Vergangenes holt uns immer wieder ein! von Furu ================================================================================ Kapitel 1: Licht fällt ins Dunkel --------------------------------- Konnichi wa! Oh Gott da bin ich wieder! *lach* Diesmal wird es wohl eine Weiß Kreuz - Story und ich hoffe, dass ich niemanden damit ärgere oder sauer mache. Mal nachdenken was ich noch zu der Story sagen sollte. *grübel* Ach ja genau: Diese Geschichte ist für meine liebe Freundin Jackieth! Sie bedeutet mir sehr viel und ich bin sehr froh, dass ich sie habe. Ich hab dich ganz doll lieb und widme dir daher auch die Story und ich hoffe, dass du dich für die Pairings begeistern kannst. Und noch ein Gomen an alle WeißKreuz-Fans (insbesondere Tsukikasumi), denen die Fanfiction nicht zusagt. *ls* Dass die Charas (jedenfalls die meisten) net mir gehören und ich damit kein Geld verdien ist ja klar, ne? So und nun viel Spaß und bitte schreibt mir wie ihr darüber denkt! -...- jemand sagt was +...+ jemand denkt was Mata ne, Furu! Licht fällt ins Dunkel! Im Laden war die Hölle los. Viele junge Schulmädchen belagerten den kleinen Blumenladen und die drei im Verkaufsraum befindlichen Weißmitglieder wirkten allesamt leicht gereizt. Yohji hatte zwar wenig Mühe damit sich die Mädchen vom Hals zu halten, aber da die letzte Nacht zu lang war und er müde war, gingen ihm die Scharen kleiner Mädchen gewaltig auf die Nerven. +Ich glaub ich werde langsam zu alt für den Job!+ Aber Yohji Kudou lächelte smart und seufzte nur gelegentlich resignierend auf. Ken Hidaka wiederum war damit beschäftigt die Mädchen auf Distanz zu halten und der braunhaarige junge Mann war hierbei nicht gerade zimperlich. Er sagte: -Lasst mich in Ruhe. Ich habe zu arbeiten.- Selbst Omi Tsukiyono, dem jüngsten der vier Weiß, der die Kundenbetreuung eigentlich gerne übernahm, wurde es langsam zuviel, dass zwei der Mädchen permanent an ihm rumzerrten. Die Tür öffnete sich und ein junges Paar trat ein. Das Mädchen war ungefähr so groß wie Omi, hatte hellbraunes langes Haar, des ihr bis zu den Ellbogen reichte und braune Augen. Sie war schlank und trug ein weißes Shirt und einen schwarzen Rock. Sie wirkte kaum älter als die meisten der Mädchen im Blumenladen, aber sie schien um einiges relaxter zu sein. Der Junge an ihrer Seite war um einiges größer als das Mädchen. Er durfte in etwa Ayas Körpergröße haben. Sein Haar war schwarzblau und kurz geschnitten. Er hatte strahlende grüne Augen in denen der Schalk aufblitzte. Im Gegensatz zu dem Mädchen trug er eine dunkelblaue Jeans und ein hellblaues kurzärmliges Sommerhemd, das seine gebräunte Haut blendend unterstrich. Der Junge fragte: -Also, da wären wir! Warum genau hast du mich an meinem freien Tag in einen Blumenladen geschleppt?- Er sah sich gelangweilt um. Das Mädchen sah ihn mit einem Lächeln an und erwiderte: -Weil ich unbedingt Blumen und Pflanzen in meiner Wohnung brauche. Es ist alles so kahl und du bist hier, weil du mir beim Aussuchen helfen musst!- Der ältere Junge grinste und meinte: -Könntest du nicht einfach ein paar Bilder an die Wände hängen oder so? Und soll ich die dann auch bezahlen!?- Seine Begleiterin nickte und wandte sich einigen Topfpflanzen zu. Während die beiden neu eingetroffenen Kunden sich umsahen und rumdiskutierten hatte sich Omi zu einer Maßnahme gegen die Belagerung. Er schrie: -Aya! Kundschaft!- Ein Knurren kam aus dem Hinterraum. Aya hatte sich freiwillig gemeldet die Aufträge von Blumengestecken und Sträußen zu übernehmen. Er schien nicht im mindesten begeistert zu sein jetzt, wo alle Schulmädchen im Laden herumlungerten, dorthin gerufen zu werden. Die Tür öffnete sich und ein missmutig dreinblickender Aya trat aus dem kleinen Raum. Er hatte die Augen geschlossen, sah so aus, als würde er sich sammeln, dann öffnete er seine Augen, funkelte wütend in die Runde und rief: -Alle, die nichts kaufen raus!- Unbarmherzig schob Aya eine Traube von Mädchen, die sich sofort um ihn geschart hatte Richtung Tür. Der Geräuschpegel sank sofort und die wenigen verbleibenden Mädchen konnten von Omi, Ken und Yohji bedient werden. Der junge Mann seufzte: -Besser, jetzt kann man sich wenigstens unterhalten. Und du meinst, dass diese Dinger das richtige für deine Zimmer sind?- Das Mädchen nickte und meinte: -Wir sollten trotzdem jemanden fragen!- Ihr Begleiter verstand den Wink und packte den eben vorbeigehenden Aya am Ärmel und fragte: -Verzeihung, könnten Sie uns wohl beraten?- Aya nickte und meinte: -Sehr gerne!- Er versuchte höflich zu sein, aber die ungewollte Berührung an seinem Arm verwirrte den Rothaarigen. Er wandte sich zu dem Paar um und erst jetzt sah ihn der Fremde an. Seine Augen weiteten sich. Überrascht stammelte er: -Ähm ... Ra... Ran?- Auch Aya sah den Fremden nun an, er starrte ihn regelrecht an und öffnete erstaunt den Mund. Bei der Erwähnung des Namen Ran, wurden auch die drei anderen Männer alarmiert und sahen zu Aya. Omi flüsterte: -Aya?- Er stand nun direkt neben seinem älteren Freund, fast so als fürchte er, dass Aya von ihm gestützt werden müsse, denn für einen Moment schien Aya zu einer Statue erstarrt zu sein. Doch plötzlich umarmte ihn der fremde Junge ohne Vorwarnung. Ken warf einen skeptischen Blick zu Omi, dann einen zu Yohji. Yohji formte mit den Lippen lautlos das Wort: -Shine!- und grinste anschließend, während Ken nur nickte. Auch das Mädchen, das mit dem Jungen zusammen gekommen war wirkte sehr erstaunt. Omi und das Mädchen starrten nun beide zu den jungen Männern ebenso wie die Kundinnen, die von Yohji und Ken aus dem Laden hinaus komplimentiert wurden. Noch immer warteten die drei anderen von Weiß auf eine Reaktion ihres Anführers. Keiner von ihnen würde es je wagen Aya nur annähernd so nahe zu kommen. Dann löste sich Ayas Starre. Er hob die Arme und legte sie seinem Gegenüber auf den Rücken. Nie zuvor hatte Omi gesehen, dass sein Freund einen anderen Menschen umarmte, er starrte Aya mit offenem Mund an. Auch der Fremde umarmte Aya fest. Seine rechte Hand strich über Ayas Haar und seinen Rücken. Er flüsterte: -Ran! Ich habe dich vermisst!- Dem Mädchen an seiner Seite schien es jetzt zu bunt zu werden! Sie zupfte ihren Begleiter am Arm und fragte: -Sag mal, lässt du den Jungen irgendwann auch mal wieder los?- Sie grinste. Dann ergriff sie Omis Hand und erklärte: -Also mein Name ist Hiroko Haruna und das ist Tsutomu Risou, ein guter Freund. Ich habe keine Erklärung für sein Verhalten. Eigentlich sind wir hergekommen um Pflanzen für meine Wohnung zu kaufen. Ich bin erst vor kurzem hergezogen und meine neuen Zimmer sind zum Glück sehr sonnig. Ich würde nun gerne wissen, welche Pflanzen in Frage kommen.- Scheinbar versuchte sie Omi abzulenken, was ihr auch gelang, denn der Junge begann sofort sie über die Pflanzen für die sie sich interessierte zu informieren. Hiroko entschloss sich zum Kauf zweier großer Topfpflanzen und drei kleinerer sowie einem Hängekorb für den Efeu. Sie ging zu Tsutomu und forderte: -Geld!- Dann streckte sie die Hand aus und Tsutomu reichte ihr seinen Geldbeutel. Damit machte sie sich auf zur Kasse und grinste den dort sitzenden Yohji an. Der meinte: -So macht man das also!- -Ja er hatte es mir versprochen und momentan ist er ja scheinbar abgelenkt!- Sie lächelte Yohji zwinkernd an. Ken, der neben Yohji stand zischte: -Halt dich zurück, sie ist zu jung!- -Danke, aber ich kann gut auf mich aufpassen...???- Sie lächelte entschuldigend und der Junge mit den braunen Haaren erklärte: -Ken! Und das ist Yohji. Ach ja und Omi kennst du ja schon!- Hiroko nickte, dann wickelte sie die Bezahlung der Pflanzen ab. Hiroko ging zu Tsutomu, der Aya mittlerweile wieder losgelassen hatte und erklärte: -Ich muss jetzt los, sonst muss ich dem Babysitter noch mehr bezahlen! Kannst du mir jetzt mit den Pflanzen helfen?- Tsutomu nickte, doch Ken erklärte: -Wir liefern dir die Pflanzen morgen nach Hause, wenn du uns deine Adresse gibst!- Hiroko dachte kurz nach, nahm den von Yohji gereichten Block und den Stift und schrieb in ordentlicher Schrift die Adresse darauf. Dann bedankte sie sich und sagte: -Wir sehen uns!- Tsutomu blieb im Laden zurück. Er sah sich um, musterte die drei Mitarbeiter, dann fragte er: -Was tust du nur hier Ran?- Es klang vorwurfsvoll und Ayas Miene wirkte seltsam gleichmütig. Er antwortete: -Ich arbeite hier! Zusammen mit Yohji, Ken und Omi.- Er wandte den Kopf zu seiner Gruppe und meinte: -Wir schließen den Laden für heute!- Dann legte er die Schürze ab und ging in den Wohnraum. Tsutomu folgte ihm. Die drei anderen schlossen den Laden und betraten dann ebenfalls das Wohngebäude. Aya und Tsutomu waren in der Küche und Aya machte gerade Tee. Als die drei anderen an der Küche vorbei kamen rief er: -Kommt rein und setzt euch zu uns!- Erstaunt folgen die drei anderen der Aufforderung. Kurze Zeit später saßen die vier von Weiß und Tsutomu am Tisch und unterhielten sich. Tsutomu war nett und sehr unterhaltsam. Er fragte die drei anderen über alles mögliche aus, diskutierte mit Ken über Fußball, tauschte mit Yohji Bars aus, die besonders in waren, unterhielt sich mit Omi über Computer und schien einfach zu jedem Thema eine Meinung zu haben. Dann stand er auf, schenkte sich Tee nach als ob er dort zu Hause wäre und stellte dann seine Tasse auf den Tisch. Er stand hinter Aya und wuschelte ihm durch seine roten Haare, während er meinte: -Hey Ran, trainierst du noch?- Aya schob sanft seine Hand von seinem Kopf und nickte: -Ja, es gibt mir Ruhe und Kraft.- -Ran du bist so ernst heute! Was ist mit dir?- Aya wich Tsutomus Blick aus und Yohji meinte schließlich: -Wir kennen ihn gar nicht anders!- Tsutomu zog eine Augenbraue hoch und fing dann lauthals an zu lachen! Er lachte so herzlich, dass ihm fast die Tränen kamen und dann geschah das Unglaubliche! Aya stimmte ihn dieses Lachen mit ein! ?Sind die immer so komisch Ran?- Omi, Ken und Yohji starrten ihren Anführer, der immer noch lachte an und Aya erwiderte: -Naja so sind die eben!- Nachdem Aya und Tsutomu sich wieder beruhigt und Omi sich über den Schock wegen des plötzlichen Gefühlsausbruchs erholt hatte, fragte er: -Sag mal Aya, woher kennt ihr euch eigentlich?- Tsutomu sah nun fragend zu Omi und meinte: -Warum nennst du ihn denn Aya, er sieht ihr doch kein bisschen ähnlich!- Doch Aya antwortete: -Seitdem sie im Koma liegt trage ich ihren Namen! Ran gibt es nicht mehr, ich bin Aya!- Tsutomu sah ihn mit einem Äh-okay-klingt-zwar-verrückt-aber-wenn-es-dich-glücklich-macht-Blick an und Aya fuhr fort: -Tsutomu und ich kennen uns noch von früher! Wir waren zu meiner Schulzeit die besten Freunde, wir hatten immer viel Spaß, ne?- Tsutomu nickte zustimmend und meinte: -Weißt du noch wie du deine Mutprobe bestehen musstest?- Aya nickte und als er in drei fragende Gesichter schaute meinte er: -Na los erzähl es ihnen!- Und das ließ sich Tsutomu nicht zweimal sagen: -Okay es war im Kendo-Club unserer Schule üblich, dass alle eine Mutprobe machen mussten. War zwar eine ziemlich sinnlose Veranstaltung, aber eben sowas wie eine Tradition. Jedenfalls kam Ran dran und er bekam den Auftrag den Büstenhalter von dem hübschesten Mädchen unserer Klasse zu beschaffen.- Tsutomu grinste und während Omi ein geschocktes ?Aya!- entfuhr grinste Yohji vielsagend und stellte fest: -Das zeigt doch mal ganz andere Seiten an dem guten Aya!- Dieser warf ihm einen bösen Blick zu und erwiderte: -Ich war damals noch jung!- Ken sagte: -Und hat er die Aufgabe bestanden?- Tsutomu nickte und fuhr fort: -Ja, alles andere wäre auch enttäuschend gewesen. Er hat sich während des Sportunterrichts in die Mädchenumkleide geschlichen! Und dann tröstet er das total aufgelöste Mädel totale Unschuld vorgaukelnd!- Die drei Mitglieder von Weiß erlebten Aya erstmals total gelöst. Omi nutzte die Gelegenheit um etwas mehr über Aya zu erfahren und irgendwann begann er zu gähnen. Yohji beobachtete ihren Jüngsten und erklärte: -Du bist müde Kleiner! Geh ins Bett!- Ken grinste Yohji an und meinte: -Oho Yohji macht einen auf erwachsen?- Omi schüttelte den Kopf und meinte: -Aber er hat Recht! Ich bin echt total müde!- Entschuldigend lächelte der Jüngste in die Runde und erhob sich. Er sagte: -Es hat mich sehr gefreut dich kennen zu lernen Tsutomu!- Tsutomu erwiderte: -Hat mich auch gefreut Omi, ich wünsche dir eine gute Nacht!- Omi umarmte Ken von hinten und flüsterte: -Gute Nacht Ken! Denk dran, dass du morgen früh aufstehen musst!- Aya grinste unwillkürlich und er meinte: -Schlaf gut Omi!- Omi setzte sein süßestes Lächeln auf und nickte dann. Yohji stand auf und meinte: -Ich bring dich ins Bett!- Er legte Omi seinen Arm um die Schulter und schob den Jungen aus der Küche. Einige Minuten später kam der Blonde wieder in die Küche. Auf dem Arm hatte er eine Flasche Rotwein, die er wild entschlossen jetzt mit den drei anderen jungen Männern trinken wollte. Doch Ken erwiderte: -Ich gehe auch ins Bett, war n harter Tag und Omi hat recht, ich muss morgen früh raus.- Auch er verabschiedete sich von ihrem Gast und von seinen beiden Freunden. Yohji verzog das Gesicht und spöttelte: -Noch so jung und steht schon unterm Pantoffel!- Kens Augen blitzten ihn wütend an: -Ich steh nicht unterm Pantoffel!- Doch Yohji entgegnete nur: -Doch tust du!- Damit war für ihn die Diskussion beendet und er begann die Weinflasche zu öffnen. Schließlich schlug der Älteste vor: -Ich glaube wir sollten ins Wohnzimmer gehen. Kurze Zeit später saßen die drei Jungen Männer im Wohnzimmer und tranken Wein. Wann immer sich die Gelegenheit bot, wuschelte Tsutomu Aya durch seine roten Haare, strich ihm über die Arme oder suchte sonstigen Körperkontakt. Yohji bemerkte dass Aya es sich gefallen ließ, fast sogar danach suchte. Der ältere Mann grinste. Die Unterhaltung wurde hauptsächlich von Aya und Tsutomu geführt, die sich über Vergangenes unterhielten und nach einer halben Stunde lag Tsutomus Kopf auf Ayas Schoß und er redete munter weiter: -Weißt du Yohji, ich hätte Aya früher gerne ausgeführt, aber Ran ließ es nie zu. Warum warst du eigentlich immer so dagegen?- Seine grünen Augen strahlten Aya an und der meinte: -Weil ich genau weiß was du für einer bist! Immerhin bin ich lange genug mit dir befreundet!- Yohji grinste. +Aya hat also schon damals auf die Kleine so gut geachtet. Sieht ihm ähnlich.+ Irgendwann verabschiedete sich auch Yohji und ging zu Bett, aber da er nun einmal ein Nachtschwärmer ist, konnte er nicht schlafen und beschloss sich was zu trinken aus der Küche zu besorgen. Er ging nur in einer dunkelgrünen Pyjamahose bekleidet die Treppe hinunter, als er Stimmen hörte: -Sag Ran: Warum durfte ich Aya nicht ausführen?- Der Gefragte erwiderte: -Ich hatte Angst, dass du ihr das Herz brichst.- Yohji hörte Tsutomu leise lachen, es klang wie ein Ich-bitte-dich-Lachen, dann fuhr er fort: -Du hattest eher Angst, dass es dir das Herz bricht! Du hattest schon immer Angst davor, dass dich Aya nicht mehr braucht. Sag mir Ran, läufst du noch immer vor deinen Gefühlen weg?- Yohji stand wie angewurzelt da. Er bewegte sich langsam fort, um ihn das schwach beleuchtete Zimmer sehen zu können. Aya sah leicht gestresst aus und Tsutomu richtete sich plötzlich auf: -Ich hatte damit recht, oder? Warum hast du denn nie etwas gesagt?- Stille, dann plötzlich flüsterte Aya: -Ich hatte Angst, dich zu verlieren. Ich habe gesehen, wie du mit Aya und anderen Mädchen geflirtet hast?- Tsutomu beugte sich zu Aya und küsste ihn. Lange lagen die Lippen der beiden aufeinander. Tsutomu schloss seinen Freund in die Arme und genoss es Aya dazu zu zwingen seinen Mund zu öffnen. Als er mit seiner Zunge in Ayas Lippen drang, seufzte dieser leise auf. Yohji entfernte sich. Er musste erst mal verkraften, was er da eben gesehen hatte. Hegte der mutige, sonst so distanzierte Anführer von Weiß etwa Gefühle für diesen Mann? Er ging in die Küche, nahm sich eine Flasche Bier obwohl er eigentlich keinen Alkohol mehr wollte, doch die brauchte er jetzt einfach und kehrte in sein Zimmer zurück. Er stieg über auf dem Boden liegende Kleidung, schnappte sich seine Zigarettenschachtel samt Feuerzeug und setzte sich aufs Fensterbrett, nachdem er das Fenster geöffnet hatte. Um sich zu beruhigen rauchte er eine und trank das Bier. Das Bild von Aya in Tsutomus Armen und wie sich ihre Lippen berührten ließen ihn nicht los. Er hatte schon viele Küsse gesehen, und fast ebenso viele miterlebt, aber dieser war etwas ganz besonderes. Es ging hier immerhin um Aya, Mister Ich-interessier-mich-nur-für-Aya-und-sonst-nichts! Währenddessen saßen Aya und Tsutomu wieder voneinander getrennt im Wohnraum. Tsutomu grinste Aya an und meinte: -War doch gar nicht so schlimm, oder Ran?- Aya sah ihn mit einem Treib-es-nicht-zu-weit-Bick an und nickte dann zögerlich. Doch Tsutomu erwiderte: -Aber ich bin nicht mehr der, den du küssen willst. Ich habe gesehen, wie du ihn angesehen hast. Selbst, wenn du dich bemühst so wenig wie möglich zu zeigen, was in dir vorgeht, so ist es für mich doch offensichtlich gewesen. Und je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass er es eigentlich wissen müsste.- -Was meinst du?- Tsutomu grinste: -Ran du bist ein ziemlich schlechter Lügner, hat dir das mal wer gesagt? Du bist in Blondie verliebt!- Und Ayas Augen, die sich nicht vor Empörung oder Schock wegen dieser Unterstellung weiteten gaben ihm insgeheim Recht. ?Und ich wette du hast mal wieder beschlossen, es für dich zu behalten?- Erst jetzt war in Ayas Augen so eine Art Feuer entbrannt. ?Was soll ich ihm denn deiner Meinung nach sagen? Ich liebe dich? Er würde mich auslachen, mich nicht ernst nehmen oder mich versuchen umzubringen. Er ist nicht...- Tsutomu blickte ihn fragend mit seinen grünen Augen an und dann vervollständigte er den Satz: -Schwul? Woher willst du das so genau wissen?- Aya schnaubte verächtlich. Er wollte nicht weiter reden und beschloss: -Es ist spät, lass uns für heute Schluss machen!- Doch sein bester Freund erklärte: -Ran, das ist so typisch für dich! Wenn es um Gefühle geht, dann investierst du nichts, nur um nicht verletzt zu werden. Aber dabei lässt du völlig außer Acht, dass es Menschen gibt, denen was an dir liegt. Du musst nicht immer alles allein schaffen!- ~~*~~ -Omi, bist du im Bad? Mach die Tür auf, es wollen auch noch andere da rein!- Begleitet wurden diese Worte Ayas von einem ungeduldigen Trommeln gegen die Badezimmertür. Die Tür wurde geöffnet und statt dem erwarteten Omi erschien Yohji grummelnd. Er trug nur seine Pyjamahose und war offensichtlich gerade dabei sich die Zähne zu putzen, denn seine Zahnbürste war noch in seinem Mund als er meinte: -Hm was gibt es denn Aya?- Aya schob sich ohne zu fragen an Yohji vorbei und erwiderte: -Stört dich doch nicht, wenn ich hier bin, oder? Ich muss unbedingt vor Tsutomu ins Bad, denn der braucht immer ewig!- Wütend trommelte der eben genannte nun gegen die Tür und zeterte: -Das war fies Ran! Ich hab keine Ahnung wo hier das Bad ist, außerdem bist du auf mich draufgetreten du Trampel!- Mit fester Stimme entgegnete ihm der Rothaarige: -Pech gehabt!- Dann wandte auch er sich seiner Morgentoilette zu. Yohji verließ das Bad als Aya sich entkleidete. Kurze Zeit später saßen Yohji, Ken, Omi und Tsutomu in der Küche und frühstückten. Yohji trank nur Kaffee und Tsutomu fragte sich wie lange der Blonde wohl noch in der Tasse rumrühren wollte, während er sich ein Brötchen mit süßer klebriger Himbeermarmelade bestrich. Omi aß eine Schale Cornflakes und Ken biss in einen Apfel. Verwundert blickten die drei Weißmitglieder ihren Gast an, da der das eben bestrichene Brötchen auf Ayas Platz legte. Omi meinte: -Aya frühstückt nicht!- Tsutomu grinste und Aya, der eben reinkam fragte mit finsterem Blick: -Was grinst du so doof?- Der Gefragte meinte: -Ach nichts! Hier dein Frühstück!- Aya ließ sich nieder und goss sich erst mal Kaffee ein, ehe er sich das halbe Brötchen nahm und zaghaft hineinbiss. Ken starrte ihn offen an, während Omi nur verwirrt schien. Wie oft hatte er schon versucht Aya zu einem Frühstück zu bewegen und war gescheitert. Doch Aya aß nur die Hälfte der Brötchenhälfte und handelte sich sofort einen tadelnden Blick von Omi ein. Er erklärte: -Ich esse morgens nichts und schon gar nicht sowas.- Tsutomu riss das Gespräch an sich: Ran, wie ich sehe trägst du jetzt einen Ohrring? Was würde wohl deine Mutter dazu sagen?- Er grinste Aya unverbindlich an und fuhr dann an die anderen gewandt fort: -Als ich meine Ohrlöcher stechen ließ und anschließend versuchte meine Haare zu blondieren, schmiss mich Frau Fujimiya aus dem Haus und nannte mich einen verrückten Punk!- Ein Lächeln umspielte Ayas Lippen. Schließlich sah Tsutomu zur Uhr und stellte fest: -Ich muss los Ran! Sonst komme ich zu spät zur Arbeit. Ich bin nämlich so ne Art Bodyguard. Bringt zwar nicht allzuviel ein, aber ich vertrete mein Ideal.- Aya zog die Augenbraue hoch und fragte: -Ideal?- (Ideal heißt auf japanisch risou, so klingt auch der Nachname von Tsutomu) Und Tsutomu antwortete lachend: -Okay ich geb zu, dass ich das net freiwillig mache. Es ist eine Bedingung im Testament meines Vaters. Ich erbe nichts, ehe ich diese Aufgabe übernommen habe.- Nachwort: Bis jetzt ist noch nicht viel passiert, aber das kommt schon noch. Außerdem taucht im nächsten Chapter jemand auf, auf den einige (inklusive mir) schon warten *g* Wollt ihr das überhaupt lesen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)