Der Rowdy, der Streber und der Stille von Satomi ================================================================================ Kapitel 8: Übernachtungsgast ---------------------------- • Kapitel Acht •   Seit dem Law ihn geküsst hatte waren mittlerweile zwei Tage vergangen und er versuchte nun zwei Leuten aus dem Weg zu gehen, Kid und nun auch Law. An dem Donnerstagabend schmiss Luffy sich in sein Bett und drückte sein Kissen an sich. Er bekam noch immer Herzklopfen, wenn er an den Kuss dachte und an die Worte von Law. Unruhig wälzte er sich hin und her. Er wollte Law küssen und wieder dessen Wärme spüren, dachte er und erschrak über diese Gedanken. »Luffy. Komm zum Essen.«, rief sein Opa und schaute in seinem Zimmer vorbei, weil er nicht gleich in die Küche kam. Garp nahm eins der kleinen Kissen und warf es auf seinen Enkel. »Hast du mich nicht gehört, du Tagträumer? Essen ist fertig.«, grinste Garp. Luffy spürte den wachsamen Blick seines Opas auf sich. »Ich bin nur müde.«, log er seinen Opa an. »Du siehst mir eher aus, als würde dich etwas beschäftigen.« Das sein Opa ihn auch so gut kennen musste. Er kannte ihn wahrscheinlich besser als jemand sonst. In der Küche setzte sich Luffy an seinen üblichen Platz, als Garp ihm eine übergroße Portion hinstellte, neigte Luffy den Kopf. Allerdings fragte er sich, für wie alt sein Opa ihn hielt, während er sich die Szenerie eines Vulkanausbruchs und der Ausrottung der Dinosaurier ansah. »Oh man Opa, musst du das immer wieder machen?«, dennoch schmunzelte und kicherte Luffy. »Danke fürs Essen.« Das Garp ihn beim Essen beobachtete bekam er erst mit, als er zurück zu seinem Opa sah. »Willst du mir erzählen, was dich bedrückt?«, fragte Garp als dieser die leeren Teller wegräumte. Als Luffy seinem Opa antworten wollte, klingelte es an der Tür. »Erwartest du jemanden?«, fragte sein Opa. »Nein?«, antwortete Luffy mehr fragend und ging zur Haustür und sah wer davorstand. Es klingelte erneut. »Wieso machst du nicht auf?«, fragte sein Opa, als dieser selber sah, wer vor der Tür stand. »H-Hey.«, kam es von Kid, der sich den Nacken rieb. »Ich wollte nur fragen, ob ihr noch unseren Zweitschlüssel habt. Ich… ich habe mich ausgesperrt.«, erzählte Kid und Luffy merkte, dass es dem Älteren peinlich war. »Den Zweitschlüssel haben wir schon eine Weile nicht mehr. Den haben deine Eltern.«, meinte Garp zu Kid, der den Arm sinken ließ. Luffy schluckte nervös, er wollte Kid nicht auch noch nach der Schule sehen müssen. Aber so wie Kid gerade wirkte und aussah, bekam er eher Mitleid mit dem Rotschopf. »Seit wann hast du dich denn ausgesperrt?«, fragte er Kid. »Ungefähr seit drei oder vier Stunden.«, gab Kid dann zu. Garp rieb sich die Nasenwurzel. »Das heißt das du noch nichts gegessen hast, richtig?« Kid verneinte, doch wie so oft grummelte genau da der Magen. Luffy sah, wie sein Opa ihn ansah, er sollte also entscheiden… Seufzend gab Luffy nach. »Komm schon rein.« Vermutlich war es einfach Mitleid, dass er Kid dann nicht nur etwas Warmes zu Essen gab, sondern ihm auch Kaffee brühte. Er biss sich auf die Zunge, weil er noch immer wusste, dass Kid Tee verabscheute. »Stimmen die Telefonnummern deiner Eltern noch?«, fragte dann Garp in die Küche. Als Kid nickte, verschwand Garp und Luffy spürte, wie Kid ihn ansah. Der Jüngere stellte ihm den Kaffee hin und war sich unschlüssig, was er machen sollte. »Starr mich nicht so an und iss lieber.«, grummelte er den Rotschopf an. Garp kehrte nach einigen Minuten zurück. »Deine Eltern wissen schon mal Bescheid. Du wirst leider hier übernachten müssen.« Luffy sah sprachlos und entsetzt seinen Opa an. Im Augenwinkel sah er aber auch, dass es Kid sichtlich unangenehm war hierzubleiben. Um sich selber aus dieser Situation zu befreien ging Luffy ins Wohnzimmer, suchte am Regal ein paar Blätter heraus und ging damit zum Klavier. Er hat sich ein anspruchsvolleres Stück genommen, um sich damit abzulenken, dass sein Feind wortwörtlich in der Küche saß. Als er aus dem Takt kam, kniff er die Augen zu und dann spielte er auch noch falsch. Er sah sich die Noten nochmal an und fing von vorne an es zu spielen. Mit der rechten Hand spielte er noch ein paar Töne und blätterte mit der linken Hand die Seite um. Er spürte das Grinsen seines Opas im Rücken, der ihm still zuhörte. Die letzten Töne verstummten, und er sah neben sich, wie sein Opa ihm eine andere Partitur hinhielt. Es war die Lieblingspartitur seines Opas. Garp wuschelte Luffy durch die Haare, während er die Notenblätter vorbereitete. »Es ist schön dich wieder spielen zu hören.«, meinte Garp bevor Luffy anfing die Partitur zu spielen, und war mit einem Blick des Enkels still. Dieses Stück verlangte so viel von ihm, während er spielte, musste er öfter über die Tasten geradezu fliegen, weil zwischendurch ein Tempowechsel und von Dur zu Moll gesprungen wurde. Am Ende riss er die Hände von den Tasten und wischte sich den Schweiß vom Kinn. »Warum magst du dieses Stück nur so sehr?«, grummelte Luffy, während er die Notenblätter zusammenschob und wieder ins Regal brachte. Erst jetzt merkte er, wie Kid ihn anstarrte. Luffy wollte den Älteren schon fragen, wieso dieser so starrte, als Kid sich am Türrahmen abstützte und sich den Kopf hielt. »Woah, was ist denn mit dir los?«, fragte Garp dann. Kid war blass, während er sich den Kopf hielt und aussah, als hätte er Schmerzen. Das Erste was Luffy fand, war ein Glas Wasser, was er Kid reichte. »Hey… alles okay?« Der Blick des Älteren erschreckte Luffy. »Was… was ist damals passiert?«, fragte Kid ihn auf einmal und Luffy erstarrte und stolperte dann rückwärts. »Luffy, was ist vor zehn Jahren passiert?« Zitternd schüttelte Luffy den Kopf, als er sich daran erinnerte, was passiert war. Ihm lief eine Träne die Wange hinab, was dazu führte, dass Kid ihn sprachlos anstarrte. Mehr Tränen kamen, und tropften hinab. »Ich… ich bin daran schuld gewesen…«, stammelte er. »Wir haben in der alten Ruine am Waldrand gespielt…«, er griff sich an die Brust, als er sich zu bildlich erinnerte. »Das Dach stürzte ein, und du hast mich zur Seite geschubst…« Kid beobachtete ihn, und er biss sich auf die Lippe. »Du bist mehrere Meter tief gestürzt und warst verschüttet.« Seine Beine gaben endgültig nach. »Ich konnte dich nicht retten.« »Luffy…«, hörte der Angesprochene nur und hob den Kopf. Wie lange war es her, dass Kid ihn beim Namen nannte? Seine Tränen nahmen kein Ende, als er umarmt wurde. Durch den Tränenschleier sah er nur verschwommen. Zögernd legte er seine Arme um Kid und heulte solange an Kid Schulter bis keine Tränen mehr kamen. Garp seufzte hinter dem Türrahmen und ließ die beiden Teenager alleine. »Wurde langsam auch Zeit, dass sie sich wieder vertragen.«, Garp war von dem ewigen Streit genervt gewesen. Nach einigen Minuten wischte sich Luffy übers Gesicht. »Eine kleine Heulsuse warst du auch schon früher gewesen.«, meinte Kid neben ihm. »Ach halt doch die Klappe.«, seufzte Luffy und schniefte und stand von der Couch auf, nur hielt Kid seine Hand fest. Erstaunt darüber, wie sanft Kid zu ihm war, blinzelte Luffy irritiert. »Ich war die letzten Jahre wirklich ein Arsch zu dir… kannst du mir verzeihen?«, fragte Kid ihn. Nun wusste Luffy nur nicht, ob er wegen dem Heulen oder wegen Kid rot wurde. Kurz überlegte er es zu verneinen, doch er war nicht ganz unschuldig, dass ihre Freundschaft damals zerbrach. »Ich werde es mir überlegen… lässt du jetzt bitte meine Hand los?« Bei dem Blick des Älteren bekam er Gänsehaut, und wurde nach unten gezogen. Luffy erstarrte als Kid ihn küsste, und ihn daran hinderte zurückzuweichen. Mit aller Kraft riss sich Luffy los, stolperte nach hinten und schlug mit dem Kopf auf den Teppich. Beide starrten sich an, als Luffy aufstand und Kid gegen sein Schienbein trat. »Was sollte…«, er hielt sich den Kopf, als der Schmerz kam. Sein Kopf fühlte sich wie ein Presslufthammer an, als er sich auf die andere Seite der Couch setzte, und damit so weit weg von Kid wie möglich. »Luf-«, er ließ Kid nicht ausreden, sondern hatte diesem eins der Kissen ins Gesicht geworfen. Im nächsten Moment kam Garp zurück ins Wohnzimmer und sah zwischen den beiden hin und her. »Oh, ihr beide lebt noch…«, grinste Garp die Teenager an. »Haben wir noch Schmerztabletten?«, fragte Luffy seinen Opa, und rieb sich den Hinterkopf. »Wollt ihr mir erzählen, was ihr gerade gemacht habt?« Zeitgleich sahen sich Luffy und Kid an und wichen mit den Blicken aus. »Oh man, ihr zwei…«, seufzte Garp schwer. »Ich habe die Gästematratze in deinem Zimmer vorbereitet.«, meinte er noch und Luffy blinzelte und errötete, als er verstand, was das bedeutete. »Aber kann Kid nicht im Zimmer von Ace oder Sabo übernachten?« »Nope, die haben ihre Zimmer abgeschlossen.«, meinte Garp und reichte Luffy ein anderes Glas Wasser und die Schmerztabletten. Während er die Tabletten nahm, fragte er sich, wie er schlafen sollte, wenn Kid unmittelbar neben ihm schlief. »Ihr müsst euch nicht so zieren, als ihr kleiner wart, habt ihr doch öfter bei den jeweils anderen übernachtet.« Ja, toll. Aber da waren sie ja auch noch Kinder, dachte Luffy, der das Glas ansah. Luffy rieb sich über die Augen und ging ins Badezimmer und ließ Kid alleine, der ihm nachblickte. Mit abgeschlossener Tür lehnte sich Luffy an diese und gähnte. Als er sein Spiegelbild sah, wusch er eine Weile sein Gesicht mit kaltem Wasser und hielt inne. Verwirrt sah er sein Spiegelbild erneut an und lehnte den Kopf dagegen. Erst wurde er von Law und jetzt auch noch von Kid geküsst… »Das wird mir ein wenig zu viel.«, seufzte er und kniff die Augen zusammen. Doch er schluckte dann aus Angst, was werden Law und Kid tun, wenn die erfahren würden, was der andere getan hatte? Er hob den Kopf und neigte diesen zur Seite. »Ich bin so was von erledigt, wenn die es herausfinden.« Auf dem Weg in sein Zimmer, kniff er ein Auge zu und rieb es, er fühlte sich müde und ausgelaugt. In seinem Zimmer beobachtete er, wie Kid ein altes Foto in den Händen hielt. »Wieso hast du mir nicht schon viel früher die Wahrheit gesagt?«, fragte Kid leise. »Weil ich Angst hatte. Du hattest dein Gedächtnis verloren und warst dann… anders.« Kid sah ihn an. »Inwiefern anders?« Er seufzte und zog sein Hoodie aus. »Als wärst du nicht mehr mein-«, er zuckte zusammen als Kid ihn an den Kleiderschrank drückte. »Dein, was?«, fragte Kid schelmisch und hob sein Kinn an. Darauf hatte Luffy nur absolut keine Lust, was Kid gerade vorhatte. Er schob die Hand von Kid zur Seite. Als sich Kid nach vorne lehnte stoppte Luffy ihn und hielt Kid den Mund zu. »Küssen kostet.«, war das Erste was ihm einfiel und bereute es sogleich. Kid griff sich seine Hände und hielt diese so fest, dass er ihn nicht abwehren konnte. »N-Nicht…«, stammelte Luffy und spürte die Lippen von Kid auf seinen eigenen. Als Kid sich von ihm löste waren beide atemlos. »Was bin ich für dich?«, fragte Kid, der seine Hände über seinen Kopf mit einer Hand festhielt. Luffy schluckte als Kid seine Hand an seine Wange legte. Aus Gewohnheit wollte er zurückweichen. Nur spürte er, wie die Hand von Kid von seiner Wange über seinen Hals immer weiter nach unten wanderte. »Nicht!«, flehte er und lehnte den Kopf nach hinten. Er sah Kid in die Augen und sah, dass dieser nicht loslassen würde. »Dafür wehrst du dich aber zu wenig.«, meinte Kid, der dann über seine Brust strich. Sein eigener Körper verriet ihn, als er unter der Berührung aufkeuchte und anfing zu zittern. »B-Bitte hör auf… ich will das nicht.« Endlich ließ Kid seine Arme los, und Luffy kauerte sich zusammen. »Shit.«, hörte Luffy nur von Kid, als dieser ihm eine Hand hinhielt. »Ich wollte nicht… ich-«, nur schlug Luffy die Hand weg und sah mit Tränen in den Augen auf. »Tue das nicht nochmal…«, er stand auf, und nahm ein Shirt aus dem Schrank. Gerade als er es sich über den Kopf gezogen hatte, öffnete sich die Zimmertür. »Ihr seid ja immer noch wach. Ihr habt morgen Schule, vergesst das nicht.« Als Garp die Tür wieder schloss, hielt sich Luffy den Kopf. Timing Opa, was für ein Timing, dachte Luffy und setzte sich auf sein Bett. Er nickte fast im Sitzen ein, als er auf die Uhr sah, wunderte ihn das auch nicht. »Wenn du näherkommst, trete ich dich dahin wo es wehtut.«, murrte Luffy, als Kid etwas näherkam. »Du siehst nur aus, als würdest du jeden Moment im Sitzen einschlafen…«, meinte Kid. Um seine Ruhe zu haben, kroch Luffy unter seine Bettdecke und drehte Kid den Rücken zu. Kid schaltete das Licht aus, und zog ein fragendes Gesicht, was Luffy im gedämmten Licht und Augenwinkel sah. »Leg dich hin und schlaf…«, grummelte Luffy und zog sich die Decke bis zur Nase hoch. Nur zuckte er dann erschrocken zusammen, als die andere Decke und Kissen neben ihm landeten. »Was soll das werden?«, murrte Luffy in die Richtung, in die er Kid vermutete. »Rutsch einfach ein Stück.« Als er sich kein Stück zur Seite bewegte, schob Kid ihn in Richtung Wand. »Ich trete dich gleich…«, nur, um dann den Arm von Kid über sich liegen zu haben. »Manchmal hasse ich dich wirklich.«, grummelte er und drehte Kid wieder den Rücken zu. »Das kann ich dir nicht wirklich verübeln.«, als Kid ihn einen Kuss in den Nacken aufdrückte zuckte Luffy zusammen und schlug Kid wirklich dahin, wo es wehtat. Nur hielt Kid seine Hand fest. »Du wolltest mich treten, nicht schlagen.«, raunte Kid in seinem Rücken und drehte Luffy herum, sodass Luffy erst jetzt merkte, dass Kid kaum noch etwas anhatte. »H-Hör auf mich ständig zu ärgern.« Die Nähe und Wärme von Kid machten ihn nervös. Er versuchte in der Dunkelheit zu erkennen, was Kid vorhatte. »Darf ich dich küssen?«, fragte Kid nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Luffy hielt inne und zögerte, er wusste einfach nicht, was er wirklich wollte. Er war kurz davor antworten, als er unweigerlich an Law dachte und schluckte. »Schlaf jetzt endlich, du Nervensäge.«, murrte er, machte sich kleiner und schloss die Augen. Er tat eine Weile sogar so als würde er schon schlafen, während er es irgendwie genoss das Kid ihn berührte. »Schlaf gut, Lu.«, hörte er noch als er wirklich einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)