Der Rowdy, der Streber und der Stille von Satomi ================================================================================ Kapitel 27: Hoffnung -------------------- • Kapitel Sechsundzwanzig •   Nach unzähligen Tagen und Sitzungen bei dem Psychologen hatte Luffy kein Zeitgefühl mehr, wie oft war er jetzt schon in diesem Raum gewesen und hat sich mit dem Mann vor ihm unterhalten? Er wollte sich nicht wirklich unterhalten, er wollte wissen, wie er diese neue Angststörung besiegen konnte. Bisher waren die Ideen und Vorschläge des Psychologen eher fragwürdig. Die gestrige Sitzung saß Luffy noch in den Knochen, er war panisch geworden und hatte sogar um sich geschlagen, und dabei auch Law eine verpasst. Den restlichen Nachmittag hatte Luffy versucht sich zu verkriechen, was Law nicht zugelassen hatte. »Ich habe dir wehgetan.«, nuschelte er vor sich hin, als Law ihn wie so oft in seine Arme und auf seinen Schoß zog. »Nein hast du nicht.«, war das was Law dazu sagte, und ihn festhielt. Luffy hielt sich den Kopf, wie sollte er wieder gesund werden oder zur Schule gehen, wenn er sogar um sich schlug? Was wäre, wenn er aus versehen aus Angst seine Freunde verletzte? »Hey, hör auf damit. Wir finden schon eine Lösung.«, versuchte Law ihn aufzumuntern. Er hatte sich an Law gelehnt und schloss einfach die Augen. »Hoffentlich.«, ihm fehlte langsam die Kraft immer wieder nur zu scheitern. Unsicher, was er von der Situation halten sollte sah Luffy am nächsten Morgen zu dem Psychologen. Und heute wollte der Psychologe herausfinden, wie genau die neue Angststörung ausgelöst wurde. Mal wieder. »Okay, wie mit euch zuvor besprochen, gehen wir jetzt Stück für Stück ein paar Dinge durch.« Ja, Dinge die nicht ihm besprochen wurden, da die Situationen sonst nicht so realistisch wie möglich verliefen. Der Psychologe nickte einer Schwester zu, die auf Luffy zuging, während er einfach mitten im Raum stand. Sie hielt etwas in den Händen. »Hallo Luffy, wie geht es dir? Sag mal könntest du mir mit diesen Aufgaben helfen?«, fragte die Schwester, die eine Schülerin spielte. Luffy wich nur leicht zurück, war aber nicht groß verängstigt, eher war er irritiert. »Ähm, wobei denn?«, fragte er einfach. »Interessant.«, hörte er vom Psychologen, die Schwester ging zurück, und ein stämmiger Pfleger kam auf ihm zu. »Hey Kleiner, alles klar bei dir?«, als der die Hand hob, zuckte Luffy zusammen, und sprang regelrecht nach hinten, und stieß fast gegen die Wand, er atmete abgeharkt. »B-Bleib weg!« »Okay, das war anders interessant.«, hörte er vom Psychologen. Er zitterte ein wenig und rieb sich über die Arme. »Luffy, die nächste Szene wird dich sehr wahrscheinlich in Panik versetzen, aber keiner hier wird dir wehtun.« Der Psychologe gab dem Letzten im Raum ein Zeichen, der Typ kam erhoben auf ihm zu und ballte die Hand, und streckte die andere Hand mit einem komischen Grinsen nach Luffy aus. Luffy bekam Flashbacks, er sah wie er auf dem Schuldach stand und sich nicht wehren konnte, als Drake ihm auf die Beine zog, und… Luffy schrie und sackte in die Knie. »Zurück!«, hörte Luffy, der Typ sah ihn mitfühlend an, und ging mehrere Schritte von ihm weg. Er hielt sich den Kopf, und spürte dann wie Law ihn umarmte. »Ich bin hier.«, sagte Law nur zu ihm. Er klammerte sich an Law und brauchte eine Weile sich zu beruhigen. »Luffy?«, hörte er, aber er wollte nicht noch mehr solcher Szenen ausgesetzt sein. »Luffy, kannst du mir beschreiben, was du gerade gesehen hast?« »Das Schuldach, den Schnee, Blut und… und Denjenigen, der mir wehtat.«, zählte er zögernd und nacheinander auf. »Was hast du dabei gespürt? Hast du die Kälte wahrgenommen oder etwas anderes?«, wurde er weiter gefragt. Er biss sich auf die Unterlippe, und versuchte sich zu erinnern, hatte er die Kälte wieder gespürt? »Ich weiß es nicht.« Law strich ihm überm Rücken. »Das heißt, dass du dieses Mal die Kälte nicht gespürt hast?« Wie oft musste er das noch durchspielen, es kam vor das er die Eiseskälte wieder spürte, und den vollen Schmerz, und dann gab es wie jetzt nur die Bilder vor seinen Augen, wo er nichts spürte. »Ich danke euch für eure Hilfe, ihr könnt zurück zu euren Stationen.« Luffy sah zu dem Typen, der sich seine normale Arbeitskleidung anzog und auch seine Brille wieder aufsah, der Typ war eigentlich aus dem Labor, aber in anderen Klamotten hatte er einen ganz anderen Look. Als nur noch er, Law und der Psychologe im Raum waren, setzte sich der Psychologe anders in seinem Stuhl hin. »Du bist jetzt vierzehn Mal schreiend zusammengebrochen, neun Mal zurückgewichen und hast gesagt, dass die Person nicht näherkommen soll. Und zehn Mal hast du nur einen Schritt nach hinten gemacht.«, zählte der auf, doch Luffy sah keinen Zusammenhang von diesen Zahlen. »Es ist immer dieselbe Haltung, die dich in Panik versetzt, wenn wir die umgehen können, und man deinen Freunden und Familienmitgliedern es mitteilt, können wir deine Angststörung behandeln.« Luffy sah auf, konnte das wirklich behandelt werden? »Wirklich?«, wollte er wissen. Der Psychologe nickte. »Was du aber vor allem brauchst ist Zeit. Du solltest es nicht überstürzen deinen Freunden zu nahe zu kommen.«, der Psychologe blickte auf seine Notizen. »Du reagierst auf jeden anders, wer dich freundlich etwas fragt und dir gegenüber harmlos erscheint, vor dem weichst du nur auf einen sozialen Abstand zurück, so ein bis zwei Schritte. Hingegen wirst du panisch, wenn Personen die Hand über den Kopf heben, oder eine Drohgeste machen, etwa die Hand zur Faust ballen. Das könnte problematisch werden.« Luffy versuchte dem Psychologen zu folgen. »Also, wenn meine Freunde es wissen und auf Abstand bleiben, und ich mich ihnen selber nähere… dann kann ich wieder meinen Freunden nahe sein?«, fragte Luffy. Der Psychologe nickte. »Aber wie gesagt, du wirst dir Zeit nehmen müssen. Am besten fängst du mit demjenigen an, der dir neben Law am nächsten steht. Dein bester Freund zum Beispiel oder dein Großvater.« Luffy überlegte und dachte darüber nach, nur war er unsicher, wie Kid es auffassen wird, wenn er davon erfuhr. Er kannte seinen besten Freund schließlich. »Ich werde es versuchen.«, er würde versuchen Kid wieder näher zu kommen, und ihn hoffentlich umarmen können. »Wer hat dir damals geholfen?« Luffy blickte fragend zum Psychologen. »Wie meinen sie das?« »Na, wer hat dir denn damals geholfen, nachdem dein Freund dich vergessen hatte? War es dein Opa, dein Vater?« Luffy senkte den Blick und dachte an diejenigen, die damals ihn zurück ins Licht zogen, obwohl sie selber mit ihren Verlusten zu kämpfen hatten. »Meine Brüder.«, sagte er nur. »Könnten sie dir dieses Mal auch helfen?« Luffy schüttelte den Kopf. »Die studieren mehrere hunderte Kilometer entfernt an der Uni.« »Ach so verstehe. Hast du einen guten Kontakt zu deinen Brüdern?« Luffy dachte darüber nach, er telefonierte viel mit seinen Brüdern, doch zuletzt sah er die beiden vor einem knappen Jahr, oder nein, er hatte sie in den Sommerferien für drei Tage gesehen, als die ein paar Dinge aus ihren Zimmern holten. »Ich telefoniere regelmäßig mit den beiden.« »Verstehe. Es würde dir wahrscheinlich helfen, wenn sie für eine Weile bei dir Zuhause sein würden.« Das wünschte er sich so oft, aber er konnte die beiden ja nicht zwingen Zuhause zu bleiben. Er versuchte es immer wieder, wenn die da waren. »Für heute sollte es auch erstmal reichen. Wir kommen dem Ziel deine Angststörung zu behandeln immer näher. Das ist gut.«, meinte der Psychologe bevor er die beiden entließ. Luffy hielt auf dem Weg zurück zum Zimmer Laws Hand, ab und zu wich er von selbst anderen Patienten aus, bei anderen zog Law ihn näher zu sich. Zurück in ihrem Krankenzimmer setzte sich Luffy auf das Bett. Ein tiefes Seufzen entwich ihm, und er ließ sich nach hinten sinken. Das Bett gab neben ihm nach, als Law sich neben ihm setzte. »Wie geht es dir?« Er neigte den Kopf etwas und sah an die Decke. »Denkst du das ich wieder normal sein kann?« »Ganz sicher. Du wirst nur etwas Zeit brauchen.«, Law strich ihm über die Wange, er neigte den Kopf und ließ zu, dass Law seinen Hals berührte. Nur Law ließ er ihn so berühren. Am Nachmittag kam Garp die beiden besuchen, und Luffy blickte seinen Opa an. Er wollte wissen, ob er seinen Opa normal berühren konnte. Es dauerte einige Minuten, und er konnte zumindest neben seinem Opa sitzen, ohne irgendwie zusammenzuzucken, aber er konnte sich nicht durchringen, seinen Opa, wie sonst zu umarmen, oder näher zu rücken und sich anlehnen. »Ist Senghoku eigentlich böse auf mich?«, fragte er, und hörte Garp seufzen. »Nicht wirklich, aber er macht sich Sorgen um dich.« Sein Opa blickte ihn an. »Deine ganzen Freunde fragen nach dir, selbst die aus der 12. aus Kid‘ Klasse fragen nach dir, und auch nach Law.« Nun seufzte Luffy leise und zog die Beine an sich heran. »Hat dir der Arzt gesagt, wann ich wieder nach Hause und zur Schule gehen kann?« Er sah, wie Garp die Hand hob und er ungewollt nach hinten wich. »Entschuldige Kleiner.« Sein Blick war auf Garp gerichtet, er wollte sich nicht vorstellen, wie sich sein Opa im Moment fühlte. »Ich kriege das schon wieder hin. Du wirst sehen… irgendwann kann ich dich wieder umarmen.« Allerdings wusste Luffy nicht, wie lange es dauern würde, aber er setzte sich das in den Kopf. Und in solchen Dingen war er genauso stur wie sein Opa. »Dann warte ich wohl einfach bis du das hinbekommst.«, dann stand Garp auf und lächelte Luffy an. Luffy sah seinem Opa nach, der sich noch verabschiedete. Leicht ballte Luffy die Hand, es tat ihm weh seinen Opa so zu sehen. »Bis dann Opa.«, sagte er noch leise, als Garp bereits aus dem Zimmer gegangen war. Mit einem tiefen Atemzug seufzte er. Hatte sein Opa ihm jetzt eigentlich gesagt, wie lange er hier noch bleiben muss? Er überlegte und fiel in die beiden Kissen. Er beobachtete, wie sich Law auf sein Bett setzte und er den Hoodie von Law nach oben hob, der Rücken von Law war fast nicht mehr blau, aber dieses gelbgrünliche sah einfach ungesund aus. »Du siehst immer noch aus, als wärst du in grüngelbe Farbe gefallen.«, er strich Law übern Rücken, der sich gar mehr zu ihm lehnte, damit er ihn einfach berühren konnte. »Gut, dass diese Farbe verblassen wird.«, und dann spürte Luffy, wie sich Law noch mehr nach hinten lehnte, und fast quer auf ihm lag. »Man Traffy… du bist schwer.«, grummelte er und befreite seine Hand, und schüttelte die kurz. Leise murrte er Law an, der einfach quer über ihm liegen blieb. »Du schläfst die Nacht alleine…«, grummelte er, und hörte Law losprusten. »Wer kuschelt sich denn die Nächte immer an mich?« Er verzog die Lippen und versuchte finster dreinzublicken. »Geh bitte runter…«, grummelte er leise. »Hast du Lust eine Runde draußen sparzieren zu gehen?«, bei der Frage legte er den Kopf leicht schief. »Dürfen wir das denn?« Law zuckte mit den Schultern. »Wir können ja mal nachfragen.« Die beiden erhielten die Erlaubnis im kleinen Park zum Krankenhaus sparzieren zu gehen, allerdings nicht länger wie eine Stunde. Luffy trug eine neue Winterjacke, während er Laws Hand hielt, der ebenfalls eine andere Jacke trug, während sie einfach nebeneinander über den verschneiten Weg gingen, und sich angenehm anschwiegen. Luffy blickte auf, und sah sich die schneebedeckten Bäume an. An einer ruhigen Ecke des Parks blieb er stehen und hockte sich in den Schnee und steckte die Hände in den kalten Schnee. Die Kälte des Schnees, der langsam auf seinen warmen Händen schmolz machte ihn keine Angst, was ihn beruhigte. Leise seufzte er und formte aus dem Schnee einen kleinen Schneeball. »Was machst du?«, fragte Law ihn, der ihn beobachtete, bevor er ein Glucksen hörte. Luffy formte kleine Schneemänner aus dem Schnee, denen er ein paar kleine Details gab. »Sollen wir das etwa sein?«, fragte Law, der sich zu ihm runterbeugte. Luffy grinste, und formte einen dritten Schneemann, dem er eine markante Frisur aus Schnee verpasste. Im nächsten Moment machte Law diesen dritten Schneemann kaputt. »Nein, mein Kid Schneemann… wie gemein.«, schmollte er Law entgegen, der ihn grummelnd ansah. Luffy prustete und versuchte sein Lachen mit seinem Schal zu verdecken. »Du bist niedlich, Traffy.«, zog er seinen Freund auf, der sich über ihn beugte und einfach beobachtete, was er da mit dem Schnee machte. »Ähm Lu, willst du wirklich ein Herz um unsere Schneemänner malen?« Er blickte auf und sah, wie verlegen Law aussah. »Jep.«, grinste er. Zudem würden nur sie das mit den Schneemännern wissen. Er hörte das leise murren von Law über sich. Seit etwas mehr als einer Woche waren sie bereits in diesem Krankenhaus, aber es ist das erste Mal, dass sie nach draußen gingen. Zuvor wusste Luffy zum einen nicht, dass sie nach draußen gehen durften, andererseits hing er bis vor zwei Tagen noch einen Tropf. Nachdem der eine Tropf der beiden versehentlich vertauscht wurde, wurde die Dosierung angepasst und für beide herabgesetzt. Das er die eine Nacht so fror, war der zu hohen Dosis an Schmerzmitteln und anderen Inhalten des Tropfes zu verdanken, ebenso, dass sein Körper sich dagegen wehrte, und dadurch kalt geworden war. Doch er hatte sich auch gefragt, wenn die Dosierung so hoch war, wie starke Schmerzen hatte Law dann, die er vor ihm verbarg? Die nötigen Medikamente, die sie noch bekamen, nahm Luffy in Form von Tabletten, die auf ihn richtig dosiert und im Krankenhaus eigenen Labor zusammen gemixt wurden. Es ging ihm minimal dadurch besser zu wissen, dass er nicht mehr diese Nadel im Arm haben musste. Dafür hatte er andere Nebenwirkungen, mit denen er noch kämpfte. So in Gedanken und am Grübeln hatte er einen größeren Schneeball geformt und ein wenig hin und her gerollt. Er steckte diesem Schneemann ein paar Zweige in die Seiten, und schmunzelte. Er formte gerade einen weiteren Schneeball, als der Schatten über ihm näherkam. »Was hast du mit dem Schneeball vor, Süßer?«, fragte Law ihn. Grinsend drehte er sich zu Law um und da er nahe genug war, drückte er Law einen Kuss auf die Wange. »Nichts Böses.«, gluckste er nur, und ließ den Schneeball auf dem Boden liegen. Er streckte leicht die Hand nach Law aus, und er half ihm aufzustehen, und ließ sich gegen Law fallen, und kuschelte sein Gesicht in Laws flauschig weiche Jacke. »Deine neue Jacke ist so weich.«, grinste er. Law seufzte nur und sah auf ihn hinab, und nahm seine kalten Hände. »Eiszapfen.« Luffy gluckste grinsend und ließ zu das Law seine Hände mit seinen wärmte. »Du Traffy.«, fing er an und neigte den Kopf nach oben. »Wenn wir beide wieder gesund sind würde ich dich gerne nochmal eislaufen sehen, okay?« Nachdem er ja die volle Wahrheit hinter dem Geheimnis seines Eisprinzen erfuhr, wollte er Law noch einmal so auf dem Eis sehen, wie bei ihrem Date in der Eishalle. Er sah, wie Law überlegte und er schon einen leichten Flunsch zog, als er Law seufzen hörte. »Erinnere mich aber, dass ich dir dann ein paar Wärmekissen und Handwärmer gebe.« Luffy gluckste glücklich und nickte, und schmiss sich gegen Law, der sich ausbalancierte. »Hey nicht umwerfen.« Für einen Moment hatte Luffy vergessen, dass Law noch am Rücken verletzt war, und wenn er nochmal auf seinen Rücken fiel, könnten womöglich die fast verheilten Nähte wieder aufgehen. Und das wollte Luffy nicht. »Weißt du eigentlich wann wir hier rausdürfen? Also richtig.«, wollte er dann von Law wissen, der ihm übern Rücken strich. »Der Arzt meinte etwas von Donnerstag oder Freitag, aber es kam auch darauf an, wie stabil du bist.« Wie stabil er war? Luffy überlegte, die Schwellung an seinem Ohr war zurückgegangen, und sein Gehörgang funktionierte wieder fast problemlos, nur hatte er hin und wieder noch Schwankungen, was die Wahrnehmung der Lautstärke betraf, aus dem Grund war sein Ohr noch mit einer weichen Watteähnlichen Kompresse abgedeckt, die er hin und wieder abnehmen durfte, um Luft an sein Ohr zu lassen, sowie die Geräusche der Umgebung. Hingegen trug er momentan durch die Nähte um sein Ohr herum einen kleinen Sidecut, da man seine Haare abrasieren musste, um seine Haut wieder zusammenzunähen. Er überlegte noch, wie er diese frischen Wundnarben verbergen konnte, dass die anderen es nicht gleichsahen. Noch war er einfach nicht bereit diese Narben anderen, besonders seinen Freunden zu zeigen. Nicht, weil er sich dafür schämte, sondern um seinen Freunden keinen Schrecken oder gar Angst zu machen. Seine Aufmerksamkeit wurde auf etwas anderes gelenkt, sodass er sich von Law löste, und vorsichtig auf etwas zu ging, und Law hinter sich glucksen hörte. Luffy beobachtete ein rostbraunes Eichhörnchen, was einen Baum gerade nach oben sprang, als es ihn bemerkte. Und weg war es, dachte er. »Vor Menschen weichst du zurück, aber du gehst auf Tiere zu… vielleicht sollten wir mal in den Zoo gehen.«, grinste Law vor sich hin. Luffy sah noch, ob er das Eichhörnchen wieder entdeckte, aber es war in einer Baumhöhle verschwunden. »Ich war noch nie im Zoo… wie ist der so?«, fragte er an Law gewandt, der in kurz überrascht ansah. »Du warst wirklich noch nie dort? Nicht mal als Kind?« Luffy schüttelte den Kopf, hielt inne und grinste schief. »Dann weiß ich ja, wohin ich dich entführen werde.«, kicherte er feixend und ging auf Law wieder zu. »Außerdem ist mein Teil unserer Wette noch offen.«, gut Wette konnte man das vielleicht auch nicht mehr nennen, als sie das mit dem Date vorm und nach dem Volleyball Spiel vereinbart hatten. »Wieso bekomme ich das Gefühl nicht los, dass ich dort besser wirklich an die Leine nehmen sollte.« Luffy streckte sich und versuchte sich größer zu machen, aber er war zu klein. »Beug dich mal runter…«, grummelte er und griff Law an seinen Jackenkragen, um den nach unten zu ziehen. Er küsste Law nur kurz und sanft, als er sich wieder löste. »Warum willst du mich eigentlich an die Leine nehmen, wenn ich deine Hand schon nicht loslassen werde?« Er sah wie Law die Augen verdrehte und ihn leicht grinsend ansah. »Das wirst du dann dort schon sehen, Süßer.« Dieses Mal küsste Law ihn und die zwei grinsten sich an. »Wir müssen langsam wieder rein, bevor die noch einen Suchtrupp nach uns schicken.«, meinte Law, der seine Hand hielt, an der sein Patientenarmband lag. Auf dem Rückweg schmiegte sich Luffy an Laws Seite. »Mein Traffy.«, grinste er. Sie waren gerade an der Rezeption und an der Lobby vorbei, als Luffy innehielt und stehenblieb. Er bewegte den Kopf und war am überlegen, ob da wirklich das stand, was er dachte. »Lu?«, hörte er von Law, der dann seufzte. »Sag mir jetzt nicht, dass du dich an das Klavier setzen willst…« Luffy blickte hin und her, er wollte schon spielen, aber nicht, wenn es Law nicht wollte. Er zog Law ein wenig mit sich, als er zurück zur Rezeption ging. »Entschuldigung, kann man auf dem Klavier da hinten spielen?« Die Frau an der Anmeldung, wie auch eine Schwester sahen ihn fragend an. »Ja schon, aber…« Die Antwort reichte Luffy und er ging zum Klavier. »Du reißt mir noch den Arm ab, wenn du so an mir ziehst.« Verunsichert blickte Luffy auf Laws Arm, der aber noch an Law hing. »So stark bin ich nun auch wieder nicht.«, zudem wieso sollte er auch seinem Freund wehtun? Sein Blick wanderte höher. »Erinnerst du dich noch an die Melodie, die du gehört hast, als du mich Musikladen gesehen hast?« Law versuchte sich zu erinnern. »Ich weiß nicht.« Luffy drückte Laws Hand. »Klang sie in etwa so…«, er summte die eine Melodie, die er mal dort gespielt hatte, doch Law schmunzelte und schüttelte den Kopf. »Das war eine andere, sie klang eher trauriger.« Luffy zog die Lippen zur Seite und überlegte, was er vier Jahren mal gespielt hatte, und komponiert hatte, als er den Kopf wieder hob und eine andere Melodie summte, und sah, wie Law ihn entsetzt ansah. »Das ist sie.« Luffy hustete kurz, weil er von Law umarmt wurde. »Ich kann verstehen, wieso sie dir damals half.«, meinte er leise und löste sich von Law, zog die Jacke aus und setzte sich an das Klavier. Ein paar Besucher, Patienten und Schwestern beobachteten ihn. Nur ignorierte er alle anderen und schmunzelte etwas zu Law. »Willst du es komplett hören? Das ganze Stück?« Damals hatte er nur einen kleinen Teil im Laden gespielt, um herauszufinden, wie es im Konzertsaal klingen würde. Er klappte den Klavierdeckel nach oben und überprüfte, ob das Klavier gestimmt war, er spielte etwas einfaches. Okay, gestimmt ist es, dachte er. Er klopfte neben sich auf die Bank. »Komm schon her.«, schließlich biss er ja nicht. »Kannst du das wirklich noch spielen?«, fragte Law, als er sich neben ihn setzte. Er feixte nur, und fing an zu spielen, und spielte das ganze Stück nur für Law. Zudem merkte er das es ihm guttat einfach etwas zu machen, was er gerne tat. Auch, wenn das Stück emotional traurige Töne beinhaltete war es als gesamtes Stück das Gegenteil. Er schmunzelte als er Laws Blick sah, als er die Passage spielte, die Law damals gehört hatte, als er „Still in Hope“ spielte, wie er das Stück damals nannte. Er hob die Hände von den Tasten, als er um sich herum Applaus hörte, er hatte kurz vergessen, dass ja noch andere Leute anwesend waren. Luffy blickte zu Law, der sich Tränen aus den Augen wischte. Hatte er wirklich seinen Freund zum Weinen gebracht? »Traffy?«, zur Antwort lehnte sich Law an seine Schulter. »Wie heißt das Stück?«, fragte er ihn auch schon. Sanft strich Luffy über Laws Nacken, und sagte ihm den Titel, als eine Schwester mit einem Klemmbrett auf die beiden zu kam. »Entschuldige bitte, aber wäre es in Ordnung zu fragen, ob du noch etwas spielen könntest?« Er war verwirrt über die Frage und den zustimmenden Stimmen um sich herum. Sein Blick schweifte zurück zu Law. »Ich glaube so schnell kommst du hier nicht wieder weg.« Seufzend gab Luffy nach, und fragte, ob es so etwas wie Musikwünsche gäbe, schließlich konnte einige klassische Partituren spielen. Er hörte ein paar Wünsche, und musste Law etwas von sich schieben, da er sonst nicht an die Tasten kam. Er hörte Law neben sich glucksen, als er sich auf die eine Partitur konzentrierte, die sich vier Leute gewünscht hatten. Er spielte zwei weitere, als er merkte, wie er langsam Schmerzen spürte, und sein Ohr wollte auch nicht mehr. Er hielt er inne und kniff die Augen zusammen. »Hey, überanstrenge dich nicht.«, hörte er und lehnte sich an Law, der ihn festhielt. Die Schwester näherte sich ihnen, und Luffy hielt sich das linke Ohr zu, die Schritte waren zu laut für ihn. »Ich bringe dich mal zurück zum Zimmer.«, meinte Law ruhig, der ihm die beiden Jacken überzog und überwarf bevor er Luffy einfach hochhob und zum Fahrstuhl trug. In diesem dröhnte das Geräusch des Fahrstuhls Schachts regelrecht in Luffys Ohren. »Dreh den Kopf.«, hörte Luffy, und verstand dann, was Law meinte, er legte den restlichen Weg sein linkes Ohr über Laws Herz und konnte so die anderen Geräusche ausblenden. Zurück im Zimmer lehnte Law kurz an der Tür mit ihm in den Armen. »Lu?«, er hob den Kopf leicht, und spürte den Kuss auf seiner Stirn. »Danke, dass ich das Stück richtig hören durfte.« Luffy schmunzelte und schmiegte sich an Law, und genoss den Moment. »Ich kann Zuhause auch nur für dich spielen, egal was.« »Egal was?«, meinte Law, doch dieses Grinsen von Law verursachte ihm Gänsehaut. Dann ließ Luffy die Arme sinken, als er sich dran erinnerte das Law sicher noch Schmerzen hatte. »Habe ich dir wehgetan?«, fragte er nervös nach, und sah wie Law die Augen rollen ließ. »Das Thema hatten wir doch, Süßer.« »Ja schon, aber…« Dieses Mal seufzte Law und trug ihn zum Bett und ließ ihn dort runter. »Ich bin schon fast wieder in Ordnung.« »Ja, aber eben auch nur fast.«, grummelte er leise. Er schob die Jacken von sich und nahm sich die von Law und ließ sich mit der ins Kissen fallen. »Hey! Das ist meine Jacke, und wieso nimmst du nicht mich zum kuscheln?« Luffy gluckste. »Weil ich deiner Jacke nicht wehtun kann und dich nicht so festdrücken kann.« Dabei drückte er die Jacke zusammen, wo er bei Law ihm vermutlich die Rippen brechen würde, wenn er wirklich so stark wäre. Wobei? Er wusste nicht, wie stark er war. Er hat es nie wirklich ausprobiert. Er sah den finsteren Blick über sich, und spürte dann wie Law ihn an den Beinen packte und einfach nach unten zu sich zog, er quietschte erschrocken, und starrte Law entgegen. Seine Sachen waren nun hochgerutscht. »Was wird das denn?«, gluckste er, und wurde der Jacke beraubt, und schluckte. »Ups…«, kam es grinsend von Law, der sich bequem neben ihn setzte, und über die freigelegte Haut bei ihm strich. Luffy wand sich und prustete, und lachte dann. »Gibst du auf?«, hörte er von Law, der ihn immer wieder kitzelte, und so zum lachen brachte. »N-nieemaallsss…«, lachte Luffy und wand sich immer mehr. Als er beinahe vor Lachen aus dem Bett fiel, hielt ihn Law fest. »Hey, so war das nun nicht gemeint…«, hörte er und drehte den Kopf und prustete über den entsetzten Blick von seinem Freund. »Was geht denn hier vor sich?«, fragte eine Krankenschwester, die die beiden abwechselnd anstarrte. »Ihr solltet damit warten, ihr seid schließlich noch nicht wieder gesund.«, schimpfte die Schwester, die den beiden ihre Medikamente brachte. Luffy wollte die Tabletten nicht nehmen, aber er stand unter Aufsicht und nahm die drei Tabletten und spülte zwei Gläser Wasser hinterher, um die runterzubekommen. Er mochte Medikamente nicht. Er sah zu Law, der seine Tabletten ebenfalls runterspülte. »Benehmt euch ein wenig, die anderen Patienten sollen ja nicht mitbekommen, dass ihr euch gernhabt.«, mit einem finsteren Blick ließ die Schwester die beiden wieder alleine. »Wissen die das nicht schon längst?«, fragte er und sah zu Law, der den Kopf schüttelte. »Und welchen Blödsinn willst du jetzt anstellen?«, fragte Luffy und setzte sich grinsend in den Schneidersitz. Kurz küsste Law ihn, viel zu kurz fand Luffy. »Du schläfst in zehn Minuten doch sowieso wieder.«, hörte er von Law. Was konnte er auch dafür, dass ihn die Tabletten schläfrig machten? Leise grummelte er vor sich hin. »Und was wirst du dann machen?«, fragte er und bekam nur ein Grinsen zur Antwort. Es waren keine zehn Minuten vergangen, als Luffy eingenickt war und dieses Nickerchen hielt, er deckte den Kleinen noch zu, und widmete sich den Dingen, die er hier zu lange vernachlässigt hatte, er lernte. Law saß am Tisch und versuchte sich an alten Prüfungsfragen und Aufgaben, die es in sich hatten. Er hatte bereits zwei der Vorprüfungen verpasst, und würde die sobald er wieder zur Schule gehen konnte mit wenig Abstand an zwei Tagen nachschreiben müssen. Es dauerte nicht lange, als er ein leises Murren von Luffy hörte und wie dieser sich im Schlaf drehte. Seufzend legte er den Kugelschreiber zur Seite als er hörte, wie Luffy leise im Schlaf wimmerte. Sanft strich er ihm über die Schläfe und Wange, sodass das Wimmern leiser wurde und erstarb. Er wusste das Luffy Alpträume hatte, nur wollte er Luffy nicht wecken. Als er sich recht sicher war, das Luffy ruhiger schlafen würde, setzte er sich wieder an die Aufgaben. Allerdings fragte er sich eher, wie er die folgenden beiden Aufgaben lösen sollte, diese Themen hatten sie nie behandelt. Er blickte nach draußen, noch knapp drei Tage und sie würden aus dem Krankenhaus entlassen werden. Doch er machte sich Sorgen um Luffy, weil der noch mit dieser neuen Angst zu kämpfen hatte. Allerdings hatte er selbst gesehen, dass es situationsbedingt war. Er musste es also hinbekommen, dass Luffy nicht in solche Situation kam, dass ihm jemand die falsche Körperhaltung entgegenbrachte, und das war das Schwierigste. Erneut blickte er zu Luffy, der sich im Bett gedreht hatte und nun mit dem Rücken zu ihm lag. Das was er dann tat wollte er nicht, aber Luffy hatte ihn darum gebeten. Sein Blick ging auf die Uhr in seinem Handy, er hatte unzählige Nachrichten, viele auch im „Klassenchat“, er las sich die Nachrichten durch. Ein paar handelten wirklich um die geschriebene Vorprüfung die er verpasst hatte, aber einzelne Nachrichten, Fragen und Vermutungen gingen auch um anderes. Er öffnete einen anderen Chat, und schrieb Luffys besten Freund an. „Luffy hat mich um etwas gebeten…“, schrieb er und schickte die Nachricht ab. Es dauerte nicht lange bis Kid ihm antwortete. „Wie geht es ihm?“ Bei dieser Frage blickte Law zu Luffy, der sich unter der Decke zusammengerollt hatte. „Er hat eine neue Belastungsstörung entwickelt.“, schrieb Law und erhielt direkt die Antwort darauf. „Was?!“ „Was passiert, wenn sie ausgelöst wird?“ Seufzend überlegte Law wie er es so erklären kann, dass es selbst Kid versteht. „Es ist eine Angststörung, die ausgelöst wird, wenn andere ihm bedrohlich zu nahekommen. Luffy bricht dabei panisch zusammen.“ Da Law einige Minuten auf eine Antwort wartete, legte er sein Handy weg, sodass er nach Luffy sah, der sich hin und her wälzte. Dieses Mal setzte er sich auf die Bettkante neben Luffy und spürte den Schwung, den Luffy hatte als der sich umdrehte und etwas ruhiger wurde. Vorsichtig strich er dem Kleinen über die Wange. »Was träumst du nur?«, flüsterte er und musste stillhalten, Luffy hielt seine Hand und Arm fest. Für einen Moment war er verblüfft wie stark der Druck von Luffy war. »Brich mir nicht den Arm, Süßer.«, es dauerte nicht lange als er seinen Arm wieder hatte und Luffy wieder zudeckte, nachdem er die Decke soweit von sich geschüttelt hatte. Zurück am Tisch las er die Nachrichten von Kid. Als erstes musste einen ganzen Schwall an Flüchen lesen, und rollte mit den Augen. „Wie können wir ihm helfen?“ Widerwillig schrieb Law die nächste Nachricht. „Der Psychologe meinte das Luffy seine Angst behandeln kann, aber er braucht Zeit, und Hilfe.“, schickte er an Kid und hasste es die nächste Nachricht zu schreiben. „Er braucht deine Hilfe, du bist sein bester Freund.“ „Wie kann ich Lu helfen? Ich tue alles, wenn es sein muss.“ Alles, ja, das war so typisch für Kid, dachte Law. Er schrieb dem Anderen einige Dinge, und auch die Bedingung, dass der sich von Luffy selber fernhalten sollte. „Darum musst du dir keine Sorgen machen.“ Dann schrieb er eine Nachricht, die ihn einfach interessierte, aber er brauchte Gewissheit das Kid Luffy wirklich in Ruhe lassen wird. „Bist du jetzt eigentlich mit Killer zusammen? Lu hat so was erwähnt.“ „Man, wieso erzählt der Kleine dir das?“ - „Weil ich sein Freund bin, du Idiot?“ Law schüttelte den Kopf, als er merkte, dass er eine ganze Weile mit Kid schrieb bis die Antwort kam. „Gewissermaßen. Allerdings weiß ich nicht, ob ich Killer so mag, wie er mich.“ Law prustete und schüttelte den Kopf über den Anderen. „Schon Mal dran gedacht Killer einfach zu zeigen, dass du ihn magst?“ Eine gefühlte Ewigkeit kam keine Reaktion von Kid. „Ehh, ich schreibe sicher nicht mit einem darüber, der sich von Luffy flachlegen lässt.“ Kurz überlegte Law Kid zu provozieren. „Lass Luffy in Ruhe, du hast Killer!“ „Ich nehme dir Luffy einfach weg und behalte dann einfach beide.“ »Eustass!«, knurrte Law und schrieb eine nicht gerade nette Nachricht. Zu allem Überfluss hörte er auch, wie sich Luffy müde aufsetzte, und zu ihm sah. »Law?«, hörte er da auch schon und beobachtete, wie Luffy sich über die Nasenwurzel rieb. Er wollte diesen Frust nicht an Luffy auslassen, als er ihn einfach küsste bis der Kleine wieder im Kissen lag. »Was ist denn los?«, fragte Luffy. »Was hat mich denn verraten?«, fragte Law leise und lehnte den Kopf gegen Luffy. »Ich kenne meinen Freund schließlich.«, meinte Luffy und strich ihm über die Wangen und legte die Armen in seinen Nacken und zog ihn nach unten. »Wer hat meinen Freund geärgert?«, wollte Luffy dann wissen. »Wärst du mir sehr böse, wenn ich Eustass in den Arsch trete?« Luffy blinzelte ihn an, legte den Kopf schief und seufzte leise. »Will ich wissen, was Kid gemacht hat?« Grummelnd ließ Law den Kopf sinken und erzählte Luffy von dem, was Kid geschrieben hatte. »Oh man, und deshalb bist du gerade so komisch drauf.«, schlussfolgerte Luffy. »Du weißt schon, dass ich zu einem frechen Eisprinzen gehöre, oder?«, fragte Luffy und grinste schief dabei. »Ich kann dir gerade nicht versprechen ihm nicht doch eine reinzuhauen.« Luffy seufzte und schwieg einen Moment. »Lass ihn bitte leben, okay?«, bat Luffy leise, er sah wie Luffy sich nochmal über die Augen rieb. »Nickst du etwa wieder ein?«, fragte er ein wenig belustigt. Luffy murrte. »Die Tabletten machen mich so müde, das nervt mich.«, und blickte ihn schlaftrunken an. »Wieso bist du nicht so müde? Das ist total unfair.« Law schmunzelte über Luffy und schüttelte den Kopf, zum einen, weil Luffy gerade viel zu niedlich dreinblickte und zum anderen, weil er nur wegen Luffy nicht solche Nebenwirkungen an sich heranließ. »Einer von uns sollte doch wenigstens wachbleiben.« Vor allem, weil er nicht wusste, ob Luffy im Schlaf mal schrie oder um sich schlug, wie es auch schon vorkam, als er nicht neben ihm schlief. Langsam sah er, wie Luffy wieder wegnickte. Schmunzelnd küsste er den Kleinen, der im nächsten Moment wieder eingeschlafen war. »Und dabei küsst man doch eher Leute wach und nicht in den Schlaf.«, seufzte er, und setzte sich auf und beobachtete, wie Luffy sich auf die Seite drehte. Drei Tage, dachte Law. Er hatte wirklich das die Zeit ausreichte, dass Luffy wieder nach Hause gehen konnte. In der Schule würden nicht nur er und Kid auf Luffy achten, er hatte es ja im Klassenchat gelesen, seine ganze Klasse wusste Bescheid. Sie würden notfalls für Luffy einstehen. Doch etwas wurde nicht erwähnt, wieso er Luffy rettete. Ihre Beziehung war noch nicht aufgeflogen.   Die letzten Gespräche beim Psychologen standen für Luffy an. Dieses Mal erhielt er einige hilfreiche Informationen, sodass er die kommende Woche wohl zur Schule gehen konnte. Allerdings gab es Einschränkungen. Luffy musste sich Zeit nehmen, sich jeden seiner Freunde einzeln nähern, und wieder Vertrauen zu denen aufbauen, und das war in einer großen Klasse schwierig. »Also, du weißt was du für Hausaufgaben hast.« Luffy nickte, und verließ den Raum des Psychologen. Zeit. Er musste sich Zeit nehmen, und dass wo er doch so ungeduldig war. Kurz nachdem Luffy seine Sachen soweit zusammengepackt hatte, ging er nochmal ins Badezimmer, und schaute sich die Nähte um sein Ohr an. »Ich sehe aus wie ein Punk.« Im nächsten Moment hörte er hinter sich Law am Türrahmen lachen. »Was wie ein Punk?« Er drehte den Kopf und je nachdem, wie er sich im Spiegel betrachtete, sah er entweder normal aus, oder wie ein Punk, oder… »Oder sehe ich, wie ein Schulrowdy aus, der sich geprügelt hat?« »Wenn du ein Schulrowdy bist, was bin ich dann?«, fragte Law grinsend, und kam auf ihm zu. »Meine rechte Hand?«, fragte Luffy lachend. Law umarmte ihn und legte seine Arme um ihn und stützte den Kopf auf seiner Schulter ab. »Was nur?« Als Law so entsetzt klang, lachte Luffy darüber. »Willst du die eigentlich irgendwie verdecken?«, meinte Law dann, und deutete vorsichtig auf die Narben. Luffy sah diesen gequälten Blick von Law, während sein Freund die Nähte ansah. Leise seufzte er. »Ja, vielleicht wäre das erst einmal besser.«, antwortete er leise, und drehte den Kopf leicht. »Hey Süßer, schau nicht so böse drein.«, grinste Luffy und küsste Law auf die Wange. Er löste sich von Law, der ihn zurückzog. »Moment… wer soll hier dein Süßer sein?« Für einen Moment schwieg Luffy grinsend bei dem Blick von Law. »Na du.«, gluckste er, und wollte nach hinten weichen, als Law ihn an den Seiten festhielt und sich zu ihm beugte. »Wie viele Kosenamen willst du mir noch geben, Süßer?« Grinsend legte Luffy die Arme um Laws Nacken und zog den noch mehr zu sich. »Weißt du welcher dennoch mein Lieblingskosename für dich ist?« »Das wirst du doch sowieso gleich sagen.« »Jep. Traffy.«, und für einen Moment vergaß Luffy die Zeit und küsste Law und hörte dann ein genervtes Räuspern vom Türrahmen. »Soll ich wieder gehen?«, fragte Garp, der genervt mit den Augen rollte. Luffy murrte leise, wieso war sein Opa jetzt schon da? Luffy sah Laws Blick, der mit dem Rücken zu Garp stand. »Schade, ich wollte Luffy gerade fressen…«, stichelte Law. »Vorsicht Bürschchen, das könnte übel für dich enden.« Luffy zog Law zu sich und starrte Garp böse an. »Du bist zu zeitig, Opa.« Garp zog die Brauen hoch, und verschränkte die Arme. »Eher pünktlich genug. Komm jetzt.« Murrend, schmollend und grummelnd löste sich Luffy von Law und ging auf seinem Opa zu, der ihn vorbeiließ. »Bitte lass Law in Ruhe.« »Hast du wenigstens alles zusammengepackt?«, fragte Garp nur. Luffy nickte. »Hast du ein paar Schulaufgaben erledigen können?« Bei der Frage zog er die Lippen zur Seite, er hat von allem, was sein Opa ihn als Beschäftigung mitgebracht hatte, einen Bruchteil gemacht. »Wenig.« Law kam zu ihm, und blieb in seiner Nähe, was Garp mit einem finsteren Blick tolerierte. Bevor Luffy und auch Law entlassen worden, kam der behandelnde Arzt zu den beiden und erzählte Garp, worauf die beiden noch zu achten hatten. Luffy zog sich seine Winterschuhe und seine Jacke, während der Arzt noch weitere Dinge aufzählte. »Es kann noch sein, dass Luffy Probleme mit dem Hören hat, da sein Gehör noch nicht vollständig auskuriert ist. Daher sollte er vielleicht eine Mütze oder Stirnband tragen, was sein Ohr noch bedeckt.« Luffy hielt inne, als er das Wort Stirnband hörte. Kid hatte damals auch angefangen ein Stirnband zu tragen, um seine Narben und Wunden vor anderen zu verbergen. Das der Arzt Garp noch zu den Medikamenten aufklärte, und diesem für Luffy reichte, bekam er in seinen Gedanken nicht mit. »Es kann also sein, dass Luffy einfach mal weg nickt?«, fragte Garp, der zu seinem Enkel blickte. »Wie lange muss Luffy diese Tabletten nehmen?« »Diese Menge reichen bis zum Jahreswechsel, danach sollte Luffy keine Medikamente mehr brauchen, vorausgesetzt er nimmt sie auch.« Bei dem Teil blickte Luffy den Arzt mit einem Seitenblick an, und wickelte sich seinen Schal anders um. »Opa.«, quengelte er. »Können wir jetzt endlich gehen?« »Auf mich wirkt der Kleine fast normal«, meinte Garp, der die gereichten Sachen in Luffys Tasche packte. Luffy nahm sich seine Sporttasche und legte den Riemen quer über seine Brust, und blickt zum anderen Bett. Law kam auf ihm zu, und hatte seine eigene Tasche über eine Schulter gelegt. »Haben sie auch Medikamente, die die zwei trennen?« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)