dann konnte ich gar nicht so schnell gucken und Kira hatte mich schon über die nächste Ampel geschleift. Bei dem Laden angekommen waren wir zu meiner Erleichterung auch bald wieder raus. Ich hatte selbst etwas für mich zum Anziehen gefunden und dies ließ mich hoffen, dass wir endlich zum Hotel zurück konnten. Das passierte auch ohne einen Abstecher und so saßen wir gute anderthalb Stunden später wieder in meinem Hotelzimmer und spielten auf unseren Gitarren " Orenji" von Gackt und Hyde. Da setzte Kira zur ersten Strophe an und ich sang natürlich mit. Wir machten uns damit richtig Stimmung auf das Konzert und konnten gar nicht mehr aufhören. Als Kira am Abend zurück in ihr Heim gegangen war, spielte ich noch ein wenig auf der Gitarre rum. Nicht zu laut, damit ich niemanden im Hotel wecken würde, da es schon nach 1 Uhr war. Ich war seit ein paar Monaten schon dabei mir die Noten von Masas Stück " Little by Little" einzuprägen bzw. anzueignen. Kira und ich hatten das mit sämtlichen Stücken unserer Lieblingsbands gemacht und so kam es, dass wir Gackts Songs fast im Schlaf konnten und uns mehr oder weniger nur mit den Liedern von Spiky und L'arc~en~ ciel schwer taten. Die hatten auch immer Fallen drinnen. Ich schüttelte den Kopf bei diesem Gedanken und widmete mich dann wieder dem Stück. Es war eine gute halbe Stunde später, als ich die letzte Note spielte und das Lied somit sanft ausklingen ließ. Ich war müde und nur allein der Gedanke an den Abend dieses Tages ließ mich nicht die Augen schließen. Da verliefen sich meine Gedanken wenige Minuten doch. Ich hatte es gar nicht richtig mitbekommen, erst als mich draußen auf der Straße ein lautes Geräusch hochschrecken ließ. Mein Herz raste und ich hatte das Gefühl, es würde mir gleich aus der Brust springen. Ich atmete noch einmal tief durch und lehnte dann vorsichtig die Gitarre an die Kommode neben meinem Bett. Diese Gitarre war mein ein und alles. Ich hatte sie mit 10 Jahren bekommen und sie trug seit meinen 16 ten Lebensjahr sogar eine Widmung. Mit einem Lächeln auf den Lippen setzte ich meine Beine auf den Boden auf und ging dann langsam zum Fenster hinüber. Dort nahm ich mir meine Strickjacke von dem Stuhl und ging dann noch eine Weile auf den kleinen Balkon, welcher einen wunderschönen Ausblick auf den Park gab, welcher auf der Hinterseite des Hotels war. Dort lehnte ich mich an das Geländer und holte meine Zigaretten heraus. Schlafen konnte ich trotz der Müdigkeit eh nicht und mit der Zigarette hatte ich wenigstens die Hoffnung, dass mein Körper sich innerlich zumindest etwas beruhigte. Dabei war das ganze doch nur ein Konzert. Okay, ich musste mir eingestehen, dass ich schon lange darauf gewartet hatte, dass ich Gackt einmal auf der Bühne sehen kann. Ich hatte alle seine Choreographien immer und immer wieder studiert. Er war immer mein Denkanstoß für neue Choreographien und das brauchte ich auch, da es mein Job war, mir jedesmal neue Tanzschritte für andere Leute auszudenken, ob es nun Musiker oder irgendwelche Tanzgruppen waren, die meine Hilfe in Anspruch nahmen. Manchmal hatte ich dieses Leben schon satt, aber wer mochte schon alles, was er tat!? Später entschloss ich mich h, dass ich es noch einmal mit dem Schlafen versuchen sollte. Also begab ich mich zurück zu meinem Bett und schloss die Augen, irgendwann dämmerte ich dann scheinbar doch weg und fiel in einen schönen Traum. ~*~ Die Sonne schien mir ins Gesicht, als ich aufwachte. Die Wärme tat gut und ich hätte wohl noch ewig liegen bleiben können. Doch ein Blick auf meinen Uhr verriet mir, dass es schon 12 Uhr war und ich wusste auch so, dass ich mal wieder den Weckdienst für Lily spielen durfte. Langsam windete ich mich aus dem Bett und ging erst einmal zu dem Fenster hinüber. Die Sonne stand schon hoch am Himmel und so länger ich vor mich hin träumte, kam mir wieder das Konzert am heutigen Tage in den Sinn und ich begann mich mit einem leichten Grinsen auf den Lippen auf dieses zu freuen. Ich schüttelte den Kopf, streckte mich ausgiebig und ging mich duschen bevor ich Lily wecken würde. Die Dusche tat gut und ich hatte schon fast Mühe bei dem angenehmen Gefühl nicht wieder einzuschlafen. Doch ich hatte es geschafft und stolzierte nur mit einem Handtuch zum Kleiderschrank in meinem Zimmer und versuchte was Passendes zum Anziehen zu finden. Es war nämlich wieder ein heißer Tag in Tokyo und man hatte immer, egal was man anzog, das Gefühl, dass es noch zu viel war. Nach ein bisschen hier wühlen und ein wenig da, hatte ich dann etwas gefunden und begab mich nach dem Anziehen zu Lily rüber. Das Anklopfen ließ ich gleich weg. Denn, wenn sie noch schlafen würde, hätte das eh kaum Sinn. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie mir die Tür auf machen würde, läge dann wohl so gerade mal bei 20 %. Dieses Risiko hatte ich nicht vor einzugehen und somit ging ich gleich hinein. Die Vorhänge waren zu meinem Erstaunen nicht zugezogen und ich war ebenso verwundert, als ich Lily nicht in ihrem Bett vorfand. Ich drehte mich ein wenig im Zimmer und hoffte sie zu sehen, als Lily mit einem " Ohayo!" aus dem Bad kam. " Was hat dich denn aus dem Bett geworfen?", setzte ich mich auf das Bett und schaute Lily zu, wie sie ihre Haare abtrocknete. " Keine Ahnung. Konnte nur irgendwie nicht mehr schlafen." " Welch ein Wunder." " Wunder passieren immer wieder und ich bin das lebende Beispiel dafür.", lächelte Lily und warf mir dann das Handtuch zu. " Hast du schon was gegessen?", kam es von Lily kurz darauf und machte sich auf den Weg zurück ins Bad. " Na, ich dachte, dass wir irgendwo Mittag essen gehen und uns dann wieder zurück hierher machen, bevor wir zum Konzert gehen." " Schon geplant.... Da hatte jemand aber langweile." " Ich doch immer.", stand ich auf und ging zum Bad, wo ich mich gegen den Rahmen der Badezimmertür lehnte, um meinen Gesprächspartner zu sehen. Lily band sich schnell die Haare hoch und drehte sich dann zu mir um. " Also gut.... Lass uns Essen gehen.", schauten wir uns kurz an und waren kurz darauf auch schon aus dem Hotelzimmer verschwunden. Ich hatte die ganze Zeit die Hoffnung, dass die Zeit schnell vergehen möge, damit wir endlich zum Konzert am Abend konnten. Denn nicht nur Lily, sondern besonders ich war aufregt wegen dem, was uns da erwarten würde. Zu unserem Glück verging die Zeit auch schnell und ehe wir uns letztendlich versahen, fanden wir uns vor der Halle wieder. to be continued p.s. ich versuch mich mit einer fortsetzung zu beeilen kommis sind wie immer erwünscht sayonara Kapitel 2: Zufälliger Zusammenstoß ---------------------------------- so, hier ist der zweite teil. ich danke wieder mal meiner beta-leserin. und wünsch viel spaß beim weiterlesen sayonara ~*~ " Das dauert definitiv zu lange.", hüpfte ich von einem Bein auf das andere, da mir schon jetzt einiges vom Rumstehen wehtat. " Ganz ruhig. Geht ja gleich los.", versuchte Kira ihre eigene Nervosität gelassen zu nehmen und schaute immer wieder durch die Menschenmengen. " Man fühlt sich hier als Deutsche ganz lustig unter Japanern, was?", stellte ich fest und riss Kira etwas aus ihren Gedanken. Die lächelte leicht und machte dann eine Kopfbewegung zum Eingang: " Es geht rein!" Ich drehte mich um und ließ mich mit der Masse treiben. Nach endlosen Hin und Her, kamen wir letztendlich in der Halle an und bekamen zudem einen relativ guten Platz, von dem man alles überblicken konnte. Es war eine halbe Stunde später, als GacktJob auf die Bühne kamen und ihre Performance hinlegten. Alle hatten viel Spaß und waren umso mehr enttäuscht, dass es so schnell wieder vorbei war. Mit schmerzenden Gliedern und einer genialen Laune verließen Kira und ich mit der Masse wieder die Halle. Zumindest hatten wir das vor, als Kira mich kurz vor dem Eingang zurückzog. " Hey, was ist?", wäre ich fast über die Beine eines Fans hinter mir gestolpert. " Ich muss nur mal kurz.", zeigte Kira auf das Schild links neben ihr. Okay, also wenn das Schild Toilette heißen sollte, dann wusste ich auch nicht mehr. Ich hätte alles vermutet, außer, dass es der Hinweis für die Toiletten sein sollte. Mich für meine schlechten Japanischkenntnisse verfluchend, folgte ich Kira, die mittlerweile vor einer Masse von Menschen zum stehen kam. Denn die Masse schien genau das gleiche Problem wie Kira zu haben. Ich schüttelte nur lächelnd meinen Kopf und lehnte mich gegen eine Wand, wo ich auf Kira wartete. Ich weiß nicht wie lange ich dort gestanden hatte, aber wir waren so gut wie die Letzten, die dann die Halle wieder verließen. Ich stieß mich von der Wand ab, als Kira mit einem erleichterten und doch genervten Blick auf mich zukam. " Lass uns bloß zum Hotel zurück, meine Beine halten mich nicht mehr lange.", winkte Kira mir zu und ich folgte ihr wortlos. Draußen umfing uns eine warme Brise und ich steckte luftschnappend meine Nase kurz gen Himmel. " Na, komm! Es ist schon spät.", schaute Kira auf die Uhr und ging dann schon los. Ich lief ihr schnell nach und hätte beim Hinterherlaufen beinahe noch einen Passanten mitgenommen. Doch kaum war dieser an mir vorüber, hatte ich so ein Gefühl, dass ich diese Person eben kannte. Ohne groß nachzudenken, drehte ich mich um und mein Mund entließ das nächste Wort einfach so, obwohl ich mir gar nicht bewusst war, warum. " Masa?!" Die Person drehte sich um, und ich musste mit erstaunen feststellen, dass ich recht gehabt hatte. Masa schien mich jedoch nicht sofort zu erkennen und schaute daher mit einem skeptischen Blick in meine Richtung, soweit ich das in der Dunkelheit beurteilen konnte. Da spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Es war Kira, die sich mit einem: " Was ist los?", wieder zu mir gesellt hatte. Kaum hatte sie diese Worte jedoch ausgesprochen, kam auch ihr ein leichtes: "Masa!", über die Lippen. Ich konnte ein leichtes Lächeln auf ihrem Gesicht sehen und dann ging sie langsamen Schrittes auf ihn zu. ~*~ Ich hatte erst nicht das Gefühl, dass Masa mich erkannt hatte oder auch begeistert war mich zu sehen, aber als ich dann in das Laternenlicht kam und er mich deutlich sehen konnte, sah ich, dass sich sein Gesicht merklich aufhellte. " Kira?", kam es leise von ihm und ein Lächeln war nun merklich auf seinen Gesichtszügen zu erkennen. Masa kam auf mich langsamen Schrittes auf mich zu. " So sieht man sich wieder.", verneigte er sich aus Gewohnheit wahrscheinlich heraus. " Hai.", lächelte ich. " Und, wie war das Konzert?", schaute er an mir vorbei zu Lily. " Genial. Wie eh und je!", kam sie auf uns zu und lächelte leicht zögerlich, so wie ich es aus meinem Blickwinkel erkennen konnte. " Das freut mich. Und Gackt bestimmt noch mehr.", merkte man, dass er nicht gern über ihn sprach. "Und, was habt ihr jetzt mit dem angebrochenen Abend noch vor?", kam es plötzlich von ihm. " Ich denke, dass wir ins Hotel zurückgehen und den wundervollen Abend ausklingen lassen. Was hast du denn noch so vor, wenn man das fragen darf?", wollte ich zaghaft wissen. Man wusste ja nie wie weit man bei einen berühmten Musiker gehen konnte. Und es war ja auch nicht so, dass ich Masa als Person kannte. Es lag eine gewisse Ruhe in der Luft, die einerseits etwas erdrückend war und andererseits auch etwas Angenehmes hatte. " Ähm... ich wollte gerade nach Hause, weil wir morgen noch Proben haben.", kam es zögerlich von Masa und beobachtete Lily, die was in ihrer Tasche suchte. Sie schaute kurz auf, als sie merkte, dass sie beobachtet wurde und meinte: " Lasst euch nicht stören.", bevor sie weiter suchte. " Wenn ihr mal Zeit habt.... dann...könnten wir ja mal einen Kaffee oder so trinken gehen." ~*~ Ich schaute urplötzlich von dem Inhalt meiner Tasche in Masas Augen. Hatte ich mich gerade verhört? Er lud uns zu einem Kaffee ein? Ich schob es einfach darauf, dass ich mich verhört hatte, da es schon spät war. Doch, als Kira antwortete, wusste ich, dass ich wohl nicht geträumt hatte. " Können wir gerne machen. Aber ich garantiere nicht, dass sich hier jemand zurückhalten kann.", grinste sie. " Kira!!!", stieß ihr mit dem Fuß ins Schienbein. " Was denn?" Da lachte Masa auf einmal laut auf. " Ihr seid echt süß beide.", grinste er. " Gut, ich muss dann. Sonst schaffe ich es morgen nicht aus dem Bett." Er kam gerade auf mich zu und wollte mir wahrscheinlich einen Kuss auf die Wange geben, um sich zu verabschieden, als wir alle ein: " MASA!!!", von jemanden vernahmen. Ich hasste diese Person jetzt schon dafür, dass sie uns störte. " Oh, nein.", vernahm ich nur von Masa. Darauf drehte er sich mit einem: " Gackt!", um. ~*~ " Was machst du hier?", kam Gackt auf uns Drei zu und umarmte Masa zur Begrüßung herzlich. " Wir haben dich ja schon Monate nicht gesehen.", klang Gackt äußerst glücklich, was man von Masa nicht behaupten konnte. " Ich hatte ausreichend zu tun.", versuchte er sich rauszureden. " Die Band trifft sich jetzt noch bei Chacha. Kommst du mit? Die anderen freuen sich sicher dich mal wieder zu sehen." Während ich den beiden lauschte, merkte ich, wie mir Lily sanft in die Seite stieß. " Was?", schaute ich sie ein wenig genervt an und wusste ohne weiteres, was ihr Anliegen war. " Einmal eine Übersetzung bitte.", lächelte sie mich an, welche wiederum von Masa angeschaut wurde. Er hatte schon einen fast bettelnden Blick und ehe wir uns versehen konnten, zog Gackt Masa mit sich. Wir schauten nur fragend nach, als Masa ohne Vorwarnung Lilys Hand beim Vorübergehen fasste und Lily dann aus Reflex meine. Was dazu führte, dass wir nun alle hinter Gackt hergeschleift wurden. Das ließ Masa dann so einige Meter mit sich machen, bis er mit einem: " Hey, was soll der scheiß hier eigentlich?", sich von Gackt losriss. " Das wäre auch meine Frage gewesen.", meinte ich einfach zwischendurch. Da schien Gackt uns beide erst zu bemerken. Er schaute uns etwas skeptisch an und dann immer wieder zwischen Masa und uns hin und her. Doch so wirklich sagte keiner etwas. " Hallo?", meldete Lily sich und winkte Gackt vor dem Gesicht rum. " Was ist hier eigentlich los?", drehte sie sich zu mir und guckte mit einem Blick, der mich mehr oder weniger dann doch mal dazu veranlasste nachzugeben und meine Freundin von allem aufzuklären. Das hatte sich dann aber erledigt, als Masa das dann freizügig tat. " Ähm....ich dachte, dass wir dann mal weiter...ihr wisst schon.", störte Gackt die beiden. Wir drei guckten ihn dann an und zu unser beider Verwunderung kam von Masa auf einmal ein Nicken. Gackt schien erleichtert aufzuatmen. Doch kaum hatte er das getan kam von Masa auch gleich die Bedingung, welche Lily fast vom Hocker riss, ( wenn einer da gewesen wäre). " Wenn die beiden mitkommen dürfen.", schaute er zu uns. Lily winkte dankend ab. " Alles ganz lieb von dir, aber ich wollte noch ne Weile weiterleben. So um die 40 Jahre. Ginge das?", fragte sie ihn und wartete auf eine Antwort. Doch sie hatte doch nicht wirklich gehofft, dass er antworten würde? Dafür tat ich das: " Nun komm schon. Wird sicher lustig." Ich schaute sie mit meinem besten Bettelblick an, den ich hervorbringen konnte und war dann erleichtert, als ein " Na gut!", von Lily kam. " Na, dann!", meinte ich zu den beiden Herren, die uns die ganze Zeit beobachtet hatten und die setzten sich dann in Bewegung. Gemeinsam gingen wir zu Gackts Wagen, mit dem wir dann zu Chacha fuhren. Ich war tierisch nervös, als wir vor dessen Haustür standen. Ich merkte aber auch, dass es Lily nicht anders ging und nahm deshalb ihre Hand. Sie lächelte mir dankend zu und dann öffnete sich schon die Haustür von Chacha. " Hey, wen haben wir denn da?", fiel Chacha Masa freudig um den Hals. " Sieht man dich auch mal wieder? Wo hat Gackt dich denn aufgetrieben?", bat er uns rein und konnte gar nicht aufhören Masa zu löchern. " Auf der Straße hat er mich aufgetrieben.", meinte Masa in einem merkwürdigen Ton. Lily und ich wollten Masa folgen, der mit Chacha ins Wohnzimmer zu verschwinden schien, als Gackt uns aufhielt. " Darf man nach euren Namen fragen? Masa scheint von euch ja angetan zu sein." " Jap, darf man. Ich würde nicht sagen, dass er angetan ist. Wir haben ihn zufällig nach deinem Konzert vor der Halle getroffen.", antwortete ich, da ja Gackt in japanisch sprach. Lily schien das weniger zu gefallen und schaute auf den Boden, um nicht ganz so hilflos zu wirken. " Ihr ward auf dem Konzert? Und, wie war es?". Ich musste auf diesen Satz plötzlich lachen. Das war echt zu süß. Er wollte wirklich eine Art Bestätigung haben. " Was?", lächelte er und es beruhigte mich etwas, denn irgendwie hatte ich dann doch schon etwas Bange gehabt, dass er mir meine Reaktion übel nehmen könnte. " Hey, Gackt. Hyde hat sich gerade gemeldet. Er kommt nachher mal auf einen kleinen Sprung vorbei.", kam Ren gerade um die Ecke. " Ähm, kennen wir uns?", stand er auf einmal genauso schnell vor mir, wie er im Flur gestanden hatte. " Also ich kenne dich schon, aber ob du mich kennst.", entgegnete ich so normal wie möglich. Ren guckte etwas verdattert, worauf ich ihm nach europäischen Stil die Hand hinreichte: " Mein Name ist Kira." Er nahm sie entgegen. Und schaute dann an mir vorbei, wo Lily immer noch da stand und kein Wort verstand. " Das ist meine Freundin Lily. Sie versteht fast kein Japanisch, als wäre es möglich in Englisch zu reden?", fragte ich die beiden vorsichtig. " Ist doch kein Problem.", ging Gackt auf Lily zu und nahm ihre Hand, um sie darauf ins Wohnzimmer zu führen. " Da ja jetzt alle Formalitäten geklärt wären." Ren und ich folgten dann den beiden und ich konnte mir nicht verkneifen auf dem Weg ins Wohnzimmer die Wohnung von Chacha etwas zu begutachten. ~*~ Mein Herz hatte den Puls von 180 schon bei Weitem überstiegen, und der Umstand, dass ich hier mit Kira mitten zwischen GacktJob stand und mich mit ihnen unterhielt, machte es auch nicht einfacher. You war so neugierig, dass er einfach alles über uns wissen wollte. Was wir hier machten und wie wir auf Masa gestoßen waren. Kira und ich antworteten auf alle Fragen und ich musste teilweise schon damit kämpfen, dass mir die englischen Vokabeln nicht vor Nervosität flöten gingen. Da drückte Gackt mir eine Dose Bier in die Hand und legte darauf seinen Arm um meine Taille. Ich versuchte das gespielt zu ignorieren und schaute zu Masa, der mit Ren auf der Couch saß und sich angeregt über Spiky zu unterhalten schienen, da die Namen der Bandmitglieder hin und wieder mal fielen. Gackt schien meine Blicke bemerkt zu haben, denn plötzlich fühlte ich seinen Atem in meinem Nacken. " Gefällt er dir?" Ich schaute ihn darauf nur an. " Gefällt er dir?", und konnte darauf regelrecht sehen, dass er mit solch einer Gegenfrage nicht gerechnet hatte. " Wem gefällt er nicht?", kam prompt zurück. " Ich weiß nicht. Man muss ihn ja einfach mögen.", lächelte ich und warf wieder einen Blick auf Masa. Der schaute wie aus Reflex in dem Moment hoch und schaute etwas perplex zu uns. Ihm schien wohl nicht gerade zu gefallen, dass Gackt seinen Arm um meine Taille gelegt hatte. Gackt selbst hob nur seinen Arm, und nickte Masa zu, woraufhin dieser sich wieder Ren zuwandte. Gackt und ich sprachen dann noch eine Weile über meinen Beruf, von dem er so begeistert war, dass er unbedingt mal wollte, dass ich mir seine neue Performance mal ansehen sollte. ~*~ Lily schien sich mit Gackt blendend zu amüsieren. Und ich rauchte und trank ein Glas Wodka nach dem anderen, als Chacha auf mich zukam, während You mal eben kurz weg ging. " So ganz alleine?", stellte er sich neben mich an die Wand. " Ach, wie man es nimmt.", lächelte ich und schaute seitlich zu ihm auf. Er sah noch viel besser aus, als wie man ihn aus den ganzen Videos, Live- Auftritten und Bildern kannte. Seine Wimpern waren sanft geschwungen und brachten seine schönen Augen noch mehr zur Geltung. Zu dem kamen noch seine langen gelockten Haare, welche fast rötlich leuchteten, aufgrund des Lichtes, welches den Raum erfüllte. " Was führt euch eigentlich noch nach Tokyo, außer der Urlaub?", riss Chacha mich aus meinen Gedanken und somit aus meiner Beobachtung. " Nichts weiter. Na, okay, das Konzert von euch heute, aber sonst.", fand ich, dass er ja nicht alles wissen musste. Da lachte Chacha auf einmal auf und ich schaute ihn nur etwas verwundert an. " Das Witz war gut.", meinte er dann, als er wieder etwas zu sich gekommen war. " Wie das jetzt?", schaute ich fragend an, worauf er nur wieder anfing zu lachen. " Chacha?", winkte ich mit meiner Hand vor seinen Augen rum. " Alles in Ordnung?" Darauf lächelte er und unterdrückte ein weiteres aufkommendes Lachen. " Was ist denn los?" Darauf fing er wieder an zu lachen. Hä? Was hatte ich denn gesagt? Ich verstand das nicht. " Nichts, nichts!", brachte er dann unter einem Keuchen hervor, während er sich vor Lachen den Bauch hielt. " Ahja! Alles klar!", meinte ich ironisch und etwas beleidigt. Da merkte ich von der anderen Seite einen sanften Atem in meinem Nacken. " Er wollte nur damit sagen, dass du schon die ganze Zeit deine Freundin anstarrst und dabei intensiv über etwas nachzudenken scheinst.", kam es darauf leise von You, der wohl wieder gekommen war, von wo auch immer. Ich drehte darauf meinen Kopf zu ihm, worauf ich ihm direkt in seine Augen sah. Nur einige Millimeter trennten uns, doch ich ließ mich nicht nervös machen. Denn nach seinem Blick zu urteilen hatte er nämlich irgendwie vor mich aus der Fassung zu bringen. " Das täuscht.", versuchte ich eisern zu bleiben. Das mit meinem Jobangebot sollte einfach vorerst ein Geheimnis bleiben. Wer weiß was die alles labern, wenn sie im Vollrausch sind. Auf diese Worte schaute ich wieder in die Runde. Masa saß noch immer auf der Couch neben Ren und unterhielt sich mit ihm, während seine Blicke immer wieder zu Lily und Gackt rüber gingen. Die beiden standen immer noch so da und das brachte mir ein leichtes Lächeln auf die Lippen. Da spürte ich den warmen Atem wieder in meinem Nacken. " Du tust es schon wieder.", sagte You sanft, dass sich meine Nackenhaare aufstellten. " Du bist doch nicht etwa eifersüchtig?" Ich schaute dabei schockiert zu Chacha in der Hoffnung, dass das eben kein Scherz war. Doch der schien schon gar nicht mehr recht anwesend. Er schaute nämlich zu Masa und Ren hinüber, bevor er letztendlich zu ihnen hinüber ging, um mit ihnen zu reden. Etwas sprachlos darüber wendete ich mich wieder You zu, der mich anschaute und wohl doch nicht auf eine Antwort wartete?! " Ich bin nicht eifersüchtig.", meinte ich dann nur, worauf mir nur ein Lächeln über die Lippen glitt, als ich dabei wieder zu Lily und Gackt rüber schaute. " Wie darf man jetzt dein Grinsen deuten?", flüsterte er mir wieder ins Ohr. Es breitete sich gleich eine Gänsehaut über meinen Körper aus. Das war einfach nicht fair? Was tat dieser Mann nur mit mir? Ich fühlte mich eingenommen von seiner Aura und dabei wusste ich noch nicht einmal so recht warum. Ich wollte darauf gerade antworten, als ich sah, wie Lily zu Chacha hinüber ging und ihm etwas ins Ohr flüsterte, bevor er ihr antwortete und sie dann mit einem Nicken an mir vorbei, auf dem Flur verschwand. Ich schaute ihr kurz nach, als ich dann schon wieder Yous Stimme vernahm. " Läuft da was zwischen euch?", sagte er leicht gespielt. " Das wüsstest du wohl gerne?", schwor ich mir ihn auf heißen Kohlen sitzen zu lassen. Diese Sache konnte noch sehr interessant werden. ~*~ Ich musste mich einfach für ein paar Minuten verdrücken. Mir war einfach viel zu warm, mal ganz abgesehen von der Region, an welcher Gackt seine Hand zu liegen gehabt hatte. Nun stand ich im Bad vor dem Spiegel und schaute mein Spiegelbild an. Es war alles so unwirklich, was da vor sich ging. Dabei sollte es doch nur ein einfacher Urlaub werden. Das hatte man davon, wenn man hier her kam. " Klasse!", sagte ich mir leise und kühlte dann mein schon viel zu gerötetes Gesicht mit kaltem Wasser. Dann setzte ich mich auf den Wannenrand, wo ich mich noch eine Weile meiner selbst besinnte, bevor ich wieder hinausging. Auf dem Flur stehend, beschloss ich, mir noch etwas die Wohnung anzuschauen. Wann bekam man schon mal die Gelegenheit dazu? Die Wohnung war geräumig und sehr übersichtlich. Die Zimmer waren für mich sinnvoll angeordnet und trugen alle eine angenehm warme Wandfarbe. Mein letzter Gang war in die Küche, wo ich auch gleich stockte. Masa stand da und hielt ein Glas Wasser in der Hand, wobei er gedankenverloren auf die Uhr starrte. Ich ging langsam auf ihn zu und stellte mich neben ihn: " Geht sie falsch?", fragte ich ihn und merkte, wie er auf meine Worte zusammenzuckte. Ich schaute zu ihm auf und lächelte, als er mich ebenfalls ansah. Er hatte so wundervolle Augen und einfach alles schien an ihm makellos. Doch ich schob das eher darauf, dass ich einfach noch nie etwas richtig nerviges an ihm gefunden hatte. Wir schauten uns beide einfach nur an und es schien eine Ewigkeit zu vergehen, als es an der Tür klingelte. Man hörte nur noch, wie jemand die Tür öffnete und dann wieder schloss. Im gleichen Moment schrie jemand im Wohnzimmer auf, was man eindeutig als Kira identifizieren konnte. Hatte man denn nie seine Ruhe? Kapitel 3: Das Treffen ---------------------- ich hab es endlich geschafft weiter zu schreiben. is nich viel, aber ich gebe mir mühe demnächst mehr zu schreiben. hiermit danke ich wieder meine betaleserin. ich wüsste nich, was ich ohne sie tun würde. eine kleine anmerkung noch. ich hab mal so eben hyde etwas größer gemacht. sonst hätte das alles nicht mehr zwischen masa und kira funktioniert. jetzt aber viel spaß beim lesen. sayonara Masa zog plötzlich an mir vorbei, als auch ich ins Wohnzimmer gehen wollte. Aus Reflex folgte ich ihm einfach mal und stieß im Flur beinahe mit Chacha zusammen, welcher jemanden ins Wohnzimmer zu folgen schien. Ich hatte den Jenigen schon mal gesehen. Da fiel mit das Tattoo auf seinen Rücken auf. Gedanklich schlug ich mir gegen die Stirn. Wie konnte ich nur so blöd sein? ~*~ Ich hatte doch gar nicht Schlimmes gesagt. Oder doch? Nun standen Ren, You und Gackt vor mir, ich mit den Rücken zur Wand, und versuchten mich abzukitzeln. " Ey, kommt. Seit friedlich.", streckte ich einen Arm aus und versuchte sie so mir vom Leibe zu halten. " Friedlich sind die doch immer!", spürte ich plötzlich wie jemand zwei Arme um meine Hüfte legte und diese Worte sanft an meinem Ohr aus sprach. Okay, jetzt war das echt zuviel für meine Nerven. " Sag mal, Hyde, was macht denn Megumi so?", fragte Gackt plötzlich mit einem breiten Grinsen im Gesicht. " Ach, der geht es gut!", hörte ich wieder diese Stimme nah an meinem Ohr. Innerlich begann ich zu beten. Wenn Hyde mich nicht bald los lassen würde, dann könnte man mich tragen. Und zwar ins Krankenhaus. " Was ist denn los?", hörte ich Lily in ihrem fließenden Englisch sagen, und sie stand darauf auch leicht verwirrt mit in der Runde. Dementsprechend wütend schaute sie Hyde auch an, nachdem sie die Lage überblickt hatte. " Nani?", fragte er sie nur. " Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du meine Freundin los lassen würdest." Da waren sie. Die erlösenden Worte. Nicht, dass ich was gegen eine Umarmung von Hyde hätte, doch meine Knie gaben langsam ihren Geist auf. Und irgendwie wollte ich schon gerne noch zurück zum Hotel. Ich konnte regelrecht das Grinsen von Hyde an meinem Ohr vernehmen. " Freundin? Nur so Freundin oder Freundin?" Oh, oh. Lily schien über diese Frage recht wenig erfreut. " Freundin, Hyde, Freundin. Und jetzt lass sie los." " Du musst doch nicht eifersüchtig sein.", legte Gackt wieder einen Arm um Lily. Diese schloss kurz die Augen und schien innerlich von 20 rückwärts zu zählen. " Baka!", schlug Lily Gackts Arm weg und setzte sich auf die Couch. Klasse! Sie konnte doch nicht einfach kapitulieren und mich somit im Stich lassen. Mit einem Lächeln im Gesicht begaben sich auch GacktJob zur Couch, während ich immer noch in Hydes Armen lag. " Willst du dich nicht auch setzen? Du scheinst nicht mehr lange stehen zu können.", meinte Hyde amüsiert zu mir und streift dabei quälend mit seinem Atem meinen Nacken. " Du machst dir wohl einen Spaß daraus unschuldige Frauen in den Wahnsinn zu treiben, oder?" " Hin und wieder.", lächelte er wieder und küsste meinen Hals. Seine Lippen fühlten sich so sanft an, dass ich genussvoll die Augen schloss. Doch mein Verstand schrie recht schnell auf und ich fragte mich, was ich hier eigentlich machte. " Nicht!", bekam ich nur quälend hervor und drehte mich langsam zu ihm um. Zum ersten Mal konnte ich ihm in die Augen sehen. Ich ging einen kleinen Schritt zurück um ihn ganz zu bewundern. Von seinen Füßen aufwärts begann ich ihn genussvoll anzugucken. Dennoch, innerlich verfluchte ich mich bei jedem weiteren Schritt, dass der Mann verheiratet war. Er sah einfach zu gut aus. Schon verboten gut. Doch taten die Japaner das nicht alle? Bei seinen Augen wieder angekommen, beschlich mich ein unheimlich gutes Gefühl, das mich dazu zu verführen schien in seinen Augen und den Moment zu versinken. Aber ich durfte das nicht zulassen. Also lächelte ich ihn an und drehte mich dann wieder um, um zu den anderen zu gehen. ~*~ Ich unterhielt mich gerade mit der Band über einige neue Choreographien, als Kira zu uns rüber schlich. Da alle Plätze besetzt waren, setzte sie sich auf meinen Schoß und ließ sich nach hinten sinken, um ihren Kopf auf meiner Schulter zu betten. Ich legte meine Arme um sie und folgte dabei mit meinem Blick Hyde, der sich bei Gackt auf die Sessellehne setzte. So unterhielten wie uns noch ein paar Stunden. Um 5 Uhr beschlossen alle sich dann mal so langsam auf den Weh zu machen. Kira war auf meinem Schoß eingeschlafen. " Kira.", flüsterte ich ihr leise zu, um sie vorsichtig zu wecken. Ren und You waren derweil schon gegangen. Der Rest dagegen saß noch da. Nur Chacha stand am Türrahmen des Wohnzimmers gelehnt. Von allen dem ließ ich mich jedoch nicht stören und krauelte mit der einen Hand Kiras Nacken, während die andere unter ihr T- Shirt glitt, um ihren Bauch zu streicheln. Das hatte Erfolg, denn Kira begann sich in meinem Schoß zu strecken. " Hey, wir müssen los!", setzte ich sie rechts neben mich auf die Couch, da auf der anderen Seite von mir Masa saß. Darauf stand ich selbst auf, um mich ebenfalls mal so richtig zu strecken. " War wohl nichts.", grinste Gackt auf einmal und ich musste erst einmal schalten, dass Kira gemeint war. Die war nämlich wieder eingeschlafen. " So war das aber nicht gemeint!", stützte ich meine Hände neben ihren Kopf an der Rückenlehne ab. Da öffnete Kira einen kleinen Spalt ihre Augen: "Nicht?" " Nein!", spürte ich förmlich die Blicke der Männer auf meinem Rücken. Masas Blick war auch einfach zu göttlich. Man konnte regelrecht etwas Scham in seinem Gesicht sehen. Ich wusset ja nicht, was sie jetzt erwarteten, aber wenn sie was zum Sehen haben wollten, warum nicht?! Langsam beugte ich mich zu Kira runter und schaute sie fragend an, um ihr Einverständnis zu bekommen. Doch dafür war sie wohl scheinbar schon zu müde, also senkte ich einfach meine Lippen auf ihre und stahl ihr einen Kuss. Kira schien es gefallen zu haben und ließ uns einen Schritt weiter gehen. Bettelnd stieß sie mit ihrer Zunge gegen meine Lippen, um Einlass gewährt zu bekommen. Ich zögerte nicht lange und hieß ihre süße Zunge willkommen. Aus anfangs zarten Küssen entwickelte sich ein wahrer Machtkampf. Schwer atmend und die Männer schon fast vergessen, lösten wir uns voneinander. Kira lächelte leicht und zog mich noch mal zu sich runter, um mir ein: " Guten Morgen!", ins Ohr zu hauchen. Darauf stahl sich auch auf meine Lippen ein Lächeln. Kapitel 4: die "villa" ---------------------- jut, ich habs mehr oder weniger geschafft weiter zu schreiben. irgendwie werden meine kapitel immer kürzer. muss wohl an meiner schreibblockade hängen. also wenn einer ne idee für ne weiterführung der story hätte, dann würde ich mich freuen, wenn sie mir einer schicken könnte. ansosnten, das übliche dankeschön und knuddel an meine beta- leserin und ich wink hier mal für sie mit den zaun, dass sie mir noch selbst was schuldet. euch viel spaß beim lesen und ich hoffe aug kommis. *lieb guck* Ja, kam er. Kira und ich saßen auf dem Rücksitz von Gackts Auto und schauten uns nur an. Nach Kiras Blick zu urteilen hätte sie mich umbringen können. Ich schob meinen plötzlichen Drang Gackt "Ja!" zu sagen einfach auf die Uhrzeit. Ich weiß nicht mehr, wann ich so spät ins Bett gegangen war. Aber das war mir dann auch egal, als wir bei Gackts Haus ankamen. ~*~ Das Haus war wunderschön. Da konnte man glatt alles vergessen. Von außen schien es riesig zu sein und das war es auch. Ich zog Lily hinter mir her, als ich Gackt und Hyde zur Haustür folgte, da sie vor Staunen keinen Schritt weiter kam und so wie angewurzelt auf ihrem Fleckchen Erde stehen blieb. Im Haus angekommen, machte Gackt das Licht an und wir drei folgten ihm wortlos ins Wohnzimmer. Nachdem wir Schuhe und Jacken losgeworden waren. " Gut, ich denke, dass wir uns alle gleich mal ins Bett begeben.", drehte er sich um und legte dabei seinen Schlüssel auf den Glastisch. " Sehr gute Idee.", meinte Lily neben mir leise und schaute sich dabei noch etwas im Raum um. Soweit es im Stehen eben halt ging. " Dann zeig ich euch dann mal das Zimmer. Nach heute denke ich nicht, dass ihr euch auseinander nehmen werdet, wenn ihr euch beide ein Bett teilen müsst.", lächelte er und wir folgten mal wieder wie ein paar Hunde. " Ach, man weiß nie.", kam es mir über die Lippen und handelte mir darauf einen skeptischen Blick von Gackt ein, der mich mehr als amüsierte. " Wie auch immer.", öffnete er eine Tür zu einem Schlafzimmer, das fast einem Tanzsaal glitt. " Das Badezimmer ist draußen im Flur, falls ihr es suchen solltet. Und ich störe dann mal nicht weiter. Schlaft gut!", lächelte er, na ja, vielleicht grinste er auch schon eher. Mit einem: " Jap!", lächelte ich zurück und wartete bis er die Tür geschlossen hatte, bevor ich auf Lily zustürmte. " Ich bring dich um!", versuchte ich sie zu erwischen, doch Lily wich gekonnt aus. " Was denn jetzt?", rannte sie quer durchs Zimmer. " Das fragst du noch? Sag mal hast du sie noch alle?", sprang ich aufs Bett, wo Lily drauf stand und zu mir hinunter schaute, aber auch diesmal war sie schneller. " Ich weiß gar nicht, was du dich aufregst. Du willst mir doch nicht abstreiten, dass du nicht immer schon in diese "Villa" wolltest?!", grinste sie. " Arrgh! Wenn ich dich zu fassen kriege." " Was dann?", wurde ihr Grinsen breiter. " Das wirst du schon sehen." " Okay!", stellte Lily sich vor das Bett und streckte ihre Arme aus. Naja, wenn sie es so haben wollte. Also rannte ich auf sie zu und sprang sie an, so, dass Lily ihr Gleichgewicht verlor und rückwärts auf das Bett fiel. Dort begann ich sie gnadenlos abzukitzeln und bekam leider Entsprechendes zurück. Lachend und außer Atem lagen wir dann nebeneinander und starrten die weiße Decke an. Eine angenehme Ruhe lag im Raum, die nur durch das schwere Atmen gebrochen wurde. " Lily?", fragte ich sanft. " Mmh?" " Danke. Ich hab das gerade echt gebraucht." " Kann ich verstehen. Bist du mir immer noch böse, dass du jetzt auf einem schönen warmen Bett liegst, das reinzufällig Gackt gehört?" " Nein, nein.", meinte ich leise und ließ dabei den Tag in meinem Kopf noch mal revue passieren. Es war einfach unglaublich und dennoch irgendwie schön. Der Abend zeigte mir mal wieder, dass sie alle auch nur Menschen waren. Dass Hyde mich aus der Bahn geworfen hatte, kann ich nicht leugnen. Doch wer kann diesem Mann nun schon widerstehen? Die Antwort lag fast klar auf der Hand und lässt mich immer wieder lächeln, wenn ich an sie denke. Lily ist seit der Ankunft in Tokyo auch ganz anders. Viel offener. Es ist lange her, dass ich sie so gesehen habe. GacktJob und der Rest scheinen ihr gut zu tun und die alte Lily, wie ich sie vor 6 Jahren kannte, wieder hervorzurufen und ihre traurige Vergangenheit sie vergessen zu lassen. Ich mag gar nicht an den Tag zurückdenken, der alles änderte. Lily hat nie wieder darüber gesprochen außer an dem Tag vor 2 Jahren, als wir uns heftig gestritten hatten. Ich hatte es eigentlich nicht gewollt, doch es war mir einfach so über die Lippen gekommen bei all den anderen Worten. Diese Worte, die sie mir wohl auch heute noch nicht verziehen hat. Ich ließ einen leichten Blick zu Lily wandern und musste schmunzeln. Sie war eingeschlafen und hatte ein glückliches Gesicht. Der Tag war auch anstrengend gewesen. Vorsichtig zog ich die große Decke unter uns hervor und deckte uns beide dann zu, nachdem ich das Licht ausgemacht hatte. Noch eine Weile beobachtete ich Lily, wie sich ihr Brustkorb hob und wieder senkte, und schlief dann später selbst ein. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag Lily immer noch schlafend neben mir. Ich richtete mich auf und musste erst einmal feststellen, dass wir waagerecht im Bett lagen und das brachte mir ein leichtes Grinsen ein. Das war mir gar nicht aufgefallen, als ich uns gestern Abend zugedeckt hatte. Ein Türknallen holte mich aus dem Bett und Lily aus dem Schlaf. Aus Reflex rannte ich zur Tür und öffnete sie. Auf dem Flur schien jedoch alles ruhig. " Was war das?", stand Lily plötzlich hinter mir und erschreckte mich fast zu Tode. Konnte sie sich nicht eine Glocke um den Hals hängen? " Keine Ahnung!", meinte ich dann, nachdem sich mein Puls wieder etwas normalisiert hatte. Zusammen machten wir uns dann weiter auf den Weg durch das Haus. Es schien jedoch alles ruhig und wir beschlossen somit nach 10 Minuten zurück ins Zimmer zu gehen. Wir hatten uns gerade umgedreht, als man nur noch 3 laute Schreie hörte, die durch das Haus hallten. " Man, Hyde! Mach....das....nie....niiiie...wieder!", meinte Lily und legte dabei etwas erleichtert ihre gefalteten Hände in den Nacken. Mir selbst saß der Schrecken noch in den Gliedern und ich war wohl ebenso erleichtert, wie meine Freundin, dass es nur Hyde war, der hinter uns gestanden hatte und wünschte mir mittlerweile, dass nun schon zwei Leute Glocken um den Hals tragen würden. " Könnt ihr mir eigentlich mal sagen, was hier los ist?", kam nun auch noch Gackt in den Flur gestolpert. " Wir hatten eine Tür knallen gehört und uns gewundert, weil es doch gerade erst 7 Uhr ist.", sagte Lily leise, während sie ihren Kopf auf meiner Schulter bettete. Kapitel 5: Endlosschleife ------------------------- hey, ich habs geschafft. es geht weiter. ich hatte sowas wie nen aufschwung. man muss halt nur die richtigen film sehen * miyavi knuddel* is auch diesmal etwas mehr geworden. nen dicken kuss an meine beta-leserin und euch viel spaß beim lesen :-) sayo ~*~ "Dann können wir jetzt alle doch wieder ins Bett gehen, oder? Da es ja scheinbar nichts war.", meinte Hyde mit einem Gähnen, streckte sich und machte dann kehrt, um zu seinem Zimmer zurück zu gehen. Nun standen wir noch zu Dritt da und schauten uns stumm an. " Ich werde... ,dann...auch mal.", schon nahm Kira meinen Kopf von ihrer Schulter und ging einfach. Nett, dachte ich mir nur. Gackt schaute mich darauf abwartend an und hob eine Augenbraue, als wir 5 Minuten später immer noch im Flur standen und uns anguckten. " Kannst du nicht schlafen?", störte Gackt dann die Stille, die den Raum eingehüllt hatte und langsam unangenehm zu werden schien. " Ähm!" Ja, was ähm? Jetzt, wo er so nur in Boxershorts vor mir stand, würden meine Träume sicher nicht ruhiger werden, sollte ich mich wieder aufs Ohr hauen. Er hatte einen wunderschönen Oberkörper und man musste sich beim Anblick zusammenreißen, dass man nicht gleich anfing zu sabbern. Unauffällig versuchte ich ihn genauer anzuschauen und kam zu dem Entschluss, nachdem ich hier und da doch etwas länger hängen geblieben war, dass er ruhig etwas mehr auf die Rippen bekommen könnte. Oh, Gott. Was dachte ich hier eigentlich? Und das morgens um 7 Uhr. Ich schlug mir nur, völlig schockiert über mich selbst, die Hände vors Gesicht und schüttelte den Kopf in der Hoffnung, dass fortführende Gedanken ausbleiben mögen. " Gefällt es dir?", hörte ich Gackts Stimme plötzlich ganz nah an meinem Ohr. Shit...er hatte es doch mitbekommen. Ein Schauer durchlief meinen Körper und ich wollte lieber nie wieder meine Hände vom Gesicht nehmen, da ich auch so wusste, dass ich wie eine überreife Tomate aussah. Doch da spürte ich seine Hände auf meinen und wie er sie vorsichtig von meinem Gesicht nahm, damit ich ihn ansah. Mit Ansehen wurde nur nicht viel, da ich meinen Blick gleich gegen Boden richtete. Ein leises Lachen entwich Gackt auf einmal, worauf mir erst einmal klar wurde, wie kindisch ich mich benahm. Er war doch auch nur ein ganz normaler Kerl! Mit einem Lächeln auf den Lippen schaute ich ihm dann doch in die Augen, welche ein wenig amüsiert dreinblickten. " Und, wo bleibt meine Antwort?", flüsterte er wieder in mein Ohr. Nur diesmal war ich vorgewarnt, da ich es ja sah. Ich überlegte darauf welche dieser beiden Fragen er meinte ich fragte ihn das auch. Aber Gackt grinste nur und ging in die Küche. Langsam folgte ich ihm und blieb mit einem überlegten "Hai!", im Türrahmen stehen. " Ach, nein! Sprechen wir doch Japanisch?", drehte er sich zu mir um. " Das war ein Wort." " Na, immerhin.", machte er sich einen Kaffee. " Damit kann ich aber noch lange nicht die Welt retten.", setzte ich mich auf einen der Stühle am Tisch. Er lächelte mal wieder nur und ich hab niemals geglaubt, dass er so viel lächeln kann. Gackt drehte sich zu mir um, nachdem er die Kaffeemaschine an gemacht hatte. " Und ihr bleibt jetzt 4 Wochen hier?", lehnte er sich an die Arbeitsplatte hinter sich. " Da könnt ihr so lange Urlaub nehmen?" " Wie Kira das macht frage ich mich noch bis jetzt. Bei mir ist es jedoch der erste langfristige Urlaub seit 4 Jahren, da ich sonst viel zu viel zu tun habe. Die Kunden wollen für meinen Geschmack immer zu schnell ihre Choreographien haben. Mich wundert es irgendwie, dass bis jetzt noch keiner angerufen hat. Naja, und da es einige Kunden sind, verbringe ich die meiste Zeit mit Tanzen und mit dem Überlegen von Konzepten für Videoclips." " Videoclips machst du auch? Nicht schlecht. Nur für Europa oder auch International?" " International.", kam die knappe Antwort. " Da weiß ich, wen ich für Videos anheure.", lächelte er. " Sicher, weil du dir ja auch in dein Handwerk reinpfuschen lässt.", grinste ich zurück. " Auch wieder wahr. Na ja, wer weiß. Vielleicht bekommst du doch noch mal die Chance dafür." " Ich lass mich überraschen." " Hier!", reichte er mir eine Tasse Kaffee. " Danke!", nahm ich sie an. " Wie bist du eigentlich zu deinem Beruf gekommen?", setzt er sich auf den Stuhl neben mich und stützte seinen Kopf auf der Hand ab. Wenn man ihn so sah, dann konnte man sich gar nicht vorstellen, dass er einer der beliebtesten und erfolgreichsten Männer/ Sänger Japans war. Er wirkte so normal, wie er mir gegenüber saß und mich neugierig musterte, als wäre er ein kleiner unschuldiger Junge. " Das ist eine lange Geschichte.", wollte ich meine Vergangenheit nicht wirklich offen auf den Tisch auslegen. Es waren einfach zu viele schmerzhafte Momente dabei. " Keine gute Story?", fragte er mich auf einmal und schien meinen inneren Kampf bemerkt zu haben. Ich konnte nur nicken, da jedes Wort Tränen in meine Augen getrieben hätte. Ich wollte einfach nicht mehr wegen meiner Vergangenheit Tränen vergießen. Erst recht nicht hier und nicht jetzt. Somit nahm ich einen Schluck Kaffee und schaute dabei zu Gackt, der mich immer noch anguckte. " Schon gut! Kann verstehen, wenn einer nicht über Persönliches redet.", lächelte er und strich mir dabei sanft über meine Wange, was ich in Maßen genoss. Oh, ja, wie glaubte ich ihm, dass er es verstand. Er redete über sich ja auch nicht gerne, und wenn er es tat, dann war da so gut wie nie etwas Ernsthaftes dran. Ich gab nur ein mühevolles Lächeln zurück und blickte dann in meine halbvolle Tasse. Es tat so gut, dass da jemand war, der mich zu verstehen schien. Auch, wenn es nur wegen solch einer Sache war, doch es reichte schon. Bei Kira hatte ich teilweise ein komisches Gefühl. Seit dem großen Streit vor 2 Jahren hat unser vertrautes Band einfach einen Riss bekommen und es fiel darauf zunehmend schwerer ihr meine Gedanken und Gefühle anzuvertrauen, aus Angst, dass diese wieder zu sehr kritisiert würden, dass Kira mir das Herz brach. " Lass uns ins Wohnzimmer gehen. Ich glaube, da ist es bequemer zum Reden.", stand Gackt plötzlich auf und zog mich aus der Küche. Im Wohnzimmer drückte er mich auf die Couch und setzte sich dann im Schneidersitz neben mich. " Was habt ihr eigentlich jetzt in den nächsten Wochen so vor?", drehte er sich zu mir und ich ließ mich einfach nach hinten an die Rückenlehne sinken, um es angenehmer zu haben. Denn als Statue dazusitzen brachte es nicht unbedingt. " Ich weiß nicht, vielleicht die Städte etwas besichtigen, ein paar Clubs unsicher machen, etwas Kultur. Ich denke von jedem etwas könnte nicht schaden.", trafen sich bei jedem Wort unsere Blicke. Da hob Gackt plötzlich eine Hand und begann sanft durch meine langen Haare zu streichen. Die dunkle Lockenmähne lag mir wirr auf den Schultern und teils verlor sich eine Strähne in mein Gesicht, was er jetzt aber nach und nach änderte. " Unsere Konzerte sind jetzt vorbei. Wenn ihr Lust habt, dann könntet ihr euch nächste Woche mal melden. In etwa 3 Wochen findet wieder so ein Treffen zwischen den japanischen Bands und Solokünstlern statt. Das ist jedes Jahr so und jede der Bands tritt da dann immer für einen Song auf. Na ja, deshalb haben wir nächste Woche noch mal kurz Probe. Es wäre schön, wenn Kira und du kommen würdet. Du kannst mir dann vielleicht einen Rat für meine Choreographie geben, wenn ich mir reinpfuschen lasse.", lächelte er sanft bei seinen letzten Worten und spielte weiterhin mit meinen Haaren. " Ich überlege es mir und spreche mit Kira. Ist ja echt ein nettes Angebot, aber unter all den Leuten?!", senkte ich meinen Kopf. Sicher, tolle Idee, aber da waren so viele bekannte Leute und man kam sich immer als " Normalsterblicher" so verloren vor. Es war sowieso alles verrückt, da saß ich mit Gackt auf der Couch und ließ mich auf ein längeres Gespräch ein, während er an meinen Haaren rumfummelte. Nebenbei überlegte ich dann schon mal, was Kira eigentlich machte. Ob sie wirklich schlief? ~*~ Ich hätte etwas später zurück ins Bett gehen sollen. Nun stand ich hier neben Hydes Zimmer. Kurz nachdem ich Lily mit Gackt stehen gelassen hatte, wohl mit Hintergedanken, welche mir mittlerweile mehr als absurd zu erscheinen drohten, war ich zurück zum Zimmer gegangen. Auf dem langen Flur stieß ich dann erst einmal fast mit Hyde zusammen, welcher aus dem einzigen Bad im Hause kam. Ich wundere mich noch jetzt, wie man so eine Villa besitzen konnte und nur ein Bad hatte. Na ja, egal. Auf jeden Fall konnte ich vor Hyde noch gekonnt abbremsen, um nicht gleich in seinen Armen zu landen. " Hey, so eilig?", grinste er mich an, während ich mich um Gleichgewicht ringend an dem Türrahmen von der Badtür abstützte. " Jap!", war alles was ich über die Lippen bekam und dachte nur " schnell weg hier", denn ich spüre nur noch dieses Jucken in meinen Fingern. Ich hatte gerade einen Schritt zur Seite gemacht, um an Hyde vorbei zu kommen, als er es mir kurz darauf nachmachte und mir nun wieder gegenüber stand, " Willst du schon gehen?", stützte er seinen Arm gegen die Wand, als ich einen zweiten Versuch startete an ihm vorbei zu kommen. Ich fragte mich nur, was er vorhatte, denn es sah nicht so aus, als würde er mich in den nächsten Minuten ziehen lassen. Unsere Augen trafen sich und ich hatte schon wieder das Gefühl von gestern Abend im Bauch, wo er mich mit dem selbem Blick angeschaut hatte. Da war es wieder, dieses Gefühl in seinem Blick zu versinken, in dem Moment. Auch dieses Mal drehte ich mich lieber wieder um, um vor mir selbst zu fliehen, als ich mich an einer Wand wieder fand. Hyde hatte nun seine Hände neben meinem Gesicht abgestützt und gab mir keine Möglichkeit mehr zu entkommen. " Was ist los?", fragte er mich plötzlich. Was? Hatte ich mich gerade verhört. Die Frage hätte wohl eher von mir stammen sollen. " Das müsste ich dich fragen. Versperrst mir hier den Weg und drängst mich gegen die Wand.", klang meine Stimme eher verärgert. " Wieso gehst du mir aus dem Weg?" " Was?... Ich ... Was soll das? Tu ich doch gar nicht.", fehlten mir glatt die Worte. Okay, ich ging ihm mehr oder weniger aus dem Weg. Ich wollte ihn eben davor beschützen, dass ich ihn anspringen würde und flachlegte. Wieso musste er auch so verdammt gut aussehen und vergeben sein? " Und was war gestern Abend? Dein entschuldigendes Lächeln hatte doch alles gesagt.", fixierten seine Augen meine. " Was? Ey, wir kennen uns seit gestern Abend und es war gewiss nicht böse gemeint gewesen, dass ich dich stehen gelassen hatte. Es war nur besser so.", kam der letzte Satz schon im Flüsterton über meine Lippen. " Ich will nicht, dass du mich falsch verstehst. Ich habe dich nicht bedrängen wollen mit was auch immer ich getan habe. Bei einer so schönen Frau kann ich nur schwer die Finger stillhalten." " Idiot!", zwickte ich ihm in die Seite, worauf er aus Reflex kurz zusammenzuckte. Darauf lachten wir beide kurz und Hyde zog mich unverhofft in die Arme. " Tut mir leid, glaube mir. Ich mache das von gestern nicht wieder.", waren dann die letzten Worte, bevor er mich losließ, mir einen Kuss auf die Wange gab und dann in seinem Zimmer verschwand, was neben uns war. Tja, und jetzt stand ich hier neben Hydes Zimmer, völlig perplex, da ich nicht so richtig einordnen konnte, was das gerade sollte. Verwirrt schaute ich die Wand gegenüber von mir an und versuchte wieder klar denken zu können. Das war doch alles eine Endlosschleife. Da ordnete man das Gefühlswirrwarr im Inneren und dann tauchte schon das nächste auf. Seit wir hier in Japan waren, kam mir alles total abstrakt vor. Musste man das alles verstehen? Na, egal. Ich riss mich letztendlich von meinem Blick zur Wand los und ging den Flur entlang zum Zimmer, was vor einigen Minuten mein eigentliches Ziel gewesen war. Dort legte ich mich wieder ins Bett, aber diesmal richtig herum. Ich weiß nicht, wann Lily zurück ins Bett gekommen war, doch als ich gegen 11 Uhr wieder aufwachte, lag sie neben mir. Langsam richtete ich mich auf und streckte mich ausgiebig. Ich konnte jetzt eine Dusche gebrauchen. Also schlug ich meine Beine aus dem Bett und band meine blonde Mähne im Nacken zusammen. Da spürte ich plötzlich zwei Arme, die mich von hinten umarmten. " Na, schon wach?", raunte Lily mir ins Ohr. " Mmh. Und jetzt könnte ich eine Dusche gebrauchen.", drehte ich mich zu Lily um und drückte ihr einen Kuss auf die weichen Lippen. Ihr Anblick war herrlich. Total verpennt schauten mich ihre Augen an und ihre Locken standen in alle Richtungen. " Na, komm. Eine Dusche täte dir sicher auch gut.", zog ich sie vom Bett und hinter mir her zum Bad. Doch kaum hatte ich meine Hand am Türgriff zum Badezimmer, hörte ich ein doppeltes " Nein! Stopp!" " Das ist jetzt nicht wahr?", meinte Lily nur, als unser Blick auf Hyde und Gackt fielen, die auch ins Bad zu wollen schienen. Na, das konnte ja jetzt was werden. Kapitel 6: Der Schlachtplan --------------------------- Tadaaaa!!! Ich habs endlich geschafft. Sorry, dass es gedauert hat, aber dafür is das darauf folgenden Kapitel auch schon so gut wie im Anflug. Also die Hälfte dieses Kapitels is nicht beta-gelesen. Irgendwie ist meine Betaleserin verschollen. Na ja, die findet sich schon wieder an. Euch viel Spaß beim Lesen und ein dickes Dankeschön für die Kommis. Freut mich, dass die Story anklang findet. Hatte schon so meine bedenken. Sayonara!! " Ihr habt jetzt nicht das vor, was ich jetzt denke, oder?", kam Gackt einen Schritt auf uns zu und zeigte dabei auf meine Hand, welche immer noch auf dem Türgriff der Badezimmertür lag. " Was denkst du denn? Also ich brauche jetzt eine Dusche!", setzte ich einen zweiten Versuch an und hatte die Badezimmertür schon offen, als Gackt sie wieder mit einem: " Vergiss es!", zuschlug. " Das ist immer noch mein Badezimmer, also werde ich zuerst reingehen." " Schon mal was von Anstand gehört? Normalerweise haben Gäste ja den Vortritt.", meldete sich nun auch Hyde zu Wort und gesellte sich dabei mit auf unsere Seite. Somit hatte Gackt wohl schlechte Karten. Drei gegen Einen ging nie positiv für den Einen einzigen aus. Aber, Moment Mal. Das hieße jetzt, wir müssten zu Dritt ins Bad. Nur über meine Leiche. " Nix, Anstand. Erst holt ihr mich in den frühen Morgenstunden aus dem Bett und dann verweigert ihr mir noch mein eigenes Badezimmer.", blieb Gackt eisern, doch da war er nur nicht allein. " Nun, komm. Wer weiß, was dich eigentlich wirklich aus dem Bett geholt hatte. Geschweige denn, dass du überhaupt geschlafen hast.", kam es in einem lauteren Ton von Lily. Okay, also ihre Unterstützung hatte ich schon mal. " Also, ich wünsch euch noch viel Spaß hier draußen.", kam Versuch Nummer drei, der jedoch auch nicht glückte, denn diesmal war Hyde schneller und sprintete an mir vorbei. Aber kaum hatte er einen Fuß im Bad, wurde er von Gackt wieder zurückbefördert und die Tür erneut zugeschlagen. Na, das konnte ja noch heiter werden. Ich malte mir schon mal einen schönen Tag zu Viert vor Gackts Bad aus. Wieso hatte er auch nur eines? Und das in so einem riesigen Bunker? " Hier geht keiner vor mir rein!", schien Gackt das wohl nochmals betonen zu wollen, was für ihn sowieso aussichtslos schien. Ob er alles so eisern verteidigte, wie sein Bad jetzt? Sollte ich bei nächste Gelegenheit mal austesten. Ich wollte gerade zum Kontern ansetzen, als ich einen intensiven Ruck an meinem Arm spürte und mich dann im Bad wieder fand, wo Lily hinter uns die Tür diesmal zuknallte, bevor uns jemand hätte folgen können. Mit einem Klacken hatte sie die Tür von innen verriegelt und drehte sich mit einem breiten Grinsen zu mir um: " Na, war doch ganz easy!" Ich schüttelte nur den Kopf und dachte mir meinen Teil. Manchmal verstand ich Lilys Art kein bisschen. Mir den Kopf darüber zerbrechen wollte ich mir jedoch nicht. Die Dusche war mir um einiges wichtiger und somit schnappte ich mir ein Handtuch und stieg dann unter den warmen Wasserstrahl. Lily wühlte derweil in den Schränken nach einer Zahnbürste. Dabei sah es eher so aus, als wäre sie in polizeilicher Ermittlung auf Spurensuche. Mit einem: " Ich hab sie!", hielt sie dann freudestrahlend ihr Fundstück hoch und begann sich daraufhin die Zähne zu putzen. ~*~ Ein Lachen entwich auf einmal meiner Kehle. Ich weiß nicht, aber die Aufführung gerade eben ließ mich ein Hochgefühl erleben. Das war doch alles so was von lächerlich. Da stritten sich Kira und ich mit Gackt sowie Hyde um das Badezimmer. Irgendwie hatte ich das dringende Bedürfnis, dass mich mal einer ganz schnell kneifen würde. Nur, wer ? Kira stand ja unter der Dusche und allein hatte das nicht gerade den gewünschten Effekt. Ach, egal! Ich spülte mir den Mund aus und schaute dann in den Spiegel. Die Müdigkeit war mir wahrlich ins Gesicht geschrieben und schien da wohl nicht so schnell zu verschwinden. Ich klatschte mir nur eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht mit der Hoffnung, dass ich wenigstens danach wieder unter Menschen gehen konnte. Ein weiterer Blick in den Spiegel sagte mir, dass das nichts gebracht hatte. " Du siehst ziemlich fertig aus.", tauchte Kira plötzlich hinter mir auf und ließ mich zusammen fahren. Einmal tief durchatmend schaute ich sie im Spiegel an. " Ich fühle mich, als hätte mich ein Laster überfahren." " Na ja, könnte doch hinkommen.", scherzte Kira und griff sich ein Handtuch, welches unter dem Waschbecken lag, um sich die Haare abzutrocknen. Ich schüttelte auf ihren Kommentar nur den Kopf und entkleidete mich dann selbst, um auch duschen zu gehen. Das warme Wasser tat unheimlich gut und ich musste bei der angenehmen Wärme schon regelrecht aufpassen, dass ich nicht wieder einschlief. Also stellte ich das Wasser etwas kälter und stieg dann wieder aus der Dusche. Mit einem großen Handtuch bekleidet, setzte ich mich auf den Wannenrand und trocknete mich ab, während ich Kira beobachtete, die schon ihre Kleidung an hatte und sich mit Gackts Schminksachen einfach schminkte. Würde er eh nicht rausbekommen. " Was denkste, ob die immer noch vor der Tür stehen?", fragte Kira auf einmal und drehte sich mit einem breiten Grinsen zu mir um. Ich lachte nur kurz auf: " Oh, ich denke schon." Da ging Kira auf die Badtür zu und legte ihre Hand auf den Türgriff, bevor sie sich noch mal zu mir umdrehte. " Na, dann werden wir uns mal von deiner Richtigkeit überzeugen, sage ich." Leise öffnete sie die Tür einen kleinen Spalt und ich konnte von meiner Position aus schon erkennen, dass Hyde neben der Tür auf dem Boden saß und sich an die Wand lehnte. " Gackt?", fragte ich nur leise Kira, welche darauf auf die andere Seite der Tür zeigte. Na, nett. Die Männer saßen also draußen, wie erwartet, links und rechts vor der Tür. Da winkte Kira mich zu sich ran. " Sei mal ganz ruhig." Kein Ton war mehr zu vernehmen, als ich Hydes Stimme vernahm. Sie war aber schon so leise, dass man ganz genau hinhören musste, um zu verstehen, was er da Gackt mitteilte. Warum spielten die nicht gleich stille Post? " Die reden über Masa.", flüsterte Kira mir zu und versuchte Hydes Lautstärke nicht zu übertreffen. " Was?", jetzt wurde das ganze doch interessant und ich verfluchte mich, dass ich kaum ein Wort Japanisch konnte. Aber zum Glück konnte Kira das ja. ~*~ " Du solltest mit ihm reden.", meinte Hyde zu Gackt und schaute dabei leicht zu ihm rüber. " Ich habe doch schon mal mit ihm geredet und er meinte, dass es nicht an mir liegen würde.", klang er sehr bedrückt. " Er hat doch nicht die Band verlassen, weil es schon immer sein größter Wunsch war allein durchzustarten." " Ach, ich weiß nicht, was ich von ihm denken soll. Ich will ihn einfach wieder zurück. Er fehlt nicht nur mir, sondern auch den anderen. Ohne ihn fehlt einfach was.", seufzte Gackt und streckte seine Beine aus, so, dass ich sie nun sehen konnte. " Er wirkte gestern aber auch etwas unglücklich. Ich denke, dass sein Ausstieg wirklich andere Gründe hatte." " Selbst, wenn es so sein sollte. Wieso sagt er mir dann nicht die Wahrheit? Ich würde es ihm doch nicht übel nehmen. Mich hier im Unwissen zu lassen, macht mich einfach irre." " Ich sag nur, redet. Ihr müsst euch einfach noch mal treffen oder fahr einfach zu ihm und klärt das.", schaute Hyde nun direkt zu Gackt und man konnte ein wehleidiges Lächeln auf seinen Gesichtszügen sehen. Darauf schloss ich wieder leise und unauffällig die Tür. Ich hatte für meinen Fall genug gehört. Gackt und Masa hatten also Probleme. Das war mir ja schon klar gewesen, als Gackt letzten Abend das erste Mal auf uns getroffen war. Masa schien da ja auch nicht wirklich begeistert gewesen zu sein, dass er mit zu Chacha gehen sollte. " Und?", fragte Lily neben mir und ging dabei rüber zur Dusche, um sich ihre Klamotten zu nehmen und sich dann wieder anzukleiden. Ich erzählte ihr von dem Gespräch und versuchte es so gut wie möglich detailgetreu wider zu geben, während ich mir die Zähne putzte. " Was denkst du jetzt?", zog Lily sich ihr schwarzes T- Shirt über. " Ich weiß nicht. Ich hab so das Bedürfnis mal etwas Amor zu spielen und somit etwas am Rad zu drehen." " Du willst denen unter die Arme greifen? Meinst du nicht, dass das etwas riskant wird? Wer sagt überhaupt, dass wir überhaupt noch Kontakt zu ihnen haben werden, wenn wir diesen Palast verlassen?", überhäufte mich Lily mit Fragen und machte mir die Sache damit auch nicht leichter. Ja, schon. Sie hatte Recht, aber mir kribbelte es so in den Fingern. " Würdest du mitmachen?", drehte ich mich zu ihr um. " Also ich würde gerne Masa und Gackt zusammen sehen." " Du bist krank!", schüttelte Lily ihr Haupt. " Ich weiß, aber danke noch mal für die Bestätigung.", lächelte ich verschmitzt zurück und lehnte mich gegen das Waschbecken. " Ich meine, du willst hier Gackt und Masa verkuppeln. Was, wenn die das überhaupt nicht wollen?" Also Lily machte sich langsam für meinen Geschmack viel zu viele Gedanken. Wo war ihr Sinn für Abendteuer geblieben? Sie hatte ihn wohl beim Betreten dieses Hauses draußen gelassen. " Wir werden niemals wissen, ob sie das wollen, wenn wir es nicht versuchen. Komm, gib doch zu, dass du deinen Liebsten glücklich sehen willst." " Phh, meinen Liebsten. Das nennt man Erpressung.", schnaubte Lily. " Ich und Erpressung. Nun, komm schon. Sag, ja!", setzte ich den besten Bettelblick auf, den ich in meinem Repertoire fand. Lily schaute mich noch einen Moment nachdenklich an. Sie schien Pro und Kontra genau abzuwiegen. "Okay, aber auf deine Verantwortung!", meinte sie schließlich. " Jaaaaaaa!", sprang ich ihr an den Hals vor Freude. " Ich muss irregeworden sein.", schüttelte Lily nur den Kopf. " Du bist nicht irregeworden, du bist es schon lange.", konnte ich es mir irgendwie nicht verkneifen. Worauf Lily mir nur liebevoll in die Seite knuffte und ich mich somit von ihr löste, aber nicht ohne ihr noch einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Ich weiß nicht, aber es ist für uns nie etwas Ungewöhnliches, wenn sich unsere Lippen treffen. Es hatte sich damals durch einen Zufall so eingebürgert. Ich machte darauf einige Schritte zurück, bevor ich mich zu umdrehen gedachte, um dann endlich aus dem Bad zu gehen, damit die " Bettler" vor der Badtür auch noch rein durften. Doch so schnell sollte das dann doch nichts werden. Na ja, war ja auch nicht zu dem Zeitpunkt mein Problem. " Wie willst du diesen ganzen Kram jetzt eigentlich angehen, wenn ich das noch wissen dürfte. Denn von deinen spontanen Aktionen halte ich ja nicht sehr viel, so weit du weißt.", hielt Lily mich nämlich zurück. " Ähm, was genau. Willst jetzt einen Schlachtplan hören?", drehte ich mich wieder um. " Joa, könnte man so sagen. Wenigstens eine kleine Idee?" " Ich denke, dass sich jeder einen der beiden schnappen sollte. Das heißt, du nimmst Masa und ich Gackt." " Ach, nein. Wir haben das also jetzt einfach so festgelegt.", sah sie mich etwas empört an. " Was ist denn daran so schlimm? Jeder versucht einfach von hinten herum an den anderen ran zu kommen und ihm dann einen letzten Schubs zu geben, damit er dem Liebsten theoretisch sofort in die Arme fällt." " Deine Theorie ist ja ganz nett, Kira. Und jetzt zur Praxis. Also, wie lautet dein richtiger Plan?" " Das ist mein richtiger Plan." Sag mal, wollte dich mich verarschen? Das war nicht die Lily, die ich kannte. Meine Lily hätte sofort " Hier!" gebrüllt. " Nicht wirklich, oder? Was ist mit einem Plan B? Vielleicht klingt der ja etwas sinnvoller." " Es gibt noch keinen Plan B, jetzt jedenfalls noch nicht. Nun komm, Lily. Sei doch keine Spielverderberin. Das ist doch vorerst ein guter Plan, und wenn der am Ende doch nicht aufgehen sollte, dann tüfteln wir halt noch einen Plan B aus." " Am Ende? Nicht so früh!!!" " Dann eben heute Abend im Hotel. Okay?", setzte ich einen bettelnden Blick auf und hoffte einfach, dass Lily sich endlich überzeugen ließ. " Was macht dich eigentlich so sicher, dass das funktioniert. Ich komme mir bei der Sache selten dämlich vor." " Sicher war ich mir noch nie, wenn ich was getan hab und bis jetzt ist trotzdem immer was Sinngemäßes raus gekommen. Und, wieso dämlich? Das Problem hattest du noch nie." " Ach, man. Lass uns nachher weiter drüber reden.", winkte Lily nur ab und ging an mir vorbei zur Tür. " Ey, Lily, komm." " Nein!", trat sie aus der Tür. " Du bist eine Spielverderberin. Was ist denn los?", ging ich ihr nach und ignorierte einfach mal die Personen links und rechts neben mir. " Nichts, also leck mich!", verschwand sie in Richtung Wohnzimmer. " Später vielleicht.", rief ihr noch etwas lauter nach. Ich verstand sie nicht. Was hatte sie nur für ein Problem. Sonst haben wir doch auch immer alles durchgezogen. Na ja, könnte ja sein, dass sie sich noch um entscheidet. Als Lily nicht mehr zu sehen war, drehte ich mich zu den Männern um, die mich etwas verdattert anblickten. Der Anblick der beiden, wie sie so neben der Tür saßen, war echt funny. Nebenbei fiel mir mal so auf, dass Hyde Glück gehabt hatte, dass die Tür ins Bad aufging. Hätte schmerzhaft werden können. " Einer von euch sollte dann mal ins Bad, sonst sitzt er noch länger.", machte ich sie aufmerksam, dass das Bad nun wieder frei war, da sie mich immer noch sprachlos anschauten. Da sprang Hyde auf und rannte ins Bad, bevor Gackt auch nur mit der Wimper zucken konnte. " Hey, nein, Hyde!", reagierte Gackt darauf schnell, aber nicht schnell genug, da Hyde vor seine Nase die Tür zuwarf. " Zu spät!", hörte man, dass Hyde sich innerlich einen wegkicherte. " Shit.", ließ Gackt sich wieder an der Wand hinunter gleiten, um dort weiter zu warten. Irgendwie tat der Mann mir schon leid. In seinem eigenen Haus einfach unterdrückt zu werden. Mmh, Einzelschicksal. Kapitel 7: " Cage " ------------------- Hier,wie versprochen schon der nächste Teil. Is diesmal auch beta-gelesen, wofür ich meine Betaleserin hiermit danke. Euch viel Spaß beim Lesen und danke für die kommis. Freu mich auch weiterhin über Lob und Kritik. sayonara Ohne weitere Worte ging ich dann Lily nach und traf sie auch wie erwartet im Wohnzimmer. Dort saß sie auf der Couch und trank einen Kaffee. Ich setzte mich dazu und ehe man sich versah, saßen wir letztendlich zu Viert dort und aßen Frühstück. " Und, was macht ihr heute noch so an diesem heißen Tag?", fragte Hyde uns, nachdem er einen Bissen von seinem Brötchen genommen hatte. " Keine Ahnung. Also erst einmal werden wir zurück ins Hotel fahren, da ich unbedingt aus diesen Klamotten raus möchte. Zum Weggehen sind sie ja ganz nett, aber so auf Dauer und bei dem Wetter können sie schon ganz lästig werden.", zeigte Lily auf ihr Lederhose. Und ich konnte nur zustimmend nicken, denn mir ging es in meinem Lederrock nicht anders und, dass mein Oberteil ebenfalls aus Leder war, machte mir die Zustimmung nur noch leichter. " Dann denke ich, dass wir noch etwas durch Tokyo fahren. Wir wollten uns noch einige Sehenswürdigkeiten anschauen." Ich bewunderte Lily immer wieder für ihr fließendes Englisch. Ihr Vater war nämlich Kanadier und bei ihr wurde zu Hause deshalb fast nur Englisch gesprochen. Sie lebte mit ihrem Vater allein, da ihre Eltern sich damals getrennt hatten. Lily hatte noch einen Bruder gehabt, der bis zu seinem 19ten Lebensjahr bei ihrer Mutter gelebt hatte. Lily hatte damals nach ihrem Abitur ihren Vater allein gelassen. Sie wollte einfach ihren Beruf als Choreographin nachgehen und sich dabei nicht laufend von ihrem Vater anhören müssen, dass es nichts Gescheites wäre. Er wollte sie lieber als Anwältin sehen oder als Medizinerin, so wie ihr Bruder Chirurg war. Nebenbei hatten Lily, ihr Bruder und ich eine kleine Band. Wir hatten uns einmal im Monat eine kleine Halle gemietet, um dort etwas zu spielen. Wir besaßen alles was man brauchte und das Spielen war einfach immer eine willkommene Ablenkung gewesen, um uns von dem täglichen Stress zu erholen. Ich selbst war mit beiden Eltern aufgewachsen und war auch ein Einzelkind. Lily war für mich eine Schwester und Freundin, deshalb hatte ich nie ein Geschwisterkind vermisst. Mit 18 Jahren haben meine Eltern mich rausgeschmissen, da sie mich nicht mehr wollten. Da ich mir keine Wohnung leisten konnte, mit meinem Nebenjob, nahm ich das Angebot von Lilys Bruder an und zog bei ihm für ein Jahr ein, somit hatte ich eine Bleibe bis ich mein Abitur in der Tasche hatte. Danach machte ich meine Ausbildung bei der Plattenfirma BMG und wurde dann zu einer Tochterfirma der JVC Victor, einer japanischen Plattenfirma, versetzt. Auf ihren Wunsch, und auch irgendwie auch auf meinem, lernte ich Japanisch und konnte es mittlerweile so gut, dass ich Lilys Englisch Konkurrenz machte. Jetzt hatte ich ein Angebot der JVC Victor in Japan bekommen. Sie suchten einen neuen Mitarbeiter aus Deutschland, da sie für geschäftliche Beziehungen einen Deutsch sprechenden Mitarbeiter brauchten und einen, der gleichzeitig gut Japanisch konnte. Da kam meine Chefin auf mich und nun war ich hier und sollte nächste Woche meinem neuen Chef gegenüber treten. Ich wollte schon immer nach Japan, um dort mein restliches Leben zu verbringen und nun bot sich mir diese einmalige Chance. Dennoch weiß ich nicht, wie ich das Lily beibringen soll. Wir haben bis jetzt immer alles gemeinsam gemeistert. Sind durch alle Hochs und Tiefs gewandert. Nur, wenn ich jetzt in Japan sein würde, dann wäre das kaum noch möglich. Ich könnte sie nie mehr so in den Arm nehmen, wie ich es jetzt und in der der Vergangenheit tun konnte. Wir kennen uns jetzt 19 Jahre und ich kann mich einfach so gut wie gar nicht daran erinnern, dass wir jemals über eine so lange Strecke für längere Zeit getrennt waren. Okay, ich war 26 Jahre und konnte mich nicht einmal selbst durchs Leben quälen. Doch so war es einfach nicht. Ich machte mir weniger Sorgen um mich, eher um Lily. " Wir sollten dann mal aufbrechen.", riss Lily mich aus meinen Gedanken. Ich warf ihr ein Lächeln zu und erhob mich dann, so wie die anderen. Zusammen gingen wir zur Tür und zogen uns an, als Hyde uns auf einmal anbot uns zum Hotel zu fahren, da er sowieso noch zu Tetsu musste und am Hotel vorbei fuhr. Uns kam das ganz recht. Zudem wusste ich nicht mal, wo wir hier genau waren. Als ich aus dem Haus trat, sah ich, wie Gackt Lily eine Visitenkarte in die Hand drückte. ~*~ " Hier. Würde mich freuen, wenn wir uns wieder sehen.", gab Gackt mir seine Visitenkarte. " Du bist mutig wildfremden Leuten einfach deine Visitenkarten zu geben.", lächelte ich und war innerlich so froh, dass ich Gackt und den Rest mit Kira getroffen hatte. Sie waren es einfach wert gekannt zu werden. " Ich denke, dass man euch beiden nicht mehr als fremd beurteilen sollte. Dafür haben Hyde und die anderen euch viel zu gern. Hat uns Spaß gemacht gestern Abend und mein morgen war auch mal wieder ganz anders als sonst.", grinste er zurück. " Gut, wir werden mal. Ich denk über dein Angebot hier nach.", wedelte ich mit der Visitenkarte. Obwohl ich wusste, dass wir uns wieder melden würden, ließ ich ihn es nicht wissen. Ich weiß nicht warum, mir war einfach so danach. " Einen schönen Tag noch.", wollte ich mich umdrehen, als Gackt mich am Handgelenk zurückzog und ich dann seine weichen Lippen auf meiner Wange spürte. Darauf musterten mich seine blauen Augen und schienen abzuschätzen, wie ich nun reagierte. " Sayonara!", flüsterte er dann und ich lächelte noch mal, bevor ich mich umdrehte und zu Kira und Hyde ging, welche schon im Auto saßen und auf mich warteten. Dort angekommen, setzte ich mich neben Kira auf die Rückbank und schaute noch mal zu Gackt bis wir aus der Sicht des Hauses kamen. Ich weiß nicht, wie lange wir gefahren waren, aber ich war erleichtert, als wir endlich am Hotel ankamen. Hyde parkte an der Straßenseite und drehte sich dann zu uns um. " Also, ihr Süßen, Endstation." " Danke für das Fahren.", reichte Kira ihm die Hand. " Gern geschehen. Habt ihr morgen Zeit? Dann würde ich euch gerne abholen und euch meinen Jungs vorstellen. Wir haben nämlich morgen ein Treffen zur Probe." Ich schaute zu Kira, welche mich ebenfalls anschaute. Und, als wir derselben Meinung zu sein schienen, nickte ich Hyde annehmend zu. Sein Lächeln wurde zu einem Grinsen und ich wollte lieber nicht wissen, was er in seinem Hinterstübchen so gerade ausheckte. " Schön. Dann hole ich euch morgen so gegen 12 Uhr ab. Okay?" " Sehr gut. Dann kann ich wenigstens ausschlafen", gefiel mir die Uhrzeit. " Gut, dann warte ich morgen in der Empfangshalle." " Mutig!", lächelte Kira und sprach dabei das aus, was ich mir selber gerade dachte. Na, wenn er da mal nicht erkannt würde. " Na, dann.", schüttelte auch ich Hydes Hand zum Abschied und stieg dann mit Kira aus dem Wagen. Hyde fuhr gleich weiter und wir versuchten uns darauf so schnell wie möglich auf den Weg in unsere Hotelzimmer zu begeben. Dort kamen wir auch auf schnellstmöglichem Wege an, das hieß, dass Kira und ich die Treppe nahmen, da der Fahrstuhl nicht kam und wir absolut keinen Bock hatten ewig zu warten, wo wir nur in den zweiten Stock mussten. Oben angekommen, ging jeder zu seiner Tür. Ich warf noch einen kurzen Blick zu Kira rüber, als ich meine Tür aufgeschlossen hatte. Diese erwiderte jedoch nur mein sanftes Lächeln und verschwand ohne ein weiteres Wort in ihrem Zimmer. Ich tat es ihr Sekunden später gleich und ließ mit einem tiefen Seufzer die Tür hinter mir ins Schloss fallen. Mein nächster Weg war zum Fenster, da in diesem Zimmer kompletter Sauerstoffmangel herrschte. Kaum hatte ich das Fenster geöffnet, kam mir gleich eine große Hitzewelle entgegen. Hätte ich denn etwas anderes erwarten sollen? Ich schaute noch eine Weile aus dem Fenster und ging dann ins Bad, um dort erst einmal meine Sachen loszuwerden und mir dann eine Ladung Wasser ins Gesicht zu hauen. Das Wetter in Tokyo schien fast unerträglich. So einen Sommer hatten wir in Deutschland das letzte Mal vor 10 Jahren. Die Sachen losgeworden, suchte ich mir aus meinem Koffer und Schrank was Neues. Ich entschied mich für ein schwarzes Kleid, das im Nacken und Rücken durch Schnüre zusammengehalten wurde. Darin fühlte ich mich dann auch endlich wieder wie ein Mensch. Jetzt stand ich in meinem Zimmer und wusste nicht so recht wie weiter, also machte ich erst einmal etwas Musik an und schnappte mir dann eine kühle Wasserflasche, um mich mit ihr auf dem Bett nieder zu lassen. Dort sank mein Körper fast automatisch rückwärts in die Kissen und ließ mich meine Augen schließen. Die letzten Stunden taten vor meinen geistigen Augen noch mal Revue passieren und es hinterließ ein angenehmes Gefühl in meiner Magengegend. Hinzu kam noch ein entsprechendes Lächeln und ich fühlte mich so leicht wie noch nie zuvor. Ich wollte eigentlich nicht daran denken, doch es war schon viel zu lange her, dass ich mich so frei gefühlt hatte. Um genau zu sein, war es etwa 6 Jahre her. Kira, ich und mein Bruder hatten einen Auftritt in einem Club angeboten bekommen und wir hatten ihn natürlich ohne zu Zögern angenommen. Wir hatten damals " Drain" von X-Japan gespielt. Endlich konnten wir das tun, was wir schon immer wollten. Auf der Bühne zu stehen und den Leuten mit der Musik, die wir spielten etwas Gutes zu tun, war besser als jede Droge und der absolute Wahnsinn. Nach unserem kleinen Auftritt, hatten Kira und mein Bruder noch etwas getrunken. Ich hielt mich extra zurück, da ich mit meinem Bruder noch nach Hause fahren musste. Kira selbst wollte noch zu einer Freundin. Ich war und bin heute immer noch froh, dass Kira nicht mitgefahren war, dennoch was es allgemein der beste und gleichzeitig schlimmste Tag meines Lebens und ich werde ihn immer eingebrannt im Herzen bei mir tragen, wo er mir auf der einen Seite Kälte und Traurigkeit sowie auf der anderen Seite Wärme und Glücksgefühl vermitteln wird. Ich wurde abrupt aus meinen Erinnerungen gerissen, als jemand hart gegen meine Zimmertür hämmerte. Ich wusste, ohne zu gucken, dass es Kira war. Also bat ich sie mit einem: " Nun, komm schon rein!", in mein Zimmer, was sie auch sofort tat. Mit ihrem Laptop unterm Arm und einem breiten Grinsen im Gesicht, kam sie auf mich zu und setzte sich auf das Bett. " Ich hab was Neues für dich. Habe ich gerade gefunden und, da wir ja schon eine Weile danach suchten.", klappte sie ihren Laptop auf und der Bildschirm schaltete sich wieder ein. Vor meiner Nase tauchten einige Noten auf. Beim genaueren Hinsehen entpuppten sie sich als die Noten für das Basssolo von Toshiya, dem Bassisten der Band Dir en grey, aus dem Song " Cage". Kira und ich hatten schon Ewigkeiten danach gesucht, dass wir irgendwann aufgehört hatten darauf zu achten wie lange wir das eigentlich schon taten. Mit einem Jubelschrei und Tränen in den Augen warf ich mich Kira an den Hals und begann zu weinen. Diese Noten bedeuteten mir so viel, dass mir das Herz wehtat. " Hey..., schon gut.", strich Kira mir tröstend und liebevoll über den Kopf und Rücken. " Hätte ich gewusst, dass es dich zum Weinen bringt, dann hätte ich damit gewartet.", schien sie ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich konnte nur den Kopf schütteln, da ich nicht wollte, dass sie wegen mir ein schlechtes Gewissen bekam. Mich hatte doch einfach nur die Freude übermannt. " Schon gut!", schluchzte ich in ihr T- Shirt, was sie jetzt trug. Dann schaute ich ihr in ihre grünen Augen und lächelte. " Ich bin so glücklich. Oh, Gott....ich dachte, dass wir die Noten niemals finden würden, dabei habe ich es ihm doch versprochen einen Solopart von Totchi mal auf der Bühne zu spielen.", liefen wieder einige Tränen über meine Wangen, ohne, dass ich es recht mitbekam. Erst Kiras sanften Finger, die meine Tränen fortwischten, machten mich auf diese aufmerksam. " Komm her!", zog mich Kira dann auf das Bett und zog mich in eine Umarmung. So schliefen wir dann ein. ~*~ Es schien mitten in der Nacht, als ich aufwachte. Ein Blick auf meine Armbanduhr bestätigte mir das nur noch und sagte mir, dass es 3 Uhr war. Lily lag noch immer neben mir und hatte eine Art Schutzhaltung eingenommen, die Arme um ihren Oberkörper geschlungen und die Beine soweit es ging angezogen. Da fiel meine Aufmerksamkeit auf meinen Laptop, der sich schon in den Standbymodus geschalten hatte. Vorsichtig lehnte ich mich über Lily, um sie nicht zu wecken und schnappte mir das Teil. Dann lehnte ich mich gegen die Wand am Kopfende und begann etwas zu gucken, was ich schon an Musik auf dem Rechner gesammelt hatte. Es war eine Menge. Leise machte ich mir das Album " Crescent" von Gackt an und las mir dann einige Worddokumente durch. Dabei stieß ich auf unbeendete Verträge, die ich nun, aus Langeweile, begann zu beenden. Irgendwann fielen mir dann doch wieder die Augen zu und öffneten sich erst wieder, als ich Lily neben mir mit einem: "Nein!", aufschreien hörte. Diese rannte wie aufgescheucht durch das Zimmer. " Was denn los?", meinte ich nur verschlafen. " Hast du mal rein zufällig auf die Uhr geschaut?", zeigte sie auf den Wecker, der auf ihren Nachtschrank stand. Ich wandte meinen Blick ebenfalls dorthin und sah, dass es 11:30 Uhr war. " Ja, und?", verstand ich jetzt nicht so recht. Da kam nur ein Kissen von Lily auf mich zugeflogen, was ich aber noch abfangen konnte, bevor es mein Gesicht plätten konnte. " Hyde! Verdammt hast du ein Kurzzeitgedächtnis?", schrie sie so plötzlich, dass es mich zusammenzucken ließ. Hyde?? Musste ich überlegen. " Shit! Das Treffen!", sprang ich auf einmal wie von einer Tarantel gestochen vom Bett und hechtete aus Lilys Zimmer in meines, um mich fertig zu machen. In meinem Zimmer stürmte ich das Bad und machte mich in Rekordzeit fertig und zog mich ebenfalls so schnell um. Es war kurz vor 12 Uhr, als Lily an meiner Tür klopfte und dann einfach hereinkam. " Fertig?", stellte sie meinen Laptop, den sie wieder rübergebracht hatte, auf den Couchtisch. Ich strich mir noch mal schnell durch die Haare und nickte dann. " Gut, dann mal auf ins Gefecht.", ging Lily aus dem Zimmer, worauf ich ihr natürlich widerstandslos folgte. Da die Aufzüge mal wieder nicht kamen, nahmen wir zum wiederholten Male die Treppe und hechteten in die große Empfangshalle, wo Hyde in einem der Sessel saß und auf seine Armbanduhr schaute. Waren wir zu spät? Ein Blick auf die große Uhr der Halle verriet mir, dass wir pünktlich auf die Minute waren und somit gingen wir schnurstracks auf den Wartenden zu. Kapitel 8: Laruku ----------------- Okay, hier ist der neue Teil. Hat mir irgendwie tierisch nerven gekostet den zu schreiben. Warum auch immer. Ich danke mal wieder meine Beta-Leserin und bedanke mich ebenso herzlich für die Kommis. Nun aber viel Spaß beim Lesen!!!! sayonara Hyde blickte auf, als wir auf ihn zugingen und man sah auch sofort ein erleichtertes Lächeln auf seinem Gesicht. " Pünktlich.", reichte er mir die Hand und tat es bei Lily dann gleich. " Tja, einer unserer ungeahnten, positiven Eigenschaften.", scherzte Lily und schaute sich dann um. " Hat dich noch keiner entdeckt?" " Bestimmt. Ich bin dem Jenigen auch unheimlich dankbar, dass er mir noch nicht auf den Senkel gegangen ist. Und ich würde euch, zu eurem eigenen Wohl, vorschlagen, dass wir uns sofort auf machen. Es wäre nicht so schön, wenn man uns morgen zusammen auf dem Titelblatt wieder sehen würde.", schlug Hyde vor und wir stimmte ihm zu, bevor wir ihm aus dem Hotel folgten und dann in einer Seitenstraße in sein Auto einstiegen. Lily und ich setzten uns wieder nach hinten, da man sich dort wesentlich wohler zu dem Zeitpunkt fühlte. " Ich hab Tetsu versprochen ihn abzuholen. Also, wenn ihr nichts dagegen habt, dann fahren wir noch schnell bei ihm vorbei.", schaute Hyde mich im Rückspiegel an. " Nö, ist kein Problem. Kannst uns ruhig etwas durch Tokyo fahren. Man sieht diese Stadt ja nicht immer." Noch nicht, dachte ich mir. Ich konnte mich noch gar nicht richtig mit den Gedanken anfreunden, dass Japan bald meine Heimat werden würde. Das war alles viel zu wahnsinnig. Es dauerte nicht lange, und Hyde parkte den Wagen auf einem Parkplatz, der zu einem bestimmten Wohnblock zu gehören schien. Also einer von der reichen Sorte. " Okay, ich geh schnell hoch, bin gleich wieder da. Also nicht weglaufen.", drehte Hyde sich noch mal zu uns um, bevor er mit einem Lächeln aus dem Auto stieg und sich dann seine Sonnenbrille aufsetzte. Lily und ich schauten ihm noch nach, bis er in dem Aufgang verschwand und schauten uns dann fragend an. ~*~ Im Auto war es brütend heiß und mir lief schon regelrecht der Schweiß in Bächen den Rücken runter. " Gut, da wir ja jetzt unter uns sind, gehen wir mal in den interessanten Teil über.", lehnte Kira sich plötzlich vor und schaute mir tief in die Augen. Ich konnte darauf nur etwas ängstlich gucken, da mir Kiras Blick doch etwas Angst machte. Kira lachte darauf nur. " Schon gut. Nicht was du jetzt denkst. Ich dachte eher an unseren Plan, was Masa und Gackt angeht." Okay, jetzt konnte ich echt nur erleichtert ausatmen. Hätte sie das nicht etwas eindeutiger sagen können? Ich hasste Kiras zweideutige Anspielungen. " Dann schieß mal los." " Gut, also ich hatte ja eine Nacht drüber schlafen können und ich habe mir das jetzt folgender Maßen überlegt. Ich würde sagen, dass du dich an Gackt ranschmeißt, während ich mir Masa kralle.... ." " Stopp, stopp! Hattest du gestern nicht letztens noch gesagt, dass ich mich an Masa halten soll? Was ist passiert?", war ich nun total verwirrt. " Na ja, ich hatte da ja noch nicht gesehen, wie vertraut du mit Gackt umgehst." " Was soll das denn jetzt schon wieder für eine Anspielung sein?" " Nichts, nichts. Okay, auf jeden Fall werden wir erst einmal versuchen aus jedem was Brauchbares heraus zu bekommen. Was, das musst du selbst entscheiden, denn das Ziel der Mission ist ja klar.", ich konnte nur verstehend nicken. Soweit war das alles ja auch noch einfach. " Jut, und, wenn das alles soweit ist, dann gucken wir anhand der Informationen, was wir machen können, um sie zusammen zu führen. Ich weiß nicht, bei einem Essen oder einem Treffen bei einem von ihnen zu Hause. Irgendwie so.", lehnte Kira sich zurück. Mein Blick wurde von verstehend nun zu skeptisch. Ich fand die ganze Idee immer noch total absurd. Dennoch hatte das alles ja schon einen gewissen Reiz, also ließ ich mich wieder mal mit einem festen Nicken auf das Spielchen ein und lehnte mich dann ebenfalls zurück. " Hier ist es definitiv zu ruhig.", sprang Kira plötzlich auf und beugte sich vor, zwischen den Vordersitzen, um an das Radio zu gelangen. Als sie es hatte, ertönte irgendein Nachrichtensender. Ich verzog nur das Gesicht und meinte, dass Kira das bloß wegmachen sollte. Sechs Radiosender später, hatten wir dann mal was passendes und der Moderator nahm nur die Worte " Dir en grey" und " Taiyou no ao" in den Mund, und schon fingen Kira und ich an vergnügt Kyo bei seinem Gesang zu unterstützen. Wir waren so in den Gesang vertieft, dass wir gar nicht bemerkten, dass Hyde und Tetsu die Autotüren öffneten. Erst als das Lied endete und Hyde sich räusperte, blieb mir der letzte Ton regelrecht im Halse stecken. Da begannen Hyde und Tetsu zu klatschen, worauf Kira und ich nur lachen konnten. " Na, dass ist doch mal eine tolle Bekanntschaft.", reichte Tetsu uns die Hand. " Und ihr seid also die beiden, die Hyde bei Gackt kennen gelernt hat?" " Joa, sieht so aus. Und jetzt bekommen wir ihn einfach nicht mehr los.", tat Kira gespielt, worauf Hyde nur etwas erstaunt guckte. Das schien er jetzt nicht von Kira erwartet zu haben. " Ach, das kennen wir. Uns geht das da kein bisschen anders.", kniff Tetsu Hyde in die Seite. " Pass auf was du sagst.", waren Hydes Worte nur darauf, die mit einem breiten Grinsen begleitet wurden. Dann fuhr Hyde endlich los und hielt sinnvoller Weise vor einem kleinen Gebäude, welches recht weit entfernt, am Rande von Tokyo stand. Als wir alle ausgestiegen sind, gingen wir in das Gebäude. Auf halbem Wege kam uns schon Ken entgegen. " Na, ihr. Seid ja heute mal richtig pünktlich.", begrüßte er Hyde und Tetsu, bevor er sich mit dem nächsten Satz an uns wendete. " Ihr solltet wohl immer in solch einer netten Begleitung zur Probe kommen.", gab er uns die Hand. " Das sind Lily und Kira.", kam es von Hyde. " Hab sie bei der Feier von GacktJob kennen gelernt." " Masa hat uns mehr oder weniger aufgegabelt.", meinte Kira weiter und ich musste dabei unverzüglich an Masas Versuch denken mich ins Krankenhaus zu bringen. " Gut, dann immer mir nach. Yukihiro ist auch schon da.", ging Ken vor und wir folgten ihm brav wie Küken ihrer Mutter. Nachdem wir uns auch mit Yukihiro bekannt gemacht hatten, begannen Laruku mit der Probe. Sie hatten angeblich einen Fernsehauftritt in 3 Tagen, so wie Hyde es vorhin noch verkündet hatte, bevor der Raum mit dieser unglaublich harmonischen Musik erfüllt wurde. Kira und ich hatten uns auf die Stühle verzogen, die an einer Wand standen und lauschten den Männern. Hydes Stimme war einfach was ganz anderes, wenn man sie live hörte und ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass ich es noch nie live gehört hatte. Wie denn auch? L 'arc en ciel waren nie in Deutschland bzw. Europa und ich war auch zum ersten Mal in Japan. Gute 2 Stunden später und etwa 3 Grad mehr im Raum, machten Laruku eine Pause. " Lily?", zeigte Hyde auf die Wasserflaschen, die neben mir ordentlich in einem Kasten verstaut waren. " Schmeißt du mal welche rüber?" Das tat ich auch und schaffte es auch, dass ich dabei weder jemanden abwarf, noch irgendetwas anderes traf, das heile bleiben sollte. Kira hatte sich derweil schon fast vom Stuhl runterrutschen lassen und legte nun ihren Kopf über die Stuhllehne in den Nacken. " Darf ich mal?", ging ich selbst auf die Bühne und hatte die feste Absicht endlich mal wieder auf der Bassgitarre etwas zu spielen. Dabei lief ich auf die Bassgitarre zu und zeigte auf sie, während ich Tetsu fragend anschaute. " Sicher!", lächelte er und schien gespannt zu sein, was ich jetzt mit der Gitarre tat. Doch bevor ich anfing zu spielen, rief ich noch Kira auf die Bühne, die auch ohne zu zögern aufstand. Als sie neben mir stand, begannen wir schnell zu überlegen, was wir jetzt spielen. " Was hältst du von "Vanilla"? Das haben wir schon eine halbe Ewigkeit nicht gespielt.", machte Kira den Vorschlag. Stimmt. Es war jetzt sicher fast über ein Jahr her, dass wir es gespielt haben. Ich stimmte zu, denn für einen Song von GacktJob war ich so gut wie immer zu haben und ich wusste, dass der Song instrumental genial klang. Das aber auch erst seit Kira und ich es einige Male abändern mussten. Laruku hatten sich es derweil auf den Stühlen bequem gemacht und lehnten sich entweder auf ihnen vor oder zurück. Vorher den Schweiß von der Stirn wischend, setzte Kira dann an zum Spielen. Als ich darauf einsetzte, merkte ich, wie mir dieses Spielen gefehlte hatte. Es war schon einige Monate her, dass ich eine Bassgitarre in der Hand hatte. Kira und ich konnten uns an einer Stelle des Liedes leider auch nicht verkneifen Gackts Bühnenperformance nach zu machen, wobei Larukus anfingen laut zu lachen. Es war einfach unheimlich lustig und es machte auch unendlich viel Spaß sich auf der Bühne fallen zu lassen. Nur für die Musik zu leben. Die letzten Töne klangen aus und das erste, was den Raum wieder mit Leben füllte, war der Applaus von den Männern, die immer noch mit einem breiten Grinsen auf den Stühlen saßen. " Echt, klasse!", meinte Yukihiro und konnte kaum aufhören zu lachen. " Sagt mal, wo habt ihr denn so spielen gelernt?", lehnte Ken sich vor. Ich stellte darauf die Bassgitarre wieder hin und schaute dann zu Kira, die sich gerade Ken zuwandte. " Wir spielen schon lange. Wir hatten mal freizeitlich so etwas wie eine kleine Band. Die ist nur in den letzten Jahren aus mehren Gründen etwas zu kurz gekommen. Ein Grund dafür ist der Job, der viel Zeit auf beiden Seiten beansprucht.", setzte sie sich zu mir auf den Bühnenrand und hielt dabei die Gitarre weiterhin in den Händen. " Spielt ihr noch was, außer einer Leadgitarre und Bass?", fragte Hyde mit einem leichten Unterton und zeigte dabei auf Kens Gitarre, in Kiras Händen. " Lily spielt noch Schlagzeug, was sie, wie ich finde, besser beherrscht und ich spiele selbst noch Klavier.", antwortete Kira. " Was hattet ihr denn für eine Kindheit? Klingt ja, als wurdet ihr zum Musikunterricht genötigt.", schüttelte Tetsu den Kopf. " Keine Angst. Alles war freiwillig.", lachte ich und fand die Gesichter der Männer einfach zu süß. Nach einem fast nie endenden Gespräch, begannen Laruku dann noch mal ihre Probe auf zu nehmen, während ich mich mit Kira in ein Art Bad verzog, da die Hitze, trotz komplett offener Fenster, unerträglich zu sein schien. " Ich sterbe gleich.", lehnte ich mich an die kühle Wand an meinem Rücken, während Kira sich das Gesicht mit Wasser erfrischte. " Kannst du dazu rausgehen? Ich hab keinen Bock deine Leiche wegzuschaffen.", grinste Kira darauf nur. " Ha ha, sehr witzig.", zeigte ich ihr meinen Mittelfinger, worauf eine Ladung Wasser auf mich zukam und zwar als Wasserbombe verpackt. Ich konnte noch geschickt ausweichen, bevor sie an der Wand hinter mir mit einem lauten Knall zerplatzte und das Wasser sich auf Wand und Boden verteilte. " Zeig mir den noch mal und du bekommst noch eine Ladung.", hielt Kira drei weitere davon in ihren Händen. Wo hatte sie die denn jetzt her? Ich musste nicht genauer hingucken, um zu erkennen, dass sich es hierbei um Kondome handelte. Die sie aufgefüllt hatte. Manchmal kam Kira auf Ideen. Ich hatte jedoch keine weitere Chance nachzudenken, als Kira schon bedrohlich den Arm hob, um zum Wurf anzusetzen. Mein nächster Zug war die Tür, die ich auch weiterhin trocken erreichte. Mit Kira im Schlepptau betrat ich den Proberaum, rannte einige Male um die Instrumente auf der Bühne sowie um Ken, Yukihiro und Tetsu. Diese gingen nur in Deckung und versuchten trocken zu bleiben. Kira war mir gerade dicht auf den Fersen, als ich auf Hyde zu lief. Ich versteckte mich nur noch so gut wie möglich hinter ihm, als Kira eine Wasserbombe nach mir warf. Doch anstatt ich einen lauten Aufprall auf den Boden vernahm, war dieser eher dumpf gewesen. Ich musste nicht hinter Hyde hervortreten, um zu wissen, dass es Hyde erwischt hatte. Die anderen begannen auf einmal laut zu lachen. Mit einem schnellen Satz, stand ich vor Hyde, dem das Wasser das Kinn herunter lief. Kira hatte ihm genau im Gesicht getroffen und kugelte sich vor lachen mittlerweile fast auf dem Boden. Ich konnte bei diesem Anblick auch nicht mehr inne halten und brach in lautes Gelächter aus. Hyde schien das jedoch nicht so witzig zu finden und nahm Kira die beiden letzten Wasserbomben ab, worauf Kira nur laut schreiend davon rannte. Da schlich sich auch ein Grinsen auf Hydes Gesicht, das sehr nach Rache aussah. " Na, warte!", warf er eine Wasserbombe nach ihr, die jedoch an ihr vorbei flog und an der Wand abprallte. Er hatte aber jedoch noch eine und warf auch diese, bevor Kira den Raum durch die Tür verlassen konnte. Diese duckte sich natürlich gekonnt und gab die Flugbahn frei, worauf die Wasserbombe den Jenigen traf, der gerade unerwartet zur Tür rein kam. Sie traf diesen am Oberkörper und rutschte dann ganz langsam den Körper hinunter, wo sie dann mit einem sanften Platschen auf dem Boden aufkam. Kira fing darauf nur an zu lachen und schaute auf dem Boden kniend zu dem unverhofften Gast nach oben. Sie war wohl genauso sprachlos, wie ich, als sie den Gast sah. " Toshiya?", sagte ich mehr zu mir, als zu den anderen und wusste nicht, ob ich jetzt ernst sein oder lachen sollte. ~*~ Auf dem Boden kniend, konnte ich mir das Lachen nur schwer verkneifen. Toshiyas Gesicht war einfach zu göttlich. Kaum hatte ich zu ihm aufgeschaut, rannten mir auch schon die Tränen übers Gesicht, da ich einfach nicht aufhören konnte zu lachen und mir der Bauch mittlerweile weh tat, da ich ja versuchte das Lachen nicht nach außen dringen zu lassen. " Euch ist doch klar, dass diese Dinge nicht zur Wasserschlacht gedacht sind, oder?", sagte Totchi dann endlich mal etwas. " Nicht?", richtete ich mich auf und stand ihm jetzt genau gegenüber. Wir schauten uns einige Sekunden einfach nur an und schienen uns in den Augen des anderen zu verlieren, bis er mir mit einem: " Nein!", antwortete. " Du kannst mir dann ja sicher zeigen, wofür die dann gebraucht werden, nicht?", konnte ich mir es nicht verkneifen. Kapitel 9: What U See Is What U Get ----------------------------------- Ich habs vollbracht. Hier is das neue Kapitel. Danke für die Kommis. Hab mich gefreut. Danke auch an meine Beta- Leserin. Versuch mich mit dem nächsten Kapitel auch ranzuhalten. Viel Spaß jetzt beim Lesen! Sayonara * Toshiya schaute mich darauf nur an, als sich dann auf seinem Gesicht ein Grinsen breit machte. Okay, ganz ruhig Kira. Mein Herz begann bei diesem Anblick nur so zu rasen und ich musste schon zugeben, dass mir dieses Grinsen auf die eine oder andere Art und Weise Angst machte. Ich wollte gerade zu einer weiteren Frage ansetzen, als Hyde mir zuvor kam und sich somit an Totchi wandte. " Hey, Totchi was führt dich denn hier her?" " Ich wollte eigentlich nur meine Jacke holen, die ich gestern nach den Proben hier vergessen hatte. Ihr scheint euch hier ja prächtig zu amüsieren.", ging er bei den Worten auf Hyde zu und reichte ihm die Hand. Ich konnte nicht anders und musste Toshiya auf den Hintern starren, als er an mir vorbei ging. Er hatte aber auch einen geilen Arsch. Das konnte echt keiner abstreiten. Lily schien meinen Blick auf seinen aller Wertesten mitbekommen zu haben und machte mit ihrer Hand eine " Kopf ab - Bewegung", worauf ich ihr diesmal den Mittelfinger zeigte. Konnte ihr doch egal sein, dass ich ihn anschmachtete. Doch irgendwie schien ihr das ganz und gar nicht egal, da sie plötzlich zum Rennen ansetzte und auf mich zukam. Irgendwie war ich diesmal nicht schnell genug. Wer weiß woran es lag. Denn ehe ich mich versah, fand ich mich auf dem Boden wieder und Lily über mir. " Mach das noch mal.", zischte sie mir zu. Ich konnte nur grinsen. Waren wir jetzt nicht eigentlich quitt nach der Aktion im Bad? Lily stand darauf wieder auf und ließ mich dabei selbst wieder auf die Beine kommen. Ein Blick zu den anderen verriet mir, dass sie etwas geschockt waren, nur Totchi grinste immer noch vor sich hin. Also, wenn sein Grinsen nicht so im Gesicht erstarren sollte, dann sollte er sich schleunigst was einfallen lassen, oder sollten Lily und ich uns was einfallen lassen? " Beruhigt?", wandte ich mich an Lily, die ihre Haare gerade wieder ordnete und erneut hochband. " Was soll das Kira? Er ist eine Nummer zu groß für dich." Lily schien mal wieder ihre Mutterinstinkte raushängen zu lassen und machte das auch noch kluger Weise in Deutsch. " Das solltest du mal meine Sorge sein lassen. Ich sage dazu nur ein Wort und das lautet " Gackt".", versuchte ich ruhig zu bleiben. Ich hatte mit Lily schon massig von diesen " er ist nicht der Richtige" Gesprächen hinter mir, da kam man langsam in Übung. " Lass Gackt daraus. Er hat damit nichts zu tun und fällt gewiss nicht in diese Art von Gesprächskategorie.", ging sie dabei zur Bühne und setzte sich wieder auf den Bühnenrand. Toll, sie wollte ein Gespräch über Kerle? Sie konnte von mir aus gerne ein Gespräch über Kerle haben, und wenn es dabei um Gackt und Toshiya ging. Laruku und Totchi schauten uns nur mit fragendem Blick an. Doch die waren mir grade irgendwie gleichgültig. Lily hatte mal wieder die Spitzenposition in meinen Gedanken ergattert. " Ach, was? Sag bloß. Gackt hat gewiss was mit dieser Gesprächskategorie zu tun. Ich hab euch doch gesehen, als wir uns gestern früh von ihm verabschiedet haben." Die restlichen im Raum schienen bei Gackts Namen hellhörig zu werden und ich musste echt sagen, dass Lily Glück hatte, dass die anderen nichts verstanden. " Komm, Kira, sag mir nicht, dass du eifersüchtig bist. Außerdem was soll das? Es war nur ein Abschiedskuss und sicher nur wieder eines von Gackts Spielchen." Bei dem Wort Eifersucht konnte man regelrecht sehen, dass es Lily amüsierte. " Ich bin keineswegs eifersüchtig. Du könntest aber wenigstens so tolerant sein und mich machen lassen, was ich will. Wenn ich Totchi auf den Hintern starren will, dann mach ich das auch und werde mich davon auch nicht abhalten lassen.", versuchte ich die Worte so ruhig wie möglich über meine Lippen zu bringen, um das Gespräch bloß nicht in einem Streit ausarten zu lassen. Ich wusste von Lily, dass sie Zickenterror ebenso hasste wie ich. Toshiya blickte mich derweil schon etwas geschockt an, denn es war ja nicht zu überhören gewesen, dass sein Name gefallen war. " Ich bin tolerant, das weißt du. Aber du weißt genauso gut wie ich, dass das alles hier etwas....na ja...wie ich soll ich das ausdrücken....total irre und vollkommen bekloppt ist.", fuchtelte sie mit ihren Händen in der Luft rum. " Wieso also, bitte, musst du die ganze Situation noch mehr in sich verfahren lassen?" " Lily, sorry, aber ich denke, dass wir schon mitten drin sind und es auf die eine oder weniger andere verrückte Begegnung auch nicht mehr ankommt.", machte ich einige Schritte auf sie zu. Es schien in ihrem Kopf nur so zu rattern. Ich konnte Lilys Aufgewühltheit durchaus verstehen, denn seit wir allen begegnet waren, hatten wir noch keine richtige Zeit, das alles zu verarbeiten und somit zu realisieren. " Ich werde hier noch irre!", lachte sie dann doch wieder und schüttelte den Kopf. " Hatten wir nicht vor kurzem schon mal, dass du bereits irre bist und es somit nicht mehr werden kannst?", überwand ich hiermit die letzten Schritte und blieb vor Lily stehen. " Baka!" Dabei kniff mir Lily sanft in die Seite und schaute sich dann um, um nur zu sehen, dass die ganze Aufmerksamkeit völlig uns gehörte. " Gomen nasai.", entschuldigte ich mich dann für unser kurzes lautes Gespräch. " Mit euch ist was los.", lachte Ken und packte dabei die Instrumente weg. Toshiya wandte sich wieder zu Hyde, bevor er auf einen der Stühle zuging und sich seine Jacke nahm. " Bleibt es bei heute Abend, Hyde?" Toshiya stand derweil schon an der Tür und schien die Absicht zu haben zu gehen. " Sicher, in der selbem Bar wie immer?" " Hai. Und Gackt kommt auch?" " Sicher. Alles schon geklärt.", grinste Hyde. " Na dann. Bis heute Abend.", hob er zum Abschied die Hand und war dann durch die Tür verschwunden. " Wir sollten uns dann auch auf den Weg zurück machen. Ich werde euch natürlich wieder im Hotel absetzen.", stellte sich Hyde zu uns. " Zu nett von dir.", lächelte ich. " Hätte ich gar nicht von dir erwartet." " Hey, ja!", kniff Hyde in meine Seite, worauf ich zusammenzuckte, da ich es nicht erwartet hatte. Nachdem wir Tetsu auch wieder zu Hause abgesetzt hatten, standen wir nun mit dem Auto in einer Seitenstraße vom Hotel. " War lustig mit euch heute.", drehte Hyde sich wieder zu uns. " Gleichfalls. Hat auch spaß gemacht.", war Lilys Antwort. " Was würdet ihr davon halten, wenn ihr Gackt und mich heute in diese Bar begleitet?" Lily und ich schauten uns mal wieder an. " Wann?", waren wir einverstanden. " 21 Uhr würde ich euch abholen kommen, wenn es recht ist." " Klingt gut.", lächelte ich und reichte Hyde dann die Hand zum Abschied. " Dann bis später.", gab er auch Lily die Hand und dann stiegen wir aus dem Auto, um schleunigst in unsere Zimmer zu verschwinden, da wir es bereits 19 Uhr hatten und uns schon gerne noch umziehen wollten. Durch den Treppenaufgang, zum wiederholten Male, kamen wir im zweiten Stock an und begaben uns ohne großes Drumherum in unsere Zimmer. ~*~ Im meinem Zimmer fiel ich erst einmal erschöpft aufs Bett. Der Tag hatte mich irgendwie ein klein wenig müde gemacht und ich wusste, dennoch dass ich noch lange nicht am Ende meiner Kräfte war. Reserven hatte ich zu Genüge. Somit rappelte ich mich von dem gemütlichen, weichem Bett auf und ging ins Bad, um dort eine Dusche zu nehmen. Mit einem Handtuch vor meinem Schrank stehend, konnte ich mich nach einer ausgiebigen Dusche von 20 Minuten irgendwie nicht entscheiden, was ich anziehen sollte. Alles schien mir zu unpassend. Weder gefiel es mir nicht oder es würde viel zu warm sein, um es in diesem Outfit längere Zeit in der Bar auszuhalten. Ich hatte schon einige Sachen auf dem Bett verteilt, als Kira plötzlich in der Tür stand und im Gegensatz zu mir schon umgezogen war. " Na, toll.", schaute ich auf sie. Sie trug ein schwarzes, schulterfreies Oberteil und dazu ihre schwarze Lederhose. " Was?", grinste sie und ließ sich auf die Couch im Zimmer fallen, da das Bett nicht wirklich Platz bot. " Du bist schon angezogen und ich stehe hier schon Ewigkeiten vor diesem Kleiderschrank und finde nichts.", schaute ich etwas verloren in den Schrank vor mir. " Wenn du auch alles auf dem Bett bunkerst, dann kannst du ja auch nichts im Schrank finden." Kira stand auf und ging zu dem Bett hinüber. " Ich würde sagen du ziehst dieses rückenfreie Oberteil an.", hielt sie das Teil hoch. Das Oberteil war weiß und wurde nur durch eine Schnur in Nacken und Rücken zusammengehalten. " Okay, und dazu meine weiße Hose.", versuchte ich sie unter dem Klamottenhaufen zu finden. Sie war eine meiner ältesten Kleidungstücke. Ich zog mir die Hose an und zog die Schnüre fester, die nicht nur als Gürtel die Hose da hielt, wo sie hinsollte, sondern sich auch an den Seiten von der Hüfte bis zum Ende des Schlages durchzogen. Kira half mir dabei und so schaffte ich das dann auch. Mittlerweile war es kurz nach 20 Uhr. Wir hatten also noch eine gute geschlagene Stunde, bevor Hyde uns abholen würde. " Lässt du die Haare offen?", fragte ich Kira, als ich die Sachen wieder in den Schrank räumte. " Jap. Du solltest deine hoch machen, sonst fällst du noch mal über sie, so lang wie die sind." " Ja ja, ich weiß, ja. Ich kann mich halt nicht von ihnen trennen. Alex hatte sie so gern gemocht.", musste ich dabei an meinen Bruder denken und setzte mich zu Kira aufs Bett. " Ich weiß", strich sie mir durch die Haare. " Komm, ich stecke sie dir hoch." Gesagt getan. Es dauerte auch, dank Kiras geschickten Händen, nicht lange und wir saßen abholbereit in meinem Zimmer. " Was war heute eigentlich los mit dir, während der Proben von Laruku?", lag Kira auf dem Bett, derweil ich auf der Couch saß und gedankenverloren aus dem Fenster schaute. Mir war eigentlich nach einem Gespräch, aber Kira konnte ja auch nichts für meine plötzliche Melancholie. " Tut mir Leid für den Ausraster. Ich versteh mich zurzeit nicht wirklich.", kam es leise über meine Lippen und ich wandte meinen Blick dabei nicht vom Fenster ab. " Er hatte eben so einen ansehnlichen Hintern." Kira stand bei den Worten vom Bett auf und ging zu meiner Gitarre, die neben der Badtür lehnte. Mit der Gitarre setzte sie sich wieder auf das Bett und klimperte ein wenig herum, bevor sie anfing ein Lied zu spielen, das mir zwar bekannt vorkam, aber ich konnte mich nicht an den Titel erinnern. Erst, als Kira anfing zu singen, kam mir alles wieder in den Sinn und ich musste einfach mit einstimmen. +++++ Wenn die Zeit es zeigt wird man sehen, ob wir die richtigen Wege gehen, die Überlebenszeit ist jetzt, denn die Messer sind gewetzt. Der Schwätzer hat geschwätzt, die Kampagne hat gehetzt. Die Regeln sind verletzt. Überlebenszeit ist jetzt! Kümmer dich um dein Leben und dann, kümmer dich um uns! Die Schäden können wir beheben, das ist nicht die Kunst. Wir müssen was bewegen, sonst bewegt sich nichts. Es geht nicht nur um dein Leben, sondern ob es ein Leben ist. Mach es dir nicht so schwer, zu viele Blicke sind schon leer. Wir stellen die Ordnung wieder her, die keine Ordnung ist. Gib die Sorgen wieder her, wenn das in Ordnung ist. Dann lebt jeder wieder mehr und alles ordnet sich. Hoffnung ist größer als das Meer. Kümmer dich um dein Leben.... +++++++++++++(*) " Ich hab das Lied schon wieder völlig vergessen.", meinte ich leise, nachdem der letzte Ton ausgeklungen war. " Ich eigentlich auch. Es ist mir heute nach unserem kleinen Streit wieder eingefallen.", legte sie die Gitarre zurück. Ich hatte mich gerade aufrappeln wollen, um mich mit auf das Bett zu setzen, als es an der Tür klopfte. " Wer ist das?", schaute ich fragend zu Kira, die jedoch sinnvoller Weise nur mit den Schultern zuckte. Also musste ich wohl oder übel hingehen. Dort wurde ich dann schon überrascht, als Hyde vor mir stand. " Hyde?" " Jap, sieht wohl so aus.", trat er an mir vorbei. " Du bist recht früh.", schloss ich die Tür hinter ihm und folgte. " Hai, gomen nasai. Aber ich sehe ja, dass ihr fertig zu sein scheint. Dann könne wir ja los." " Gerne!", sprang Kira vom Bett auf. Ich nickte auch nur zustimmend, um dieser Stille, die mich irgendwie trotz der Anwesenheit der anderen beiden zu umgeben schien, zu entgehen. Und ehe wir uns versahen, standen wir mit dem Auto auf einem Parkplatz. " Hier sind wir. Gackt und der Rest müssten drinnen warten." Hyde stieg aus dem Auto und wir taten es ebenfalls. " Rest?", fragte ich nur, als ich Millisekunden später ein " Nein, oder?", von Kira vernahm. Ich schaute zu ihr und musste feststellen, dass sie auf etwas ziemlich geschockt guckte. " Hyde!", hätte ich auf der Stelle erwürgen können, als mein Blick nun ebenfalls auf das große Schild über dem Gebäude fiel. " Karaokebar? Geht es dir noch gut?" " Was denn? Ich habe doch gesagt, dass wir in eine Bar gehen.", machte er sich auf den Weg zur Karaokebar. " Arschloch!", brüllte ich ihm in deutscher Manier hinterher und zog dann Kira mit mir in die Bar. " Was bildet der sich eigentlich ein. Ich hasse solche Bars. Arrgh! Das bekommt er sicher bei Gelegenheit wieder." In der Bar angekommen, hielt Hyde zielsicher auf einen Tisch zu. Ich konnte schon sehen, dass Gackt dort saß, nur zu meiner Verwunderung allein. Mmh! Das hieß wohl, dass noch welche kommen müssten, wenn ich Hyde nach all dem noch Glauben schenken konnte. " So schnell sieht man sich wieder.", begrüßte Gackt uns und schob uns dann auf die Eckbank, so, dass ich neben ihm saß und neben mir Hyde, bevor Kira an Hyde anschloss. Die Bar war eigentlich ganz nett, wenn man davon absah, dass es eine Karaokebar war. Hatte ich schon erwähnt, dass ich solche Arten von Bars hasste? " Wo hat Hyde euch denn aufgesammelt?", legte Gackt einen Arm um mich. Okay, ganz ruhig Lily, ignorieren, einfach ignorieren. " Ich hab sie heute meiner Band vorgestellt.", stand Hyde auf. " Ich hol was zu Trinken." Ich schaute ihm noch nach, wie er zur Bar ging. " Hattet ihr denn wenigstens einen schönen Tag?", legte sich Gackts andere Hand auf meinem Oberschenkel und begann an meinen Schnüren rumzuspielen. War ich froh, dass Kira und ich sie vorhin so fest wie möglich gezogen hatten. ~*~ " Joa, ging.", grinste ich und betrachtete dabei Gackts Hand, die sich an Lily zuschaffen machte. Tja, na, wenn das ein Opfer dafür war, dass Lily an Gackt ran kam, dann musste sie es wohl oder übel schlucken. " Ich frage wohl lieber nicht weiter nach Geschehnissen.", grinste Gackt zurück. Da kam Hyde mit den Getränken zurück. " Hier!", stellte er sie auf den Tisch und lehnte sich dann zurück. Sein Blick fiel darauf ebenfalls auf Gackts Hand und er schüttelte den Kopf. Ich konnte seine Gedankengänge regelrecht nachvollziehen. Es musste etwa eine Stunde später sein, als die Bar schon reichlich voll war und die Stimmung stieg. Auf der Bühne sangen hin und wieder welche. Es klang keineswegs schlecht und man merkte, dass alle wohl von ihrem Talent zum Singen wussten. " Was haltet ihr davon, wenn ihr uns mal was vorsingt?", meinte Hyde auf einmal zu mir und zog dabei die Blicke der anderen beiden ebenfalls auf uns. " Nein!", kam es prompt von Lily. " Bitte!", flehte Gackt und setzte schon fast den Dackelblick auf. " Nein! Nur über meine Leiche.", verschränkte sie die Arme vor ihrer Brust. Sie sang nicht gern vor Publikum. Für sich alleine, das war kein Problem und sie hatte ja auch eine Stimme, die sich hören lassen konnte. Doch das Problem lag wohl nicht nur daran, dass sie nicht gerne vor Publikum sang, sondern auch an einer Sache, die mal wieder gute 6 Jahre zurücklag. " Ihr könnt doch zusammen singen.", versuchte Hyde es weiter. " Einmal und dann nie wieder." " Das hast du geplant. Gib es zu!", verengten sich Lilys Augen und ich konnte darauf nur leicht auflachen. Sie war einfach zu niedlich, wenn sie sich aufregte. Hyde hob nur seine Hände und tat somit unschuldig. Ja, ja, wer es glaubt. Er hatte das sicher geplant. " Komm schon Lily, ein Lied.", zog ich sie dann auf die Beine. Sie schaute mich nur böse an und folgte mir dann zu der Bar, wo wir uns ein Lied aussuchten. " Das ist nicht fair. Du weißt, dass ich nicht gerne vor Publikum singe.", setzten wir uns auf die Hocker. " Ja, aber ein Lied bringt dich schon nicht um.", schaute ich nach einem Song. " Hast du eine Ahnung. Ich könnte auf der Stelle tot umfallen." " Lieber nicht.", meinte ich nur kurz und zeigte dann auf einen Song. " Der hier!" " What u see is what you get?", bildeten sich Falten auf Lilys Stirn. " Jap, erinnerst du dich noch dran? Das haben wir mal gesungen, als wir betrunken waren." Unsere kleine Band hatte damals ihren ersten Bühneauftritt gefeiert, als wir es gesungen hatten. Es war nur ein kleiner Auftritt in einer Schule gewesen, aber es war wenigstens ein Anfang gewesen und gleichzeitig der einschneidenste Tag im Leben von uns drei. Der Tag, an dem Lily und Alex zueinander gefunden hatten. " Okay, aber nur das.", klang Lilys Stimme gedrückt. Ich sagte bescheid und dann machten wir uns auf den Weg auf die kleine Bühne. Von dort aus konnte man Hyde und Gackt sehen, die sich zu unterhalten schienen und dabei zu uns schauten. " Erinnere mich daran, dass ich Hyde nach dem hier eigenhändig umlege.", zischte Lily, als sie das Mikro gereicht bekam. Zu ihrem Glück war es noch nicht ein geschalten. " Da erinnere ich dich lieber nicht dran. Ich wollte noch eine Weile etwas von Laruku haben." Kurz darauf wurden wir angekündigt und so langsam machte sich auch bei mir ein wenig Nervosität breit. Ich redete mir immer wieder ein, dass es nur ein kleines Lied war und ich nach 4 Minuten wieder von der Bühne runter wäre. Da begann auch schon das Lied und Lily und ich sangen einfach los. Jeder fand seinen eigenen Text und so sangen wir letztendlich ein Duett ohne uns abgesprochen zu haben. Ich war selbst überrascht, dass es so klappte. +++++++++++++++ You used to say that I was special everything was right But now you think I'm wearing too much makeup that my dress is too tight Ya got no reasons to be jealous, I've never been untrue So why does it really matter if they're lookin? I'm only looking at you You should never try to change me I cant be nobody else and I like the way I am Chorus: What U see, is what U get This is me hey you If you want me don't forget You should take me as I am Cuz I can promise you Baby what U see is what U get I know you watch me when I'm dancing when I party with my friends I can feel your eyes on my back, baby no no I can have a change around me Baby can't you see? I can be anything you dream of, but I gotta feel free You should never try to change me I can be nobody else and I like the way I am Chorus You should never try to change me I can be nobody else Believe me, you'll be lookin for trouble if you hurt me, I can promise you You'll be lookin for trouble Believe me yeah yeah yeah yeah Chorus cuz i can promise you baby what you see is what you get! ++++++++++++(**) Das Lied endete und wir bekamen sogar einen Applaus, was mich aufatmen ließ. War das alles doch ganz gut gelaufen. Nicht nur für uns, sondern auch im Interesse der anderen. Wir machten uns zusammen gerade auf den Weg zurück zum Tisch, als uns drei neue Gäste am Tisch auffielen. " Shit!", meinte Lily nur und blieb dabei abrupt stehen. " Nicht doch." Noch ehe ich hätte etwas tun können, zog mich Lily auf die Toiletten. Gackts fragenden Blick ignorierte ich derweil einfach mal. " Hey, stopp. Stopp, hab ich gesagt.", riss ich mich von ihr los. " Was denn jetzt?" " Falls es dir nicht aufgefallen ist, dann sitzt da bei Gackt und Hyde über die Hälfte von Dir en grey!", klang sie regelrecht hysterisch. " Ganz ruhig. Er war nicht dabei." " Shit!", trat sie gegen die nächst beste Klotür. " Ich hab keinen Bock, dass mich diese verdammte Vergangenheit wieder einholt." " Tief durchatmen Lily. Und höre mir jetzt zu... ER IST NICHT DABEI. Es waren nur Kyo, Kaoru und Totchi.", hielt ich sie an ihren Schultern fest, damit sie mich anguckte. " Das beruhigt mich ungemein, das muss ich schon sagen. Wer garantiert mir denn, dass er nicht noch auftaucht?" " Shinya wird nicht auftauchen." Klasse! Das hatte uns echt noch gefehlt. Konnte Toshiya nicht alleine kommen? Ich versuchte Lily einfach weiterhin zu beruhigen. Ich wusste, dass es schwer für sie war jetzt die Nerven zu behalten, aber uns blieb jetzt nichts anderes übrig. Jetzt abzuhauen sehe sicher nett aus. " Gut, wir gehen jetzt daraus. Denk nicht an Shinya, dann denkst du auch nicht an deinen Bruder.", klopfte ich ihr liebevoll auf die Schulter, als sie sich wieder etwas gefangen hatte und nahm sie dann noch mal in den Arm, bevor ich ihr noch einen sanften Kuss auf die Lippen drückte. " Wir schaffen das." Mit diesen Worten verließen wir die Toiletten und gingen zum Tisch. " Na, wieder da?", bemerkte Hyde uns, als wir vor ihnen standen. Toshiya grinste mich gleich an. " Wen haben wir denn da? Die beiden von heute Nachmittag." Ich konnte nur leicht zurücklächeln und überflog mit meinem Blick dann die Runde. Kyo und Kaoru saßen auf der anderen Seite von Totchi und damit neben Gackt. Sie sahen einfach umwerfend aus. " Wollt ihr euch nicht setzen?", fragte Kyo dann. Ich nickte nur. Mir war gar nicht richtig aufgefallen, dass Lily und ich immer noch standen. Ich setzte mich neben Totchi, da dies der einzige freie Platz noch war, während Lily sich auf Gackts Angebot hin auf seinen Schoß niederließ. ~*~ Ein wenig mulmig war mir ja schon, als ich Gackts Hand griff und er mich dann auf seinen Schoß zog. Ich lehnte mich dann mit meinem Rücken gegen seine Brust, um alles zu sehen, während Gackt einen Arm um meine Taille legte, damit ich nicht wieder runter fiel. " Ihr kennt euch also schon?", zog Kaoru eine Augenbraue hoch, als er zu Totchi und Kira sah. " Von heute Nachmittag. Ich wurde netter weise gleich mit einer Ladung Wasser begrüßt.", schaute er zu Hyde. " War ja nicht mir Absicht gewesen. Ich wollte mich eigentlich an Kira rächen, nachdem ich ne Ladung ins Gesicht bekommen hatte." " Schon gut. Es war je eine nette Sache gewesen in diesen Raum zu kommen.", legte er einen Arm um Kira, worauf sie nur kurz die Augen schloss und sich innerlich zur Ruhe zu zwingen schien: Mir war schon seit Jahren bewusst, dass Kira Totchi ganz süß fand. Wir hatten die Band damals durch meinen Bruder kennen gelernt, da er ein großer Fan von ihnen war. Sein Vorbild war immer Die gewesen, wie er mit voller Leidenschaft diese Saiten schwingen ließ. Er hatte immer versucht ebenso begabt die Solos zu spielen und ich hatte ihn immer wieder gern zugehört, so wie Kira. Es war einige Gläser Alkohol später, als sich die Stimmung an unserem Tisch noch mal um einiges hob. Totchi und ich hatten im Gegensatz zu dem Rest so gut wie keinen Alkohol getrunken, was mich bei Totchi schon verwunderte. Alle unterhielten sich angeregt, lachten dementsprechend viel. Nur Gackt nicht, da er schon eine gute halbe Stunde mit mir beschäftigt war. Immer wieder küsste er meinen Hals und ich wollte lieber nicht wissen, wie viele rote Flecken schon darauf prangten. Ich schob sein Verhalten einfach auf den Alkohol und ließ ihn somit gewähren. Solange er nicht über meine Grenzen hinausstieg. Kira schaute, ab und zu, zu mir hinüber, wenn sie sich von dem Gespräch mit Hyde und Totchi losreißen konnte. Kaoru und Kyo waren auch in ihrem eigenen Gespräch vertieft. Zu allem Überfluss redeten alle auch noch Japanisch. Das hieß für mich? Jap, ich verstand mal wieder kein Wort. Seufzend ließ ich mich näher an Gackt sinken und schloss die Augen. Irgendwie genoss ich seine weichen Küsse, aber das war auch schon alles. Gefühle hatte ich nur freundschaftliche, auch, wenn er der erste Mann wieder seit Jahren war, den ich länger als 10 Minuten an mich rangelassen hatte. (*) Söhne Mannheims, Album Noiz, Dein Leben (**) Britney Spears, Album Oops,... , What U See Is What U Get Kapitel 10: Störenfriede ------------------------ hey, es geht weiter. erst einmal vielen, vielen dank für die kommis. das kapitel ist für alle, die sich fragen, wie totchis unterricht nun aussehen würde. *betonung liegt auf würde* joa, ansonsten, danke an meine beta-leserin. ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun würde. und, euch jetzt viel spaß beim lesen. sayonara stoffel p.s. würde mich weiterhin über kommis freuen* ~*~ Mein Blick wanderte während des Gespräches mit Hyde und Totchi zum wiederholten Male zu meiner Freundin und Gackt hinüber. " In Gottes Namen, was machen die da?", fragte ich dann in die Runde, worauf alle irgendwie auf die beiden schauten. " Langsam mach ich mir sorgen." " Unnötig.", meinte Hyde und nahm einen Schluck aus seinem Glas. Er war wirklich dir Ruhe selbst. Ich dagegen nicht. Ich hatte ein ungutes Gefühl und hoffte, dass Lily es nicht zu weit kommen ließ. " Was habt ihr heute Nachmittag eigentlich getrieben, bevor ich reingeplatzt bin?", rutschte Totchi bei seinen Worten näher an mich ran und lehnte schon fast gegen meine Schulter. " Seine Band hatte eine Probe und Hyde hat uns mitgenommen, um uns seinen Jungs vorzustellen.", hatte ich ein leichtes Zittern in der Stimme und hoffte, dass keiner es so richtig wahrnahm. " Bandprobe mit Wasserschlacht.", fügte Hyde grinsend hinzu. " Ist doch auch mal was. Hat man schließlich nicht alle Tage. Also ich hatte ne Erfrischung eh nötig gehabt.", lachte Totchi und trank ebenfalls einen Schluck. " Ich konnte ja nicht ahnen, dass du so unverhofft reinplatzt. Ich hatte ja auch schon meine Ladung abbekommen." " Die war eigentlich nicht für dich, sondern für Lily gedacht gewesen.", mischte ich mal wieder mit und ließ mich einfach gegen Totchi fallen. Ich brauchte es einfach zu dem Zeitpunkt. " Und da dachte ich, dass ihr nur ganz harmlos ins Bad gehen würdet.", schüttelte Hyde den Kopf. " War auch so geplant gewesen, bis Lily etwas unfreundlich wurde." " Ja, danach hatten echt alle was davon, was eure Wasserschlacht zu zweit anging.", kam es leise von Toshiya. " Da fällt mir ja ein, dass wir beide ja noch was offen haben." " Ich weiß.", grinste ich und merkte augenblicklich das Kribbeln in meinem Bauch. Was war heute nur los mit mir? " Na dann. Bei nächster Gelegenheit." " Wenn ich mal das Thema wechseln dürfte. Wir haben euch ja vorhin singen gehört und Gackt und ich haben uns so überlegt, dass ihr uns einen Gefallen tun könntet.", nahm Hyde wieder einen Schluck aus seinem Glas. Ich hatte etwa vor einer Stunde aufgehört zu zählen, wie viel hier wer trank. Das einzige was ich wusste, war, dass es eine Menge war. " Der wäre?", hob ich meine rechte Augenbraue. " Wir haben in drei Wochen unser altbekanntes J-Rock Treffen. Dort treffen sich dann viele Bands und jede singt während der Feier immer einen ihrer Songs. Ist eine alte Tradition. Was haltet ihr davon, wenn ihr euer musikalisches Talent auch mal zur Schau stellt. Also ich denke, dass es einige schon interessieren würde.", bei Hydes Worten wurde mir ganz anders und die Blicke von Kaoru und Kyo machten es mir auch nicht leichter. Hatte der gerade echt uns gemeint? Nein, oder? Es ist sechs Jahre her, dass wir das letzte Mal auf einer Bühne gespielt haben. Lily würde mich umbringen, wenn ich ohne ihre Erlaubnis jetzt einfach zusagen würde. " Nettes Angebot, aber ohne Lilys Einverständnis läuft nichts.", war dann auch meine schlichte Antwort. " Ich werde mit ihr darüber reden. Wie stellt ihr euch das eigentlich vor? Wir haben nicht einen Song in unserem Repertoire, der von uns wäre und gleichzeitig J-Rock.", trank ich etwas. " Das ist kein Problem. Was haltet ihr davon, wenn ihr die Bands unterstützen würdet oder einfach Plätze von den Bandmitgliedern einnehmen würdet?", nahm Totchi seinen Arm von meiner Schulter, und gleich fehlte mir etwas. Nicht nur die Wärmequelle fehlte mir, sondern schlicht und einfach er. " Und dann? In drei Wochen lernen Lily und ich niemals alle Parts." " Na ja, mit der Unterstützung von Dir en grey bestimmt.", lehnte Toshiya sich wieder zurück. Ich schaute ihn nur mit einem unglaubwürdigen Blick an. " Wir haben gerade keine Auftritte, nur Pressetermine und könnten euch da sicher noch unterbringen.", kam es unerwartet von der anderen Seite, nämlich von Kaoru. " Siehst du, wenn das unser großer Leader sagt, dann stimmt das auch. Komm, das wird auf jeden Fall lustig.", meinte Kyo und lächelte. " Ich red mit meiner Freundin, vorher geschieht hier gar nichts." " Okay, ruf einen von uns an, wenn ihr euch entschieden habt.", schien Totchi sichtlich begeistert, dass noch alle Türen offen standen. " Mach ich. Lily hat ja Gackts Nummer.", war für mich dieses Gesprächsthema hier beendet. Eine gute halbe Stunde später stand Lily von Gackts Schoß auf und kam zu mir hinüber. " Ich fahr Gackt nach Hause. Wir sehen uns dann im Hotel.", flüsterte sie mir ins Ohr, was dennoch zu Hyde und Totchi durchdrang. " Lily, sei nicht leichtsinnig.", zog ich sie näher zu mir hinunter und hauchte ihr einen leichten Kuss auf die Lippen. " Ich kann schon auf mich aufpassen.", drehte sie sich letztendlich um und folgte Gackt zum Ausgang. ~*~ Draußen umfing uns ein kühler Wind und ich zog als erstes eine Zigarette aus meiner Tasche. Nach Gackts außerordentlicher Bearbeitung von mir, brauchte ich das echt. Gackt stand neben mir und beobachtete mich, wie ich mir die Zigarette anzündete und dann genüsslich einen Zug nahm, bevor ich sie an Gackt weiter reichte. Er nahm sie entgegen und nahm selbst einen Zug. Nebenbei machten wir uns auf den Weg zu seinem fahrbaren Untersatz, welcher sich als eine Kawasaki herausstellte. Bei dem Anblick der Maschine musste ich erst einmal tief schlucken. Hatte der Mann Glück, dass ich einen Motoradführerschein besaß. " Schlüssel.", streckte ich meine Hand aus, da ich ihn sicher nicht mit der Maschine fahren ließ, nicht in dem betrunkenen Zustand, und er war schon fast mehr als betrunken. Gackt zog aus seiner Manteltasche die Schlüssel und reichte sie mir, doch als ich sie greifen wollte, zog er mich an sich ran und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Okay, jetzt war es genug. Das streifte schon langsam meine Grenzen. Im Kuss nahm ich die Schlüssel aus seiner Hand und drehte mich dann einfach wieder zur Kawasaki, um mich auf ihr niederzulassen. " Spielverderber!", grinste Gackt und setzte sich hinter mich. Seine Arme legte er während der Fahrt um meine Taille. Doch der hatte nichts Besseres zu tun, als, anstatt sich festzuhalten, mir unter das Oberteil mit der Hand zufahren und meinen Hals zu küssen. Ich hätte ihn mit dem nächst bestem Gegenstand erschlagen können. Am besten mit einer Alkoholflasche, damit er die Finger vom Alkohol nahm, denn er war einfach nicht erträglich in dem Zustand. Es sei denn, man machte mit großer Leidenschaft seine Spielchen mit. Da knabberte er an meinem Ohrläppchen. Sag mal, war der notgeil, oder was? " Hey, Hände und Mund weg. Sonst erschlag ich dich, um meine Ruhe zu bekommen.", drehte ich mich zu ihm um, als ich an einer Ampel hielt. Gackt schien das zu glauben und hörte prompt auf. Mmh, Alkohol hatte doch was Gutes. Machte er doch fast jeden leichtgläubig. Wir hatten den halben Weg hinter uns, als ich merkte, wie Gackt hinter mir langsam wegdöste. " Ey, nicht einschlafen. Du musst mir schon sagen wo es lang geht. Ich kenn mich hier nicht aus.", zuckte ich mit den Schultern, um ihn wieder zu wecken. Ich weiß nicht wie, aber wir kamen tatsächlich bei Gackts Villa an. Dort hielt ich vor der Haustür und half ihm von der Kawasaki. Zusammen gingen wir zur Eingangstür und ich kramte in Gackts Taschen nach einem Haustürschlüssel, fand aber nichts. " Suchst du den?", hielt er ihn plötzlich vor meine Nase. " Ja!", klang ich schon fast genervt und entriss ihm den Schlüssel regelrecht. Drinnen angekommen, schleifte ich Gackt noch bis zur Couch im Wohnzimmer und er ließ sich darauf nieder. Ohne weitere Worte legte er sich hin und ich deckte ihn noch mit einer Decke zu, die auf der Rückenlehne lag. " Jetzt schlaf deinen Rausch aus. Ich melde mich morgen, versprochen.", strich ich ihm eine Strähne aus der Stirn. " Lily?", kam es fast unhörbar aus Gackts Richtung, als ich schon am gehen war. " Ja?" " Nimm die Kawasaki um zurück zum Hotel zu kommen. Kann sie mir morgen wieder abholen." " Okay.", nickte ich und verließ dann das Haus. Draußen stieg ich auf die Maschine und fuhr zum Hotel, wobei ich hin und wieder jemanden nach dem Weg fragen musste. Es war fast 5 Uhr, als ich in meinem Hotelzimmer ankam, zumindest zeigte mir das meine Digitaluhr an. Ohne großen Aufwand entledigte ich mich nur noch meiner Klamotten und haute mich dann ins Bett, wo ich unverzüglich wegdämmerte. ~*~ Nachdem Lily mit Gackt gegangen war, hatten sich der Rest nur noch in dem einen oder anderem Gespräch vertieft, ehe wir dann auch nach Hause gingen. Hyde wollte mich noch zum Hotel fahren und das Angebot schlug ich natürlich nicht aus, auch wenn ich nicht gerade begeistert war, dass er getrunken hatte. " Du willst doch nicht etwa betrunken nach Hause fahren?", kam Totchi gerade auf uns zu, als Hyde und ich am Auto standen und Hyde die Türen aufschloss. " Wonach sieht es denn aus?", fragte Hyde nur und wollte gerade einsteigen, als Totchi ihm anbot zu fahren, da er ja so gut wie nichts getrunken hatte. Nach einem kurzen Zögern erlaubte Hyde, dass Totchi mit seinem Auto fahren durfte und setzte sich dann auf die Rückbank, während ich mich neben Toshiya auf dem Beifahrersitz niederließ. Dabei warf er mir eines seiner Lächeln zu, was mich erröten ließ. Er war aber auch süß und machte mich schier verrückt. Manchmal glaubte ich, dass ihm die Wirkung seines Aussehens mehr als klar war und er es absichtlich tat. Für meine Verhältnisse zu schnell, kamen wir beim Hotel an. " Okay, da wären wir.", hielt er am Bürgersteig. " Danke. Euch noch einen schönen Abend.", lächelte ich und gab Hyde die Hand. Bei Totchis Anblick blieb meine Hand abrupt stehen. " Was?", lächelte er mal wieder. Oh, Gott, wie ich es liebte. " Nacht.", kann es als ein Flüstern über meine Lippen und ich kam mir vor wie eine junge Teenagerin, die nach ihrem ersten Date nach einem Kuss verlangte. Da kam Totchi plötzlich wirklich näher und hielt einige Millimeter vor meinem Gesicht. Mein Herz machte einen Aussetzer, nur, um dann im doppelten Tempo weiter zu schlagen. " Nacht.", flüsterte Totchi dann und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Menno! Das war echt nicht fair. Meine Enttäuschung, dass ich seine Lippen lieber auf meine gespürt hätte, nicht anmerken lassend, lächelte ich ihm noch mal zu und stieg dann aus dem Wagen. In Gedanken fluchend, ging ich zum Aufzug, der zu meiner Verwunderung gleich, nach der Betätigung des Türknopfes, die Türen öffneten. Im Fahrstuhl war ich alleine und konnte nur vor Wut gegen die Wand treten, wobei ich laut aufschrie. Der Fahrstuhl machte schon bedrohliche Geräusche, als ich das tat und ich versuchte mich wieder zu beruhigen. Ganz ruhig, Kira. Nicht daran denken. Vielleicht war es ja auch ganz gut so. Ich kam in der zweiten Etage an und stapfte wütend zu meiner Zimmernummer. Dort schloss ich die Tür auf und schmiss sie ohne Rücksicht auf die restliche Etage hinter mir zu. Trotzig warf ich mich nur noch auf das Bett und fluchte weiter vor mich hin, bevor ich erschöpft einschlief und zu meinem "Glück" auch noch von Totchi träumte. Als ich das nächste Mal aufwachte, schien die Sonne schon hell in mein Zimmer und zu allem Überfluss auch noch auf mein Bett. Na der Tag begann doch schon mal toll. Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, dass es 10 Uhr war. Nachdem ich mich ausgiebig gestreckt hatte, schlug ich meine Bettdecke zurück um aufzustehen, doch kaum hatte ich einen Fuß auf dem Boden aufgesetzt, klopfte es an der Tür. Also, wenn das jetzt Lily war, dann bekam sie was zu hören, schwor ich mir und rappelte mich auf. Einen Blick in den Spiegel verriet mir, dass ich mehr als beschissen aussah, doch ändern konnte ich es jetzt erst recht nicht. Da klopfte es noch mal. " Hai, hai!", meinte ich nur und öffnete genervt die Tür, nur um sie bei dem Anblick der Person, die vor meiner Tür stand, wieder zuzuschmeißen. Ich musste träumen. Ja, ich träumte, stellte ich für mich fest und machte mich auf den Weg zurück zum Bett, um dann eventuell in meinem richtigen Leben aufzuwachen. Doch kaum hatte ich einige Schritte gemacht, klopfte es wieder. " Jetzt reicht es.", drehte ich mich wieder um und atmete noch mal durch, bevor ich die Tür erneut öffnete. " Das ist aber nicht höflich, was du da machst.", grinste Toshiya mich an. Oh, man. Kneif mich einer. Ich konnte vor Erstaunen und Schock gar nicht antworten. Also schauten wir uns nur an und ließen alles um uns in ein Schweigen hüllen. Ewigkeiten schienen zu vergehen, als er auf einmal auf mich zukam und mich ohne Vorwarnung küsste. Okay, ich bereute diesen Tag nicht mehr eine Sekunde. Hinter ihm trat ich mit dem Fuß die Tür zu und schlang dann meine Beine um seine Hüften, als er mich am Hintern hochhob. Meinen ganzen Körper durchströmte ein wohliges Kribbeln, als sich unsere Zungen berührten und sie einen kleinen Kampf ausfochten. Es war zu merken, dass wir beide mehr wollten und so fand ich mich schnell auf dem Bett wieder, auf dem Totchi mich absetzte, nur, um sich dann über mich zu beugen und mich erneut zu küssen. Ich legte eine Hand in seinen Nacken, um ihn näher an mich heran zu ziehen, um den Kuss zu intensivieren, wenn das überhaupt noch ging. Die andere Hand verirrte sich unter sein Hemd, wo ich mit meinen Finger die Wirbelsäule entlang fuhr und ihm so einen Seufzer entlockte. Doch auch er war natürlich nicht untätig und strich mit der einen Hand meine Seiten entlang, während sich die andere in meinen Haaren vergrub. Langsam begann ich sein Hemd aufzuknöpfen, als Lily ins Zimmer platzte: " Kira, da... Ich geh wieder!", war sie wieder verschwunden. Totchi und ich schauten uns darauf an und mussten etwas lachen. " Du solltest zu ihr gehen. Schien wichtig gewesen zu sein, wenn sie hier einfach so rein schneit.", meinte er dann und strich mir dabei durch das Haar, während er noch immer zwischen meinen Beinen lag. Und da konnte er auch sein restliches Leben liegen bleiben. Der ganze Moment fühlte sich so gut an, dass ich ihn nicht mehr missen wollte. " Ich will hier nicht weg.", kam es leise über meine Lippen, worauf ich ihm einen Kuss stahl. Kaum hatte ich mich etwas von seinen Lippen zurückgezogen, kam er mir schon wieder entgegen und küsste mich innig. Atemlos lösten wir uns dann und Totchi ging von mir runter. " Komm.", stand er vor dem Bett und streckte die Hand nach mir aus, um mir hoch zu helfen. Ich nahm sie an, aber nur, um ihn wieder zu mir zu ziehen, als ich saß, und ihn wieder küsste. Ich bekam von den süßen Lippen einfach nicht genug. " So wird das nichts.", hob mich Totchi auf einmal hoch und trug mich zu Lilys Zimmer rüber. Dort klopfte er an. ~*~ Ich öffnete die Tür, als es klopfte und schaute sicher nicht schlecht, als ich Kira auf Totchis Armen sah. " Was los?", fragte Kira mich prompt. Ich ließ sie erst einmal rein und schloss die Tür hinter ihnen. Toshiya ließ dagegen Kira mitten im Zimmer von seinen Armen. " Und, was ist jetzt? Du bist doch nicht umsonst so reingestürmt.", schaute meine Freundin mich an, als ich an ihr vorbei ging. " Die JVC Victor hat angerufen. Sie wollten mir nicht sagen, was sie wollten, aber es schien wichtig zu sein. Du sollst sie so schnell wie möglich anrufen. Außerdem, was sucht dieses scheiß Ding bei mir?", hielt ich das Handy hoch. " Lass es so weit wie möglich verschwinden, bevor mein Chef noch anruft, ich hab Urlaub.", schmiss ich es ihr zu, wobei sie es gerade so fing. " Sag mal hast du schlechte Laune?", stellte Kira sich vor mich schaute mir genau in die Augen. Da war keine Möglichkeit ihren Blicken zu entgehen, also versuchte ich standhaft zu bleiben. " Sicher!", kam es dann über meine Lippen. " Gomen nasai, dass du uns gesehen hast.", hielt sie mich an meinen Schultern fest, als ich mich umdrehen wollte. " Ach, darum geht es doch gar nicht. Ich hatte gesagt, dass du dieses Handy zu Hause lässt. Wir haben Urlaub. Es dauert sicher nicht lange und ich hab den nächsten Auftrag von meinem Chef an der Backe.", schlug ich ihre Hände weg. " Ist ja in Ordnung. Ich mach das Teil aus und lass es so weit wie möglich verschwinden." " Hoff ich doch für dich.", ging ich ins Bad und schloss hinter mir die Tür. Ich war so sauer auf Kira. Wir hatten vor dem Abflug mehr als deutlich darüber gesprochen, dass das Ding zu verschwinden hat. Ohne weiteren Gedanken darüber zu verschwenden, ging ich duschen. Als ich mit einem Handtuch bekleidet wieder aus dem Bad kam, waren beide immer noch da. Toshiya saß auf der kleinen Couch und Kira lag auf meinem Bett. " Was ist denn noch?", fragte ich in die Runde. Spätestens hier stellte ich fest, dass ich trotz der Dusche noch immer schlechte Laune hatte. " Ich dachte, dass wir über was reden, über das ich gestern mit dem Rest gesprochen hatte.", meinte Kira in Englisch, damit auch Totchi mitreden konnte. " Wenn ihr 10 Minuten wartet.", nahm ich mein Kleid von gestern und verschwand wieder im Bad. Da fiel mir auf einmal ein, dass ich Gackt ja versprochen hatte anzurufen. Irgendwie musste ich ja sicher gehen, dass er die Nacht überlebt hatte. War alles Vorsichtsmaßnahme. Ich hatte keinen Bock auf Schuldgefühle. Also ging ich wieder aus dem Bad und ignorierte die unveränderte Lage in meinem Zimmer. Zielstrebig steuerte ich meine Tasche an und holte Gackts Visitenkarte heraus, um mich damit zum Telefon zu bequemen. " Was hast du vor?", lehnte Kira sich über meine Schulter, denn das Telefon stand auf dem Nachttisch neben dem Bett und somit setzte ich mich auf dieses Bett. " Jemanden anrufen.", meinte ich knapp und wählte Gackts Nummer. " Gackt? Wieso das?" Ich antwortete ihr darauf nur nicht, da kurz darauf Gackt ans Telefon ging. Er klang relativ verpennt und konnte sich nicht mal daran erinnern, dass ich ihn anrufen wollte. Dennoch freute er sich, dass ich mich nach seinem Zustand erkundigte und ich erfuhr ebenfalls, dass er so gut wie nichts von gestern wusste. Ich glaubte, dass es nach seinen Fummeleien an mir gestern Abend auch ganz gut so war, dass sein Gehirn es verdrängt hatte. Nach guten fünf Minuten etwa legten wir beide auf und ich ließ mich nach hinten auf das Bett fallen. Hatte er es also vergessen. In mir machte sich regelrecht eine Erleichterung breit. Somit hatte ich keine Erklärungsnot, wenn er mich fragen sollte, warum ich es zugelassen hatte. " Okay, schießt los. Was habt ihr gestern besprochen. Ich liege nämlich gerade, also kann ich nach einer Schocknachricht nicht mehr umfallen.", schaute ich erst Kira und dann Totchi an. Beide erzählten mir darauf von Hydes Angebot, bei diesem Treffen auf der Bühne ein paar Bands musikalisch zu unterstützen. Ich war mehr als sprachlos. Kira und ich hatten lange schon nicht mehr offiziell auf der Bühne gestanden und dann sollten wir das jetzt auch noch von heute auf morgen. Okay, das war jetzt übertrieben. Wir hatten ja noch 3 Wochen zeit. " Und, wie sollen wir das in drei Wochen machen? Ich kann doch nicht einfach so mir nichts, dir nichts einige Noten auswendig lernen.", schaute ich Kira fragend an und richtete mich dabei etwas auf. " Dir en grey wollen uns helfen.", kam die knappe Antwort. " Nein!", war "meine" knappe Antwort und dann ließ ich mich wieder zurück auf das Bett fallen. Niemals. Ich hatte kein Bedarf dem Rest von Diru zu begegnen und erst recht nicht Shinya. Machte ihnen das eigentlich Spaß auf meiner Vergangenheit rumzutrampeln. Gut, Shinya war ja nicht direkt betroffen, aber er erinnerte mich mehr als jede andere Person an meine Vergangenheit und ich wollte nicht daran erinnert werden. " Wieso denn nicht?", blieb Kira eisern. " Du weißt ganz genau warum, oder warst du gestern auch so betrunken, dass du schon wieder alles vergessen hast?" " Meinst du nicht, dass du dich wenigstens diesmal deiner Vergangenheit stellen solltest?" " Wie soll ich mich ihr stellen? Ich brauch ihn sicher nur sehen und alles ist wieder da." " Vielleicht ist es gar nicht so schlimm, wie du denkst." " Wollen wir wetten?", richtete ich mich auf und ging zu Totchi rüber. " Hast du ein aktuelles Foto von Shinya dabei?", fragte ich ihn, worauf er mich total perplex anguckte. Eigentlich glaubte ich ja nicht daran, dass er eines dabei hatte. " Ja, hier.", hielt er mir eines hin. Ein kurzer Blick auf dieses und mir wurde regelrecht schlecht. Nun wollte ich ihm erst recht nicht begegnen. Ich riss das Foto Totchi aus der Hand, ohne diesem Foto noch einen Blick zu würdigen. " Du schuldest mir was.", warf ich es neben Kira auf das Bett und verließ dann so schnell wie möglich das Zimmer. Ich konnte die Tränen nicht mehr unterdrücken, also ließ ich ihnen freien Lauf. ~*~ " Shit!", kam es nur über meine Lippen, als ich auf das Foto von Shinya sah. Er hatte sich vom Aussehen kein bisschen verändert und selbst mir jagte der Anblick fast einen heiden Schrecken ein. " Was war das gerade?", setzte Totchi sich zu mir auf das Bett und nahm mich in den Arm. " Was hat das alles mit Shinya zu tun?" Ich nahm das Foto in meine Hand und schaute es mir noch mal an. " Er hat verdammte Ähnlichkeit mit Lilys Bruder. Es könnte er glatt persönlich sein.", meinte ich dann leise und in meinem Kopf erschallten die Worte immer wieder. " Was ist mit Lilys Bruder?", flüsterte Totchi schon fast. Doch ich konnte das Wort gar nicht in den Mund nehmen. Nicht jetzt. Nicht vor Toshiya. " Ich sollte zu ihr gehen.", meinte ich dann und schaute Totchi an. " Ja, das solltest du.", küsste er mich sanft und schien mir mit diesem Kuss Mut zu geben. " Du schaffst das, ruf mich an, wenn du was Genaueres weißt und auch so würde ich mich natürlich freuen.", gab er mir noch einen Abschiedskuss, bevor er mit einem Lächeln auf den Lippen das Zimmer verließ Ich suchte darauf Lily und fand sie auch. Wir besprachen das Ganze mit Shinya und dem Angebot von Hyde noch mal. Letztendlich stimmte Lily nach 3 Stunden Dauergespräch zu und ich rief gleich darauf Totchi an, um ihm bescheid zu geben. Am Abend wollten wir uns dann alle im Proberaum treffen, da, wo auch Laruku ihre Bandprobe gehabt hatten. Dank Gackts Kawasaki, die sich immer noch in Lilys Besitz befand, kamen wir auch gut und schnell dort an. Wir hielten auf einem kleinen Parkplatz und stellten dort auch das Motorrad ab. " Ich kann das nicht.", ging Lily wieder zurück, als wir gerade auf die Eingangstür zugehen wollten. " Du kannst.", zog ich sie am Arm mit mir. " Ich dachte, dass hatten wir geklärt. Du kannst es wenigstens versuchen, wenn es wirklich nicht geht, dann können wir noch immer abbrechen." Lily nickte nur und folgte mir dann. Drinnen angekommen wollten wir gerade die Tür öffnen, als Toshiya das schon tat. Kaum hatte ich ihn begrüßt, drehte Lily auch schon wieder ab und wollte das Gebäude mit einem " Tut mir leid, es geht nicht!", verlassen. " Hey!", zog ich sie wieder mal zurück. " Das war noch kein Versuch." " Sicher, dass ihr euch einig ward, als du mich angerufen hattest?", gab Totchi mir einen Kuss und schaute fragend zwischen Lily und mir hin und her. " Ja, dachte ich eigentlich oder?", fragte ich Lily, die dann nur nickte. Ich konnte regelrecht fühlen, wie sie zitterte, doch da musste sie jetzt durch. Tat mir ja leid. " Gut, dann immer mir nach.", öffnete Totchi die Tür wieder und hielt sie für uns offen. Als wir den Proberaum betraten, saßen Kaoru und Kyo auf der Couch, während Die auf der Bühne an dem Verstärker rumbastelte. Nur, wo war Shinya? " Da seid ihr ja.", sprang Kyo auf und eilte auf uns zu. " Find ich klasse, dass ihr euch dafür entschieden habt." " Davon kann gar keine Rede sein.", zischte Lily dazwischen und ließ sich dann neben Kaoru auf die Couch fallen. ~*~ Ich war sauer auf Kira. Doch warum war ich auch so blöd und gab nach. Jetzt hatte ich den Salat. " Keine Lust?", fragte Kaoru mich plötzlich. Woher wusste er, dass er Englisch mit mir reden musste? Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass ich ihm so etwas mitgeteilt hatte. " Hey, schön dich kennen zu lernen.", stand Die vor mir und hielt mir seine Hand hin. Ich nahm sie an und musterte ihn. Seine kurzen roten Haare fielen ihm leicht ins Gesicht, während auf seinen Lippen ein freundliches Lächeln lag. " Gleichfalls.", meinte ich nur und ich merkte, dass meine schlechte Laune schon etwas verflog. " Ihr wollt also Unterricht von uns?", kam Kyo mit den beiden anderen im Schlepptau zurück. " Jap, ich weiß nur nicht, was ihr uns beibringen sollt.", setzte Kira sich auf einen der Stühle. " Mmh, wie viel Lieder gedenkt ihr denn in drei Wochen zu schaffen?", lehnte Kaoru sich zurück. Die und Toshiya setzten sich ebenfalls. Kira und ich schauten uns an und klärten in Zeichensprache die Anzahl. Am Ende waren es drei. " Okay, drei.", sagte ich schließlich in die Runde, obwohl sie das sicher schon selbst gecheckt hatten. " Dann besteht nur noch die Frage, welche Bands ihr unterstützen wollt und welche Lieder.", holte Die eine Zigarette raus und zündete sie sich an, worauf die anderen Bandmitglieder ihn nur anschauten. " Schon gut, schon gut. Ich geh ja schon.", ging er nach draußen. " Wir dachten an Gackt, Laruku und euch.", kam es ohne zögern von Kira. " Gut, die Songs?" Kyo. Kira und ich schauten uns wieder mal an. Bei Gackt war es klar, dass es " Luna" werden würde. Nur bei Laruku und Dir en grey wurde es etwas kompliziert. Nach einem endlosen Hin und Her entschieden wir uns bei Laruku letzten Endes für "Oasis". Da waren wir uns sicher. " Und einer von unseren Songs?", fragte Kaoru uns, während er sich die anderen Songs auf einer Zigarettenschachtel notierte. " Wie wäre es mit " The Final"?", fragte Kira, worauf ich den Kopf schüttelte. " " Yokan"?", kam es von mir. Doch diesmal schüttelte Kira den Kopf. " Mmh, was ist mit " Berry"?", schlug Kyo vor. " Nein!!!!!", schrie ich nur und merkte dabei, dass nicht nur ich der Meinung war, sondern auch noch jemand, der zur Tür rein kam. Es war Shinya. Mein Herz fing plötzlich an schneller zu schlagen und ich hatte das Gefühl ich würde auf der Stelle an einem Herzkollaps sterben. Sein Anblick ließ mich tausend Tode sterben und dennoch geschah nichts. " Ich hab keine Lust irgendjemanden diese Parts bei zu bringen.", schüttelte er erst Kira und dann mir die Hand. Seine Hand war kalt und unheimlich zart. Ich hatte das Gefühl, dass ich hier raus musste, doch mein Körper reagierte nicht. Mein Blick haftete ununterbrochen an Shinya und ich musste dabei andauernd an meinen Bruder denken. Wären andere Umstände gewesen, dann hätte ich geglaubt, dass es mein Bruder ist. " Also ich würde ja " Red...[em]" empfehlen, wenn ihr es noch dieses Jahrhundert schaffen wollt.", war Die wieder da und legte einen Arm um Shinya, der immer noch neben mir stand. " Eigentlich hatten wir ja vor, das noch in den nächsten drei Wochen zu schaffen.", meinte Kira nur und seufzte dabei. Sie sprach mir aus der Seele. Ich konnte das alles nicht fassen. Wie sollten wir das nur schaffen? " Dann nehmen wir " Red".", entschied ich einfach und stand dann auf. Ich brauchte eine Zigarette. Schleunigst, sonst konnte ich für nichts mehr garantieren. Als ich wieder in den Proberaum kam, saßen alle noch immer da. Außer Kira, denn die saß mittlerweile auf Totchis Schoß. Beide unterhielten sich etwas, während sie sich hin und wieder etwas liebkosten. Klasse, den Anblick, den ich heute noch brauchte. Bei meinem Weg zur Bühne merkte ich, dass ich beobachtet wurde. Von Shinya. Die Instrumente waren auf dem ersten Blick einfach Klasse und ich konnte mir nicht verkneifen über die Snairdrums zu streichen, als ich bei meinem Rundgang am Schlagzeug ankam. So etwas Wunderschönes hatte ich noch nie gesehen. Meines dagegen war regelrecht primitiv. " Gefällt es dir?", stand Shinya auf einmal hinter mir und erschreckte mich fast zu Tode. Also langsam sollte ich echt sterben, wenn nicht jetzt, dann wenigstens beim nächsten Mal. Ich war nervös in seiner Gegenwart, versuchte mich aber zusammen zu reißen. Kira hatte Recht, Shinya konnte ja nichts für meine Vergangenheit. Also, ruhig Blut, Lily. " Es ist wunderschön. Ein Traum.", schaute ich ihm in die Augen. Da war der Unterschied, der mir als erstes zwischen Shinya und Alex, meinem Bruder, auffiel. Alex hatte stechend grüne Augen. " Spielst du Schlagzeug?", war seine Stimme jetzt recht leise und dennoch schön. " Ja, seit 13 Jahren und Bassgitarre seit 7 Jahren." " Willst du mal etwas spielen? Ich kann dir meinetwegen schon ein paar Parts von " Red" zeigen." Ich stimmte zu. Vielleicht lenkte mich das etwas ab. Gute 2 Stunden später machten Shinya und ich eine Pause. Toshiya und Kira waren nur noch mit sich beschäftigt. Weil wir sie nicht stören wollten, verließen wir anderen den Raum. " Typisch Totchi.", lehnte Die sich an die Wand im Flur, vor dem Proberaum. " Ich würde eher sagen, typisch Kira.", steckte ich mir eine Zigarette an und wurde von Kaoru gleich gemustert. " Ich hab ja nichts dagegen, wenn jemand in dem Gebäude raucht, aber ich denke, dass Shinya da schon was gegen hat. " Oh, okay.", schaute ich zu Shinya, der wirklich nicht begeistert schien, als machte ich die Zigarette wieder aus. " Gomen nasai.", lächelte ich entschuldigend zu ihm, worauf er nur annehmend nickte. Nun standen wir hier auf dem Flur, nur weil die beiden sich fast in dem Raum flachlegten. " Wer hatte die Idee mit dem Rausgehen gehabt?", fragte Kyo nach 20 Minuten, worauf Die die Hand hob. " Wolltest du ihnen zugucken. Also ich nicht.", versuchte er Kyos bösen Blick stand zu halten. " Können die nicht nach Hause gehen?", lief ich den Gang auf und ab. Irgendwann tat Kyo das Selbe, nur liefen wir immer in entgegen gesetzter Richtung, so, dass wir uns in der Mitte trafen. " Kann die einer nicht daraus holen?", stöhnte Kaoru und verdrehte genervt die Augen. " Tu dir keinen Zwang an.", meinte ich nur. Also ich würde da jetzt ganz bestimmt nicht reinplatzen. Das von heute morgen hatte mir gereicht. " Ich hab es!", rief Kyo plötzlich. " Was?" Die. Kyo zeigte nur zur Decke. " Der Feuermelder. Also, wenn sie das nicht auseinander bringt." " Vergiss es. Der Feuermelder ist mit der Sprinkleranlage verbunden. Das hieße, dass sie losgehen würde, wenn du den Feuermelder auslöst. Da drinnen sind unseren Sachen und Instrumente.", war Kaoru dagegen. Ich dagegen stimmte Die zu. " Kann man die Sprinkleranlage nicht ausschalten?", fand ich es unwahrscheinlich, dass es nicht gehen sollte. Alle überlegten kurz, als Die es einfiel. " Im Proberaum ist ein roter Knopf. Der ist doch dafür da, um die Sprinkleranlage auszuschalten." " Sicher?", fragte Shinya. " Joa, schon." " Wie viel?" " 70 %?" " Das ist alles? Nicht mehr?", wurde Kaoru immer skeptischer. " Okay, ich mache das jetzt. Ich glaube, dass ich das auch mal irgendwo an einer der Wände gesehen hatte. Da stand so was Ähnliches wie " Wassersperre", oder so.", stellte sich Kyo unter die Sprinkleranlage. " Hilft mir jemand?" Die ging auf ihn zu und machte dann mit Kyo Räuberleiter. Oben angekommen, holte Kyo sein Feuerzeug raus und hielt es unter dem Feuermelder. Es dauerte keine 2 Minuten und das Ding ging in einem höllisch lauten Piepen los und dann setzte die Sprinkleranlage ein. ~*~ Toshiya und ich schreckten hoch, als wir das Piepen hörten und kaum hatten wir uns vom Stuhl erhoben, da fiel auch schon Wasser auf uns nieder. " Ich bring sie um.", rannte Totchi zur Tür. Wir hatten heute aber auch gar nicht unsere Ruhe. Dauernd kam was dazwischen, wenn wir uns etwas näher kamen. Totchi drückte auf einem roten Knopf an der Wand, neben der Tür und verließ dann durch diese den Raum. Ich ging einfach mal klitschnass hinterher. " Wer war das?", gingen wir auf die anderen zu, die nicht besser aussahen, als wir. " Raus damit." Oh, oh. Totchi war sauer, na okay, er war wütend. Konnte ich auch verstehen. " Das waren wir alle.", meinte Kaoru darauf recht gelassen, dennoch konnte man sehen, dass er sich das Lachen regelrecht verkneifen musste, während der Rest vor sich hingrinste. " Ihr habt sie doch nicht mehr alle.", ging Totchi den Gang entlang zum Bad. Seine Hose war total nass und somit hatte er reichlich mühe ordentlich zu laufen. Der Anblick brachte uns einfach zum Lachen und somit schallte unser Gelächter durch den ganzen Flur. Kapitel 11: Alex und Lily ------------------------- Es geht weiter. Ich werd mich bemühen, dass ich das mit dem nächsten Kapitel auch so schnell hinbekommen, aber nächste Woche ist ja leider wieder Schule. Das heißt Abistress. Hier wieder danke an meine Beta-Leserin und für die Kommis.Vielen, vielen Dank!!! Joa, viel Spaß beim Lesen* Sayonara P.S. Kommis sind natürlich weiterhin erwünscht.*freu* Nach einer Weile folgte ich Totchi dann mal. Der stand im Bad und wrang sein Hemd aus. " Das bekommen die zurück.", fluchte er dabei nur und schien mich gar nicht bemerkt zu haben. " Die haben sich doch irgendwie auch ein Eigentor geschossen.", machte ich mich bemerkbar und lächelte ihn an. Totchi schüttelte nur den Kopf und kam auf mich zu. " Heute Abend stört uns bestimmt keiner.", strich er mich eine Haarsträhne hinters Ohr. " Na, da sei mal nicht zu optimistisch. Lass uns gehen. Proben ist ja wohl nun nicht mehr, dank der Deppen." Zusammen verließen wir das Bad und trafen im Flur wieder auf den Rest. Sie standen mit ihren Sachen da und wartenden auf uns, da Kaoru hinter uns abschließen wollte. Totchi holte auch noch seine Sachen und dann verließen wir den "Swimmingpool". " Jut, dann sehen wir uns morgen.", verabschiedete Die sich von uns und stieg dann mit Shinya ins Auto. Kaoru ging dann auch seinen Weg mit Kyo. Letztendlich standen wir nur noch zu Dritt da. " Ich weiß ja nicht was ihr jetzt macht, aber ich bring Gackt jetzt erst einmal seine Maschine wieder.", ging Lily auf die Kawasaki zu. " Dann fahren Totchi und ich mit Auto.", nahm ich seine Hand. " Okay. Wir sehen uns dann im Hotel." ~*~ Ich setzte mich auf das Motorrad und drehte den Zündschlüssel um. Ein letzter Blick zu Kira und Toshiya, und dann fuhr ich vom Parkplatz. Mittlerweile kannte ich den Weg von diesem Haus zum Hotel und den Weg vom Hotel zu Gackt. Die Stadt war wunderschön im abendlichen Ambiente. Sie schien jetzt erst aufzublühen. Ich hatte regelrecht Spaß auf meiner Fahrt, da jede Ampel auf Grün schaltete, wenn ich auf sie zufuhr. Nach einer Weile kam ich bei Gackt an. Ich wusste, dass er sich seine Maschine eigentlich abholen wollte, doch ich dachte, dass es so besser wäre. Ich fuhr auf seine Auffahrt und lenkte die Maschine dann zu ihrem Parkplatz, auf dem auch noch eine Honda und ein schwarzer Porsche standen. Dann klingelte ich bei ihm und musste etwas warten bis er mir öffnete. " Lily?", schaute er überrascht. " Störe ich?", sah er etwas überrumpelt aus. Ich wollte ihn ja nicht bei irgendwelchen wichtigen Angelegenheiten stören. " Nein, nein. Ich hab nur gerade ein bisschen Klavier gespielt.", ließ er mich rein. Kaum war ich drinnen, kam mir gleich ein Dackel entgegen. Okay, das war letztes Mal nicht so gewesen, oder? " Das ist Belle. Mai müsste hier auch noch irgendwo rumschwirren.", schloss Gackt die Tür. "Sie ist süß.", streichelte ich das wedelnde Etwas. " Sie war aber letztens nicht da, oder?" " Nein, sie war bei einer Freundin. Sie passt immer auf meine beiden Damen auf, wenn ich auf Tour oder so bin." Ich schaute nur kurz zu ihm auf und erhob mich dann wieder. " Eigentlich wollte ich dir nur dein Motorrad wieder bringen.", reichte ich ihm den Schlüssel. " Hab ich mir schon fast gedacht. Und, wie fährt sie sich?", nahm er den Schlüssel und zusammen gingen wir dann ins Wohnzimmer. " Ich liebe sie. Ein Prachtexemplar.", grinste ich und mich durchströmte ein wohliges Gefühl, wenn ich nur an die Fahrt hierher dachte. " Das freut mich. Du kannst sie noch so lange haben wie du hier bist.", setzten wir uns auf die Couch. " Nein, wenn dem Teil was passiert, dann killst du mich noch." " Ich hab dich fahren gesehen. Ich denke nicht, dass dem was passiert. Willst du was trinken?", sprang er wieder auf. Man, war der nervös. " Joa, wieso nicht?" Darauf verschwand er in der Küche und kam mit zwei Gläsern und einer Flasche Wein wieder. " Da wird das aber heute nichts mit zurück fahren.", grinste ich, als ich die Flasche sah. " Schläfst du hier. Wäre ja nicht das erste Mal." " Da muss ich mich ja in Acht nehmen. Ganz alleine mit dir in einem so großen Haus." Seine Katze kam gerade um die Ecke und pflanzte sich dann einfach mal dreist auf meinem Schoß. " Sie mag dich scheinbar." " Wenigstens einer.", streichelte ich die Katze. " Nicht so optimistisch.", meinte Gackt ironisch und streichelte dann ebenfalls Mai, während er einen Arm um mich legte. " Was machst du eigentlich, wenn du nicht arbeitest?", fragte er mich auf einmal und schaute dabei auf seine Katze. " Hin und wieder versuche ich etwas Bassgitarre oder Schlagzeug zu spielen. So treffe ich mich viel mit Kira. Ansonsten habe ich so gut wie gar keine Zeit." " Du spielst?" " Ja, seit einigen Jahren schon. Mein...mein Bruder hat es mir beigebracht.", wollte ich meinen Bruder eigentlich gar nicht erwähnen. Ich wusste jetzt, nach unserer kurzen Bekanntschaft schon, dass Gackt neugierig war. Und meine Vergangenheit war einfach nichts, was andere etwas anging. Gackt schwieg eine Weile, als er dann doch die Frage stellte, die ich erwartet hatte. " Du hast einen Bruder?" " Ich will nicht drüber reden, okay? Ich...ich kann das einfach nicht. Allein der Gedanke an ihn bringt mich um.", schaute ich Gackt nicht an. Ich wusste, dass er selbst auch nicht die tolle Kindheit und Jugend hatte, aber ich musste ihn doch nicht gleich mein Leben auf die Nase binden, auch, wenn ich ein befreiendes Gespräch gebraucht hätte. Ich hatte immer nur mit Kira über Alex gesprochen. Da legte Gackt eine Hand an meinem Kinn und zwang mich ihn anzusehen. Seine blauen Augen schienen mich zu mustern. " So schlimm?" Ich konnte nur nicken und merkte, dass mir die Tränen in die Augen stiegen. Dann warf ich mich ihm einfach in die Arme. Ich brauchte die Nähe einfach, brauchte das Gefühl, dass jemand in dem Moment für mich da war und mich hielt. " Hey, ist schon gut. Du musst nicht darüber sprechen.", fuhren seine Hände meinen Rücken lang. Von mir kam nur noch ein unterdrückter Schluchzer bevor ich den Strom von Tränen nicht mehr aufhalten konnte. Eine Weile saßen wir so da, ehe ich mich etwas aus der Umarmung löste, meine Hände aber immer noch in Gackts Shirt krallte. Einfach, um Halt zu haben und nicht über eine Klippe zu stürzen. " Alex war mein älterer Bruder.", fing ich auf einmal an zu reden. Ich konnte nicht anders. " Unsere Eltern hatten sich scheiden lassen, als ich 13 war. Ich lebte bei meinem Vater, während Alex bei unserer Mutter wohnte.", ich spürte, wie mir weiterhin die Tränen übers Gesicht liefen bei den Gedanken an meine Vergangenheit. " Es war damals schrecklich für Alex und mich gewesen.", fuhr ich fort. " Wir wurden einfach auseinander gerissen. Damit wir uns weiterhin sahen, brachte er mir das Schlagzeugspielen bei. Er war immer mein großes Vorbild. Manchmal hörte ich ihm heimlich zu, wenn er zu einem der Dir en grey Songs spielte. Ich kannte nichts von der Band damals, aber ich wusste, das diese Musik sein Leben war." Gackt wischte mir die Tränen weg und seufzte, als immer wieder welche nachkamen. " Irgendwann gründeten wir dann mit Kira und einen Freund von Alex eine kleine Band. Somit sahen wir uns noch öfter und ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wie es wäre, wenn das alles nicht mehr so wäre, wie in den Augenblicken, als wir zusammen auf der Bühne standen. Irgendwann zog ich zu Hause dann aus. Mein Vater missbilligte meinen Berufswunsch. Kira wurde fast zur gleichen Zeit zu Hause rausgeworfen. Es war damals für uns alle eine schwere Zeit. Ich weiß nicht mehr wie es kam, aber Kira zog bei meinem Bruder ein.", wieder musste ich kurz aufschluchzen und Gackt reichte mir ein Taschentuch. Seine Anwesenheit war sehr angenehm und ich fühlte mich etwas freier, wenn ich erzählte. " Darauf fingen Kira und ich uns häufiger an zu streiten. Mir gefiel es ganz und gar nicht, dass sie andauernd bei meinem Bruder war. Damals wusste ich noch nichts von dem, was ich einige Jahre später vor die Augen geführt bekam. Wir hatten einen kleinen Auftritt in einer Schule. Es war wunderbar gewesen.", ein kleines Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, wenn ich an diesen Tag zurückdachte. " Wir haben es natürlich zu viert ausgiebig gefeiert. Irgendwann war Kira dann mit Alex Freund verschwunden. Alex und ich saßen in einer Ecke einer Bar und feierten noch etwas. Wir waren an diesem Tag alle so glücklich gewesen. Und ich musste an diesem Tag auch erfahren, dass ich tiefere Gefühle für meinen Bruder hegte, als er mich an diesem Abend küsste. Ich...ich wusste nicht, was ich an diesem Abend machen sollte. Ich wollte meinen Bruder mehr als alles andere, aber auf der anderen Seite war er eben auch mein Bruder. Dennoch siegte irgendwie die Vernunft und ich ließ mich nicht auf unsere gegenseitigen Gefühle ein. Alex hatte nie aufgegeben und immer wieder versucht mich umzustimmen. Hin und wieder hatte ich schon mal nachgegeben, aber ich fasste mich genauso schnell wieder, wie ich mich fallen gelassen hatte." Gackt zog mich auf einmal an sich ran, als würde er wissen, dass das noch nicht alles war und noch Schlimmeres folgen würde. " Irgendwann bekam unsere Band die große Chance in einer Bar aufzutreten. Wir waren völlig hin und weg, denn endlich würden noch mehr Leute uns sehen. Dieser Abend war einfach für uns alle berauschend gewesen, einfach einmalig. Dementsprechend feierten wir auch.", ich musste erst einmal schwer schlucken, als mir bei den darauf folgenden Gedanken dickere Tränen kamen. " Oh, Gott....Ich hab ihn umgebracht.", krallte ich mich fester an Gackt und begann scheinbar endlos zu weinen. " Du hast ihn nicht umgebracht.", versuchte er mich zu beruhigen, obwohl er gar nicht wusste, was geschehen war. " Ich hab nicht aufgepasst. Ich...ich...ich hab den Laster nicht gesehen." Gackt zog mich auf seinen Schoß und legte seine Arme enger um mich. " Es war ein Unfall.", sagte er immer wieder. " Es war nicht deine Schuld." " Wir hätten laufen sollen. Ich hab ihn...", ich brach ab und konnte meine Tränen gar nicht mehr bändigen. " Er starb neben mir. Ich hatte versucht ihn aus den brennenden Wagen zu bekommen, aber es ging nicht. Ich war zu schwach. Ich war zu schwach um ihm zu helfen. Er hatte mir immer wieder Mut zugesprochen, mir gesagt, dass alles gut werden würde und wie sehr er mich lieben würde. Oh, Gott...Er hatte genauso gut wie ich gewusst, dass er keine Chancen hatte. Wieso hat er mir nur diesen Mist erzählt." " Ssh...Er wollte dich doch nur beschützen." " Er starb, als die Feuerwehr ankam. Ich hatte nicht einmal die Zeit gehabt ihm zu sagen wie sehr ich ihn geliebt hatte, dass ich nichts mehr wollte, als mit ihm zusammen zu sein. Ich hatte versagt." Gackt sagte darauf nichts weiter. Er hielt mich einfach nur in seinen Armen und strich mir über den Rücken bis meine Tränen langsam versiegten. Eine unbeschreibbare Ruhe lag in dem Raum. Sie war keineswegs unangenehm gewesen. Es war eine der harmonischen Ruhen, die einen an einem schönen warmen Sommerabend auf der Terrasse einschlafen ließen. " Geht es dir jetzt besser?", flüsterte Gackt mir kaum hörbar ins Ohr, als wolle er den Moment bewahren. Ich nickte nur und versuchte mich noch mehr in seinen Armen zu verkriechen. " Wie war dein Tag heute sonst so? Ich hab gehört, dass ihr mit Dir en grey für das Fest probt.", spielte er mit einer meiner Haarsträhnen, die einsam auf meiner Schulter ruhten. " Ich wollte eigentlich nicht, aber Kira hat mich überredet. Dennoch war es ganz lustig. Kyo hat den ganzen Proberaum unter Wasser gesetzt.", nuschelte ich in seine Halsbeuge. " Wie hat er denn das geschafft? Und wieso?", blieb unser Gespräch in einem Flüsterton. " Toshiya und Kira haben sich ausgiebig im Proberaum beschäftigt, also haben wir anderen den Raum verlassen. Irgendwann wurde es uns zu bunt." Ich merkte erst jetzt, dass ich wohl schon eine ganze Weile mit dem Saum von Gackts Shirt spielte. " Das hätte ich gerne auch gesehen. War sicher lustig." " Ja, so an und für sich.", wollte ich nicht an Shinya denken. Der Mann erinnerte mich nur an Alex und somit an meine Vergangenheit. Dabei hatte ich vor Jahren beschlossen mein Leben von Neuem zu beginnen. " Klingt nicht gerade begeistert." " Doch, doch. Es war toll.", schaute ich ihn an. " Du behältst unser Gespräch für dich?" " Sicher. Ich verspreche es dir.", seine Hand wanderte nun von meiner Haarsträhne zu meiner Wange, die er sanft streichelte. Sein Blick war warm und beruhigend. Ich ließ meinen Kopf wieder in Gackts Halsbeuge wandern und genoss weiterhin seine schützende Nähe. ~*~ Eine ungewohnte Bewegung neben mir holte mich aus dem Schlaf. Ich blinzelte einige Male, um mich an die Helligkeit im Zimmer zu gewöhnen und drehte meinen Kopf dann zur Seite. Totchi lag neben mir auf dem Bauch und schaute mich an. " Endlich wach?", lächelte er mal wieder mit einem seiner unwiderstehlichen Lächeln. " Ja.", gab ich ihm einen Kuss. Nachdem Lily uns gestern verlassen hatte, waren Totchi und ich zum Hotel gefahren. Nach nervenden Blicken seitens der Hotelgäste und des Personals, nahmen wir die Treppe zum Zimmer, da mal wieder der Fahrstuhl nicht kam. Kaum hatten wir die Tür hinter uns geschlossen, spürte ich auch schon Totchis zarten Lippen auf meinen und seine geschickten Hände auf der Haut meines nassen Rückens, die meine Wirbelsäule lang fuhren. Unter stürmischen Küssen befreiten wir uns von den nassen Klamotten. Endlich konnten wir uns ungestört um uns kümmern. Ja, aber nur so lange wie das Handy nicht klingelte. Es war Lilys Chef, der einen neuen Auftrag für sie hatte. Ich hatte fast eine halbe Stunde versucht ihm zu verklickern, dass Lily Urlaub hatte und ganz bestimmt nicht begeistert wäre, wenn sie Choreographien erstellen müsste. Aber er blieb hartnäckig und meinte, dass es ja so wichtig wäre. Nach guten weiteren 15 Minuten gab ich es auf. Es brachte ja eh nichts. Ich hatte nur eine Menge Wut im Bauch, war zudem sauer und enttäuscht. Jetzt würde Lily mich erst recht killen. Da hatten wir den Salat, denn sie hatte mir ja nicht umsonst gesagt ich solle das Handy zu Hause lassen. Doch ich konnte es nicht zu Hause lassen, denn ich brauchte es, falls die JVC Victor mich anrufen würde. Apropos JVC Victor, ich sollte wohl mal zurück rufen. Mir das in einer meiner vorderen Gehirnzellen vermerkend, legte ich das Handy zurück auf den Nachttisch. Ich wollte mich gerade wieder Totchi zuwenden, als ich merkte, dass er bereits schlief. Ich nahm nur eine Decke, gab ihm einen Kuss, nachdem ich ihn zugedeckt hatte und begab mich dann ins Bad, um mich vorm Schlafengehen noch zu duschen. Kapitel 12: Urlaub hin oder her ------------------------------- Tadaa!!!!!! Hier ist der nächste Teil. Langsam frage ich mich, in was ich mich mit der Story hier hineingeritten habe. Wie auch immer, die Hauptsache ist, dass ich hier wieder rausfinde. Das ist alles ein endloses Labyrinth. Hey, vielen, vielen Dank für die Kommis. Hab mich mega dolle gefreut. Hier auch wieder Dank eine meine Beta-Leserin, die mir zudem mit Rat und Tat zur Seite steht. Jetzt aber viel Spaß beim weiterlesen!!! Sayonara p.s. freu mich weiterhin über eure meinung *g* Ich war so in Gedanken versunken, dass ich auf einmal zusammen zuckte, als Totchi mir durch die Haare strich. " An was denkst du?", fuhren seine Finger meine Gesichtskonturen nach. " Ich denke gerade an Lily.", flüsterte ich und schloss die Augen, um seine Berührungen zu genießen. " Euch verbindet sehr viel, was?" " Manchmal denke ich, dass es zu viel des Guten ist.", schaute ich in Totchis wunderschöne braune Augen. Er erwiderte auf meine Antwort nichts, sondern küsste mich kurz. " Wir sollten aufstehen und du solltest bei dieser Plattenfirma anrufen. Schien wichtig zu sein." Totchi erhob sich und stieg aus dem Bett ehe er im Bad verschwand und ich dann nur noch das Wasserrauschen von der Dusche vernahm. Mein Blick wanderte derweil an die Decke. Was Lily jetzt wohl machte? War sie schon wieder im Hotel? Oder war sie noch immer bei Gackt? Falls ja, was hatte sie dort aufgehalten? Ich wollte über mögliche Gründe lieber nicht nachdenken. Nachdem Lily mit ihrem Bruder zusammen gewesen war und nach dem tragischen Tod von Alex, hatte Lily sich nie wieder einem anderen Mann so sehr anvertraut. Sie hatte Alex viel zu sehr geliebt und liebte ihn wohl noch immer mit jeder Faser ihres Herzens. Ich wollte nicht in Selbstmitleid, aufgrund der schrecklichen Vergangenheit, verfallen, also rief ich bei JVC Victor an. Wir hatten es immer hin schon fast 10 Uhr. Jeder der jetzt bei meinem Telefonanruf geweckt werden sollte, tat mir keineswegs leid. Wir hatten Samstag, also ein ganz normaler Arbeitstag. Aber was war schon normal? Es dauerte Ewigkeiten bis ich endlich den Chef der Plattenfirma an der Strippe hatte. Er klang ganz schön außer Atem. Ich wollte auch diesmal nicht darüber nachdenken, was eventuelle Ursachen dafür sein könnten. Mein neuer Chef hatte mein Bewerbungsgespräch vorverlegt und wollte mich somit schon am Dienstag sprechen. Ich sagte natürlich zu. Dennoch wusste ich noch immer nicht so recht, wie ich das alles Lily beibringen sollte. Ich wollte nicht, dass sie darunter leiden müsste, wenn ich hier in Japan bliebe. Ich hatte gerade aufgelegt, als Totchi wieder aus dem Bad zurückkam. " Und, was wollten sie?", legte er sich wieder neben mich auf das Bett. " Sie haben mein Bewerbungsgespräch vorverlegt.", meinte ich nur und stand auf, um mir neue Sachen aus dem Schrank zu holen und dann ebenfalls duschen zu gehen. " Bewerbungsgespräch? Ist da was, das ich vielleicht wissen sollte?" " Nein.", ging ich ins Bad. Ich wollte es ihm nicht sagen. Einfach aus Angst, dass es bei Lily landen könnte. Auf welchem Weg auch immer. Schließlich führten viele Wege nach Rom. ~*~ Eine immer wiederkehrende Berührung auf meiner Wange ließ mich aus meinem Schlaf erwachen. Ich blinzelte einige Male ehe ich die Augen öffnete und gleichzeitig feststellte, dass mir mein Rücken höllisch schmerzte. " Na, wach?", hockte Gackt neben mir. Ich lag noch immer auf der Couch. " Sieht wohl so aus.", schauten wir uns an. " Wie fühlst du dich?", zog er seine Hand zurück. " Ganz gut. Wenn man von den Rückenschmerzen absieht.", versuchte ich mich etwas zu strecken. " Das geht wieder vorbei.", drückte Gackt mir einen Kuss auf die Stirn bevor er sich erhob. " Und, Hunger?" " Hai.", setzte ich mich auf. " Gut, dann werde ich mal Frühstück machen." Gackt verschwand dann in der Küche, während ich im Bad verschwand. Ein Blick in den Spiegel offenbarte mir wieder die Geschehnisse des letzten Abends. Meine Augen waren rot und leicht angeschwollen. Das Gesicht zeigte mehrere Schlaffalten. Kurz und bündig: Ich sah beschissen aus. Ich versuchte nicht weiter darauf zu achten und ging duschen. Währenddessen fragte ich mich, was mich in Gottes Namen dazu geritten hatte, Gackt mein Herz auszuschütten. Gestern Abend fühlte ich mich danach befreit, nun fühlte ich mich beraubt. Ich hatte das Gefühl unüberlegt gehandelt zu haben und somit einer meines tiefsten Geheimnisse ausgeplaudert zu haben. Geheimnisse, die niemanden etwas angingen. Ich verstand mich nicht. Was hatte mich nur zu dieser Handlung bewegt? Als ich in die Küche kam, saß Gackt schon mit einer Tasse Kaffee in der Hand am Küchentisch. Ich setzte mich dazu und nahm mir ebenfalls Kaffee. Schweigen herrschte im Raum. Ich wusste nach all dem gestern Abend nicht, was ich sagen sollte. Gackt schien es nicht anders zu gehen, aber dann brach er doch die Stille. " Das mit gestern Abend, das bleibt gewiss unter uns. Keine Angst.", bemerkte ich seinen Blick, der auf mich ruhte. Ich konnte nur nicken und merkte, wie mir Tränen in den Augen brannten. Beruhig dich Lily, sagte ich zu mir. Ich hatte schon so viele Tränen für Alex vergossen und sie mussten auch mal versiegen. " Ich muss nachher ins Tonstudio. Du kannst noch eine Weile bleiben, wenn du magst. Das Motorrad gehört, wie versprochen, vorläufig dir." " Danke.", schaute ich ihn an und blinzelte dabei meine Tränen weg. Ich gewann den Kampf gegen meine Tränen und machte dann einem Lächeln platz. " Ich hab gehört, dass ihr mit Dir en grey für unser alljährliches Bandtreffen probt." " Es war Hydes Idee und Kira hat mich mal wieder überredet.", aß ich etwas. " Klingt nicht so, als ob du es freiwillig tätest." " Doch, doch. Schon, aber...Ach, ich weiß nicht.", schaute ich auf den Boden. Ich konnte ihn doch nicht schon wieder von Alex erzählen und ganz bestimmt nicht von der Sache mit Shinya. " Ist okay. Du musst es mir nicht sagen.", legte Gackt seine Hand auf meine und streichelte mit seinem Daumen meinen Handrücken, mit der anderen Hand strich er mal wieder durch meine Haare. " Ich weiß.", wusste ich, dass ich es nicht musste. Der letzte Abend hatte mir einiges über Gackts Persönlichkeit gezeigt. " Gut. Tut mir leid, aber ich muss dann los.", beugte er sich zu mir und gab mir einen Kuss, ehe er in den Flur ging. " Man sieht sich.", waren die letzten Worte, dann hörte ich nur noch die Tür ins Schloss fallen und wie er mit dem Auto von der Einfahrt fuhr. Ich war total verwirrt. Hatte er mich gerade geküsst? Was war nur mit der Welt passiert? Bewegte sich hier alles um mich herum weiter, nur ich nicht? Ich wusste spätestens jetzt, dass der Plan, den Kira und ich hatten, schwierig umzusetzen war. Vertrauen gewinnen. Ja, Gackts Vertrauen schien ich gewonnen zu haben, wenn auch nur ein kleines Stück von dem. Aber ich hatte das Gefühl, dass es das falsche Stück seines Vertrauens war. Ich wollte gar nicht diese Art von Vertrauen. Ich wollte doch nur seine Aufmerksamkeit, aber stattdessen hatte ich scheinbar als Gratisgeschenk seine Zuneigung bekommen. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich noch auf meinem Platz saß, doch ich wurde spätestens aus meinen Gedanken geholt, als Belle neben mir saß und mich wedelnd beobachtete. " Na, du. Hund müsste man sein.", streichelte ich sie und nahm sie dann auf den Arm. Zusammen mit Belle ging ich zurück ins Wohnzimmer und ließ mich auf die Couch fallen. Dort döste ich noch eine Weile vor mich hin. Später drehte ich eine Runde mit Belle. Ich brauchte einfach Bewegung und dem Hund schien es zu gefallen. Wieder zurück nahm ich den Motorradschlüssel und fuhr mit dem Motorrad zurück zum Hotel. Das erwies sich jedoch als ein recht schwieriges Unterfangen, da der Verkehr auf den Straßen Tokyos nur so boomte. Einfach grauenvoll. Dennoch kam ich beim Hotel an. Ich parkte die Kawasaki in der Tiefgarage und machte mich dann mit Hilfe des Aufzuges in den 2. Stock auf. Die Fahrt mit dem Fahrstuhl schien mir wie eine Ewigkeit und dies machte mich nervös. Kaum war ich aus dem Fahrstuhl gestiegen, sah ich Toshiya und Kira, die vor meiner Zimmertür standen. Moment! Vor meiner? " Sagt mal, sucht ihr was Bestimmtes?", ging ich zu ihnen. " Joa, wenn man es genau nimmt, dann dich.", lächelte Kira und ich wusste schon jetzt, dass irgendetwas nicht stimmte. Kiras Lächeln schien aufgesetzt und gleichzeitig beschwichtigend. Ich entgegnete vorerst nichts darauf und kramte in meiner Tasche nach dem Zimmerschlüssel. " Kommst du gerade von Gackt?", kam wieder einmal Kiras Neugierde durch. " Nein, Kira, ich war bei Masa. Mein Gott, sicher war ich bei Gackt." Ich war gereizt. Alles lief mir zurzeit gegen den Strich. " Läuft da was?", betraten wir zu Dritt das Zimmer und Toshiya schloss hinter uns die Tür. " Kira, ich halte mich an unseren Plan! Verstanden?", drehte ich mich zu ihr. Mein Englisch klang brüchig aufgrund meiner Gereiztheit. " Was ist los?" Kira legte ihre Hand unter mein Kinn, damit ich sie ansah. " Nichts!", riss ich mich los. " Wenn nichts ist, dann wird gleich was los sein. Dein lieber Chef hat angerufen. Er hat einen Auftrag für dich. Schien dringend, da ich ihn nicht eine Sekunde davon überzeugen konnte, dass du Urlaub hast und somit frei." Bei Kiras Worten wusste ich nicht, wen ich zuerst umbringen sollte, sie oder meinen Chef. Ich entschied mich erst mit meinen Chef zu telefonieren, ihm mein Widerwillen gegenüber der Sache dazulegen und ihn erst nach unzähligen Fehlversuchen qualvoll sterben zu lassen. Was ich mit Kira tun würde, wollte ich mir noch ausdenken. " Wann hat er angerufen?", versuchte ich ruhig zu bleiben, aber mir war sehr wohl bewusst, dass meine Augen und meine Körperhaltung etwas anderes ausstrahlten. " Gestern Abend.", mischte sich nun auch Toshiya ein und nahm Kira von hinten in seine Arme. Dieser Anblick war nun wirklich das Letzte, was ich zu dem Zeitpunkt noch brauchte. " Danke.", öffnete ich die Zimmertür. " Und jetzt möchte ich gerne alleine sein." Kira und Toshiya folgten meiner Aufforderung. Als sie draußen waren, schloss ich nur noch die Tür und ließ mich an ihr auf den Boden gleiten. Kurz darauf rief ich meinen Chef an. " Was ist jetzt schon wieder?", fragte ich ihn, als er an sein Handy ging. " Ich habe einen neuen Auftrag für dich.", klang er gelassen, was mich nur noch wütender machte. " Was soll das, Chris, ich hab dir gesagt, ich habe Urlaub, also wieso das Ganze hier?" Nach dem Tod von Alex hatten mein Chef und ich uns angefreundet. Er versuchte mir über die grauenvolle Zeit hinweg zu helfen indem er mich öfters zum Essen einlud oder mich in Bars schleppte. Wir hatten eine recht gute Freundschaft aufgebaut, die nichts mehr von dem vermuten ließ, was mal vorher war. " Ich weiß, dass du Urlaub hast, aber diese Sache hier ist dringend. Das Telefon steht schon nicht mehr still." " Können das nicht die anderen machen? Ich bin doch nicht die einzige Choreographin in diesem Laden." " Du bist zwar nicht die Einzige, Lily, aber die Beste.", meinte Chris darauf. " Das entschuldigt leider gar nichts. Worum geht es?" " Um einer Choreographie für ein Musikvideo." " Das ist alles? Das können die anderen auch." " Die anderen sind aber nicht in Japan.", kam es prompt zurück. " Was zum Henker? Woher weißt du, dass ich in Japan bin?", war ich fast sprachlos. Ich hatte Chris mit Absicht nichts von meinem Aufenthaltsort erzählt. " Kira.", war seine knappe Antwort. " Schau, Lily, dein Trick mit dem Handy- zu - Hause- lassen ist ja ganz nett, aber glaubst du nicht, dass du mir nach 6 Jahren so langsam nichts mehr verschweigen kannst." " Chris, verdammt, ich habe Urlaub. Obwohl ich das nicht mehr Urlaub nennen will. Wer ist es?" " Was?" " Die Wenigkeit, die meine Aufmerksamkeit beanspruchen will." " Ähm, ...Moment...Nightmare." " Okay, und wann, wo, wie?", holte ich mir einen Zettel raus. " Am besten sofort." " Sonst noch Wünsche?" " Ja, sie sind zurzeit in Yokohama." " Das ist eine halbe Weltreise. Dir ist doch hoffentlich klar, dass ich ein Laie bin, was Japan angeht. Ich komme gerade mal zu meinem Hotel. Wie um Gottes Willen soll ich da denn bitte nach Yokohama finden?" " Du machst das schon. Sag mir bescheid, was sich bei deinem Treffen mit Nightmare ergibt." " Chris, nein...hey...", aufgelegt. Was bildete der sich eigentlich ein. Hatte ich ausdrücklich "Ja" gesagt? Nein. Nun blieb mir nichts anderes übrig, als die Yokohama- Arena aufzusuchen. Wir hatten es jetzt Mittag, das bedeutete, dass ich noch viel Zeit hatte. Ich packte also meine Sachen und suchte meine Unterlagen zusammen. Dann ging ich noch schnell zu Kira, da ich ihren Laptop brauchte, denn darauf befanden sich die Vertragspapiere. Nebenbei erzählte ich ihr, dass es spät werden würde und ich somit heute nicht mehr zur Probe kommen könnte. Irgendwie erleichterte mich das, dass ich nicht auf Shinya treffen würde, doch irgendwie bereute ich das auch. Zurück in meinem Zimmer griff ich nach dem Schlüssel für die Kawasaki und musste in der Tiefgarage auch noch feststellen, dass ich Tanken musste. Das erledigte ich auf den Weg aus Tokyo raus und versuchte mit Hilfe der Schilder nach Yokohama zu finden. Es war alles schrecklich. Hin und wider verstand ich nicht, was man von mir wollte. Die Straßenschilder waren einfach nicht zu entziffern. Dennoch lobte ich Japan für ihre Weltoffeneinheit, denn weit über die Hälfte der Schilder waren in Englisch übersetzte. Trotz allem genoss ich es mit der Kawasaki die Autobahn lang zu fahren und ein wenig das Tempolimit zu reizen. Ich hatte nicht auf die Uhr geguckt, als ich losgefahren war, aber ich hatte das Gefühl, dass ich recht zügig in Yokohama ankam. Die Straßen waren auch hier belebt und ich fand, dass dies das zweite Tokyo hätte sein können. Es unterschied sich von Eleganz und Größe nicht im Geringsten. Nach einigem Verfahren, kam ich dann an der Yokohama- Arena an. Ich stellte das Motorrad ab und ging dann zum Haupteingang. Man hörte schon hier, dass in der Halle gespielt wurde. Ein Ziehen an der Tür sagte mir, dass abgeschlossen war. Weise Entscheidung. Ich ging um die Halle rum und fragte mich, ob meine Kunden überhaupt etwas von meinem Vorbeikommen wussten. Vor der Hintertür angekommen, holte ich noch mal schnell meine Notizen über Nightmare heraus. Ihr Manager war ein gewisser Junichi Wakamuto. Okay, dann wollte ich mal. Wenn auch nicht freiwillig. Ich klopfte an die Tür und kurz darauf öffnete mir ein stämmiger Mann. Ich schätzte mal, dass es einer von den Wachmännern war. " Kann ich ihnen helfen?", klang seine Stimme freundlich. " Ich habe einen Termin mit Herrn Wakamuto.", meine Stimme zitterte. Wieso, wusste ich selbst nicht. " Und sie sind?" " Lilian Ryan. Ich komme von der "Modern Dance Limited".", zeigte ich ihm meinen Ausweis. " Einen Moment.", damit ließ er mich in den Vorraum und verschwand dann den Flur entlang. Die Musik war hier um einiges lauter und hin und wider konnte man Gespräche hören. Mich erinnerte dies alles nur daran, wo ich eigentlich gerade sein sollte und nicht war. Da kam der Wachmann zurück. " Sie können zu ihm. Den Gang entlang, dann rechts und dann die zweite Tür links." Ich nickte nur und machte mich auf den Weg. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass dies eine Konzerthalle wäre, dann hätte ich es glatt für eines dieser Labyrinthe, die es in Vergnügungsparks gab, gehalten. Mit Hilfe der Wegbeschreibung, kam ich an der Tür an und klopfte. Sofort kam ein " Herein!" und ich betrat den Raum. Auf einem Sessel saß ein recht junger, schlanker Mann mit kurzen schwarzen Haaren. Ich hätte ihn auf Ende 20 geschätzt, aber im Alter bestimmen war ich noch nie gut gewesen. " Ah, Miss Ryan.", wurde ich in einem verständlichen Englisch begrüßt. " Herr Wakamuto.", verneigte ich mich. " Ich hörte, dass sie ein dringendes Anliegen haben.", setzte ich mich, auf den von ihm angebotenen Platz, neben seinen Sessel. " Ich hatte nicht gedacht, dass sie so schnell nach Japan kommen würden.", lächelte er freundlich und trotz aller Umstände, fand ich den Mann recht sympathisch. " Ich bin bereits seit einer Woche in Tokyo." " Oh, ich hoffe, dass das kein privater Grund war." " Nein, machen sie sich keine Sorgen." Und wie das ein privater Grund war. " Gut, dann wollen wir mal zum Geschäftlichen kommen.", Wakamuto stand auf und setzte sich dann auf den Stuhl hinter einem Tisch, was sicher sein provisorischer Schreibtisch war. " Mein Anliegen an ihre Firma ist, dass wir noch eine Choreographie für ein neues Video brauchen. Wir wollen dieses Video in Amerika veröffentlichen und dafür brauchen wir ein Video, dass den kulturellen Anforderungen Amerikas gerecht wird." Ich nickte nur und ließ ihn fortfahren. " Ich habe einige von ihren Arbeiten gesehen und war ausgesprochen zufrieden." " Wann brauchen sie die neue Choreographie?" " In 4 Wochen, spätestens in 6 Wochen." " Das ließe sich einrichten. Was ich nur noch bräuchte, wären der Song mit Lyric, ein Profil der Bandmitglieder und ihre Unterschrift.", wollte ich das alles so kurz wie möglich machen. Ich wollte nämlich einfach nur noch zurück zum Hotel. " Alles kein Problem. Eine Kopie des Songs habe ich hier auf dieser CD.", reichte er mir eine CD mit der Aufschrift " Shinjitsu no hana". Na das klang ja schon mal viel versprechend. " Der Text ist in Englisch und Japanisch." Er legte mir zwei Blätter vor die Nase. " Was das Bandprofil angeht, würde ich es ihnen morgen Vormittag per E-Mail schicken." " Einverstanden.", holte ich Kiras Laptop heraus und ließ ihn hochfahren. Ich öffnete den Vertrag und ließ ihn Wakamuto durchlesen. Nachdem er auch mit dem zufrieden war, tauschten wir nur noch die Vertragspapiere aus. " Gut, dann werde ich Ende nächster Woche Bescheid geben, wie es um ihre Choreographie steht und dann mit Ihnen weiteres besprechen.", stand ich auf und verneigte mich zum Abschied. " Sehr gut. Dann auf gute Zusammenarbeit, Miss Ryan." Auf diese Worte nahm ich meinen Rucksack mit dem Laptop und meinen Motorradhelm, um dann das Gebäude zu verlassen. Draußen angekommen, sagte mir meine Uhr, dass es mittlerweile fast 17 Uhr war. Ich würde noch eine ganze Weile nach Tokyo brauchen. Ob Kira noch immer mir Dir en grey probte? Mit diesen Gedanken stieg ich auf die Kawasaki und fuhr dann wieder zurück, auf nach Tokyo. ~*~ Während Lily in der Weltgeschichte rumgondelte, war ich mit Dir en grey beim Proben. Kaoru, Die und ich saßen auf der Couch und gingen die Noten durch, während Kyo gar nicht aufgetaucht war, Shinya auf dem Sessel vor sich hindöste und Totchi beleidigt an den Saiten seiner Gitarre rumzupfte. Kaoru hatte ihn nämlich mehr oder weniger verwiesen, da er in Ruhe mit mir die Noten durchgehen wollte. Das Einprägen der Noten war eigentlich relativ einfach, das Schlimme war nur, dass ich wohl meine Probleme bekommen würde mit den anderen Instrumenten mithalten und sie akustisch übertreffen zu können. Als wir der Meinung waren, dass es Zeit war mal mein Talent zu strapazieren, machte ich mich mit Kaoru auf den Weg zur Bühne. Es war von der Wasserattacke immer noch alles etwas feucht. Aber zumindest hatten die Instrumente nicht gelitten. " Gut, dann lass uns mal anfangen." Ich nahm die Gitarre und setzte mich aus Bequemlichkeit auf einen der Lautsprecher. Mit dem Zettel vor mir auf dem Boden begann ich zu spielen. Ich war zwar vorerst nicht so schnell, aber immer hin klang alles recht flüssig. Die Zeit verging und wir übten immer und immer wieder eine Stelle, damit ich sie schnell spielen lernte und nicht in meinem Schleichmodus. Es war teilweise einfach zum Haare raufen. " Moment.", meinte Die plötzlich und kam zu Kaoru und mir auf die Bühne. Dann nahm er seine Akustikgitarre und stellte sich vor mich hin. " Versuch an mir dran zu bleiben. Wir spielen es erst etwas langsamer und dann bei jedem nächsten Mal etwas schneller." " Okay.", setzte ich meine Finger in Position, nahm den Pic wieder in die Hand, wartete dann auf Dies Kommando. Auf drei fingen wir an zu spielen. Die ersten Durchläufe funktionierten problemlos, doch bei der vorletzten Stufe blieb ich permanent nach 10 Sekunden hängen. Kaoru und Die blieben aber ruhig und versuchten mir Mut zu machen. Totchi hatte derweil den Raum verlassen, um eine zu Rauchen. In seinem Gesicht konnte ich sehen, dass ihn etwas bedrückte und ich war mir sicher, dass ich so schnell wie möglich mit ihm sprechen wollte. " Lass ihn einfach. Der beruhigt sich wieder.", meinte Shinya zu mir, der nach wie vor im Sessel saß. Er schien meinen Blick zur Tür, aus der Totchi verschwunden war, bemerkt zu haben. Ich nickte ihm mit einem schwerfälligen Lächeln verstehend zu und widmete mich dann wieder meiner Gitarre und den Noten. Ich saß gute 3 Stunden später mit Dir en grey auf den ganzen Stühlen im Raum und unterhielt mich mit ihnen, als jemand den Proberaum betrat. Alle wendeten sich der Tür zu. Es war Lily, die ziemlich geschafft aussah. " Und, wie war's? Ging ja doch schneller.", fragte ich sie. Lily kam auf uns zu und gab mir ihren Rucksack mit dem Laptop, ihren Helm ließ sie auf den Boden sinken. " Ihr Manager war eigentlich ganz nett. Er wusste was er wollte, ich auch und letztendlich hat er seinen Vertrag unterzeichnet." Lilys Blick huschte über die Anwesenden, um wohl zu merken, dass kein Platz mehr frei war. " Komm her!", schien auch Die, der neben Shinya saß, es bemerkt zu haben und streckte seine Hand nach Lily aus. Sie nahm sie dankend an und ließ sich auf Dies Schoß nieder. ~*~ Endlich wieder richtig sitzen. Motorrad fahren war ja wunderschön, aber auf Dauer doch recht anstrengend. Ich ließ meinen Kopf auf Dies linker Schulter nieder, wobei er seine Arme um mich schlang, damit ich da blieb wo ich war. " Und, was habt ihr so getrieben.", wollte ich wissen wie weit sie mit dem Proben gekommen waren. " Nur Gutes.", meinte Die an meinem Ohr. " Okay, in Ordnung. Und was wäre das Gute?" " Kira hat ihre erste Stunde schon hinter sich und sich tapfer geschlagen.", schaute Kaoru zu Kira rüber, die etwas betrübt dreinschaute. Irgendetwas war hier passiert. " Ist sonst irgendetwas passiert?", fragte ich direkt Kira, da ich erst jetzt bemerkte, dass Toshiya und sie nicht aneinander klebten. Kein normaler Zustand. " Nein, sonst alles wie immer." Kiras Lächeln war mal wieder aufgesetzt. Ein Blick zu Toshiya sagte mir, dass etwas passiert sein musste. Ich würde Kira später fragen. Den restlichen Abend sprachen wir alle dennoch letztendlich angeregt miteinander. Dabei bemerkte ich, dass Shinya am Wenigsten von allen sagte und mich ab und zu von der Seite beobachtete. Das machte mich wahnsinnig. Alex hatte das auch immer gemacht, wenn er über uns nachdachte und es ihn unheimlich quälte, weil er nicht sicher war, ob er mit mir darüber reden sollte. Als ich wieder mal merkte, dass Shinya mich beobachtete, schaute ich zu ihm, worauf er verlegen zu Boden starrte. Ich beließ es dabei, denn schließlich wollten Kira und ich dann wieder zurück zum Hotel. " Okay. Wir brechen dann mal auf.", standen Kira und ich auf. " Wir sehen uns Montag. Ich brauche erst einmal einen Tag für mich.", umarmte ich Die zum Abschied, dann Kaoru, Toshiya und letztendlich blieb ich bei Shinya hängen. Er schaute wieder auf den Boden und schien ihn regelrecht mit seinen Blicken zu durchbohren. Ich musste wieder an Alex denken und was für eine verblüffende Ähnlichkeit er mit Shinya hatte. Ob er das als Dir en grey Fan gewusst hatte? Dennoch hatten sie charakterlich so gut wie nichts gemeinsam. Alex war rebellisch, Shinya war schüchtern. Ich nahm Shinya dann endlich in den Arm. Er fühlte sich fast zerbrechlich an, dennoch durchströmte mich ein unheimlich gutes Gefühl, als ich ihn in meinen Armen hielt. Genießend sog ich seinen Geruch ein, der eine unheimliche Ruhe auf mich ausstrahlte. Ewigkeiten hätte ich in seinen Armen verweilen können, doch alles hatte mal ein Ende. Somit löste ich mich von Shinya, den ich wohl auffällig am längsten von allen umarmt hatte und drückte ihm noch einen Kuss auf die Wange. Ich wusste nicht warum ich das tat, aber ich würde dies noch erfahren. Kapitel 13: Gefühle und Emotionen --------------------------------- Okay, hier ist das nächste Kapi. Vielen Dank für die lieben Kommis und viel Spaß beim Weiterlesen. *g* Sayonara * hoff auf feedback**** Nachdem wir draußen angekommen waren, blieb ich stehen und drehte mich zu Kira um, die etwas weiter hinter mir lief. " Wieso hast du mich da drinnen angelogen?", wollte ich es gleich wissen. " Ich hab nicht gelogen. Es ist alles Bestens.", ging Kira weiter. " Du nennst doch nicht etwa deine plötzliche Distanz zu Toshiya " bestens"?" Ich wusste nicht was ich davon halten sollte. " Kümmere dich um dein Leben, Lily. Dein Hin und Her zwischen Gackt und Shinya ist genauso unrealistisch.", kamen wir beim Motorrad an. Ich sagte darauf nichts. Ich wusste nicht einmal was sie mit ihren Worten meinte und bezweckte. Welches Hin und Her? Und wieso gerade Gackt und Shinya? Wusste sie etwas, was ich nicht wusste? Zwei gute Stunden später lag ich auf dem Bett meines dunklen Hotelzimmers und starrte unentwegt die Decke an. Mir schwirrten so viele Gedanken im Kopf herum, dass sie mich nicht schlafen ließen. Aber ich schien nicht die Einzige zu sein, die nicht schlafen konnte. Kira stand plötzlich in meinem Zimmer. Ihren Kopf hielt sie gesenkt, während ihre Hände nervös am Saum ihres Schlaf- Shirts spielten. " Komm her!", schlug ich meine Bettdecke zurück. Kira zögerte zunächst, nahm mein Angebot dann jedoch an. Als sie näher kam, konnte ich sehen, dass sie weinte. Ich nahm sie gleich in meine Arme, als sie neben mir saß, woraufhin sie vollkommen in Tränen ausbrach. " Hey, ganz ruhig. Es wird schon wieder.", versuchte ich sie zu beruhigen. Ich wusste auch ohne Worte, dass sie ihre Tränen für Toshiya vergoss. Ich hatte vom ersten Tag an, als Kira ihn gesehen hatte, bemerkt, dass Toshiya etwas Besonderes für Kira war und wohl immer sein würde. Kira brachte normalerweise eine kleine Meinungsverschiedenheit in ihren Beziehungen nie so aus der Fassung. Sie musste Toshiya wirklich sehr gerne haben. " Ich hab doch gar keine Schuld an der ganzen Sache.", kam es unter Schluchzern von meiner Freundin. Ich strich ihr nur weiter beruhigend über den Rücken und wiegte sie sanft. Ihr Atem ging stoßweise und ihre Tränen sickerten zunehmend in mein Shirt. " Kaoru hatte ihn doch nur gebeten, dass er sich mal fünf Minuten um sich selbst kümmern sollte, damit wir in Ruhe proben können." Ihre Stimme war so leise und abgehackt, dass ich Mühe hatte etwas zu verstehen und aus ihren Worten einen sinnvollen Satz zu bauen. " Er war daraufhin stocksauer.", fuhr Kira einfach fort. " Ich wollte es doch auch nicht, aber wir mussten doch schließlich üben. Wieso hat er mich einfach ignoriert?" Ihre Hände krallten sich in mein Shirt und sie begann wieder heftiger zu weinen. Mich erinnerte Kiras Haltung an die Meine, als ich letzte Nacht in Gackts Armen gelegen und mich ausgeweint hatte. " Er wird sich schon wieder beruhigen.", flüsterte ich Kira ins Ohr und strich ihre Haare zurück. " Ich will ihn wieder zurück." " Das wirst du. Er mag dich sicher auch viel zu sehr, als dass er das alles wegen Kaoru auf eine Karte setzt." Ich merkte wie Kira nickte und ihre Hände sich dann von meinem Shirt lösten. Ihre grünen Augen fixierten mich ganz intensiv, als sie die nächsten Worte sagte. " Ich mag ihn sehr. So sehr, dass mir bei jeder unserer Berührungen das Herz schmerzt, weil ich das Gefühl habe ihm nicht nah genug zu sein, nicht genug von ihm zu bekommen, dass mir bis an mein Lebensende der Liebeshunger, den ich nach ihm verspüre, das Herz zerreißen wird .Ich habe für niemanden jemals so etwas empfunden. Diese Gefühle für ihn zerreißen mich innerlich und dennoch schreit alles förmlich nach ihm. Diese Distanz zu ihm scheint mich gerade von innen heraus aufzufressen, ganz langsam, als würde man mich unter höllischen Qualen sterben lassen. Ich kenne ihn erst seit ein paar Tagen und ich habe das Gefühl, als würde ich ihn schon mein ganzes Leben lang kennen. Ich bin völlig überfordert mit dieser Situation, Lily. Hilf mir doch. Ich... ich weiß nicht, was ich tun soll." Ich war vorerst irgendwie sprachlos. Ich hatte nicht mit solch einer Offenbarung von Kira gerechnet. Dass sie so viel für diesen Mann empfand, den sie eigentlich gar nicht kannte. Es schien wirklich Liebe auf den ersten Blick gewesen zu sein. Ich nahm Kira nur in den Arm und zusammen legten wir uns hin. Ich fand nicht die Worte, um ihr positiv zuzureden. Ich hatte das Gefühl, dass einfach alles, was ich sagen könnte, mir unpassend erschien. Kaum hatten wir uns hingelegt und Kira sich an mich gekuschelt, merkte ich, dass sie eingeschlafen war. Ich konnte noch immer nicht schlafen. Meine Gedanken kreisten noch heftiger in meinem Kopf herum. Kiras Gefühle, die sie für Toshiya hegte, ließen mein Herz verkrampfen. Ich spürte Leere und nach langer, verdrängter Zeit wurde mir klar, dass mir etwas in meinem Leben fehlte. Alex. Seine Zuneigung, seine Liebe, sein endloses Vertrauen und seine ewige Geduld, mit der Hoffnung, dass er mich doch noch für sich gewinnen könnte. Er hatte mich schon längst für sich, doch ich war einfach stets zu feige mir das einzugestehen. Einzugestehen, dass ich meinen Bruder liebte, mehr liebte, als alles andere auf der Welt. Mir einzugestehen, dass ich mein restliches Leben mit ihm verbringen wollte. Doch ich hatte meine Chance und hatte alles verspielt. Tränen liefen mir leise bei dem Gedanken über das Gesicht. Konnte ich jemanden je wieder so lieben, wie ich Alex geliebt hatte? Nein. Konnte ich je wieder lieben? Ja. Mit dieser beruhigenden Antwort schlief ich letztendlich ein. ~*~ Als ich am nächsten Morgen aufwachte, blendete mich ohne Gnade die Sonne. Ich war noch gar nicht richtig da,schon schlugen die Ereignisse des letzten Tages auf mich ein. Ich wollte gar nicht mehr aufstehen. Hatte ich Lily das wirklich alles so offen erzählt? Ihr erzählt, was sich tief in meinem Herzen abspielte, wenn ich nur den Namen Totchi hörte oder ihn sah? Musste ich wohl. " Na, endlich wach?", stand Lily neben dem Bett. Sie war nur mit einem Handtuch bekleidet und trocknete sich mit einem zweiten Handtuch die Haare. " Mmh.", kam nur über meine Lippen. Mir war eigentlich nicht nach reden zumute. Ich fühlte mich elend und das wegen einem männlichem Wesen. So etwas war Neuland für mich, total unbekannt. " Du solltest mit ihm heute reden.", verschwand Lily wieder im Bad. Sie hatte leicht reden. " Er wird auch darüber geschlafen haben. Du wirst sehen, dass sich wieder alles einrenkt." Ich nickte nur. Ich wollte nichts sehnlicher, als Totchi in meinen Armen zu halten und ihn nach Möglichkeit nie wieder gehen zu lassen. Lily zog sich gerade an, als das Handy klingelte, welches auf dem Tisch vor der Couch lag. Ich eilte ohne nachzudenken hin, als Lily dies ebenfalls tat. Ich war jedoch schneller. " Her damit!", herrschte sie und streckte die Hand aus. " Nein, was ist, wenn es wichtig ist?", krallten sich meine Finger um das kleine Plastikteil. " In meinem Urlaub ist nichts wichtig.", riss sie mir das Handy aus der Hand und warf es hochkant aus dem Fenster. Nach einigen Sekunden hörte man nur noch einen Aufprall auf dem Asphalt und wie das Handy dabei in hunderte von Stücken zerschellte. " Sag mal, hast du sie noch alle?", kam ich zu mir. " Was, wenn es Totchi war?" Meine Stimme klang fast hysterisch und ich merkte, dass mir eine Träne die Wange hinunter lief. Lily nahm mich nur in den Arm. " Du solltest sowieso eher mit ihm von Angesicht zu Angesicht sprechen. Nach ewigen Auf- und Ablaufen in meinem Zimmer tat ich das dann auch. Ich fuhr mit dem Taxi zu Totchis Wohnung. Er hatte mir damals nach unseren zweiten Treffen seine Adresse auf einen kleinen Zettel geschrieben mit den Worten: " Für die kleinen und großen Notfälle". Eine gute dreiviertel Stunde stand ich vor einem etwa 30-stöckigen Gebäude und starrte die Hauswand an. Mich hatte auf einmal der Mut verlassen. Was sollte ich auch schon sagen, wenn er vor mir stand? Er wohnte im 21. Stock. Ich machte mir plötzlich Gedanken darüber, was die Leute wohl taten, wenn der Fahrstuhl ausfiel. Mussten sie da wirklich bis in den 30. Stock laufen? Grauenvolle Vorstellung. Ich dachte noch an allerlei andere Dinge, nur, damit ich nicht daran denken musste, was wäre, wenn Totchi mir gegenüber stünde. Ewigkeiten schienen zu vergehen, als meine Beine sich, ohne mich zu fragen, dann doch mit mir auf den Weg hinauf in den 21. Stock machten. Doch dort stand ich wieder unentschlossen vor der Haustüre, deren Klingel den Namen " Hara" mit großen Buchstaben zierte. Ich starrte abwechselnd Tür und Klingel an, als sich die Tür plötzlich langsam öffnete und Totchi mich emotionslos anguckte. " Wie lange willst du noch da stehen? Erst stehst du 20 Minuten unten, jetzt hier oben. Willst du nicht reinkommen?", seine Stimme klang so sanft und liebevoll. Ich nickte und betrat dann die Wohnung. Mir kam gleich Totchis angenehmer Geruch entgegen. Hier könnte ich ewig bleiben. Totchi führte mich ins Wohnzimmer zur Couch. Auf dem Glastisch vor der Couch lagen Massen von beschriebenen Notenblättern. " Stör ich?", wollte ich ihn nicht bei etwas stören. " Nein, du würdest mich nie stören.", setzte er sich neben mich und strich mit seiner Hand durch meine Haare. Wie hatte ich es allein nur in den letzten Stunden vermisst. " Schön, dass du da bist.", lächelte Totchi. " Ich wollte... wegen gestern...das mit Kaoru, das tut mir leid." Mein Körper zitterte. Ich wusste nicht wieso, aber nach dem Gespräch letzte Nacht mit Lily kam mir die ganze Beziehung zu Totchi wesentlich intensiver vor. " Mir sollte es Leid tun. Ich hatte kein Recht mich so zu verhalten." Braune Iriden fokussierten mich, dann spürte ich seinen Atem auf meinen Lippen. " Ich hab dich vermisst.", berührten seine Lippen meine. Ein Blitz durchzog meinen Körper. Es kam mir vor, als wäre es unser erster Kuss. Der Kuss war nur kurz, zu kurz für meine Verhältnisse, also nahm ich Totchis Gesicht in meine Hände und zog ihn wieder zu mir. Meine Lippen nahmen seine gefangen. Ich fuhr mit meiner Zunge seine Lippen entlang, wollte mehr von seinen süßen Lippen. Totchi öffnete bereitwillig seinen Mund einen Spalt und ich ließ Zunge in seinen Mund gleiten. Lockte seine Zunge hervor. Unsere Zungen schienen ein endloses Spiel zu treiben, wobei ich mich seufzend nach hinten fallen ließ und Totchi so mit mir zog. Nach einer Weile lösten wir uns atemlos. Totchi schaute mir in die Augen, schien etwas zu suchen. Ich legte nur meine Hand an seine Wange, lächelte und versuchte mich dann etwas aufzurichten. Dabei rutschte meine Hand in den Spalt zwischen Rückenlehne und Sitzfläche. Mein Gesicht verzog sich schmerzhaft, als ich mir etwas Spitzes in den kleinen Finger rammte. Ruckartig zog ich meine Hand zurück und schaute nach dem Übeltäter. Ich zog es aus der Spalte hervor und hielt es verwundert zwischen mir und Totchi. Was man nicht alles fand, wenn man auf Totchis Couch lag. " Sollte ich da was wissen? Oder übst du heimlich?", drehte ich die Kondompackung mit Inhalt in meiner Hand. " Kuso!", kam es nur von meinem Gegenüber, der sich nun aufrecht hinsetzte und mir damit die Möglichkeit gab dies ebenfalls zu tun. " Hallo?", grinste ich und hielt ihm die Packung näher vor seine Augen. " Da gibt es nichts zu erzählen.", riss er mir die Packung aus der Hand. Okay, nette Antwort. Und weiter? " Das ist nicht meine, die gehört Die." Meine Augenbrauen gingen fragend in die Höhe und mein Blick wurde zweifelnd. " Hey, nicht was du jetzt denkst.", versuchte er sich zu rechtfertigen. " Was denke ich denn, mein Liebster?" " Was wohl, dass ich und Die sich hier miteinander vergnügen. Das ist aber nicht so.", stand er auf und schmiss die Packung auf den Glastisch. " Nicht?", blieb ich gelassen, versuchte ihn etwas aus der Reserve zu locken. " Nein!" Oh, oh, das Thema gefiel ihm ganz und gar nicht. " Wieso dann so gereizt?" " Ich bin nicht gereizt.", meinte er hart. Nein, ganz und gar nicht bist du gereizt. Wie komm ich nur darauf? Ich stieß mich mit einem Lächeln von der Couch ab und ging dann auf Totchi zu. Meine Lippen zierte ein breites Grinsen. " Ich würde es dir doch nicht böse nehmen, wenn es so wäre.", blieb ich vor ihm stehen und schaute ihm direkt in die Augen. " Da ist nichts. Daisuke hat ganz andere Sorgen. Und damit ist das Thema beendet." Totchi war ganz und gar nicht bereit über andere Mitglieder zu reden und auch ganz und gar nicht über sein Privatleben. Nur, dass ich wohl mittlerweile schon dazu gehörte. " Okay.", meinte ich nur. Ich würde das mit Die schon noch rausbekommen. Totchi lächelte ob meiner Antwort. Hätte er wohl nicht gedacht, dass ich es hinnehmen würde. Nach etwa 3 Stunden hatte ich Totchis Wohnung wieder verlassen. Allein. Ich hatte mir vorgenommen etwas spazieren zu gehen und verzichtete somit auf das Taxi. Es würde zwar weit über eine Stunde Fußweg zum Hotel sein, aber es war noch früh am Abend und es war noch hell. Unterwegs hielt ich an einem Kaffee, nahm mir ein Cappuccino mit und verzog mich dann in einem Park, der 20 Minuten vom Hotel entfernt war. Ich musste nachdenken. Mir ging der Satz nicht aus dem Kopf, dass Die angeblich andere Sorgen hätte. Welche das wohl waren? Doch mehr machte mir die Beziehung zu Totchi zu schaffen. Ich war etwas überfordert. Aber nur etwas. Ich ließ mich in Gedanken auf einer Bank nieder, die neben einem alten Baum stand und stellte den Cappuccinobecher neben mich. Die Leute, die hin und wider an mir vorbei liefen, registrierte ich gar nicht wirklich. Somit bemerkte ich auch erst reichlich spät, dass ich schon fast 2 Stunden da auf der Bank saß. Ich wollte gerade aufstehen, als mich eine Stimme zusammen zucken ließ. " So ganz alleine, schöne Frau?" Ich lächelte bei dem Anblick der Person. Mit dieser hatte ich schon eine Weile nicht gerechnet. " Hey, Masa.", begrüßte ich ihn und er setzte sich neben mich. " Was führt dich denn in einen Park so weit vom Hotel entfernt?" " Mir war nach etwas Spaziergehen. Und selbst?", schaute ich zu ihm. Masa beobachtete eine Mutter mit ihrem Kind. Er schien recht müde und erschöpft. " Etwas Ruhe. Ich musste aus meinen vier Wänden raus.", trafen sich unsere Blicke. Ich lächelte leicht. " Du wirkst nachdenklich. Überlegst du immer noch wegen deinen neuen Job?" Ich hatte ganz vergessen, dass ich Masa davon erzählt hatte, bei unseren ersten Treffen. " Eigentlich eher weniger, obwohl ich mir langsam Gedanken darüber machen sollte, wie ich es Lily sage." Masa nickte nur. Einen Moment war Ruhe zwischen uns, bis Masa es brach. " Willst du darüber reden?" Sein Blick war weich und wirkte mitfühlend. Ich rang mit mir selbst. Ich wusste nicht, ob ich mit ihm reden sollte, starrte vor mir auf den Boden und entschied mich letztendlich dafür. " Ich komme gerade von Toshiya.", meinte ich leise. " Hara? Von Dir en grey?" " Ja." " Wie bist du denn auf ihn gestoßen?" " Wir waren bei einer Probe von Laruku. Na ja, da stand er dann auf einmal im Proberaum." Masa schwieg, schien darauf zu warten, dass ich fort fuhr. Das tat ich auch. " Er hat mir tierisch den Kopf verdreht. Ich fühl mich wie ein kleines Mädchen. Hin und her gerissen zwischen Für und Wider.", ich nahm einen Schluck meines nun schon kalten Cappuccinos. " Liebe auf den ersten Blick?", fragte Masa nur und drehte sich zu mir. " Ja, denke schon. Je mehr ich in den letzten Tagen darüber nachdenke. Es kam so unerwartet. Ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas mal passieren könnte. Der Mann hat einfach alles, was ich schon immer wollte und dennoch hege ich Zweifel." " Weswegen?" " Darüber, ob das alles überhaupt gut gehen wird. Wie lange das gut gehen wird." Masa lächelte neben mir. " Fragt sich das nicht jeder Liebender?" " Mag schon sein. Er weiß noch gar nichts davon, dass ich wohl hier bleiben werde, wenn ich den Job bekomme. Ich hab Angst, dass er sich dann distanziert." " Er ist nicht der Einzige, der von deinem neuen Job erfahren sollte. Ich würde mir mehr Sorgen um deine Freundin machen." Er hatte Recht. Lily müsste zurzeit wirklich im Vordergrund stehen. " Sie hat gerade andere Probleme.", kam es unverwandt über meine Lippen, als ich an sie und Gackt dachte. " Was Ernstes?" " Weiß nicht. Die enge Beziehung, die sie von heute auf morgen zu Gackt aufgebaut hat, bereitet mir Kopfzerbrechen." " Gackt?" Masa schien plötzlich hellhörig zu werden. So war das also. Ich erinnerte mich an den Plan zwischen Lily und mir. Na, dann. " Sie ist in der letzten Zeit oft bei ihm. Sie übernachtet bei ihm und geht mir aus dem Weg, wenn ich sie auf Gackt anspreche." Ich hatte kurz das Gefühl, dass ich etwas Schmerz in Masas Augen sehen konnte. " Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Ich kenne sie nur nicht so. Gestern, wie sie Shinya angeschaut hatte. Ich habe Angst, dass sie sich in etwas verrennt.", wurde meine Stimme leiser. " Ich würde mir mehr Sorgen darum machen, dass Gackt sie zu etwas bringt, was sie hinterher bereuen würde." Ich verstand nicht. " Wieso sagst du so was über ihn?", wollte ich es endlich mal wissen. Ich hatte schon ab und zu solche Dinge gelesen. " Erfahrung. Er ist ein unheimlich lieber Kerl, sehr fürsorglich, wenn jemand Probleme hat, aber er kennt keine Grenzen, wenn es um sein Beruf geht, um sein Image." " Ist das der Grund für deinen Ausstieg?" " Auch. Es sind Gründe, die sich die Jahre lang angehäuft haben. Am Anfang toleriert man es, versucht es zu verstehen und sich in die Person hineinzuversetzen. Man versucht sich einzureden, dass man wohl in solch einer Position genauso sein würde, genauso Handeln, Denken, Fühlen. Irgendwann kommt der Punkt an dem man sich immer wieder neue Ausreden einfallen lassen muss, damit man sein inneres Ich zufrieden stellt, damit man es erträgt, wie der Jenige mit dir umgeht. Das geht eine Zeit lang gut. Man beschwert sich nicht, lebt damit, auch, wenn es schwer fällt. Bis zu dem Zeitpunkt, wo alles aus dir heraus zu brechen droht. Man kann es kaum noch verstecken. Die Emotionen und Gedanken. Das ist dann der Punkt, wo man einen Schlussstrich zieht. Man hat es satt sich zu verstellen, nur, damit man anderen zusagt, denjenigen nicht unnötig belastet. Das Gefühl, dass man innerlich zu zerbrechen droht, wird stärker, unerträglich. Das Einzige was noch zählt ist allein zu sein, sein eigenes Ding zu machen. Das habe ich getan. Ob er es akzeptieren würde war mir egal gewesen, genauso, wie es ihm danach ergehen würde. Seine Ignoranz und Arroganz hatte ich satt. Immer, wenn es um seinen Beruf ging, dann packte er sein anderes Ich aus. Ich wollte es einfach nicht mehr ertragen müssen. Ich bin oft genug für ihn gesprungen, hab versucht ihm alles recht zu machen, aber irgendwann war Schluss." Masa atmete einmal tief durch. Ich war sprachlos. Ich hatte nicht mit solch einer Offenbarung gerechnet. " Er würde mich noch jeder Zeit zurück nehmen, das weiß ich. Ich will jedoch nicht zu ihm zurück. Nicht...nicht in diesem Sinne.", bei den letzten Worten ließ er seinen Kopf noch mehr hängen, als er es ohnehin schon tat. " Nicht in diesem Sinne?", ich war neugierig. Konnte unser Plan doch noch aufgehen? " Schon gut. Wir reden hier über mich, obwohl du auch Probleme hast.", versuchte er sich aus der Situation raus zu winden. Ich ließ ihn nicht. " Über mein Problem haben wir gesprochen und scheint nicht annähernd das zu treffen, was dich bewegt." Keine Reaktion. " Darf ich dich was Persönliches fragen?", scheiß auf die Höflichkeit. Ich wollte endlich Klarheit. Masa nickte nur kurz. Er schien auch so schon zu ahnen, was komme würde. " Liebst du ihn? Ich meine, so richtig lieben." Mein Herz schlug vor Aufregung schneller und Masas Schweigen machte mich rasend und nervös. Da schaute er mich an. Seine Augen schienen feucht. Oder bildete ich mir das nur ein? " Ich...ich weiß es nicht. Aber ich denke schon." Seine Worte waren kaum ein Flüstern. Ich hatte Mühe ihn zu verstehen. " Denkst du er will was von deiner Freundin?" Das war eine gute Frage. Ich betete wohl genauso wie er, dass es nicht der Fall war. " Wenn ich jetzt sagen würde, dass es nicht so wäre, dann würde ich lügen, denn ich weiß es nicht." " Ich hab Angst davor, dass es so sein könnte.", lief eine stille Träne Masas Wange hinab. Weinten denn in letzter Zeit alle? Es kam mir vor wie eine Kettenreaktion. " Hoffen wir, dass es nicht so sein wird.", nahm ich ihn in den Arm, was er auch ohne Einwände zuließ. " Wollen wir was Essen gehen? Ich meine, wir haben es schon 19 Uhr durch und ich habe heute noch kein Mittag gehabt.", versuchte ich Masa damit ablenken zu können und vielleicht würden wir dann noch etwas reden können. Seine Gesellschaft tat gut und ich hätte ihn niemals so aufgeschlossen gegenüber mir eingeschätzt. ~*~ Während Kira den ganzen Tag in Tokyo rum lief, schlief ich erst ausgiebig aus und machte mich dann an mein neues Arbeitsprojekt. Ich hörte mir immer und immer und immer wieder dieses Lied an, bis ich es nicht mehr hören konnte. Dann ließ ich mir noch mal den Songtext durch den Kopf gehen, schrieb hin und wieder eine Choreographieidee auf, nur, um sie dann wieder zu löschen. Später telefonierte ich noch mit Chris, um ihm vorzuhalten, dass er mir meinen Urlaub versaute, während er mich ausfragte, wie es in Japan sei und wie es mit Kerlen lief. Ich erzählte ihm nichts von Gackt und den anderen. Nachdem wir beide aufgelegt hatten, ging ich Eine rauchen und vertrat mir dabei die Füße. Gegen 17 Uhr war ich dann wieder in meinem Hotelzimmer angekommen und ging mich duschen. Kaum war ich aus dem Bad, klopft es an der Tür. Ich fragte mich, ob Kira wirklich schon zurück sein konnte. Es erschien mir etwas abwegig. Eigentlich rechnete ich nicht damit, dass sie heute noch zurückkommen würde. Mit nur einen Handtuch bekleidet, öffnete ich dann etwas mürrisch die Tür und musste feststellen, dass Gackt vor mir stand. " Was denn jetzt?", fragte ich ihn verwundert. " Dir auch einen schönen Abend.", gab er mir einen Kuss, was mich nur noch mehr perplex machte. "Ich war gerade in der Nähe und dachte mir, dass ich mal schaue, wie es dir so geht." Ich ließ ihn in mein Zimmer und schloss die Tür hinter ihm. " Kannst wohl keinen Tag ohne mich mehr leben, was?", grinste ich und ging an ihm vorbei, um mir neue Sachen aus dem Schrank zu fischen. " Du arbeitest doch nicht etwa auch noch im Urlaub?", nahm sich Gackt eines der rum liegenden Blätter vom Tisch. " Leider doch. Mein Chef kennt kein Erbarmen. Wenn ich doch schon mal in Japan bin, dann kann ich das doch machen. Idiot!", fühlte ich nur Wut, wenn ich daran dachte. " Sieht nicht gerade nach Fortschritt aus.", legte er das Blatt zurück. " Ich hab eine Blockade. Mir fällt nichts ein.", fand ich mein Oberteil nicht, das ich suchte. " Mmh, das könnte man doch ändern.", legte plötzlich Gackt seine Arme von hinten um meine Hüften und zog mich an sich. " Inwiefern?" Ich bekam ganz falsche Gedanken. Was in Gottes Namen hatte der Kerl jetzt schon wieder mit mir vor? " Ich dachte da an etwas Ablenkung." Sein Atem strich sanft die Haut an meinen Nacken, worauf sich auf meiner ganzen Haut eine Gänsehaut bildete. Oh, man, ich würde auf der Stelle sterben. " Ablenkung?", meine Stimme zitterte. Da spürte ich schon den ersten Kuss in meinem Nacken, worauf noch ein Zweiter und ein Dritter folgten. Irgendwie ging hier etwas verdammt schief. Meine Knie schienen unter den Liebkosungen nachzugeben. Mein Körper hatte es vermisst, doch mein Verstand schrie, dass alles falsch lief. Was war mit dem Plan? Kapitel 14: Kawaii ------------------ Es geht endlich weiter. Dieser Kapitel ist irgendwie zurzeit mein Lieblingspart. Mal sehen, ändert sich sicher noch. Vielen Dank für eure Kommis und auch Dank an meine Betaleserin, die sich mit Mühe und Not durch das Kapitel gelesen hat. Euch jetzt aber viel Spaß beim Lesen! Sayonara Bitte um Feedback *g******** " Ich dachte, dass wir zwei Essen gehen und ein wenig reden.", ließ er mich plötzlich los. Das fand ich jetzt doch gemein. " An was hattest du dabei gedacht?", drehte ich mich zu ihm um. " Keine Ahnung. Ich wollte dir die Entscheidung überlassen.", setzte er sich auf die Couch. " Ahso!", verschwand ich im Bad. Mir die Entscheidung überlassen. Mal sehen, ab welchem Zeitpunkt er wieder die Kontrolle zu übernehmen versucht. Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Ich zog mich noch schnell an und dann fuhr ich mit Gackt zum Italiener. Dort angekommen, führte uns der Kellner zu einem ruhigen Platz. Wir setzten uns und Gackt bestellte gleich einen Wein. Okay, der Abend würde noch lustig werden. " Was hast du eigentlich heute so getrieben?", fragte ich ihn, als wir schon eine Weile saßen. " Ich hatte eines dieser tollen Fotoshootings. Alles tot langweilig." " Ich frage mich immer wieder, wie ihr Prominenten das aushaltet. Ich würde nur die Krise bekommen. Ich bin von Grund auf abgeneigt, was Kameras angeht." " Sagen wir mal so, das gehört zu meinem Job. Und ohne all diese Fotoshootings und Pressetermine geht es halt nicht." " So in etwa, wer das Eine will, muss das Andere mögen?", lächelte ich und nahm einen Schluck Wein. " Du sagst es. Aber, sag mal, bist du denn nicht bekannt als Choreographin?", beugte er sich etwas über den Tisch. " Ich bin in Deutschland bekannt, aber das ist harmlos. Ich kann wenigstens noch frei draußen rumlaufen ohne, dass ich Angst haben muss, dass ich am nächsten Tag auf dem Titelblatt zu finden bin." " Na ja, so schlimm ist das nun auch nicht." Darauf kam der Kellner wieder, wir bestellten und dann fuhr Gackt mit dem Thema fort. " Außerdem gewöhnt man sich an alles." " Aber, du kannst doch gar kein richtiges Privatleben haben." " Ein Privatleben hat man als Musiker so wieso kaum. Es sei denn, man heißt Takarai Hideto." Ich musste bei den Worten unwillkürlich grinsen. " Was ist mit dir? Willst du nicht mal eine feste Beziehung führen, so wie Hyde das hat?" Ich wusste, dass ich direkt war, doch mir war das zu dem Zeitpunkt mehr als egal. " Sicher, schon. Mit der richtigen Person.", schaute er mich direkt an. Hey, hey...ganz schmaler Grat, Gackt. Ganz schmal. " Und, schon eine bestimmte Person in Sicht?", ich musste einfach dranbleiben. Unser Essen kam. " Ja.", grinste nun er und widmete sich dann seinem Essen. Ich musste erst einmal schlucken und betete, dass sich es sich bei dieser Person um Masa handeln würde. Lange würde ich diese Sache mit unserem Plan nicht aushalten. Ich führte gerade die Gabel zum Mund, als Gackt eine Frage stellte. " Und was ist mit dir? Ich meine, schon jemand in Sicht?" " Nicht wirklich. Seit Alex fällt mir das ganze Beziehungszeug etwas schwer." " Nicht wirklich?" Nein, bitte nicht. Wieso musste der mich jetzt ausquetschen? Konnten wir nicht über ihn reden? Ich hatte nun aber schon wesentlich mehr von mir preisgegeben, als er es getan hatte. " Es gibt hin und wieder einen gut aussehenden Mann, aber...Ach, ich weiß auch nicht." " Kenn ich einen von denen?" Der Mann wurde aufdringlich. " Vielleicht.", ließ ich ihn zappeln und aß weiter. " Du sagst mir nicht, welcher hübsche Mann dir den Kopf verdreht hat, oder?" Wir waren seit 20 Minuten wieder aus dem Restaurant und liefen nun die Straßen entlang. Verdauungsspaziergang. Seit diesen 20 Minuten hatte Gackt nichts mehr von dem Thema verloren, bis jetzt. " Nein." " Ach, komm. Ich behalte es für mich.", legte er einen Arm um meine Hüfte und lächelte zuckersüß, dass ich Mühe hatte nicht nachzugeben. " Nein." Ich blieb hartnäckig. Ich war mir dessen selbst noch nicht richtig sicher, also hielt ich es vorerst für mich, denn ich wusste, dass, wenn ich es sagen würde, es ein riesiges Theater hervorrufen würde. " Ich finde es schon noch heraus.", gab er mir einen Kuss auf die Wange. Oh, man, jetzt machte er es schon öffentlich. " Na dann. Ich hoffe du erlebst es noch." Eine Weile liefen wir schweigend die Straßen entlang, bis Gackt es mal wieder brach. Ich glaubte langsam, dass er nicht ohne Reden leben konnte. " Ich bin es doch nicht etwa?" Ich blieb abrupt stehen. " Wie bitte? Eingebildet bist du wohl gar nicht?", knuffte ich ihn in die Seite und lief dann weiter zum Hotel. " Nö.", hatte er mich wieder eingeholt. Den restlichen Weg redeten wir noch über die Proben mit Dir en grey. " Hier, das wollte ich dir eigentlich schon im Hotelzimmer geben." Wir standen vor meinem Zimmer und Gackt reichte mir drei Blätter. " Was ist das?" " Musst du schon selber gucken." Ich faltete die Blätter auf und fand auf den Blättern die Noten und den Text von " Luna". Ein freudiges Lächeln stahl sich auf meine Lippen. " Ich dachte, dass es besser gehen würde, wenn ihr die Noten habt." " Das ist echt klasse. Arigatou!", warf ich mich ihm an den Hals. Wir besaßen zwar schon die Noten, aber original war tausend mal besser. Außerdem konnten wir so eventuelle Fehler ausbessern. " Hey, nicht so stürmisch.", erwiderte er die Umarmung. " War doch selbstverständlich." Kurz darauf spürte ich mal wieder einen Kuss in meinen Nacken. Ich hätte beinahe nachgegeben, doch dann ließ ich ihn los. " Gut, ich werde mich dann ins Bett begeben.", lächelte ich. Ich wollte aus der Situation heraus. " Okay, schlaf gut.", gab er mir zum Abschied einen Kuss auf die Wange und drehte sich dann mit einem sanften Lächeln um. Ich verschwand in meinem Zimmer und atmete erleichtert aus, als die Tür leise hinter mir ins Schloss fiel. Ich beschloss mich einfach nur noch schlafen zu legen. Morgen wäre wieder eine Probe mit Dir en grey und bis dahin müsste ich endlich was von der Choreographie auf das Blatt bringen. ~*~ Die Sonne ging schon langsam auf, als ich von meinem Gespräch mit Masa zurückkam. Wir hatten total die Zeit vergessen und uns am Ende noch gut amüsiert. Masa liebte also Gackt. Somit wäre es von seiner Seite ein Leichtes ihn und Gackt zusammen zu bringen. Jetzt würde mich nur noch interessieren, was Lily herausgefunden hatte. Mit diesem Entschluss ließ ich mich auf mein weiches Bett fallen und schlief auch sofort ein. Ein stetiges Hämmern holte mich Stunden später aus dem Tiefschlaf. Dementsprechend schlecht gelaunt öffnete ich auch die Tür. " Was?" Lily schrak zurück. " Hast du mal auf die Uhr geschaut? Wir haben es fast 15 Uhr.", hatte sie sich jedoch wieder schnell gefasst. " Ja, und?" " Die Probe Kira." Lily betrat das Zimmer und schleifte mich ins Bad. " Dir en grey warten nicht ewig." Kurz darauf fand ich mich in der Dusche wieder. Lily drehte den Wasserhahn auf und heraus kam verdammt kaltes Wasser, was erbarmungslos auf mich nieder prasselte. " Wo warst du überhaupt? Und wann warst du wieder zurück?" Ich wollte gerade antworten, als Lily mich unterbrach. " Nein, sag es mir lieber nicht. Ich möchte es doch lieber nicht wissen." Dann zog sie mich wieder aus der Dusche und warf mir ein Handtuch zu. Wieso hatte sie es plötzlich so eilig zu Dir en grey zu kommen? Hatte sie was genommen? Ich trocknete mich ab, putzte mir die Zähne und zog mir dann was Neues an. Gute 20 Minuten später stand ich mit Lily in der Tiefgarage. " Sag mal, willst du Gackt nicht mal sein Motorrad wieder geben?", setzte ich mich hinter Lily auf die Kawasaki. " Sicher. In 3 Wochen." Lily startete mit den Worten die Maschine und dann fuhren wir aus der Tiefgarage auf die überfüllten Straßen Tokyos. Es war wieder mal ein heißer Tag und der Fahrtwind sorgte immerhin für eine kleine Abkühlung. Am Rande Tokyos stand dann unser bekanntes Häuschen. Wir stiegen ab und wunderten uns, dass noch keiner da zu sein schien, da kein Auto auf dem Parkplatz stand. " Haben wir was verpasst?", drehte sich Lily im Kreis und schaute sich verwirrt um. " Erst zerrst du mich aus dem Bett wie eine Bekloppte und dann ist hier niemand. Also dreh dich um, damit ich dir in den Arsch treten kann.", war ich etwas sauer. Da hätte ich echt noch schlafen können. " Es ist fast 16 Uhr und wir hatten uns für 15 Uhr verabredet." Wir setzten uns auf die Steintreppe vor dem Haus und beschlossen, im stillen Abkommen, zu warten. Eine gute Stunde später fuhr erst ein Auto auf den Parkplatz. Drinnen saßen Kyo und Kaoru. Etwas müde stiegen sie aus und kamen auf uns zu. " Tut uns leid für die Verspätung, aber wir hatten noch einen Pressetermin und haben überzogen.", schloss Kaoru die Tür auf. " Aber nun ab in die gute Stube." Kyo zog an uns vorbei und hechtete zum Bad, worauf ich folgte. Mir war warm und ich brauchte Wasser. ~*~ Während Kira und Kyo sich ins Bad verzogen, gingen Kaoru und ich in den Proberaum. " Ich hoffe ihr musstet nicht lange warten." Kaoru hatte es sich auf der Couch bequem gemacht und schaute mich fragend an. Ich ließ meinen Rucksack fallen und setzte mich auf einen Stuhl gegenüber von ihm. " Es kommt darauf an, ob man eine Stunde als lange definiert." " Tut uns echt leid. Wir konnten euch nur nicht auf dem Handy erreichen." " Das hat gestern die Bekanntschaft mit dem Asphalt gemacht. Ich konnte es einfach nicht mehr sehen und hören." " Klingt ja schon beinahe nach Kyo. Der hätte das auch ohne zu zögern drauf.", grinste Kao. " Ah, ich habe die Noten von Gackt bekommen. Ich denke, dass uns das etwas weiterhelfen wird.", holte ich die Zettel heraus und reichte sie Kaoru. Er nahm sie mir ab. " Wo bleibt eigentlich der Rest?" " Toshiya ist noch mal nach Hause gefahren und die anderen beiden sind bei Die, wollten noch irgendetwas erledigen. Sie sollten auch bald da sein." " Wer sollte bald da sein?", platzten Kyo und Kira in den Raum. " Der Rest." " Du vermisst doch nicht etwa Shinya?", flüsterte Kira mir ins Ohr, als sie hinter mir stand. " Natürlich nicht. Ich kenne ihn gar nicht.", schaute ich sie böse an. Was sollte das? Vorgestern hatte sie mir das mit Shinya und Gackt noch vorgehalten. Ich schaltete auf " ignorieren" und schaute wieder zu Kaoru. " Nicht schlecht.", legte der die Blätter auf den Tisch. " Ich denke, dass Kira und ich schon mal weiter proben, während Lily auf Shinya wartet. Er hat die Parts bei sich." Kaoru erhob sich und ging mit Kira zur Bühne, wo sie die Instrumente an den Verstärkern ansteckten und diese dann anschalteten. Kurz darauf begannen sie zu spielen und ich musste feststellen, dass Kira schon einiges in der letzten Probe gelernt hatte. Ich dagegen hatte noch gar nichts verinnerlicht. " Sie ist wirklich gut.", saß Kyo neben mir. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er sich einen Stuhl herangezogen hatte. " Ja, das ist sie. Sie hat echt das Talent dafür." " Du kannst doch sicher auch ganz gut spielen." " Es ist eine Weile her, dass ich Schlagzeug gespielt habe.", lächelte ich leicht. " Du kannst doch etwas spielen. Shinya hat sicher nichts dagegen, wenn du dich etwas einspielst.", stupste er mich an. " Na, los. Ich will was hören." Ich stand darauf auf und ging zum Schlagzeug hinüber. Ich konnte es mir nicht verkneifen noch einmal bei Herumgehen, um das Schlagzeug, über die Snairdrums zu streichen. Es war immer wieder ein unbeschreibliches Gefühl. Schlagzeugspielen war einst mein Leben. Ich tat in meiner Freizeit nichts anderes und mein Traum waren immer solche Drums gewesen. Mit meinem Gehalt konnte ich mir nie ein so großes Schlagzeug leisten. Ich setzte mich und nahm die Sticks in die Hand. Auf einem Blick konnte ich sehen, dass Shinyas Name eingraviert war, in die Sticks, und dass ein Spruch dazu stand, den ich aufgrund meiner nicht vorhandenen Japanischkenntnisse nicht lesen konnte. Ich schaute kurz noch mal zu Kyo, während ich die Sticks in meiner Hand positionierte und begann darauf zu spielen. Es war kein bestimmtes Lied. Ich schlug einfach drauf los und es ergab sich einfach ein Takt. Irgendwann schloss ich die Augen und versuchte das Gefühl wieder spielen zu können, zu genießen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören, doch irgendwann musste ich ja doch mal aufhören und schlug ein letztes Mal auf die Drums und öffnete beim Ausklingen wieder meine Augen. Mit Erstaunen musste ich feststellen, dass der Rest nun auch eingetroffen war und mich einfach nur anschaute. Mir war das peinlich und ich merkte, wie ich rot wurde. Auch Kira und Kaoru hatten aufgehört zu spielen und schauten zu mir. " Was? Habt ihr noch niemanden Schlagzeug spielen sehen?", versuchte ich den unangenehmen Moment zu überspielen. " Das nicht, aber man sieht selten jemanden, der Shinya eine Konkurrenz werden könnte.", meinte Die. " Ich werde nie eine Konkurrenz sein. Ich mache das nur in der Freizeit.", war für mich das Thema beendet. Shinya kam darauf auf mich zu und hockte sich neben mich. " Gut, dann wollen wir mal. Da du ja ins Spielen sehr gut eingewiesen bist, können wir ja gleich anfangen." Er reichte mir die Sticks, die ich nach meinem Versuch wieder abgelegt hatte und schaute mich dabei mit seinen braunen Augen an. Sie waren so wunderschön. Ich nahm ihm die Sticks aus der Hand und er gab mir Anweisungen. Dann begann ich zu spielen. Es klappte ganz gut, dennoch wusste ich, dass ich es besser konnte und war dementsprechend etwas demotiviert, wenn es nicht so klappte wie ich wollte. " Ach, mist.", hatte ich mal wieder eine Tiefphase, ließ die Sticks auf die Drums fallen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. " Ganz ruhig. Du machst das doch sehr gut, dafür, dass wir den ersten Tag proben. Warte kurz." Ich schaute Shinya nach, wie er von der Bühne ging und sich einen Stuhl holte, um sich auf ihn hinter mir nieder zu lassen. Dann zog er sich näher an mich heran, um besser an das Schlagzeug zu kommen. " Ich spiele vor und du spielst mir dann nach. Okay?", seine Stimme war kaum ein Flüstern und hatte eine beruhigende Wirkung auf mich. Ich nickte mehr oder weniger ergeben. Shinya nahm sich die Sticks und begann zu spielen, wobei er die Bass-Drum ausließ. Die fehlte zwar im Klang, doch sie war beim Spielen ja auch nicht mein Problem. Ich versuchte mir alles einzuprägen. Shinya endete nach einer Weile und drückte mir die Sticks in die Hand. " Und jetzt du.", flüsterte er wieder und sein Atem streifte dabei meinen Nacken. Ich hatte das gleiche Gefühl wie bei Gackt, nur intensiver und ich stellte für mich selber fest, dass ich einfach nur Sehnsucht nach Nähe und Liebe hatte. Trotz allem fing ich einfach an zu spielen. Dass Shinya seine Hände dabei an meine Hüfte legte, machte mir es auch nicht gerade leicht und somit verspielte ich mal wieder an meiner mittlerweile heiß geliebten Stelle. " Ich brauche eine Pause.", stand ich auf. Mir war das alles zu viel. Ich wusste nicht wo mir der Kopf stand und versuchte etwas Luft zu bekommen, indem ich mich neben Toshiya auf der Couch nieder ließ. Shinya schaute mir etwas enttäuscht nach. Es tat mir ja leid, aber ich wurde sonst irre. " Na, aufgegeben?", grinste Toshiya neben mir. " Vorerst.", schaute ich auf den Boden. " Shinya scheint nicht begeistert." " Ich weiß." Mir war ganz und gar nicht nach reden. Also schwieg ich auf weitere Kommentare und Aufmunterungsversuche von Toshiya. Irgendwann machte dann auch der Rest eine Pause. In der Zeit gingen Shinya und Die nach draußen, weil Die mit Shin reden wollte. Worüber wusste keiner. Als sie auch nach 30 Minuten nicht wieder da waren, machten wir einfach mit den Proben weiter. Das hieß, dass Kira sich den Text von Hydes " Oasis" nahm und sich hinters Mikro stellte. Ich musste auf einmal lachen, als ihr das Mikro nur bis zum Hals ging. Kyo war ja nun mal 10 cm kleiner als Kira. " Das ist nicht witzig.", meinte Kira nur. " Och, ich find das schon.", konnte ich nicht aufhören zu lachen und merkte, wie mir die Tränen kamen. Kaoru, Kira und Toshiya stimmten auf einmal ein, worauf ich erst recht nicht mehr aufhören konnte. " Ja, ja, amüsiert euch nur.", verschränkte Kyo beleidigt seine Arme vor seine Brust. " Ach, Kleiner, ist doch nur Spaß.", wollte Toshiya ihn besänftigen, indem er ihn in den Arm nahm. " Macht nur weiter so. Von wegen Kleiner.", schlug er Toshiyas Hand weg, worauf der nur breit grinsen konnte. " Süß!!!", meinte Kira nur und hatte dabei das Mikro schon angeschlossen. " Was heißt das?", wollte Kaoru wissen, da Kira es in Deutsch ausgesprochen hatte. " Kawaii.", kam es ohne nachzudenken von mir, worauf mich Kyo nur böse anfunkelte. " Was hast du gesagt?", stand er auf und kam auf mich zu. " Kawaii.", versuchte ich mir schon mal einen Fluchtplan auszumalen. " Das war doch hoffentlich nicht auf mich bezogen, oder?", kam Kyo näher. Oh, oh. " Natürlich nicht.", konnte ich mir ein Grinsen dabei nicht verkneifen, woraus man schließen konnte, dass es gelogen war. Kyo machte noch einen Schritt. " Ich denke, du solltest langsam loslaufen, Lily, wenn du den Tag überleben willst.", gab Toshiya mir den Rat, den ich auch gleich annahm und aufsprang, um an Kyo vorbei zu ziehen. Der wandte sich um und folgte mir. Na das konnte ja heiter werden. Ich rannte im Raum umher und versuchte krampfhaft Kyo auszuweichen, der mir jegliche Drohungen an den Kopf warf. Der Raum musste aber auch eng sein. Da liefen gerade Die und Shinya durch die Tür und mir kam die Idee. Ich rannte noch einmal eine Runde, ehe ich aus dem Raum stürmte, und an Die sowie Shinya vorbei. Kyo immer hinterher. " Du brauchst gar nicht zu fliehen. Das ist nur pure Zeitverzögerung. Ich bekomme dich sowieso.", klang er nicht ein bisschen außer Atem. Ich dagegen bekam jetzt schon einen halben Herzkasper. Soviel zu meiner Ausdauer. Kaum war ich aus dem Proberaum und den Gang runter, musste ich feststellen, dass es die falsche Richtung war und ich in eine Sackgasse lief. " Sieht wohl schlecht aus.", kam Kyo näher. Ich stieß mich an der Wand hinter mir ab und versuchte an Kyo vorbei zu kommen, doch er war schnell und griff meinen Arm. " Vergiss es, so schnell bekommst du mich nicht.", stemmte ich mich mit meinem ganzen Gewicht gegen seine Kraft und bekam dann auch meinen Arm aus seinen Fängen. Ich stolperte kurz rückwärts und drehte mich dann um, nur, um den Gang lang zu rennen und dann aus dem Gebäude raus. Kyo wollte einfach nicht aufgeben und somit standen wir uns auf dem Parkplatz mit 100 Meter Distanz gegenüber. " Also, ich weiß gar nicht was du hast. Kawaii ist doch ein schönes Wort.", atmete ich schwer und grinste Kyo nur an. Zurück kam nur einer seiner bösen Blicke. " Warte ab bis ich dich in die Finger kriege.", rannte Kyo wieder auf mich zu. Ich konnte noch gerade so ausweichen und lief links um das Gebäude. Dabei musste ich an wild gewachsenen Sträuchern entlang, die mir an den Armen in die Haut schnitten. Kyo schien das keineswegs zu stören und ich hatte das Gefühl, dass er gefährlich nahe war. Umdrehen wollte ich mich lieber nicht, das würde nur Zeit kosten. Als ich um die nächste Ecke lief, rannte ich fast in eine der vielen Mülltonnen an der Wand. " Shit.", wich ich aus und nahm dabei auch noch beinahe die Nächste mit. Ich stellte die nächste große Tonne Kyo in den Weg und versuchte mir somit einen Vorsprung zu ergattern. Das hatte für nur ein paar Sekunden Wirkung, und dann hatte ich ihn schon wieder im Nacken. Nach der nächsten Ecke lief ich noch mal schneller und rannte dann wieder in das Gebäude. " Kriegt man dich nie los?", hechtete ich den langen Flur entlang. " Sieht schlecht für dich aus.", war er noch näher, als vorhin schon. So viel zu der Aktion mit der Tonne. Ich schlug nur die Tür zum dem Proberaum auf und rannte zur Bühne. Die anderen guckten erst geschockt und dann schüttelten sie den Kopf. " Dauert das noch lange?", fragte Toshiya in den Raum, doch Kyo und ich antworteten erst gar nicht. Kyo sprang mir auf die Bühne hinterher und ich versuchte das Schlagzeug zwischen uns zu bringen. Hinüberlangen konnte Kyo mit seinen kurzen Armen somit nicht. Sobald er einen Schritt zur Seite macht, machte ich einen Schritt in dieselbe Richtung. " Hey, mein Schlagzeug. Verzieht euch da, Kyo.", brüllte Shinya, den das ganze überhaupt nicht zusagte. Kyo rannte um das Schlagzeug, doch diesmal hatte ich es geahnt und sprang von der Bühne, um mich hinter Die zu verstecken. " Das nützt dir gar nichts.", lief Kyo langsam auf mich zu. Ich hoffte innerlich auf Dies Unterstützung. " Werden wir ja sehen.", grinste ich nur. Bloß keine Schwäche zeigen. Ich würde noch lange nicht nachgeben, auch, wenn ich das Gefühl hatte, dass meine Lungen gleich platzen würden. " Die, geh zur Seite.", befahl Kyo. Die tat das auch noch. Ich ging somit den Schritt mit und versteckte mich weiterhin hinter ihm. Kyo stöhnte auf. Er war sichtlich genervt. Doch er schien ebenfalls nicht ans Aufgeben zu denken. Er kam noch ein Stück näher heran und versuchte um Die herum zu langen. Darauf machte ich einen Schritt zurück und rannte wieder weg. Diesmal versteckte ich mich hinter Shinya. War zwar nicht solch ein gutes Hindernis wie Die, aber immerhin besser als gar nichts. " Nun, komm schon, Lily, gib auf.", grinste Kyo siegessicher. " Niemals.", krallte ich meine Hände in Shinyas Oberteil. Ich wollte vermeiden, dass er auch einen Schritt zur Seite machte. Doch Shinya schien gar nicht daran zu denken. Ganz im Gegenteil. " Kyo, lass sie doch einfach in Ruhe.", meinte Shinya. Gott, wenigstens einer, der zu mir steht. " Sie hat mich kawaii genannt." " Sie kann das doch nicht wissen.", versuchte Shinya zu schlichten. Wie ich ihn dafür liebte. Shit, was dachte ich da? " Das ist mir egal. Ich hab für keinen Erbarmen, wenn mich einer so nennt." " Mach doch mal eine Ausnahme. Wenn ihr hier durch ganz Tokyo lauft, dann wird das auch nicht besser. Und ändern tut sich auch nichts.", mischte nun Toshiya sich ein und ließ sich auf die Couch fallen. Kyo und ich schauten uns darauf an. " Okay, das eine Mal.", setzte Kyo sich dann ebenfalls auf die Couch, funkelte mich dennoch böse an. Meine Hände ließen Shinya los. " Danke." " Schon gut. Du solltest da demnächst vorsichtiger sein." Wir setzten uns dann alle auf die Couch. Redeten ein wenig, während Kira sich schon wieder mit Toshiya beschäftigte. Hatten sie sich also wieder vertragen. Ich musste lächeln, als ich zu ihnen hinüberschaute. Es war einfach ein schöner Anblick. Die beiden hatten sich echt gefunden. Ich ließ meinen Blick weiter in der Runde umherschweifen, bis ich bei Shinya ankam. Er schaute mich an und ich hatte das Gefühl, dass er das nicht erst seit eben tat. Als er merkte, dass ich es sah, schaute er schnell weg und versuchte interessiert dem Gespräch der anderen zu folgen. Ich musste schmunzeln. Kapitel 15: Geständnisse und Offenbarungen I -------------------------------------------- es geht weiter. vielen, vielen dank für den feedback!!! das kapi hier is leider nicht betagelesen, dennoch denke ich, dass man es jemanden zutrauen kann zu lesen *g*. joa, nun aber viel spaß beim lesen. würde mich über feedback freuen* Wir saßen noch eine halbe Ewigkeit in dem Proberaum und amüsierten uns über die Pannen, die Dir en grey hin und wider mal auf der Bühne passiert waren. Nur Kira und Toshiya beschäftigten sich anderweitig. Kurz vor Mitternacht entschied ich mich zum Hotel zurück zu fahren. Somit erhob ich mich. " Du willst schon gehen?" In Dies Augen schien ein regelrechtes " Bleib- hier" zu stehen. Ich ließ meinen Blick durch die Runde schweifen und lächelte entschuldigend. " Ja, ich bin müde.", meinte ich an Die gewandt. Dabei war ich weniger müde, sondern suchte Zeit zum Nachdenken. " Wir sehen uns ja alle übermorgen wieder." Mit diesen Worten nahm ich meine Sachen, umarmte alle zum Abschied und ging. " Lily, warte mal!" Ich drehte mich um und schaute Kira an. Ihr Blick war rundum fragend und ich wusste, was kommen würde. Dazu kannte ich sie gut genug. " Was ist los mit dir?" " Was soll los sein? Ich möchte zum Hotel. Wenn du mich also entschuldigen würdest.", setzte ich zum Weitergehen an. " Ist es wegen mir und Totchi?" Was sollte das jetzt? " Nein. Was geht mich eure Beziehung an?" Kira umging meine Frage einfach und bohrte weiter. " Shinya oder Gackt?" " Kira, was soll das? Hast du keine anderen Sorgen?" " Du gehst mir in der letzten Zeit aus dem Weg und verschließt dich." " Vergiss es, auf dieses Thema lasse ich mich erst gar nicht ein." " Wenn du meinst.", kam es trotzig zurück. Ich ignorierte es. " Eigentlich wollte ich mit dir über Masa und Gackt reden. Um es kurz zu machen, über unseren Plan." Das auch noch. Langsam wünschte ich mir die Zeit würde schneller vergehen. " Ich habe Masa getroffen." " Und?" " Er liebt Gackt. Er hat es mir einfach so gesagt. Ich habe nicht einmal damit gerechnet." Kira gestikulierte mit ihren Armen wie ein aufgescheuchtes Huhn. " Und was jetzt?" " Ich wollte fragen wie weit du mit Gackt gekommen bist. Hast du was heraus bekommen?" " Da ist wohl die Frage in wie weit du das " Herausbekommen" ausdehnst. Meinst du gegenüber Masa oder sein plötzliches Interesse gegenüber mir?" " Also hatte ich mit dir und Gackt doch Recht.", Kira fokussierte meine Augen, lügen wäre sinnlos gewesen. " In gewisser Art und Weise muss ich wohl zusagen." " Ist es was Ernstes?" " Nein!", kurz und knapp. " Wegen dem Plan?" " Nein." Jetzt reichte es aber langsam. Ich wurde sonst noch zornig. " Was ist mit Shinya?" " Nichts. Der sitzt im Proberaum." Was wollte sie hören? Wenn ich ihr sagen würde, was ich dachte, dann gäbe es wieder nur Streit und darauf hatte ich keine Lust. Ich hatte Urlaub. Kira nickte. Sie schien zu verstehen, dass ich nicht darüber reden wollte. " Wir sehen uns dann morgen?", wollte ich gehen. Wieder nur ein Nicken. " Okay, sayonara.", drehte ich mich um und fuhr dann, draußen bei der Kawasaki angekommen, zurück zum Hotel. Unzufrieden mit mir selbst lag ich später in meinem Bett und starrte unentwegt die Decke an. Ich versuchte den ganzen Gefühlswirrwarr in meinem Inneren zu ordnen, doch es gelang mir nicht. Als die Sonne dann langsam aufging, gab ich es auf und schlief ein. ~*~ Als ich am Morgen aufwachte, merkte ich wie sich jemand näher an meinen Rücken kuschelte. Ich musste unwillkürlich lächeln, als ich die Person hinter mir als Totchi identifizierte. Sein Arm lag um meiner Taille, während er seine Nase in meinem Nacken vergrub. Ein Blick auf meine Armbanduhr verriet mir, dass es 8 Uhr war. Ich hatte also noch 3 Stunden bis zu meinem Bewerbungsgespräch bei der JVC Victor. Es war gestern Abend noch spät geworden. Gegen 3 Uhr mussten wir uns etwa alle getrennt haben. Totchi hatte mich zu sich nach Hause genommen. Die anderen sind zu sich gefahren. Nach Lilys Aufbruch war die Stimmung gesunken. Ich fragte mich, was mit meiner Freundin los war. Wieso redete sie nicht mit mir? Ich hatte das Gefühl, als würde sie mir das mit Totchi vorhalten. Indirekt. Dabei wollte ich ihr doch nichts Böses. Wenn man es genau nahm, dann hatte ich Angst um sie. Seit der Sache mit Alex wollte ich nicht, dass sie noch einmal so verletzt werden würde. " Hey, schon wach?", wurde ich durch Totchi aus meinen Gedanken gerissen. " Mmh!", meinte ich nur. " Was ist los? An was denkst du?" " Lily.", drehte ich mich zu ihm und schaute ihm in seine wunderschönen braunen Augen. Totchi erwiderte den Blick nur und strich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr. " Sie wird schon klar kommen. Dass sie dir so viel bedeutet.", verweilte seine Hand an meinem Hals. " Sie ist für mich wie eine Schwester. Ich verstehe sie nur zurzeit nicht." " Das wird wieder.", spürte ich seine Lippen auf meine. Ich erwiderte und stand dann auf. Mir war nicht nach Ablenkung. Ich musste das mit Lily klären. Ich wollte wissen was mit ihr los war. Totchi schaute mir zu, wie ich meine Sachen nahm und mich anzog. Als ich im Bad verschwand und dann wieder raus kam, war Totchi auch aufgestanden und angezogen. Wir frühstückten noch gemeinsam und dann fuhr er mich zurück zum Hotel. Ich wollte mich noch umziehen, duschen und meine Unterlagen holen, die ich eventuell für die Bewerbung gebrauchen könnte. " Wir sehen uns dann morgen?", stand Totchi mitten im Raum und beobachtete mein aufgescheuchtes Hin und Her rennen. " Ja, ich schaffe das heute nicht mehr und ihr habt ja auch noch einiges zu tun.", packte ich die letzten Sache in meine Umhängetasche. " Stimmt. Es wird sicher auch spät heute." Ich lächelte ihn aufmunternd an, als ich seine bedrückte Stimme wahrnahm. " Ich muss dann." " Und du willst mir wirklich nicht sagen wohin du gehst?", kam er auf mich zu und legte seine Hände auf meine Schultern. " Iie, gomen nasai.", lehnte ich auch diesmal ab, gab ihm einen Kuss und verschwand dann aus dem Hotelzimmer. Mit einem Taxi machte ich mich dann auf den Weg in ein kleines Café, indem ich meinen hoffentlich neuen Chef treffen sollte. ~*~ Nachdem ich mich aus dem Bett gerappelt hatte, entschied ich mich dafür eine Runde im Park zu drehen, um so weiter nachzudenken. Vielleicht würde ich so mein Gefühlschaos ordnen. Schon auf dem Flur lief ich Toshiya in die Arme, der aus Kiras Hotelzimmer kam. " Morgen.", meinte ich nur und wollte weiter, als Toshiya mich am Arm festhielt. " So eilig?", grinste er. Der Mann konnte gar nicht mehr anders als Grinsen. " Jap. Hast du nicht eine Arbeit zu verrichten?", wunderte ich mich, dass er hier kurz nach 10 Uhr noch herumstand. " Wollte gerade ins Fernsehstudio. Kann ich dich irgendwohin mitnehmen?" " Nein, danke. Ich wollte einen Spaziergang machen." " Gut. Wir sehen uns dann morgen.", winkte er mir zu und verschwand dann im Treppenaufgang. Das mit den Treppen schien schon zum Ritual geworden zu sein. Dennoch nahm ich heute den Fahrstuhl. Das bedeutete mehr Zeit zum Nachdenken. Als ich durch die Glastür des Haupteinganges des Hotels trat, merkte ich, dass es merklich kühler geworden ist. Hoffentlich würde es nicht regnen. Vorbei an Geschäften und Bars machte ich mich auf den Weg in den Park, nicht weit vom Hotel entfernt. Dort lief ich einige Runden und ließ mich dann auf eine Bank in der Sonne nieder. Ich war etwas niedergeschlagen, denn ich war noch keinen Schritt weiter. Im Hotelzimmer wartete eine Choreografie auf mich, die niedergeschrieben werden wollte, und in meinem Inneren herrschte solch ein Chaos wie nach einem Atombombenangriff. Ich wusste einfach nicht was mit mir los war. Was das mit Gackt zu bedeuten hatte oder was mit Shinya war. Dabei wollte ich doch einfach nur Urlaub machen und an nichts weiter denken. Schwer seufzend ließ ich meinen Kopf in den Nacken fallen. Es war alles hoffnungslos. " So deprimiert?", ich musste nicht meine Augen nach Vorne richten, um zu wissen wer vor mir stand. Diese Stimme würde ich mein Leben nicht mehr vergessen. " Morgen. Masa.", lächelte ich ihn an. Es tat gut ihn zu sehen. Jemand neutrales, der nicht direkt mit meinen Problemen zu tun hatte. " Wechseln Kira und du dich ab im Park rum zu sitzen?", schaute er auf mich herunter. " Nicht absichtlich." " Wollen wir eine Runde gehen?", reichte Masa mir seine Hand. Ich nahm sie ohne zu zögern an. Zusammen liefen wir eine Runde durch den Park und dann die Geschäftsmeile lang. " Und, alles in Ordnung bei dir? Du wirkst so traurig.", lief Masa neben mir her. " Ich bin zurzeit wieder in einer Phase, wo ich viel zu viel über die Dinge nachdenke, die so um mich herum passieren." " Schlimme Dinge?" " Ich weiß nicht. Im Moment verstehe ich meine Umwelt einfach nicht.", zwang ich mir ein Lächeln auf, was Masa leicht erwiderte. " Willst du darüber reden?" Wollte ich das? Wollte ich mit Masa darüber reden? Er liebte Gackt. Ich hatte Angst, dass er alles falsch auffassen würde und ich Gackt und ihm die Chance verbauen könnte je zusammen zu kommen. " Ich weiß nicht." " Ich bin auf alles gefasst. Wenn du dir also sicher bist mit jemanden darüber zu reden, dann...." " Es geht um Gackt und Shinya.", unterbrach ich ihn einfach und Masa blieb bei den Namen überrascht stehen. Ich drehte mich zu ihm und ohrfeigte mich für meine voreilige Handlung. " Doch nicht auf alles gefasst gewesen, was?" Masa schaute mich mit seinen dunklen Iriden an. In seinem Blick schien Angst zu stehen. Hatte er Angst davor, was ich nun sagen würde? Angst vor meinem Problem? " Gackt?", fragte er dann zögerlich. Ich konnte nur nicken. Eine Stille lag zwischen uns, wenn man von dem Straßenverkehr absah. Keiner traute sich etwas zu sagen. Oh, Gott. Was hatte ich getan? " Ich... Masa...Es ist nicht so wie du denkst." " Was ist mit Gackt? Liebt er dich?" Masas Worte klangen verletzt und enttäuscht. " Ich...Nein! Was sagst du da. Er liebt mich nicht. Selbst, wenn er mich lieben würde. Ich tue es nicht und kann es auch niemals." Bitte, Masa glaube mir doch. Mir war innerlich zum Heulen zu Mute. Anstatt sich meine Probleme lösten, wurden es immer mehr. Masa schüttelte den Kopf und sah auf den Boden. Die Passanten liefen mit fragenden Blicken an uns vorbei. " Ich hatte es geahnt, dass er etwas von dir will und jetzt stehe ich hier und tue so, als wäre es ein Schock für mich dies zu hören.", Masa hielt seinen Blick gen Boden gerichtet. " Was erzählst du da?", mir fehlten die Worte. Ich konnte ihm schlecht sagen, dass Gackt etwas von ihm wollte, weil ich mir ja selber nicht richtig sicher war. Da ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte, ging ich einfach auf Masa zu und nahm ihn in den Arm. Ich war überrascht, dass er es zuließ und sein Gesicht schutzsuchend in meiner Halsbeuge vergrub. Meine Hände strichen immer wieder über den Rücken, versuchte ihm so mitzuteilen, dass nichts verloren sei. " Danke!", löste er sich irgendwann aus der Umarmung. Ich lächelte und nahm ihn noch mal in den Arm. " Schon gut. Immer wieder gern." Masa nickte und machte dann Anstalten weiter zu gehen. Ich nahm den Hinweis auf und folgte. Wir liefen noch eine Weile die Straße entlang, als ich auf einmal mit Verwunderung feststellen musste, dass Kira in einen der Cafés saß, mit einem fremden Mann im Anzug. " Was zum Henker...?", war ich irritiert und wollte reingehen, als ich am Arm zurückgehalten wurde. " Warte.", meinte Masa. " Kennst du den? Wer ist das?" " Ich denke, dass Kira dir das selber sagen sollte." In dem Moment schaute Kira aus dem Fenster und entdeckte uns. Sie nickte uns kurz zu und sagte darauf noch etwas zu dem fremden Mann. Kurz darauf machte sie mit ihrer Hand eine einlandende Geste und bat uns somit herein zu kommen. Das ließ ich mir auch nicht zweimal sagen und zog Masa hinter mir her ins Café. Drinnen steuerte ich gleich auf den Tisch zu. " Was führt euch denn beide hier her?", fragte Kira mich, als Masa und ich neben dem Tisch standen. ~*~ Ich war überrascht Lily mit Masa zu sehen. " Wir waren ein wenig spazieren, hier in der Gegend.", antwortete Lily und warf dabei einen Blick auf mein Gegenüber. Ich wollte ihr gerade meinen neuen Geschäftsführer vorstellen, als Masa mir zuvor kam. " Konnichi wa, Herr Toyotomi. Man hat sich ja lange nicht gesehen.", verbeugte Masa sich. " Wie wahr.", lächelte Herr Toyotomi. " Ihr kennt euch?", mischte ich mich ein. Ich war etwas verwundert. " Mehr oder weniger. Ich hatte Herrn Toyotomi damals wegen einen Plattenvertrag getroffen.", klärte Masa mich auf. Lily stand wieder mal voller Begeisterung daneben und verstand Null. " Und, hatten sie schon Erfolg, Herr Shinozaki?" Toyotomi schien recht erfreut Masa zu sehen. " Was den Plattenvertrag angeht, Tümpeln wir leider noch als Independentband in der Gegend rum, aber es lässt sich gut leben und so lange ich Musik machen kann, ist es akzeptabel." Toyotomis Augenbraue wanderte nach oben. Er war wohl genauso von der Antwort irritiert, wie ich. " Gut, Frau Galiano, da für uns alles geklärt ist, denke ich, dass wir uns in 3 Wochen sehen.", stand Toyotomi auf und reichte mir seine Hand. Ich nahm sie an und verabschiedete mich ebenfalls von ihm. Als Toyotomi aus dem Café war, setzten Lily und Masa sich zu mir an den Tisch. " Wer war das?", wollte Lily wissen und sie schien nicht im Geringsten davon begeistert mich mit Toyotomi angetroffen zu haben. " Das war der Geschäftsführer der JVC Victor. Ich wollte es dir schon länger sagen. Ich habe nämlich ein Angebot von ihnen bekommen in der JVC, hier in Japan, anzufangen." " Wie bitte? Wann wolltest du mir das eigentlich sagen? Wenn wir am Flughafen stehen? Tut mir leid, Lily, aber ich bleibe hier?", Lily war wütend und Masa legte ihr beruhigend seine Hand auf ihren Arm. " Ich wollte es dir heute Abend sagen." " Klasse. Und wie lange weißt du das schon? War dieser Urlaub hier nur einer dieser beschissenen Vorwände um heimlich zu diesem Bewerbungsgespräch zu gelangen?" Sie ließ sich gar nicht beruhigen und ich konnte verstehen, dass sie sauer war. " Lily, lass uns doch in Ruhe darüber reden." " Red mit dir selbst.", sprang sie auf und verließ ohne einen weiteren Blick das Café. " Kuso!", vergrub ich das Gesicht in meine Hände. ~*~ Ich war mehr als wütend auf Kira. Was sollte das? Wer weiß wie lange sie es schon gewusst hatte, bevor wir nach Tokyo kamen. Ich lief einfach zurück zum Hotel und beschloss dann dort noch eine Runde mit der Kawasaki zu drehen. Ich wollte mich abreagieren und das konnte ich am besten, wenn ich einfach etwas tat, das in mir das Gefühl weckte frei zu sein. Ich fuhr aus Tokyo raus und nahm die Autobahn in Richtung Kyoto. Nach über 1 Stunde verriet mir ein Blick nach oben, dass ich langsam umdrehen sollte, da Wolken aufzogen. Dennoch war das Glück heute weiterhin nicht auf meiner Seite und somit brach der Regen in Strömen auf mich herein, als ich gerade die Autobahnausfahrt Richtung Tokyo/ West verließ. Nach nur 5 Minuten war ich durchgeweicht bis auf die Knochen und der Fahrtwind ließ meinen Körper eine Gänsehaut überziehen. Ich hatte es noch eine gute halbe Stunde bis zum Hotel. Klasse! Dachte ich mir und blickte mich in der Gegend um, ob mir vielleicht ein Ort ins Auge fiel, wo ich mich unterstellen konnte. Doch natürlich kam keiner. Erst 5 Blocks weiter fiel mir auf, dass ich in der Nähe von Gackt war. Somit fuhr ich die nächste Straße rechts rein und fuhr die letzten 5 Minuten eine Art Schnellstraße entlang, um zu Gackts Haus zu gelangen. Ich betete die letzten Meter, dass er da war, da mir tierisch kalt war und ich das Gefühl hatte, dass es immer doller regnete. Als ich auf die Auffahrt fuhr, sah ich, dass Licht im Haus brannte und ich schickte gedanklich ein Stoßgebet gen Himmel. Ganz hatte mich mein Glück also noch nicht verlassen. Ich stellte das Motorrad einfach irgendwo ab und rannte zur überdachten Eingangstür. Dort klingelte ich Sturm. Jetzt merkte ich erst, wie kalt meine Finger waren. Wenn man betrachtete, dass ich nur eine Jeans, eine Bluse und dazu eine Jeansjacke anhatte, dann wunderte das wohl keinen. Ich strich mir gerade eine nasse Strähne aus dem Gesicht, als Gackt die Tür öffnete. Er schien etwas perplex mich hier zu sehen. " Lily?" " Jap, sieht so aus.", lächelte ich. " Komm rein." Gackt trat einen Schritt zur Seite und machte mir somit Platz. Ich rannte förmlich in das warme Haus. Hinter mir schloss Gackt die Tür und wandte sich mir wieder zu. Ich wollte dagegen erst einmal meine durchnässten Schuhe und die Jacke loswerden. " Gomen, dass ich dich so überfalle, aber ich komme gerade aus der Richtung Kyoto und der Regen hat mich etwas überrascht." Er nahm mir die Jacke ab und ging den Flur entlang, zum Bad. " Macht nichts. Ich war nur etwas überrascht. Was führt dich denn nach Kyoto?" " Ich war nicht dort, bin nur in die Richtung gefahren, um mich etwas ab zu reagieren.", ich lehnte an der Badezimmertür und beobachtete, wie Gackt einige Handtücher rauskramte. " Hier, ich empfehle dir einfach mal, dass du duschen gehst. Ich leg dir ein Hemd ins Gästezimmer, das kannst du so lange anziehen, bis deine Sachen im Trockner fertig sind. Wenn du mich suchst, ich bin in der Küche." Mit den Worten drückte er mir die Handtücher in die Hand und verließ das Bad. Jedoch nicht ohne mich noch mal in den Arm zu nehmen und mir mit den Worten: " Schön, dass du da bist.", einen Kuss auf die Stirn zu drücken. Ich nickte nur und ging dann duschen. Das Wasser tat unheimlich gut und ich fühlte langsam wieder Leben in meinen fast tauben Gliedern. Mit einem Handtuch bekleidet, machte ich mich dann auf den Weg in das Gästezimmer und zog das Hemd an. Ich musste schmunzeln, als ich mich mit dem Hemd vor dem Spiegel betrachtete. Es ging mir bis zu den Kniekehlen und rutschte fast von den Schultern. Ich zuckte mit den Schultern. War immerhin besser als nichts, oder? Somit machte ich mich auf den Weg in die Küche. Langsam fand ich mich in diesem Haus zurecht. In der Küche stand Gackt und kochte. Der Anblick war einfach köstlich. Das bekam man ja schließlich nicht jeden Tag geboten. " Riecht gut.", meinte ich zu ihm und setzte mich neben den Herd auf die Arbeitsplatte. " Danke.", grinste er und rührte um. " Gern geschehen. Warst du heute zu Hause?" " Nein, bin auch erst seit 1 Stunde da." Er legte den Kochlöffel zur Seite und lehnte sich an den Küchentisch, der sich gegenüber von mir befand. " Da hab ich ja Glück gehabt. Ich wollte erst zum Hotel zurück fahren, doch ich entschied mich dann doch für diesen Weg." " Was machen die Proben mit Dir en grey?" " Ganz okay. Wir kommen eigentlich recht schnell voran, besonders Kira.", ich hatte Kiras Namen mit einem bitteren Unterton ausgesprochen, doch eher unbewusst. Ich war immer noch sauer, dennoch hatte mein kleiner Ausflug wenigstens so weit etwas genützt, dass ich nicht mehr das Gefühl hatte, alles und jeden kurz und klein zu hauen. " Hattet ihr Streit?" " Nicht wirklich. Ich bin eher ausgerastet." Gackt schaute mir direkt in die Augen und ich konnte diesem Blick gar nicht standhalten. Somit schaute ich auf meine Beine, die von der Arbeitsplatte baumelten und fragte mich, was eigentlich vorhin in mich gefahren war. " Um was ging es?", spürte ich plötzlich Gackts Atem an meiner Stirn. Er war zu mir herangetreten und stützte sich mit den Händen links und rechts neben mir ab. " Sie hatte heute ein Bewerbungsgespräch bei der JVC Victor und ich habe es zufällig herausgefunden. Das ist einfach nicht fair, dass sie nicht ehrlich genug war und es mir vor unserem Urlaub gesagt hatte. Dieser beschissene Urlaub war nur ein Vorwand." Meine Stimme zitterte, ich verstand Kira einfach nicht. " Hey, sie wird ihre Gründe gehabt haben. Vielleicht wollte sie dich einfach beschützen." Er legte eine Hand unter mein Kinn und zwang mich somit ihn anzuschauen. " Ich will das aber nicht. Ich bin doch kein Kind mehr. Seit dem mit Alex, lässt sie mich kaum noch einen Schritt mehr alleine machen. Manchmal wundere ich mich, dass sie mich überhaupt noch allein denken lässt. Ich will einfach "mein" Leben leben und nicht das Leben, dass sie für mich ausgemalt hat." Ich merkte, wie mir eine Träne die Wange hinunter lief. Ich hatte es so satt. Ich fühlte mich in meiner Freiheit eingeschränkt. Jede meiner Handlungen kritisierte Kira und jeden Freund den ich hatte, studierte sie genau, nur, um mir dann zu sagen, dass er nicht der Richtige wäre. " Nicht weinen.", küsste Gackt die Tränen weg, die sich wie ein Bach über meine Wangen ausbreiteten. Ich legte meine Hände auf seine Schultern, versuchte seine Zuneigung zu genießen. Er brachte in seinen Gesten immer soviel Wärme herüber, dass man sich einfach nur in seinen Armen fallen lassen konnte. Seine Küssen wanderten über mein ganzes Gesicht und schien jede Tränen einzeln aufzunehmen bis er auf einmal aufhörte und mich anschaute. Ich öffnete meine Augen, hatte gar nicht bemerkt, dass ich sie überhaupt geschlossen hatte. Wir schauten uns einfach nur an und ich konnte verstehen, wenn ich ihn so sah, dass Masa an ihm hing, dass er so viel für diesen Mann empfand. Dennoch wollte ich in diesem Moment einfach nicht weiter an Masa denken. Diesmal wollte ich nicht diese Wärme missen, nur, weil ich zurück stecken musste. Nicht jetzt. Ich fuhr mit meinem Daumen über Gackts Lippen und versuchte in seinen Augen eine Antwort zu erkennen. Er lächelte nur, fuhr mit seiner Hand über meinen Oberschenkel und zog mich mit der anderen, die in meinem Nacken verweilte, zu sich, um seine Lippen auf meine zu legen. Seine Lippen fühlten sich unheimlich weich an und alles in mir schrie nach mehr. Somit fuhr ich mit meiner Zunge über seine Lippen, bettelte um Einlass und bekam ihn auch. Gleich kam mir seine Zunge entgegen, animierte mich zu einem kleinen Spiel, das weder Sieger noch Verlierer beinhaltete. Ich schlang meine Beine um seine Hüften, damit ich seine Wärme spüren konnte. Die Küsse wurden stürmischer und ich hatte das Gefühl, dass die Zeit stillstehen würde. Gackt küsste sich zu meinem Ohr, knabberte genüsslich an meinem Ohrläppchen und zog dann seine Spur weiter den Hals entlang. Meine Hände gingen derweil auf Wanderschaft. Strichen seine Bauchmuskeln nach, die Rippenbögen und fingen schließlich an die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen, nur, um es dann von seinen Schultern zu streifen. Gackt war an meinem Dekolleté angekommen, küsste jeden Zentimeter der Haut genüsslich und öffnete Stück für Stück die Knöpfe, um jede weitere Partie mit seinen Lippen in Beschlag zu nehmen. Ich zog ihn gerade zu einem Kuss heran, als es an der Tür klingelte. Wir ließen uns erst nicht stören, doch irgendwann klingelte der Jenige draußen Sturm. " Wenn das nicht wichtig ist.", riss Gackt sich widerwillig los, schnappte sich sein Hemd vom Küchenboden und rannte zur Haustür. Ich blieb sitzen und knöpfte wieder das Hemd zu. Ich wusste ja nicht, wer zu Besuch kam. Kaum 5 Minuten später erfuhr ich es. Hyde stand im Türrahmen und grüßte freundlich. Sein Grinsen wurde auf einmal breiter, als er mich genauer betrachtete. " Stör ich bei was?" " Nein, ganz und gar nicht.", ging Gackt an ihm vorbei zum Herd. Er schien neutral klingen zu wollen, aber man hörte den ironischen Unterton heraus. " Was führt dich nun hier her?" " Ich soll dir von Ren die Noten hier geben." Hyde hielt einen Packen Blätter vor sich. " Leg sie auf den Tisch dort. Ich sehe sie mir später an." " Gut, ich will dann auch schon wieder los. Megumi wartet.", winkte er und verließ dann mit einem Kopfschütteln das Haus. Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, schaute Gackt mich an und wir mussten auf einmal lachen. " Du bist ein schlechter Lügner, weißt du das?" " Wenn du das sagst." " Es war deutlich aus deiner Stimme zu vernehmen, dass dir Hydes Auftauchen missfiel." " Solche Dinge lassen sich halt schwer verstecken.", grinste er. Später saßen wir beide auf der Couch, im Wohnzimmer, und aßen Gackts Meisterwerk. Nebenbei sprachen wir über die Proben und er lachte sich halb tot, als ich ihm von Kyos Verfolgungsjagd berichtete. " Mit euch erlebt man was.", meinte Gackt nur und stellte seinen Teller auf den Tisch. " Gackt, ich glaube, wir sollten reden.", kam es einfach über meine Lippen, als er seine Hand wieder auf meinem Oberschenkel platzierte. Eigentlich wollte ich gar nicht über dieses Thema reden, doch ein Teil in mir schien da ganz anders zu denken. " Was gibt es?" " Es geht um uns. Es wäre eine Lüge, wenn ich sagen würde, dass es mir nicht gefallen hätte... das...vorhin in der Küche. Nur, ich hab auch ein schlechtes Gewissen." " Wieso?", strich er über meine Wange. Wieso? Ja, wieso eigentlich? Wegen Masa? Wegen Shinya? " Gackt, was empfindest du für Masa?" Ich war direkt, ich wusste es. Zudem setzte ich einfach alles auf eine Karte. Ich brauchte klare Verhältnisse, allein, um auch mit mir uns Reine zu kommen. " Wieso willst du das wissen und wie kommst du jetzt überhaupt auf ihn?", spielte er nervös mit einer meiner Haarsträhnen. " Sag es mir, bitte.", ich flehte ihn an. War es denn so schwer? " Viel.", war seine knappe Antwort. " Wie viel?" " Wieso willst...?" " Wie viel?", unterbrach ich ihn, indem ich ihm meine Finger auf die Lippen legte. Gackt starrte mich darauf nur an. Sein Blick war fragend und er schien mehr als verwirrt. " Ich liebe ihn.", blickte er plötzlich zu Boden, ließ von mir ab. Die Worte klangen aus seinem Mund, als hätte er sie zum ersten Mal laut ausgesprochen. " Hab ich es mir doch gedacht.", lächelte ich dann zaghaft. Ich wusste nicht warum, aber mir viel irgendwie ein Stein vom Herzen. Ich fühlte mich etwas leichter, als wurde mir eine Last von den Schultern genommen. " Aber...warum? Warum willst du das wissen?" " Für mich. Ich habe den ganzen Tag versucht das Chaos der Gefühle, das in mir herrscht, zu ordnen. Jetzt weiß ich endlich wieder, wo ich anfangen muss, um das Chaos zu beseitigen." " Ich verstehe nicht.", schüttelte er den Kopf. " Ich denke, dass du es bald verstehen wirst.", war alles was ich dazu sagte. Kapitel 16: Und es geht weiter ------------------------------ hidiho, und es geht weiter. hat nen bisschen gedauert, aber jetzt is es ja da. hier endlich mal wieder ein riesen dankeschön an meine betaleserin, der ich auch dieses kapitel widme. mmh, nur ein kommi?! liest das noch jemand weiteres? *umschau* dennoch vielen lieben dank fürs feedback. würde mich auch weiterhin über kommis freuen. jetzt, aber viel spaß beim lesen und bis demnächst. sayonara stoffel Als ich am Morgen aufwachte, dröhnte mir der Kopf. Zudem war mir kalt, also zog ich einfach mal die Decke etwas höher. Dabei merkte ich einen Arm, der auf meiner nackten Hüfte ruhte. Oh Gott! Ohne große Vorwarnung brachen die Ereignisse des letzten Abends auf mich ein. " Schon wach?", nuschelte Gackt verschlafen an meinem Ohr und zog mich an sich. " Mmh.", war das einzige was ich in meinem Zustand über meine Lippen brachte. Wir waren nach einem langen Gespräch am Abend und unzähligen Gläsern Wein doch zusammen im Bett gelandet. Ich hatte nicht einmal eine Ausrede, von wegen ich war zu betrunken, um noch klar denken zu können, denn ich war noch sehr klar beim Verstand gewesen und ich konnte mich auch jetzt noch genau an jedes Detail erinnern. " Bereust du es?", lehnte Gackt sich über mich, um mir in die Augen schauen zu können. Ich ließ mich von meiner Seitenlage auf den Rücken sinken und erwiderte seinen Blick. Lange schauten wir uns nur an, bis ich dann die Stille brach. Doch keineswegs mit einer Antwort. Ich stellte eine Gegenfrage. " Wieso machst du das?" " Was?", seine Hand an meiner Hüfte fuhr langsam meinen Oberschenkel entlang. " Das!", hob ich kurz die Decke an um mit dem Finger auf sein Tun zu zeigen und richtete mich dann auf, Gackt den Rücken zuwendend. " Du bereust es.", meinte er nur und ließ sich wieder ins Bett fallen. " Ich verstehe es nicht. Was ist mit Masa? Ich dachte du liebst ihn." Ich war verwirrt und konnte seine Handlungen einfach nicht einordnen. Klar, es war toll letzte Nacht gewesen, aber es verwirrte mich trotzdem. " Sicher liebe ich ihn. Das bestreitet ja keiner." " Aber wieso dann diese Nacht?", drehte ich mich zu ihm. " Wahrscheinlich aus dem selben Grund, warum du es gemacht hast." " Wie?", schüttelte ich meinen Kopf. Hatte ich was verpasst? " Dein Herz gehört doch auch jemand anderem und trotzdem hast du es auch getan." Gackt erhob sich darauf und lief durch das Schlafzimmer, um sich auf meiner Seite des Bettes seinen Bademantel zu nehmen und ihn dann über zu ziehen. " Kannst du mal Klartext reden?", verfolgte ich ihn mit meinen Blicken. Plötzlich beugte er sich zu mir runter, den Bademantel nicht einmal richtig angezogen. " Mein Name war es nicht, den du heute Nacht in Ekstase gestöhnt hast.", schaute er mir tief in die Augen. Ich verstand immer noch nicht. Gackt lächelte leicht. Sein Lächeln wich einem Grinsen, als er zu merken schien, dass ich immer noch nicht wusste, von was er sprach. " Ich lass dir Zeit zum Nachdenken.", drückte er mir einen zärtlichen Kuss auf die Lippen, den ich kurz erwiderte. Dann verschwand er aus dem Zimmer in Richtung Bad, während ich total irritiert auf dem Bett zurück blieb. Letztendlich sammelte ich meine Sachen zusammen und zog mich an. Ich wollte irgendwie nicht weiter über letzte Nacht nachdenken. Ich bereute es auch nicht. Dazu war es einfach mal zu schön gewesen. Kira würde es wieder mal fünf Meilen gegen den Wind riechen, dass ich mit Gackt im Bett war. Mit ihr hatte ich sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen und das war keineswegs klein. Als Gackt angezogen aus dem Bad kam, saß ich schon mit einer Tasse Kaffee in der Hand am Küchentisch. " Und, ist dir der Name in den Sinn gekommen.", nahm er sich auch eine Tasse Kaffee, um sich mit ihr ebenfalls an den Tisch zu setzen. " Ich hab nicht weiter darüber nachgedacht." " So etwas ist mir auch noch nicht unter gekommen.", schüttelte er seinen Kopf und nahm einen Schluck von dem schwarzen Gebräu. " Was steht heute für dich an?", wollte ich das Thema lieber nicht weiter durchkauen, mal ganz zu schweigen, dass ich es überhaupt weiter anschneiden wollte. " Ich bin heute mit You im Tonstudio und dann würde ich einfach mal so sagen, dass du dir heute Abend nichts vornimmst." Meine Augenbrauen wanderten misstrauisch nach oben. " Was hast du vor?" " Lass dich überraschen. Ich werde mich jetzt auf jeden Fall auf den Weg machen." Gackt stand auf und stellte seine Tasse neben das Abwaschbecken. " Gut. Du bist heute bei den Proben?", schnappte er sich einen Hefter, der auf der Küchenablage lag. Ich nickte nur. Er wollte doch nicht etwa vorbei kommen. " Dann hol ich dich ab, wenn ich fertig bin." Ich sah meinen Untergang kommen. " Tu das.", war das Einzige, was ich dazu sagen konnte. " Dann bis dann.", kam er noch einmal auf mich zu und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Es fühlte sich einfach immer zu gut an, wenn er es tat. Ich erwiderte den Kuss, fuhr mit meiner Zunge über seine Lippen, um nach Einlass zu betteln. Ich wollte noch einen seiner intensiven Küsse schmecken ehe wir uns bis zum Abend trennten. Gackt gewährte mir auch Einlass und kam mir gleich mit seiner Zunge entgegen. Mir entwich ein Stöhnen, als sich unsere Zungen trafen und sich sanft streichelten. Gackt brach den Kuss dann ab. " Ich muss los.", flüsterte er, warf mir noch ein sanftes Lächeln zu und verließ darauf das Haus. Ich ließ mich weiter in den Stuhl sinken, als die Tür ins Schloss fiel. Tausend Fragen kamen auf einmal in meinem Kopf auf. Ich verstand mich einfach nicht mehr, mich und meine Gefühle. Was war das, was ich mit Gackt hatte? War es ernster, als es zu sein schien? Was war mit Kira los? Was würde sie sagen, wenn sie das mit Gackt heraus bekam? Und wer war derjenige, dessen Namen ich heute Nacht gestöhnt haben soll? Gegen 13 Uhr kam ich im Proberaum an. Ich hatte vorher noch einen Abstecher zum Hotel gemacht, um mich dort zu duschen und mich umzuziehen. Jetzt war ich hier und hielt die große Eingangstür des Proberaums offen, da Laruku gerade dabei waren einige Dinge von A nach B zu tragen, während Kaoru und Die drinnen ihre Instrumente anschlossen. Der Rest von Dir en grey schien noch nicht da zu sein und Kira auch nicht. ~*~ Ich hatte verschlafen. Wie ein aufgescheuchtes Huhn rannte ich nun durch mein Zimmer und versuchte mich noch rechtzeitig fertig zu machen, um nicht all zu spät zu den Proben zu kommen. Ich hatte gestern noch lange mit Masa im Kaffee gesessen und mich mit ihm unterhalten. Vorerst ging es um meinen neuen Job bei der JVC Victor, danach ging es um Totchi und mich und letztendlich waren wir bei Masa und Gackt angekommen. Langsam machte ich mir Gedanken darüber wie Lily und ich unseren Plan umsetzen könnten. Wir hatten immerhin noch über 2 Wochen. Ich schnappte mir meine Jacke und band mir meine Haare hoch, während ich das Hotelzimmer verließ. Da der Fahrstuhl da war, nahm ich ihn diesmal und fuhr mit ihm in die Lobby. Von dort aus sprintete ich aus dem Gebäude, um mich zur Bahn auf zu machen. Doch das war gar nicht erst nötig, denn kaum war ich einige Schritte gegangen, hielt ein Auto neben mir. " Kann ich die Dame mitnehmen.", grinste Totchi. Ich grinste nur zurück und nickte zustimmend. " Dann steig ein." Das tat ich natürlich auch und ließ mich neben ihm auf dem Beifahrersitz nieder. " Hattest du gestern einen schönen Tag?", gab er mir einen Kuss zur Begrüßung. " Es ging. Er hätte besser laufen können, wenn es nach mir gegangen wäre.", schnallte ich mich an, während Totchi sich wieder in den Verkehr einordnete. Dank Totchi kamen wir nicht all zu spät zu den Proben. Laruku fuhren gerade vom Parkplatz, als wir auf diesen fuhren. Hyde nickte mir kurz zu und ich erwiderte die Begrüßung. Drinnen angekommen saß Lily mit Kaoru und Die auf der Couch, und unterhielt sich mit ihnen über die Noten von Gackts "Lu:Na", so wie es sich anhörte. Wir gingen zu ihnen hinüber und hatten auch nicht viel Zeit zum ausruhen, da Kaoru gleich aufstand, um mit mir weiter an den Parts für " Red...[em]" zu üben. Lily probte diesmal mit Totchi Rens Part bei Gackts Song " Lu:Na". Trotz der Ereignisse von gestern sprach sie mit mir. Wir hatten unsere ganz persönliche Art Probleme zu klären, die bei Außenstehenden immer auf Kritik und Missverständnisse stieß. Sie wusste, dass ich mir meiner Schuld bewusst war. Zickenterror hätte hier keinem was genützt und mit unseren 26 Jahren war man auch aus dem Alter raus. Dass wir das klären würden, war auch so klar. Die Zeit ging heute recht schnell herum. Shinya und Kyo tauchten Nachmittag gar nicht auf. Es wunderte mich zwar etwas, aber ich fragte nicht nach den Ursachen. Das hieß ja nicht, dass sie die ganz wegblieben. Sie erschienen, als ich noch immer mit Kaoru am proben war und Lily auf der Couch lag und dort vorzog eine Runde zu schlafen. " Ich hasse diese Fotoshootings.", schmiss Kyo seine Tasche auf einen der Stühle und blieb dann verdutzt stehen, als er Lily sah, die auf der Couch schlief und nichts mitzubekommen schien. Shinya schaute auch nicht schlecht und grinste dann, als Kyo auf Lily zuging. " Lass sie schlafen, Kyo.", kam es nur von Die, der mit seiner Gitarre in einer Ecke auf dem Stuhl saß und einige neue Parts für Dir en greys neuen Song einspielte bzw. ausprobierte. Kyo funkelte ihn nur böse an und machte eine Wendung auf Totchi zu, der auf einen der Stühle saß und Zeitung las. " Macht ihr heute eigentlich überhaupt was?", maulte er rum und ließ sich neben Totchi auf einen der Stühle fallen. " Hör auf schlechte Laune zu verbreiten.", kam es nur von Kaoru ehe er sich wieder mir zuwandte. Gegen 19 Uhr saßen wir dann alle beisammen. Na, gut. Da kam es auf die Definition an. Lily schlief immer noch, während Kyo mittlerweile auf ihrem Bauch lag und von dort alles Beobachtete. Das Bild war einfach zu süß. Dennoch hielt es nicht lange stand, denn auch Lily wachte mal wieder auf. ~*~ Ich spürte ein Gewicht auf mir, das mir meine Lungen zuzuschnüren schien, als ich aufwachte. Die Stimmen der anderen waren nicht weit, also nahm ich auch so an, ohne meine Augen öffnen zu müssen, dass sie alle um mich herum saßen. Langsam öffnete ich meine Augen und bekam als erstes einen blonden Haarschopf zu sehen. Was war denn hier los? Ich richtete mich auf und sah, dass es Kyo war, der mich als Ablage benutzte. " Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du von mir runter gehen würdest.", piekste ich ihm mit meinem Finger in die Seite. Kyo grummelte nur und kam dem dann scheinbar widerwillig nach. " Na, wach?", grinste Toshiya mich an. " Nein, ich schlafe noch.", erhob ich mich und machte mich langsam auf den Weg aufs Klo. Dort verriet mir ein Blick in den Spiegel, dass ich total verpennt aussah. Mit einer Hand voll kaltem Wasser versuchte ich dem wenigstens ein wenig entgegen zu treten und machte mich dann wieder auf den Weg zurück in den Proberaum. Dort kam Kira gleich auf mich zu. " Wir haben noch was auszufechten.", schaute sie mich an. Ich versuchte ihr mit meinen müden Augen stand zuhalten. " Oh, bitte, fünf Minuten." " Nein, jetzt.", blieb sie standhaft. Ich ließ einen Blick an Kira vorbeischweifen und merkte, dass wir aufmerksame Zuhörer hatten. " Meinetwegen. Wenn ich es schaffe, dann schuldest du mir Antworteten und zwar auf jede meiner Fragen." Ich ging an ihr vorbei zum Tisch und nahm mir die nächstbeste Wasserflasche, um einen Schluck zu nehmen. " Nur Fragen, die auch mit dem Problem zu tun haben.", schränkte Kira es noch mal ein. Okay, das war akzeptabel, also stimmte ich zu. " Ein Lied.", zeigte ich auf sie und ging dann zur Bühne. " Dann such ich es mir aus.", folgte sie mir. Dies nannte sich bei uns Streit schlichten. Mehr oder weniger zumindest. Derjenige, der was wissen wollte musste was erfüllen, meistens waren das bei uns Lieder, die nur schwer zu spielen waren. Wurden diese Lieder zum Beispiel fehlerfrei gespielt, dann bekam derjenige das Recht den anderen seine Fragen zu stellen und ehrliche Antworten zu verlangen. Ist es nicht der Fall musste der andere nicht auf die Fragen desjenigen eingehen. Alex hatte es damals eingeführt, da er keinen Bock auf Zickenterror hatte und bis jetzt hat sich die Methode eigentlich reichlich gut bewährt. Dir en grey schauten uns nur entgeistert an. Ich nahm Totchis Bassgitarre zur Hand, während Kira Dies Akustikgitarre nahm. " Faint - Linkin Park.", waren Kiras Worte und dann gingen wir zu den Mikrophonen. " Wenn du es schaffst Gesang und Spiel durchzuhalten, gehöre ich ganz dir.", grinste sie und wartete auf meinen Einsatz. Ich wusste auch so, dass ich morgen heiser sein würde. Ich war es immer nach den Liedern von Linkin Park gewesen. Ein Grund, warum wir sie so gut wie nie gespielt hatten. " Okay.", stimmte ich nur zu und wartete, dass Kira ein Zeichen gab, damit wir auch wirklich gemeinsam anfingen. Kira übernahm den meisten Text, während mir der Refrain gebührte. Ich spürte nach dem ersten Refrain schon, dass meine Stimme darunter leiden würde. Die Musik füllte den ganzen Raum aus und ich hatte vergessen wie gut sich das Lied anhörte, wenn man es live spielte. Dir en grey schauten uns nur zu und schienen ebenfalls zu versuchen Fehler heraus zu hören. In der Hälfte des Liedes kam auch noch Gackt rein. Den hatte ich total vergessen. Ich setzte für den letzten Teil noch mal an und holte aus meiner Stimme das Letzte heraus. Genauso schnell wie das Lied begonnen hatte, hörte es dann auch wieder auf. Ich ließ einen Blick zu Kira rüberwandern, welche die Gitarre wieder auf ihren Platz stellte und dann zu dem Rest schaute. " Also, wenn du da einen Fehler gehört hast, Kira, dann bin ich taub.", stand Totchi auf und lächelte sie versöhnlich an. " Morgen.", nickte sie mir dann ergeben zu und ging von der Bühne. Ich tat es ihr nach und begab mich zu Gackt. " Schon fertig.", war ich etwas verwundert, dass er jetzt schon da war. " Wir haben einfach früher Schluss gemacht.", gab er mir einen Kuss und lächelte mich lieb an. " Dann werde ich mich mal von dem Rest verabschieden.", ging ich zu den anderen und verabschiedete mich ehe ich mit Gackt das Gebäude verließ. ~*~ " Was war das?", schauten Die und der Rest nicht schlecht, als Lily mit Gackt das Gebäude verließ. " Ich habe keine Ahnung.", war das einzige, was über meine Lippen kam. Ich war sprachlos. Sie hatte sich doch nicht etwa doch mit ihm eingelassen? Wut kam in mir auf. Was dachte sie sich dabei? Sie wird sich nur ins Unglück stürzen. " Sind sie zusammen?", hakte Kyo nach. " Ich hoffe für sie, dass es nicht der Fall ist.", waren meine letzten Worte diesbezüglich und ich lehnte mich dann an Totchi, der seine Arme um mich legte. Nach einer weiteren Stunde trennten wir uns dann auch alle voneinander. Kaoru schloss wie immer ab, während alle anderen schon nach Hause fuhren. Ich fuhr mit zu Totchi. Wir hatten in den letzten Tagen kaum Zeit füreinander gehabt. Zumindest was die Zweisamkeit anging. Totchi schloss die Tür seiner Wohnung auf und bat Kira dann herein. Sie trat über die Türschwelle, nur, um sich dann wieder zu ihm umzudrehen. Er schloss die Tür mit einem breiten Grinsen hinter sich, worauf Kira auf ihn zu ging und ihre Arme um seinen Hals legte. " Endlich unter uns.", flüsterte sie ihm ins Ohr und küsste ihn dann sanft auf den Hals. Totchi schnurrte, als Kira zusätzlich begann ihm im Nacken zu kraulen. " Wenn du weiter machst, dann wird das heute eine lange, eine sehr lange Nacht.", fasste er sie an den Hüften, damit sie ihre Beine um ihn legen konnte. Kira grinste auf Totchis Worte, gab ihm einen Kuss ehe sie in ihrer Hosentasche kramte. Totchi beobachtete sie dabei. Als sie dann ihr Fundstück hatte, hielt sie es Totchi vor die Nase. " Du schuldest mir noch eine Unterrichtstunde. Erinnerst du dich noch?" " Ich dachte du kommst gar nicht mehr damit.", nahm er ihr das Kondom ab und küsste sie leidenschaftlich. Ihre Zungen trafen sich auf Anhieb und fochten ihren Kampf aus. Totchi dirigierte sie beide aus dem Gedächtnis heraus ins Schlafzimmer, wo er Kira auf dem Bett absetzte und dann auf dem Nachttisch das kleine Licht anschaltete. Kira beobachtete genau jede seiner Bewegungen. Wie lang hatte sie auf diesen Abend schon gewartet. Endlich hatten sie genug Zeit für sich. Totchi kam wieder auf sie zu, küsste sie innig und drückte sie dabei bestimmt auf das Bett. Kira stöhnte lustvoll auf, als sie sein Gewicht auf sich spürte. Ihre Hände fuhren seine Seiten entlang, so langsam, als würden sie jede einzelne Rippe zählen. Totchi hatte sich von ihren Lippen aus über ihr Gesicht bis hin zu ihrem Hals geküsst. Sie lehnte ihren Kopf zur Seite, um ihm mehr Angriffsfläche zu bieten. Ihre Hände fuhren unter sein T-Shirt. Die weiche Haut unter ihren Fingern fühlte sich herrlich an. Zärtlich fuhr sie die Bauchmuskeln entlang, hoch zu den Brustwarzen, um hauchzart über sie rüber zu streichen und ihm dann das T-Shirt über den Kopf zu ziehen. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht beugte Totchi sich darauf wieder zu ihr hinunter, küsste sie und schob dabei ihre eigene Bluse ein Stück nach oben. Seine Lippen nahmen ihren Bauch in beschlag. Jeder Zentimeter wurde von ihm erkundet. Kira entfloh ein Stöhnen, als er mit seiner Zunge in ihrem Bauchnabel eintauchte. Sie fühlte sich von all den Gefühlen, die auf einmal auf sie einströmten, berauscht. Es tat so gut in Totchis Armen zu liegen und sich ihm hinzugeben. Ihre Lippen berührten sich wieder zu einem gierigen Kuss, nachdem nun auch Kiras Bluse und BH Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hatten. " Kira...", schaute Totchi sie an. Seine braunen Augen musterten die Frau, die er über alles liebte. Nie hatte er so viel für eine Frau empfunden. Sein Herz schrie regelrecht nach ihr und dem wollte er nicht nur an diesem Abend nachgeben. Kiras Hand strich durch sein kurzes schwarzes Haar. Sie lächelte und genoss seinen Blick, der unverändert auf ihr ruhte. Es fühlte sich einfach zu gut an. " Mein Part.", lehnte sie sich vor, um es leise in sein Ohr zu flüstern. Dann drückte sie Totchi mit den Rücken auf das Bett, um sich mit einer eleganten Bewegung auf seine Hüften nieder zu lassen. Ihre Lippen küssten sich einen Weg von seinem Hals, über seine Brustwarzen, wo sie ausgiebig verweilten, sie liebkosten, um sich dann einen Weg in tiefere Regionen zu suchen. Genüsslich fuhren ihre Finger seinen Hosenbund entlang, hielt mit ihm Augenkontakt, um jede lustvolle Veränderung von ihm aufzusaugen. Er hatte sein Augen halbgeschlossen und versuchte jede ihrer Berührungen zu genießen, als wäre es das erste und letzte Mal zugleich. Kira verwickelte Totchi wieder in einen innigen Kuss, während sie seine Hose öffnete und ihre Hand hineingleiten ließ. Es kam so unerwartet für ihn, dass er laut aufstöhnte, was aber sofort durch einen weiteren Kuss von ihr gedämpft wurde. Kira fing an mehr und mehr Gefallen daran zu finden die aktive Rolle zu übernehmen. Mit einem sanften Ruck befreite sie ihn von seinen restlichen Sachen und strich mit ihren Finger seine Innenschenkel entlang. Stück um Stück streichelte sie über seine Oberschenkel, über das Becken hinweg hoch zu seinem muskulösen Bauch, um diesen mit hauchzarten Küssen zu bedecken. Totchi hatte das Gefühl unter ihren Berührungen verrückt zu werden. Auf der einen Seite taten sie unheimlich gut, auf der anderen Seite konnte er kaum noch an sich halten. Er wollte ihr endlich absolut nahe sein. Er suchte ihre Hände, um sie mit den seinen zu verschränken und wechselte, für Kira völlig unverhofft wieder ihre Positionen. " Gomen...", meinte er nur kurz zu ihr, worauf er ihr einen Kuss auf die Lippen hauchte und sich dann an ihrer Hose zu schaffen machte. Als auch ihre letzten Sachen auf dem Boden landeten griff er nach ihren Handgelenken und hielt sie über ihrem Kopf fest. Eine Weile genoss er den hilflosen Anblick Kiras unter sich, strich mit zwei Fingern von ihrem Hals aus zwischen ihrer Brust entlang, umkreiste ihren Bauchnabel und hielt dort inne. Kira hatte das Gefühl unter seinen Berührungen zu verbrennen. Immer wieder streichelte Totchi sie, küsste ihre warme Haut, ihre Lippen. " Bitte..", hielt sie es nicht mehr aus. Zog ihn zu einem verlangenden Kuss heran, der keine Widerworte zu dulden schien. Doch Totchi dachte gar nicht erst an Widerworte. Seine schmerzliche Erregung machte ihm nur zu deutlich bewusst, dass auch er kaum noch an sich halten konnte. Sachte drückte er ihre angewinkelten Beine auseinander, platzierte sich zwischen ihnen, warf ihr noch einen fragenden Blick zu und drang dann vorsichtig in sie ein. Kira konnte nur laut aufstöhnen, wölbte sich ihm entgegen und schlang ihre Beine um ihn. Wollte ihm so noch viel näher kommen. Totchi hatte kurz inne gehalten, um ihr die Möglichkeit zu geben sich an ihn zu gewöhnen, begann nun aber sich vorsichtig in ihr zu bewegen. Ihre Lippen trafen sich wiederholt, ihre Zungen fochten einen heißen Kampf aus, während sie sich ihrer Leidenschaft nur so hingaben. Kira schlang ihre Arme um seinen Hals und zog ihn zu sich hinunter um ihr Gesicht an seiner Schulter zu verstecken. Als Toshiya wieder diesen einen Punkt in ihr traf öffnete sie ihren Mund und biss leicht in seine Schulter. Seine Bewegungen wurden schneller und stärker, füllten sie immer wieder ganz aus. "Nicht aufhören...bitte..." Toshiya nahm wieder ihre Lippen in Beschlag und versuchte gleichzeitig sich zurückzuhalten. Erst als er ein Beben durch Kiras Körper gehen spürte, wusste er, dass er sich nicht länger zurückhalten musste. Kapitel 17: Veränderungen ------------------------- und es geht wieder mal weiter. hier vielen, vielen dank für die kommis. hab mich gefreut, also DANKE!!! mmh, die fanfic läuft auf ihr ende zu. nur noch 3 kapis. das nächste kapi hoffe ich diesmal schneller heraus zu bringen. kann aber nichts versprechen, denn schule geht leider vor. das kapi ist nicht betagelesen. meine beta-leserin ist nämlich selbst im abi-stress und hat zurzeit keinen nerv dafür. ich hoffe, aber dass sie das noch nachholen wird. jut, genug gelabert. viel spaß beim lesen und ich würde mich tierisch über feedback freuen** sayo stoffel ~*~ Nachdem ich mit Gackt den Proberaum verlassen hatte, waren wir zu seinem Auto gegangen, das neben seiner Kawasaki parkte. " Ich hoffe du hast etwas Schönes zum Anziehen.", blieben wir neben dem Auto stehen. " Kommt darauf an, was du vorhast.", lächelte ich und war gespannt, was er geplant hatte. " Das verrate ich jetzt noch nicht." Mit einer unerwarteten Handlung zog er mich zu sich heran. " Soll doch eine Überraschung werden.", drang es leise an mein Ohr. Sein Atem streifte meinen Hals und ließ sich meine Nackenhaare aufstellen. " Wir sollten dann langsam los.", schauten wir uns an und ich hatte das Gefühl, als würden seine Worte gar nicht wirklich zu mir durchdringen. Seine Aura lullte mich einfach ein. Lange schauten wir uns an ohne uns zu rühren, bis ich seine Lippen auf meine spürte. Sofort nahm ich sie gefangen. Mir kam es wie eine Ewigkeit vor, als ich das letzte Mal seine Wärme gespürt hatte. Begann ich etwas für ihn zu empfinden? Nein, das konnte unmöglich sein. " Jetzt aber.", löste Gackt sich wieder und öffnete dann die Autotür. " Was ist mit dem Motorrad?", stieg ich ein. " Das holen wir nachher.", schloss er die Beifahrertür und ging dann ums Auto, um auf der Fahrerseite einzusteigen. Ohne ein weiteres Wort fuhren wir zum Hotel, wo ich mir ein schwarzes, langes Kleid anzog und passende Schuhe. Ich kam gerade umgezogen aus dem Bad, als ich Gackt am Fenster stehen sah. Er schaute auf die Straße vor dem Hotel. Mit langsamen Schritten ging ich auf ihn zu und legte meine Arme von hinten um ihn. " Du denkst zu viel darüber nach.", ließ ich meine Hände über die Knöpfe seines schwarzen Hemdes fahren. " Es wird sich schon ein Weg finden." Mir war klar, dass er an Masa dachte. Sein Blick schien traurig. Doch ich war gewillt, dass es nicht so bleiben würde, egal was komme. " Lass uns gehen.", drehte er sich mit einem leichtem Lächeln auf dem Gesicht zu mir um und ging dann zur Tür. Ich nickte nur und folgte. Wir fuhren diesen Abend erst in ein Restaurant und aßen dort gemütlich. Wir sprachen nicht sehr viel. Ich erzählte etwas über die Probe am heutigen Tag, während er von seinem Tag berichtete. Die bedrückte Atmosphäre ließ mir etwas Zeit über die gesamte Situation nachzudenken. Kira war mit Totchi zusammen und es schien auch noch eine Weile der Fall zu bleiben. Nun würde sie also in Japan bleiben, während ich zurück nach Deutschland ging. Mir blieb auch nichts anderes übrig. Kira hatte immerhin jemanden gefunden, der ihr viel zu bedeuten schien. Und wie stand es um mich? Zurzeit hatte ich Gackt. Doch das war nichts Festes. Er liebte Masa, das war kaum zu übersehen. Ich war für ihn nur eine Methode Zuneigung zu empfangen, die er von dem Menschen, den er liebte nicht bekam. Bei einem Blick zu ihm fragte ich mich, was es für mich war. Ich musste ehrlich zugeben, dass ich es nicht wusste. Ich wusste nicht was es für mich war und das beunruhigte mich. Gackt erwiderte meinen Blick worauf ich wieder auf meinem Teller schaute. Was war es, was ich mit Gackt hatte? Wieso tat ich das alles? War es wegen Shinya? Tat ich das Selbe wie Gackt? Suchte ich auch nur jemanden von dem ich Zuneigung verlangte? Und ohne groß weiter zu denken fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Shinya war es, dessen Namen ich gestöhnt hatte. Es konnte gar kein anderer sein. Ich war mir sicher, dass Shinya es war. Nachdem wir das Restaurant verlassen hatten, fuhr Gackt mit mir an den Strand. Es war wunderschön. Die Sonne war schon längst untergegangen und der Mond spiegelte sich auf dem Wasser, welches sanfte Wellen schlug. Ich lag in Gackts Armen und genoss es, wie er mir immer wieder über den Bauch streichelte, währenddessen er seine Nase in meine Haare vergrub. " Es ist wunderschön hier.", flüsterte ich. Ich hatte Angst die Stimmung zu zerstören. Gackt antwortete nicht, sondern drückte mir nur einen Kuss auf die Wange. Er schien immer noch an Masa zu denken. Doch ich konnte ihm nichts vorwerfen, denn seit meiner Gedankenstunde von vorhin dachte ich auch ununterbrochen an Shinya. " Es war Shinya, nicht?", fragte ich eine Weile später. " Wie?" " Der Name, den ich gestöhnt hatte. Den Namen, an den ich mich erinnern sollte. Shinya ist es dem mein Herz gehört, oder?" Gackt nahm plötzlich die Hände von mir und steckte sie in die Manteltaschen. Was war jetzt los? Hatte ich etwas Falsches gesagt? Ich drehte mich zu ihm um, um ihn in die Augen schauen zu können. " Was?", wollte ich meine Hand an seine Wange legen, aber er wich zurück. " Ich sollte dich zurückfahren.", ging er zurück. Ich verstand gar nichts mehr. Ich hatte doch nichts gesagt, dass ihn hätte verärgern können. Ich lief ihm nach und setzte mich zu ihm ins Auto. Ohne einen weiteren Blick fuhr er los. Immer wieder schaute ich zu ihm hinüber, doch er ignorierte mich. Ich legte meine Hand auf seine, die auf der Schaltung lag, doch auch diesmal zog er seine Hand zurück. Nach etwa 15 Minuten waren wir am Hotel angekommen. Ich stieg aus und schaute noch einmal zu ihm. Doch auch diesmal schaute er mich nicht an. Somit schloss ich einfach die Autotür, worauf Gackt losfuhr. Schnellstmöglich machte ich mich auf in mein Zimmer, wo ich weinend auf das Bett fiel. Erschöpft lag ich Stunden später da und starrte unentwegt auf meinen Funkwecker. Nichts drang zu mir durch, kein Geräusch, keine Gefühle. Ich wusste nicht warum ich geweint hatte, noch warum ich mich so elend fühlte. Tage verweilte ich in diesem Zustand. Kira kam hin und wider mal vorbei, doch sie musste schnell merken, dass sie nicht zu mir durchdrang. Ich wusste ja selbst nicht was mit mir los war, also wie um Gottes Namen sollte ich ihr da von meinen Problemen erzählen? Die Zeit, in der ich weder zu den Proben ging noch hinaus, verbrachte ich damit um meine Choreographie endlich fertig zu stellen. Das tat ich auch erfolgreich. Es war Mittag, als ich die letzte Zeile verfasste. Ich streckte mich und warf einen Blick nach draußen. Es war wunderschönes Wetter, es war keine Wolke am Himmel zu sehen. Kira war bei den Proben mit Dir en grey. Seit über einer Woche war ich nicht mehr da. Ich hatte niemanden gesehen außer Kira und mir war auch nicht danach gewesen. Meine unergründete Trauer hatte ich bis hier hin überstanden. Bei dem Blick nach draußen sehnte es mich nach den anderen. Nach Dir en grey und den Proben, nach all den anderen Leuten da draußen. Mir war einfach nach langem wieder nach Gesellschaft. Mein Blick fiel auf das Foto, das neben dem Laptop auf dem Tisch lag. Alex war darauf abgebildet. Unwillkürlich musste ich an Shinya denken. Was er wohl tat? Ich nahm mir vor dies heraus zu finden und fuhr den Rechner runter. Dann stand ich auf und ging mich im Bad duschen. Das warme Wasser tat unheimlich gut und ich fühlte mich befreit. Nach meiner Tiefphase wollte ich endlich das, was vor über einer Woche geschehen ist, vergessen. Gackt hatte nicht einmal angerufen nach diesem Abend. Jeder meiner Anrufe wurde abgeblockt oder er war gar nicht erst da. Das war für mich vorbei. Wenn er nicht darüber reden wollte, dann musste ich wohl oder übel nachgeben. Mir blieb letztendlich nichts anderes übrig. Nach meiner Dusche zog ich mir meine weiße Hose mit den Schnüren an der Seite an und eine weiße Bluse darüber. Zuletzt griff ich mir meine Umhängetasche und machte mich dann auf dem Weg in die Tiefgarage über die Treppen. Kira hatte die Kawasaki wieder zurückgefahren, als ich sie darum gebeten hatte. Nun stand sie seit über einer Woche in der Tiefgarage. Doch heute war Schluss damit. Endlich durfte sie wieder den Asphalt der Tokioter Straßen unter seinen Reifen fühlen. Ich fuhr aus der Tiefgarage und musste auf dem Weg zu den Proben feststellen, dass die Straßen dorthin reichlich frei waren. Somit war ich schneller da, als ich gedacht hatte. ~*~ Ich saß mit Dir en grey gerade auf der Couch und redete mit ihnen, als Lily durch die Tür spazierte. Seit über einer Woche war sie nicht mehr hier gewesen und umso mehr überraschte es uns sie hier zu sehen. " Schön dich zu sehen.", stand Die auf und ging auf sie zu. " Danke, gleichfalls.", lächelte sie zurück und kam dann mit Die auf uns zu. " Sorry für die lange Auszeit, aber jetzt bin ich wieder verfügbar.", wandte sie sich an Shinya. Dieser nickte nur und lächelte dann. Ohne großes Reden wurde Lily dann wieder in unseren Proben integriert. Ich wusste bis heute nicht, was mit ihr los war. Sie sagte es mir auch nie und ich machte mir letztendlich keine weiteren Gedanken darüber. Während ich mit Kyo den Text von Gackts " Lu:Na" durchging, übte Lily mit Shinya noch mal einige Stellen von " Red...[em]". Es war ein toller Tag. Alle waren endlich wieder vereint und Lily schien nicht mehr so bedrückt. Ganz im Gegenteil, sie schien sich blendend mit Shinya zu amüsieren. Gegen 18 Uhr brach ich für meinen Teil die Probe ab, da ich Totchi versprochen hatte den Abend mit ihm zu verbringen. In den letzten Tagen war es zu kurz gekommen, da ich viel mit Masa unternommen hatte. Somit verabschiedeten Totchi und ich mich und verschwanden mit Kyo, der ebenfalls nach Hause wollte. ~*~ Nachdem Kira mit Toshiya gegangen war, packten auch Die und Kaoru langsam ihre Sachen. Shinya und ich entschlossen noch etwas weiter zu proben. " Macht nicht all zu lange.", meinte Kaoru zu Shinya, der hinter den Drums saß, während er seine Sache zusammen kramte. " Wir werden uns Mühe geben.", stand ich am Rand der Bühne und trank einen Schluck aus der Wasserflasche. Da kam Die auf mich zu und lächelte mich lieb von unten herauf an, da er vor der Bühne stand. " Komm her!", breitete er seine Arme aus und schloss mich in seine Arme. " Schön, dass du wieder da bist.", meinte er zu mir, worauf sich ein Lächeln auf meine Lippen schlich. Es tat unheimlich gut dies von ihm zu hören. " Danke!", löste ich die Umarmung und strich ihm sanft durch sein rotes, kurzes Haar. Die nickte nur und nahm dann seine Sachen. Zusammen mit Kaoru verließ er dann das Gebäude. Jetzt waren Shinya und ich nur noch alleine. Wenn ich ihn so bei den Drums sitzen sah, dann durchströmte mich ein herrliches Gefühl. Es war nicht das Selbe, das ich bei Gackt empfunden hatte, aber es fühlte sich genauso gut an. Ich warf ein sanftes Lächeln zu ihm herüber, dass Shinya erwiderte. " Komm, lass uns weiter proben. Ich zeig dir die Stelle noch mal.", reichte er die Sticks in meine Richtung. Ich stellte die Wasserflasche wieder auf ihren Platz und begab mich zu Shinya. Er saß wieder hinter mir, während ich vor den Drums Platz nahm und versuchte mich zu konzentrieren. Shinya fing an zu spielen und ich achtete genau auf seine Bewegungen, die schon wie von selbst von statten ging. Ich spürte seinen Atem, der mich immer wieder streifte, wenn er versuchte an die Snairdrums zu gelangen. " Hast du es dir gemerkt?", brach er plötzlich ab und drückte mir die Sticks in die Hand. " Ich glaube schon.", nahm ich ihm die Sticks ab und berührte dabei zaghaft seine Fingerspitzen. Es fühlte sich einfach zu gut an. Ich hatte das Gefühl durch seine bloße Anwesenheit unter Strom zu stehen, mich nicht kontrollieren zu können. Ich erinnerte mich wieder an Alex, an unsere gemeinsame Zeit, die wir zusammen verbracht hatten. Um mich nicht von meinen Erinnerungen verleiten zu lassen, begann ich zu spielen. Ich spielte das Stück von Anfang an. Ich ließ alle meine Gefühle darin einfließen und ließ es als Schlussstrich gelten. Gackt sollte machen was er wollte. Eine Woche war viel zu viel Zeit gewesen, um sich mit seiner plötzlichen Meinungsänderung zu befassen. Jetzt war ich hier. Hier bei Shinya. Da wo mein Herz hinwollte . Ich hatte das Gefühl, als wäre es eine zweite Chance dafür, dass ich damals nicht auf meine Gefühle für Alex gehört hatte. Eine zweite Chance dafür, es wenigstens jetzt noch einmal richtig zu machen. Mein Spiel verstummte und ich ließ die Sticks in meinen Händen, die auf meinen Schoß ruhten. " Lily...", hörte ich Shinyas Stimme an meinem Ohr. So leise, dass ich das Gefühl hatte, dass ich mir es nur eingebildet hatte. Doch das tat ich nicht. Seine Hände umfingen meine, nahmen mir die Sticks aus der Hand, ließen sie auf den Boden fallen, nur, um seine Finger dann mit meinen zu verschränken. Shinya verteilte federleichte Küsse auf meinen Hals, was mir einen wohligen Seufzer entlockte. Ich verstärkte den Griff unserer Hände und stand dann auf. Shinyas Blick schien verwirrt, doch ich lächelte nur und beugte mich dann zu ihm runter, um meine Lippen auf seine zu drücken. Sofort erwiderte er, intensivierte den Kuss. Es fühlte sich alles so richtig und gleichzeitig so falsch an. Diese Gefühle, die in meinem inneren ein Gefecht ausfochten, ließen mich schwindlig, meine Knie weich werden. Somit setzte ich mich auf Shinyas Schoß, worauf er gleich seine Arme um mich legte, mich so noch näher an sich heranzog. Herausfordernd strich meine Zunge über seine, massierte sie, animierte sie zum Mitmachen. Wegen Luftmangel unterbrachen wir den Kuss. Shinyas wunderschöne braune Augen fixierten mich. " An was denkst du jetzt?", strich er mir eine Strähne aus dem Gesicht. " An dich...", beugte ich mich wieder zu ihm vor und küsste ihn zärtlich, wobei meine Hände auf Wanderschaft gingen, seine muskulösen Arme entlangfuhren, seine Seiten. Am Saum seines Shirts angekommen, ließ ich meine Hände unter das Shirt fahren. Seine Haut schien meine Finger zu verbrennen, als ich langsam über seine Bauchmuskeln fuhr, hoch zu seinen Brustwarzen, die ich leicht reizte und ihm somit ein Stöhnen entlockte. Meine Lippen wanderten von seinen Lippen, übers Kinn bis zum Hals. Shinya neigte den Kopf, um mir mehr Spielraum zu bieten, währenddessen er begann die Schnüre meines Oberteils im Nacken zu öffnen. Wieder drückte ich meine Lippen auf seine, diesmal verlangender. Shinya erwiderte sofort, saugte sanft an meiner Unterlippe, nur, um darauf mit seiner Zunge in mein Reich einzudringen. Ich musste aufkeuchen, als unsere Zungen sich gierig berührten. Ich spürte seine warmen Hände auf meinem Rücken, die unaufhörlich auf und ab strichen. Aus Luftmangel trennten wir uns wieder, schauten uns in die Augen. Mit meiner rechten Hand strich ich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, fuhr seine Gesichtskonturen nach und blieb an seinen Lippen hängen. Wieder küsste ich ihn. Diesmal nur hauchzart, als würden seine weichen Lippen sonst zerbrechen. " Komm!", flüsterte ich und stand von seinem Schoß auf. Shinya erhob sich langsam und folgte mir auf den Weg zur Couch. Hier war es alle Male bequemer. ~*~ Ich war mit Totchi derweil auf dem Weg zum Hotel. " Lily schien heute aber noch nicht ganz wieder die Alte.", meinte er plötzlich, als wir an einer Ampel hielten. Ich war etwas verwundert, dass Totchi gerade dieses Thema anschnitt. " Wie genau meinst du das?" " Sie sah bedrückt aus. Was immer sie die letzte Woche beschäftigt hatte, sie ist noch nicht darüber weg.", fuhren wir weiter. " Sie wollte mit mir nicht darüber reden, aber ich denke, dass es etwas mit Gackt zu tun haben wird. Sie waren schließlich an dem Abend zuvor beide aus gewesen. Sie hatte den Tag danach nicht ein Wort gesprochen." Ich fühlte Mitleid, als ich an den Tag zurück dachte. Lily hatte niemanden an sich heran gelassen. Ihr Blick war glasig gewesen. Sie musste die ganze Nacht geweint haben. " Ob sie sich gestritten haben?" " Lily ist nicht der Typ dafür, dass sie wegen einem Streit weint. Zudem was sollte sie dazu bringen? Sie waren ja nicht zusammen, zumindest hatten sie keine Beziehung." Totchi warf mir auf einmal einen merkwürdigen Blick zu. " Was?", wollte ich wissen, was er wollte. " Du scheinst dir ja sehr sicher. Also ich hatte an dem Tag, als Gackt sie abgeholt hatte das Gefühl, dass noch mehr hinter ihrer angeblichen Freundschaft steckt, als sie beide zugeben." " Gackt liebt Masa, dass hat er Lily gesagt. Ich glaube nicht, dass da noch mehr ist." " Aber vielleicht ist es genau das. Was, wenn Lily Gackt liebt, er aber Masa." " Das glaube ich nicht. Lily hatte mir eher Andeutungen bezüglich Shinya gemacht.", fand ich es absurd, dass Lily und Gackt mehr für einander empfinden könnten. Es war von beiden doch nur eine Art Phase, oder? " Unser kleiner Chibi also. Na, wenn er das wüsste.", grinste Totchi breit. " Ich glaube du hast mir was zu beichten." " Ich?" " Ja, du. Was heißt, wenn er es wüsste?" Was spielte sich denn hier hinter dem Rücken von Lily und mir ab? " Shinya ist nicht ganz abgeneigt gegenüber Lily. Das hat Shinya zumindest Die gesagt. Ich hatte es zufällig gehört, als die beiden auf dem Flur, vorm Proberaum, standen." " Du weißt, dass das mit den beiden keine gute Idee ist, oder? Ich meine, die sind gerade alleine!!", erhob sich bei den letzten Worten meine Stimme. " Kira, du bist nicht Lilys Anstandswauwau. Sie weiß mit 26 Jahren sicher selbst was sie sich zumuten kann. Und ich denke, dass Shinya gar keine so schlechte Wahl ist." Totchi versuchte mich zu beruhigen, denn nicht nur innerlich schien ich aufgewühlt. Jetzt geschah das, was Lily eigentlich vorhergesehen hatte. " Ich habe nur Angst, dass Lily sich in etwas verrennt. Shinya ist schließlich nicht Alex." " Das weiß sie sicher. Aussehen ist allein nicht alles, was einen Menschen ausmacht.", legte er bei seinen Worten seine Hand auf meinen Oberschenkel. Ich lächelte, obwohl es mir nicht leicht fiel. " Was hast du eigentlich die ganzen letzten Tage mit Masa getrieben?", wechselte er das Thema und ich war ihm unheimlich dankbar. " Wir waren hauptsächlich spazieren und haben geredet. Ich denke, dass es nicht mehr lange dauern wird und er liegt in Gackts Armen." " Das mit eurem Plan ist mir immer noch nicht ganz so geheuer." Ich hatte Totchi, in der letzten Woche, in Lilys und meinem Plan eingewiesen. Es hatte sich einfach ergeben. " Ich hab Masa auch davon erzählt. Er war vorerst etwas geschockt, musste dann aber zugeben, dass er es klasse findet. Ich denke, dass es so nie etwas geworden wäre." Ich musste kurz auflachen, als ich mich an das Gespräch mit Masa erinnerte. Er war völlig sprachlos gewesen, als ich ihm von dem Plan erzählt hatte. Dennoch hegte er Zweifel und das konnte ich ihm nicht verübeln. " Und, weiß Lily schon, dass ihr Übermorgen bei Gackt sein werdet." " Iie, ich hatte noch keine Zeit. Sie wird nicht erfreut sein.", lehnte ich mich im Sitz weiter zurück und schaute aus dem Seitenfenster. Kurze Zeit später waren Totchi und ich beim Hotel angekommen. Dort zog ich mich um und ließ mich dann zu ihm auf das Bett fallen. Den ganzen restlichen Abend schauten wir fern, kuschelten und flüsterten uns Liebesgeständnisse zu. Es war einer von den vielen wunderschönen Abenden, die ich mit Totchi hatte und, die ich auch nie wieder hergeben wollte. ~*~ Ein schmerzhaftes Ziehen in meinem Rücken ließ mich aus meinem traumlosen Schlaf aufwachen. Langsam schlug ich meine Augen auf und sah nur blondes Haar. Kurz darauf nahm ich auch die Wärme und den Geruch wahr, der von der Person ausging, auf welcher ich ruhte. Ein Blick in das Gesicht von Shinya verriet mir, dass er noch schlief. Vorsichtig streckte ich mich, um das unbequeme Gefühl, das ich im Rücken hatte, zu verscheuchen. Die Couch erwies sich zum Schlafen also schon einmal nicht als brauchbar. Das Ziffernblatt der Uhr, an der Wand gegenüber, verriet mir, dass wir es schon 9 Uhr hatten. In drei Stunden würden die nächsten Proben stattfinden. Ich wollte lieber nicht daran denken. In Shinyas Armen zu liegen war weitaus angenehmer. Dennoch rang ich mich dazu durch aufzustehen und einen Schluck zu trinken. Also schnappte ich mir meine Sachen, die auf dem Boden verstreut lagen, und zog mich an. Dann machte ich mich auf den Weg zur Bühne, wo noch immer die Wasserflasche stand. Angenehm floss die Flüssigkeit meine Speiseröhre entlang. Der Abend war gestern noch reichlich lang geworden. Zweimal hatten wir miteinander geschlafen und selbst danach hatten wir noch nicht genug voneinander bekommen. Ich schaute zu Shinya, der wie ein kleines Kind wirkte, unschuldig und rein. Obwohl ich mir seit gestern Abend sicher sein konnte, dass er es nicht war. Unwillkürlich musste ich lächeln. In meinem Bauch kribbelte es noch immer, wenn ich daran dachte, wie leidenschaftlich wir gestern miteinander waren. Ich stellte die Wasserflasche wieder ab und machte mich auf den Weg zurück zur Couch. Dort setzte ich mich auf den Rand und schaute in Shinyas Gesicht. Er schien im Schlaf zu lächeln. Er war ganz anders, als ich ihn mir immer vorgestellt hatte. Von Zurückhaltung und Schüchternheit war gestern gar nichts zu sehen gewesen. Ich legte meine Hand an seine Wange, fuhr die Konturen nach, über das Kinn und die Brust entlang, ließ meine Lippen folgen. Shinya begann sich zu regen, als ich mit meinen Lippen eine seiner Brustwarzen umschloss und sanft dran saugte, worauf sie sich sofort verhärteten. Überrascht legte sich eine Hand von Shinya in meinen Nacken und zog mich zu sich hinauf. " Morgen!", flüsterte ich ihm zu, ehe ich seine Lippen mit meinen versiegelte. Sofort entfachte sich ein heißer Zungenkuss, der mit schlichtweg den Atem raubte. " Ich hatte schon Angst, dass das alles ein Traum gewesen war.", strich Shinya mir durch mein dunkles gewelltes Haar. Unverwandt schauten wir uns an. Ich schüttelte nur den Kopf und lächelte sanft: " Es ist alles real." Kapitel 18: Unendlichkeiten --------------------------- und wieder ein teil. ich danke hier für die lieben kommis. ich arbeite schon an den letzten beiden kapiteln. wird also nicht mehr allzu lange dauern, hoffe ich, dass sie folgen. das kapi hier muss auch noch betagelesen werden. folgt also noch. jut, jetzt aber. viel spaß beim lesen und ich würde mich über feedback freuen** sayo stoffel Gute 3 Stunden später saßen Shinya und ich wieder hinter den Drums und gingen ein letztes Mal das Stück durch. Die anderen waren ebenfalls schon da. Kaoru hatte nicht schlecht geguckt, als er sah, dass Shinya und ich schon anwesend waren. Ihm begreiflich zu machen, dass wir im Proberaum übernachtet hatten, war eine andere Sache gewesen. Ich warf einen kurzen Blick zu Kira rüber, während ich spielte, und musste feststellen, dass sie eher mit Toshiya Blicke austauschte, als Kaoru und Die zuzuhören. Ich war gerade dabei den letzten Teil des Songs zu spielen, als ich merkte, wie Shinya begann mit seinen Händen unter mein Oberteil zu fahren, um dort meinen Bauch zu streicheln. Er konnte schon die ganze Zeit nicht an sich halten. " Hey...", meinte ich spielerisch und lehnte mich etwas an ihn. Nachdem wir für diesen Tag unseren Sold erfüllt hatten, das hieß alle Songs einmal durchgespielt hatten, machten wir uns auf den Weg nach Hause. Ich brauchte dringend einmal eine Dusche und etwas zu Essen. Kira und ich verabschiedeten uns von Die, Kaoru und Kyo, und dann gingen die Drei, während wir uns noch um die Ordnung kümmerten. Als auch das erledigt war, machte sich Toshiya ebenfalls mit Kira auf und davon. " Wir sollten dann auch mal.", lächelte ich Shinya an, als er dabei war seine Sticks zu verstauen. Ich nahm nur meine Tasche und drehte mich an der Tür noch einmal um, nachdem Shinya an mich herangetreten war, um zu schauen, ob auch nichts vergessen wurde. Als dies auch nicht der Fall war, verließen wir den Raum. Draußen auf dem Flur traf mich dann fast der Schlag. Gackt stand dort und schien auf mich zu warten. Er war ganz in schwarz gekleidet und seine glasigen Augen schienen mich zu durchbohren. Dennoch war mir nicht nach reden und somit ging ich mit Shinya einfach an ihm vorbei. " Du solltest mit ihm sprechen.", hörte ich Shinya neben mir sagen. " Keinen Bedarf." Den hatte ich wirklich nicht. Seine Aktion hatte mir über eine Woche meines Lebens gekostet. " Hey...", zog Shinya mich zu sich herum, als er stehen geblieben war. " Sprecht euch aus. Wir sehen uns morgen." Shinya drückte mir noch einen Kuss auf die Lippen ehe er mich einfach stehen ließ und verschwand. Gackt stand nur zwei Meter von mir entfernt und schaute mich traurig an. Ich schüttelte nur den Kopf über seinen Anblick und fragte mich, wer hier eigentlich das Recht hatte zu heulen. Ich schaute kurz zu ihm, dann wieder auf dem Boden und ließ den Flur in ein unangenehmes Schweigen hüllen. Im Augenwinkel sah ich, dass Gackt auf mich zukam. " Lily.", hörte ich ihn leise sagen. Ich schüttelte nur abweisend den Kopf. Was dachte er sich eigentlich, dass er mich erst eiskalt stehen lässt und dann, nach einer Woche, dachte, dass er wieder ankommen konnte? Ich war kein Kind und keineswegs naiv und formbar. Er schien meine Reaktion richtig gedeutet zu haben und blieb etwa einen Meter neben mir stehen. " Sag mir nur eines.", flüsterte ich. " Hat es dir Spaß gemacht? War es toll mich an diesem Abend einfach so stehen zu lassen, ohne eine Antwort?" Meine Stimme war am Ende wesentlich lauter geworden. Ich war enttäuscht von ihm. Niemals hätte ich gedacht, dass er so etwas tun würde. " Es tut mir leid. Ich weiß auch nicht, was mit mir los war.", blieb Gackt ruhig und kam noch einige Schritte näher. " Lügner!", schrie ich, mir kamen die Tränen. Ich glaubte ihm nicht, dass er selbst nicht wusste, was mit ihm los gewesen war. " Du wolltest doch, dass ich herausfinde welcher Name es war, oder?" Ich schaute ihn an und er schien völlig sprachlos. Dem großen Gakuto Camui fehlten die Worte. Was war nur los? " Ich will verdammt noch mal wissen was los war! Du hast keinen meiner Anrufe entgegen genommen, geschweige denn einmal selbst angerufen. Du hast mir damit wehgetan, verstehst du das nicht?" " Es tut mir so leid.", kam es wieder nur von ihm. " Das reicht nicht.", war das Letzte, was ich sagte und dann ging ich. Ich spürte seinen Blick, der auf meinem Rücken ruhte. Ich wusste, dass es nicht fair war ihn stehen zu lassen, aber es war ebenso wenig fair von ihm mir nicht die Wahrheit zu sagen. In seinen Augen konnte man sehr wohl sehen, dass er wusste was los gewesen war, er nur nicht den Mut hatte es mir zu sagen. Draußen angekommen, ließ ich die Kawasaki stehen. Ich nahm den Schlüssel von dem Motorrad und legte ihn Gackt auf das Dach seines Autos. Ich entschloss mich somit meinen Weg zum Hotel per Fuß anzutreten. Die frische Luft konnte ich sehr gut gebrauchen und es war immerhin noch hell draußen. Ich weiß nicht wie lange ich gelaufen war, aber ich kam im Hotel an. Dort nahm ich die Treppen in den zweiten Stock. Im Zimmer angekommen aß ich etwas und schickte dann meine ausgearbeitete Choreographie an Chris. Die Mail war gerade raus, als es an der Tür klopfte. " Herein!", bat ich denjenigen und kurz darauf betrat Kira das Zimmer. " Hey, du.", hob sie kurz die Hand und setzte sich dann neben mich auf die Couch. " Ich dachte du wärst bei Toshiya.", war ich etwas überrascht sie zu sehen. " Wollte ich ja auch sein, aber ich hab mich dafür entschieden, dass wir beide uns mal wieder einen schönen Abend machen sollten, denn so wirklich hatten wir ja nichts von unserem gemeinsamen Urlaub gehabt." " Stimmt." Ich schaltete Kiras Laptop aus und klappte ihn dann zu. Zusammen machten wir dann noch einen schönen Spaziergang durch die Stadt und ließen einfach mal die Seele baumeln, wollten an nichts denken, außer daran Spaß zu haben. Es war wirklich ein schöner Abend gewesen. " Lily?", lagen wir beiden auf dem großen Bett in meinem Hotelzimmer. " Mmh." " Du weißt doch noch...unser Plan, oder?", drehte Kira sich auf die Seite um mich besser zu sehen. " Ja, ich weiß. Was ist damit?" " Ich habe Masa eingewiesen und wir haben geplant, dass wir übermorgen uns zu viert bei Gackt treffen." " Was?" Hatte sie sie noch alle? Ich wusste nicht was mich mehr in Rage brachte, dass Masa davon wusste oder, dass wir übermorgen bei Gackt eingeladen waren. " Warte. Masa will es Gackt endlich sagen. Unser Plan hätte damit doch funktioniert, oder?", klang Kira total euphorisch. " Sicher.", kam es leise über meine Lippen. Masa und Gackt. Jetzt, wo es zum greifen nah war, konnte ich es mir gar nicht mehr vorstellen, dass sie zusammen kommen würden. " Was ist los? Du bist in der letzten Zeit so traurig.", strich Kira mir durch die Haare. Plötzlich musste ich an Gackt denken, er hatte es auch immer getan, mir durch die Haare gestrichen. " Es ist schon okay. Ich bin eigentlich glücklich." " Eigentlich? Was ist mit Shinya?" " Deshalb bin ich ja glücklich, wegen Shinya. Es ist irgendwie ein schönes Gefühl mit ihm." " Aber?" Ja, was "aber"? " Ich weiß auch nicht. Sollte man nicht glücklich sein, wenn man von dem Mann, den man liebt, auch geliebt wird?", schaute ich Kira an. " Sicher." " Ich hatte mir die ganzen letzten 6 Jahre vorgehalten, dass ich nicht die Chance genutzt und mich auf Alex eingelassen hatte. Das mit Shinya ist für mich wie eine zweite Chance. Eine zweite Chance um alles besser zu machen." " Aber du vergisst dabei eine Sache." Ich schaute Kira nur fragend an. Zu mehr war ich irgendwie gerade nicht fähig. " Shinya ist nicht Alex." " Das weiß ich doch..." " Nein, das weißt du scheinbar nicht.", unterbrach sie mich barsch. " Wenn du es wüsstest, dann würdest du Shinya nicht als eine zweite Chance sehen. Shinya ist nun mal nicht Alex. Auch wenn es hart ist, aber Alex ist nun mal tot und es wird ihn einfach kein zweites Mal geben. Tue Shinya nicht weh indem du ihn mit Alex gleichstellst. Das ist einfach nicht gerecht. Liebe ihn als Shinya oder lass es bleiben, denn sonst stürzt du nicht nur ihn ins Unglück." ~*~ Tränen rannen Lily über das Gesicht. Ich nahm sie wortlos in den Arm. Immer wieder wurde ihr Körper durch neue Schluchzer erschüttert. Sie tat mir so leid. Mir war bewusst, dass ich ihr somit jegliche Hoffnung immer wieder nahm, aber ich wollte auch nicht, dass sie unglücklich würde. " Ich liebe ihn doch.", kam es auf einmal leise von Lily. Ich wusste nicht, wen sie damit gemeint hatte. Aber das war zu dem Zeitpunkt auch nicht wichtig. Lily sollte sich erst einmal im Klaren sein, dass das alles so nicht ging, wie sie sich das vorstellte. Es war zwei Tage später, bei der Probe, als Lily mit Shinya den Proberaum verlassen hatte, um mit ihm zu reden. Der Rest der Truppe unterhielt sich derweil über die anstehende Feier in 4 Tagen. Niemand hatte bis jetzt von den Bands abgesagt, also versprach es ein gutes Fest zu werden. Lily und ich hatten die Songs drauf, ohne Fehler. Das beruhigte nicht nur uns, sondern auch Dir en grey, Laruku und Gackt. Bei Gackt musste ich unwillkürlich an heute Abend denken. Lily hatte sich erst geweigert mit zu kommen, aber sie tat es im Nachhinein um Masas und meinen Willen. Ich wüsste noch immer zu gern, warum sie sich geweigert hatte und was mit Gackt und ihr wirklich an diesem Abend gewesen war. ~*~ " Ich will nicht, dass du mich falsch verstehst, aber es ist einfacher so.", meinte ich leise zu Shinya. Wir standen draußen, vor dem Gebäude. Ich wollte mit ihm über unsere Beziehung sprechen. Ich wollte ihm das mit Alex klar machen und ihm somit die Möglichkeit geben, seinen Standpunkt in der Beziehung zu erkennen. " Ich weiß. Und ich bin dir auch nicht böse.", lächelte Shinya plötzlich und nahm mich in den Arm. " Du irritierst mich gerade.", musste ich kurz auflachen. " Ich sag dir hier, dass wir alles beenden und du nimmst es als eine Art Selbstverständlichkeit hin." Shinya drückte mich ein Stück von sich weg: " Damit wir uns nicht falsch verstehen. Ich liebe dich dennoch, aber, wenn du mir sagst, dass du zu viel mit Alex verbindest, dann verstehe ich das auch. Schließlich hattet ihr beiden ja auch eine nicht ganz so einfache Vergangenheit und du in den letzten Jahren schon gar nicht." " Es tut mir trotzdem leid. Ich meine, ich breche dir hier das Herz." " Das lass mal meine Sorge sein. Ich hatte eine schöne Zeit mit dir und die bedeutet mir unheimlich viel." " Danke.", biss ich mir auf die Unterlippe, um nicht in Tränen auszubrechen, denn irgendwie mutierte ich in den letzten Tagen zu einer Heulsuse. " Ich hab zu danken.", nahm Shinya mein Gesicht in seine Hände und zog mich zu sich, um mir einen letzten innigen Kuss zu rauben. " Hast du das eigentlich letztens mit Gackt geklärt?", ließ er mich wieder los und setzte sich dann mit einem sanften Lächeln auf die Treppenstufe. " Was? Ey, erst mach ich mit dir Schluss und dann fragst du mich wegen Gackt?" " Rede dich nicht raus. Los, antwortete.", lachte er darauf. Es war für mich unheimlich erleichternd, als ich Shinya so lachen sah. Ein wenig beruhigte es mich, dennoch tat er mir leid. Er hatte es einfach nicht verdient, nicht er. Ich spürte regelrecht die Wehmut in mir. " Wir haben nichts geklärt. Er will mir einfach nicht sagen, was mit ihm los gewesen war." Ich hatte Shinya gestern von dem "Streit" erzählt. Nicht viel, aber immerhin soviel, dass er die Lage verstand. " Ich kann es mir schon denken.", grinste er auf einmal. Doch ehe ich fragen konnte, winkte er ab und meinte: " Versuch es erst gar nicht. Ich sage nichts." " Das ist nicht fair." " Ich weiß.", wurde sein Grinsen noch breiter. Ich gab nach, wenn er nicht wollte, dann eben nicht. Jetzt, wenn ich darüber nachdachte, dann wäre es wohl besser gewesen, wenn Shinya es mir gesagt hätte, vielleicht wäre dann alles etwas anders gekommen. Besser. " Nun komm.", zog er mich zu sich, auf die Treppenstufe vor sich. Ich nahm das Angebot an und ließ mich von ihm, von hinten, umarmen. " Du könntest ruhig mal weinen. Ich fühle mich elend.", meinte ich leise zu Shinya. Irgendwie kam mir das doch schon wie in einem schlechten Film vor. " Das kommt noch, keine Angst.", verschränkte er seine Hände mit meinen. " Es tut mir so leid. Du hast das nicht verdient. Ihr seid alle so liebevolle Kerle und ganz anders, als ich immer gedacht hatte. Als Alex immer von eurer Musik geschwärmt hatte, da hatte ich immer nur die Augen verdreht. Jetzt weiß ich, dass wenigstens noch mehr hinter der Musik steckt, die ihr macht. Viel mehr. Viel Leidenschaft und Hingabe für euren Traum." Shinya zog mich noch ein bisschen näher an sich heran und flüsterte dann in mein Ohr: " Das hast du schön gesagt. Danke!" " Ich weiß nicht, was ich in 5 Tagen ohne das alles hier machen soll. Alles wird weg sein und ich werde in Deutschland Däumchen drehen. Kira ist weg, ihr seid weg, einfach alles." Ich merkte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Ich wollte nicht weg, aber ich wusste auch, dass ich noch Verpflichtungen in Deutschland hatte, die ich nicht fallen lassen konnte. " Das ist nicht gerecht. Ich wollte eigentlich nur einen einfachen Urlaub machen und dann das alles hier. Früher hatte ich immer, als Kind, Heimweh gehabt, wenn ich im Urlaub war. Ich wollte immer schon am zweiten Tag zurück. Diesmal ist es anders. Ich würde am liebsten nie wieder weg.", lautlos liefen die Tränen in kleinen Rinnsalen über mein Gesicht. Shinya bemerkte sie trotzdem. " Wir werden uns sicher wieder sehen. Ich verspreche es dir, ich habe das so im Gefühl, dass hier noch lange nicht Schluss ist.", drückte er mir einen Kuss auf die Wange. " Ich will nicht, dass es hier zu ende ist." Sein letzter Satz war kaum zu hören gewesen. " Und so etwas lasse ich einfach abblitzen.", schüttelte ich den Kopf darüber, dass ich so einen liebevollen Menschen wie Shinya einfach gehen ließ. " Man trifft jeden Menschen zweimal im Leben.", drückte er mich. Das war immer Kiras Satz. Und es hatte sich bis jetzt immer bewahrheitet. Ich weiß nicht wie lange, aber wie hatten noch lange dort gesessen. Die kam irgendwann heraus, um uns zu suchen. Kaoru hatte ihn angeblich losgeschickt, aber Shinya und ich wussten, dass Die selbst die Idee hatte mal nach uns zu suchen. An diesem Tag war die vorletzte Probe gewesen. Samstag in vier Tagen sollte schon das Fest sein und am Sonntagmorgen musste ich wieder zurück nach Deutschland. Ich stand in meinem Zimmer und starrte auf das Flugticket. Ich wollte nicht zurück, zumindest jetzt noch nicht. Ich legte meine Hände an die obere Hälfte des Tickets. Sollte ich es einfach zerreißen und hier bleiben? Kapitel 19: Begrenzte Entscheidungen ------------------------------------ joa, das vorletzte kapi ist da. hat etwas gedauert, aber ging leider nicht schneller. vielen, vielen dank für die lieben kommis. hab mich sehr gefreut. das kapi ist auch noch nicht beta-gelesen. ich wollte es euch aber nicht vorenthalten, also hab ich es trotzdem hochgeladen. na, dann. viel spaß beim lesen. würd mich über feedback freuen**lieb guck** man liest sich sayonara stoffel  begrenzte Entscheidungen Ich konnte es nicht. Es ging nicht. Irgendetwas in meinem Inneren wehrte sich dagegen, dass ich das Flugticket zerriss. Ich ließ mich auf das Bett fallen. Was war nur los mit mir? Ich konnte sonst doch auch problemlos Entscheidungen treffen. Unentwegt starrte ich die Decke an, als würde ich dort die Antwort darauf finden, was ich nun tun sollte. Ich ließ die letzten dreieinhalb Wochen noch einmal Revue passieren. So viel war geschehen und doch wieder so wenig. Dieser Urlaub hatte auf jeden Fall mein Leben verändert. Einiges verstand ich bis jetzt noch nicht und eine Sache davon war Gackts Verhalten. Ich musste zugeben, dass ich viel in den letzten Wochen dazugelernt hatte und auch viel bereute. Ich bereute die Sache mit Shinya heute Nachmittag. Alles was ich ihm gesagt hatte, war niemals das gewesen, was ich eigentlich wollte. Das, was ich wollte, war bei Shinya sein. Dass ich in ihm Alex sehen würde, war nur ein Vorwand, um es nicht uns, sondern mir einfacher zu machen, denn wenn man mal ehrlich war, dann war die Chance fast gleich Null, dass ich jemals wieder nach Japan kommen würde. Mein Job ließ es nicht zu. Dafür hatte ich einfach keine Zeit, und wenn ich mich noch so sehr hierher zurück sehnen würde. Ich liebte Shinya, mehr als alles sonst, das ist mir nach meinen Worten heute klar geworden. Wie konnte ich nur solch eine Entscheidung treffen und ihm das Herz brechen? Sein Herz zu brechen tat genauso weh, als würde ich es mir selbst brechen, wie ein unaufhörlicher Schmerz, der sich bis in die tiefsten Regionen meines Körpers ausbreitete. Verdammt, ich liebte diesen Mann. Ich war so etwas von idiotisch. Es war so lange her, dass ich jemanden so geliebt hatte und nun ließ ich ihn ziehen. Vergeudete die wenige Zeit, die ich noch mit ihm hätte haben können. Ein leises Klopfen holte mich aus meinen Gedanken. Ich stand auf und öffnete Kira. " Du bist ja immer noch nicht angezogen.", betrat sie das Zimmer und schaute mich an. Sie hatte ich total vergessen und somit auch das Treffen bei Gackt. " Gomen." Meine Stimme war so leise, dass ich nicht glaubte, dass Kira mich auch nur annähernd gehört hatte. " Wieso willst du nicht dort hin? Was war zwischen dir und Gackt, dass du nicht dort hin möchtest?" Sie setzte sich auf die Couch und beobachtete mich, wie ich anfing Klamotten aus meinem Schrank zu kramen, welche ich heute Abend anziehen wollte. " Zwischen mir und Gackt war nichts. Ich habe dir doch gesagt, dass ich mitkomme. Dann hat der ganze Mist endlich ein Ende." ~*~ Ich fragte mich ernsthaft, was mit Lily los war. Sie war seit dem einen Abend mit Gackt nur noch schlecht gestimmt. " Verdammt noch mal!", brüllte ich sie an, dass sie zusammen zuckte und sich zu mir umdrehte. " Sag mir endlich was los ist. Liebst du ihn? Wolltest du deshalb nicht mitkommen, wegen Masa?" Ich hatte es satt. Sicher, Totchi hatte Recht gehabt, als er meinte, dass ich nicht Lilys Anstandswauwau sei, aber zunehmend reichte es mir. " Wie bitte?", funkelte Lily mich böse an. Ich hatte wohl einen empfindlichen Nerv getroffen. " Sag, geht es noch? Ich liebe diesen Mann nicht...ich ...wie kommst du nur auf solch einen Blödsinn?" Ihre Pausen in dem Satz ließen mich stutzen. " Ich liebe Shinya und nur ihn." Mit diesen Worten drehte sie sich wieder um. Einen kleinen Moment herrschte Ruhe in dem Raum. Ich wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, bis ich plötzlich sah, wie Lilys Körper bebte. Weinte sie etwa? Mit kleinen Schritten ging ich auf sie zu, legte ihr eine Hand auf die Schulter und zog sie dann in meine Arme. Lily begann darauf hemmungslos zu weinen, ließ meine Umarmung zu. Doch nicht sehr lange, denn kaum fünf Minuten später drückte sie sich von mir weg. " Was ist los, Lily? Wieso redest du mit mir nicht mehr über deine Probleme?" " Das fragst du noch! Ich hätte bloß nicht auf dich hören sollen, wegen dir ist alles nur noch schlimmer." Lily erhob ihre Stimme so plötzlich, dass ich einen halben Herzinfarkt bekam. " Klärst du mich mal auf, anstatt mir solche Dinger an den Kopf zu werfen!?", ich versuchte ruhig zu bleiben. Ein bodenloses Anschreien brachte hier keinem etwas. " Ich hab mich von Shin getrennt. Das war der größte Fehler, den ich je machen konnte." Lily fiel auf ihre Knie und drückte ihren Kopf schluchzend in ihren Schoß. " Ich hatte nicht vor gehabt mit meinem Gespräch vorgestern Abend dich unglücklich zu machen." " Ich liebe ihn.", kam es kaum hörbar über Lilys Lippen. " Sag es ihm. Er wird dich schon verstehen. Mach es rückgängig so lange es noch geht." Lily schüttelte ihren Kopf und schaute dann mit verheulten Augen zu mir auf. " Es ist zu spät. Ich fliege schon Übermorgen." " Scheiß drauf. Sag es ihm!", ich wollte sie animieren. Den Fehler versuchen wieder gut zu machen, den ich indirekt begangen hatte. Lily setzte sich auf ihren Hintern und lehnte sich an das Bett. " Ich hab die ganze Zeit vergeudet. Die ganze Zeit, die ich mit Gackt zusammen war, hätte ich mit Shinya verbringen können." " Du wusstest doch gar nicht, was Shinya für dich empfindet." " Nein, aber ich hätte es merken müssen. Die Blicke die er mir zugeworfen hatte, von Anfang an, waren eigentlich so deutlich gewesen." " Und was ist mit deinen Gefühlen, seit wann weißt du, dass du ihn liebst?", setzte ich mich neben ihr. " Seit über einer Woche. In der Zeit, als ich nicht bei den Proben war und nur hier, da wurde es mir klar. Ihr hattet mir gefehlt, aber noch mehr Shin. Seine bloße Anwesenheit und seine ruhige Art und Weise, die er besitzt." Ein kleines Lächeln zierte unerwartet Lilys Gesicht. " Und, Alex?", fragte ich vorsichtig. " Ich liebe ihn noch, ja, aber ich bin mir auch endlich im Klaren, dass die Zeit mit ihm abgelaufen ist. Shinya mag zwar Alex ähnlich sehen, aber ich liebe nicht nur sein Aussehen, sondern vor allem seine Art. Solch einem Menschen bin ich einfach noch nie begegnet..." " Du solltest zu ihm gehen. Wenn nicht mehr heute, wegen dem Treffen, dann wenigstens morgen." Sie nickte, worauf ich erleichtert ausatmete. Ich wollte gerade aufstehen, als Lily weiter sprach. Sie schien noch nicht fertig zu sein. " An dem Abend mit Gackt, da war alles so schön gewesen. Wir waren Essen und dann am Strand. Irgendwann hatte ich Shinya erwähnt. Gackt ließ plötzlich von mir ab und ich wusste gar nicht, was ich getan hatte. Die Person, zu der ich seit langem mal wieder ein Vertrauen aufgebaut hatte, kehrte mir den Rücken zu. Ich weiß bis heute nicht, warum er so gehandelt hatte." Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Lily hatte Shinyas Namen erwähnt und dann hatte Gackt sie stehen lassen. Das verstand ich nicht. Liebte Gackt Lily? Wollte er etwas von ihr? Aber wieso sagte er dann, dass er Masa liebte? Hatte sich das etwa in den letzten Tagen geändert? Ich wusste die Antwort nicht. Das Einzige, das ich wusste, war, dass wir langsam los mussten. Also half ich Lily auf und dann zog sie sich im Bad um und duschte sich. Als sie wieder heraus kam, trug sie eine schwarze Lederhose und dazu ein schwarzes T-Shirt. Ich nickte zustimmend und dann machten wir uns auf den Weg nach unten. Dort saß Totchi. " Hey.", ging ich auf ihn zu und nahm ihn in den Arm. " Ich dachte schon ihr kommt gar nicht mehr." Er lächelte lieb und gab mir dann einen Kuss auf die Wange zur Begrüßung. " Wir mussten noch was erledigen. Wenn alles klar ist, dann können wir los." Ich nahm seine Hand und lächelte Lily zu, die sich immer noch nicht ganz so wohl bei der Sache fühlte. Totchi fuhr uns zu Gackt und dank ihm kamen wir auch pünktlich an. Lily stieg aus, als er auf der Auffahrt hielt. " Ich danke dir." Schaute ich Totchi an, der neben mir am Steuer saß. " Für dich tue ich doch alles.", nahm er meine Hand und zog mich mit der anderen Hand in meinem Nacken zu sich. " Ich liebe dich." Es klang wunderschön, wenn er es sagte und ich konnte es kaum glauben, dass er mich damit meinte. " Ich liebe dich auch.", antwortete ich, worauf Totchi seine Lippen auf meine legte. Ein Kribbeln durchfuhr meinen Körper. Es fühlte sich bei jedem Kuss immer wieder so an, als wäre es der Erste. Sanft fuhr Totchi mit seiner Zungen meine Oberlippe entlang. Ich verstand seine stumme Bitte und öffnete meinen Mund. Gleich darauf spürte ich Totchis Zunge, die gegen die Meinige stieß. Ein heißer Zungenkuss war die Folge. Ich wäre am liebsten bei ihm geblieben, aber das ging nicht. Also löste ich mich von ihm. " Ich muss dann.", hauchte ich ihm noch einen Kuss auf die Lippen. Dann stieg ich aus dem Auto. " Wir sehen uns morgen bei der Probe.", verabschiedete ich mich. Totchi nickte nur und fuhr los, nachdem ich die Beifahrertür geschlossen hatte. Lily stand schon wartend an der Haustür. Ich ging auf sie zu und kam neben ihr zum Stehen. " Wird schon.", lächelte ich ihr aufmunternd zu und drückte dann den Klingelknopf. Schon kurz darauf öffnete Gackt uns die Tür und bat uns herein. Drinnen umarmte Gackt mich zur Begrüßung, während Lily an uns vorbei ging. Sie schien kein Interesse an einer Begrüßung zu haben. Man sah ihr an, dass alles nur schnell vorbei gehen sollte. Es wurde dennoch ein langer Abend. Nachdem auch Masa gekommen war, hatten wir zusammen gegessen. Dabei haben wir uns angeregt unterhalten über alles Mögliche, außer über die Arbeit. Lily hatte die Distanz zu Gackt einiger Maßen aufgegeben, dennoch merkte man die Spannung. Gackt hatte nicht nur ein Mal einen langen Blick zu Lily geworfen. Nach dem Essen setzten wir uns auf die Terrasse, wo wir noch ein wenig Gitarre spielten und dazu sangen. Lily und ich hatten versucht Masa und Gackt dazu zu animieren auch deutsche Lieder zu singen, was dazu führte, dass wir alle aus dem Lachen nicht mehr heraus kamen. " Ich komme gleich wieder.", stand Masa auf einmal auf und verschwand im Haus. Gackt schaute ihm kurz nach und wandte sich dann wieder uns zu. Nachdem Masa auch nach fast 10 Minuten nicht wieder kam, folgte Gackt ihm. " Ob er es ihm jetzt sagt?", fragte ich Lily dann. Sie schaute von der Gitarre in ihrer Hand auf, zuckte mit den Schultern und begann etwas zu spielen. " Willst du gehen? Ich meine, wenn du zu Shin willst, dann solltest du das tun." Man sah ihr an, dass sie etwas bedrückte. Sie dachte permanent über etwas nach und obwohl sie lachte, waren ihre Augen doch stets traurig. " Ich weiß nicht, was ich ihm sagen soll.", hörte sie auf zu spielen. " Manchmal braucht man gar keine Worte." Ich lächelte, wie schon so oft heute, und stand dann auf. "Los, komm!" Lily befolgte meiner Anweisung und ging mit mir in den Flur. Dabei kamen wir an der Küche vorbei. Der Anblick, der uns dort empfing, war schon etwas ungewöhnlich. Masa lag in Gackts Armen und küsste diesen leidenschaftlich. " Mission erfüllt.", flüsterte ich Lily zu, welche die beiden nur anstarrte, und zog sie dann weiter Richtung Flur. Dort zog sie sich die Schuhe an. " Ich werde es den beiden schon erklären. Hier!", ich drückte ihr einfach die Schlüssel für die Kawasaki in die Hand. " Gackt hat sicher nichts dagegen, wenn du es mal spazieren fährst." Lily nickte und drehte sich zur Tür, doch ehe sie verschwand, wandte sie sich noch einmal mir zu. " Danke, für alles." Darauf nahm sie mich kurz in den Arm und ging dann. ~*~ Ich wusste nicht, was ich Shinya sagen würde. Aber ich wusste, was ich wollte und das war er. Somit setzte ich mich auf die Kawasaki und fuhr vom Grundstück. Es war ein langer Weg zu Shinya und ein komplizierter, wenn man sich nicht auskannte. Dennoch kam ich bei ihm an. Daisuke hatte mal nebenbei erwähnt, wo Shin wohnte. Ich erinnerte mich gleich an die Gegend, da Kira und ich damals in den ersten Tagen dort shoppen waren. Auf dem Parkplatz vor dem mehrstöckigen Gebäude, stellte ich das Motorrad ab. Mein Blick fuhr die Fassade des Gebäudes entlang. Es sah sehr nobel aus und trotzdem schien das Gebäude komplett bewohnt. Geld musste man haben. Noch etwas unschlüssig darüber, wie ich Shinya gegenüber treten sollte, schritt ich auf die Eingangstür zu. Dort suchte ich die fast endlose Namensliste nach "Terachi" ab. Schließlich fand ich ihn ganz oben. Ich hoffte inständig, dass der Fahrstuhl funktionierte, denn ich hatte keine Lust 28 Stockwerke mit der Treppe zu nehmen. Ich atmete noch einmal tief durch und drückte dann auf die Klingel. Eine Weile geschah gar nichts und ich hatte schon die arge Befürchtung, dass er nicht da sein würde, als ein Summen erklang, der mir den Zutritt ins Treppenhaus ermöglichte. Im Treppenhaus schaute ich mich nach einem Fahrstuhl um, den ich schnell fand. Mit diesem fuhr ich in dem 28. Stock. Ich war nervös und ein angenehmes Kribbeln machte sich in meinem Bauch breit. Allein der Gedanke, dass er mir gleich gegenüber stehen würde, machte mich ganz hibbelig. Als der Fahrstuhl oben angekommen war, trat ich aus diesem. Auf dem Flur waren vier Türen zu sehen. Welche war nun Shinyas? Ich ging mal wieder Namen durch und fand Shinyas Namen als Dritten. Mich selbst zur Ruhe zwingend, drückte ich mal wieder auf die Klingel. Shinya öffnete mir die Tür. Er trug eine einfache weiße Leinenhose, ein weißes ärmelloses Oberteil und schien ziemlich überrascht mich zu sehen. " Lily? Was führt dich denn hier her?", bat er mich mit einer einladenden Handbewegung in seine Wohnung. " Stör ich bei irgendetwas?" " Nein. Ich hatte gerade eh nichts zu tun. Die war gerade eben noch hier gewesen." Shinya schloss bei seinen Worten die Tür, während ich mich meiner Schuhe entledigte. Kurz darauf lief ich in die Wohnung. Es war alles wunderschön harmonisch eingerichtet. Im Wohnzimmer blieb ich stehen und drehte mich zu Shin um, der mir gefolgt war. Ohne ein weiteres Wort ging ich auf ihn zu und küsste ihn sanft auf den Mund. Ich merkte, wie er erwiderte, mich aber trotzdem etwas von sich wegdrückte. " Lily, ...was...soll das? Was ist denn jetzt los? Du hattest doch gesagt..." Weiter kam er nicht, da ich ihn mit einem weiteren Kuss zum schweigen brachte. " Lass uns später darüber reden.", meinte ich zwischen einem Kuss. Shinya schien zu akzeptieren und intensivierte den Kuss darauf. Gnadenlos lieferten unsere Zungen sich ein heißes Duell. Ich spürte Shinyas Hände, die mich näher an ihn heran zogen. Es fühlte sich alles so gut an. So gut, dass ich es nicht mehr hergeben wollte. Meine Hände fuhren unter sein Shirt, die Bauchmuskeln entlang und verweilten einen Moment an seinen Seiten. Unter Luftmangel unterbrachen wir unseren Kuss und schauten uns in die Augen. " Du machst mich verrückt.", kam es wie ein Hauch von Shinyas Lippen. Ich musste darauf grinsen und begann an seinen Ohrläppchen zu knabbern. Langsam zog ich eine Spur von Küssen seinen Hals entlang, nur, um darauf meine Lippen wieder auf seine zu legen. Ich merkte, wie nun auch Shinya mit seinen schlanken Fingern über meine bloße Haut am Rücken fuhr. Ich entwendete ihm sein Oberteil, worauf ich auch meines verlor. Unter leidenschaftlichen Küssen und Berührungen verloren wie letztendlich alle Kleidungsstücke. Ich spürte Shinyas Hände überall und es schien ihn mit mir nicht anders zu gehen. Ein Keuchen durchflutete den Raum, ließ die Spannung erahnen, die in der Luft lag. Sanft zog ich Shinya während eines Kusses zu Boden. Es war zwar auf Dauer nicht gerade bequem, doch ich hatte keine Lust jetzt noch groß den Ort zu wechseln. Shinya ließ sich auf mich nieder, rutschte zwischen meine angewinkelten Beine. Ich konnte ein Aufstöhnen nicht unterdrücken, als er begann an meinen Brustwarzen zu knabbern. Eine seiner Hände ruhte an meiner Hüfte, mit der anderen stütze er sich neben mich ab, nur, um nicht mit seinem ganzen Körpergewicht auf mir zu liegen. Shinyas Liebkosungen schienen pure Folter. Ich hielt es kaum noch aus. Seine Erregung drückte gegen mein Becken und machte mich zu dem schier wahnsinnig. Ich wollte ihn endlich spüren, merken, dass er wenigstens jetzt mir gehörte. Als hätte er mich gehört, sah er mich an. Meine Hand vergrub sich in seinen Haaren. Ich zog ihn zu einem Kuss heran, der wieder zu einem leidenschaftlichen Zungenspiel ausartete. Dabei drang Shinya unerwartet in mich ein. Ich stöhnte lustvoll auf, als er sich ganz in mich versenkt hatte. Shinyas Lippen nahmen wieder meine in Beschlag und er wartete bis ich mich an ihm gewöhnt hatte. Doch darauf brauchte er nicht lange warten, denn ich wollte es nicht mehr länger herauszögern, somit begann ich langsam mein Becken zu bewegen. Shinyas Stöhnen an meinem Ohr nahm mit jeder Temposteigerung zu und auch an mir ging das alles nicht spurlos vorbei. Wir trieben uns beide immer höher, bis wir schließlich die Klippe erreichten. Mit einem unterdrücktem Stöhnen, um nicht das halbe Haus zusammen zu schreien, zog sich schließlich alles in mir zusammen und machte einem wunderschönem Gefühl platz. Shinya stieß noch einmal zu, hob dabei mein Becken ein Stück an, um sich dabei ein letztes Mal tief in mir zu versenken. Seine Finger gruben sich fest in das Fleisch an meiner Hüfte, als er sich schließlich mit einem tiefen Stöhnen in mich ergoss. Erschöpft lagen wir wenige Minuten später aneinander gekuschelt im Schlafzimmer auf dem Bett. " Was machst du nur mit mir?", flüsterte Shinya, während er mit seinen Fingern über meine noch immer erhitzte Haut fuhr. " Nur Gutes.", war alles was ich dazu sagte. " Was ist mit dem, was du mir heute vor dem Gebäude gesagt hattest?" " Es war nicht ganz die Wahrheit. Ich hatte Angst davor, was passieren wird, wenn ich Übermorgen nach Hause fliegen werde. Ich hab auch jetzt noch Angst, aber ich habe eingesehen, dass ich dich einfach zu sehr liebe, als dass ich das alles hinschmeißen könnte, was wir miteinander haben. Bei meiner Erkenntnis war Kira nur leider auch nicht ganz unbeteiligt." Shinyas zarte Berührungen an meinem Rücken hatten gestoppt. Hatte ich etwas Falsches gesagt? Ich richtete mich auf und schaute ihn an. Seine braunen Augen waren glasig. " Sagst du das noch mal?", meinte er unerwartet, in einem sanften Ton. " Alles?" " Nein, nur der Teil mit der Liebe.", lächelte er leicht. " Ich liebe dich, Shinya und ich möchte, dass das nie wieder vergeht." Ich fühlte mich so ungemein wohl, als diese Worte über meine Lippen kamen. Aus Shinyas Augen traten Tränen hervor, die mich erst stutzen ließen, doch dann verstand ich, dass es Freudentränen waren. " Ich liebe dich auch.", zog er mich zu sich und gab mir einen leidenschaftlichen Kuss. Ja, so sollte es sein und nicht anders... Kapitel 20: Abschied ?! ----------------------- hello, hier ist das letzte kapi von "little by little". hat etwas gedauert,aber ich hoffe das warten hat sich gelohnt.*g* hab mich sehr über die vielen lieben kommis gefreut. und würde mich auch dieses letzte mal über euer feedback freuen. nun aber viel spaß beim lesen. man liest sich. sayonara stoffel Shinya durchbohrte mich mit seinen Blicken, als er mir gegenüber saß. Es war 8 Uhr morgens und zurzeit befanden wir beide uns in der Küche um zu frühstücken, denn in drei Stunden gingen die Proben los und ich wollte noch vorher packen, da ich nicht glaubte, dass ich noch nach den Proben ins Hotel kam. Heute war Samstag, das hieß, dass endlich das Treffen stattfand. Endlich würde sich zeigen, ob sich das Proben in den letzten Wochen und Tagen gelohnt hatte. Ich warf einen Blick zu Shin hinüber, der einen Schluck von seinem Kaffee nahm. Er schien bedrückt und ich konnte es ihm nicht verübeln, schließlich musste ich morgen schon zurück nach Deutschland. Aber wollte ich das denn noch? Jetzt, wo ich glücklich war? " Nun guck nicht so.", legte ich meine Hand auf seine. " Du hast leicht reden." Shinya stellte seine Tasse ab und verschränkte seine Finger mit meinen. Ich lächelte ihm aufmunternd zu, als er mir in die Augen schaute und dann stand ich von meinem Platz auf, um mich auf seinen Schoß zu platzieren. Mir tat es ja auch leid, aber was sollte ich denn tun? Es war halt nicht so einfach, hier zu bleiben. Ich hatte mich gerade auf Shinyas Schoß nieder gelassen, als das Telefon klingelte. Somit musste ich mich wohl wieder erheben. Shinya ging dann zum Telefon, während ich beschloss schon mal meine Sachen zusammen zu suchen, damit wir zum Hotel fahren konnten. Nebenbei fragte ich mich, was Kira wohl so tat. Kaum eine dreiviertel Stunde später standen Shinya und ich im Hotelzimmer. Jetzt, wo ich packen musste, merkte ich einen regelrechten Widerwillen. " Dann wollen wir mal." Ich versuchte es zu überspielen. Ich wollte stark sein. Langsam schritt ich zu meinem Schrank hinüber, wo ich meinen Koffer heraus holte und diesen dann auf meinem Bett platzierte. Shinya stand noch immer neben dem Bett und war weniger davon begeistert. Dennoch fing ich an zu packen. Kaum hatte ich die ersten Sachen in meinem Koffer verfrachtet, als Shinya plötzlich den Deckel zu schlug und dabei beinahe meine Finger mitgenommen hätte. Erschrocken schaute ich zu ihm auf. " Was...?", wollte ich ansetzen, doch schon fand ich mich in seinen Armen wieder. " Flieg nicht. Bleib hier, hier bei uns, bei mir.", drückte er mich fest an sich. " Ich kann nicht.", ließ ich mich in seine Umarmung fallen und ließ den Tränen freien lauf, die sich in meinen Augen unaufhörlich sammelten. " Wieso nicht? Ich will dich nicht gehen lassen. Nicht, wo ich dich endlich gefunden habe." " Ich hab leider Verpflichtungen in Deutschland. Das Video von "Nightmare" muss noch weiter ausgearbeitet werden und die Mittel habe ich dazu nur in Berlin." " Kündige.", kam es auf einmal von Shinya. Von ihm hätte ich das als letztes erwartet, dass er mir so etwas sagte. Leicht löste ich mich aus seiner Umarmung, ließ ihn aber nicht los. " Was?", schaute ich ihn ungläubig an. " Kündige. Du findest bei deinem Ansehen auch hier einen Job." Shinya schien alles zu versuchen um mich in Japan zu behalten. " Das ist nicht so einfach. Ich kann Chris das nicht antun. Er hat so viel für mich getan. Er würde seinen besten Mitarbeiter verlieren." " Du willst gar nicht hier bleiben, oder?", meinte Shinya plötzlich. " Wie bitte? Was sagst du da? Ich würde nichts lieber tun, aber es ist nur mal nicht so einfach. Es gäbe viel zu viele Dinge, die ich für einen Umzug nach Japan noch regeln müsste. Das schließt nicht nur das Visum und so weiter ein. Was ist mit Alex zum Beispiel? Ich kann nicht, mir nichts dir nichts, verschwinden." Meine Hände hatten sich fast panisch in Shinyas Hüften gekrallt. Er machte mir Angst. Wollte er mir jetzt, kurz vor der Abreise, wegen einem Missverständnis noch das Herz brechen? Ich wollte ja hier bleiben und mit Shinya glücklich werden. Dennoch, die Realität sah nun mal anders aus. " Dann kommst du wieder?" Seine Stimme klang brüchig und wie die eines kleinen unschuldigen Kindes. Lange schaute ich ihm in die Augen. Kam ich wieder? Würde ich es schaffen wieder zu kommen? Ich musste wieder kommen, sonst würde ich selbst zerbrechen. " Ich denke.", war meine Antwort. Wer wusste es schon sicher? Bevor Shinya noch irgendetwas sagen konnte, zog ich ihn zu einem Kuss zu mir. Der Kuss war leidenschaftlich und schien die tiefsten Gefühle des anderen zu übermitteln. " Ich muss weiter packen.", löste ich schließlich aus Luftmangel den Kuss. Doch zum Packen kam ich heute nicht mehr, denn ehe ich mich versah, versiegelte Shinya meine Lippen wieder mit seinen. ~*~ Es war 11 Uhr durch. Alle standen in der großen Halle, in dem das Fest stattfinden würde und warteten auf Shinya und Lily. Kaoru schaute permanent auf die Uhr und zog die Stirn kraus, wenn er feststellte, dass wieder 5 Minuten vergangen waren, ohne, dass die beiden aufgetaucht waren. " Was machen die denn? Shinya kommt sonst nie zu spät.", kam Kyo dazu, der gerade eben noch mit einem Tontechniker gesprochen hatte. " Ich will es gar nicht erst wissen.", meinte Die mit einem Grinsen. Ich ließ meinen Blick durch die Halle schweifen. Es waren noch GacktJob, Laruku und Penicillin da. Diese hatten sich in der Halle verteilt und unterhielten sich ebenfalls. Gackt hatte Masa und mich zur Halle gefahren, nachdem ich bei Gackt übernachtet hatte. Gackt war etwas verwundert gewesen, als ich ihm erzählt hatte, dass Lily noch zu Shinya gefahren war. Das mit seiner Maschine hatte er reichlich leicht weggesteckt. Na ja, und nun standen wir hier und warteten seit fast einer halben Stunde auf Lily und Shinya. Kaoru schaute gerade ein weiteres Mal auf seine Uhr, als die große Tür vom Hintereingang auf ging und Shinya sowie Lily endlich eintrafen. " Ich glaub es ja nicht, Wunder geschehen doch immer wieder.", meinte Kyo so laut, dass sich die Leute in der ganzen Halle zu Lily und Shinya umdrehten. Die beiden kamen gerade auf uns zu. " Ich dachte schon wir müssen auf unsere Drummer verzichten.", sagte Die, als die beiden bei uns zum Stehen kamen. Kaoru warf nur einen fragenden Blick zu den Neuankömmlingen. " Das möchtest du nicht wissen.", war Lilys einzige Antwort und grinste dann wie ein Honigkuchenpferd, während Shinya rot anlief. " Ich hab es doch gesagt.", klopfte Die Kaoru lachend auf die Schulter. Dieser schaute nur böse und drehte sich dann zur Bühne. " Da die Herrschaften jetzt da sind, können wir doch sicher anfangen zu proben." " Jo!", legte Lily einfach ihre Sachen auf den Rand der Bühne und stieg dann auf diese. Oben setzte sie sich gleich hinter die Drums und stellte sie auf ihre Größe ein. Viel war nicht zu ändern, da Shinya ja fast genauso groß war. Die anderen hatten auch ihre Plätze eingenommen und dann ging es auch schon los. Nach der kurzen Probe mit Dir en grey, probten Lily und ich noch mit Laruku und GacktJob. Alles verlief reibungsfrei, was hier so viel bedeutete, dass wohl nicht viel Probebedarf nötig war. Somit verließen wir die Bühne für die nachkommenden Bands. ~*~ Es war fast 17 Uhr. Das hieß, dass es bald losging. Ich hatte mich noch mal nach draußen, auf den Hinterhof, verzogen, um Eine zu rauchen. Langsam wurde ich schon nervös, aber nur langsam. " Ganz alleine?", stand Masa plötzlich neben mir. " Ich versuche mich noch etwas abzulenken.", nahm ich einen Zug und schaute dann zu ihm. " Ich wollte mich noch bei dir entschuldigen.", erwiderte er meinen Blick. " Entschuldigen?" " Wegen letztens, als ich dir vorgehalten hatte, dass du was von Gackt wollen würdest. Ich hatte ja keine Ahnung von Shinya.", lächelte er leicht. " Schon gut. Wenigstens sind Gackt und du jetzt zusammen." Masa nickte nur und man konnte kaum zwei Sekunden später ein breites Grinsen auf seinem Gesicht sehen. " Du liebst ihn sehr, oder?" " Ja, deshalb war ich damals auch enttäuscht gewesen, als er mich nur für seine beschissene Karriere ausgenutzt hatte." " Was hast du ihm eigentlich gestern gesagt, wenn ich fragen darf?" Masa schaute kurz in den Himmel, als müsste er noch einmal alles zu Recht sammeln. Währenddessen musste ich einen kurzen Blick auf die Hintertür werfen. Dir en grey spielten gerade und man konnte Kyos Stimme bis hierher hören. " Ich hab ihm eigentlich nur gesagt, dass ich nicht so weiter machen kann und hab ihm meine Gefühle gebeichtet. Erst hatte ich echt gedacht, dass er mich abblocken würde, denn sein Blick schien regelrecht zu überlegen. Ich weiß nicht, aber das macht mich selbst jetzt noch stutzig. Na ja, und dann hat er den Kopf geschüttelt und hat gefragt, warum ich ihm das nicht schon eher gesagt hatte." " Das frage ich mich auch. Ihr seid die ganze Zeit aneinander vorbeigelaufen, dabei ward ihr so ineinander verschossen.", schüttelte ich mal wieder den Kopf. " Und du? Du fliegst morgen zurück hab ich gehört." " Ja, ich muss. Ich habe noch einiges in Deutschland zu erledigen.", nahm ich einen letzten Zug meiner Zigarette, warf sie dann auf den Boden und trat sie aus. " Du kommst doch wieder?" " Ich denke.", war alles, was ich antwortete, denn kaum eine Sekunde später stand Hyde in der Tür, der uns suchte, um uns zum Fest zu holen. In der Halle angekommen, musste ich schon staunen. Sie war voll, so viele Musiker waren da. Auf der Bühne konnte ich Kaoru ausmachen, der dieses Jahr die Eröffnungsrede halten wollte. Ich machte mich auf den Weg zu den anderen und kam neben Shinya zum Stehen. " Dachte schon du wolltest kneifen.", zog Shin mich vor sich und nahm mich in die Arme. Gleich neben uns standen Kira und Totchi, die sich unterhielten. Ich verstand natürlich mal wieder nicht. Vermerk an mich: Wenn ich wieder in Deutschland war, Japanisch lernen! " Ich kneife schon nicht.", lehnte ich mich an Shinya. " Das will ich doch hoffen." Er hauchte mir einen Kuss in den Nacken und richtete dann sein Augenmerk auf Kaoru, der mal wieder etwas auszusetzen hatte. " Der kann einfach nicht anders.", lachte Die. Der Rest stimmte mit ein. Wie mir das alles fehlen würde, wenn ich in Deutschland wäre. Jeder einzelne wird mir fehlen. Wir hatten uns gerade wieder einigermaßen gefasst, als ich hinter mir ein: " Miss Ryan.", vernahm. Ich löste mich aus Shinyas Umarmung und drehte mich zu der Stimme. Vor mir stand Herr Wakamuto, der Manager von Nightmare. " Mister Wakamuto, was führt mich zu dieser Ehre?", verbeugte ich mich. " Ich hab ihre Arbeit gelesen, wegen dem Video, und ich muss sagen, dass ich sehr beeindruckt bin." Ein freundliches Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. " Danke. Dann sieht man sich in 4 Wochen in England?" Ich hatte für das Video ein altes Schloss in England ausgesucht. Ich wusste aus Arbeiten mit anderen Videos, dass sich die Umgebung für die Stimmung von Nightmares Songs wunderbar eignen würde. " Sie werden da sein? Ihr Chef hatte gar nicht erwähnt, dass sie ebenfalls am Drehort sein werden.", war Herr Wakamuto erstaunt. Hatte er also schon mit Chris telefoniert. " Aus Erfahrung bin ich lieber immer anwesend und ich weiß jetzt schon, dass Probleme auftauchen werden. Man kennt seine Mitarbeiter und Partnerfirmen.", grinste ich kurz, worauf der Manager auflachte. Herr Wakamuto wollte gerade etwas sagen, als jemand neben ihm zum Stehen kam, der mit ihm reden wollte. " Ah, Sakito. Das ist Miss Ryan, die Choreographin.", stellte er mich dem Mann vor. Sakito schaute mich erst kurz an ehe er mir dann typisch westlich die Hand reichte. " Sakito Edokawa. Sehr erfreut sie kennen zu lernen. Ihr Konzept für das Video ist einfach klasse." " Arigatou.", meinte ich verlegen. Langsam wurde es mir doch zu viel. Ich tat halt meine Arbeit. " Ich bin schon gespannt wie es vollendet aussehen wird." " Ich erst.", lachte ich. " Ich hoffe, dass ich einige Kleinigkeiten noch geregelt bekomme, aber ich denke, dass wir uns in 4 Wochen auf eine gute Zusammenarbeit freuen können.", mischte sich nun auch Herr Wakamuto wieder ein. " Das erhoffe ich mir.", verabschiedet ich mich von ihm, da das Fest langsam losging. " Dann bis in 4 Wochen, Miss Ryan.", verbeugte der Manager sich ehe er mit einem freundlichen Lächeln ging. Sakito reichte mir auch noch schnell die Hand mit den Worten: " Auf gute Zusammenarbeit." Dann folgte er seinem Manager. Ich atmete einmal tief aus, als sie weg waren. " Ich bin stolz auf dich.", nahm Shinya mich plötzlich wieder in seine Arme. Ich vergrub mein Gesicht in seine Halsbeuge und erwiderte seine Umarmung. " Danke." ~*~ Nachdem Kaoru seine Rede gehalten hatte, ging es endlich los. Es war schon fast 20 Uhr. Das versprach ein langer Abend zu werden. Mittlerweile standen nun auch GacktJob, Spiky und Laruku bei uns. Lily unterhielt sich mit Shinya, Die und Masa, während Kyo, Kaoru, Gackt und Ren bei mir standen und sich über ihren Job unterhielten. Auf der Bühne spielten Penicillin, doch das blieb nicht lange so. Weder unser kleines Kaffeekränzchen, noch die Band auf der Bühne, denn nun waren wir mit GacktJob dran. Ich war unheimlich nervös und ich hatte das Gefühl nicht eine Note spielen zu können. " Ganz ruhig.", meinte You zu mir, als ich auf dem Weg zur Bühne war. " Du hast leicht reden. Du machst das schließlich fast jeden Tag." " Ich bin dennoch immer wieder so nervös, als wäre es mein erster Auftritt.", lächelte er. Okay, Augen zu und durch. Auf der Bühne nickte Lily mir noch einmal zu und schnappte sich dann die Bassgitarre. Als alle Startbereit waren, kündigte Gackt die kleine " Planänderung " mit Lily und mir an, und dann ging es auch schon los. Etwa in der Mitte des Liedes " Lu:Na" verlor ich meine Nervosität ein wenig und es begann richtig Spaß zu machen. Hin und wieder warf ich einen Blick zu Totchi, der mir unheimlich Mut gab. Das Lied hatte letztendlich genauso schnell geendet, wie es begonnen hatte. Doch noch durften Lily und ich die Bühne nicht verlassen, denn Laruku waren jetzt dran. Ich stellte die Gitarre ab und begab mich zum Mikrofon. Jetzt merkte ich, dass ich zitterte. " Es funktioniert schon." Lily hatte sich neben mich gestellt. " Ich glaub an dich.", nahm sie mich in den Arm. " Ich weiß.", erwiderte ich kurz, wobei die Bassgitarre etwas störte. " Nun los, zeigen wir ihnen was wir drauf haben." Lily begab sich wieder auf ihre Position und gab mir dann mit einem Nicken zu verstehen, dass es losging. Gute 10 Minuten später, nachdem wir die Bühne betreten hatten, konnten wir sie wieder verlassen. Unten nahm mich Totchi gleich in den Arm. " Es klang einfach genial." " Ich war noch nie so nervös.", löste ich mich leicht aus der Umarmung und gab ihm dann einen Kuss. " Egal, du warst trotzdem klasse.", meinte er danach. " Wo ist eigentlich Lily?" Ja, wo war sie eigentlich? Nachdem wir die Bühne verlassen hatten, war sie doch hinter mir gelaufen oder etwa nicht? Jetzt stellte ich auch fest, dass Gackt ebenfalls fehlte. ~*~ Ich stand mit Gackt in einer der Umkleideräume von der Halle. Er hatte mich nach dem Auftritt mit sich gezogen, ohne dass ich reagieren konnte. Jetzt standen wir uns gegenüber und schwiegen uns an. " Sag was.", unterbrach ich die Stille. " Ich wollte mich entschuldigen, für meinen Ausbruch neulich.", schaute Gackt zum Boden. " Das hatten wir schon. Ich will eher wissen was los war. Was war falsch daran, dass ich Shinyas Namen erwähnt hatte?" Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und schaute ihn erwartend an. " Ich...ich war überrumpelt gewesen." Nun guckte Gackt mich wieder an. Bei seinen Worten konnte ich nicht verhindern, dass eine Augenbraue von mir in die Höhe wanderte. " Mir war klar, dass alles, was wir bis dahin hatten durch deine Erkenntnis verloren gehen würde. Unsere Freundschaft, wenn man sie noch so nennen konnte." " Ich verstehe nicht. Was willst du mir damit sagen? Wir hatten uns doch mehr oder weniger darauf geeinigt, dass unsere Beziehung rein platonisch bleibt." " Nein, du hast es festgelegt, mein Herz aber nicht.", kam Gackt eine Träne. Jetzt war ich baff. Irgendetwas lief hier vollkommen falsch. Glaubte ich jetzt richtig? " Gackt?", wollte ich ihn in den Arm nehmen, doch er wollte nicht. " Nicht. Ich hatte es doch auch nicht gewollt. Ich liebe Masa, das will ich nicht abstreiten, aber ich musste mir in den letzten Wochen eingestehen, dass es jemanden gibt, den ich noch mehr liebe. Lily, ich liebe dich. Ich weiß, dass ich zu spät komme und dein Herz schon vergeben ist. Ich hatte gehofft, dass..." " Ssch...", unterbrach ich ihn und nahm ihn jetzt doch in den Arm. " Es tut mir so leid. Ich war so blind, dass ich es nicht gesehen hatte." Gackt schüttelte den Kopf. " Du kannst nichts dafür. Ich hoffe, dass wir trotzdem Freunde bleiben können, auch wenn du jetzt wieder nach Deutschland fliegst." " Ich werde wieder kommen.", löste ich leicht die Umarmung und strich Gackt eine seiner nassen Strähnen aus dem Gesicht. " Ich hätte nie gedacht, dass du so was für mich empfinden würdest. Mir fehlen wirklich die Worte. Ich bin geschmeichelt." Ich versuchte die Situation nicht zu unerträglich zu machen. Ich liebte Shinya, das war uns beiden klar und ich hatte die Hoffnung, dass Gackt auch mit Masa glücklich werden würde. Ich musste halt einfach etwas Distanz zu ihm halten und das konnte ich vorerst durch meine Abreise sehr gut. " Dann verzeihst du mir, dass ich dir so wehgetan habe?", meinte Gackt leise und schaute mich mit seinen blauen Augen an. " Sicher!", lächelte ich. Lange schauten wir uns an, als ich Gackts Hand plötzlich in meinem Nacken fühlte. " Darf ich?", flüsterte er und kam näher. Ich hatte ein ungutes Gefühl, aber andererseits sah ich es als einen Abschied, somit nickte ich. Kurz darauf spürte ich seine zarten Lippen auf meinen. Es war trotz allen Umständen wunderschön und somit erlaubte ich mir auch den Kuss zu vertiefen. Ich wollte ihm keine Hoffnung machen, aber ich wollte noch ein letztes Mal dieses Gefühl genießen, von seiner Aura eingenommen zu werden. Schwer atmend lösten wir den Kuss dann. " Arigatou. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder.", umarmte mich Gackt. Das klang so sehr nach Abschied, dass mir die Tränen kamen. Es tat schon weh mich von ihm zu verabschieden. Wie würde es dann erst bei Kira und Shinya werden? Ich schluckte tapfer meine Tränen herunter und ging dann mit Gackt zurück zu den anderen. Dort wurden wir auch gleich erwartet, da Dir en grey nun dran war auf die Bühne zu gehen. Ich setzte mich nach einem guten Zusprechen seitens Shinya hinter die Drums und ließ alles auf mich zu kommen. Das Gespräch von Gackt spukte unaufhörlich in meinem Kopf herum. Wer hatte gedacht, dass er mich lieben würde? Ich war sprachlos. Die holte mich aus meinen Gedanken, als er anfing "Red... [em]" zu spielen. Das Spielen verlief großartig und es war einfach ein berauschendes Gefühl hier zu sein und das zu erleben. Ich hatte in den letzten Wochen so viel erreicht und gleichzeitig so viel verloren. Dennoch bereute ich nichts und ich war mir sicher, dass ich wiederkommen würde. So schnell ich nur konnte. Es war 2 Uhr morgens, als das Fest langsam ein Ende fand. Die letzte Band spielte ihren Song. Dennoch wollte ich mich noch einmal auf meine Art bei Dir en grey und vor allem bei Shin und Kira bedanken. Somit betrat ich nach der letzten Band die Bühne. Kaum hatte ich mir eine einfache Gitarre gegriffen, hatte ich schon volle Aufmerksamkeit von allen Anwesenden. Mir war leicht flau im Magen vor Aufregung, aber ich wollte das loswerden, also zog ich es durch. Ich setzte mich auf einen Hocker, den ich ran gezogen hatte und begann ohne Worte zu spielen. Ich hatte den Song damals ins Englische übersetzt, jetzt kam er endlich in gebrauch. "I'm giving up the ghost of love In the shadows cast on devotion She is the one that I adore Creed of my silent suffocation Break this bittersweet spell on me Lost in the arms of destiny Bittersweet I won't give up I'm possessed by her I'm bearing her cross She's turned into my curse Break this bittersweet spell on me Lost in the arms of destiny Bittersweet I want you I'm only wanting you And I need you I'm only needing you Break this bittersweet spell on me Lost in the arms of destiny Break this bittersweet spell on me Lost in the arms of destiny" [1] Sanft ließ ich die letzten Töne ausklingen. Die ganze Zeit hatte ich meine Augen geschlossen gehalten, jetzt öffnete ich sie wieder. Es lag eine unbeschreibliche Ruhe in der Halle. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Ich wagte einen Blick in die Richtung von Kira und Dir en grey. Sie lächelte mich leicht an ehe sie auf mich zukam. Ohne groß nach zu denken, ging ich ihr entgegen. Kira warf sich schluchzend in meine Arme. " Danke, danke, danke.", wiederholte sie immer wieder, so dass mir ebenfalls die Tränen in die Augen schossen. Plötzlicher Applaus riss uns aus der Umarmung. Ich wischte Kira die Tränen aus dem Gesicht, nur um gleich wieder in eine Umarmung ihrerseits gezogen zu werden. Es war ein wunderbares Gefühl, das mich durchströmte. Es tat so unheimlich gut. Gegen 4 Uhr verließen wir alle dann die Halle. Draußen kamen Kira, Dir en grey und ich zum Stehen. " Du wirst uns in 4 Stunden verlassen?", schnitt Kaoru das Thema an, dass alle versucht hatten den Abend zu vergessen. Ich nickte: " Ja, ich muss in 3 Stunden am Flughafen sein." Shinya schaute mich nicht an, sondern auf den Boden. Er schien mit seinen Gefühlen zu kämpfen. " Wir werden dich vermissen.", nahm Die mich in den Arm. " Ich euch erst.", kam es zitternd über meine Lippen. Es fiel mir so schwer Abschied zu nehmen. Es tat so unheimlich weh im Herzen. " Hey, nicht weinen.", strich Toshiya mir eine Träne aus dem Gesicht, als er mich nach Die umarmte. "Komm so schnell wie möglich wieder." Seine Worte drangen so sanft an mein Ohr, dass ich nur weiter weinen konnte. " Nicht, dass unser Chibi dir nachreisen muss.", klopfte Kyo mir auf die Schulter. Wieder warf ich einen Blick zu Shinya. Er schaute mich noch immer nicht an. Ich ließ mich ebenfalls noch von Kaoru und Kyo in den Arm nehmen, ehe Kira kam. Ich hatte ihr gesagt, dass sie nicht mit zum Flughafen kommen soll. Niemand sollte mitkommen. Der Abschied fiel mir schon schwer genug, so schwer, dass ich das Gefühl hatte daran um zu kommen. " Du meldest dich, wenn du in Berlin bist?", standen Kira und ich uns gegenüber. Ich konnte mir noch immer nicht vorstellen, dass Kira nun nicht mehr an meiner Seite sein würde. Niemand wäre mehr da, dem ich meine Probleme anvertrauen konnte, mit dem ich einfach Spaß haben konnte ohne an die alltäglichen Sorgen zu denken. " Ich werde dich vermissen.", sagte sie auf einmal, wobei ihr leise Tränen über die Wangen liefen. " Ich dich noch viel mehr.", nahmen wir uns gegenseitig in den Arm. " Ich wünschte es wäre alles etwas anders gekommen. Komm so schnell es geht wieder, hörst du? Ich trete dir sonst in den Hintern." Kira klopfte mir leicht auf den Rücken zur Bestätigung, worauf ich mich aus der Umarmung löste. " Ich melde mich und nun geht lieber, bevor ich einen seelischen Zusammenbruch bekomme.", versuchte ich meine tiefe Trauer zu überspielen, doch das misslang kläglich, als ich in ein lautes Weinen ausbrach. Zwei Hände zogen mich darauf unwillkürlich an eine warme Brust. Ich bemerkte schnell, dass es Shinya war. Fest kuschelte ich mich an ihm, während ich nebenbei vernahm wie er die anderen wegschickte, ich hatte mich ja schon verabschiedet. " Lass uns ins Hotel fahren.", gab Shin mir einen Kuss ehe er mich sanft, aber bestimmt zum Auto zog. Während der ganzen Fahrt sprachen wir kein Wort miteinander. Die bedrückte Stimmung brachte mich fast um. Immer wieder war ich kurz davor mich um zu entscheiden. Hier zu bleiben. Doch es ging nicht. Ich musste zurück. Mit gepackten Koffern stand ich in der Hotellobby, hatte meinen Zimmerschlüssel abgegeben und ausgecheckt. Kira würde es morgen tun und dann bei Toshiya für eine Weile einziehen, so wie ich es mitbekommen hatte. Shinya stand nun neben mir. Keiner von uns beiden wusste so recht, was er nun sagen sollte. Doch Worte waren nicht wichtig, Blicke reichten. Ich spürte Shinyas warme Hand an meiner Wange und darauf seine weichen Lippen, die sich auf meinen pressten. Ich erwiderte sofort, ließ dabei meine Tasche, die ich in der Hand hielt, fallen, um meine Arme um ihn zu schlingen. Ich wollte nicht gehen. Das alles würde mir mehr als fehlen. Jetzt hatte ich meine große Liebe gefunden und das Leben machte uns ein Strich durch die Rechnung. " Lass mich nicht allein.", vergrub Shin sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Ich merkte, seine Tränen, die mir den Hals hinab liefen. " Ich komme wieder, versprochen. Ich werde alles tun um so schnell wie möglich zurückkommen zu können.", fuhren meine Hände unentwegt durch seine weichen blonden Haare. " Ich will nicht warten. Ich will nicht, dass du gehst." Shinyas von Tränen überströmtes Gesicht zerriss mir schier das Herz. Wieso musste Abschied nur so wehtun? " Ich komm wieder, bitte, mach es mir nicht so schwer.", nahm ich sein Gesicht in meine Hände und gab ihm einen letzten innigen Kuss auf. Dann lief ich ohne einen weiteren Blick zum Taxi, welches schon eine Weile auf mich wartete. Der Taxifahrer nahm mir meine Koffer ab und ich stieg derweil schon ein. Im Taxi schaute ich noch einmal in die Hotellobby, wobei ich die Autotür schließen wollte. Ich unterbrach mein Handeln, als Shinya auf mich zu gerannt kam. Er küsste mich noch einmal so leidenschaftlich, dass ich mir sicher war, dass ich diesen Mann niemals vergessen konnte und wollte. " Ich liebe dich, vergiss das nie. Ich werde dich immer lieben.", waren seine letzten Worte. " Ich liebe dich auch.", fuhr ich ihm ein letztes Mal durch die Haare, dann musste ich los. Shinya winkte mir zu, als ich im Taxi das Hotel verließ. Ich fuhr nicht sehr lange zum Airport. Kira und ich waren damals ja auch zu Fuß bis zum Hotel gelaufen, als wir hier in Tokyo angekommen waren. Ich warf einen letzten Blick auf die Stadt, als ich dem Taxifahrer meine Koffer abnahm und dann bezahlte. Ich hatte noch eine halbe Stunde bis zum Abflug. Trotz dem ganzen Tumult, der hier auf dem Airport herrschte, schaffte ich es rechtzeitig. Ich war gerade dabei das Gate zu betreten, als ich eine lautes: " Lily, warte!", hinter mir vernahm. Ich drehte mich um und sah vor lauter Menschen erst gar nichts, doch dann sah ich Gackt. Eigentlich wollte ich keinen mehr am Airport sehen, doch ich konnte mir dennoch ein Lächeln nicht verkneifen, als ich ihn sah. " Ich bin froh, dass ich dich noch erreiche. Ich habe nämlich etwas für dich." Mit einem schwerfälligen Lächeln reichte Gackt mir einen Umschlag. " Das ist mein neuer Song. Ich möchte, dass du das Video dazu machst. Ich habe ihn für dich geschrieben in der einen Woche. Du weißt?" Ich konnte nur nicken, denn kein Wort kam über meine Lippen so gerührt war ich. " Komm bald wieder. Es war schön mit dir die Zeit verbracht zu haben.", zog Gackt mich ungefragt in seine Arme. " Tu es Shinya nicht an." Es war vorerst ein verwirrender Einschub von ihm gewesen, doch ich verstand dennoch recht schnell. " Miss, ihr Flug geht gleich.", tippte eine Flugbegleiterin mir freundlich auf die Schulter. " Ja, ich bin so weit.", ließ ich Gackt los. " Ich muss dann.", meinte ich wieder an Gackt gewandt. " Dann solltest du auch." Ich nickte und machte mich nun endgültig auf den Weg ins Flugzeug. Tränen rannen über mein Gesicht, als die Maschine startete. Jetzt war alles vorbei. Meine Chance hier zu bleiben war verloren. Ich schaute auf den Umschlag von Gackt in meinen Händen. Mit meiner Hand wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und öffnete dann den Umschlag. Mir kam gleich eine Mini-Disk entgegen, auf der stand: " Kimi ni aitakute". Ja, ich würde das Video machen und ich war mir nun mehr als sicher, dass es irgendwann ein Wiedersehen geben würde. Irgendwann... - The End - [1] Apocalyptica feat. Ville Valo and Lauri Ylönen - Bittersweet Fortsetzung? Oder nicht? Eure Meinung... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)