Shadow of heart von abgemeldet (Can you see the shadow of my heart...?) ================================================================================ Kapitel 3: The secret of the sea 2 - Das Geheimnis des Sees 2 ------------------------------------------------------------- Und hier der zweite Teil von "The secret of the sea" ^^ Gebt doch bitte Kommis oder schreibt in das GB der HP... ich würde mich sehr freuen... Feenchen ------------------------------------------------------------------------------- The secret of the sea 2 - Das Geheimnis des Sees 2 Untertitel: Dein falsches Lächeln Shikyo gähnte. Ihre Stimmung war auf null gesunken - die Langeweile auf hundert. Nun warteten sie schon über eine Stunde und weit und breit war niemand zu sehen. War das wirklich eine Falle oder wollte jemand sie hier nur verarschen? Langsam kam sie sich nämlich richtig dämlich vor. Gleich nachdem sie sich niedergelassen hatten, sank Sayuri in den Schlaf und nahm nichts mehr um sie herum war. Eine ganze Weile lang hatte Shikyo zwar den See angestarrt und über viele verschiedene Dinge nachgedacht, doch nun riss ihr der Geduldsfaden. Eins der Dinge auf der Welt, die sie hasste, war Unpünktlichkeit. Mit einem Blick auf die andere Seite des Sees erhaschte sie einen Blick auf das Menschenmädchen. Kaum zu glauben, aber es sass immer noch seelenruhig dort mit dem Teddy im Arm. Sofort sank ihre Stimmung noch mehr, falls das überhaupt ging. Ihre Augen formten sich zu Schlitzen. Was suchte ein solches Menschenmädchen überhaupt an einem Ort wie diesen hier? Da sie sonst nichts anderes zu tun hatte als die Umgebung oder Sayuri zu betrachten, nahm sie das Mädchen unter die Lupe. Sie wusste, dass es unanständig war, andere Leute anzustarren, aber immerhin war sie ein Dämon. Was würde es schon für eine Rolle spielen, wenn sie andere Lebewesen - noch dazu Menschen - anstarrt? Das Mädchen hatte hüftenlange, rote Haare. Auf ihrem Kopf thronte eine schwarze, jedoch gebleichte Schleife. Ihre Haare hingen an ihrem Kopf runter, ihr Kopf war gesenkt. Über was sie wohl gerade nachdachte? Nun fiel Shikyos Blick auf ihre Kleidung - es waren typische Schulklamotten. Jedoch schien es, als wären sie schon ziemlich abgenutzt... Denn es lag Dreck auf ihnen und auch die Klamotten hingen irgendwie hinunter. Ein armseliger Anblick. Shikyo hasste Mitleid und ganz besonders Menschen, die unbedingt Mitleid kriegen wollten. Ob dieses Mädchen wohl auch so ein Mensch war? Shikyo bekam nicht sehr viel Zeit zum Nachdenken, denn im nächsten Moment tauchten wie aus dem Nichts zwei Lebewesen aus dem Wasser auf und schnellten auf das kleine Mädchen zu. "Kyaa!!", hörte Shikyo den Schrei des Mädchens, das sich panisch an ihren Teddy festklammerte, "hilfeee!!" Schon wollten die Wesen zum Angriff rübergehen. Sie hoben ihre Hände, wo sich das Wasser langsam vereinigte. Der Wasserstrahl schoss direkt auf das Mädchen zu - es kniff die Augen zusammen. Klong. "Nanu?" Das klang ja heftig... Es machte seine Augen langsam auf und schon erblickte es das Mädchen von vorhin - doch nun stand sie direkt vor ihr. Gewaltige Schwingen kamen aus ihrem Rücken und bewegten sich nahezu lautlos. Sie hielt ein grosses Schwert in der Hand und richtete dieses auf die beiden Angreifer. Mit einem Blick auf das Mädchen, das sich nicht vom Fleck rühren wollte, runzelte Shikyo die Stirn. Wieso waren Menschen nur so schwer von Begriff? "Worauf wartest du? Lauf und weck Sayu auf! Sie wird dich beschützen", sagte sie mit einem mahnendem Unterton in der Stimme. Einen Moment lang sah es so aus, als würde die Kleine gleich losheulen, doch dann wischte sie sich die Tränen aus den Augen. "Hai!", sagte sie entschlossen und rannte zum anderen Ufer rüber. Nun musterte Shikyo die beiden Wesen. Verblüffend starrte sie die beiden an, als sie begriff, was für Wesen sie vor sich hatte. "Ich dachte, ihr wärt längst ausgestorben", meinte sie spöttisch. "Irrtum", grinste das eine Wesen vergnügt und strich die Strähnen des Haares nach hinten. Und ihre Begleiterin fügte mit trauriger Stimme hinzu: "Einige von uns existieren noch auf dieser Welt..." "Als ob ich Mitleid hätte!", zischte Shikyo kühl. Währenddessen versuchte das Mädchen vergeblich, Sayuri aufzuwecken, jedoch hoffnungslos. Denn Sayuri schlief tief und fest und liess sich durch niemanden stören. Schliesslich gab die kleine Gestalt auf und setzte sich jammernd auf den Boden. "Das arme Mädchen... jetzt werden die Meerjungfrauen sie sicher töten..." Wie auf Kommanda erwachte Sayuri, packte das Mädchen mit beiden Händen und fragte: "Wo bitte siehst du hier Mermaids??" Das Mädchen blickte sie verdutzt an und sah schliesslich hinüber zur anderen Seite des Sees. Sayuri folgte ihrem Blick und entdeckte nun Shikyo, die tatsächlich mit zwei meerjungfrauähnlichen Wesen kämpfte. "Und ich dachte, die Legende sei nicht wahr... Sie sind sicher hier, um den Tod Mizunos zu rächen..", sagte sie in sarkastischem Ton und grinste. Mit einem letzten Blick auf das kleine Mädchen und den Worten "bleib hier und rühr dich nicht vom Fleck" breitete sie auch ihre Flügel auf und flog so schnell über die Oberfläche des Sees, sodass das Wasser nach allen Seiten spritzte. Als Shikyo ihre Freundin auf sie zuschweben sah, verdüsterte sich ihre Miene. "Du musst nicht unbedingt kämpfen, ich komm auch allein zurecht." Sayuri stupste sie an. "Ich weiss genau, dass du das nicht so meinst", neckte sie sie, "du willst doch nur verhindern, dass mir was geschieht." Shikyo nickte. Dieses Mädchen kannte sie einfach schon zu lange und zu gut. "Wieso mischst du dich ein?"; fragte die kühlere der beiden Meerjungfrauen. Sayuris Gesicht nahm einen ernsten Ausdruck an. "Dies hier ist ein heiliger Ort", sagte sie, "ihr als Mermaids solltet ihn kennen. Ich nenne das Missbrauch der Legende. Niemand sollte hier in diesem See auf Opfer lauern!" Die andere Meerjungfrau lachte laut auf. "Glaubst du wirklich an dieses Ammenmärchen?" "Devils Playballs!!" Sayuri hatte ihre Ohrringe abgezogen und sie auf die beiden Jungfrauen geschossen, worauf die Ohrringe eine Explosion auslösten. "Circle... Shadow!" Aus Shikyos Fingerspitzen strömten Licht und zugleich Schatten. Das Licht formte sich zu einem Kreis - einem Bannkreis. Die Schatten jedoch wurden zu Fesseln und hielten die beiden Meerjungfrauen im Bannkreis gefangen. Die beiden Dämonen flogen rasch wieder zu dem Mädchen, das sich die ganze Zeit über sprachlos den Kampf angesehen hatte - auch wenn es nur ein kleiner war. Shikyo packte es grob am Arm und schleifte es mit. "Hey, was soll das?!", kreischte das Mädchen gleich los. "Sei still, sonst wissen sie noch, wohin wir gehen", meinte Shikyo nur. Sayuri rannte stumm neben den beiden her. Schon fand Shikyo das, was sie gesucht hatte - eine kleine, gut versteckte Höhle in der Nähe des Sees. "Da rein", sagte sie zu ihren beiden Begleitern. "Nein, das ist dunkel... Ich will..." Wortlos schubste Shikyo das Mädchen in die Höhle und betrat sie selbst. Sayuri, die als Letzte reinkam, setzte mit Telekinese ein paar Büsche aus der Umgebung vor den Eingang, damit sie ihn versteckten. "Und wieso müssen wir in eine dumme Höhle rein? Wieso können wir nicht draussen bleiben??" Shikyo schenkte ihr nur einen kühlen Blick. Mit einem verzweifeltem Blick sah sich das Mädchen nach Sayuri um. Diese zuckte nur mit den Schultern und meinte: "Wahrscheinlich um uns vor weiteren Angriffen zu schützen." Eine ganze Weile sassen die drei stumm da. Dann wollte das Mädchen schliesslich das Schweigen brechen. "Sagt mal, wie heisst ihr eigentlich?", fragte sie schüchtern. Sofort bekam sie von Sayuri ein warmes Lächeln geschenkt. "Nenn mich einfach Yuri." "Aber... das Mädchen da...", sie deutete mit dem Finger auf Shikyo und wurde prompt von dieser unterbrochen. "Man deutet nicht mit Fingern auf Lebewesen." Das Mädchen rollte angenervt mit den Augen. "Sie hat dich vorher Sayu genannt", fuhr sie zu Sayuri gewandt fort. "Die Menschen und die Neugier", ertönte es im Hintergrund, doch das Mädchen schien es für besser zu halten, dies einfach zu ignorieren. Wieder lächelte Sayuri, doch diesmal eher gequält. "Ich heisse Sayuri, doch meine Freundin hier hat leider die Angewohnheit, mit mit Sayu anzusprechen." "Partnerin", mischte sich Shikyo ein. Ihre Freundin grinste und nickte. "Partnerin." Nun wandte das Mädchen ihre Aufmerksam auf Shikyo. "Und wie heisst du?" "Als ob ein Name eine Rolle spielen würde...", murmelte Shikyo zuerst, fügte dann aber hinzu, "Shikyo." Nun sah Sayuri das Mädchen belustigt fragend an. "Ich heisse Fukana", sagte das Mädchen, ohne sich die Mühe zu machen, ihren Missmut zu verbergen. Sayuri verstand sie. "Zweideutige Bedeutung also..." "Genau", antwortete Fukana und stocherte mit einem Ast im Boden herum. "Niedlich, Blume und Angst - das hat doch überhaupt keinen Sinn", beklagte sie sich. "Ein Name muss nicht unbedingt Sinn ergeben", meinte Shikyo, "wichtig ist, was für eine Bedeutung er für dich selbst hat." Fukana sah Shikyo irritert an. "Was meinst du damit?" "Sieh es mal so...", versuchte Sayuri zu erklären, "magst du Blumen?" Fukana nickte. "Finden andere Leute dich niedlich?" Erneutes Nicken. "Hast du vor irgendwas Angst?" Ein zögerndes Nicken. "Na dann passts ja", war Shikyos Argument dazu. Die beiden beachteten sie nicht länger und Sayuri tat dies aus gutem Grund - sie wollte nicht, dass die beiden sich miteinander anlegten. "Vor was denn?", fragte sie stattdessen vorsichtig nach. "V-Vor dem Tod..." Ehe sich die anderen beiden darüber wundern konnten, schien ein Lichtstrahl durch die Büsche, die vor der Höhle standen. "Das kann doch unmöglich die Sonne sein...", murmelte Shikyo. Sayuri schob die Büsche ein wenig beiseite und riss die Augen auf. Über dem See schwebte eine Mermaid - aber nicht eine von vorhin. "Was ist denn?", fragte Fukana und schob sie beiseite, damit sie selbst auch was sehen konnte. "Oje, ein Gegner!"; stiess sie hervor. "Nein...", hauchte Sayuri, "das... das ist... Mizuno." "Mizuno?" Fukana wusste nicht, was so besonders an diesem Namen sein sollte. Doch schon rannte Sayuri aus der Höhle und flog dann auf den See zu. Sie blickte die Meerjungfrau fasziniert an. "Es gibt dich also wirklich. Du lengendäre Mermaid..." Die Meerjungfrau nickte und lächelte schwach. Dann versuchte sie Sayuri - in einem komischen Singsang - was zu übermitteln. "Was meinst du? Ich verstehe dich nicht..." Der Blick der Meerjungfrau war schmerzerfüllt. "Ach so... Du willst, dass ich die anderen Mermaids, die es noch gibt, auf die Seite Gottes bringe...?" Die Meerjungfrau nickte erneut und brachte wieder ein Lächeln über die Lippen. "Ich werde es versuchen... Aber ich weiss nicht, ob ich es schaffen werde... Nein, ich werde es auf jeden Fall schaffen! Damit du nicht mehr so allein in diesem See bist!" Die Meerjungfrau strahlte sie ein letztes Mal an und verschwand. Sayuri blieb verwirrt zurück. Inzwischen sind die anderen beiden Mädchen auch beim See angekommen. "Was war denn?", fragte Fukana neugierig, "war das wirklich eine Meerjungfrau?" "Nein", gab Shikyo zur Antwort, "keine Meerjungfrau - eine Mermaid." "Ist da der Unterschied?"; spottete Fukana. "Ja, ein grosser", meinte Shikyo kühl, "Meerjungfrauen ist der Begriff, den ihr Menschen benützt, die ihr keine Ahnung davon habt. Mermaids - so heisst ihre Rasse." Bevor Fukana noch weiterlöchern konnte, wandte sie sich an ihre Freundin und fragte, was die Mermaid denn gesagt habe. "Sie meinte nur, ich sollte diejenigen Mermaids, die noch existieren, auf die Seite Gottes bringen...", murmelte Sayuri monoton. Shikyo sah ihre Freundin fragend an. Ihr Blick galt nicht den Worten der Meerjungfrau, sondern der Reaktion Sayuris - und das wusste sie. "Ich hab sie eben schon immer sehr bewundert, weisst du", meinte Sayuri. "Wieso denn?", stellte Fukana schon die nächste Frage. worauf Shikyo wieder angenervt in die Luft starrte. Menschen waren wirklich unerträglich. Fragen immer nach Sachen, die sie nichts angingen... Doch Sayuri war eben Sayuri, also gab sie auch höflich eine Antwort. "Mizuno - die Mermaid von eben - stammt aus einer alten Sage, die ich zu hören bekommen habe, als ich klein war. Sie lebte allein auf dem Meeresgrund - weit weg von den Menschen. Doch sie hatte einen Spiegel, der alle Taten und Gedanken der Menschen zeigte. Eine alte Hexe wollte die Meerjungfrau jedoch austricksen und liess die starken Sonnestrahlen, die an jenem Tag schienen, in den Spiegel hineinstrahlen. So löste sich die Meerjungfrau wegen der Wärme auf. Der Sage nach war es dieser See hier, an dem sich dies abspielte..." Fukana wirkte so, als würde sie sich selbst fragen, was diese Mermaid so besonders macht, sodass man sie so sehr bewunderte. Deshalb fügte Sayuri hinzu: "Ich fand es traurig, dass sie nur wegen einem Spiegel hintergangen wurde... Menschen..." Sie warf einen kurzen Blick auf Shikyo, die beim letzten Wort gegrinst hatte. "Aber trotzdem machte sie nach ihrem Tod der alten Frau keinen Vorwurf." Sie schwieg ein paar Sekunden lang, dann meinte sie plötzlich: "Wenn ich mich so recht entsinne, dann ist sie eigentlich genauso wie du, Shi." "In welchen Punkten?", fragte die Angesprochene mit gleichgültiger Miene. "Du schiebst nie die Schuld auf andere. Auch wenn dein Vater..." "Schweig!", zischte Shikyo und ihre Freundin sah ein wenig verlegen zu Boden. Die letzten Worte waren ihr nur so herausgerutscht. Fukana sah Shikyo böse an und machte den Mund auf, doch sie sah, wie Sayuri den Kopf schüttelte. "Du vergleichst mich eigentlich immer mit anderen Lebewesen", meinte Shikyo dann, "wie kommt es?" Ein Hauch Röte schoss Sayuri unbemerkt ins Gesicht. Sie bewunderte ihre Freundin nämlich sehr, doch auch sie war sehr stolz und würde das niemals zugeben. Deshalb schüttelte sie nur den Kopf und ihre Freundin verstand. Aber trotzdem sah sie Sayuri weiterhin kritisch an, bis diese fragte, was los sei. Shikyo wandte sich von ihr ab und sagte mit dem Blick gen See gerichtet: "Du weisst, dass ich eine bestimmte Eigenschaft an dir nicht ganz in Ordnung finde." Fukana mischte sich ein und rief empört: "Darf sie denn nicht einmal so sein, wie sie will?? Oder bist du so was wie ihre Mutter, die alles sagen muss? Sie hat schon eine, da musst du nicht auch noch so tun, als müsstest du sie..." Sie zuckte zusammen und schluckte. Shikyo hatte ihr Schwert erscheinen lassen und hielt nun dessen Klinge an Fukanas Kehle. "Ich bedrohe nicht gerne kleine Kinder oder Verbündete - falls du so etwas bist", zischte sie beinahe drohend, "aber wenn du es darauf anlegst..." "Shi!" Sayuris mahnender Ruf bewegte Shikyo dazu, das Schwert verschwinden zu lassen. Sie starrte Fukana abweisend an, wandte sich um und entfernte sich von ihnen. Sayuri sah ihr stumm nach, doch Fukana konnte es nicht lassen, sich zu beschweren. "Wieso wehrst du dich denn nie?", fragte sie Sayuri, "du darfst dir so was nicht von ihr gefallen lassen! Sie ist schliesslich auch nur..." "Sei still." Fukana war verwirrt, gehorchte aber. Nach einer Weile seufzte Sayuri und begann zu erklären. "Du darfst Shikyo nicht so anschreien, Fukana. Du missverstehst sie nämlich. Der Blick gerade, der voller Hass scheint ist nur eine Fassade, hinter der sie ihre Trauer verbirgt. Weisst du, enge Freundinnen schätzt sie sehr... so wie mich, glaube ich jedenfalls. Sie hatte dich nur zum Schweigen gebracht, da sie nicht wollte, das ich traurig bin. Ich habe nämlich keine Eltern - und hatte auch nie welche." Fukana starrte die Erzählende fassungslos an. Hatte sie Shikyo wirklich falsch eingeschätzt? "...Aber was hasst sie denn an dir?", fragte sie schliesslich zögernd. Erstaunlich, aber ein leichtes Lächeln huschte über Sayuris Lippen. "Mein Lächeln." Sie sah Fukana, die ihre Augen wieder zu Schlitze werden liess. Doch sie fuhr fort. "Weisst du, ich hatte eine traurige Vergangenheit - es ist noch nicht mal sehr lange her. Eigentlich... eigentlich will Shi mich immer nur in Schutz nehmen und das auf ihre Art, deshalb wird sie oft missverstanden. Und was sie an mir aufregt, verstehe ich auch sehr gut... Ich lächle nämlich immer, wie du schon sicher bemerkt hast. Und das stimmt auch. In jeder Situation lächle ich. Zum einen, damit andere nicht beunruhigt werden und zum anderen, um meine Furcht, Sorge und Trauer zu verstecken. Trauer ist ein Wort, das ich hasse. Deshalb will ich dieses Wort nicht verbreiten." Fukana schien sie nicht zu verstehen. "Und was stört Shikyo daran?" "Sie hasst vorgetäuschte und verlogene Gefühle über alles und deshalb hält sich auch nichts von meinem Lächeln. Sie meint zwar, ich sollte es mir abgewöhnen... doch ich kann nicht. Nein, ich kann das einfach nicht." Automatisch schüttelte sie dazu den Kopf und schloss die Augen. "Also scheinst du immer fröhlich und glücklich zu sein, doch im Innern leidest du und bist tottraurig...", wiederholte Fukana. Sayuri nickte. Darauf sagte Fukana nichts mehr. Um keinen Preis der Welt wollte sie zugeben, dass sie in dieser Hinsicht genau Shikyos Meinung war. Nach einer Weile lächelte Sayuri wieder - jedoch nicht mehr so gequält wie vorhin. "Du darfst Shi aber nichts von dem verraten, was ich dir hier gesagt habe, ja?" Sie zwinkerte. "Shi hasst es nämlich, wenn man zu viel über ihre Gefühle weiss." Fukana nickte und lächelte zurück. "Seid ihr endlich fertig?", ertönte es da von der Krone des Baumes, der den beiden die ganze Zeit Schatten gespendet hatte. "Klar", rief Sayuri grinsend und im nächsten Augenblick landete Shikyo vor ihr. Fukana betrachtete Shikyo genauer. Konnte so ein Mensch wie sie etwa Gefühle haben? Shikyo bemerkte die Blicke, nahm sie aber anders auf. "Ich habe nichts gehört, falls du das meinst", sagte sie. Fukana gelang es, Shikyo ein Lächeln zu schenken. Es wurde aber nicht erwidert. Da wirbelte Fukana plötzlich herum. "Hört ihr das auch?" "Was denn?", fragte Sayuri verwirrt. "Na das gerade eben... Es klang wie ein Schluchzer..." "Einbildung", meinte Shikyo nur. Doch das kleine Mädchen gab nicht so schnell auf. "Nein, das ist keine Einbildung, ich bin mir ganz sicher!" Shikyo seufzte, hielt dann aber inne. Nun hörte sie es auch. Sie sah zur Höhle zurück, die sie gerade vorhin zusammen verlassen hatten. Vögel verliessen die Äste der Bäume und flatterten aufgeschreckt davon. Ein lauter, verzweifelter Schrei ertönte. Es hörte sich nach grossem Schmerz an - Schmerz und Trauer. To be continued... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)