Wertloses Halbblut von Zoushi ================================================================================ Disclaimer: Ich habe Inuyasha & Co nicht erfunden, daher sind sie auch nicht mein Eigentum (schade eigentlich). Ich mache keinen Profit mit dieser Fanfiction, genaugenommen kostet es mich sogar Geld ;) Authors Note: Eigentlich ist das meine erste Inuyasha Fanfiction. Sie liegt zwar momentan etwas auf Eis, aber ich hab die Absicht sie weiterzuschreiben sobald ich die Zeit dazu habe. Immerhin ist das zweite Kapitel schon fast zur Hälfe fertig ^^" Feedback: gerne ^^ Richtig, ich erinnere mich. Meine Mutter, sie hat geweint. Sie hat um mich geweint. Sie wusste... was es bedeutet. Wie mein Leben verlaufen würde. Ein gewaltiger Sturm tobte über das Land. Blitze erhellten den, mit schwarzen Wolken überzogenen, Nachthimmel, gefolgt von gewaltigem Donnern, das Menschen und Tiere aufschrecken ließ. Der Regen prasselte in Strömen auf die trockne Erde hinunter. Inu Yasha kauerte am Eingang der Höhle in der die Freunde, zum Schutz vor dem Unwetter, ihr Nachtlager aufgeschlagen hatten. Er hielt seine Schwert in der Hand, stets dazu bereit einen eventuellen Angreifer abzuwehren. Mit traurigen Augen beobachtete er das Gewitter das draußen tobte. Irgendwie passte es perfekt zu seiner Stimmung. Nicht das der Tag schlecht verlaufen wäre, nein ganz im Gegenteil, aber er fühlte sich einfach seit längerem schon nicht mehr wirklich wohl. Die vielen Erinnerungen aus seiner Kindheit ließen ihn einfach nicht zur Ruhe kommen. Er seufzte tief und ein erneutes Donnern hallte durch die Nacht. Der Hanyou horchte auf als er, ein aus der Höhle kommendes, Rascheln vernahm. Er drehte seinen Kopf in die Richtung und sah Kagome wie sie sich etwas aufrichtete. "Inu Yasha...?", fragte sie leise um die noch Schlafenden nicht zu wecken. "Alles in Ordnung, schlaf weiter", kam sofort die Antwort. Sie nickte stumm und kuschelte sich wieder in ihren Schlafsack. Das sie sobald wieder einschlafen konnte, glaubte sie allerdings nicht. Wenigstens spendeten das kleine Feuer und ihr Schlafsack etwas Wärme. Inu Yasha beobachte Kagome eine Weile. Seit geraumer Zeit schon machte er sich Gedanken um das Mädchen aus der Zukunft. Er wusste nicht so richtig was er von ihr halten sollte. Auf der einen Seite hatte er schon öfters mal das Gefühl, dass sie ihn hasste. Auf der anderen Seite hatte Kagome ihn stets als das anerkannt was er nunmal war, ein Halbdämon. Sie wollte nicht das er mithilfe des Shikon no Tama zu einem Menschen wurde und das unterschied sie so gewaltig von Kikyo. Er seufzte erneut und wollte gerade seinen Blick von Kagome abwenden als er bemerkte wie sie zusammenzuckte als es erneut donnerte. Ohne lange darüber nachzudenken, erhob er sich aus seiner sitzenden Position am Höhleneingang und ging zu ihr hinüber. Er setzte sich neben ihren Schlafplatz und Kagome richtete sich erneut auf, ein unsicheres Lächeln auf ihren Lippen. "Was ist los? Hast du Angst?", fragte der Halbdämon. Kagome nickte beschämt und rückte schutzsuchend etwas näher an Inu Yasha heran. Dieser ließ sie gewähren. "Wieso das? Hier bist du sicher", sagte er mit einem leicht beleidigtem Unterton in der Stimme. Immerhin hatte er das Nachtlager ausgesucht. Kagome legte ihren Kopf auf seine Schulter und lehnte sich an ihn (ich hoffe man kann es sich vorstellen ^^). "Ich weiß Inu Yasha... die Sache ist nur... als ich klein war, hat mich meine Mutter mal bei einem Gewitter allein zu Hause gelassen. Es war am Tag, also eigentlich nichts schlimmes, aber ich hatte fürchterliche Angst. Ich hab mich dann im Badezimmer unter einer Decke versteckt und darauf gehofft das es bald aufhören würde. Leider habe ich heute immer noch diese Angst vor Gewittern, obwohl damals ja nichts passiert ist." Inu Yasha sah sie mit einem nachdenklichen, etwas verwirrten Blick an. "Das ist doch nicht schlimm Kagome", erwiderte er. So richtig wusste er nichts darauf zu sagen. Sie kämpften jeden Tag gegen die gefährlichsten Dämonen und Kagome hatte Angst vor einem vergleichsweise lächerlichen Gewitter?! Der Hanyou hatte seinen Blick von Kagome abgewandt und schaute wieder gedankenverloren nach draußen, dies bemerkte Kagome natürlich. Sie überlegte ob sie ihn darauf ansprechen sollte. Schon seit längerer Zeit war er auffällig ruhig - zu ruhig. Irgendwas schien ihn etwas sehr zu beschäftigen, wenn sie nur wüsste was es war. "Inu Yasha?" Als der Halbdämon keine Reaktion zeigte fuhr sie einfach fort. "Was ist los? Du bist in letzter Zeit so seltsam." Seine Ohren zuckten, das verriet dem schwarzhaarigen Mädchen, dass sie seine Aufmerksamkeit hatte. Sie wartete einen Moment, aber Inu Yasha machte keine Anstalten etwas zu sagen. "Bedrückt dich irgendwas? Du kannst jederzeit mit mir darüber reden", fügte sie vorsichtig hinzu. Kagome lehnte nun nicht mehr an ihm, sondern versuchte ihm in die Augen zu schauen. Dies war allerdings nicht so einfach, da der Hanyou seinen Kopf sinken ließ und ihren Blick somit gekonnt auswich. "Es ist nichts", murmelte Inu Yasha. "Das glaub ich dir nicht. Du bist so ruhig in letzter Zeit. Wenn dich etwas so sehr bedrückt, dann... findest du nicht, dass es besser wäre darüber zu reden. Ich will nicht das es dir schlecht geht Inu Yasha." Seine Augen weiteten sich überrascht und er schaute kurz auf. Für einen kleinen Moment trafen sich seine gelben Augen mit den braunen von Kagome, bevor er in die entgegengesetzte Richtung blickte. Dieser kurze Moment allerdings hatte Kagome genügt um die Traurigkeit in seinen Augen zu erkennen. Sie wusste das nicht alles in Ordnung war, wie er es nur allzu gerne behauptete, aber wie brachte sie ihn dazu über seine Probleme zu sprechen. "Vertraust du mir nicht Inu Yasha?" "Doch, das tu ich", antwortete der Halbdämon schnell, aber kaum hörbar. "Dann erzähl es mir. Sag mir was dich seit Tagen, Wochen... so beschäftigt. Ich kann es nicht mit ansehen wie du dich quälst Inu Yasha." Ein Ruck ging durch Inu Yasha. Konnte er Kagome wirklich vertrauen? Was wenn sie ihn auslachen oder verletzen würde. Mit einem mehr als unsicheren Blick musterte er seine Kameradin. Sie lächelte ihn an - ein warmes, ehrliches Lächeln wie er es nur von Kagome kannte. "Okay... ich erzähl es dir, aber...", sein Blick schweifte zur Decke. Inu Yasha spürte wie Kagome aufmunternd eine Hand auf seine Schulter legte. "Ich werde keinem etwas davon sagen, versprochen." Inu Yasha nickte stumm, er hoffte das er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Disclaimer: Inuyasha gehört nicht mir, und ich verdiene mit dieser FF nach wie vor kein Geld ^^" Note: So~ lange lange ist es her, aber jetzt habe ich es endlich mal geschafft die Story weiterzuschreiben *stolz sei* Tja man soll es kaum glauben. Hoffe das mit den dritten Kapitel geht schneller. Als Entschuldigung für die Wartezeit ist Kapitel 2 immerhin doppelt so lang wie Kapitel 1 ^^ Feedback: immer her damit, ich nehme alles an. Am liebsten habe ich wirklich konstruktive Kritik . Schreibt ruhig auch mal auf, was euch an der Story nicht so gefällt. Danke schon mal im Voraus. Mein Dank für die Reviews geht an: Sandra2503 InuTaishou MikoKagome Kagome0815 Blutsuende Naleen Shippougirl Vielen vielen Dank auch an Jasmin, ohne dich hätte ich es wohl noch nicht geschafft weiterzuschreiben *knuffz* ---------------------------------- Chapter 2 Inuyasha zögerte. Er wusste einfach nicht wo und wie er am Besten beginnen sollte. Er spürte Kagome's Hand auf seiner Schulter. Prüfend sah er zu dem schwarzhaarigen Mädchen hinüber. Er konnte ihr vertrauen richtig? Sie hatte nicht die Absicht ihn zu verletzten. Ein aufmunterndes Lächeln ihrerseits bestätigte seinen Gedanken. Inuyasha atmete noch einmal tief durch, bevor er mit leiser, aber fester Stimme anfing zu erzählen. "Als ich klein war, haben meine Mutter und ich in einem kleinen Haus gewohnt. Es war etwas abgeschiedenen vom Dorf, aber mein Vater hat es für uns gebaut. So haben wir nie daran gedacht von dort wegzugehen. Von meinem Vater und auch von Sesshoumaru hatte ich bis dahin wenig gehört, nur das was meine Mutter ab und zu erzählte..." ~*~*~ Der kleine Hanyou spürte die bösen Blicke, die auf seiner Person hafteten, als er sich den Weg durchs Dorf bahnte. "Halbblut!" "Hanyou!" "Missgeburt!" "Wertlos!" Immer und immer wieder hallten die Worte durch die Straßen, wenn auch sehr leise und kaum verständlich. Aber sein guter Gehörsinn erlaubte es Inuyasha die Worte zu vernehmen. Er verstand es nicht. Es war zu viel für den jungen Inuyasha. Warum nur, warum nur mussten die Dorfbewohner ihn immer so gemeine Worte zurufen. Die Worte Halbblut und Hanyou kannte er nach wie vor nicht, auch wenn seine Mutter versucht hatte, sie ihm zu erklären. Aber an der Art wie die Leute, die diesen kleinen Ort belebten, sie aussprachen - mit solchem Hass in ihren Stimmen - wusste er, dass sie dazu gedacht waren, ihn zu verletzen. Inuyasha lief mit gesenktem Blick durch die Straßen. Seine kleinen Hände hielten schon fast krampfhaft einen braunen Tonkrug fest. Der Doktor hatte ihm den Krug gegeben. Bei den Gedanken an den jungen Mann mit den freundlichen Augen, huschte unwillkürlich ein Lächeln über sein Gesicht. Er mochte den Doktor. Er war neben seiner Mutter die einzige Person die jemals nett und freundlich zu ihm gewesen war. Die einzige Person aus diesen Ort, die nicht nur Verachtung und böse Worte für ihn übrig hatte. Das Lächeln verschwand von Inuyasha's Gesicht, als seine Gedanken zurück zu seiner Mutter wanderten. Seit mehreren Tagen lag sie krank im Bett, so war er losgezogen um Medizin für sie zu holen. Er mahnte sich selbst zur Eile, er durfte nicht noch unnötig mehr Zeit verlieren, seine Mutter sollte doch so schnell wie möglich wieder gesund werden. Ganz in Gedanken versunken, achtete Inuyasha nicht mehr auf den Weg und stieß prompt mit einem kräftigen Jungen zusammen. Inuyasha schaute auf. Seine gelben Augen trafen die braunen von Takezou. Der Hanyou musste schlucken, Takezou war kräftig und um einiges größer als er. Kein Typ mit dem man sich anlegen sollte. Hämisch grinsend sah der Junge zu Inuyasha hinunter. Sofort griff er nach einem der, mit weißen Fell bedeckten, Hundeohren. Der Hanyou schloss vor Schmerz die Augen. Der Griff war kräftig. Takezou wandte sich an zwei weitere Jungen, die neben ihm standen. "Schaut mal wen wir hier haben. Wenn das nicht unser kleines Halbblut ist." Höhnisches Gelächter war zu vernehmen. "Wo hast du denn deine Mami gelassen?" Er grinste den Hanyou frech an und bemerkte den Tonkrug, den Inuyasha fester den je umklammert hielt. "Na was haben wir denn da?" Als Inuyasha ihm keine Antwort gab, verpasste ihm Takezou einen Schlag in die Magengegend. So überrascht von den Schlag konnte sich Inuyasha nicht mehr dagegenstemmen und fiel auf den Boden. Mit der einen Hand hielt er sich seinen Bauch, mit der anderen den Krug. Einer der Jungs die Takezou immer dabei hatte, kam ein paar Schritte auf Inuyasha zu. Er war hochgewachsen, hatte eine schiefe Nase und trug einen Kimono der viel zu klein für ihn war, doch seinen Namen kannte Inuyasha nicht. Der Junge war vor der am Boden liegenden Gestalt angekommen. Er schaute hinunter zu der, durch die silbrigen Haare, gelben Augen und kleinen Hundeohren, so fremd erscheinende Kreatur. Inuyasha spürte wie etwas feuchtes auf seinem Gesicht landete. Schon wieder hatten sie ihn angespuckt. Erneut konnte er höhnisches Gelächter vernehmen. Nur mit Mühe hielt er seine Tränen noch zurück. Mit aller Macht versuchte er stark zu sein, wie es ihm seine Mutter gesagt hatte. Doch bei den Gemeinheiten der anderen fiel ihm das nicht gerade leicht. Inuyasha wünschte sich nach Hause, weg... weit weg von diesem Dorf, in die Arme seiner Mutter. Schnell wurde er allerdings wieder aus seinen Gedanken gerissen. Er spürte wie durch einen Tritt der Krug aus seinen Händen glitt und von ihm wegrollte. Inuyasha versuchte ihn festzuhalten, aber es gelang ihm nicht. Verzweifelt rappelte sich der junge Hanyou halbwegs auf und eilte den Krug auf allen Vieren hinterher. Die Medizin, er durfte sie nicht verschütten. Doch schon auf halben Wege wurde er aufgehalten als ihn ein Tritt in seinen Rücken wieder auf den Boden zwang. Der Fuß von Takezou ruhte auf seinen schmalen Rücken. Erneut versuchte Inuyasha aufzustehen, doch Takezou hinderte ihn daran. "Aber aber Hündchen, wer wird denn weglaufen wollen", tadelte ihn der kräftige Junge. Inuyasha knurrte leise, doch auch das würde nichts an seiner Situation ändern. Er hasste es, er hasste es den Jungs aus den Dorf so hilflos ausgeliefert zu sein. Der dritte im Bunde, ein junge von kleinen Wuchs, hob indes den Tonkrug auf. Er öffnete ihn und schaute neugierig hinein. "Und?", fragte Takezou ungeduldig, "ist etwas brauchbares drin?" Der kleine Junge brachte kopfschüttelnd den Krug hinüber zu seinen Chef. "Nur Medizin", war seine knappe Antwort. Sichtlich enttäuscht nahm Takezou ihn den Krug aus den Händen und ließ nun auch von Inuyasha ab. Der Hanyou rappelte sich auf und streckte seine Hände den kräftigen Jungen entgegen. "Das ist Medizin für meine Mutter. Gib ihn mir wieder." Seine Stimme war so auffordernd gewesen, dass es die drei Jungs etwas in Erstaunen versetzte. Ein Grinsen breitete sich über das Gesicht von Takezou aus. Ohne Vorwarnung lies er den Tonkrug fallen. Inuyasha versuchte noch ihn aufzufangen, aber genau in diesen Moment zerschellte der Krug auch schon auf den Boden. Die dunkle Flüssigkeit vermischte sich mit Tränen, bevor sie in den Boden einsickerte. Es waren Tränen der Wut. Ohne richtig zu wissen was er tat - seinen mehr und mehr aufkommenden Zorn blind folgend, stürmte Inuyasha auf Takezou los und stieß den Anführer der Dorfkids zu Boden. Die Gesichter von Takezou und den beiden anderen Jungs waren gezeichnet von Überraschung und Verwirrung, doch schnell fing sich der kräftige Junge wieder. Er schnappte sich eine der Scherben und ging auf Inuyasha zu. Noch bevor der Hanyou reagieren konnte, zierte ein tiefer langer Kratzer seine linke Wange. Inuyasha's kleine Hand tastete nach der Wunde. Die Unachtsamkeit nutzte Takezou um ihn hart zu Boden zu befördern. Nachdem er Inuyasha noch zwei Tritte in die Rippen versetzt hatte, verschwand er mit den beiden Jungs. "Wag dich nie wieder hierher." Die letzten Worte von Takezou hallten Inuyasha im Ohr als er auf den Trampelpfad reglos liegen blieb. Jeder einzelne Knochen in seinen Körper schien zu schmerzen, trotzdem setzte Inuyasha seinen Weg tapfer fort. Tränen rannen ihn über sein dreckiges Gesicht. Tränen der Wut und der Verzweiflung. Er war wütend auf sich selbst, dass er sich nicht gegen Takezou und die Jungs wehren konnte, immer und immer wieder machten sie ihn fertig. Mit einem Ärmel seines Haori rieb er sich über die Augen. Krampfhaft versuchte Inuyasha die nicht aufhören wollenden Tränen zu unterdrücken. Er wollte nicht, dass seine Mutter ihn wienen sah. Nicht nachdem sie so krank war und er ihr noch nicht einmal Medizin mitbringen konnte. Schon bald hatte er die kleine Hütte erreicht, die er zusammen mit seiner Mutter bewohnte. Wenigstens hier hatten sie ihre Ruhe. Nur selten wagten sich Menschen hierher, da die Hütte abseits der Wege war. "Tadaima", rief Inuyasha und versuchte fröhlich zu klingen, als er die Hütte betrat. "Okaeri nasai", antwortete seine Mutter schwach aus einer Ecke des Zimmers, in der sich ihr Schlaflager befand. Mit leisen Schritten eilte Inuyasha hinüber zu ihr. Er drückte sich an sie, schutzsuchend, nach den Strapazen des heutigen Tages. Der kleine runzelte nachdenklich die Stirn als er bemerkte wie warm seine Mutter war, das Fieber hatte immer noch nicht nachgelassen. Inuyasha setzte sich neben sie und starrte beschämt auf den Boden. Was sollte er ihr wegen der Medizin sagen? Seine Mutter beachtete ihn eingehend. Die Kleidung ihres Sohnes war an manchen Stellen zerissen. Dreckspuren und ein langer Kratzer zierten sein Gesicht. Sie brauchte nicht zu fragen, sie konnte erahnen was wieder passiert war. Es tat ihr weh ihren Kleinen so zu sehen. Warum konnte er nur nicht aufwachsen wie ein normales Kind. Was konnte Inuyasha dafür das er so anders war? Die leise Stimme ihres Sohnes unterbrach ihre Gedanken. "Es tut mir Leid Mama... ich... der Krug mit der Medizin ist mir kaputt gegangen." Den Kopf hielt Inuyasha weiterhin gesenkt. Er wartete auf Schelte von seiner Mutter, aber die blieb aus. "Der Doktor hat gesagt er kommt morgen um nach dir zu sehen", sagte Inuyasha schnell. Hoffentlich würde diese Nachricht seine Mutter wenigstens etwas aufheitern. Sie strich ihrem Sohn zärtlich über den Kopf. "Das ist gut mein Kleiner." Einen Moment zögerte, doch dann rang sie sich doch zu der Frage durch: "Willst du mir nicht erzählen was im Dorf vorgefallen ist?" Inuyasha spürte wie seine Tränen zurückkehrten. Er schmiegte sich an seine Mutter, die ihm sanft und beruhigend durch die Haare strich. "Mama...", Inuyasha hob seinen Kopf um sie anzusehen. "Was ist ein Hanyou?" Ein trauriges Lächeln huschte über ihre, durch die Krankheit geschwächten, Gesichtszüge. "Ein Hanyou, so wie du es bist, ist etwas ganz besonderes mein kleiner Inuyasha." Sie tappte ihn auf die Nase. Inuyasha schien mit der Antwort nicht zufrieden zu sein. "Aber, wenn ich etwas besonderes bin, warum sind dann die Dorfbewohner so böse zu mir? Warum will keiner der anderen Kinder mit mir spielen?" Seiner Mutter schmerzte es innerlich jedes Mal, wenn ihr gerade mal sechsjähriger Sohn solche Fragen stellte. Was hat dieses Kind nur getan, um unter diesen Umständen aufzuwachsen, die Frage wollte nicht aus ihrem Kopf weichen. Niemanden hat er je verletzt, niemanden Kummer gebracht. Sie schloss den Kleinen fester in ihre Arme als sie antwortete: "Weißt du, sie wollen lieber unter ihresgleichen bleiben. Sie haben Angst vor allem was besonders ist, Inuyasha." Sie zögerte einen Moment bevor sie fortfuhr. "Eines Tages wirst du ganz wunderbare Freunde haben mein Sohn. Freunde, die dich schätzen werden für was du bist und die dir in guten und schlechten Zeiten beistehen werden." Inuyasha's Gesicht hellte sich auf. Wenn das seine Mutter sagte, dann musste es wahr sein. Er konnte kaum den Tag erwarten an dem er diese Freunde treffen würde. Seine Mutter strich ihm durch die silbrigen Haare und summte leise ein Lied. Der Hanyou schloss die Augen und schlief mit den Gedanken an seine zukünftigen Freunde ein. ~*~*~ Inuyasha stoppte in seiner Erzählung und lies die Blicke über seine schlafenden Kampfkameraden gleiten. Sango, Kirara, Shippou, Miroku - wie recht seine Mutter doch gehabt hatte. Sein Blick fiel auf Kagome, die die ganze Zeit über schweigend neben ihm gesessen und ihm zugehört hatte. Freundlich lächelte sie ihn an. Wie recht seine Mutter doch gehabt hatte, ging es ihm ein zweites Mal durch den Kopf. Es hatte lange gedauert, aber mittlerweile hatte er Menschen gefunden die ihm viel bedeuteten und vor allem, denen er etwas bedeutete. "Erzähl weiter", bittete Kagome. Sie war gespannt darauf noch mehr zu erfahren, auch wenn Inuyasha's Erinnerungen an seine Kindheit bis jetzt ziemlich grausam waren. Doch da er selten so offen war, wollte sie es ein bisschen ausnutzen, auch um ihn in Zukunft besser verstehen zu können. Inuyasha zögerte. Gedankenverloren schaute er nach draußen in den Regen, ganz so als hoffte er dort eine Antwort auf seinen inneren Zwiespalt zu finden. Weitererzählen - weitererzählen würde heißen, Kagome vom Tod seiner Mutter und den vielen Jahren von Wanderschaft und Verfolgung zu berrichten. Etwas, was er nicht unbedingt wollte. Plötzlich spürte er Kagome's warme Hand, die sich um die seine schloss. Überrascht schaute er sie an, wandte dann seinen Blick aber schnell wieder ab. "Ne?!", vernahm er Kagome's Stimme. "Was ist mit deiner Mutter passiert? Ist sie wieder gesund geworden Inuyasha." Kagome kannte die Antwort auf ihre Frage bereits, aber sie wollte ihren Freund dazu bewegen seine Erzählung fortzuführen. Fast unmerklich schüttelte Inuyasha den Kopf. Seine Stimme war, wie schon zu Beginn, sehr leise als er sprach. Kagome hatte Mühe ihn zu verstehen. "Nein... sie ist nicht gesund geworden. Sie starb am darauffolgenden Tag." Inuyasha machte noch ein weiteres Mal eine kurze Pause, bevor er mit fester Stimme fortfuhr. ---------------------------------- Japanische Wörter: Tadaima - Ich bin wieder zu Hause (sagt man, wenn man sein eigenes Haus betritt) Okaeri nasai - Willkommen zurück (Antwort auf "tadaima") Bitte das reviewen nicht vergessen!!! Dankeschön ^^ Disclaimer: Inuyashatachi gehört nicht mir, (warum eigentlich nicht???) und ich verdiene mit dieser FF keinen Cent. Note: Dieses Mal schon eine wesentlich kürzere Wartezeit was? Muss dazu sagen ich habe nen großen Teil inner Schule geschrieben (bitte nicht nachmachen), hatte also keine Musik zum Schreiben ;_; Hoffe Kapitel 3 gefällt euch trotzdem ^^ Feedback: Nach wie vor gern. Bitte auch Kritik. Dankeschön schon mal im Voraus. Ein Dank geht auch an die Reviewer des 2. Kapitels ^^ Shippougirl Xell Kagome0815 TiniChan Niny-chan Sandra2503 Naleen InuTaishou colour White_Wolf Ich habe mich echt über eure Kommis gefreut. Nun aber zur Story: ---------------------------------- Als die Sonne ihre warmen Strahlen durch das kleine Fenster des Hauses schickte und seine Nase kitzelte, wachte Inuyasha auf. Verschlafen rieb er sich die Augen. Erst wollte er aufstehen, als er aber sah, dass seine Mutter noch schlief, machte er keine Anstalten mehr ihre Seite zu verlassen. Ganz im Gegenteil, er kuschelte sich an sie und genoss ihre Nähe. Minuten vergingen, doch dann spürte der kleine Hanyou das etwas nicht in Ordnung war. Seine Mutter strahlte nicht die Wärme aus, wie es für sie üblich war. Seine kleine Hand fand den Weg zu ihrer Stirn. Kalt - eiskalt, nichts war mehr von dem Fieber zu spüren, dass noch am Abend davor ihren Körper glühen lies. Der irritierte Ausdruck von Inuyasha's Gesicht, wich Panik. Nein, es konnte nicht sein. Sanft legte er seinen Kopf auf die Brust seiner Mutter. Während er mit dem linken Ohr angestrengt lauschte, zuckte sein rechtes Ohr voller Nervosität. Inuyasha verharrte so einige Minuten, obwohl er schon nach wenigen Sekunden sicher war, dass das Herz seiner Mutter nicht mehr schlug, doch er wollte es nicht wahr haben. Heiße Tränen stiegen in seine Augen auf. Es dauerte nicht lange, da bahnten sie sich ihren Weg über das blasse Gesicht des Halbdämon, aber es kümmerte ihn nicht im Geringsten. Keiner konnte seine Tränen sehen. Inuyasha schluchzte leise. Sanft, und doch mit Nachdruck rüttelte er seine Mutter an den Schultern. Inständig hoffte er, dass sie ihre Augen wieder öffnen würde, ihr Herz wieder zu schlagen begann, das sie immer noch schlief oder er nur einen diesen Alpträume hatte. Doch nichts geschah. "Mama...", Inuyasha's Stimme erstickte fast unter seinen Schluchzen und den Tränen. "Bitte Mama... wach auf." Fast schon flehend wiederholte er die Worte immer und immer wieder, aber es nutzte alles nichts. Inuyasha schmiegte sich an sie. Die Tränen liefen ihm übers Gesicht, sie wollten einfach nicht aufhören. Der kleine Hanyou vergrub sein Gesicht in den Kleidern seiner Mutter. "Mama, bitte wach wieder auf. Lass mich nicht allein." Seine Stimme war leise, hatte jegliche Lebensenergie verloren. Wieso lies sie ihn allein? Was sollte er denn jetzt ohne sie machen? Inuyasha's Ohren zuckten, als er Schritte von außerhalb vernahm. Es klopfte aber er hatte nicht die Kraft aufzustehen. Er blieb neben seiner Mutter liegen, klammerte sich an sie, immer noch hoffend das dies alles nur ein böser Träum sei. Der Vorhang wurde beiseite geschoben und eine vertraute Person trat ein. Der Doktor ging einige Schritte, bevor er sich neben der Schlafstätte von Inuyasha und seiner Mutter kniete. Sofort hatte er die seltsame Atmosphäre im Raum gespürt. Zärtlich strich er Inuyasha über sein silbriges Haar, auch um sicher zu gehen, dass er seine Aufmerksamkeit hatte. "Wie geht's deiner Mutter denn?", fragte Miyazawa freundlich. Genau in diesem Moment sah Inuyasha auf. Immer noch liefen ihm die Tränen über die Wange und sein Blick war so traurig und verzweifelt, dass dem Miyazawa im Herzen wehtat. "Sie ist tot", stammelte Inuyasha unter den aufkommenden Schluchzern. Schock zeichnete sich auf dem Gesicht des jungen Arztes ab und sein Gesichtsausdruck änderte sich kaum, als er den Puls der Frau gefühlt hatte. Trauer und Schock rangen um die Vorherrschaft in seinen Augen. Tröstend schloss er den kleinen Hanyou in die Arme, strich ihm erneut über seine silbrigen Haare. Warum musste es auch ausgerechnet seine Mutter treffen. Reichte es nicht schon, dass der Kleine keinen Vater mehr hatte und von den Dorfbewohnern so gehasst wurde? Musste Inuyasha nun auch noch dieses Schicksal zu Teil werden? Unbewusst realisierte Miyazawa bereits jetzt, was es für Inuyasha bedeuten würde. Da er keinen mehr hatte der ihn beschützen konnte, würden sich die Dorfbewohner wohl nun nicht mehr zurückhalten. Er wusste zwar, dass Inuyasha's Mutter körperlich nicht stark gewesen war, aber doch war sie eine Art Respektperson gewesen. Die Dorfbewohner ärgerten und schlugen den Jungen zwar, aber in den wenigen Monaten die er bereits hier wohnte, hatten sie Inuyasha nie schwere Verletzungen zugeführt. Auch wenn die Leute es nicht zugaben, sie hatten Angst. Angst davor, dass seine Mutter noch in Verbindung zu irgendwelchen Youkais stand, aber jetzt... Das Schluchzen des kleinen Hanyou riss ihn aus seinen Gedanken. Sanft strich er Inuyasha über die Haare, sprach tröstende Worte, bis sich der Junge einigermaßen beruhigt hatte. Inuyasha löste sich aus der Umarmung und wischte sich mit dem Ärmel seines roten Haori über das Gesicht, um die Tränenspuren verschwinden zu lassen. Die Stimme des Doktors trat an sein Ohr. "Wie wärs wenn du mit ins Dorf kommst? Du kannst doch schlecht alleine hier bleiben." Einladend hielt Miyazawa Inuyasha eine Hand entgegen. Der Kleine sah ihn zögernd an, bevor er nach der Hand griff. Doch sobald er die Hand des Doktors ergriffen hatte, fielen ihm die Worte von Takezou und seinen beiden Kumpels wieder ein. Wag dich nie wieder hierher, echotet es durch seinen Kopf. Für einen Moment wollte er seine Hand wieder zurückziehen, aber der Griff des Doktors war zu fest. Miyazawa sah ihn fragend an. "Was ist Inuyasha?" Der Blick des Hanyous wanderte auf den Boden. "Ich möchte nicht ins Dorf", sagte er leise. Miyazawa lächelte ihn freundlich an, auch wenn es Inuyasha nicht sehen konnte. "Sie werden dir nichts tun Inuyasha. Ich pass auf dich auf." Für einen Moment wollte Inuyasha ihm glauben, doch als Takezou's hämisch grinsendes Gesicht vor seinem geistigen Auge auftauchte, belehrte er sich eines besseren. Nein, der Doktor konnte ihn nicht vor den Gemeinheiten von Takezou und den anderen Jungs beschützen - noch nicht einmal seine Mutter hatte das gekonnt. "Ich möchte nicht ins Dorf", wiederholte der Kleine, hoffend, dass seine Worte dieses Mal ein offenes Ohr finden würden. Ein leises Seufzen bahnte sich den Weg über Miyazawa's Lippen. Er spürte Inuyasha's Angst, aber er konnte ihn doch nicht sich selbst überlassen. "Du kannst hier nicht alleine leben, dafür bist du viel zu klein." Mit diesen Worten stand der Doktor auf. Unwillkürlich zog er Inuyasha dabei auf die Füße. Langsam ging er los und Inuyasha folgte ihm. Immer noch hielt er seine Hand. Der kleine Hanyou hatte nicht die Kraft und auch nicht den Willen sich zu widersetzen. Schnell war das seltsame Paar auf dem Weg angekommen, der zum Dorf führte. Es dauerte auch gar nicht lange bis sie die ersten Menschen entdeckten. Die zwei Männer hatten sich auf einen Baumstumpf niedergelassen, die zu einem Bündel zusammengeschnürten Äste und Zweige lagen neben ihnen auf den Boden. Wahrscheinlich waren sie im Wald gewesen um Holz für den bevorstehenden Winter zu sammel und legten nun seit dem Morgen ihre erste Pause ein. Die Arbeit auf dem Land war hart. Inuyasha verlangsamte sofort seinen Schritt als die beiden Männer in Sichtweite kamen. Miyazawa bemerkte dies und lächelte ihn ermutigend an. "Du brauchst keine Angst zu haben", flüsterte er, wissend das es Inuyasha durch sein gutes Gehör verstehen konnte. Inuyasha nickte, allerdings mehr um sich selbst Mut zu machen. Richtig, er war nicht allein. Der Griff um Miyazawa's Hand kräftigte sich. Sie würden es nicht wagen ihm etwas zu tun. Doch trotz dieses Gedanken machte sich der Wunsch, zu Hause bei seiner Mutter zu sein, in ihm breit. "Miyazawa-sensei", erklang eine Stimme, "was macht der Hanyou bei euch?" Die Holzfäller musterten erst den jungen Doktor, dann Inuyasha mit einer Mischung aus Erstaunen und tiefer Abscheu. Inuyasha spürte die feindseligen Blicke der Beiden. Am liebsten hätte er sich in irgend ein Loch verkrochen um ihnen zu entgehen. Miyazawa fing indes an von den Vorkommnissen zu erzählen. Auf kurz oder lang würden es die Dorfbewohner sowieso rausfinden, warum also erst groß ein Geheimnis daraus machen? Die Holzfäller nickten bestätigend und verstehend als sie seiner Erzählung lauschten, doch noch immer lasteten ihre Blicke auf dem kleinen Hanyou. Ängstlich versteckte sich Inuyasha hinter dem rechten Bein des Doktors, er hoffte inständig dort wenigstens etwas Schutz zu finden. "Darum werde ich Inuyasha mit zu mir nehmen", schloss Miyazawa seine Erzählung ab. Beruhigend legte er dem Hanyou seine Hand auf den Kopf. Er hoffte ihm so wenigstens ein bisschen seiner Angst zu nehmen. Die tiefstehende Sonne tauchte das Dorf in ein warmes, orangefarbenes Licht. Inuyasha stand am Fenster und beobachtete das geschäftige Treiben außerhalb des Hauses. Noch nie zuvor war er so lange an diesem Ort gewesen. Nach einer Weile ging er hinüber zu Miyazawa. Dieser hatte Schüsseln und Kräuter um sich herum ausgebreitet und war dabei Medizin zu mischen. Inuyasha hockte sich neben ihn und schaute ihm interessiert dabei zu. Miyazawa lächelte ihm zu und strich ihm ein paar Mal über den Kopf, bevor er sich wieder seiner Arbeit widmete. Ein Klopfen lies die Beiden aufschauen. Miyazawa runzelte die Stirn, er konnte sich nicht vorstellen, wer jetzt um diese Zeit noch etwas von ihm wollte. Er ging zur Tür und unterhielt sich mit einer Frau aus dem Dorf. Inuyasha sah mit gemischten Gefühlen zu den Beiden hinüber. Angestrengt versuchte er das Gesagte zu verstehen, aber die Stimmen waren zu undeutlich und leise. Die Angst stieg wieder in ihm hoch. Nach wie vor fühlte er sich hier nicht sicher. Miyazawa kehrte zu Inuyasha an die Feuerstelle zurück. Der Hanyou schaute ihn mit großen gelben Augen fragend an. "Ich muss noch mal weg Inuyasha, es tut mir Leid", informierte er den Kleinen. "Du kannst ruhig schon schlafen gehen wenn du müde wirst, es kann nämlich eine Weile dauern." Inuyasha's Blick senkte sich enttäuscht. Er wollte diesen Abend und die Nacht nicht alleine verbringen. Miyazawa sammelte einige Kräuter und kleine Krüge zusammen. Er tätschelte Inuyasha zum Abschied auf den Kopf, doch als er gehen wollte, hielt Inuyasha ihn plötzlich am Ärmel fest. Der Hanyou sah ihn bittend, fast schon flehend an. "Geh nicht Sensei..." Wieder schenkte ihm Miyazawa ein warmes Lächeln. "Ich muss gehen Inuyasha, aber ich werde mich beeilen, versprochen." Sanft löste er die kleine Hand von seinem Ärmel. Er drückte ihm eine geschnitzte Holzfigur in die Hand. Inuyasha schaute auf die Figur, dann wieder auf den Doktor. "Die wird auf dich aufpassen", erklärte er dem Kleinen. Der Hanyou nickte und betrachtete die Figur in seinen Händen, als er wieder aufschaute, war Miyazawa schon aus dem Haus verschwunden. Er eilte ans Fenster und schaute ihm hinterher. "Allein", murmelte Inuyasha und strich gedankenverloren über das helle Holz der kleinen Figur. Er musste wieder an seine Mutter denken und wie sie ihm abends so oft Geschichten erzählt hatte. "Mama" heiße Tränen kullerten über seine Wangen auf seinen Haori. Sie färbten den Stoff dunkelrot als sie mit ihm in Berührung kamen. Inuyasha bemühte sich seine Tränen zu stoppen, aber es gelang ihm nicht. Plötzlich hörte er Stimmen von draußen. Sie kamen immer und immer näher. Ängstlich blickte er aus dem Fenster. Schatten tanzten im roten Fackelschein auf und ab. Inuyasha wich vom Fenster zurück. Mit weit aufgerissenen Augen lief er rückwärts, stieß dabei einige Schälchen um die noch auf den Boden standen und kam schließlich an einer Wand zum Stehen. Seine Gedanken rasten, die Dorfbewohner - mit Sicherheit waren sie hier um ihn quälen. Was würden sie wohl alles mit ihm anstellen, wenn sie ihn gefunden hatten? "Was soll ich nur tun?" Wegrennen - ja wegrennen war eine Möglichkeit, wahrscheinlich auch die Einzigste. Inuyasha schlich zu einem Fenster auf der anderen Seite des Hauses und kletterte hinaus. Im fahlen Licht des Mondes rannte er in den Wald hinein, so schnell ihn seine Beine trugen, doch einige Dorfbewohner hatten ihn bemerkt und folgten ihm. Da sie längere Beine hatten, holten sie ihn bald ein. Schnell versteckte sich Inuyasha im Gebüsch.. Mit seinen gelben Augen beobachtete er die Fackeln. "Komm raus Hanyou!" "Wo steckst du Halbblut? Wir haben was mit dir zu bereden." Ein Lachen war zu hören und Inuyasha lief es eiskalt den Rücken hinunter. "Du hast deine Mutter sterben lassen." Nein, wollte Inuyasha rufen um ihnen zu widersprechen, aber die Tränen erstickten seine Stimme. "Solche wie dich wollen wir nicht bei uns im Dorf." "Verschwinde!" Als die Fackeln wieder näher kamen, rannte Inuyasha weiter. Die Tränen liefen ihn über das Gesicht. Sein Blickfeld verschwamm und auch die Dunkelheit machte es dem Hanyou nicht gerade leichter den Weg zu erkennen. Immer wieder stolperte er. Inuyasha geriet außer Atem. Er schaute nach hinten um zu sehen ob er seine Verfolger abgeschüttelt hatte. Plötzlich lief er gegen einen Widerstand und fiel nach hinten zu Boden. "Na wen haben wir denn hier?" Eine Gruppe von Dorfbewohnern schaute auf Inuyasha hinab. Nur im Fackelschein sahen ihre Gesichter noch hasserfüllter aus als sonst. "Wegen dir ist deine Mutter gestorben." Inuyasha erkannte die Stimme sofort, sie gehörte keinen anderen als Takezou. "Verschwinde aus unserem Dorf." Der Hanyou zuckte zusammen als er am Kopf von einem Stein getroffen wurde. Blut lief über seine Stirn. Ungläubig fasste er sich an die Wunde, aber genau in diesem Moment kamen weitere Steine und Stöcke auf ihn zugeflogen. Inuyasha kroch rückwärts, rappelte sich dann auf und rannte in die entgegengesetzte Richtung davon. Er wollte nur eins, weg von diesen Leuten und das so schnell wie möglich. Jeder Schritt schmerzte und doch schleppte er sich bis zu einer kleinen Höhle. Dort lies er sich nieder und begutachtete seine Wunden. Einige waren ziemlich tief und bluteten stark, doch er wusste das sie bald verheilen würden. "Inuyasha... Wo bist du?" Die Ohren des Gerufenen zuckten als er die vertraute Stimme vernahm. Der Doktor, er suchte also nach ihm. Inuyasha wollte zu ihm gehen, doch seine Angst vor den anderen Dorfbewohnern hielt ihn zurück. Der Doktor konnte ihn nicht beschützen, das wusste der Hanyou.Er wäre zwar gerne bei ihm geblieben, aber wahrscheinlich war es besser, wenn er sich hier im Dorf nicht mehr blicken lies. Immer noch hallte die Stimme von Miyazawa durch den Wald, die seinen Namen rief. "Sensei" Inuyasha's Stimme glich einen leisen Wimmern. Seltsamerweise fiel es ihm unglaublich schwer die Höhle nicht zu verlassen, auch wenn er eigentlich nicht in das Dorf zurückkehren wollte. Der Hanyou hielt sich die Ohren zu, doch er konnte weiterhin die Rufe aus dem Wald vernehmen. Erst weit nach Mitternacht erkannte Inuyasha mit großer Erleichterung, dass sich die Fackeln und die Stimmen entfernten. Sie hatten es also endlich aufgegeben nach ihm zu suchen. Er lehnte sich zurück an die Höhlenwand und es dauerte nicht lange da fielen ihm die schweren Augenlider zu. Vor Erschöpfung schlief er schließlich ein. ~*~*~ Inuyasha schloss mit einem Seufzen seine Erzählung. "Tja und ab diesen Zeitpunkt war ich auf mich allein gestellt." Seine Worte klangen bitter. Kagome sah ihn lange an. Mitleid spiegelte sich auf ihren Gesicht wieder, Mitleid und Unverständnis. Wie konnte man einen Kind so etwas nur antun. Dazu hatten sie kein Recht gehabt. Sie schmiegte sich an ihn und hoffte so wenigstens etwas der Schmerzen zu lindern die er ertragen musste. Inuyasha lächelte gequält. Er sah wieder nach draußen in den Regen. "Ne" Kagome's Stimme klang unsicher, doch eine Frage ging ihr nicht aus dem Kopf. Sie musste sie einfach stellen. "Hast du diese Figur noch?" Inuyasha's Ohren zuckten. Anstatt zu antworten, zog er ein kleines Etwas hervor und hielt es Kagome entgegen. Das schwarzhaarige Mädchen nahm die Figur entgegen und betrachtete sie nachdenklich. Das Holz war verfärbt und stark abgegriffen und doch stand sie symbolisch für die Hoffnung auf ein besseres Leben, die Inuyasha noch heute hatte. Auch wenn es der Hanyou nicht zugab, so sehnte er sich doch nach Ruhe, Geborgenheit und vor allem Verständnis. Kagome gab ihm die Figur wieder. "Also hat sie dich beschützt?" Inuyasha nahm sie entgegen und konnte den Blick nicht von ihr wenden, als er Kagome antwortete. "Ich denke schon." Schweigen legte sich über das Nachtlager der Kameraden, bis für das Mädchen aus der Zukunft die Stille fast unerträglich wurde. "Magst du weitererzählen?" Ihre Stimme war freundlich und doch schwang ein auffordernder Ton mit. Der Hanyou schüttelte den Kopf. Viel hatte er erzählt und damit einige der alten Wunden geöffnet, von denen er längst dachte, dass sie verheilt waren. Doch auch wenn er es nicht zugeben wollte, es war auch ein gutes Gefühl zu wissen das dort jemand war der sich für seine Geschichte interessiert. Dem er genug bedeutete, damit er gehört wurde und irgendwie tat es ihm auch gut über die Dinge zu sprechen die seine Seele so belasteten. "Geh jetzt schlafen Kagome. Das Gewitter hat längst aufgehört." Kagome nickte, sie war etwas enttäuscht, lies es sich aber nicht anmerken. Unmöglich konnte sie von Inuyasha verlangen, dass er weitererzählte. Sie kuschelte sich in ihren Schlafsack und dachte mit geschlossenen Augen über diese Nacht nach. "Morgen", flüsterte Inuyasha und schloss dann ebenfalls die Augen. ---------------------------------- Japanische Wörter: -sensei - Anrede für Ärzte, Lehrer etc. Disclaimer: Nach wie vor nicht meine eigenen Charaktere. Feedback: Immer her damit, ich freu mich drüber. Für meinen Bruder für die tatkräftige Unterstützung. Du weißt ja was gemeint ist *knuddel* ^_~ Vielen Dank an meine Reviewer: Niny-Chan Naleen InuTaishou Sandra2503 TiniChan Kagome0815 Colour Shippougirl Aikyoo-chan IHEL ^^ *auch mal knuddelz* Viel Spaß beim nächsten Kapitel: ---------------------------------- Besorgt lies Miroku seinen Blick zwischen Inuyasha und Kagome hin und her wandern. Ein Seufzer entfloh seinem Mund, als er seine Freunde ansah. "Doushita no Houshi-sama?", Sango's fragende Stimme drang an sein Ohr. Erneut seufzte der junge Mönch, doch dann wandte er sich der Dämonenjägerin zu, die neben ihn lief. "Sag mir das ich mich täusche, aber ist Inuyasha heute nicht noch distanzierter als sonst?" Ihr Blick wanderte zu ihrem gemeinsamen Freund, dann wieder zurück zu Miroku. "Ich glaube du hast recht." Sie drehte sich um und warf einen kurzen Blick auf Kagome. "Und Kagome-chan ist heute auch ziemlich ruhig." Der kleine Fuchsdämon, der auf Miroku's Schulter saß schaute sie fragend an. Sein Blick verfinsterte sich etwas. "Inuyasha no baka!", murmelte er verächtlich vor sich hin. Die Ohren des Halbdämons zuckten als er diese Art von Beschimpfung vernahm, doch ansonsten zeigte er keinerlei Reaktion. Shippou verkreuzte die Arme vor seiner Brust und nickte wissend. "Garantiert hat er sich wieder mit Kagome gestritten." Mit halbgeöffneten Augen schaute er zu der jungen Miko, die einige Schritte hinter ihnen lief, "und nun muss sie wieder leiden. Inuyasha no baka!" Verstehend schlug Sango mit der Faust in ihre Hand. "Jetzt wo du es sagst Shippou, da ist bestimmt gestern Nacht etwas passiert. Die beiden sind seit heute früh so seltsam." Der kleine Fuchsdämon nickte erneut. "Genau, genau... sicher ist Inuyasha wieder losgezogen um Kikyou zu sehen, meint ihr nicht auch?" Abwechselnd sah er Miroku und Sango an. Inuyasha seufzte leise, während seine Kameraden immer noch über mögliche Streitursachen spekulierten. Manchmal konnten sie echt furchtbar sein. Außerdem war es ja nicht so das sie sich gestritten hatten. Schweren Herzens dachte er an die letzte Nacht zurück und unwillkürlich an alles was er Kagome erzählt hatte. Wie konnte er nur so dumm gewesen sein. Im Stillen hatte er sich geschworen niemanden an seinem Schicksal teilnehmen zu lassen und schon gar nicht ein Menschenmädchen. Zwar kannte er Kagome doch mittlerweile einigermaßen, doch trotz allem war Inuyasha sich nicht sicher, ob sie sein Geheimnis für sich behalten konnte. Sie hatte ja die Eigenschaft ihre gesamten Probleme und Erlebnisse mit Sango zu diskutieren. Dennoch wollte er ihr glauben, ihr vertrauen, aber das fiel nach den ganzen Jahren der Einsamkeit schwer und so rangen Vertrauen und Misstrauen in seinem Geist um die Vorherrschaft. Gekonnt sprang Shippou auf die Schulter der schwarzhaarigen Miko. "Ne Kagome?! Worüber habt ihr euch gestritten? Was hat dir dieser Idiot schon wieder angetan?" Schlagartig wurden Inuyasha's Gedanken aus ihrem inneren Zwiespalt gerissen. Zum einen Teil wegen der Beleidigung, die er sich nun schon zum dritten Mal innerhalb weniger Minuten anhören musste, zum anderen aber auch wegen der Fragestellung an sich. Warum musste dieses Kind auch immer so neugierig sein? Das Gesicht des Hanyous wurde blass. Ein ängstliches Bangen spiegelte sich in seinen gelben Augen wieder. Er wagte es sich nicht nach hinten zu seinen Freunden zu schauen. Aber sie würde es nicht verraten oder? Überrascht sah Kagome den jungen Kitsune an. Sie war so sehr mit ihren Gedanken beschäftigt gewesen, dass sie nicht auf ihre Freunde geachtet hatte. Nur im Gegensatz zu Inuyasha hatte sie die vorangegangene Unterhaltung in keinster Weise verfolgt. Sie zwang sich zu einem Lächeln, war sich aber im gleichen Moment sicher, dass ihre Freunde sofort erkennen würden, wie falsch es war. Shippou sah sie mit großen Augen an, immer noch wartete er auf eine Antwort. "Ich weiß nicht was du meinst Shippou-chan. Wir haben uns nicht gestritten." Sango verringerte den Abstand zwischen ihnen um ein paar Schritte. "Wir haben uns nur Sorgen um dich gemacht Kagome-chan. Du bist so ruhig heute." Der Blick der Dämonenjägerin verriet, dass sie Kagome nicht glaubte, doch gleichzeitig konnte man auch Sango's Besorgnis um das Wohlergehen ihrer Freundin darin ablesen. "Entschuldige die Frage Kagome-sama", mischte sich nun Miroku ein, "aber hat sich Inuyasha wieder mit Kikyou-sama getroffen?" Das Mädchen aus der Zukunft seufzte als der Name der anderen Miko fiel. Sie schüttelte verneinend den Kopf. Ausnahmsweise war Kikyou dieses Mal aber nicht der Auslöser für ihre gedrückte Stimmung gewesen. "Er hat sich nicht mit ihr getroffen, ich bin nur müde. Das ist alles." Auf Shippou's kleinen Gesicht zeichnete sich deutlich Empörung ab. "Ne Kagome... du brauchst dich nicht zurückhalten. Erzähl uns ruhig was dieser Baka wieder getan hat." Kagome seufzte erneut. "So glaubt mir doch, wir haben uns nicht gestritten." Miroku musterte sie nachdenklich. "Aber irgendetwas beschäftigt dich doch oder Kagome-sama?" Das Mädchen zuckte unwillkürlich leicht zusammen und Inuyasha riskierte einen flüchtigen Blick aus den Augenwinkel heraus zu seinen Freunden. Kagome wollte beinahe ansetzten und den dreien von der vergangenen Nacht erzählen, aber dann erinnerte sie sich an das Versprechen was sie Inuyasha gegeben hatte. Sie konnte nicht ihr Wort brechen, so gerne sie auch mit ihren Freunden darüber reden wollte. Inuyasha würde ihr das nicht verzeihen, dass wusste sie. So schüttelte Kagome nur den Kopf. "Ich bin nur müde, so glaubt mir doch. Das Gewitter - ich konnte nicht schlafen." Krampfhaft versuchte sie sich eine Erklärung auszudenken, aber im Grunde wusste sie, wie lächerlich ihre Begründung doch klang. "Ma~ wenn du es sagst, dann wird es wohl so sein." Erleichtert vernahm Kagome die Worte von Miroku. Dieser wandte sich an Sango und an Shippou. "Kommt ihr zwei." Kaum waren sie ein paar Schritte gegangen, fügte er leise hinzu: "Vielleicht bekommen wir aus Inuyasha ja was heraus." Ein Grinsen zierte sein Gesicht. Shippou's Augen verkleinerten sich zu Schlitzen als er hinüber zu den Hanyou sah. "Aus diesen Sturkopf? Das glaubst du doch selbst nicht oder?" Gedanklich machte Inuyasha sich eine Notiz, Shippou am heutigen Tage noch für seine Beleidigungen zu bestrafen. Doch schließlich wandte er sich, ziemlich erleichtert darüber das Kagome Wort gehalten hatte, wieder seinen eigenen Gedanken zu. Im Flüsterton versuchten Miroku, Sango und Shippou immer noch einen Grund für das seltsame Verhalten ihrer beiden Freunde zu finden, doch so sehr sie auch überlegte, irgendwie kamen sie zu keiner, auch nur halbwegs logischen Erklärung. Lange währte der neugefundene Frieden jedoch nicht, denn schon bald tauchte eine finstere Gestalt vor den Gefährten auf. "Shikon no Tama", rief der Youkai mit tiefer Stimme. "Gebt es mir!" Inuyasha und die Anderen schauten auf. Sofort verstärkten sich die Griffe um ihre Waffen. "Urusai!", brüllte der Hanyou ihm entgegen und zog sein Schwert, "denkst du wirklich wir würden es jemanden wie dir freiwillig überlassen?" Schnell erkannte der Youkai jedoch was Inuyasha vorhatte. So fackelte nicht lange sondern ging sofort in den Angriff über. Seine riesige Hand sauste mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit auf Inuyasha zu und dieser konnte im letzten Moment gerade noch ausweichen. Miroku und Kagome wichen einige Schritte zurück. Das war mehr als knapp gewesen. Die Luft wurde durch Hiraikotsu zerschnitten, der im wahnsinnigen Tempo auf den Dämon zugeflogen kam. Doch obwohl dieser sehr groß und schwer war, wich er aus, so dass er von dem gigantischen Bumerang nur gestreift wurde. Inuyasha griff nun mit Tessaiga an. Er war mehr als nur genervt von dem plötzlichen Auftauchen des Youkais. Gekonnt fing der Dämon sein Schwert ab und hielt es nun mit beiden Händen fest. "Hehe kleiner Hanyou, du glaubst doch nicht ernsthaft das du mich so besiegen kannst?!" Bei den Wort Hanyou verfinsterte sich Inuyasha's Blick schlagartig. Wie er es doch hasste immer und immer wieder so genannt zu werden. "Ach halt deine Klappe." Mit einem kräftigen Ruck befreite er seine Klinge aus den Händen des Dämons und griff ihn erneut an, dieses Mal mit dem Kaze no Kizu. Eine riesige Staubwolke wurde aufgewirbelt und Inuyasha drehte sich siegessicher zu seinen Freunden um. "Das hätten wir erledigt", sagte er und lies sein Schwert zurück in die Scheide gleiten. Sango und Miroku schauten etwas misstrauisch und auch Kagome schien sich nicht über den Sieg sicher zu sein. Blitzschnell raste eine Krallenhand auf den Körper des Hanyous zu und riss ihn hinauf in die Luft. Er war nun auf Augenhöhe mit dem Youkai. Dieser grinste Inuyasha schadenfroh an. "Ich sagte doch man kann mich nicht so einfach besiegen, Hanyou." Die Betonung legte der Dämon dabei eindeutig auf das Wort Hanyou. Wut flackerte in Inuyasha's gelben Augen auf als er den Satz vernahm. Er versuchte sich zu befreien, doch es schien vergeblich. Je mehr er es versuchte umso fester wurde auch der Griff des Youkais. Inuyasha schrie auf, als sich die Klauen des Dämons tief in sein Fleisch bohrten. Der Dämon fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. "Du gibst bestimmt ein gutes Frühstück ab Hanyou." Kaum hatte er den Satz zu Ende gesprochen, zischte dicht neben seinen Ohr ein Pfeil an ihm vorbei. Seine roten Augen wanderten sofort zu den übriggebliebenen Gefährten und blieben bei Kagome hängen, die ihren Bogen in der Hand hielt. Sie zitterte vor Angst, aber auch aus Erleichterung, dass sie Inuyasha mit ihrem Pfeil nicht getroffen hatte. "Der nächste Pfeil trifft", warnte sie den Dämon vor und versuchte somit ihn zur Aufgabe zu bringen, doch der Youkai lachte nur höhnisch. "Sollte nicht schon der Erste treffen? Oder hast du zuviel Angst, das du deinen Freund verletzen könntest?" Seine Augen fixierten wieder Inuyasha an. Die Blicke von Kagome, Miroku und Sango wurden ernster, sofern dies überhaupt noch ging. Sango zögerte nicht lange, sondern zielte mit Hiraikotsu erneut auf den großen Dämon. Wie geplant traf der Bumerang den Arm, mit dessen Hand der Youkai Inuyasha festhielt. Seine Augen zogen sich zu Schlitzen zusammen. Er schleuderte Inuyasha, als eine Art Waffe, Sango entgegen. Die Dämonenjägerin versuchte zwar ihn so gut sie konnte aufzufangen um seinen Sturz abzuschwächen, aber so ganz gelang es ihr nicht. Immer näher kam der Dämon den Gefährten. Kagome feuerte noch einen Pfeil ab, doch dieser schienen vergeblich. Miroku erkannte, dass er etwas unternehmen musste. Suchend schaute er sich nach Saimyoshou um. Als er keine entdeckte stellte er sich vor seine Freunde. Ohne Zögern öffnete er sein Kazaana. Der Youkai lachte nur. Glaubten diese jämmerlichen Menschen ernsthaft, ihn so besiegen zu können? Doch als er dem Mönch immer näher kam, erkannte er seine missliche Lage. Verzweifelt versuchte er den Luftsog zu entkommen, doch ohne Erfolg. Schon nach einigen Sekunden verschwand er in dem schwarzen Loch. Sein Körper schmerzte. Nur schwach vernahm er die Stimmen, die sich ganz in seiner Nähe befinden mussten. Verschwommen war seine Sicht als er langsam die Augen öffnete. "Inuyasha", Shippou's Stimme drang an sein Ohr und es dauerte nur wenige Sekunden bis das Gesicht des kleinen Fuchsdämons vor seinen Augen auftauchte. "Was ist passiert?" Der Hanyou klang schwach. "Dieser Dämon... wir dachten schon du wachst gar nicht mehr auf. Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht", sprudelte es aus Shippou hinaus. Mit einem Blick mahnte Miroku den kleinen Kitsune seinen Mund zu halten. Vorsichtig setzte sich Inuyasha auf, ein Schwindelanfall überkam ihn und er musste von Miroku gestützt werden. Er sah sich prüfend in der kleinen Hütte um. Ein Feuer flackerte unruhig in der Mitte des Raums und es waren schon Schlafstätten aus Stroh aufbereitet. "Wo ist Kagome? Ihr geht's doch gut oder?" Die zweite Frage stellte er so leise, dass Miroku Mühe hatte sie zu verstehen. Ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht. "Keine Sorge Inuyasha. Sie ist mit Sango unterwegs. In der Nähe gibt es ein Dorf und die beiden wollten nach Heilkräutern Ausschau halten." Erleichtert atmete Inuyasha auf. Nicht auszudenken wenn ihr durch seine Unachtsamkeit etwas zugestoßen wäre. Seufzend betrachtete er die Verbände die seinen Körper zierten. "Inuyasha?" Der Blick des Angesprochenen wandte sich Miroku zu. "Was war denn los mit dir? Du bist doch sonst in Kämpfen auch nicht so unachtsam." Der Hanyou starrte auf den Boden. Noch während er über eine Antwort nachsann, klopfte Miroku sachte, aber nachdrücklich, mit dem Stab auf seinen Kopf. Er wollte seinen Freund ja nicht noch mehr verletzten als er es ohnehin schon war. "Was geht in deinem dicken Kopf vor? Was hat dich so sehr beschäftigt das du noch nicht mal erkannt hast das dieser Dämon noch am Leben war?" Inuyasha seufzte, nur zu gut wusste er das sich Miroku wohl nicht mit einer einfachen Antwort zufrieden geben würde. Der Mönch war nicht dumm, er würde auf keine einfache Ausrede reinfallen und wenn er etwas herausfinden wollte konnte er nerviger und ausdauernder sein als Shippou. Miroku stocherte mit einem kleinen Stock in den brennenden Holzstücken herum. Er wollte dem Hanyou Zeit geben um zu antworten, doch auch nach Minuten kam keine Antwort und so sprach er erneut. "Lass mich dir helfen Inuyasha. Du leidest doch unter etwas, was du nicht allein bewältigen kannst. Hab ich Recht?" Inuyasha blickte in das freundlich lächelnde Gesicht des jungen Mönches. Wahrscheinlich konnte Miroku gar nicht ahnen, wie sehr er doch Recht hatte. Aber es ging nicht, er konnte es ihm nicht auch noch erzählen. Nichts desto trotz überraschte es den Hanyou ein bisschen, wie gut der Mönch ihn mal wieder eingeschätzt hatte. Sie waren zwar schon seit einiger Zeit Gefhährten und unterhielten sich nachts oft über ihre Probleme wenn die Mädchen längst schliefen, aber das er ihn trotz seiner abwehrenden Haltung so gut zu kennen schien wunderte Inuyasha immer wieder aufs Neue. Miroku's prüfender Blick ruhte auf dem Halbdämon. "Aus irgendeinen Grund willst du es mir nicht erzählen. Ich glaube es hat was mit Kagome zu tun." Nun wurde Shippou wieder aktiv. Wenn es um Kagome ging musste er eingreifen. "Es ist bestimmt wegen heute Nacht. Warum habt ihr euch auch wieder gestritten?" Der kleine Fuchsdämon funkelte Inuyasha böse an. "Sie ist immer so gut zu dir und du schreist sie nur an und bringst sie sogar noch in Gefahr." Inuyasha warf dem Kleinen einen vernichtenden Blick zu. "Na vorhin zum Beispiel", sagte Shippou, der genau wusste das Inuyasha nach einem Beispiel verlangte. Ohne Sango und Miroku wären wir draufgegangen." Er machte eine kurze Pause und fügte dann noch ein unmissverständliches "Baka" hinzu. Sowohl Inuyasha als auch Miroku sahen ihn scharf an. Dieses Mal konnte sich Inuyasha allerdings nicht zurückhalten. Er verpasste den jungen Youkai eine Kopfnuss. Shippou hielt sich den Kopf mit seinen kleinen Händen. "Das erzähl ich Kagome", drohte er an, während sich bereits die ersten Tränen in seinen Augen bildeten. Als Antwort kam nur ein gleichgültiges "Keh" von dem Hanyou. Das war nun wirklich nichts neues für ihn, schließlich machte es der Fuchsdämon immer so. Genervt von Shippou's Geplapper und Miroku's Fragen raffte sich Inuyasha schließlich auf. Wieder drehte sich alles in seinen Kopf und er musste sich an der Wand abstützen um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Langsam bahnte er sich seinen Weg Richtung Ausgang. Miroku sah ihn verständnislos an. "Du solltest liegen bleiben. Dein Körper ist noch viel zu sehr geschwächt." "Keh...", es klang schwach, doch auf keinen Fall würde Inuyasha nachgeben. Nichts wollte er sehnlicher als alleine zu sein. Er musste nachdenken und dazu brauchte er nun mal seine Ruhe. Er hoffte nur die anderen würden das verstehen und ihm nicht folgen. Der Hanyou verschwand aus der Tür. Miroku und Shippou schauten ihm mit ungläubigen, teils besorgten Blick hinterher. Eine Weile herrschte Stille zwischen den beiden übriggebliebenen Gefährten, doch schnell meldete sich Shippou wieder zu Wort. "Sollten wir ihm nicht folgen?" Miroku zögerte mit seiner Antwort. In Gedanken wog er ab, welche Entscheidung wohl besser für sie und auch für Inuyasha wäre. "Ich glaube er braucht ein bisschen Zeit für sich." Der Kitsune sah ihn mit fragenden Blick an. Er verstand nicht wieso Miroku dem Hanyou seinen Willen lies, das tat er sonst meistens auch nicht, wenn Inuyasha so unvernünftig handelte. Plötzlich erinnerte er sich an das, was Kagome zu ihm gesagt hatte bevor sie sich mit Sango auf dem Weg ins Dorf gemacht hatte. "Kagome hat zu mir gesagt, wir sollen ihn nicht allein lassen", protestierte der Kleine. Miroku seufzte und legte seine Hand auf Shippou's Kopf. "Ich denke wir sollten Inuyasha's Entscheidung respektieren. Jeder braucht mal Zeit für sich." Der kleine Youkai schenkte ihm einem ungläubigen Blick. "Wir reden hier von Inuyasha", gab er laut zu Bedenken. "Na falls du deine Meinung änderst, brauchen wir ja einfach nur den Blutspritzern zu folgen." Miroku sah besorgt und nachdenklich auf die dunkelroten Blutstropfen die von der Schlafstätte nach draußen führten. Wenn das mal gut ging. Für einen Moment überlegte er ernsthaft ob er Inuyasha nicht doch folgen sollte. ---------------------------------- Japanische Wörter: Doushita no? - Was ist los? Houshi - Mönch Baka - Idiot, Dummkopf Disclaimer: nach wie vor nicht meine Charas >_< hab bald Gebi, vielleicht bekomm ich einen geschenkt XD *gern die Sango hätte* Für meine treuen Reviewer ^^ *alle knuddelz* Ich hab euch lieb Leute. Danke das ihr immer so geduldig seit!!! Feedback: egal ob negativ oder positiv, freu mich über alles ^^ Mein Dank an: Hatsuharu-san kagsess MikoKagome Naleen Kagome0815 Sandra2503 Niny-chan Yvi TiniChan Aikyoo-chan Viel Spaß beim Lesen und sorry, dass das Kapitel so lange gedauert hat >_< ---------------- Weiter, immer weiter ging er obwohl ihm die Beine schmerzten und das Laufen zur Qual machten. Er stützte sich auf Tessaiga um wenigstens etwas Halt zu haben und das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Noch immer drehte sich alles in seinem Kopf. Inuyasha musste weg von seinen so genannten Freunden, weg von ihren bohrenden Fragen und neugierigen Blicken. Sicher, er war froh sie zu haben und mit ihnen unterwegs sein zu dürfen, doch manchmal nervten sie auch. Tagsüber war es schwer mal ein paar Minuten für sich zu bekommen, das ging meist nur nachts, wenn die anderen schliefen. Inuyasha schleppte sich bis zu einem großen Baum der einsam auf der weit ausgedehnten Wiese stand. Erhaben ragten sine starken Äste in den blauen Himmel. Der Hanyou ließ sich unter dem dichten grünen Laubdach nieder, welches kühlen Schatten spendete. Zwar würde er hier mit seiner auffälligen roten Kleidung leicht zu finden sein, aber wenigstens hatte er einige Entfernung zwischen sich und den Rest der Truppe gebracht. Er lächelte leicht als er an die Mitglieder der kleinen Reisegruppe dachte. Sango, die junge Dämonenjägerin war als letztes dazugestoßen. Trotz kleiner Startschwierigkeiten bildeten sie in Kämpfen ein gutes Team. Sie versuchte zwar oft ihn in den Kämpfen zu übertrumpfen, aber das machte ihn nichts aus. Er liebte diese kleine Machtproben unter ihnen. Es war schön jemand Ebenbürtigen bei sich zu haben, dass es eine Frau war, störte ihn dabei wenig. Für Sango's Schicksal verspürte er Mitleid, immerhin erlebte er ähnliches und wusste ungefähr wie ihr zu Mute war. Miroku, zuerst hatte er den Mönch als eine Art Rivalen angesehen, doch mittlerweile waren sie gute Freunde geworden. Er mochte ihn, auch wenn er lüstern und ein Betrüger war. Es nervte ihn, dass der Mönch die Dorfleute anlog um Essen oder ein Dach über seinen Kopf zu bekommen -war Inuyasha selbst doch eine ehrliche Person. Andererseits, was hatte er schon groß für eine andere Wahl? Sein Leben war nun mal auf diese kurze Dauer beschränkt. Inuyasha hasste den Gedanken das Miroku jung sterben würde. Und dann war da noch Shippou. Der kleine Kitsune ging ihm Tag für Tag auf die Nerven. Oft waren die Kommentare, die der Kleine mehr oder weniger unbewusst in den Raum warf, sehr lästig. Trotzdem würde er traurig sein, wenn Shippou je etwas geschehen sollte. Er fühlte sich für ihn verantwortlich und insgeheim mochte er den Kleinen ja auch. Außerdem tat er Inuyasha leid. Er war noch so jung und hatte schon seine Eltern verloren. Ähnlich wie er damals. Seine Gedanken wanderten zu Kagome. Das Mädchen aus der Zukunft war seine beste Freundin geworden. Er war nicht mehr allein auf der Welt und das verdankte er ihr. Inuyasha war froh, dass sie bei ihm war, auch wenn - oder gerade weil - sie ihn oft an Kikyou erinnerte. Er fühlte sich gut in ihrer Nähe. Er seufzte tief, so viel hatte sich verändert seit er von den Bann erlöst wurde. Zum Glück waren es positive Veränderungen. Nach so langer Zeit schien sein Leben doch noch einen guten Lauf zu nehmen. Besorgt schaute Miroku nach draußen. Die Sonne ging bereits unter und färbte den Himmel in ein warmes Rot, doch von Inuyasha fehlte jede Spur. Nicht auszudenken wenn dem Hanyou etwas passiert war, immerhin hatte er schwere Verletzungen erlitten. Shippou saß auf der Schulter des Mönchs und sah ebenfalls in die Ferne. "Inuyasha bleibt aber ganz schön lange weg", sprach der kleine Kitsune Miroku's Gedanken aus. "Ich habe doch gesagt wir sollten ihn nicht alleine gehen lassen. Wer weiß was dieser Idiot schon wieder angestellt hat." Der Kleine beharrte auf seiner Meinung das Inuyasha zu nichts zu gebrauchen war. Miroku seufzte tief, wahrscheinlich hätte er wirklich auf Shippou hören sollen und den Hanyou nicht alleine gehen lassen sollen. Aber er wollte Inuyasha nicht bevormunden, wusste ja schließlich selbst wie es war, wenn man Zeit für sich brauchte. Sein Blick wanderte zu den dunkelroten Flecken auf den Boden. Wieso fühlte er sich so schlecht? Er wollte Inuyasha doch nur einen Gefallen tun. Wieder schaute er besorgt zum Horizont. Die Nacht senkte sich bereits über das Land und schon waren erste Sterne zu sehen. Er musste ihn suchen. In dieser Verfassung war es für Inuyasha viel zu gefährlich die Nacht über allein zu bleiben. Miroku schaute den Kitsune auf seiner Schulter an. "Ich geh ihn suchen! Du bleibst hier und wartest auf Kagome-sama!" Shippou verzog sein Gesicht, damit war er nicht einverstanden. Er hier alleine bleiben? Keine Chance! "Ich will aber mitkommen", protestierte er. Der blauäugige Mönch schüttelte den Kopf. So leid es ihm tat, aber er konnte ihn nicht mitnehmen. "Du solltest hier bleiben Shippou. Sango und Kagome-sama machen sich sicher Sorgen, wenn sie zurückkommen und keiner von uns daist." Shippou tippte sich nachdenklich mit seinem Zeigefinger an die Unterlippe. Die Aufgabe schien wichtig. Vor allem aber gefiel ihm der Gedanke, dass er Kagome erzählen konnte wie rücksichtslos Inuyasha mal wieder gewesen war und dabei noch nicht einmal eine Kopfnuss riskierte. Also gab der kleine Kitsune nickend sein Einverständnis. Miroku lächelte erleichtert. Er griff nach seinem Mönchsstab und ging mit eiligen Schritten los. Hoffentlich kam er nicht zu spät. Das würde er sich nie verzeihen können. Schon nach einigen Metern kreuzten zwei wohlbekannte Personen seinen Weg. "Miroku-sama", Kagome's Stimme verriet Überraschung, hatte sie doch nicht damit gerechnet, dass einer ihrer Freunde ihnen entgegenkommen würde. "Ma~ Ich bin gerade losgezogen um Inuyasha zu suchen. Er brauchte etwas Zeit für sich und da er sich einigermaßen auf den Beinen halten konnte, habe ich ihn ziehen lassen", erklärte der Mönch schnell die Situation noch bevor eins der beiden Mädchen fragen konnte. Kagome nickte, sie konnte es sich gut vorstellen. "Ist er schon lange weg?", fragte sie besorgt. Miroku schaute prüfend zum Himmel, obwohl er das erst vor wenigen Sekunden das letzte Mal getan hatte. "Drei bis vier Stunden auf jeden Fall, vielleicht auch etwas länger." Schuldgefühle schwangen in seiner Stimme mit. Er sah kurz auf den Boden und blickte dann Richtung Westen. Kagome verstand den Hinweis. "Ich werde gehen. Ich kann mir denken was ihn beschäftigt." "Willst du etwa alleine gehen?" Sango sah ihre Freundin fragend an. Das Mädchen aus der Zukunft nickte bestätigend. "Du weißt das es nachts nicht gerade ungefährlich ist?!" Die Dämonenjägerin wollte sie nicht alleine ziehen lassen, sie wusste um die Gefahren die im Dunkel lauerten und glaubte das Kagome diese unterschätzte. "Ja, aber ich glaube es ist besser, wenn ich alleine zu ihm gehe. Macht euch keine Sorgen." Sie sah ihre Freundin entschuldigend an und lief dann so schnell sie konnte in die Richtung, die Miroku angedeutet hatte. Sie musste Inuyasha unbedingt finden. Der Mönch seufzte tief und schaute ihr mit sorgenvollen Blick hinterher. Sango bemerkte dies. "Ich würde mich auch besser fühlen, wenn sie nicht alleine unterwegs wäre." Miroku seufzte erneut. "Nein, das ist es nicht. Ich mache mir mehr Sorgen um Inuyasha. Er ist so schwer verletzt und seit Stunden unterwegs. Warum habe ich ihn gehen lassen?" Sango legte tröstend eine Hand auf seine Schulter. "Wir alle wissen doch wie dickköpfig er sein kann. Es ist nicht deine Schuld, mach dir keine Vorwürfe." Miroku lächelte leicht. Er nutzte die sich ihm bietende Gelegenheit sofort und ließ seine Hand wandern. Selten genug war Sango ihm so nahe. Meist hielt sie aus Erfahrung Abstand zu ihm. Beinahe sofort weiteten sich die Augen der Dämonenjägerin und es dauerte keine zwei Sekunden bis ein roter Handabdruck seine linke Wange zierte. Wütend, ohne ein weiteres Wort, stampfte Sango zu der kleinen Hütte, die ihnen während der Nacht als Unterkunft dienen sollte. Der Mönch folgte ihr mit einem breiten Grinsen. Auch wenn diese Schläge jedes Mal schmerzten, waren sie doch ein geringer Preis dafür Sango's Hintern anzufassen und danach ihr wütendes Gesicht zu sehen. Außerdem liebte er es die junge Dämonenjägerin damit in Verlegenheit zu bringen. Kagome sah sich suchend um, noch immer keine Spur von Inuyasha. Sie wusste nicht wie viele Kilometer sie an diesem Tag bereits zurückgelegt hatte, aber ihre Füße schmerzten fürchterlich. Seit dem frühen Morgen war sie auf den Beinen und hatte sich keine Pause gegönnt. Sie ließ sich seufzend auf das weiche Gras nieder. "Inuyasha wo bist du nur?", flüsterte sie. Kagome schaute sich die Gegend noch einmal genau an. Irgendetwas sagte ihr, dass sie nicht weit von ihm entfernt sein konnte. Den dichten Kiefernwald hatte sie seit wenigen Minuten hinter sich gelassen, nun erstreckte sich eine weite Wiese vor ihr. Sie ließ ihren Blick weiterhin wandern und entdeckte einen großen Baum, der wie verloren auf dieser Ebene stand. Auf magische Art und Weise lenkte der Baum die Aufmerksamkeit auf sich. Das Mädchen schaute ihn deshalb noch einmal genauer an. Sie entdeckte etwas Rotes. War es möglich... konnte das Inuyasha sein? Kagome sprang im wahrsten Sinne des Wortes auf und eilte dem Baum entgegen. Je näher sie kam umso deutlicher erkannte sie, dass es sich bei dem Roten tatsächlich um Inuyasha handelte. Ein Stein fiel ihr vom Herzen, endlich hatte sie ihn gefunden. Der Hanyou schaute müde auf als ihn ein wohlbekannter Geruch in die Nase stieg. Seine weißen Hundeohren zuckten nervös. "Kagome~" Das Mädchen hatte ihren Freund mittlerweile erreicht. Sie hockte sich neben seine sitzende Gestalt. "Inuyasha, ein Glück dir geht's gut. Du warst so lange weg, wir haben uns Sorgen gemacht!" Der Halbdämon drehte seinen Kopf zur Seite. Sie sorgten sich tatsächlich um ihn?! "Ich brauchte Zeit für mich", murmelte er abweisend. Er wollte kein Diskussion beginnen. Kagome betrachtete seine von Blut durchdrängten Bandagen. "Das versteh ich ja, aber musst du dazu so weit von uns weggehen?" Immerhin bist du verletzt!" Inuyasha gab ihr als Antwort nur eins seiner berühmten Kehs welches allerdings mehr als schwach klang. Vorsichtig berührte Kagome einen Bluterguss der seine Stirn zierte. Der Hanyou zuckte unwillkürlich zusammen. "Siehst du was ich meine?" Inuyasha grummelte etwas unverständliches. Musste sie ihn daran erinnern? "Sango-chan und ich haben neue Medizin geholt, die kann ich dir nachher auf die Wunden auftragen, damit sie besser verheilen", bot sie freundlich an. Der Hanyou nickte zustimmend, auch wenn er so was eigentlich nicht brauchte. Das Dämonenblut in seinem Körper heilte selbst die schlimmsten Verletzungen innerhalb weniger Tage. Aber da sich seine Freunde die Mühe gemacht hatten und er es im Stillen mochte wie sich Kagome um ihn kümmerte und sorgte, nahm er das Angebot an. Unwillkürlich musste Inuyasha an den Kampf denken. "Das vorhin war dumm von mir", gab er leise zu. Kagome schaute ihn mit einer Mischung aus Mitleid und Verständnis an. Immerhin glaubte sie zu wissen was in seinem Kopf vorgegangen war - was ihn so sehr vom Kampfgeschehen abgelenkt hatte. Ein Lächeln fand den Weg über ihre Lippen. "Aber weißt du, es ist in Ordnung. Immerhin sind wir alle noch am Leben und außer dir ist auch niemand von uns ernsthaft verletzt wurden." Sie wollte es nicht, dass er sich deswegen schlecht fühlte. Inuyasha schwieg. Was sollte er darauf antworten? Für ihn war es nach wie vor nicht okay. Er hatte seine Freunde in Gefahr gebracht. Eine Weile schwiegen sie beide, bis sich der Halbdämon erneut zu Wort meldete. "Willst du noch etwas von meiner Kindheit hören?" Kagome sah ihn verwundert an? Wie kam er jetzt darauf? Und seit wann war Inuyasha derartig offen? Er dachte doch hoffentlich nicht, dass sie ihm nur deswegen gefolgt war. Dennoch nickte sie zustimmend. Unbedingt wollte sie noch mehr von der Zeit erfahren, bevor sie ihn kennen gelernt hatte. Sango kam zurück in die kleine Hütte. "Sie sind wirklich lange weg. Glaubt ihr Kagome-chan hat ihn gefunden?" Immer noch machte sie sich große Sorgen um ihre Freundin, aber auch um Inuyasha - waren die beiden doch nahezu schutzlos möglichen Angriffen ausgeliefert. "Bestimmt", sagte Miroku ohne die Augen zu öffnen. Er nutzte die Gunst der Stunde um etwas zu meditieren. Freie Zeit und Ruhe kamen schließlich nur selten zusammen. Alle Sorgen um seinen verletzten Freund schienen verschwunden zu sein. Shippou sprang auf die Schulter der Dämonenjägerin und schaute sie mit seinen grünen Augen fragend an. "Ob sie sich wieder gestritten haben?" "Nein, das denke ich nicht." Die Blicke von Sango und Shippou wanderten zu dem jungen Mönch. "Allzu weit kann Inuyasha nicht gekommen sein. Wenn sie sich gestritten hätten, wäre Kagome-sama also schon längst wieder hier!" Die beiden Gefährten nickten zustimmend. An dieser Tatsache war etwas Wahres dran. Sie wussten ja, wie Kagome auf Streitigkeiten mit Inuyasha reagierte. Miroku erhob sich aus seiner Meditation. Er spürte, dass er keine Gelegenheit haben würde sie fortzusetzen. "Ich frage mich wirklich was letzte Nacht zwischen den Beiden passiert ist. Irgendwie glaube ich nicht mehr daran das sie eine ihrer berühmten Auseinandersetzungen hatten, dazu war es viel zu still. Außerdem sind sie jetzt schon wieder so lange verschwunden." "Sind die beiden jetzt ein Liebespaar?" Pure Unschuld lag in Shippou's Blick. Der kleine Kitsune erkannte mal wieder als Erster was Miroku mit seiner Bemerkung gemeint hatte. Miroku grinste breit. "Vielleicht, lasst es uns rausfinden. Eventuell erwischen wir sie beim Küssen oder bei anderen Dingen." Schon alleine dieser Gedanke sagte ihm ungeheuer zu. Sango's Wangen nahmen einen rötlichen Schimmer an. An was für schmutzige Sachen dachte der Mönch nur wieder wenn er von anderen Dingen redete? Ihr gefiel der Gedanke ganz und gar nicht, ihre Freunde bei solch privaten Angelegenheiten zu stören. Das Miroku damit kein Problem hatte, war nun wirklich nichts Neues. "Ich finde wir sollten sie alleine lassen", murmelte Sango. Nun wurde Shippou wieder aktiv. Immerhin ging es hier um das Wohl seiner Kagome. Da konnte er nicht tatenlos bleiben. Der junge Youkai sah den Mönch auffordernd an. "Wir müssen ihnen folgen. Wer weiß was Inuyasha sonst mit Kagome anstellt." Miroku's Gesicht hellte sich auf. Er war froh darüber, dass wenigstens eine Person seine Ansicht teilte. Shippou's Gründe waren natürlich anders und sicher erhoffte er sich nicht das zu sehen, womit der Mönch im Geheimen rechnete. Doch durch diesen Gedanken ließ er sich nicht seine gute Laune verderben. "Sou ne~" Der Kitsune sprang von Sango's auf Miroku's Schulter als er merkte das dieser gehen wollte. Er wollte nicht vergessen werden. Die Dämonenjägerin sah ihren beiden Freunden etwas verärgert hinterher. Sie konnte nicht glauben, dass sie wirklich Kagome und Inuyasha... - ja, bei was eigentlich - beobachten wollten? Irgendwie war der Gedanke lächerlich und zudem noch äußerst unrealistisch. Doch um sicher zu gehen das Miroku nichts anstellte und vor allem um nicht alleine zurückzubleiben, entschloss sie sich den Beiden zu folgen. Man konnte ja nie wissen. Da die kleine Gruppe schnell unterwegs war, dauerte es nicht lange bis sie Inuyasha und Kagome in der Ferne erkannten. Trotz der Dunkelheit stach ihnen das rote Gewand des Hanyou's förmlich in die Augen. So dicht wie sie konnten näherten sie sich ihren beiden Freunden. Dies erwies sich allerdings als nicht gerade einfach, da der Baum unter dem Inuyasha und Kagome saßen, nahezu einsam auf dieser großen Wiesenfläche stand. Die drei Kameraden hatten hinter einem Busch Versteck gesucht, doch leider war er zu weit entfernt um etwas von der Unterhaltung der Beiden mitzubekommen. Miroku seufzte tief. "Mussten sie sich gerade diesen Ort aussuchen? Wir kommen doch gar nicht nahe genug heran um sie richtig zu beobachten, geschweige denn zu belauschen." Er spürte einen tödlichen Blick im Nacken. Sango konnte einem wirklich Angst einjagen. "Es ist doch gut so oder? Zumindest scheint alles in Ordnung zu sein." Die Dämonenjägerin konnte sich nach wie vor nicht mit den Gedanken anfreunden ihren Freunden hinterher zu schleichen und sie auszuspionieren. Es grenzte schon an ein kleines Wunder, dass Inuyasha sie noch nicht bemerkt hatte. Sie hoffte das Miroku an der aussichtslosen Situation das Interesse verlieren würde, doch leider schien das nicht der Fall zu sein. "Sie scheinen sich zu unterhalten", stellte Shippou nüchtern fest. Miroku nickte zustimmend und wandte sich dann wieder Sango zu. "Möchtest du nicht wissen über was sich die Beiden unterhalten?" Noch während er diese Worte sprach, glitt eine seiner Hände hinunter zu ihrem Hintern. Sango holte aus und ein roter Handabdruck zierte nun schon zum zweiten Mal an diesem Tag seine Wange. "Nein eigentlich nicht." Inuyasha indes hatte gerade begonnen, Kagome noch ein paar Erlebnisse aus seiner Kindheit zu erzählen. Auf eine Art und Weise tat es gut, sich die ganzen Geschehnisse einmal von der Seele zu reden und das Mädchen aus der Zukunft war ein geduldiger und stiller Zuhörer. "So war ich nun also allein. Ich bin durch die Wälder gestreift, immer auf der Suche nach etwas essbaren und einer Bleibe. Natürlich musste ich aufpassen, denn einige Dämonen waren echt stark und ich konnte noch nicht kämpfen. Doch von Tag zu Tag wurde es schwerer etwas Essbares zu finden. Der Winter stand kurz bevor..." ~*~*~ Mit aufmerksamen Augen durchstreifte der kleine Hanyou die Wälder. Sein Magen knurrte und erinnerte ihn ungewollt daran, dass er seit mehreren Tagen nichts mehr gegessen hatte. Selten kam er in die Nähe von Dörfern, doch wenn er eins erreichte waren die Felder meistens schon leer. Die Menschen hatten sie schon längst abgeerntet um die Früchte vor dem bevorstehenden Frost zu schützen. Auch in den Wäldern konnte man kaum noch Beeren, Pilze oder andere essbare Dinge finden. Manchmal versuchte er zu jagen, doch meist war seine Beute schneller als er selbst. Die Luft war kalt, es roch nach Schnee. Sicher würden schon bald die ersten Flocken vom Himmel schweben. Unbewusst kuschelte er sich in seinen wärmenden Haori. Zum Glück war er aus Feuerrattenhaar gemacht, so konnte ihm die Kälte wenigstens nicht so viel anhaben. Angestrengt spitze Inuyasha seine Ohren. Er hoffte das Plätschern eines Flusses zu vernehmen. Er hatte großen Durst, außerdem war er ziemlich gut im Fischen - schon immer gewesen. Ein Essen wäre ihm somit garantiert. Doch seit ihn gestern drei Youkai verfolgt hatten und ihn unbedingt als Mahlzeit verschlingen wollten, hatte er sich verirrt. Die Flucht war anstrengend gewesen. So hatte er nicht auf seine Umgebung geachtet und sich verlaufen. Nicht das er irgendein Ziel gehabt hatte, er lief nur meistens nah den Wegen und nun hatte er noch nicht einmal Wasser und war mitten im Nirgendwo. Inuyasha musste an seine Mutter denken. Es war nun zwei Monate her seit sie gestorben war und noch immer vermisste er sie. Schon oft hatte er sich dabei ertappt umzudrehen und seiner alten Heimat entgegen zu laufen. Immer wieder musste er sich selbst erzählen, dass sie nicht mehr am Leben war und er nicht umkehren brauchte. Niemand im Dorf wollte ihn, und doch fiel es ihm schwer. Wer konnte ihm schon mit Sicherheit sagen, dass es nicht nur ein böser Traum gewesen war und seine Mutter zu Hause am wärmenden Feuer auf seine Rückkehr wartete. Plötzlich traten Stimmen an sein Ohr. Sie holten ihn aus seinen Gedanken. Inuyasha lauschte - Menschen, es bestand kein Zweifel und sie kamen näher. Wahrscheinlich hatten sie ihn sogar schon entdeckt. Der Hanyou rannte los. Seine rote Kleidung kam ihm erneut ins Bewusstsein. Manchmal war sie auch ziemlich lästig, denn rot war in den Wäldern sehr auffällig. "Hey... ein Youkai", hörte er die Menschen in der Ferne rufen. Inuyasha sah sich panisch um. Die Entfernung zu den Männern die ihn verfolgten wurde immer kleiner. Mit seinen kurzen Beinen war er eindeutig zu langsam. Das stellt er heute zum wiederholten Male fest. Wenn ihm nicht schnell etwas einfiel würden die Menschen ihn mit Sicherheit einfangen. Er erinnerte sich an Takezou, dieser hatte ihm einmal gesagt, dass Hanyous unter den Menschen gehandelt wurden und Sklavenarbeit verrichten mussten. Inuyasha schüttelte heftig den Kopf. Schon allein der Gedanke wirkte abstoßend. Er wollte kein Sklave werden. Inuyasha überlegte fieberhaft. Unbedingt musste er sich etwas einfallen lassen. Mit Wegrennen allein hatte er auf kurz oder lang keine Chance. Er überquerte einen kleinen Bach und machte sich gedanklich eine Notiz später hierhin zurückzukehren. Endlich hatte er Wasser gefunden. Es wurde heller, nun nahm zu seinem Schrecken auch noch der Wald sein Ende. Prüfend sah er sich nach den Menschen um. Flink kletterte Inuyasha auf einen der letzten Bäume des Waldes hinauf. Dieser stand schon etwas abseits. Er war nicht sicher ob die Menschen diesen Fluchtversuch bemerkt hatten. Er drückte sich an einen Ast und wünschte sich unsichtbar zu sein. Inuyasha spürte wie er zitterte als er die Menschen beinahe an seinem Baum angekommen waren. Er schloss die Augen und betete leise, dass sie ihn nicht entdeckten. "Wo ist er hin?", fragte einer der Männer. Der Rest der kleinen Gruppe schaute sich suchend in der Gegend um, zuckte dann aber unwissend mit den Schultern. "Wahrscheinlich hat er uns irgendwo im Wald abgehängt", sagte ein Zweiter sichtlich desinteressiert. "Er war doch noch klein. Lassen wir ihn. Wenn er in unser Dorf kommen sollte, können wir ihn jederzeit besiegen." Die übrigen Männer nickten zustimmend. Sie hatten einen langen Tag hinter sich und waren nun auf den Heimweg, zurück zu ihren Liebsten. Sie wollten die restliche Zeit des Tages nicht damit verbringen einen kleinen, wahrscheinlich sogar ungefährlichen Youkai zu suchen, sondern eigentlich nur zurück in ihr Dorf. "Also gut." Der Anführer sah sich noch mal in der Gegend um, allerdings ohne seinen Blick über die Baumkronen wandern zu lassen. Als er Inuyasha nicht entdecken konnte gab er seinen Leuten zähneknirschend den Befehl ins Dorf zurückzukehren. Minuten vergingen bevor Inuyasha seine Augen öffnen konnte. Sein Herz hämmerte wild gegen die schmale Brust. Sie hatten ihn tatsächlich nicht entdeckt. Er konnte es kaum glauben. Vorsichtig krabbelte der kleine Hanyou nach vorn auf die Astspitze zu. Er wollte sich zuerst von der Nichtanwesenheit der Menschen überzeugen bevor er seinen Platz verließ. Gelbe Augen suchten den Boden unter ihm ab, doch er konnte weit und breit keine Menschen mehr entdecken. Er lächelte zufrieden. Wenigstens war es ihn gelungen sie abzuschütteln und einen Bach hatte er auch gefunden. Glücklich über die Wende der Ereignisse robbte er langsam auf dem Ast den Baumstamm entgegen. Inuyasha vernahm ein gefährliches Knacken, der dünne Ast hielt sein Gewicht nicht mehr aus. Noch bevor er fähig war irgendetwas zu tun, spürte er, wie er hart auf den kahlen Boden aufschlug. Er versuchte aufzustehen, doch sämtliche Knochen in seinem Körper schienen zu schmerzen. Seine Sinne versagten ihm den Dienst. Er sah weiße Schneeflocken die sanft vom Himmel schwebten und dann tauchte sein Geist in völlige Dunkelheit ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)