Sangre Noir von Feuerschatten (- unterbrochen -) ================================================================================ Kapitel 1: Chapitre 1 --------------------- Warnung im Voraus: Man sollte schon alle 26 Episoden gesehen haben bevor man diese Story hier liest, da doch einiges an Spoilern wieder aufgegriffen wird. Ángel hatte von den Sondersendungen nur eine einzige mit Interesse verfolgt. Danach hatten sich die Bilder und Kommentare der Nachrichtensprecher in verschiedenen Variationen nur noch wiederholt und er hatte sein Hotelzimmer verlassen. Während das normale Leben in Paris fast völlig zum Erliegen gekommen war herrschte in der Unterwelt wie immer reges Treiben. Hier war Soldats keine Legende und man rätselte nur darüber ob die Organisation wirklich so dumm war oder ob sich irgendjemand einen äußerst schlechten Scherz erlaubte. Ángel erneuerte einige alte Freundschaften und versuchte so zu erfahren welcher Auftragskiller für das Attentat verantwortlich war. Allerdings munkelte man zwar überall darüber, was Soldats bezwecken wollte, aber niemand schien sich dafür zu interessieren wer auf die Politiker geschossen und das Giftgas in das Restaurant gebracht hatte. Soldats selbst schickte einige Leute aus um herauszufinden, wer den Fernsehsendern den Namen der Organisation verraten hatte. Ángel begegnete zwei von ihnen, die einen Polizeispitzel in ihrer Mitte gerade dazu zwangen in einen schwarzen Mercedes einzusteigen. Ángel sah dem Auto kurz hinterher als es davonbrauste. Er wurde schließlich in einem kleinen Restaurant fündig. In der hintersten Ecke fand sich einer jener namenlosen Schatten, die über die meisten Dinge Bescheid wussten und nicht so dumm waren damit zur Polizei zu gehen. "Die Polizei hat noch überhaupt keine Spur. Hier gibt es genug Gerüchte darüber, dass es Noir gewesen sein soll.", erzählte er Ángel bereitwillig, nachdem er ein Bündel Geldscheine nachgezählt und in die Tasche gesteckt hatte. "Ein paar Leute glauben allerdings, dass es die Antoines waren. Genauso viele erzählen etwas von Sangre oder Li Wan Jije. Ein paar behaupten auch, dass es einer dieser Neueinsteiger aus Korea war." "Ich wollte keine Auflistung der Besten in diesem Geschäft, sondern nur einen einzigen Namen." Ángel zog ein weiteres Bündel Geldscheine aus der Tasche, behielt es aber in der Hand und fächerte sich damit ein wenig Luft zu. Es dauerte einige Zeit, bis der Schatten den Kopf schüttelte und einige Zeilen auf einer Serviette notierte, die er Ángel hinschob. "Vielleicht weiß Yuri etwas darüber. Laden Sie ihn zum Essen ein und er wird Ihnen alles erzählen was er weiß. Ich habe Ihnen aufgeschrieben, wo Sie ihn finden können." Genauere Informationen über das Attentat waren selbst in der Unterwelt so selten wie teuer. Mireille seufzte und drehte sich zu Kirika um, die ihr wie immer wie ein Schatten gefolgt war, und wartete bis sie aufgeholt hatte. "Ich glaube mehr finden wir heute Abend auch nicht mehr heraus. Wollen wir etwas essen?", fragte sie dann und warf einen Blick in ihr Portemonnaie. Die wenigen Informationen über Soldats Beteiligung an dem Attentat hatten so viel Scheine daraus verschwinden lassen, dass Mireille sich langsam Sorgen um ihre Finanzen machte. Wenn die Preise weiter so hoch blieben, würde sie in nächster Zeit auf einige Informanten verzichten oder die Preise bei einigen Aufträgen noch höher treiben müssen. Kirika war schon den ganzen Abend über nicht anzusehen, ob sie sich in den vielen dunklen Winkeln der Pariser Unterwelt wohl fühlte oder nicht. Sie war so ruhig und verschlossen wie immer und schien absolut fehl am Platz unter den Ganoven und anderen zwielichtigen Gestalten. Eines der wenigen Restaurants, das trotz des Attentates noch geöffnet hatte, war der alte Schaufelraddampfer Robespierre, von dessen Liegeplatz man einen einzigartigen Blick auf Notre Dame hatte. Mireille und Kirika waren hier Stammgäste und bekamen einen der Tische mit der direkten Sicht auf die Kirche. Der Kellner erschien nicht sonderlich nervös, als er die Bestellungen aufnahm. "Für Mademoiselle Bouquet das Hühnchen in Weinsoße und für Mademoiselle Yumura die Meeresfrüchtenudeln mit Sahnesoße. Wie immer eine ausgezeichnete Wahl.", bemerkte er fröhlich, nachdem er sich alles notiert hatte und verschwand in Richtung der Kombüse. Während sie auf das Essen warteten starrte Kirika gedankenverloren auf Notre Dame. Mireilles Blick wanderte von Tisch zu Tisch und musterte die anderen Gäste. Heute überwogen die Touristen, die sich immer wieder nervös umsahen wie wenn sie ein neues Attentat aus dem Wasser befürchten würden. Nur wenige Pariser aßen auf dem alten Dampfer, allesamt Geschäftsleute, die sich wahrscheinlich nicht einmal durch den Einschlag einer Atombombe von ihren Verträgen ablenken lassen würden. "Das kann verdammt noch mal nicht Ihr Ernst sein!" William Labcab, Chef des Pariser Studios von BBC, schlug mit der Faust auf seinen Eichenholzschreibtisch und funkelte den Abgesandten von Interpol wütend aus seinen übernächtigten Augen an. Der Polizeibeamte ließ sich davon nicht sonderlich beeindrucken. Nur seine Mundwinkel zuckten ein wenig, wie wenn er versuchte ein Lächeln zu unterdrücken. "Monsieur Labcab, Sie müssen verstehen, dass wir die Interessen der inneren Sicherheit und unserer Ermittlungen höher bewerten als Ihre Berichterstattung. Sie müssen einfach einsehen, dass BBC keinerlei Rechte dazu hatte das Schuldbekenntnis dieser Organisation live im Fernsehen vorzuspielen ohne es zuvor der Polizei auszuliefern und dann auf eine Erlaubnis zur Veröffentlichung zu warten. Aus diesem Grund hat sich nicht nur die französische Regierung, sondern auch das europäische Parlament in Absprache mit den Vereinten Nationen dazu entschlossen eine Sperre über die Medien zu verhängen. Da BBC, beziehungsweise Ihr Studio hier in Paris, sich als einziger Sender noch immer weigert diese Sperre zu akzeptieren werden wir, also Interpol, hiermit sämtliche Materialien beschlagnahmen." "Was hat eigentlich Interpol damit zu schaffen? Einen Scheiß werdet ihr tun! Wenn ihr auch nur ein einziges Foto beschlagnahmt verklage ich euch bei jedem Gericht, das ich auf dieser Welt finden kann.", bellte Labcap ohne auf die Worte des Polizisten gehört zu haben. "Außerdem bin ich mir verdammt sicher, dass ich London und New York direkt hinter mir stehen habe. Damit BBC aufhört von hier aus zu berichten, müsste man uns schon den Strom abdrehen. Und jetzt raus aus meinem Büro!" Der Beamte von Interpol verabschiedete sich mit einem angedeuteten Kopfnicken und ließ die Glastür leise ins Schloss fallen. Labcab beobachtete wie er draußen ein Mobiltelefon aus der Tasche zog und einen kurzen Anruf tätigte während er den Gang in Richtung der Aufzüge entlangging. Kaum fünf Minuten später, gerade als Labcab seine Sekretärin anbellte ihn mit BBC London zu Verbinden, wurde der Strom mit einem Schlag ausgeschalten. Zwar sprang der Notstromgenerator an, aber der reichte gerade aus um die Lampen zu betreiben. Um weiter auf Sendung bleiben zu können produzierte das Gerät nicht genug Energie. "Diese gottverdammten Bastarde!", tobte Labcab lautstark in seinem Büro und ließ nicht nur seine Sekretärin vermuten, dass er, tobsüchtig wie er war, alles kurz und klein schlagen würde. Was niemand bei den Fernsehsendern ahnte war, dass sich Interpol nicht nur aufgrund des global vermuteten Terrornetzwerkes eingeschaltet hatte. Soldats hatte sich nicht nur diskret darum gekümmert, dass einige Plappermäuler aus der Unterwelt innerhalb von wenigen Stunden verschwunden waren, sondern hatte auch einige Beziehungen spielen lassen um die Medien vorerst zum Schweigen zu bringen. Niemand würde vermuten, dass sich die Organisation inzwischen in sämtliche Verwaltungsapparate und Behörden eingeschlichen hatte. Die Gefahr war allerdings noch nicht völlig gebannt, das wusste auch der versammelte Rat in der Rue de la Castille. Aber bevor man weitere Schritte in die Wege leitete musste man die Entwicklungen des nächsten Tag abwarten. Kurz nach 22 Uhr verließen die schwarzen Limousinen das Gelände der Maison du Sacré-Coeur wieder und brausten in die Nacht davon. Auf einem kleinen Ausflugsboot irgendwo zwischen Gran Canaria und Fuerteventura klingelte ein Mobiltelefon. Der Besitzer wühlte in der Tasche seiner Begleiterin nach seinem Gerät und meldete sich dann mit einem Schwall chinesischer Worte. Sein Gesichtsausdruck wurde übergangslos ernst, bevor er wieder auflegte. "In Paris scheint etwas passiert zu sein. Liam wollte es mir nicht am Telefon sagen. Er wartet am Hafen auf uns.", wandte er sich dann in hastigem Englisch an seine Begleiterin, die ihn alarmiert durch die rosanen Gläser ihrer Brille ansah. "Kannst du dem Kapitän klarmachen, dass wir sofort zurück nach Maspalomas müssen?" Sie nickte und überlegte kurz. "Senor! Es muy importante que partamos al Puerto de Maspalomas ahora mísmo! Por favor, de verdad es importante. Haga deprisa!", rief sie dem Kapitän dann zu. Als der nur langsam reagierte zog sie einen Geldschein aus der Hosentasche ihrer abgeschnittenen Jeans und lächelte den Seeman bittend an. "Pagaré el doble del precio." * Der Motor des kleinen Bootes heulte auf und die Familie, die mit den beiden an Bord war sah verblüfft dabei zu, wie der Kapitän das Schiff wendete und mit Höchstgeschwindigkeit über das Wasser fuhr. ----- Und Knall. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Alles hat sich in Gang gesetzt. Ángel wandelt durch die Unterwelt, Noir sind auch mittendrin, Soldats versuchen sich an Schadensbegrenzung und was machen die anderen? Urlaub unter der Sonne der Kanaren *grml* *auch wieder hinwill* Ob das spanische Kauderwelsch stimmt, weiß ich nicht. Ich habe zu lange daran gebastelt, jetzt ist es mir eigentlich egal (Ausrede: es war kurz vor Mitternacht und ich war zu übermüdet). Korrekturmaßnahmen werden gerne vorgenommen ^^" Auf jeden Fall hier die Übersetzung: * Mein Herr! Es ist sehr wichtig, dass wir sofort zum Hafen von Maspalomas zurückkehren! Bitte, es ist wirklich sehr wichtig. Machen Sie schnell! ~ Ich werde den doppelten Preis bezahlen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)