Love Your Life von uteki-chan (Beginne ein neues Leben...) ================================================================================ Kapitel 6: Abschnitt 6 ---------------------- Hey ihr! Also,... einige von euch haben im Kommi geschrieben, dass sie sich nicht vorstellen können, warum Rika anfängt sich zu ritzen... das sei doch viel zu heftig, verrückt, etc. Nun... dann muss ich hier mal etwas klar stellen: Rika ist keineswegs das Mädchen, dass ihr vielleicht derzeit noch in ihr seht. Sie hat schon einiges mitgemacht und aushalten müssen. Zu viel, leider. Und sie hatte sich schon früher geritzt. Es ist bei weitem nicht das erste mal... näheres gibts im nächsten Kap, das aller Wahrscheinlichkeit nach ein Lemon sein wird... aber nun, genug gelabert! Widmung geht diesesmal an RENAKO und KHANA.... und natürlich an meine MOOKY!!! und zu guter, aber nicht zu letzt, PRINCESSOFLIGHT... Vena, dein Brief ist schon fast fertig, ich geb ihn am Montag auf! Darin erläre ich dir mal alles in der Kurzfassung... HAB EUCH ALLE LIEB!! aqua ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die Tage vergingen. Alle dachten, mir ginge es gut, ich sei zufrieden und glücklich. Für sie alle mochte es so aussehen, aber dem war nicht so. Ich fühlte mich alleine, einsam und hatte Angst. Die Schmerzen in meinem Inneren wurden immer mehr, immer stärker und immer schmerzender. Ich sah alles. Sah, was damals vor knapp 2 Jahren geschehen war, als ich alleine von einer Freundin heimging. Sah, wie meine Mutter starb. Sah, wie ich nun langsam zu sterben begann. Mein Inneres war schon lange zerbrochen. Doch ich hatte es geschafft, den Schmerz zu unterdrücken, ihn zu vergessen. Eigentlich habe ich mir jedoch andere Schmerzen zugefügt, die noch größer waren, um zu verdrängen, was in mir geschah. Und ich tat es nun wieder. Jedes Mal, wenn ich Schmerzen hatte, jedes Mal, wenn ich mich einsam fühlte, jedes Mal, wenn ich einen Tag die Glückliche spielte, spielen musste um mich selbst zu schützen. Denn ich wäre nicht so stark, allen zu erzählen, was geschehen war und ist, wäre nicht so stark, das alles noch einmal zu erleben. Nein, niemals wäre ich so stark. Ich weiß nicht, ob Ryokaru mich durchschaute, aber ich glaube eher nicht. Er war der einzige, um den ich mich sorgte, er könnte auf meine 'Geheimnisse' kommen, könnte heraus finden, was geschehen war, was geschah und wie ich mich fühlte. Aber auch er merkte nichts. Niemand. Nicht einmal Hinan, die mir oft half. Nicht einmal Mewako, der mich beim Training motivierte. Nicht einmal meine neue 'Familie'. Aber wie sollten sie auch? Ich gab mich glücklich, stark und zufrieden. Jeden Tag aufs neue, seit nun schon 6 Wochen, die ich bei ihnen lebte. Jeden Tag setzte ich aufs Neue meine Maske des glücklichen Mädchens auf. Das Armband, das mir Karu gekauft hatte, war nun schon meine Markenzeichen. Ich nahm es nie ab, nur, wenn ich mich selbst wieder meine Schmerzen vergessen ließ, nur, wenn ich allein war, nur, wenn ich mir erneut ritzte. Und beim Sport, wenn es mir nicht möglich war, es zu tragen, zierte ein gefaltetes Tuch meinen Unterarm. Ich spürte den dumpfen, stechenden Schmerz schon fast nicht mehr. Meine seelischen Wunden waren zu groß. Wie lange würde ich wohl noch durchhalten? Diese Maske aufrecht erhalten können? Alle täuschen können? Ich glaubte nicht mehr lange, denn wenn öfters passieren würde, was heute an jenem Morgen geschehen war, dann würde bald jemand erraten, was los war. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Flashback~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich war mal wieder am Pool und saß in einem der gemütlichen Liegestühle, zeichnete eine Wasserlandschaft. Das weite, offene Meer und einen Sonnenuntergang, der sich in den Wellen widerspiegelte. Dann kam Karu. Er unterhielt sich mit mir wie immer, bis er das Gespräch in eine ganz bestimmte Richtung lenkte, die mir gar nicht gefielt. Eigentlich eine Nichtigkeit: Jungs, Dates und ich. Nach und nach wurde es eine Diskussion, dann ein Streit. Ich war mittlerweile schon aufgestanden. Ich stand am Beckenrand, Karu mir gegenüber. "Du bist doch wirklich nicht mehr ganz dicht!" "Oh, danke... warum, denn das?" "Wieso sollte ich denn mit Nataku ausgehen? Ich will nicht, basta!" "Ist dir schon mal aufgefallen, dass du alle Jungs außer mir meidest?" Es versetzte mir einen Stich, dass er dieses Thema angeschnitten hatte, aber er hatte ja recht. Ich mied alle Jungs, obwohl immer wieder welche nach Dates fragten. Jedes Mal bekamen sie eine Abfuhr. Und als mich neulich Nataku gefragt hatte, hatte ich auch ihm eine eiskalte und schnelle Abfuhr verpasst. Und nun hatte der Rotschopf mir gegenüber die heldenhafte Rolle übernommen, für seinen Freund ein gutes Wort einzulegen. Oder wollte er mir einfach nur sagen, dass ich nicht so mit seinem Freund umspringe durfte? Aber was waren schon Freunde? Ich konnte keinem mehr so bedingungslos vertrauen, wie Karu, Arai oder all die anderen... "Tja, dann hast du ja Mewako vergessen." "Auf einen mehr oder weniger kommt es nicht an", beharrte er. "Nun, dann brauche ich ja auch nicht mit Nataku ausgehen." "Warum denn das?" "Hast du nicht gerade selbst gesagt: 'Auf einen mehr oder weniger kommt es nicht an'?", fragte ich zurück und drehte mich um. "Rika!" Für mich war das Thema beendet. Ich hatte keine Lust mehr mich mit Ryokaru zu streiten. Ich hatte mich umgedreht und lief nun schnurstracks zum Haus zurück. Aber schon nach wenigen Metern hatte mich Ryokaru eingeholt und ergriff mich nun am Handgelenk. Genau an der Stelle meiner Schnitte. Ich konnte ein schmerzhaftes Stöhnen und ein Zusammenzucken nicht unterdrücken, als sich die Perlen meines Armbandes in die Wunden drückten, ebenso wenig wie die einzelne Träne, die sich einen Weg über meine nun schon leicht gebräunte Haut bahnte. "Was ist los?" Besorgt musterten mich die blauen Augen meines Gegenübers. Oder besser, sie betrachteten mein Handgelenk. Verdammt aber auch! Jetzt musste ich schnell denken, handeln und reagieren.... Ich riss mich los, funkelte ihn an. "Nichts. Nur eine kleine Stauchung von gestern. Ich hab mir beim Training die Hand umgeknickt." Mewa, der mich fast täglich trainieren sah, würde sofort wissen, dass es eine Lüge war, denn so etwas passiert mir nicht. NIE. "Lass dir von Mom etwas Eis geben." Ich nickte, dreht mich um und lief ins Haus. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Flashback Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Und nun saß ich hier, in meinem Zimmer, auf dem gepolsterten Fensterbrett und kühlte meine Stirn an der Scheibe. Freunde. Tja, wer konnte als mein Freund, mein Vertrauter bezeichnet werden? Hinan, Mewa, Karu? Niemand, denn ich konnte nicht vertrauen, durfte nicht und wollte nicht. Immer wenn ich es tat, wurde mein Vertrauen ausgenutzt, missbraucht und gebrochen. Außerdem war es viel zu gefährlich. Bald wäre derjenige auf der Spur meiner Geheimnisse. Leise klopfte es an meiner Zimmertür. "Ja?", fragte ich, nahm das Buch von meinem Schoß und setzte eine zufriedene und entspannte Miene auf. Tante Kora betrat mein Zimmer. "Ich habe etwas Eis für dich. Ryokaru meinte, dir tut dein Handgelenk weh." Ich nickte leicht und nahm die Eiskompresse entgegen. "Danke." "Liebes, ich wollte dir nur sagen, dass ich mit deinem Onkel bis Montag bei Bekannten zu Besuch bin. Wir fahren nach dem Abendessen und kommen erst am Montag in der Früh zurück." "Ich wünsche euch viel Spaß!", meinte ich und lächelte meine Tante an, während sich mir fast der Magen umdrehte. Geh! Bitte geh! Ich kann diese Maske nicht mehr lange halten. "Gut. Eine Bitte hätte ich noch, ja?" "Welche, Tante Kora?" "Könntest du ein bisschen auf Araija schauen? Ryokaru will, glaube ich, heute bei einem Freund übernachten..." "Natürlich mache ich das." "Danke!" Dann drehte sie sich um und ging zur Tür. "In einer halben Stunde gibt es Abendessen!" "Ist gut..." "Du bist heute Abend weg?", fragte ich Ryokaru, als er das Wohnzimmer betrat. Ich saß auf der Couch, Arai mir gegenüber in einem der Sesseln. "Hm, ja... ich übernachte bei Kasake." "Wann kommst du wieder?" "Ich schätze morgen Mittag, wieso?" "Nur, damit ich weiß, ob ich für dich mitkochen soll, oder nicht." "Na wenn du kochst, dann werde ich mit Sicherheit rechtzeitig da sein", sagte Araijas großer Bruder und grinste verschmitzt. Ich seufzte. "Bis morgen, ihr Süßen!" Meine kleine Cousine und ich gingen an diesem Abend noch ins Kino. Zufällig trafen wir dort eine Freundin von Araija, Laila. Die kleine Blonde beschloss dann prompt, dass sie heute bei ihrer Freundin übernachten wollte. Mir machte das nicht viel aus. Ich war froh, wenn ich alleine war und nicht diese lächerliche Maske tragen musste, damit niemand auf meine Geheimnisse kam. Also ging ich nach dem Film alleine nach Hause. Arai hatte versprochen, Karu noch Bescheid zu sagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)