Close Distance von cu123 ================================================================================ Kapitel 131: "Jemand hatte wohl die Absicht mich umzubringen" ------------------------------------------------------------- Close Distance (Teil 131) Titel: Close Distance Teil: 131/x Autor: cu123 Email: mail-cu@freenet.de Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: o.O Das Problem mit dem Archiv ist leider noch nicht behoben. Wenn also jemand einen Teil ab dem 127. lesen möchte, müsste er sich an mich wenden… Disclaimer: not my boys, no money make… Überblick über die Ereignisse nach Wochentagen: http://www.livejournal.com/users/cu123/22124.html#cutid1 Greetings: @Andromeda: Ich werde dir die fehlenden Teile gleich per ENS schicken. Freut mich jedenfalls zu hören, dass du wieder gesund und munter im Lande bist *grins* @nai-chan: Wem sagst du das. Und leider besteht das Problem auch noch fort. Andy ist deswegen schon völlig verwirrt worden… Heute erfährst, was Schuldig mit seiner Bemerkung meinte, dass Ran Crawford nacheifere. Vielleicht erinnerst du dich dann auch wieder daran, es in den Vergangenheitskapiteln gelesen zu haben ^.~ Ich kann dir nur zustimmen, es macht schon Spaß, wenn Schuldig andere schikaniert. Deswegen lass ich ihn das auch immer mal wieder tun. ^^ Teil 131 „Jemand hatte wohl die Absicht mich umzubringen“ „Vielleicht solltest du deinen Freund anrufen, damit er sich keine Sorgen um dich macht.“ Crawford-sans Worte schoben sich mitten in seinen letzten Gedanken und nach kurzer Überlegung nickte er zustimmend, wenn auch widerwillig. Er griff nach dem auf dem Tisch liegenden Handy, weigerte sich aber, den Älteren loszulassen. Nachdem er die Nummer eingetippt hatte, lehnte er sich im Gegenteil noch näher an Crawford-san. Es war gerade Mittagspause in der Schule und Yunshiro nahm sofort ab, als hätte dieser nur auf seinen Anruf gewartet. Was wohl auch der Fall war, gestand er sich mit einem innerlichen Seufzen ein und sein schlechtes Gewissen begann sich wieder zu regen. „Ran, wo steckst du eigentlich?“, schallte es ihm entgegen, bevor er auch nur ein Wort sagen konnte. „Sorry, Yun-kun. Mir ging es nicht so gut. Ich habe bis eben geschlafen.“ Das war beinahe die Wahrheit. Er sah zu Crawford-san auf und konnte die Belustigung in den braunen Augen sehen, die er unwillkürlich erwartet hatte. Mit einem schiefen Grinsen ließ er seinen Kopf wieder gegen die Schulter des Schwarzhaarigen fallen und wurde für einen Moment durch dessen Aftershave abgelenkt, vergaß Yunshiro beinahe. Der meldete sich aber nach einer kurzen Pause bedeutend ruhiger zurück. „Soll ich am Nachmittag vorbeikommen und dir bringen, was wir heute gemacht haben?“ Violette Augen weiteten sich bei der Vorstellung, dass Yunshiro beim Haus seines Onkels auftauchen würde, ohne ihn dort anzutreffen. Und vielleicht noch anfing unbequeme Fragen zu stellen. Er hielt eine erste, schnelle Ablehnung zurück, tat so, als würde er über das Angebot ernsthaft nachdenken. „Ist nicht nötig, ich bin morgen garantiert wieder in der Schule. Außerdem wollte ich mich sowieso wieder hinlegen.“ Das wollte er tatsächlich, wenn er auch nicht unbedingt vorhatte zu schlafen. Er wandte den Kopf zur anderen Seite und küsste Crawford-san dort, wo die Kieferlinie nach oben schwang, um diesen Punkt zu unterstreichen, konzentrierte sich dann wieder auf das Telefongespräch. So gut er es vermochte jedenfalls. „Ich verstehe.“ Yunshiro klang enttäuscht, schnell hielt aber Humor Einzug in der Stimme des Anderen. „Dann erhol dich mal, damit du morgen fit bist. Aber wehe, du steckst mich an!“ „Hatte ich nicht vor.“ Er lachte. „Ach so, könntest du mich bitte beim Training entschuldigen?“ „Für dich tue ich doch fast alles.“ Das begleitende breite Grinsen konnte er regelrecht sehen. „Dann gute Nacht – oder so ähnlich. Wir sehen uns morgen.“ „Bis dann.“ Er legte auf und für ein paar Sekunden betrachtete er einfach nur das jetzt stumme Handy. Eigentlich hätte er Yunshiro auch sagen können, dass er hier war, oder? Aber dem wären vielleicht Fragen gefolgt, die er nicht beantworten wollte. Nein, es war schon besser so. Das Handy wurde ihm aus der Hand genommen und zurückgelegt, nicht ohne dass Crawford-san es vorher auf lautlos geschaltet hatte. Wieder suchte er den Blick des Älteren. „Zufrieden?“ Ein Mundwinkel rutschte nach oben. „Du hast das doch nicht für mich gemacht.“ Er wollte lächeln, aber dann fiel ihm auf, wie Recht der Andere eigentlich hatte und das Lächeln wurde eher ein rasches Grinsen. „Was hat Schuldig vorhin gemeint?“ Er hatte die Bemerkung nicht vergessen und dieses Mal würde er nicht so einfach darüber hinweggehen. Seine Hand legte sich auf den Oberarm des Älteren, die Stelle, wo sich bei ihm selbst die Wunde befand. Das Grinsen war längst vergessen, in violetten Augen stand die gleiche Ausdruckslosigkeit wie in den braunen. Langsam, sehr langsam strichen seine Fingerspitzen Crawford-sans Arm entlang nach unten, bis er die Knöpfe am Handgelenk erreichte. Der Schwarzhaarige hatte bis dahin noch nicht geantwortet und sagte auch nichts, als er begann die Knöpfe zu öffnen, es dann auf der anderen Seite ebenfalls tat. Etwas brannte in ihm und es war nicht nur bloße Neugier. So unauffällig wie möglich atmete er tief durch, ehe er seine Arbeit bei der Weste, schließlich der Knopfleiste des Hemdes fortsetzte. Nicht ein einziges Mal wurde er unterbrochen, durch keine Bewegung, kein Wort. Erst zuletzt löste er den Knoten der Krawatte und das kaum wahrnehmbare Geräusch, als Stoff an Stoff entlang glitt, ging ihm durch und durch. Er lehnte sich vor, gegen warme Haut, im Stillen nicht sicher, wie weit er sich eigentlich vorwagen durfte und die fehlende Dunkelheit machte die Entscheidung nur noch schwerer. Denn es war wirklich taghell, Crawford-san musste die Vorhänge zurückgezogen haben. Zögernd schob er das Hemd über die Schultern des Älteren, bis die Schwerkraft den Rest übernahm. Heute glitten seine Augen ganz sicher nicht mit der Distanziertheit eines Sportlers über die entblößten Muskeln hinweg und sein Herzschlag beschleunigte sich noch etwas mehr. Es war nicht schwierig, die kleine Narbe zu finden. „Ich nehme nicht an, dass Farfarello das gewesen ist…“ Es kam nur als Flüstern über seine Lippen, als könnte jede lautere Äußerung den Bann brechen, der ihm erlaubte, den Amerikaner ungestraft zu berühren. Ohne es zu merken, biss er sich auf die Unterlippe. Wollte er unterbewusst etwas zurückhalten oder sich einfach nur vergewissern, dass es sich nicht nur um einen Traum handelte? Der kurz aufblitzende Schmerz erlöste ihn auf jeden Fall aus der Erstarrung, die sich in ihm ausgebreitet hatte. Vielleicht war es aber auch die Tatsache, dass Crawford-san dieses Mal nicht stumm blieb. „Er war es wirklich nicht.“ Amüsiert? Er sah auf und wollte plötzlich mehr wissen. „Wie ist es passiert?“ Die die sonstige Regelmäßigkeit der Haut unterbrechende Unebenheit fühlte sich seltsam unter seinen Fingerkuppen an. Dennoch konnte er nicht aufhören, darüber zu streichen. „Jemand hatte wohl die Absicht mich umzubringen.“ Das Amüsement war nun unverkennbar in der Stimme des Älteren, aber die braunen Augen wirkten nachdenklich. Als würde Crawford-san seine nächste Frage bereits vorausahnen und überlegen, ob er auch darauf eine Antwort erhalten sollte. „Was ist aus ihm geworden?“ „Du weißt es doch bereits.“ „Ja.“ Ein Laut der Zustimmung, gegen das Schlüsselbein gesprochen. Hände, so warm, lagen in seinem Kreuz und drückten ihn näher an Crawford-san heran. Hände, die bereits getötet hatten – und er konnte sich nicht dazu bringen, auch nur einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden. Mm… Reibung, Druck, Hitze, genau dort, wo er sie in diesem Moment brauchte. Ein weiterer Kuss und mehr geteilte Hitze. Irgendwie landeten sie beim Bett und er drückte Crawford-san nach unten, krabbelte über ihn, fand das aus irgendeinem merkwürdigen Grund lustig. Er lachte, kurz und atemlos und was er erntete war nicht Verständnislosigkeit sondern ein erwiderndes Lächeln. Seine Schenkel schmiegten sich auf beiden Seiten an Crawfords Becken. Er sah auf ihn herunter und als eine Hand gehoben wurde, um seine Wange zu berühren, lehnte er sich dagegen. Es fühlte sich gut an, Crawford-san fühlte sich gut an, und ein bestimmter Körperteil von ihm war sich dessen nur zu bewusst. Innerlich summte er fast, wie zur Ablenkung, als er nach der Brille des Anderen griff und sie vorsichtig auf dem Nachttisch ablegte. Wieder wurde unmissverständlich deutlich, dass die fehlenden Gläser Crawford-sans Züge kein bisschen angreifbarer machten. Er zeichnete sie nach, nur mit der Fingerspitze. Kieferlinie, Wange, Stirn. Und mit jeder Sekunde wuchs sein Verlangen weiter an. Er wollte, musste, etwas Bestimmtes tun, nur was genau war ihm nicht klar. Crawford-san sollte die Kontrolle übernehmen, schien aber nicht gewillt, das zu tun. Seine Hände erkundeten jetzt den Oberkörper des Älteren. So viel Kraft, ungenutzt. Er wusste, dass Crawford-san ihm überlegen war, die Erinnerung an den festen Griff um seine Handgelenkte löste ein Ziehen in seinem Unterleib aus. Brustwarzen verhärteten sich unter seinen Berührungen, aber es war sein eigener Atem, der unregelmäßig ging. Er rutschte weiter nach unten, bis er über den Oberschenkeln kniete und seine Finger bebten, als sie den Gürtel öffneten. Der Hosenknopf folgte, dann der Reißverschluss. Warum konnte sich das so laut anhören? Mit einem Schlucken sah er hastig hoch und begegnete wieder einem Lächeln. Es beinhaltete nicht nur Belustigung. Seine Erektion schmerzte schon beinahe und als er seine Hand senkte, fühlte er die des Älteren durch den Stoff hindurch. Eine weitere Erinnerung. Heiß, hart. Und samtweiche Haut. Crawford-san hob in stummer Aufforderung die Hüften an, holte ihn mit der Bewegung in die Gegenwart zurück. Immer noch dieses Lächeln. Fast überstürzt gehorchte er, bevor ihn sein Mut völlig verlassen konnte. Es dauerte nur noch Sekunden, bis der Ältere vollkommen nackt war und unwillkürlich hatte er die Augen geschlossen, nervös. Er hörte, wie der Ältere sich aufsetzte, dann wurde ihm selbst die Schlafanzugshose über die Hüften gestreift. Crawford-san war um einiges geschickter dabei als er selbst sich eben angestellt hatte. Er zwang sich dazu, Crawford-san wieder anzusehen und dann vergrub er seine Finger auch schon in den schwarzen Haaren, drängte sich gegen den Hitze ausstrahlenden Körper des Älteren. Sie sanken zurück auf die Matratze, Seite an Seite. Er ging in dem Kuss unter, sein Verstand schien sich aufzulösen und auf einmal war es gar nicht mehr schwierig, seine Finger um die Erektion des Anderen zu schließen. Dann war kein kohärenter Gedanke mehr möglich. Erschöpft und sich angenehm schläfrig fühlend schmiegte er sich an den Crawford-san. Irgendwie hatten seine Lippen die kleine Narbe gefunden und er küsste die Stelle so vorsichtig, als könnte der Ältere noch immer den damaligen Schmerz spüren. Seine linke Hand ruhte auf Crawford-sans Bauch. Sperma und Schweiß. Der Beweis, dass das eben wirklich geschehen war. Er würde niemals genug davon bekommen könnten. Er lächelte und die Bewegung seiner Lippen über Haut erinnerte ihn wieder an die Narbe – und daran, was sie bedeutete. Crawford-san hätte sterben können. Etwas, das Panik nahe kam, ließ ihn noch mehr Nähe suchen. Er lag jetzt fast vollständig auf dem Amerikaner, den das nicht zu stören schien, und presste sein Gesicht in die Kuhle zwischen Hals und Schulter. Vielleicht wäre er Crawford-san niemals begegnet. Sein Verstand setzte völlig unabhängig von seinem Willen das was-wäre-wenn-Spiel fort. Wenn sein Vater niemals die Pistole in die Hand genommen hätte – Nein. Entsetzt kniff er die Augen zusammen. Dieser Gedanke war zu grausam, um zu Ende geführt zu werden. „Ran?“ Er schüttelte nur den Kopf, weigerte sich, dem Blick des Schwarzhaarigen zu begegnen. Er wollte nicht mehr nachdenken, schaffte es aber auch nicht, die Überlegungen zu stoppen. Von einem Moment zum nächsten war er der Verzweiflung nahe und nur die Hand, die langsam über seinen Rücken strich, half ihm dabei, sich zusammenzureißen. Er fröstelte, weil sein Körper allmählich abzukühlen begann und suchte blindlings bei Crawford-san Wärme. Dessen Hand versuchte inzwischen etwas Ordnung in rote Haarsträhnen zu bringen und diese Berührungen verhalfen ihm endlich zu Ruhe. Millimeterweise richtete er sich auf, bis violette auf braune Augen trafen. Crawford-san las ihm seine Gedanken vom Gesicht ab und schien sich nicht entscheiden zu können, ob er belustigt oder einfach nur resigniert reagieren sollte. „Das bringt dich nicht weiter, Ran. Die Vergangenheit steht fest.“ Anders als die Zukunft, schwang darin mit. Er musste lächeln und die Zweifel lösten sich plötzlich in Luft auf. Egal was ihn hierher geführt hatte, ein Teil von ihm war so froh darüber, dass er es sich gar nicht eingestehen _durfte_. Weil es doch falsch war, nicht wahr? Resolut küsste er den Älteren. Er wollte ihn nie mehr hergeben, für sich behalten. Er wollte ihn so sehr, wie nichts zuvor in seinem Leben. Sein Mund war bereits weitergewandert und testweise ließ er seine Zähne leichten Druck ausüben, ehe er wirklich zubiss. Crawford-san zuckte nicht einmal ein bisschen zusammen. Salz, aber nur vom Schweiß, kein Blut. Für einen Herzschlag wollte er stärker zubeißen, irgendwie wollte er heute so vieles. Aber er gab sich mit der… Markierung zufrieden, die er auf der Schulter hinterlassen hatte. Er küsste auch diese Stelle, setzte sich anschließend auf und sah Crawford-san einfach nur an. Der erlaubte ihm das für eine Zeitspanne, die er nicht genau bemessen konnte, richtete sich dann ebenfalls auf. „Du solltest duschen gehen.“ Ein Finger glitt über seine Lippen, seine Brust, seinen Bauch und er erbebte darunter. Die Mundwinkel des Älteren bogen sich nach oben. Wenn Crawford-san in der Lage dazu wäre zu grinsen, hätte dieser es bestimmt getan. Stattdessen übernahm er selbst diese Aufgabe, bevor er dem Vorschlag folgte, der eigentlich keiner war. Immer noch lächelnd ging er zur Couch, um seine Sachen zu holen und war sich der Tatsache bewusst, dass Crawford-san ihn dabei nicht aus den Augen ließ. So wie er selbst es im umgekehrten Fall auch gehalten hätte. Erst als er die Tür hinter sich schloss, verschwand das Gefühl beobachtet zu werden. Rasch blickte er sich um und registrierte mit Erleichterung, dass niemand zu sehen war. Vor Crawford-san nackt herumzulaufen war eine Sache, das Ganze vor Schuldig oder Farfarello zu tun eine völlig andere. Und an Nagi wollte er gar nicht erst denken. Zum Glück war der noch in der Schule. Die Dusche wusch alle Spuren davon, die der Sex auf ihm hinterlassen hatte und irgendwie bedauerte er das. Er schüttelte über sich selbst den Kopf, stellte das Wasser ab und begann sich abzutrocknen, während er sich mit völlig neutralen Gedanken zu beschäftigen versuchte. Matheaufgaben, ja, das war gut. Er schlüpfte in seine Sachen, fand bei seiner Hose auch die Schulkrawatte, die er bis eben noch gar nicht vermisst hatte. Das Hemd erweckte ein Gefühl der Unwirklichkeit in ihm. So hatte es angefangen. Er hatte seins hier gelassen, nachdem er die erste Nacht hier verbracht hatte. Jetzt war alles so anders und er konnte sich nicht erklären, wie das hatte geschehen können. Die Wut, an die er sich schon sehr gewöhnt hatte, war zwar nicht ganz verschwunden, aber in sich zusammengeschrumpft. Vor dem Spiegel kontrollierte er den Sitz der Krawatte. Ohne Hilfe diesmal. Weder von Aya noch von Crawford-san. Er versuchte eine Regung in seinen Augen zu erkennen, scheiterte jedoch. Und dann konnte er nur noch daran denken, dass er schon wieder einen unglaublichen Durst hatte. ~TBC~ Nun ist hoffentlich klar, dass Schuldig das letzte Mal den Angriff auf Crawford mit dem Messer gemeint hatte. War in Kapitel 114 ff. erwähnt worden. ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)