Inu to ryu von caroob (Hund und Drache) ================================================================================ Kapitel 4: Vorfreuden --------------------- Chpt 4/4 So, hier ist es, das letzte Chapter ^^ Vielen Dank an alle, die dieser Story treu geblieben sind, auch wenn ich nicht so häufig update ^^ (mir dafür aber umso mehr Mühe gebe ^.~) und vielen Dank für eure Kommentare, die mich immer wieder zum Schreiben angeregt haben ^.^ (Besondere Grüße an SSJUmi, die mich immer mal wieder daran erinnert hat, dass ich diese Geschichte weiterschreiben sollte ^.~ Thx a lot XD) Und damit ich nicht sentimental werd *g* wünsch ich euch einfach noch mal viel Spaß beim Lesen und merke an, dass ich mich auch jetzt noch über Kommentare und vor allem Kritik freuen würde ^-^ Cu caroob / Maru (meine nächste mehrteilige Seto x Jou FF ist bereits im Groben fertig XD Ich würde mich freuen euch dann dort wiederzusehen ^.~ Ich kanns ned lassen ^^''''''''''''' Ich weiß ich bin irre ^.^) Inu to ryu - Hund und Drache Chapter 4 ~ Vorfreuden Joey schlug die Augen auf, fixierte einen unbekannten Punkt in der ungewohnt dunklen Umgebung. Er setzte sich in seinem Bett auf, scannte seinen Raum, das Fenster, durch dessen Rollos noch kein Sonnenstrahl drang, der unaufgeräumte Schreibtisch, von dem ihm die Freiheitsstatue entgegenblickte, der Kleiderschrank, schon etwas älter und teilweise blätterte die Farbe ab, doch konnte der Blonde sich sein Zimmer ohne diesen Schrank irgendwie nicht mehr vorstellen. Daneben die hellbraune Tür, die auf den Flur führte, jener Flur, der immer vollgestellt mit Flaschen und ähnlichen Abfällen war. Neben der Tür seine Anlage, für die er damals wochenlang in einem Supermarkt gejobbt hatte. In der niedrigen Kommode daneben waren einige alte Spiele, von denen Joey sich noch immer nicht trennen konnte, ältere Bücher und einige alte und auch neuere Fotoalben lagen darin. Unter ihnen auch das dunkelblaue, welches nur mit Kaiba-Infos gespickt war. Das zimmerhohe Regal daneben war mit Manga, Schulbüchern und anderen Büchern vollgestellt, denn auch wenn die wenigsten es wussten oder gar vermuteten, so war der gute Joey doch eine ziemliche Leseratte. Letztendlich fiel sein Blick auf seinen Wecker, der ihm in grünen Leuchtziffern ein fröhliches 3:38 entgegenblitzte. Geschockt öffnete Joey seinen Mund, starrte perplex auf das Plastikgehäuse. Des war jetz' nich' wahr, oda? Um ,diese' Zeit wachte ein Joey Wheeler nicht einfach putzmunter auf, so wie er jetzt! Kleine Joeys sollten zu dieser Zeit tief und fest schlafen! Und er? Er war wach, Tatsache. Leider. Der Blonde seufzte. An seiner Schlaflosigkeit mochte auch seine innere Unruhe über die Sache mit Kaiba Schuld sein, aber auch wenn er jetzt wach war, so rückte das Gespräch mit dem Braunhaarigen deswegen noch lange nicht unmittelbarere Nähe, es schien sogar noch ewig weit entfernt zu sein. Leise seufzte Joey. Einschlafen konnte er nicht wieder, das fühlte er. So beschloss er, seit langer Zeit mal wieder, eine Runde Joggen zu gehen. Rasch zog er ein paar Trainingshosen und ein älteres T-Shirt an, schlich durch den Flur, schnappte sich seinen Schlüssel und verließ unbemerkt das Haus. Gemächlich trabte er die noch völlig leeren Straßen entlang, zu dem nahen Park. Vor einer ganzen Weile war er dort einmal Kaiba über den Weg gerannt, allerdings nicht im Wortwörtlichsten Sinne. Es war im Winter gewesen, warum Kaiba im Park gewesen war, wusste Joey nicht, doch schien es so, als hätte Mokuba ihn mehr oder weniger hingeschleppt. Denn der jüngere Kaiba unterhielt sich lebhaft mit seinen Freunden, fuhr begeistert mit einem alten Holzschlitten den Hügel hinab, forderte immer wieder auch seinen Bruder auf, es ihm gleichzutun. Vergnügt hatte Joey das sich ihm bietende Schauspiel betrachtet, zugeschaut, wie der große Seto Kaiba, besiegt von seinem eigenen Bruder, auf dem kleinen Kinderschlitten den Hügel hinuntergesaust war. Und wenn Joey trotz des aufkommenden Windes, der Schnee aufwirbelte, richtig gesehen hatte, so hatte der Braunhaarige ein, wenn auch kleines, Lächeln auf den Lippen gehabt. Nie hatte Joey dem anderen erzählt, dass er ihn damals gesehen hatte. Es schien ihm, als wäre das ein schon zu großes Eindringen in Kaibas Privatleben, das trotz aller Gerüchte sehr wohl existierte. Und ganz wie Joey es sich gedacht hatte, zwar nicht von Anfang an, doch wenn man sich mehr oder weniger andauernd mit jemandem stritt so lernte man wohl zwangsläufig dessen Persönlichkeit näher kennen, war Kaiba gar nicht so kalt und böse, wie er aller Welt Glauben machen wollte. Was jedoch absolut nicht in sein Weltbild passte und ihn auch schon die ganze Zeit, ihn am Anfang vermutlich eher unbewusst, bedrückte, war Kaibas Verlobte. Verlobte! Kaibas! Das war doch schon ein Widerspruch an sich. Es war schwer vorstellbar, dass Kaiba, eben der Kaiba, der sich nie ins Geschäftliche reinreden ließ und lieber alles selber machte, sich nie auf andere verließ und sich nie unterkriegen ließ, sich eine Verlobte hatte aufzwingen lassen. Doch wer war eigentlich sein Vormund? Gab es überhaupt jemanden, der Kaiba durch was auch immer zwingen konnte, sich irgend so ein Püppchen an die Seite zu bandeln? Denn in Joeys Augen konnte eine Frau an Kaibas Seite, allein bei dem Gedanken daran lief ihm ein kalter Schauer den Rücken hinunter, nur so ein verwöhntes Gör sein, das eh nur auf das Geld des Präsidenten der Kaiba Corp. scharf war. Solange der Blonde auch darüber nachgrübelte, so fand er doch keinen glaubhaften Grund, welcher die Tatsache, dass Kaiba eine Verlobte haben musste, zumindest soweit er diesen Typen gestern richtig verstanden hatte, zufriedenstellend erklären konnte. Schnaufend kam Joey wieder vor seiner Haustür an. Rasch betrat er das Haus, begab sich sofort ins Bad unter die Dusche. Nur in Boxershorts, mit noch einigen funkelnden Wassertröpfchen auf der sanftbraunen Haut, begab er sich anschließend wieder in sein Zimmer, kramte frische Sachen aus dem Chaos, welches sich sein geliebter Schrank nannte. Da Schulfest war hatte die Schulleitung den Schülern der oberen Stufen gestattet Alltagskleidung zu tragen. Rasch warf Joey noch einen Blick auf die Uhr. 6:02 zeigte sein Wecker nun. Leicht grinsend ließ der Blonde sich nocheinmal auf sein Bett sinken, die Beine jedoch noch auf dem Erdboden. Seine Gedanken liefen wieder einigermaßen in klaren Bahnen, auch wenn er keine Erklärungen gefunden hatte, so hoffte er doch, dass Kaiba ihm heute einiges erklärte. Ihm war nicht ganz klar, woher dieses Vertrauen in Kaiba kam, das sicherlich auch schon vor der SMS irgendwie dagewesen war. Auch der offensichtliche Stimmungswechsel zwischen ihnen war auffällig. Es war keineswegs so, dass Joey diese Tatsache bedauerte. Er war eher froh, angenehm angetan, dass Kaiba freundlich zu ihm war, er ohne Streitereien in der Nähe des Größeren sein durfte. Er hatte ja in den letzten Tagen mehr als deutlich erfahren und erkennen müssen, dass der Braunhaarige ihm ziemlich wichtig war, und das sicher nicht nur wegen der Kabbeleien. Und vielleicht, ganz vielleicht nur, ging es Kaiba ja im Bezug auf ihn ähnlich, zumindest sprach nichts seines momentanen Verhaltens dagegen. Nun, er würde einfach abwarten müssen. Verwundert rieb Joey sich über die Augen. War er etwa wieder eingeschlafen? Die Sonne schickte ihren hellen Strahlen nun durch die Rollos, von draußen klang geschäftiger Straßenlärm herein. Aus der eigenen Wohnung kam keinerlei Geräusch, vermutlich war Joey Vater unterwegs, wo genau wollte der Blonde lieber nicht wissen. Und wieder ein Blick auf die Uhr. Joeys Körper erstarrte vollkommen. Irgendwas lief heut gewaltig schief! Es war 11:42! Und sein Dienst am Stand hatte 11 Uhr angefangen, mal ganz davon abgesehen, dass sie alle hatten früher da sein sollen und wollen, um alles für die Gäste vorzubereiten. Entnervt sprang Joey auf, stolperte fast über seine eigenen Füße, zog rasch die schwarzen Stoffhosen an, die er vorher bereitgelegt hatte und zog das orange gebatikte T-Shirt, das er vor einer Weile von Serenity geschenkt bekommen hatte, über den Kopf. In letzter Sekunde erinnerte er sich noch an sein Handy, dass ausgeschaltet auf seinem Nachttisch lag. Im Laufen schaltete er es an und kurz darauf erhielt er eine Nachricht. 9:36 von Seto Kaiba. Gleich nachdem er gestern die SMS bekommen hatte, hatte er auch die Nummer des anderen in seinem Telefonbuch gespeichert. >Morgen Hündchen, da du noch nicht hier bist, vermute ich du schläfst noch. Hoffe für dich, dass dein Handy an ist und du durch das hier wach wirst. Seto< Ein Lächeln breitete sich auf Joeys Gesicht aus, trotz der Tatsache, dass er gerade so schnell es seine recht langen Beine zuließen, die Hauptstraße entlang sprintete, in Richtung der Schule. Freundlich lächelnd überreichte Joey einer etwas rundlichem Oma die gewünschten Reisbällchen. Zu seinem Glück hatte Yugi seine Schicht begonnen gehabt, da der Kleinere erst später eingeteilt worden war. So hatte dieser, als Joey keuchend den von ihm bemalten Holzstand erreicht hatte, ihm die Schürze, die sie aus hygienischen Gründen, so meinte die Schulleitung, tragen "durften", mit dem Wolf darauf in die Hand gedrückt. Dankbar hatte er seinen Freund angelacht und ohne Widerworte seinen eigentlichen Platz eingenommen. Das Verkaufen machte relativ viel Spaß, zumal er und Minako, die ebenfalls beim Verkaufen half, sich über einige der Reisbällchen lustig machten und rieten, wer von den Klassenkameraden für dieses Elend verantwortlich war. Joeys Laune war richtig gut, stellte er freudig fest, von ein paar Ständen weiter drang Musik, in diesem Augenblick lief von den "KinKi Kids" "Hey! Minna genkikai" und einige Mädchen sangen lachend mit. Soweit Joey wusste, musste irgendwo in diesem Getümmel auch eine kleine Karaoke-Bar eingerichtet worden sein und wenn er die Zeit nachher hatte, würde er dieser sicher auch mal einen Besuch abstatten. Allerdings nur, wenn der eindeutig unmusikalische Tristan ihn begleitete. Denn nur mit mindestens zwei Leuten machte Karaoke richtig Spaß. Die Menschenmassen drängelten sich durch die Gassen zwischen den unterschiedlichen Ständen, kauften, begutachteten, lobten. Immer wieder brachten Joeys Klassenkameraden Nachschub an Reisbällchen und Getränken. Es war ein gemütliches Kommen und Gehen und durch die nicht zu heiße, hoch am Himmel stehende Sonne, die nur selten von einer der wenigen Schäfchenwolken verdeckt wurde, war die Stimmung aller als sehr positiv zu bezeichnen. Eine bekannte Stimme riss den Blonden aus seinen Gedanken. "Seto! Schau mal, hier gibt's Reisbällchen! Das ist euer Stand, nicht wahr?", lachte Mokuba und hüpfte gutgelaunt auf besagten Stand zu. Joey, der seinen Kopf sofort in die Richtung des Jüngeren gewandt hatte, beobachtete lächelnd, wie dieser seinen Bruder an der Hand nahm und zum Stand zerrte. "Der ist ja schön bemalt", staunte der Schwarzhaarige. "Das war Joey, stimmts?" "Woher weißt du das denn?", fragte der Künstler überrascht, hatte sich ein Stück über die Theke gebeugt, um den kleinen Kaiba besser ansehen zu können. "Seto hat es erzählt", erklärte eine eindeutig weibliche Stimme, die Joey noch nie zuvor gehört hatte. Erst jetzt fiel ihm das brünette Mädchen auf, welches die ganze Zeit hinter dem Größeren versteckt gestanden hatte und jetzt vortrat. Ihre Stimme klang melodisch und keineswegs unangenehm. Sie war ein Stück kleiner als Seto, nicht zu dürr und trug normale Kleidung, wie jede in ihrem Alter. Das einzige was sie von der Masse abhab, war der durchdringende Blick aus grünen Augen, der auf Joey gerichtet war und ihn abschätzig musterte. "Das ist Tomoko", sagte Kaiba, ohne einen weiteren Kommentar. Während Mokuba sich sein Reisbällchen raussuchte, suchte Kaiba Joeys Blick. Als sich die braunen und blauen Augen trafen, schien die Zeit um sie herum still zu stehen. Die Umwelt war unwichtig, für Joey zählte nur das funkelnde Blau und das kaum sichtbare Lächeln, das sich auf den schmalen Lippen des anderen ausgebreitet hatte. "Ich will das da!", rief Mokuba, zerbrach die anscheinende Stille, forderte die ihm zustehende Aufmerksamkeit. Joey gab dem Kleinen lächelnd, nach einem kurzen entnervten, jedoch ganz leisem, Schnauben, das Gewünschte und nahm von Tomoko, die ihn erneut mit einem schiefen Blick bedachte, das Geld entgegen. Ohne dass er noch ein Wort mit Kaiba hätte wechseln können, zog Mokuba die beiden Älteren fröhlich davon, ohne auch nur einen Gedanken an den zurückbleibenden Joey zu verschwenden, der sehnsüchtig auf den breiten Rücken des sich entfernenden Braunhaarigen starrte. Nachdem Joeys Schicht kurz nach 14 Uhr geendet hatte, hatte er sich sofort auf die Suche nach Kaiba gemacht. Er hatte schon fast das gesamte Gelände durchstreift, nur einmal kurz bei einem Stand angehalten, um sich eine Kleinigkeit zu essen zu holen, da er Reisbällchen absolut nicht mehr sehen konnte. Sein Weg hatte ihn an diversen Spielständen vorbeigeführt, an einem hatte er selbstverständlich Yami getroffen, war jedoch nach einem kurzen Wortwechsel weitergezogen, gierig danach den ihm nur zu bekannten Braunschopf irgendwo in der Menge zu entdecken. Er wollte schon fast die Hoffnung aufgeben, glaubte beinahe, Kaiba hätte das Gelände, vielleicht auf Wunsch seiner ,Verlobten', eher verlassen, als eine ihm unbekannte Person neben ihm ganz erstaunt davon erzählte, dass Seto Kaiba bei dem Kyudo-Wettkampf mitmachen würde. Ein wenig erstaunte es auch Joey, dass gerade Kaiba Kyudo machte, doch schien es auch irgendwie zu der Art des anderen zu passen. Stolz und erhaben, waren nur zwei der Eigenschaften, die Joey sowohl dem Braunhaarigen als auch dem traditionellen Bogenschießen zuordnete. Nach kurzer Überlegung beschloss der Blonde, dass Kyudo die einzige Sportart war, bei der er sich Kaiba vorstellen konnte, abgesehen von dem stupiden Sportunterricht, den sie alle zu absolvieren hatten. Er begab sich also zur Sporthalle, kam gerade richtig um einen, selbst für Joeys ungeübte Augen, äußerst schönen und ästhetischen Schuss aus Kaibas Bogen zu sehen. Konzentriert waren die Augenbrauen des jungen Präsidenten zusammengekniffen und das ganze Gesicht zeigte einem, wie ernsthaft Kaiba bei der Sache war und wie sehr er diesen Sport mochte. Wie erwartet sirrte der Pfeil unbeirrt direkt auf die Mitte der Zielscheibe zu. Joey lächelte. Wie edel der Leiter der Kaiba Corp. doch plötzlich wieder wirkte, so stolz und als ob nichts diesen Krieger erschüttern könnte. Zusätzlich sah Kaiba in dem Kyuudougi (soweit ich weiß traditionelle Kleidung zum Kyudo) einfach nur verboten gut aus. Es schien Kaibas letzter Schuss gewesen zu sein, da er den Bogen senkte und den Anschein machte den Shai (wo man zum Schießen steht) zu verlassen. Der großgewachsene Braunhaarige ließ seinen Blick ein letztes Mal über die Zuschauermenge schweifen. Als er den Blonden entdeckte, konnte er sich ein für alle eindeutig sichtbares Lächeln nicht verkneifen, nickte Joey freundlich zu. Bei diesem Anblick wurden diesem unweigerlich die Knie weich, er wich einen Schritt zurück, achtete jedoch darauf, in Kaibas Blickfeld zu bleiben. Schließlich wurde der Braunhaarige von einem Mitglied der Kyudo-AG in Beschlag genommen und verschwand kurz darauf, nicht zum ersten Mal am heutigen Tag, wo er Joey doch noch einige Erklärungen schuldete, aus dessen Blickfeld. "Joey? Ein Glück, dass ich dich finde", lachte Yujimo, klopfte dem Blonden vergnügt auf die Schulter. "Wir brauchen dich ganz unbedingt zum Basketball!" Ohne eine Antwort abzuwarten schnappte er sich den verblüfften Jungen und zog ihn mit sich, zum von Menschenmassen gesäumten Basketballplatz. Nur noch mit einem halben Ohr hörte Joey, wie in der Kyudo-Halle der Sieger des Wettbewerbes ausgerufen wurde. Zur großen Überraschung aller kein Mitglied der AG, wie all die Jahre zuvor, sondern der Außenseiter Seto Kaiba, der für ein erkranktes Mitglied eingesprungen war. Noch während Joey sich über den Sieg des Freundes, er wagte es jetzt zumindest mal in Gedanken Kaiba so zu bezeichnen, freute, wurde er auf seine normale Position auf dem Feld gestellt und Sekunden später erklang der Pfiff, der das Spiel beginnen ließ. Schon recht bald hatte Joey einsehen müssen, dass er sich entweder aufs Spiel konzentrieren musste, oder sein Team verlor. Letzteres konnte er sich natürlich nicht bieten lassen, sodass er seine gesamten Kaiba-Verlobte-Gedanken erst mal in eine Schublade in seinem Kopf steckte und diese fest verschloss. Mit voller Energie stürzte er sich dann auf die gegnerische Mannschaft, beziehungsweise den Ball. Und wenn er ehrlich sein sollte, tat es gut, wieder mal nach Herzenslust rennen zu dürfen und seine angestaute Anspannung raus zu lassen. Bis zur Halbzeit lag Joeys Team locker in Führung. Der Anpfiff erfolgte, Joey gab den Ball an einen seinen Mitspieler ab und wollte sich gerade wieder in Bewegung setzen, als er einen Blick auf sich spürte. Rasch drehte er sich um und blickte, zum dritten Mal an diesem Nachmittag, in blaue Augen, bei denen er früher überzeugt gewesen war, dass sie kalt wie Eis waren. Doch jetzt funkelten sie ihm warm entgegen, freundlich. Ermutigend nickte Kaiba ihm zu, zwinkerte kurz und wies dann mit dem Kopf in Richtung des gegnerischen Korbes. Joey lachte auf, nickte kurz, genoss noch einen Augenblick den auf ihm liegenden Blick. Irgendwie hatte sich Kaiba seit dem Beinahe-Absturz ziemlich verändert, zumindest gegenüber Joey. Wenn der Blonde so darüber nachdachte, konnte er diese Veränderung schon irgendwie nachvollziehen. Wenn er im Bewusstsein leben würde, ohne einen für ihn glücklichen Zufall nicht mehr am Leben zu sein... Er würde schon überdenken, was er tat, wie er es tat und wie er den Leuten um ihn herum begegnete. Vielleicht würde sein ganzes Leben unter anderem Licht stehen, würde er es viel mehr schätzen können. Ein wenig traurig lächelte der Blonde. Selbst für Kaiba war es sicherlich nicht allzu einfach dieses Erlebnis, oder auch Nicht-Erlebnis, zu verkraften. Entschlossen blickte er ihm entgegen, checkte dann den Stand des Spiels und stürzte sich wieder ins rege Treiben der Mannschaften. Nach dem Spiel war Joey rasch unter die Dusche gehüpft, da er viel laufen und nun doch ansatzweise erschöpft war. Er hatte, kurz nach dem Blickkontakt mit Kaiba, einen Korb geworfen und diesen insgeheim Kaiba gewidmet, ebenso seinen, den letzten Korb, der das Spiel eindeutig für Joeys Mannschaft entschieden hatte. Seine Kameraden waren ihm glücklich um den Hals gefallen und unter dem Gewicht all dieser, hatte er sich zu Kaiba gedreht und erneut ein kleines Lächeln als Belohnung erhalten. Noch besser gelaunt als am Mittag, verließ Joey die Sportumkleiden und wollte sich nun endgültig zu Kaiba begeben. Eine schmale Hand, die unerwartet in sein Blickfeld gehalten wurde, ließ ihn ruckartig stoppen. Verwundert blinzelte er und blickte in grüne Augen. "Ich will mit dir reden", erklärte die Brünette und blickte ihn unverwandt an. "Ich wollte eigentlich gerade zu Kaiba", erwiderte der Blonde kühl, blickte das Mädchen ein wenig von oben herab an. "Kann ich mir vorstellen", lächelte sie. "Eure heißen Blick haben ja sogar einen unschuldigen Zuschauer verbrannt." Joeys geschockter Gesichtsausdruck ließ sie leise kichern. "Nur ganz kurz, du darfst dann ruhig zu ihm. Bitte?" Sie blickte Joey an, welcher nun erst recht nicht mehr wusste, wie er sich verhalten sollte. Er nickte schließlich. Sie hatte ihn ein Stück weg von den Massen geführt, an den Rand des Fußballplatzes, auf dem ein paar unermüdliche Jungs aus Spaß an der Freunde schwarz-weiße Bälle kickten. Ein blonder Junge stand im Tor, welches immer wieder mit gezielten Bällen, von einem munteren braunhaarigen Junge unaufhörlich abgefeuert, attackiert wurde. "Setz dich doch zu mir her", lächelte Tomoko, klopfte mit der Handfläche auf die Bank, auf die sie sich gesetzt hatte. Stumm folgte Joey ihrer Bitte und ließ sich auf besagte Holzbank plumpsen. "Seto hat mir einiges von dir erzählt", begann sie. "Einiges wohl eher unbewusst und ungewollt, aber anderes auch aus eigenem Antrieb." Sie verstummte, blickte Joey nun wieder genau an, musterte ihn erneut. "Was denkst du von ihm?" Überrascht legte er den Kopf schief. Mit so einer Frage hatte er überhaupt nicht gerechnet. Allerdings verlief das ganze Gespräch ganz anders, als er sich vorgestellt hatte. "Ich..." Er verstummte wieder. Es war schwer Kaiba zu beschreiben und noch schwieriger zu sagen, was genau er über ihn dachte. "Du brauchst keine Angst zu haben. Ich tu dir nichts. Du darfst offen sein", ermutigte Tomoko ihn, lächelte ihn freundlich an. Und seltsamerweise fasste Joey, trotz der Tatsache, dass er sie noch bis vor wenigen Minuten absolut unsympathisch gefunden hatte, langsam Vertrauen zu dem Mädchen. Sie schien Kaiba sehr nahe zu stehen und ihn gut zu kennen. Zudem wirkte sie nicht so steif und unfreundlich, kühl oder hochnäsig snobbisch, sondern nett. Es schien, als würde sie es sogar unterstützen, dass Joey und Kaiba.... sich verstanden..... näher kamen... was auch immer... "Früher dachte ich er wär ein totaler... unfreundlicher Geldsack...", begann Joey, versuchte seine Gedanken zu ordnen. "Er hielt sich für den Größten, unbesiegbar. Dass Yugi ihn besiegt hat, damals, hat ihm nie gefallen, er war total sauer und hat Yugi immer und immer wieder herausgefordert. Ich wollte ihn besiegen, ihm zeigen, dass ich mehr bin als Yugis "Schoßhündchen", wie er mich früher genannt hat." Joey blickte in den Himmel, verfolgte einen Augenblick lang die vorbeiziehenden Wolken. Sanft schien die Sonne auf sie herunter, senkte sich langsam gen Westen. "Irgendwann war es dann okay, ich kann mich nicht mehr genau erinnern wieso, aber Yugi und Kaiba duellierten sich mehr aus Spaß. Und auch Kaiba und meine... Streits... waren nicht mehr ernst, sondern... Einfach weil es so war und wir beide, glaube ich, ein gutes Wortgefecht genießen." Joey grinste. "Dann ist er nach Amerika. Ich hab ihn, zugegeben, ziemlich vermisst in der Zeit." Er stockte. Ging das jetzt nicht zu weit? Einer vollkommen Fremden seine innersten Gedanken zu offenbaren? Die, die noch nicht einmal Yugi und die anderen kannten? "Dir ist klargeworden, dass du ihn ziemlich magst", führte Tomoko Joeys Gedanken weiter. "Du hast gemerkt, dass es mit ihm irgendwie anders ist, als mit deinen anderen Freunden." Mit großen Augen starrte Joey das Mädchen an. "Wieso?", keuchte er. "Wie ich das wissen kann?", wieder kicherte sie, doch diesmal empfand der Blonde es als eher nervig. Sie wurde fast schlagartig wieder ernst"Nenn es weibliche Intuition. Auf jeden Fall weißt du noch nicht genau, was Kaiba für dich ist." Joey nickte widerwillig. Wieso wusste dieses verdammte Weib alles? War er so einfach zu durchschauen? Wieso führte sie jetzt seine Gedanken weiter, löste die Fessel, welche sich anscheinend um sein Denken bezüglich Kaiba gelegt hatte? "Seto wollte dir erzählen, was es mit mir auf sich hat." Joey nickte nur. Diese Frau war ihm eindeutig unheimlich. "Ich bin eine alte Freundin von Seto, wir kennen uns praktisch seit dem Sandkasten. Auch ich hatte das Glück von einer wohlhabenden Familie adoptiert zu werden, sodass wir uns vor einigen Jahren wieder getroffen haben. Um ihn vor irgendwelchen Schlampen und geldgierigen Schabraken zu schützen", Joey stockte fast der Atem bei Tomokos Wortwahl, "haben wir uns verlobt. Solange, bis die Person auftauchen würde, die wir wirklich lieben..." Sie verstummte, blickte den Blonden auffordernd an. "Aha", bemerkte dieser sehr intelligent, was die Brünette kurz auflachen ließ. "Außerdem wollte ich sichergehen, dass er jemanden bekommt, der ihn verdient. Und diese Person testen." Wieder stoppte sie, schaute Joey gedankenverloren an, schien in der Vergangenheit zu weilen. "Liebst du ihn?" Stille. "WAS?!" "Ob du ihn liebst." Fassungslos starrte Joey Tomoko an. Wie konnte sie sich erdreisten so etwas zu fragen? Schließlich war er... war sie... war Kaiba... Wie konnte sie nur?! Er atmete tief durch. "Sind da diese Schmetterlinge? Willst du ihn für dich? Denkst du viel zu oft an ihn? - Was hast du gefühlt, als du dachtest, er wäre für immer gegangen?" So intensiv wie selten zuvor nahm Joey seine Umwelt wahr. Die warmen Sonnenstrahlen auf seinem Rücken und seinen Armen. Das Rauschen des Windes in den Bäumen, die Stimmen der Menschen auf dem Schulfest, Musik von verschiedenen Ständen, Rufe, Lachen. Es schien, als wäre er an einer Weggabelung angekommen und müsste sich jetzt entscheiden. "Ich hab keine Ahnung was du von mir willst, ehrlich", erklärte Joey kühl, wollte aufstehen. "Jetzt sei nicht so", murrte Tomoko, hielt den Jungen am T-Shirtzipfel fest. "Bitte denk drüber nach", bat sie, löste den Griff nach einem kurzen Augenblick des Innehaltens und sah dem sich entfernenden Blonden mit besorgtem Blick nach. Dieser wusste nicht wirklich, was er denken sollte, ob er überhaupt noch denken sollte. Dieses andauernde Grübeln führte ihn doch auch zu nichts. Er lief sämtliche Gänge des leeres Schulgebäudes ab, begegnete nur ab und zu einigen Mitschülern, die leere und gefüllte Kisten oder andere Gegenstände nach draußen transportierten oder hereinbrachten. Er seufzte. Nun grübelte er doch wieder, versuchte sein Innerstes zu verstehen, doch außer der Verdauung des Hamburgers von vorhin, wusste er nicht, was in seinem Inneren vor sich ging. Deprimiert, oder eher resigniert, da er noch immer zu keinem befriedigenden Ergebnis gekommen war, ließ Joey sich schließlich wieder auf die mittlerweile einsam dastehende Bank am Fußballplatz sinken, zu der er nach seiner "Wanderung" über das Schulgelände zurückgekehrt war. Auf dem Platz unten waren jetzt nur noch der braunhaarige und der blonde Junge, balgten sich auf dem Rasen. Unruhig stand Joey wieder auf, setzte sich unter einen Baum in der Nähe, lehnte den Kopf an den Stamm und starrte nach oben ins grüne Blätterdach, bewegt vom Wind. Er seufzte leise, schloss die Augen. Der Tag lief wirklich nicht so wie geplant. Überhaupt schienen sich die Ereignisse und immer gegenseitig zu überrennen. Irgendwie wäre es ihm lieber gewesen, er hätte alles sich einfach entwickeln lassen können, wie es seine Zeit brauchte, doch konnte er auch verstehen, dass Tomoko Kaiba in sicheren Händen wissen wollte. Kaiba in sicheren Händen? Und das gerade bei ihm? Missmutig lachte er leise, was für ein Witz! So in Gedanken versunken bemerkte er nicht die Person, die sich ihm näherte, sich schließlich neben ihm niederließ. "Hast du dein Handy hier?", fragte Kaibas Stimme plötzlich neben Joey, ließ diesen aus seinen Gedanken auftauchen, die Augen öffnen und den Jungen erstaunt anblicken. Rasch fuhr er mit der Hand in die Hosentasche. "Nope, ich denk das liegt im Klassenzimmer bei meinem Rucksack." "Ich versuch seit ner ganzen Weile schon dich zu erreichen", erklärte Kaiba mit neutraler Stimme, so als wäre es etwas Alltägliches, dass Seto Kaiba einen seiner Klassenkameraden, besser noch, ehemaligen "Feind", telefonisch zu errreichen versuchte. Er blickte Joey schräg von der Seite an. "Oh, sorry", murmelte dieser daraufhin, senkte den Kopf schuldbewusst ein Stückchen. "Hmhm...", murmelte Kaiba nur vor sich hin, anscheinend nur um irgendeine Antwort zu geben. Und obwohl sich keiner der beiden offensichtlich bewegt hatte, berührten sich plötzlich ihre Schultern. "Gewöhn dich liebere daran es immer dabeizuhaben", meinte Kaiba, schloss genießerisch die Augen und genoss einen vorwitzigen Sonnenstrahl, der seinen Weg durch die dichte Baumkrone gefunden hatte. Einen Augenblick stockte Joey aufgrund dieser Aussage, lächelte dann jedoch still vor sich hin. Sein Herz schlug schneller, ein sanftes Kribbeln durchlief seinen Körper. "Jipp." Der neben ihm Sitzende öffnete wieder die Augen, drehte seinen Kopf ein Stück, sodass er Joey ansehen konnte. Kaibas Mundwinkel zogen sich langsam nach oben, er rutschte ein Stück näher an den Blonden heran. Diesmal schienen selbst die blauen Kristalle zu schillern, die Farbpartikel darin zu tanzen, die Freude ihres Besitzers verdeutlichend. Schüchtern suchte Joeys Hand sich ihren Weg über Kaibas Bein hin zu dessen Hand, berührte sie erst zögerlich, fragend. Eben so leicht war die Antwort auf diese Berührung, sanft schloss sich die etwas größere Hand Kaibas um Joeys, drückte sie sanft. Lächelnd lehnte sich der Blonde an Kaiba, schloss die Augen, genoss die Nähe, das Kribbeln in ihm, den vertrauten und doch noch nie so intensiv wahrgenommenen Geruch des Größeren. Er genoss es, Kaiba so nah zu sein. Die beiden Jungen unten auf dem Rasen lagen ebenfalls nah beieinander, langsam näherten sich ihre Gesichter und schüchtern berührten sich ihre Lippen, unbeachtet von ihrer Umwelt. Es wurde langsam merklich dunkler, einzelne Lichter an den Ständen wurden angezündet, die Schüler begannen aufzuräumen um Platz für die Tanzfläche zu schaffen. Noch immer saßen die zwei Gestalten an den Baum und aneinander gelehnt da. Die beiden Jungen auf dem Fußballplatz waren mittlerweile verschwunden, ein vergessener Fußball und eine fast leere Wasserflasche waren das einzige, was zurückblieb und ein Beweis war, dass sie dort gewesen waren. Eine Gruppe von drei Jugendlichen näherte sich den unter dem Baum Liegenden. Bei dem sich ihnen bietenden Anblick lächelten der kleinste der Jungen und das braunhaarige Mädchen, der dritte Junge, erst einen Kommentar abgeben wollend, besann sich eines besseren, nachdem er den spitzen Ellenbogen des Mädchens in der Seite gespürt hatte. "Hi Joey", lachte Yugi. "Wir wollten mal schauen, was du so machst." Wohlwissend zu welchen Zweideutigkeiten in diesem Fall die Satzgruppe ,was du so treibst' geführt hätte, hatte er vorsichtshalber diese Wortwahl vermieden. Er hörte das leise Kichern von Yami. "Ich wusste schon immer, dass du nicht so unschuldig bist wie du tust", feixte sein Zweites Ich, so dass nur Yugi es hören konnte. Dieser seufzte leise, enthielt sich jeglichen Kommentars. Yami wusste eh so gut wie alles über ihn, was gab es da noch hinzuzufügen? Nicht dass ihn diese Tatsache stört... Yugi grinste dreckig, was Tea und Tristan, da diese begonnen hatten sich mit Joey zu unterhalten, jedoch entging. Nicht jedoch Yugis dunklerem Ich. Auch dieser grinste nun und beschloss, dass der Kleine ihn schon viel zu lange nicht mehr in seinem Seelenraum besucht hatte. Yami lächelte, beobachtete, wie vertraut Kaiba und Joey mittlerweile miteinander umgingen. Er hatte sich nicht geirrt, was die beiden betraf, doch schien es besser und unproblematischer zu laufen, als er die ganze Zeit über befürchtete hatte. Und das bedauerte er keineswegs. Es war angenehm zu wissen, dass zwei seiner besten Freunde, zu denen Kaiba zweifellos zählte, in guten Händen waren. "Wir gehen tanzen", erzählte Tea den beiden Sitzenden und sah daraufhin Tristan an. "Nicht wahr?" Dieser seufzte nur leise. "Such dir nen Freund, quäl nicht immer mich oder Yami", gab er schließlich zurück. Das Mädchen antwortete mit einem Lachen. "Jaja, immer wieder dieselbe Leier. Aber wer soll dann auf euch aufpassen?" "Können wir selbst", murrte Tristan, wehrte sich jedoch nicht, als sie ihn und Yugi mit sich zog, in Richtung Tanzfläche. "Bis spätestens morgen früh", lachte Yugi im Weggezogenwerden, winkte Kaiba und Joey kurz zu und verschwand kurz darauf in der Menge. "Was machen wir jetzt?", fragte Kaiba und linste zu dem Blonden hinüber. "Auf jeden Fall nicht tanzen", gluckste dieser. "Es sei denn du magst...?" Schief grinsend schüttelte der Braunhaarige den Kopf. "Eher weniger." "Dann bin ich ja beruhigt", smilte Joey, lehnte sich wieder an Kaiba. Sanft strich er mit dem Daumen über den Handrücken der fremden Hand, genoss das Gefühl der warmen Haut. Die nahende Nacht war noch lauwarm, die Erde strahlte die den Tag über aufgenommene Sonnenwärme aus. Erste Glühwürmchen sirrten vor den Sträuchern, trauten sich manchmal in Nähe der Tanzfläche. Hämmernde Bässe wehten durch die Nacht, in einer Ecke des Schulhofes war ein großes Lagerfeuer entzündet worden, das flackerndes rotes Licht über den Platz schickte, ganz anders als das künstliche, welches von verschiedenen Strahlern über die Fläche gesandt wurde. Süßer Blütenduft lag in der Luft, der Sommer war nah. Ein Arm legte sich um Joeys Schultern, beschützend. Zufrieden lächelte der Blonde, setzte sich halb auf den Schoß des anderen. "Noch mal vielen Dank für die Mitbringsel." Wieder grummelte Kaiba nur leise vor sich hin. "Was hast du?", fragte Joey neugierig, rückte mit seinem Gesicht noch ein Stück näher an Kaibas heran. "Nichts", grummelte dieser. "Doch." Einen Augenblick lange herrschte wieder Stille, nur Stimmengewirr und Musik war zu hören. "War doch nur ne Kleinigkeit..." Joey kicherte. Daran lag es also. "Na und? Ich hab mich doch gefreut!" Er blickte in Kaibas Augen, die in der Dunkelheit noch unwirklicher schienen, von noch mehr Geheimnissen und verborgenen Sehnsüchten sprachen, als bei Tage. Sanft hauchte Joey einen Kuss unter das linke Auge. Als Kaiba keinerlei Gegenwehr zeigte, genießerisch die Augen wieder schloss, platzierte Joey viele kleine Schmetterlingsküsse auf dessen gesamten Gesicht, keinen Millimeter auslassend. Gemeinsam beobachteten sie die Tänzer. Jungen und Mädchen, Männer und Frauen, die sich zur Musik bewegten, sich dieser vollkommen hingaben. Es waren nur noch wenige Eltern und Großeltern da. Jetzt begann das Fest für die älteren Schüler und die Ehemaligen, die ebenfalls in großen Mengen erschienen waren, sich die Gelegenheit die alten Freunde mal wieder zu treffen, nicht entgehen ließen und nun gemeinsam feierten. Die Stimmung war trotz der lauten Musik ruhig und doch angespannt, voller Energie. Joey genoss die sanften Streicheleinheiten, die er von Kaiba erhielt. Eine vorsichtige Hand hatte sich in seinen Nacken geschlichen, ihn dort gekrault, war schließlich in die blonden Haare gefahren, durchwuschelte sie leicht, konnte nicht genug von dem Gefühl, das sie auf der Haut vermittelten, bekommen. Ein lautes Krachen durchbrach die Nacht. Das Feuerwerk hatte begonnen. So schnell sie konnten waren Kaiba und Joey, noch immer Hand in Hand, aufs Schuldach gestiegen, hatten sich mehr (Kaiba) oder weniger (Joey) rücksichtslos durch die tanzende Menschenmasse gedrängt, die ab und an einen Blick nach oben auf das farbenprächtige Schauspiel geworfen hatte, sich jedoch nicht davon abhalten ließ sich zu den Beats, mittlerweile mehr als anzüglich, zu bewegen. Oben auf dem Dach war es etwas windiger, stiller und doch noch angenehm. Die Beleuchtung der Tanzfläche wirkte von oben noch unrealer und die darin eingetauchten Menschen wirkten wie Puppen, die sich, nur durch einen gut versteckten Motor angetrieben, bewegten. Irgendwo da unten waren seine drei besten Freunde, das wusste Joey, und hier, neben ihm, war der Mensch, für den er alles tun würde, das war ihm jetzt klar. Er mochte diese sanfte, freundliche Seite an Kaiba, dessen Berührungen, den Geschmack seiner weichen Haut. Er wollte nicht mehr ohne diese Person sein. Ganz sicher. Der Blonde drehte sich zu dem in den Himmel blickenden Kaiba. Sanft reichte er hoch zu dessen Gesicht, legte seine Hände an die Wangen, zwang ihn so sanft zu ihm herunter zu sehen. Ruhig und doch mit puckerndem Herzen blickte Joey Kaiba an. "Darf ich eigentlich Seto sagen?", flüsterte er, wollte die Ruhe der Nacht nicht stören. "'Türlich", murmelte dieser. Ihm schienen solche Gespräche eindeutig nicht zu liegen, im Gegensatz zu Unterhaltungen, bei denen es um seine Firma oder deren Produkte ging, um Umsatz und Gewinn. Dabei war Kaiba doch hier eindeutig auf der Gewinnerseite. Joey lächelte, das Braun seiner Augen funkelte warm, versuchte das noch immer leicht kühl glitzernde Blau einzusaugen und zu wärmen. Kaiba, nein, Seto, ging auf diesen Versuch ein, beugte sich noch ein Stückchen weiter hinunter. Erneut berührten sich ihre Nasenspitzen fast, ließ sie fremden Atem auf dem Gesicht spüren, der sanft über die Haut strich. Schüchtern näherten sie sich noch das letzte Stück, bis sich ihre Lippen sanft aufeinander legten. Verlegen lösten sie sich fast augenblicklich wieder voneinander, hatten noch den fremden Geschmack an den Lippen, fuhren neugierig mit der Zunge darüber. Joey zog die Augenbrauen zusammen, blickte Seto abwartend an. Über ihnen schossen blaue und orange Raketen in die Luft, ließen farbige Sternenschauer über ihnen niederprasseln. Sanft hauchte der Größere kleine Küsse auf Joeys Mundwinkel, auf die Wangen und Augenlider. Suchte sich seinen Weg zurück zu Joeys Lippen. Sie schlossen die Augen, wollten nur noch fühlen, die fremden Lippen neugierig abtastend, kostend, schossen immer mehr und mehr Feuerwerkskörper in die Höhe. Ein Beobachter hätte nur noch zwei dunkle küssende Gestalten vor einem in allen Farben hellerleuchteten Himmel ausmachen können. "Ich hab dich lieb", murmelte Joey leise, tiefatmend. Seto drückte den Kleineren näher an sich. "'Dich auch." Wieder lächelte Joey aufgrund der Wortkargheit, basierend auf der Schüchternheit des anderen. Er knabberte leicht an Setos Hals. "Kannst du Tomoko ausrichten, dass ich von nun an ihren Platz einnehmen werde?" Nachdenklich biss er sich auf die Lippe, schielte zu den dunkelblauen Augen hinauf. "Natürlich nur wenn du willst", fügte er hinzu. Setos Blick verdunkelte sich. "Was hat Tomoko dir alles erzählt?", fragte er, ansatzweise panisch, soweit man das von Seto Kaiba, der ja eigentlich seine Emotionen im Griff hatte, behaupten konnte. "Ich denke alles", erwiderte Joey ahnungslos. "Alles?!" "Ähm..." Fest packte der Braunhaarige Joey an den Schultern. "Was hat sie erzählt?" "So dies und das", kicherte Joey, amüsiert über Setos ansteigende Panik und neugierig auf den Grund dafür. Vielleicht würde er sich ja verplappern. "Rück raus Hündchen", knurrte der Drache, nun wieder im Vollbesitz seiner Eloquenz. "Nichts, wirklich nichts", versuchte Joey die Situation nun doch zu entschärfen. Langsam wurde ihm Seto zu angespannt. "Sag!" "Nur..... dass du im Schlaf immer von mir redest", wagte Joey einen Schuss ins Blaue. Der ins Schwarze traf. "TOMOKO!", knurrte Seto erzürnt. "Das Mädel ist so gut wie tot, wie kann sie es wagen?!?!" Der Größere wollte losstürmen, doch Joey hielt ihn zurück. "Das stimmt?" Setos Gesichtszüge entgleisten endgültig. "Wie meinst du das jetzt?" "Ähm..." Joey lachte verlegen. "Das war... geraten? Hehe..." Setos Augen verengten sich zu Schlitzen, verunsicherten Joey so sehr, dass er einen Schritt zurück wich. Sekunden später jedoch lag er schon wieder in den Armen des Blauäugigen, dessen Lippen zärtlich auf den eigenen. "Wir gehen jetzt zu Tomoko", erklärte Kaiba, nachdem sich ihre Lippen wieder getrennt hatten. Joey war deutlich anzusehen, dass das jetzt das Letzte war, was er wollte. Er war sich ziemlich sicher, dass das sowohl für seine, als auch Tomokos, Gesundheit möglicherweise, nein, ganz sicher, ziemlich gefährlich werden konnte. Denn einem wütenden Drachen, und der war Seto manchmal zweifellos, stellte sich niemand ungestraft, und nachher noch immer unversehrt, in den Weg. "Wir könnten auch... noch hier bleiben?" "Nein, das finde ich nicht." "Und wenn du mir einen Gefallen damit tun könntest?" "Alles andere gern Hündchen, aber das muss jetzt sein." Ehe der Blonde sich weiter sträuben konnte, hob Seto ihn kurzerhand hoch und trug ihn, gegen all seine Proteste auf den Armen die Treppe hinunter. ~ Owari ~ Das Ende is' so~~~~~~ kitschy, ich weiß, aber irgendwie musste das sein *lol* Gomen nasai XD Ich wollt die letzten Sätze irgendwie gar nicht schreiben, weil jetzt alles vorbei ist *g* Ich bin dumm, ich weiß >_< Falls ihr Interesse habt (und mich genügend nervt und dran erinnert) könnte ich auch noch nen Epilog schreiben, weiß nicht, kommt halt drauf an ^^ Ihr könntet auch Wünsche äußern (außer Lemon, das ist nicht so mein Fachgebiet ^.~) Und ich seh halt mal, was ich draus machen könnte. Falls ihr wollt natürlich nur ^-^'''''' Also noch mal vielen Dank fürs Lesen (Kommi, bitte? *liebschau*) und bis irgendwann ^.~ Maru / caroob PS: Anou, sind euch eigentlich die Anspielungen auf ein anderes Pairing (außer Yugi x Yami, von dem ich jetzt mal ausgehe, dass es nicht zu übersehen war ^^') aufgefallen? (nicht YGO ^^, sondern was anderes XD) Falls ja wär ich neugierig ^o^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)