Little By Little von Chingya (last chapter is up!!!) ================================================================================ Kapitel 7: " Cage " ------------------- Hier,wie versprochen schon der nächste Teil. Is diesmal auch beta-gelesen, wofür ich meine Betaleserin hiermit danke. Euch viel Spaß beim Lesen und danke für die kommis. Freu mich auch weiterhin über Lob und Kritik. sayonara Ohne weitere Worte ging ich dann Lily nach und traf sie auch wie erwartet im Wohnzimmer. Dort saß sie auf der Couch und trank einen Kaffee. Ich setzte mich dazu und ehe man sich versah, saßen wir letztendlich zu Viert dort und aßen Frühstück. " Und, was macht ihr heute noch so an diesem heißen Tag?", fragte Hyde uns, nachdem er einen Bissen von seinem Brötchen genommen hatte. " Keine Ahnung. Also erst einmal werden wir zurück ins Hotel fahren, da ich unbedingt aus diesen Klamotten raus möchte. Zum Weggehen sind sie ja ganz nett, aber so auf Dauer und bei dem Wetter können sie schon ganz lästig werden.", zeigte Lily auf ihr Lederhose. Und ich konnte nur zustimmend nicken, denn mir ging es in meinem Lederrock nicht anders und, dass mein Oberteil ebenfalls aus Leder war, machte mir die Zustimmung nur noch leichter. " Dann denke ich, dass wir noch etwas durch Tokyo fahren. Wir wollten uns noch einige Sehenswürdigkeiten anschauen." Ich bewunderte Lily immer wieder für ihr fließendes Englisch. Ihr Vater war nämlich Kanadier und bei ihr wurde zu Hause deshalb fast nur Englisch gesprochen. Sie lebte mit ihrem Vater allein, da ihre Eltern sich damals getrennt hatten. Lily hatte noch einen Bruder gehabt, der bis zu seinem 19ten Lebensjahr bei ihrer Mutter gelebt hatte. Lily hatte damals nach ihrem Abitur ihren Vater allein gelassen. Sie wollte einfach ihren Beruf als Choreographin nachgehen und sich dabei nicht laufend von ihrem Vater anhören müssen, dass es nichts Gescheites wäre. Er wollte sie lieber als Anwältin sehen oder als Medizinerin, so wie ihr Bruder Chirurg war. Nebenbei hatten Lily, ihr Bruder und ich eine kleine Band. Wir hatten uns einmal im Monat eine kleine Halle gemietet, um dort etwas zu spielen. Wir besaßen alles was man brauchte und das Spielen war einfach immer eine willkommene Ablenkung gewesen, um uns von dem täglichen Stress zu erholen. Ich selbst war mit beiden Eltern aufgewachsen und war auch ein Einzelkind. Lily war für mich eine Schwester und Freundin, deshalb hatte ich nie ein Geschwisterkind vermisst. Mit 18 Jahren haben meine Eltern mich rausgeschmissen, da sie mich nicht mehr wollten. Da ich mir keine Wohnung leisten konnte, mit meinem Nebenjob, nahm ich das Angebot von Lilys Bruder an und zog bei ihm für ein Jahr ein, somit hatte ich eine Bleibe bis ich mein Abitur in der Tasche hatte. Danach machte ich meine Ausbildung bei der Plattenfirma BMG und wurde dann zu einer Tochterfirma der JVC Victor, einer japanischen Plattenfirma, versetzt. Auf ihren Wunsch, und auch irgendwie auch auf meinem, lernte ich Japanisch und konnte es mittlerweile so gut, dass ich Lilys Englisch Konkurrenz machte. Jetzt hatte ich ein Angebot der JVC Victor in Japan bekommen. Sie suchten einen neuen Mitarbeiter aus Deutschland, da sie für geschäftliche Beziehungen einen Deutsch sprechenden Mitarbeiter brauchten und einen, der gleichzeitig gut Japanisch konnte. Da kam meine Chefin auf mich und nun war ich hier und sollte nächste Woche meinem neuen Chef gegenüber treten. Ich wollte schon immer nach Japan, um dort mein restliches Leben zu verbringen und nun bot sich mir diese einmalige Chance. Dennoch weiß ich nicht, wie ich das Lily beibringen soll. Wir haben bis jetzt immer alles gemeinsam gemeistert. Sind durch alle Hochs und Tiefs gewandert. Nur, wenn ich jetzt in Japan sein würde, dann wäre das kaum noch möglich. Ich könnte sie nie mehr so in den Arm nehmen, wie ich es jetzt und in der der Vergangenheit tun konnte. Wir kennen uns jetzt 19 Jahre und ich kann mich einfach so gut wie gar nicht daran erinnern, dass wir jemals über eine so lange Strecke für längere Zeit getrennt waren. Okay, ich war 26 Jahre und konnte mich nicht einmal selbst durchs Leben quälen. Doch so war es einfach nicht. Ich machte mir weniger Sorgen um mich, eher um Lily. " Wir sollten dann mal aufbrechen.", riss Lily mich aus meinen Gedanken. Ich warf ihr ein Lächeln zu und erhob mich dann, so wie die anderen. Zusammen gingen wir zur Tür und zogen uns an, als Hyde uns auf einmal anbot uns zum Hotel zu fahren, da er sowieso noch zu Tetsu musste und am Hotel vorbei fuhr. Uns kam das ganz recht. Zudem wusste ich nicht mal, wo wir hier genau waren. Als ich aus dem Haus trat, sah ich, wie Gackt Lily eine Visitenkarte in die Hand drückte. ~*~ " Hier. Würde mich freuen, wenn wir uns wieder sehen.", gab Gackt mir seine Visitenkarte. " Du bist mutig wildfremden Leuten einfach deine Visitenkarten zu geben.", lächelte ich und war innerlich so froh, dass ich Gackt und den Rest mit Kira getroffen hatte. Sie waren es einfach wert gekannt zu werden. " Ich denke, dass man euch beiden nicht mehr als fremd beurteilen sollte. Dafür haben Hyde und die anderen euch viel zu gern. Hat uns Spaß gemacht gestern Abend und mein morgen war auch mal wieder ganz anders als sonst.", grinste er zurück. " Gut, wir werden mal. Ich denk über dein Angebot hier nach.", wedelte ich mit der Visitenkarte. Obwohl ich wusste, dass wir uns wieder melden würden, ließ ich ihn es nicht wissen. Ich weiß nicht warum, mir war einfach so danach. " Einen schönen Tag noch.", wollte ich mich umdrehen, als Gackt mich am Handgelenk zurückzog und ich dann seine weichen Lippen auf meiner Wange spürte. Darauf musterten mich seine blauen Augen und schienen abzuschätzen, wie ich nun reagierte. " Sayonara!", flüsterte er dann und ich lächelte noch mal, bevor ich mich umdrehte und zu Kira und Hyde ging, welche schon im Auto saßen und auf mich warteten. Dort angekommen, setzte ich mich neben Kira auf die Rückbank und schaute noch mal zu Gackt bis wir aus der Sicht des Hauses kamen. Ich weiß nicht, wie lange wir gefahren waren, aber ich war erleichtert, als wir endlich am Hotel ankamen. Hyde parkte an der Straßenseite und drehte sich dann zu uns um. " Also, ihr Süßen, Endstation." " Danke für das Fahren.", reichte Kira ihm die Hand. " Gern geschehen. Habt ihr morgen Zeit? Dann würde ich euch gerne abholen und euch meinen Jungs vorstellen. Wir haben nämlich morgen ein Treffen zur Probe." Ich schaute zu Kira, welche mich ebenfalls anschaute. Und, als wir derselben Meinung zu sein schienen, nickte ich Hyde annehmend zu. Sein Lächeln wurde zu einem Grinsen und ich wollte lieber nicht wissen, was er in seinem Hinterstübchen so gerade ausheckte. " Schön. Dann hole ich euch morgen so gegen 12 Uhr ab. Okay?" " Sehr gut. Dann kann ich wenigstens ausschlafen", gefiel mir die Uhrzeit. " Gut, dann warte ich morgen in der Empfangshalle." " Mutig!", lächelte Kira und sprach dabei das aus, was ich mir selber gerade dachte. Na, wenn er da mal nicht erkannt würde. " Na, dann.", schüttelte auch ich Hydes Hand zum Abschied und stieg dann mit Kira aus dem Wagen. Hyde fuhr gleich weiter und wir versuchten uns darauf so schnell wie möglich auf den Weg in unsere Hotelzimmer zu begeben. Dort kamen wir auch auf schnellstmöglichem Wege an, das hieß, dass Kira und ich die Treppe nahmen, da der Fahrstuhl nicht kam und wir absolut keinen Bock hatten ewig zu warten, wo wir nur in den zweiten Stock mussten. Oben angekommen, ging jeder zu seiner Tür. Ich warf noch einen kurzen Blick zu Kira rüber, als ich meine Tür aufgeschlossen hatte. Diese erwiderte jedoch nur mein sanftes Lächeln und verschwand ohne ein weiteres Wort in ihrem Zimmer. Ich tat es ihr Sekunden später gleich und ließ mit einem tiefen Seufzer die Tür hinter mir ins Schloss fallen. Mein nächster Weg war zum Fenster, da in diesem Zimmer kompletter Sauerstoffmangel herrschte. Kaum hatte ich das Fenster geöffnet, kam mir gleich eine große Hitzewelle entgegen. Hätte ich denn etwas anderes erwarten sollen? Ich schaute noch eine Weile aus dem Fenster und ging dann ins Bad, um dort erst einmal meine Sachen loszuwerden und mir dann eine Ladung Wasser ins Gesicht zu hauen. Das Wetter in Tokyo schien fast unerträglich. So einen Sommer hatten wir in Deutschland das letzte Mal vor 10 Jahren. Die Sachen losgeworden, suchte ich mir aus meinem Koffer und Schrank was Neues. Ich entschied mich für ein schwarzes Kleid, das im Nacken und Rücken durch Schnüre zusammengehalten wurde. Darin fühlte ich mich dann auch endlich wieder wie ein Mensch. Jetzt stand ich in meinem Zimmer und wusste nicht so recht wie weiter, also machte ich erst einmal etwas Musik an und schnappte mir dann eine kühle Wasserflasche, um mich mit ihr auf dem Bett nieder zu lassen. Dort sank mein Körper fast automatisch rückwärts in die Kissen und ließ mich meine Augen schließen. Die letzten Stunden taten vor meinen geistigen Augen noch mal Revue passieren und es hinterließ ein angenehmes Gefühl in meiner Magengegend. Hinzu kam noch ein entsprechendes Lächeln und ich fühlte mich so leicht wie noch nie zuvor. Ich wollte eigentlich nicht daran denken, doch es war schon viel zu lange her, dass ich mich so frei gefühlt hatte. Um genau zu sein, war es etwa 6 Jahre her. Kira, ich und mein Bruder hatten einen Auftritt in einem Club angeboten bekommen und wir hatten ihn natürlich ohne zu Zögern angenommen. Wir hatten damals " Drain" von X-Japan gespielt. Endlich konnten wir das tun, was wir schon immer wollten. Auf der Bühne zu stehen und den Leuten mit der Musik, die wir spielten etwas Gutes zu tun, war besser als jede Droge und der absolute Wahnsinn. Nach unserem kleinen Auftritt, hatten Kira und mein Bruder noch etwas getrunken. Ich hielt mich extra zurück, da ich mit meinem Bruder noch nach Hause fahren musste. Kira selbst wollte noch zu einer Freundin. Ich war und bin heute immer noch froh, dass Kira nicht mitgefahren war, dennoch was es allgemein der beste und gleichzeitig schlimmste Tag meines Lebens und ich werde ihn immer eingebrannt im Herzen bei mir tragen, wo er mir auf der einen Seite Kälte und Traurigkeit sowie auf der anderen Seite Wärme und Glücksgefühl vermitteln wird. Ich wurde abrupt aus meinen Erinnerungen gerissen, als jemand hart gegen meine Zimmertür hämmerte. Ich wusste, ohne zu gucken, dass es Kira war. Also bat ich sie mit einem: " Nun, komm schon rein!", in mein Zimmer, was sie auch sofort tat. Mit ihrem Laptop unterm Arm und einem breiten Grinsen im Gesicht, kam sie auf mich zu und setzte sich auf das Bett. " Ich hab was Neues für dich. Habe ich gerade gefunden und, da wir ja schon eine Weile danach suchten.", klappte sie ihren Laptop auf und der Bildschirm schaltete sich wieder ein. Vor meiner Nase tauchten einige Noten auf. Beim genaueren Hinsehen entpuppten sie sich als die Noten für das Basssolo von Toshiya, dem Bassisten der Band Dir en grey, aus dem Song " Cage". Kira und ich hatten schon Ewigkeiten danach gesucht, dass wir irgendwann aufgehört hatten darauf zu achten wie lange wir das eigentlich schon taten. Mit einem Jubelschrei und Tränen in den Augen warf ich mich Kira an den Hals und begann zu weinen. Diese Noten bedeuteten mir so viel, dass mir das Herz wehtat. " Hey..., schon gut.", strich Kira mir tröstend und liebevoll über den Kopf und Rücken. " Hätte ich gewusst, dass es dich zum Weinen bringt, dann hätte ich damit gewartet.", schien sie ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich konnte nur den Kopf schütteln, da ich nicht wollte, dass sie wegen mir ein schlechtes Gewissen bekam. Mich hatte doch einfach nur die Freude übermannt. " Schon gut!", schluchzte ich in ihr T- Shirt, was sie jetzt trug. Dann schaute ich ihr in ihre grünen Augen und lächelte. " Ich bin so glücklich. Oh, Gott....ich dachte, dass wir die Noten niemals finden würden, dabei habe ich es ihm doch versprochen einen Solopart von Totchi mal auf der Bühne zu spielen.", liefen wieder einige Tränen über meine Wangen, ohne, dass ich es recht mitbekam. Erst Kiras sanften Finger, die meine Tränen fortwischten, machten mich auf diese aufmerksam. " Komm her!", zog mich Kira dann auf das Bett und zog mich in eine Umarmung. So schliefen wir dann ein. ~*~ Es schien mitten in der Nacht, als ich aufwachte. Ein Blick auf meine Armbanduhr bestätigte mir das nur noch und sagte mir, dass es 3 Uhr war. Lily lag noch immer neben mir und hatte eine Art Schutzhaltung eingenommen, die Arme um ihren Oberkörper geschlungen und die Beine soweit es ging angezogen. Da fiel meine Aufmerksamkeit auf meinen Laptop, der sich schon in den Standbymodus geschalten hatte. Vorsichtig lehnte ich mich über Lily, um sie nicht zu wecken und schnappte mir das Teil. Dann lehnte ich mich gegen die Wand am Kopfende und begann etwas zu gucken, was ich schon an Musik auf dem Rechner gesammelt hatte. Es war eine Menge. Leise machte ich mir das Album " Crescent" von Gackt an und las mir dann einige Worddokumente durch. Dabei stieß ich auf unbeendete Verträge, die ich nun, aus Langeweile, begann zu beenden. Irgendwann fielen mir dann doch wieder die Augen zu und öffneten sich erst wieder, als ich Lily neben mir mit einem: "Nein!", aufschreien hörte. Diese rannte wie aufgescheucht durch das Zimmer. " Was denn los?", meinte ich nur verschlafen. " Hast du mal rein zufällig auf die Uhr geschaut?", zeigte sie auf den Wecker, der auf ihren Nachtschrank stand. Ich wandte meinen Blick ebenfalls dorthin und sah, dass es 11:30 Uhr war. " Ja, und?", verstand ich jetzt nicht so recht. Da kam nur ein Kissen von Lily auf mich zugeflogen, was ich aber noch abfangen konnte, bevor es mein Gesicht plätten konnte. " Hyde! Verdammt hast du ein Kurzzeitgedächtnis?", schrie sie so plötzlich, dass es mich zusammenzucken ließ. Hyde?? Musste ich überlegen. " Shit! Das Treffen!", sprang ich auf einmal wie von einer Tarantel gestochen vom Bett und hechtete aus Lilys Zimmer in meines, um mich fertig zu machen. In meinem Zimmer stürmte ich das Bad und machte mich in Rekordzeit fertig und zog mich ebenfalls so schnell um. Es war kurz vor 12 Uhr, als Lily an meiner Tür klopfte und dann einfach hereinkam. " Fertig?", stellte sie meinen Laptop, den sie wieder rübergebracht hatte, auf den Couchtisch. Ich strich mir noch mal schnell durch die Haare und nickte dann. " Gut, dann mal auf ins Gefecht.", ging Lily aus dem Zimmer, worauf ich ihr natürlich widerstandslos folgte. Da die Aufzüge mal wieder nicht kamen, nahmen wir zum wiederholten Male die Treppe und hechteten in die große Empfangshalle, wo Hyde in einem der Sessel saß und auf seine Armbanduhr schaute. Waren wir zu spät? Ein Blick auf die große Uhr der Halle verriet mir, dass wir pünktlich auf die Minute waren und somit gingen wir schnurstracks auf den Wartenden zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)