Into the West von Cyn (...zurück zu Dir...) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Into the west 10 Jahre - 10 Jahre ist es her, seit der letzten Schlacht um Mittelerde - 10 Jahre, seit Sauron und der Ring bezwungen waren - 10 Jahre - seitdem das letzte Schiff Mittelerde verließ und gen Westen segelte. 10 Jahre, des unendlichen Leids für Samweis Gamdschie. Mit diesem Schiff verließ sein Herz die grauen Anfuhrten, und kehrte niemals wieder. Sicherlich er hatte Familie, die ihm lieb und teuer ward, aber die innere Leere, die er seitdem verspürte, konnte niemand ausfüllen. Nicht seine liebevolle Ehefrau, nicht seine Schaar von reizenden Kindern - niemand. Das Herz, das einst an diesem leeren Fleck in seiner Brust hauste, ging mit jenem einen, der es während dieser unglaublichen Reise erobert hatte, und es würde nicht zu ihm zurückkehren...nicht, wenn nicht er selbst, Samweis Gamdschie, der letzte der Ringträger, der noch in Mittelerde verweilte, gen Westen segeln würde, um sich erneut vereint in den Armen seines Geliebten wiederfinden würde. Mit jedem Jahr, dass er getrennt von Frodo verbringen musste, wuchs der Drang, alles hinter sich zu lassen, um aufzubrechen, und sich mit dem wirklich letzten Schiff nach Valinor zu begeben. Doch noch siegte sein Pflichtbewusstsein, seine Bodenständigkeit, über den egoistischen Wunsch, einfach seinem Herzen zu folgen. Aber nicht mehr lange würde ihm dies gelingen...nicht mehr lange würde ihn all dies zurückhalten können. Zu groß war sein Verlangen...sein Verlangen nach innerem Frieden. Sam packte seine Sachen um sich, wie jedes Jahr zur selben Zeit wieder, auf den Weg nach den Anfuhrten zu machen. Jedes Jahr begab er sich dorthin...an den Ort, an dem er sein Herz und sein Leben verabschiedete. Als er losging, bemerkte er nicht die traurigen Augen, die seiner am Horizont schwindenden Figur folgten. Sie folgten ihm, wie jedes Jahr, bis er nicht mehr zu sehen war. Rosie Gamdschie blickte ihrem geliebten Ehemann wehmütig nach, ihr Herz von einer unbändigen Furcht ergriffen, dass es das letze Mal sein könnte. Das die Zeit gekommen ward, die Mittelerde den letzen der Ringträger, und ihr damit ihren Gatten nahm. Sie wusste um die Gefühle ihres Sam, der niemals wirklich ihrer gewesen war. Wusste sie nur zu gut um die Gefühle, die er für seinen Herrn Frodo hegte, und immer hegen würde. Sie machte ihm keine Vorwürfe, da er immer sein Wort gehalten hatte. Da sie wusste, dass er sie glücklich machen wollte, was er auch in dem Ausmaße, in dem es ihm möglich gewesen war, geschafft hatte. Doch irgendwann würde der Tag kommen, der Tag, an dem er seinem Schicksal folgen musste. Nicht er, nicht sie, wussten, wann dieser Tag kommen würde, und so fürchtete Rosie jedes Jahr, zur selben Zeit um ihren Mann. Und dieses Jahr ergriff ihr Herz eine solch rastlose Angst, die ihr beinahe die letzte Hoffnung raubte. Dieses Jahr könnte es soweit sein.... Frodo Beutlin stand an den weißen Stränden von Valinor und blickte sehnsüchtig auf den weiten Ozean hinaus. Wie er es jeden Tag tat, seit...wie viel Zeit war seit jeher vergangen? Wieviele Jahre waren schon über sein geliebtes Auenland gekommen, seit er es verlassen hatte? Wieviele unerträgliche Stunden hatte er sein Dasein ohne den, der sein Herz mit Licht und Liebe erfüllte, fristen müssen. Und wie lange würde es noch dauern, bis er ihn wieder in seine Arme schließen durfte? Der zierliche Hobbit seufzte tief, während sein Blick weiter über das Wasser wanderte. "Sam..." "Er wird kommen." Frodo fuhr erschrocken herum. Er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er das leise Kommen Gandalfs nicht bemerkt hatte. Dieser lächelte sanftmütig und legte ihm seine große Hand auf die zarten Schultern. Frodo entspannte sich sogleich und seine Augen richteten sich gen Himmel. "Ich weiß, Gandalf...ich weiß....nur..." er brach abrupt ab und sah beschämt zu Seite. Der Zauberer zog eine Augenbraue hoch, doch sein Lächeln verschwand nicht. "Mein lieber Frodo...ich kann dir nicht sagen, wann dieser Zeitpunkt sein wird. Wann du das endgültig letzte Schiff aus Mittelerde am Horizont erblicken wirst. Aber die Zeit wird Antwort bringen...sei geduldig..." Blaue Augen trafen graue, und in ihnen stand all dies geschrieben...Ungeduld, Liebe, Vertrauen, Verzweiflung...und Schuld. Dieser Ausdruck lies Gandalf seine Stirn kraus ziehen. "Frodo?..." "Ich bin so selbstsüchtig Gandalf....so sehr....Wie kann ich mir dies nur so sehr wünschen? Wie kann ich mir wünschen, das Sam all das, was er liebt...das Auenland, seine Familie...einfach alles für mich aufgibt? Dass er mir folgen wird....und wie falsch ist dieses Hoffen von mir, da mir doch in dem Moment bewusst war, als ich ihn zurückließ, dass der Tag tatsächlich kommen würde...der Tag unseres Wiedersehens...mein treuer Sam...voller Loyalität zu seinem Herrn..." Der Hobbit senkte sein Haupt und Tränen kullerten aus den unendlich blauen Augen, in denen nun so viel Schmerz zu lesen war. "So siehst du das, Frodo Beutlin? Treue, Loyalität?...Das seien die Gründe für Sams Entscheidung, wenn er sie trifft? Nun, wenn das so ist..dann sollte der liebe Herr Gamdschie es sich gründlich überlegen, bevor er alles aufgibt, da hast du recht..." Da Frodos Bilck immer noch gesenkt war, zwang ihn der Zauberer sanft, seine Augen in seine Richtung zu wenden. "Mein lieber Frodo...Treue und Loyalität mögen gewiss eine Rolle spielen, dennoch waren viel tiefere Gefühle Grund, für Sams Handeln während und nach der Großen Reise. Habe Vertrauen, den Sam hat es auch in dich. Und nun gräme dich nicht, sondern genieße jeden Tag in freudiger Erwartung." Noch einmal schenkte er Frodo ein ermunterndes Lächeln, um ihn dann schließlich wieder seinen Gedanken zu überlassen. "Vertrauen....mein lieber Sam..ich wage nicht zu hoffen, das Gandalf recht hat...ich wage nicht zu hoffen, dass deine Gefühle, den meinen ähneln...das sie der Grund sind...mein lieber Sam..." Ein letzter Blick in Richtung Horizont und Frodo machte sich auf den Weg zu seinen Kameraden. Morgen war ein weiterer Tag...den er am Meer verbringen würde, um sehnsüchtig auf den zu warten, der sein Herz besass. ............ Der Weg zu den Anfuhrten war Sam so vertraut, dass es ihn Jahr um Jahr immer weniger Zeit kostete, dorthin zu gelangen. So blieb mehr Zeit...mehr Zeit um in Erinnerung zu schwelgen...mehr Zeit für Unterhaltungen, die demjenigen, der zufälligerweise vorbei kam und den unscheinbaren Hobbit erblickte, wie Monologe vorkommen mussten...oder wie das Vorstadium seiner geistigen Umnachtung. Doch Sam brauchte diese Unterhaltungen...und irgendwie schien es ihm als würde Frodo es wissen, als würde dieser wissen, das Sam Jahr um Jahr diesen Ort aufsuchte, um ihm näher zu sein. "Ich grüße dich, mein lieber Herr Frodo! Wie die Zeit vergeht, nicht wahr? Nun ist schon wieder ein weiteres Jahr vergangen, seitdem du dich aufgemacht hast, das Auenland und alles hinter dir gelassen hast...." Er seufzte und versuchte, die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Er konnte doch nicht schon zu beginn des Tages mit dem Weinen anfangen. Dann würde er ja nie alles sagen können, was er wollte. Er blickte zum Horizont, und es schien ihm, als würde er immer noch das Schiff sehen, das seinen geliebten Herrn von ihm fort brachte....hoffentlich zu einem besseren Leben.... "Ich hoffe es geht dir gut, Herr Frodo...ich hoffe, die Elben sorgen gut für dich und es gibt nicht nur immer dieses Lembasbrot. Nicht, dass du dort in Valior noch vom Fleisch fällst. Ich hoffe, die wissen dort, dass ein Hobbit gutes Essen braucht...aber der Herr Gandalf wird schon auf dich acht geben, das weiß ich...." "Ach ja, wenn wir schon beim Essen sind..du entschuldigst, aber ich bin doch ein wenig hungrig...werd mir mal eben was genehmigen.." Er hatte sich allerlei Köstlichkeiten mitgebracht, teils waren sie von ihm, teils hatte Rosie es ihm mit ihrer Liebe zubreitet. Sein Gemüt verdunkelte sich etwas, als er an Rosie dachte. Wie schuldig er sich fühlte. Sie war eine wirklich Zauberhafte Hobbitfrau, eine von den richtig schönen. Vor der großen Reise, bevor er und Frodo für das Schicksal von gesamt Mittelerde verantwortlich waren, hätte sich Sam niemals träumen lassen, dass dies wunderschöne Wesen einmal seine Frau werden würde. Zu schüchtern war er gewesen. Zu unsicher mit sich selbst und mit seinen Qualitäten. Doch Herr Frodo hatte ihn immer wieder ermuntert. Er hatte an Sams Qualitäten geglaubt, er wusste um seinen Wert. Und noch vieles mehr...Und als er, Samweis Gamdschie endlich den Mut gefunden hatte, war es eigentlich nicht mehr von Bedeutung. Da war sein Wunsch ein anderer gewesen. Doch just in diesem Moment fehlte ihm erneut der Mut...der Mut mit sich und allen ehrlich zu sein. Und so wählte er den sicheren Weg. Den Weg, den ein jeder gestandener und ehrenhafter Hobbit gewählt hätte. "Ehrenhaft?...ts...wo bist du ehrenhaft, Samweis..." Diese Gedanken verdarben selbst ihm den Appetit, und so lies er das gute Essen unberührt. Selbst die warmen Strahlen der Mittagssonne konnten die Kälte und Dunkelheit, die sich in seinem Inneren breit machte, vertreiben. Entzwei gerissen zwischen grenzenloser Liebe und Treue auf der einen, und Anständigkeit und Loyalität auf der anderen Seite. Wieder wanderte sein Blick Richtung Horizont und Sam glaubte, seine Augen wollten ihm einen Streich spielen, als er plötzlich die silbernen Segel eines Schiffes entdeckte. "Unmöglich...das..ist es das? Das letzte Schiff, das gekommen ist, um den einzigen verbleibenden Ringträger von Mittelerde zu holen." Ungläubig starrte er auf den Ozean, der das Schiff immer näher zu den Anfuhrten trug. "Sie kommen, um dich zu holen..." Sam riss erschrocken seine Augen auf, als er die Stimme seiner Frau erkannte. "Rosie!...ich..." "Shhh...sag nichts, Sam...sag nichts...ich weiß..." Die junge Frau war sichtlich bemüht, sich unter Kontrolle zu halten, was ihr mehr oder minder gelang. "Rosie..." Sam trat an sie heran, doch wusste er nicht recht mit ihr und diesem aufkommenden Gefühl umzugehen. "Sam.." ergriff wiederum sie das Wort, denn sie wollte sagen, was zu sagen war, wollte ihrem Geliebten das Herz nicht noch schwerer machen. Nicht noch mit Schuld beladen, wo es doch soviel Schmerz hatte ertragen müssen. "Du musst gehen...ich weiß das...die Kinder wissen das...ich wusste es von Anfang an, Sam, dass sie dich eines Tages rufen würden...und du diesem Ruf folgen würdest. Fühle dich nicht an deine Pflicht gebunden, den nicht Pflicht ist das, was mein Herz begehrt. Mein Herz begehrt die aufrichtige Liebe, die es niemals erhalten würde...und ich wusste das von Beginn an. Ein Blick in deine Augen verriet mir, wem dein Herz wirklich gehört, Samweis Gamdschie und ich habe mich längst damit abgefunden. Nun wünsche ich mir nichts mehr, als das mein geliebter Mann endlich seinen Seelenfrieden findet, auch wenn es mein Herz bricht, dass ich nicht diejenige sein kann, die ihn dir beschert." Nun hatte sie doch zu viel gesagt...hatte all das gesagt, was ihr auf dem Herzen lag, was sie all die Jahre in sich getragen hatte. Sam sah Rosie aus traurigen Augen an. Was hatte er nur angerichtet mit falscher Hoffnung, das Richtige zu tun.... "Es tut mir so leid...ich werde mir nie verzeihen können, was ich dir angetan habe....das war nie meine Absicht...." Seine Augen weiteten sich überrascht, als Rosie sanft ihre Hand an seine Wange legte. "Bereue nichts, Sam, denn ich bereue auch nichts. Du hast mich reichlich beschenkt in den Jahren unserer Ehe, hast mein Glück über deines gestellt, und dafür danke ich dir. Doch nun versuche endlich einmal an dich zu denken....finde du nun endlich dein Glück. Denn dich glücklich zu wissen, erleichtert mir dies ungemein. Denn so wie du einst wusstest, das zu lieben loslassen bedeuten kann, so weiß ich das heute." Die Tränen in Rosies Augen waren versiegt, als sie sprach und nur aufrichte Liebe schien hindurch. Sam war sprachlos. Sein Emotionen spielten verrückt und er wünschte, er hätte mehr als ein "ich danke dir" hervorbringen können. Doch mehr vermochte sein Herz nicht ausdrücken zu können. Aber es war aufrichtig und von tiefsten Gefühlen bewegt gesprochen worden, und das genügte. Was hätten viele Worte auch ausrichten können? Nichts, denn nichts konnte nun den Lauf der Dinge ändern. Nichts würde Sam nun von seiner letzten Reise abhalten. Eine Reise die er Jahre lang herbeigesehnt hatte. Eine Reise zurück zu seinem Herzen. Er ergriff sanft die Hand Rosies und drückte sie liebevoll. Es waren keine Worte mehr nötig...keine Worte des Abschieds, denn alles ward gesagt. Nun war Sam bemüht, seine Sachen zusammen zu packen, denn das Schiff wartete bereits. Es war nicht viel, das er bei sich hatte, aber was brauchte er schon großartig, wenn er bald alles haben würde, was er sich wünschte. Als er das Schiff betrat, wandte er sich noch einmal der Frau zu, die einst seine Gattin gewesen war. Sie lächelte sanft, doch konnte sie die Wehmut in den Augen nicht verstecken. Sam zögerte kurz, doch dann schenkte er ihr ein Lächeln, das sie noch nie zuvor gesehen hatte. Eines, das aus tiefstem Herzen kam und bis in seine Augen reichte. Dies lies sie die letzte Trauer vergessen, denn sie wusste, dass ihr Sam nun glücklich war. Schließlich wandte sie sich von dem ablegenden Schiff ab, um sich auf die Heimreise in ihr geliebtes Auenland machte. Sam jedoch war mit seinen Gedanken schon weit weg vom Auenland und allem, was ihm einst lieb und teuer gewesen war. Sein Herz erfüllte sich mit unbändiger Freude als er an das liebliche Gesicht dachte, dass er nun bald wieder sehen würde...endlich, nach einer Ewigkeit, wie es ihm schien. "Bald, Herr Frodo...bald bin ich wieder bei dir...." ...................................................................................................... Die Zeit in Valinor kannte weder Tag noch Nacht, weder Winter noch Sommer....irgendwie schien alles immer gleich friedvoll zu sein...und dennoch hatte Frodo es in den zehn Jahren nicht geschafft, wirklichen inneren Frieden zu finden. Sicherlich, die Wunde von der Wetterspitze ward nun nichts mehr, als eine blasse Narbe und auch die dunkle Macht des Ringes hatte sich beinahe gänzlich verflüchtigt, und dennoch...die Leere die ein gewisser Hobbit in seinem Herzen hinterließ, konnte wohl auch nur von jenem gefüllt werden. Er wusste nicht, wie viel Zeit nun schon wieder seid der Unterhaltung mit Gandalf vergangen war, aber seine Ungeduld wuchs, statt sich in freudige Erwartung zu wandeln. Und wieder war es der Zauberer, der diese innere Unruhe zu spüren vermochte und mit einem wissenden Lächeln auf den Hobbit zutrat. "Frodo Beutlin, was soll ich mit deiner jugendlichen Ungeduld bloß machen? Meine Worte scheinen dir mit nichts geholfen zu haben." Verzweifelte blaue Augen blickten den Zauberer an. "Ach Gandalf....verzeih...ich mag nicht undankbar erscheinen. Deine Worte sind immer weise, nur mit meiner Weisheit ist es nicht weither, so dass sie mir nicht wirklich von großer Hilfe waren. Sicherlich erscheint mir all das, was du mir sagtest klug und besonnen...doch siegt die Ungeduld meines Herzens..." Diese Worte entlockten Gandalf ein leises Lachen. "Mein Lieber Junge...obwohl du ja eigentlich schon weit über die Grenzen des Jungenalters hinaus bist Frodo...wie wäre es, wenn du wieder etwas an den Strand gehen würdest? Das scheint dir zumindest besser zu bekommen, als hier drinnen sinnlosen Gedanken nachzuhängen." Frodo seufzte hörbar und wollte etwas erwidern, doch der Zauberer war wie vom Erdboden verschluckt. "Das sieht ihm ähnlich...." Kopfschüttelnd begab sich der Halbling, den Rat seines Freundes befolgend, zum Strand. Zumindest hier schien er wirklich etwas annäherndes wie innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu finden. Hier schien er dem einen, der sein Herz mit Liebe erfüllte zumindest ein wenig näher zu sein. Er wusste nicht genau wieso, aber es zog ihn zum Anlegeplatz der Elbenschiffe, oder vielmehr den Platz, an dem sein Schiff, dass ihn hier her gebracht hatte, angelegt hatte. Denn mehr als ein verwaister Hafen war dieser Ort nichtmehr, nachdem keine Schiffe mehr aus Mittelerde ankamen. In Gedanken versunken wanderte er den vertrauten Weg und hätte beinahe die einsame Figur übersehen, die verloren am Steg stand. Da es bereits Abend geworden war, und der Steg Richtung Westen lag, wurde Frodo von der untergehenden Sonne geblendet und konnte zuerst nurmehr Umrisse erkennen. Jedoch waren es vertraute Umrisse und sein Herz machte einen Sprung, als es noch von seinen Augen erkannte, um wen es sich bei der verlorenen Gestalt handelte. Diese musste ihn wohl im selben Augenblick erkannt haben, denn sie kam schnellen Fußes auf ihn zu gerannt, um wenige Meter vor ihm zum Stehen zu kommen. Frodo traute seinen Augen nicht. Vor ihm stand, wonach sein Herz sich all die Jahre gesehnt hatte. Sein Licht war zurückgekehrt um wieder Wärme in sein Dasein zu bringen. Vor ihm stand der Hobbit, der ihm seinen inneren Frieden geben konnte, jetzt nach so langer Zeit. "Mein Sam...." mehr brachte er nicht mehr heraus. Und mehr war auch nicht nötig, damit der Angesprochene die noch bestehende Distanz zwischen ihnen schloss und Frodo in eine innige Umarmung zog. "Mein Herr Frodo...was hab ich dich vermisst. Endlich..endlich nach all den Jahren...endlich kehre ich dahin zurück, wo mein Herz schon so lange wohnte." Nun hielt Sam nichts mehr. Er brach in Tränen aus und sank zusammen mit Frodo zu Boden. Zu lange hatte er all die Emotionen in sich verschlossen und nicht gewagt, sie ans Tageslicht zu lassen. Zu lange hatte er sich nach der sanften Umarmung seines Seelenverwandten gesehnt. Die Tränen liefen unaufhörlich und sein kleiner Körper wurde von Weinkrämpfen geschüttelt. "Mein lieber Sam...weine nicht...weine doch nicht. Es wird alles gut werden. Du bist nun hier...bei mir...oh bitte weine nicht. Ich ertrage es nicht, dich so sehr leiden zu sehen." Frodo sprürte, wie die Hilflosigkeit ihn packte. Doch wieder war es Sam, wie auch schon früher, der diese Hilflosigkeit in Nichts auflöste. "Ich leide doch nicht, Herr Frodo..das sind keine Tränen des Leids...das sind Tränen des unendlichen Glücks..der Erleichterung...zu lang war die Trennung..." "Oh Sam..wie hab ich dich nur verdient...wie kommt es, dass mein Wunsch wirklich in Erfüllung gegangen ist?" Auch Frodo konnte nun die Tränen nicht mehr zurückhalten. Tränen, die sich angesammelt hatten, noch vom Abschied an den Anfuhrten. Sam, der sich inzwischen wieder mehr unter Kontrolle hatte, strich ihm liebevoll über die Wange. "Wie das sein kann mein Herr Frodo?" Er lächelte und küsste Frodo sanft. "Erinner*' dich, was der gute Herr Gandalf einst sagte. Dass er dir nicht verloren geht, Samweis Gamdschie..." Frodos Herz erfüllte sich mit all der Liebe die er und Sam zu geben hatten...sie waren eins. Seine blauen Augen strahlten vor Glück als er in das lächelnde Gesicht seines Geliebten blickte. Dieser ergriff seine Hand und drückte sie fest an sein Herz. "...und das habe ich nicht vor...Herr Frodo..niemals.." ~fin~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)