Vergessene Erinnerungen von Soulprayer ================================================================================ Kapitel 9: Geburtstag ? ----------------------- Naga ist früh aufgestanden, bevor Gevan kam wollte sie soviel wie möglich schaffen. So war sie gerade beschäftigt, mit einem modifizierten Golemspruch Sitzgelegenheiten und Tische aus Erde zu formen und zu verfestigen, damit man sich draufsetzen kann. Die schweißtreibende Arbeit forderte schnell ihren Tribut und nach dem dritten Tisch mit seinen Stühlen machte sie eine kleine Pause. Also an Platz mangelte es jetzt nicht, dachte sie und überlegte, was jetzt als nächstes kommen soll. Ob Gevan sich um Getränke und Essen kümmert ? Leider hatte Naga ihn nicht gefragt. So blieb ihr nur übrig, ihm zu vertrauen, während sie sich wieder an die Arbeit machte, um den Schauplatz besser in Szene zu setzen. Eine Stunde später, Naga war vorsichtshalber in Saillune Besorgungen machen, war alles fertig. Die schwarzen Tische schmückten jeweils zwei Geburtstagskerzen, an jedem der sechs Plätze stand ein Kelch und auf jedem der drei Tische eine Karaffe mit Wein und - das durfte nicht fehlen - ein nach Kirschen duftender Geburtstagskuchen. So, jetzt können sie kommen, dachte sie, und siehe da, ein paar Minuten später konnte sie in der Ferne Gevan mit seinen Leuten erkennen. Ob sie Lina schon aufwecken soll ? Doch, das sollte sie machen. Schnell brachte sie die Bewusstlose hinter ein Gebüsch, damit sie nicht direkt die Party sehen kann und machte sich ans Werk. sprach sie, und Lina wachte auf. Zuerst ein wenig verschlafen aber dann hellwach schaute sie Naga an und wollte gerade zu einem Wort ansetzen, als Naga ihren Zeigefinger an die Lippen setzte. "Was ist los?", fragte Lina leise und schaute sich um, "Warum bin ich hier? Was hast Du wieder angestellt?" Ihre Stimme verriet, daß sie in gewisser Weise wütend war. "Das ist eine Überraschung!", flüsterte Naga zurück, "bleib kurz hier, ich rufe Dich gleich!" Mit diesen Worten wandte sie sich um und wollte gehen, als sie bemerkte, daß Lina neugierig geworden ist. "Neinein!", sagte sie schnell und stellte sich vor sie, "nicht gucken!" "Ich will's aber wissen! Ich mag keine Überraschungen.", nervte Lina. "Gedulde dich eine Minute, wir sind gleich soweit", antwortete sie. "Wer ist wir?", bohrte Lina weiter. "Na WIR!", gab sie zähneknirschend zur Antwort. Doch sollte es nicht dabei bleiben. "BEI SHABRANIGDO!", rief plötzlich eine männliche Stimme über die Lichtung. "Wer ist das? Wer ist das?", fragte Lina ungeduldig und versuchte einen Blick zu erhaschen. Doch glücklicherweise war Naga schneller und stellte sich ihr ins Sichtfeld. "Jetzt sei nicht so! Das ist eine Überraschung!" sagte sie nachdrücklich und drückte Lina wieder hinter das Gebüsch, "So. Wir werden Dich gleich rufen!" Mit diesen Worten verschwand sie zurück zur Lichtung und ging auf einen Gevan zu, dessen Mund sich nicht mehr schliessen wollte. "Wa... Wa... Wa...?", bekam er nur raus, doch bevor er wieder zur Besinnung kam, scheuchte Naga alle verwirrten Räuber auf die Sitzplätze und gab Anweisungen, gleich ein Geburtstagslied zu singen. Sobald alle Platz genommen haben rief sie lauthals nach Lina, worauf einige nervös zusammenzuckten und Gevan's Gesichtsausdruck von 'Unglauben' nach 'Panik' wechselte. Ungeduldig wartete Lina bis Naga sie rief. Als es dann soweit war sprang sie auf und ging in die Richtung, in die Naga verschwunden war. Nach wenigen Metern Gebüsch präsentierte sich ihr ein mehr oder weniger ungewöhnliches Bild: Drei Tische an denen jeweils vier bis sechs Räuber saßen, gedeckt mit Kerzen, Wein und Kuchen... und sangen ein Geburtstagslied. "Zum Geburtstag viel Glück! Zum Geburtstag viel Glück! Zum Geburtstag, zum Geburtstag, zum Geburtstag viel Glück!!!" Aufgrund dieser skurrilen Situation (nicht nur, daß sie schräg sangen) fing sie an zu lachen - und kriegte sich nicht mehr ein. Lachtränen schoßen in ihr Gesicht und sie hielt sich nach zwei Minuten wehklagend den Bauch, als sie sich soweit unter Kontrolle hatte. Naga stand schon längst neben ihr und schaute - wie immer - recht ratlos mit einem kleinen Päckchen in der Hand. Sie hielt sich an einem naheliegendem Baum fest. "Danke Naga, und diese Räuber sind alle mir ? Das ist mal ein tolles Geschenk, aber ich mag es lieber, wenn sie sich wehren!" schmunzelte sie. "Äh... ja... äh... nein... umm...", rang sie mit ihren Gedanken - man konnte es ihr ansehen - und gab Lina das Päckchen, "dies ist Dein Geburtstagsgeschenk!" Neugierig nahm sie es entgegen und packte es aus, schließlich hielt sie ein Amulett von Zoamelgustav in der Hand. "Das ist ein Talisman, der Glück bringen soll." erklärte Naga ihr und schaute nochmal die Räuber an. Vielleicht dämmert es jetzt in ihr, dachte Lina und schob die Ärmel ihres Hemdes hoch. "Ich danke Dir, Naga!", erwiderte sie und steckte den Schrott weg - konnte sie später immer noch zu Geld machen, "und nun erklär mir, wer diese Personen sind." Von einigen der Räuber konnte sie ein deutliches Schlucken hören, der vermeintliche Anführer war weiss wie eine Kerze und hätte er weniger Haare, könnten diese als Docht verwendet werden, so standen sie in die Höhe. Naga hatte sichtlich Schwierigkeiten die vermeintlichen Verwandten von ihr vorzustellen, doch Lina kam ihr zu Hilfe. "Naga, schau sie Dir an. Sehen sie irgendwie so schön aus wie ich ? Oder so intelligent? Wie ich ! Oder können sie Magie - wie ich ?" Sie schaute nur noch hilfloser drein und wollte zu einer Antwort ansetzen, doch wieder kam sie ihr zuvor. "NEIN!!!!", mittlerweile in voller Rage schrie sie Naga an, "außerdem habe ich erst in nächsten Monat Geburtstag! Du weisst es bringt Unglück, wenn man vorher feiert !!" Normalerweise ist sie nicht abergläubig, aber Anspielungen auf ihr Alter mag sie überhaupt nicht, erst recht, wenn es ihren Geburtstag betrifft. Wutentbrannt schleuderte sie Naga einen Fireball entgegen, der sie gen Saillune fliegen ließ. Die Räuber - und mittlerweile auch Gevan - hatten sich nach wer weiß wie vielen Minuten gefasst und versuchten ihr Glück mit einem gemeinsamen Angriff. Doch gefrustet schickte sie einen Ly Briem auf nahe Gegner, der sie gefrieren ließ, und kümmerte sich um die anderen mit Fireballs und zum krönendem Abschluß einen Dragon Slave - zur Sicherheit. Dann ließ sie sich auf einem dieser Erdstühle nieder, stützte ihre Arme und versenkte ihren Kopf in ihre Armbeugen. "Das ist gemein!", weinte sie, "ein schlechtes Omen, ein sehr schlechtes Omen..." Aber dadurch wird sie sich nicht entmutigen lassen - es war ihr einfach nur zum Heulen zumute. Es war derselbe Tag an dem Luna.... NEIN... daran wollte sie nicht denken !!! Hosted by Animexx e.V. 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