The crying angel # 1 von Carolina87 ================================================================================ Hi ihr da! Tja, hier ist meine 1. Fan-Fic über DB/Z/GT... Ich hoffe, dass es euch trotzdem einigermaßen gefällt! Es hat anfangs noch nicht viel mit der Überschrift zutun, das kommt erst im zweiten Teil. Falls ihr mir irgendwelche Kritik geben wollt, was mich sehr freuen würde (nur konstruktiv natürlich), schreibt es entweder hier bei den Kommentaren hin oder schickt es an: marondbz@funonline.de Jetzt viel Spaß beim Lesen!! THE CRYING ANGEL NO. 1 Sie saßen in ihrem sommerlichen Juligarten, als diese Fremde plötzlich überall Verwirrung und Aufregung verbreitete. Die Blätter des Gartenbaumes zeichneten sich gemütlich auf dem Weiß des Tisches ab, an dem sie saßen. Trunks und Bra diskutierten gerade über ihren Vater. "Wir sind ihm doch total egal. Der hat nur sich im Kopf!" meckerte Trunks. Seine Schwester schüttelte den Kopf. "Nein, das glaube ich nicht. Wir sind ihm ganz sicher nicht egal. Er kann seine Gefühle nur nicht so zeigen." Klar, das konnte sie ja auch einfach so behaupten! Sie wurde nicht als nutzloses, feiges Weichei bezeichnet. Mit ihr ging er ganz anders um als mit ihm. Zu ihr war er sogar immer richtig lieb. Warum eigentlich? Er hatte es sich nicht ausgesucht, der Junge in der Familie zu sein. Warum musste er stark sein? Was bitte sollte daran so toll sein, sich mit irgendwelchen Typen herumzuschlagen? "Ich will keinen schwachen Sohn haben!" hatte ihr Vater gesagt. "Ich will stolz auf ihn sein können!" hatte er noch hinzugefügt. Seine kühlen Blicke trafen einen immer wie Blitzschläge. Plötzlich wurde es still im Garten. Bra schenkte ihrem Bruder mitleidige Blicke. Dieser hasste es, wenn sie ihn so anguckte und blickte zur Seite, um sie nicht ansehen zu müssen. "Manchmal wünschte ich, ich könnte genauso gut schleimen wie du, Bra... Du brauchst ihn nur zu umarmen und schon wird er weich und überlaubt dir alles. Wenn ich das machen würde, würde er mich sicherlich für bekloppt oder so halten," sagte er seufzend. Sein Gesicht bekam irgendwie einen traurig-verzweifelten Gesichtsausdruck. Sein Gegenüber bekam wieder diese mitleidigen Augen. "Du hast voll den Vater-Komplex!" dachte sie, sprach es aber lieber nicht aus, da sie gar nicht wissen wollte, wie er darauf reagiert hätte. "Habt ihr was dagegen, wenn ich mal kurz störe?," hörten die beiden plötzlich eine fremde, weibliche Stimme. Ohne eine Antwort abzuwarten, betrat diese Person den Stein des Gartenbodens. "Ich beobachte euch schon seit dem ihr hier sitzt. Ihr redet über Vegeta, oder?," fragte sie. Nun konnten sie das Gesicht der fremden Person erkennen. Sie hatte wässrigblaue Augen, lange, zu einem Zopf gebundenen blonde Haare, hatte aber noch zwei etwas dickere Strähnchen ins Gesicht hängen, war sehr schlank und ziemlich klein, ca. einen halben Kopf kleiner als Bra. Sie trug ein besches, schulterfreies Trägertop und eine ebenfalls besche Jogginghose. Dazu trug sie weiße Turnschuhe. Woher wusste sie den Namen ihres Vaters? Sie hatten diesen nicht mit einem einzigen Wort erwähnt! "Wer bist du?," wollte Trunks wissen. Er guckte sie misstrauisch an. "Wer ich bin, spielt keine wichtige Rolle. Auf jeden Fall werde ich für längere Zeit eure kleine Schwester sein," verriet sie wenigstens. Was sollte das heißen? Ihre kleine Schwester? Hatten ihre Eltern jemanden adoptiert, ohne vorher Bescheid zu sagen? "Wieso?," wunderte sich Bra. Sie sah tief in das Gesicht des Mädchens. Diese hatte den Ausdruck bis jetzt noch nicht ein einziges mal verändert. Sie hatte irgendwie einen dunklen, kühlen, gleichgültigen Blick, fand sie. Das erinnerte sie beinahe sehr an ihren Vater. Die Arme hatte die Fremde vor der Brust verschränkt. "Keine Angst, eure Eltern wissen genauso wenig wie ihr," beruhigte sie. Plötzlich sprang Trunks von seinem Platz auf. "Was soll das heißen? Es kann doch nicht einfach irgendjemand dahergelaufen kommen, den wir nicht mal kennen, und behaupten, unsere kleine Schwester zu sein!" schrie er wütend. "Ich bin aber nicht irgendjemand! Ich weiß alles über euch. Jede einzelne kleine Datei!" log sie gekonnt. Sie wusste zwar die vollständigen Namen aller Personen, kannte ihr Aussehen und ihr Geburtsdatum, wusste, wer wie stark war und wer was für wen fühlte, aber sie kannte nicht die einzelnen, verschiedenen Charakter von ihnen. "Ach ja? Alles? Dann musst du auch unseren Bekanntenkreis kennen!" sagte Trunks und wartete gespannt, was sie jetzt antworten würde. "Kenne ich ja auch!" meinte sie unbeeindruckt. "Gut, dann nenn' alle beim Namen!" verlangte er noch. "Kein Problem...," sagte sie und fing an: "Deine Eltern heißen Bulma und Vegeta Briefs. Dein Name ist Trunks Briefs und der deiner Schwester Bra Briefs. Dein bester Freund heißt Son-Goten, sein großer Bruder Son-Gohan und der Vater Son-Goku, die Mutter ChiChi. Der Große, also Gohan, hat noch eine Frau namens Videl Satan und eine Tochter namens Pan Satan. Diese ist deine beste Freundin. Maron, die kleine Blonde mit den spitzzulaufenden Augen ist die Tochter von C 18 und Kuririn. Yamchu, Ten-shin-han und Lunch gehören auch noch dazu. Ach ja, dann kennt ihr noch einen Namekianer namens Piccolo. Und einen Kleinen namens Dende, der euer Gott ist... Alles sehr merkwürdige Namen, wenn ihr mich fragt... Oh, hätte ich beinahe vergessen, Mister Satan ist noch der Vater von Videl und der Junge mit dem Irokesenhaarschnitt heißt Oob." Die beiden trauten ihren Ohren nicht. "Sie hat wirklich nicht geflunkert!" dachte Bra verwirrt. "Aber, was will sie hier und wer ist sie?" "Schön, dass du alles über uns weißt. Und wenn du schon unsere kleine Schwester bist, kannst du dann wenigstens so freundlich sein, und uns deinen Namen, dein Alter und deine Herkunft verraten?" zickte Trunks ungläubig. Er war der Meinung, zu träumen. Sie zögerte einen Augenblick, antwortete aber schließlich doch. "Mein Name ist Nira Y., weiter sag' ich euch ihn nicht. Ihr braucht nicht zu wissen, wer meine richtigen Eltern sind. Ich komme nirgendwo her, ich habe schon immer in Tokio gelebt. Ich bin 14 Jahre alt." "Genauso alt wie ich? Und dann willst du meine kleine Schwester sein?," fragte das Mädchen mit den türkisfarbenen Haaren. Sie dachte ebenfalls nicht daran, hier in der Realität zu sein. "Ja. Ich werde erst im Mai fünfzehn. Du aber noch in diesem Monat!" erklärte sie. "Na, was wohl Mama und Papa dazu sagen werden?," fragten die Geschwister sich noch. Die drei gingen gemeinsam wieder ins Haus. Vegeta trainierte und hatte vor, erst abends wieder nach Hause zu kommen. Das heißt, er würde der letzte sein, der etwas von der geheimnisvollen Fremden erfahren würde. Bulma las gerade vertieft in einem Roman. "Mama!" wurde sie aus der Spannung des Buches gerissen. "Was ist denn?," fragte sie, nachdem sie bemerkt hatte, wer mit ihr redete. Sie lag mit dem Bauch auf ihrer Couch, richtete sich jetzt aber auf und drehte sich um. "Oh! Ihr habt eine Freundin mitgebracht!" sagte sie, als sie die unbekannte Person bei ihren Kindern stehen sah. Diese schüttelte den Kopf. "Nein, bin ich nicht," erwiderte sie. "Und wer bist du dann?," fragte Bulma weiter. "Dein drittes Kind." Die nun schon leichtgealterte Frau lächelte verwundert. "Das ist kein Spaß. Ich werde hier wohnen. Wenn du mir nicht glaubst und mich nicht akzeptierst, werde ich eben sehen, ob ich irgendwo noch einen Platz auf einer Parkbank finde," sagte Nira schulterzuckend. Bulma sah in die glasigblauen, leuchtenden Augen der Unbekannten. "Sie sieht so traurig aus. Was wäre ich für eine grauenhafte Person, wenn ich sie wieder rausschicken würde?," dachte sie noch. "Gut. Du darfst hier übernachten für eine Woche. Aber nur unter der Bedingung, dass du mir die Namen deiner Eltern verrätst und deinen auch. Dann rufe ich am Ende der Zeit bei ihnen an und du kommst wieder dahin, wo du hingehörst," erlaubte sie. "Ich habe keine Eltern... Mein Name ist Nira Y., weiter will ich ihn noch nicht sagen. Bitte lass' mich für 3 Monate hier leben. Es ist wichtig. Den Grund werde ich morgen mit den Männern hier im Hause besprechen. Also Trunks und Pa... , ich meine Vegeta," bat sie. Noch immer hatte sie den gleichen Blick und die gleiche Pose. Die Arme vor der Brust verschränkt und die Augen leichtgesenkt, aber nicht so, dass sie traurig aussah, sondern eher, als wäre ihr alles, was um sie rum war, vollkommen egal, vollkommen gleichgültig. Bra rammte ihrem Bruder mit dem Ellenbogen leicht in die Rippen. "Uh, sie hat dich als Mann bezeichnet!" flüsterte sie und schaute ihn begeistert an. Da ihm das etwas peinlich war, wurde er leichtrot. Bulma blickte etwas misstrauisch, willigte dann jedoch ein. Das tat sie wohl, weil die Fremde gesagt hatte, dass sie keine Eltern haben würde. "Du wirst dir das Zimmer mit Bra teilen," bestimmte Bulma. Auch wenn ihre Tochter einen beleidigten Gesichtsaudruck machte, widersprach diese nicht. "Es gibt in 10 Minuten Mittagessen." Die drei begaben sich wieder in den Garten, setzten sich diesmal aber nicht nur zu zweit an den weißen Tisch. "Erzähl' etwas über dich," verlangte Trunks interessiert. "Was denn z.B.?," fragte Nira. "Weiß nicht. Irgendwas. Was deine Hobbys sind oder so." "Kämpfen. Mehr nicht. Ich habe keine richtigen Hobbys," antwortete sie. "Du kämpfst? Da wird sich Pan aber freuen. Du wirst ja sicher wissen, dass sie von uns dreien, also Maron, sie und mir, die einzige ist, die sich für Kampfsport interessiert," sagte Bra. Die Blondhaarige nickte. Dabei hatte sie keine Ahnung davon, dass sich Gohans Tochter dafür interessierte. Sie wusste lediglich, dass sie Pan Satan hieß, 12 Jahre alt war und mehr für Trunks fühlte als Freundschaft, ihre besten Freundinnen Maron und Bra waren, dass sie schon sehr früh sehr stark war und dass sie ihre Familie unglaublich lieb hatte. Sie wusste jedoch nicht, wie sie eigentlich war. Ihre Art, ihren Charakter kannte sie nicht. Sie redeten noch etwas miteinander, jedoch nichts, was besonders wichtig sein konnte. Auffällig war, dass Nira nur sehr wenig redete. Und wenn sie es doch tat, dann nur sehr leise. Jedes mal, wenn sie einen Satz aussprach, klang es, als würde so etwas wie Unsicherheit in ihrer Stimme liegen. Meistens konnte sie das aber noch dadurch vertuschen, dass sie einen kühlen, gleichgültigen Kommentar abgab. Bulma brachte nun das Essen und setzte sich zu ihren Kindern und Nira. "Es schmeckt gut, danke schön," sagte diese, während sie Bulma anblickte. Das war das erste mal seit einer Stunde, die inzwischen schon vergangen war, dass sie etwas Freundliches sagte. "Immerhin etwas. Sie ist doch nicht so unnormal, wie ich dachte!" flüsterte Trunks seiner Schwester zu. Diese nickte zustimmend. Als Vegeta nach Hause kam, hatte sich Trunks in sein Zimmer und die beiden Mädchen in Bras Zimmer verkrümelt, während Bulma sich wieder ihrem Buch zugewendet hatte. "Wo ist das Essen?," fragte er seine Frau. "Es steht noch etwas von heute Nachmittag in der Küche. Du kannst es dir warm machen," wurde ihm geantwortet. Ohne weiter etwas zu sagen, ging er das Essen holen, setzte sich wieder ins Wohnzimmer und aß. Als er schließlich fertig war, wollte er seine Kinder begrüßen und fing mit Trunks an. "Na," begrüßte er ihn kurz und knapp, ging wieder raus und öffnete dann die Tür zum Zimmer seiner Tochter. Diese sprang sofort auf und umarmte ihren Vater. "Hallo Papa! Wie war das Training?," fragte sie und schaute ihm lieb in die Augen. "Wie immer," antwortete er gelangweilt. Jetzt fiel ihm das fremde Gesicht im Zimmer auf. "Wer bist du?;" fragte er direkt, unfreundlich und ohne "Hallo" zu sagen. "Dein drittes Kind!" antwortete sie. "Verarsch mich nicht. Ich hab nur zwei Kinder. Bist du die Freundin meiner Tochter?," fragte er, ohne auf ihre Worte einzugehen. "Ich bin dein drittes Kind, aber das sagte ich ja bereits," wiederholte sie die Worte von eben. "Sag' mir deinen Namen und damit hat sich's," meckerte er entgeistert. Er schaute die kleine Blonde misstrauisch und wütend zugleich an. "Ich heiße Nira Y. Ich denke, jetzt glaubst du mir. Du bist schließlich der einzige aus dieser Familie, der meinen Namen schon mal gehört oder zumindest gelesen hat," antwortete sie. Plötzlich riss Vegeta seine Augen weit auf. Er wusste ganz genau, wer das war. "Bloß nicht!" dachte er geschockt. "Nicht jetzt! Sie ist zu früh dran! Sie müsste eigentlich erst in einem Jahr kommen!" "Es tut mir Leid, dass ich eben so unfreundlich zu dir war, Nira-sama. Aber ich wusste ja nicht, dass du das bist!" entschuldigte er sich etwas verlegen. Jetzt verstand Bra gar nichts mehr. So hatten sie ihren Vater noch nie reden hören. So freundlich und respektvoll. Dieses Mädchen schien eine sehr wichtige Person zu sein. Er schloss die Tür des Zimmers wieder und ging zu seiner Frau. "Wieso hast du mir nicht gesagt, dass Nira-sama schon hier ist?," fragte er und schaute sie etwas grimmig an. "Wieso schon? Woher soll ich denn wissen, dass da irgendein armes, elternloses Mädchen herkommt und ein zu Hause braucht?," fragte sie leichtgereizt. Sie hatte sich schließlich viel Mühe gegeben. "Pah! Von wegen "armes, elternloses Mädchen"! Wenn die wüsste! Ist vielleicht besser, wenn sie es erst später erfährt. Na ja, egal, darüber werde ich jetzt lieber nicht reden," dachte er. "Äh, ja, äh...äh, ist schon in Ordnung. Ich möchte nur, dass sie gut behandelt wird und dass sie immer mit der respektvollen Anrede angesprochen wird...," bat er. Es war ihm etwas peinlich, so entschuldigend zu reden, aber er wusste, dass Nira genau wusste, wer was für wen fühlte. Also beschloss er, sich auch dementsprechend zu benehmen. Er wusste auch, dass sie es nicht mochte, wenn man zu seiner eigenen Familie so abweisend und kühl war. Dabei war sie selbst auch nicht anders. Den ganzen Tag hatte sie eher finster dreingeschaut. Sie war ihm sogar sehr ähnlich. Bulma bemerkte, dass ihr Mann Nira ziemlich gut zu kennen schien oder zumindest viel über sie wusste, obwohl er sie heute das erste mal gesehen hatte. Trotzdem wechselte sie das Thema, da ihr das alles auch etwas unheimlich war. "Wie war dein Training?," fragte sie und versuchte, so neugierig wie möglich auszusehen, auch wenn sie das ganz sicher nicht war. Sie war mit den Gedanken nur bei dieser kleinen Blonden mit dem traurigen, oder eher kühlen, Blick. Er antwortete nicht. Auch er schien mit den Gedanken ganz woanders zu sein. Eine Weile lang saßen sie schweigend nebeneinander. "Wir kriegen morgen viel Besuch. Du solltest also morgen mal nicht trainieren. Muss ja auch nicht jeden Tag sein," unterbrach Bulma das Schweigen. "Hatte ich auch nicht vor. Da sie jetzt schon da ist, werden wir noch viel mehr Besuch bekommen als erwartet," wurde ihr geantwortet. Sie fand diesen Tag sehr merkwürdig. Erst kommt da irgendein Mädchen dahergelaufen, das behauptet, ihr drittes Kind zu sein und dann benimmt sich ihr Mann ganz anders als sonst. So ungewöhnlich nett irgendwie. Sie wunderte sich eh darüber, dass Vegeta Nira nicht einfach rausgeschmissen hatte. Stattdessen behandelte er sie wie einen Gott, sprach sie sogar mit der respektvollen Anrede an. Das war eigentlich überhaupt nicht seine Art. "Willst du gar nicht wissen, wer alles kommt?," fragte sie. Sie hatte ihm bis jetzt nur erzählt, dass ein paar Bekannte kommen wollten, jedoch hatte sie nicht erwähnt, wer genau vorhatte, zu erscheinen. Er schüttelte den Kopf. "Das weiß ich auch so." "Und du hast da nichts gegen, wenn auch Goku mit seiner Familie kommt? Das wundert mich aber ehrlich gesagt jetzt sehr!" Er antwortete nicht. Sie konnte sich auch so gut denken, dass es ihm mehr oder weniger egal war, solange Trunks sich nicht zu sehr an Son-Goten anpasste. *** Inzwischen war es schon 23: 00 Uhr. Trunks hatte nichts anderes zutun, als auf seinem Bett zu liegen, Musik zu hören und über den vergangenen Tag nachzudenken. Er hatte nichts mehr von dem merkwürdigen, netten Verhalten seines Vaters mitbekommen. "Ich wüsste gerne, was Papa zu Nira gesagt hat. Er scheint sie ja nicht rausgeschmissen zu haben. Merkwürdig, irgendwie... Ist für ihn jedenfalls sehr ungewöhnlich. Normalerweise besteht sein Leben ja nur aus Stolz, Ruhe und Kampfsport. Eigentlich sollte ich ihn bemitleiden!" dachte er. Er nahm die Fernbedienung in die Hand und zappte ein bisschen, in der Hoffnung, noch irgendetwas Interessantes im Fernsehen zu finden. "Alles nur Scheiße!" fluchte er genervt. Er machte den Fernseher wieder aus und lag die Fernbedienung beiseite. Einschlafen konnte er auch nicht. Er wusste von seiner Mutter, dass sie am nächsten Tag Besuch bekommen würden. Von Goku, ChiChi, Gohan, Goten (auf den er sich natürlich besonders freute), Videl, Pan, C 18, Kuririn und Maron. Da Nira ja eh alle schon kannte, brauchte er sie ihr wahrscheinlich nicht vorzustellen. "Sie ist zwar etwas komisch von der Art her, aber hübsch. Sehr hübsch sogar." Nach dem er diese Sätze zu Ende gedacht hatte, schüttelte er heftig mit dem Kopf. Er hatte ja schon von ihr gehört, dass sie alles über ihn wusste, deswegen verbot er sich selbst, irgendwas für sie zu empfinden. Er hatte nämlich Angst, dass sie vielleicht seine Gedanken überprüfen konnte und dass sie ihn dann auslachen würde. "Außerdem find' ich ja Maron schon cool. Was heißt cool, ich mag sie halt sehr. Aber ich denke mal, dass Nira eh wissen wird, was ich für sie (Maron) fühle. Sie weiß schließlich alles über mich, hat sie gesagt," beruhigte er sich etwas. Er würde nie so offen reden können, wie er dachte. Dazu war er, genau wie sein Vater, viel zu stolz. Er wollte stark sein. Ein Mensch, der nicht empfand, konnte auch nicht verletzt werden, glaubte er jedenfalls. Er wollte vor allem körperliche Stärke beweisen und keine Memme sein, wie sein Vater ihn schon desöfteren genannt hatte. Plötzlich wurde die Tür einen kleinen Spalt geöffnet. Ein kleiner, zierlicher Fuß betrat unsicher den Boden des Zimmers. "Darf ich reinkommen?," erkundigte sie sich ängstlich. Ihr Körper zitterte. Ihre Haare waren offen. Zwei wässrigblaue Augen blickten ihn an. Eindeutig, es war Nira. "Meinetwegen!" antwortete er und tat so, als wäre es ihm egal, was mit ihr war. Er richtete sich auf und setze sich auf die Bettkante. "Ich möchte dir gerne etwas Wichtiges erzählen. Aber du musst mir versprechen, es niemandem weiterzuerzählen. Nicht einmal deiner Familie, Goten, Pan oder Maron," sagte sie, als sie ganz ins Zimmer gegangen war und die Tür hinter sich geschlossen hatte. Er schaute sie ganz verwundert an. Versprechen? Einem Menschen, den er gerade erst seit ein paar Stunden kannte? Er wusste nicht warum, aber er nickte. Seine Augen bekamen auf einmal einen schönen, vertraulichen Glanz. "Gut. Ich habe euch ja vorhin gesagt, dass ich alles über euch weiß. Das stimmt nicht ganz. Ich weiß zwar eure Namen, wer wie stark ist, wer wie alt ist und wer was für wen fühlt, aber ich kenne euren Charakter nicht. Ich werde es außerdem nicht erfahren, wenn sich eure Gefühle ändern sollten," erklärte sie. Er spürte, dass er einen roten Kopf bekam. Wieso erzählte sie das gerade ihm? Sie hätte es doch genauso gut seiner Schwester oder seiner Mutter erzählen können? Dass sie es nicht seinem Vater anvertraute, war für ihn schon sehr viel verständlicher. "Ich hoffe, du bist... äh...d...du, bist nicht sauer!" stotterte sie leicht verlegen. Es war schwierig für sie, so zu reden. Sie war sonst eher der kühle Typ, dem alles egal war, genau wie Vegeta. Trunks winkte ab und sagte ihr, dass es kein Problem für ihn war. Es beruhigte ihn eher, denn so brauchte er sich nicht so sehr davor zu fürchten, dass er anfing, sie zu mögen. Sie würde es ja sowieso nicht merken, falls sich da irgendwas entwickeln würde. "Ist dir nicht kalt? Setz dich ruhig zu mir! Ich tu dir nichts! Ich bin nicht so ein Arschloch wie mein Vater...!" sagte er. Den letzten Satz sprach er in einem verachtenden Ton aus. Sie tat, was er gesagt hatte. "Ich aber," gab sie zurück, weshalb sie jedoch nicht zögerte, das Angebot anzunehmen. "Was?," fragte Trunks, der ernsthaft glaubte, sich verhört zu haben. "Ich sagte, ich bin wie Vegeta. Ich sagte doch bereits, ich bin sein drittes Kind und deine kleine Schwester," führte sie den Satz weiter. Er guckte sie schockiert, enttäuscht und verwundert zugleich an. Sie hatte doch eben noch gesagt, dass sie die einzelnen Charakter der Personen gar nicht kannte. Wie konnte sie dann wissen, dass sie wie sein Vater war? Genau das fragte er sie auch. "Ich habe mir das Gespräch zwischen Bra und dir doch angehört. Außerdem weiß er schon sehr lange von mir und das wusste ich auch. Wenn das nicht so gewesen wäre, hätte er mich sicher rausgeschmissen," erklärte sie. Er fand nicht, dass sie auch nur im geringsten Ähnlichkeit mit seinem Vater hatte. Sie war doch ganz anders! Sie verhielt sich ihm gegenüber auch viel netter. Jedenfalls behandelte sie ihn nicht wie ein nutzloses Weichei. Er war total verwirrt. Schwester? Drittes Kind? Das konnte doch überhaupt nicht angehen. "Sind wir blutsverwandt, Nira? Sei ehrlich! Bitte...!" Trunks schaute tief in ihre Augen, als wenn er dadurch überprüfen könnte, ob sie log oder nicht. "Nein, wir sind noch viel fester miteinander "verbunden"!" antwortete sie. Na also. Dann war sie doch nicht seine richtige Schwester. Aber wieso um alles in der Welt hatte sie behauptet, sie wäre wie Vegeta? Ok, ihr Blick erinnerte einen leicht an ihn, aber deswegen musste sie doch nicht gleich genauso sein! Er sah ihr an, dass sie nicht weiter darüber reden wollte. Noch immer wunderte es ihn sehr, dass sie es gerade ihm sagte. "Ich werde wieder zurück zu Bra gehen. Ich hoffe, dass sie nichts von meinem Verschwinden mitbekommen hat." Mit diesen Worten richtete sich Nira auf. Noch bevor sie die Tür öffnete, beugte sie sich zu Trunks runter und flüsterte ihm sanft ins Ohr: "Ich hab dich lieb!" Danach verließ sie das Zimmer. Er verstand gar nichts mehr. Sie war die erste, die so etwas zu ihm gesagt hatte - und dass, obwohl sie ihn erst seit ein paar Stunden kannte. "Papa hätte nie so was zu mir gesagt. Ich meine ja, sie ist ganz anders. Sie irrt sich sicher," dachte er. Fast die ganze Nacht hielten ihn diese Worte wach, die er ganz und gar nicht von ihr erwartet hatte, doch er schlief schließlich doch noch ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)