Love Your Life von uteki-chan (Beginne ein neues Leben...) ================================================================================ Kapitel 8: Abschnitt 8 ---------------------- hey ya! oihr könnt euch jetzt alle bei der lieben khana-san bedanken! die gute hat nämlich dieses kap veranlasst... ich hätte sonst brutal in diesem kap schluss gemacht, aber so dauert wohl noch ein oder zwei weitere kaps.. widmung geht dieses mal an: khana (knuddel), therasmus (freu mich schon auf samstag, süße!), ty-chan UND fiZi (dich umknuddel) *fahneschwenk* aber jetzt zu abschnitt 8! love your life! see ya! aqua Stille, diese unerträglich Ruhe. Ich lag hier, gefangen in einem weißen Bett, allein und noch am Leben. Wieso? Warum hatte ich denn nicht sterben können? Mein trüber Blick schweifte zu meinem Handgelenk. Eingebunden unter dem dicken Verband war ER. Der Schnitt, der mich von dieser Welt hätte erlösen sollen. Der mich endlich befreit hätte. Doch nun? Nun lag ich hier, schwach, einsam und mit dem Wunsch, zu sterben. Ein leises Klopfen war zu hören. War es wieder ein Arzt, der versuchte, mich wieder zum Leben zu bewegen? Wieder einer, der meine Wunde neu verband? Sie schmerzte, sie war entzündet, doch was kümmerte es mich? Ein weiterer Tag in diesem Krankenhaus. Ein weiterer Tag meines Lebens. "Rikanah?" Diese leise Stimme. Sie klang immer noch nach Tränen, unterdrücktem Schluchzen und Mitleid. Tze. Wieso hatten sie Mitleid? Keiner wusste, was ich durchmachen musste. Doch jetzt war mir diese Maske egal. Zwei Jahre, endlos lang, hatte ich sie getragen, jetzt war sie mir gleichgültig. Ich blieb stumm liegen und starrte weiter einfach an die Decke. Sollten sie mich doch alle in Ruhe lassen. "Ataku... sie..." "Liebling... bleib ruhig." Meine 'neuen Eltern' waren hier. Es war das erste Mal, dass nicht Arai oder Karu es waren, die mich besuchten. "Wenn wir doch nur wüssten, warum." Meine Tante setzte sich an mein Bett und griff nach meiner Hand. "Der Arzt sagte, dass sie sich schon lange selbst verletzte hat." Ja, zwei Jahre und drei Monate und neunzehn Tage, um genau zu sein, liebe Tante Kora. Ich weiß sogar noch, dass es sechs Uhr abends war bei jenem ersten Mal. Aber das sagte ich ihr natürlich nicht. Sie hätte es ja doch nicht verstanden... "Korajia, lass ihr Zeit. Wenn sie so lange unter dem Schmerz gelebt hat, wird sie nicht gleich von heute auf morgen ein neues Leben beginnen." Sehr richtig, Onkelchen. Aber ich hatte und habe nicht vor, ein neues Leben zu beginnen. Ich wollte dieses verdammt noch mal beenden, warum verstand das denn niemand?! Leise vernahm ich, wie die Tür wieder geöffnet wurde. "Mom..." "Araija..." "Sie wird wieder gesund, Mom." "Das hoffe ich, Liebes." "Karu wartet draußen. Der Arzt wollte mit euch sprechen." "Danke." Meine Hand wurde losgelassen und Schritte entfernten sich. Dann schloss sich die Tür, aber ich war nicht allein. "Hey große Schwestern." Arais beruhigende Stimme, war direkt neben mir. "Weißt du eigentlich, dass ich dich lieb habe? Wahrscheinlich nicht, oder du glaubst es nicht. Aber was soll man dagegen tun?" Sie seufzte. "Die Ärzte meinen, du kannst bald wieder nach Hause. Hinan hat schon nach dir gefragt. Heute in der Schule." Kurz stockte sie. "Ich habe ihr noch nicht gesagt, warum du im Krankenhaus bist. Nur, dass du krank bist." Die kleine Blonde setzte sich zu mir. "Denn das bist du ja auch. Karu hat mir gesagt, dass du in deiner Vergangenheit wahrscheinlich ziemliche Probleme hattest. Noch bevor du zu uns gekommen bist. Vielleicht war es aber auch der Tod deiner Mom, nicht war? Es ist schwer jemanden zu verlieren, den man liebt. Du weißt, wie das ist. Ich kann es mir nur vorstellen... Aber ich glaube, nicht mal das gelingt mir wirklich..." Wieder seufzte sie, ihr Stimme brach. Ja, sie versuchte krampfhaft die Tränen zurück zu halten. " Wenn du weißt, wie das ist, warum tust du es uns dann an? Warum sollen wir das selbe wie du durchmachen? Warum, Rika?? Du bist zwar noch nicht lange ein Mitglied die dieser Familie, aber wir lieben dich alle! Wirklich!" Meine kleine Cousine weinte, und mein Herz wurde schwer. Das wollte ich nicht. "Lass mich bitte alleine, Araija." Das war der erste und einzige Satz, den ich jetzt sagen würde. "Rika!" Doch sie tat nicht, worum ich sie bat. Die Vierzehnjährige klammerte sich an mich, ließ ihren Tränen nun freien Lauf. "Bitte geh." Sie schüttelte nur den Kopf. Was sollte ich nun tun? Sie weinen lassen? Wahrscheinlich war das das Beste. Ich würde einfach warten, bis Karu kam, um sie zu holen. Aber warum dachte ich überhaupt darüber nach? Warum interessierte es mich?! Ich hatte mir doch geschworen, nicht über sie nachzudenken, ich war hier. Ich wollte nicht mehr leben und nur wegen Karu war ich hier. Nur wegen ihm. Unbewusst ballte ich meine unverletzte Hand zur Faust. "Araija." Nichts. Sie bewegte sich nicht. Also ergab ich mich diesem Schicksal und blieb stumm liegen. Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber als ich hörte, wie sich die Tür erneut öffnete, atmete ich in Gedanken auf. "Arai, komm. Mom und Dad wollen nach Hause." Ich spürte ihr Nicken und kurz darauf verschwand das Gewicht der Blonden von meiner Brust. "Ich hab dich lieb, Rika." Dann war sie weg. Die Tür schloss sich wieder, wie so oft schon in den letzten Tagen. Ich schloss die Augen. Alleine. Stille. Aber am Leben. "Du verrücktes, dummes, verdrehtes Mädchen!" Ich zuckte zusammen, als ich wieder einmal Karus Stimme hörte. Ich war doch nicht alleine. Aber ich schwieg. "Weißt du eigentlich, was du uns allen antust? Nein, wahrscheinlich nicht, denn du lebst ja in deiner eigenen kleinen Welt. Du siehst nur dich, nicht Arai, Mom oder alle anderen, die dich mögen. Nicht wahr? Weißt du eigentlich, wie ich mich gefühlt habe, als ich dich fand?" Er fluchte, als er sich erinnerte. "Du kannst von Glück sagen, dass ich dich fragen sollte, ob du nicht auch kommen willst. Warum ich das aber nicht per Telefon gemacht habe, ist mir rätselhaft. Aber ich bin bei Gott dankbar." Er ließ sich auf den Sessel neben mir fallen. "Wie lange hast du dich schon geritzt? Der Arzt meinte, schon eine ganze Weile." "Über zwei Jahre", antwortete ich leise. Es war nicht mehr als ein Flüstern, und eigentlich nur für mich gedacht, aber dennoch hörte er es. Wieder fluchte er und ich zuckte zusammen. "Weißt du eigentlich, wie lange du schon hier bist?" Ich schüttelte den Kopf. "Über eine Woche." "Die Zeit vergeht." "Und man sagt, sie heilt alle Wunden. Aber anscheinend nicht bei dir, nicht war Rika?" Seine Stimme wurde sanft. "Was ist damals passiert?" Ich schwieg, aber Tränen bahnten sich ihren Weg. Ich würde nicht weinen. Nein. Nie würde ich vor ihm weinen. Doch ich konnte nichts mehr tun. Sie rannen stumm und leise über meine Wangen. "Rika. Es quält dich doch so, bitte sag es mir." Sanft wischte der Rotschopf meine Tränen fort. "Hey, du bist jetzt meine kleine Schwester. Du kannst es mir ruhig erzählen." Verzweifelt schüttelte ich den Kopf. "Nein." Es seufzte und zog mich in seine Arme, hielt mich, bis ich mich beruhigt hatte. "Hinan hat mich heute gefragt, wo du bist und was du hast. Ich habe ihr die Wahrheit gesagt, nachdem sie mich verfolgt hat. Sie sagte, sie will dich bald besuchen." Als ich jedoch wieder nur den Kopf schüttelte, zog er mich noch fester an sich und legte sein Kinn auf meinen Kopf. "Schließ dich nicht von echten Leben aus. Schließ uns nicht von deinem Leben aus, Rika." Noch eine Weile blieben wir so sitzen, dann musste mein Cousin gehen. "Wir sehen uns morgen. Und falls du reden willst, meine Nummer hast du ja", meinte er und zwinkerte mir noch einmal zu. Dann war ich heute zum ersten Mal wirklich alleine. Und ich war nicht froh darüber. Etwas hatte sich verändert. Ich fühlte mich einsam, ich hatte Angst und begann zu zittern. Doch irgendwann schlief ich wie jeden Tag auch ein. Doch irgendwann schlief ich trotzdem ein. Wie jeden Tag. Egal, was gewesen war, egal, wie ich mich fühlte - irgendwann schlafe ich ein. Die schwärze der Nacht hüllte mich ein und ließ mich für wenige Stunden vergessen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)