A different Journey von Iwa-chaaan (Abenteuer in der Neuen Welt) ================================================================================ Kapitel 58: Das Versprechen --------------------------- Er hatte drei Schwerter und mit denen war er zufrieden, dennoch musterte Zorro interessiert die Klinge des Himmelsschwertes. Nami hatte zugestimmt, als er sie gefragt hatte, ob es in Ordnung wäre, wenn er es mal in die Hand nahm. Es war kurz nach 8 Uhr in der Früh und gleich würde das Frühstück beginnen, doch er stand draußen auf einem Felsvorsprung hinter dem Palast, wo sich der Berg majestätisch erhob. Sonnenstrahlen wurden von der sauber gearbeiteten Klinge reflektiert und mit einer schnellen Bewegung schwang er es durch die Luft. Es war ein solides Stück, doch auch nichts Besonderes. Ein gutes Schwert für einfache Soldaten. Nami hatte ihm gesagt, dass sie es hierlassen wollte und er konnte verstehen, dass sie das nicht auch noch mit an Bord nehmen wollte. Die drei, die sie nun besaß, waren eine Einheit und jedes für sich bereits um Längen besser als dieses hier. Sowieso würde er sich in nächster Zeit mehr um die Orangehaarige kümmern, um ihre Schwertkunst weiter zu verfeinern. Falkenauge mochte den Grundstein gelegt haben, aber er würde ihr den letzten Schliff geben. Seit er sie beim Kampf gegen Suzaku gesehen hatte, wurde ihm immer klarer, dass es ihm gefiel, dass sie auch mit drei Schwertern kämpfte – auch wenn sie das dritte bisher noch nicht genutzt hatte. Er konnte nicht einmal sagen warum, aber er hatte es nie als einzigartig betrachtet. Und so störte es ihn auch nicht, wenn andere das ebenfalls taten, auch wenn Nami die letzte gewesen wäre, bei der er damit gerechnet hätte. „Zorro?“ „Hm?“ Irritiert, wer nach ihm fragte, steckte er das Schwert in die Scheide zurück und drehte sich um. Narumi schritt leicht lächelnd die letzten Meter zu ihm hinauf und stellte sich vor ihn. „Guten Morgen.“ „Morgen. Was führt dich hierher?“ „Du, um ehrlich zu sein“, erwiderte sie und zweifelnd hob er eine Augenbraue. Was sollte sie von ihm wollen? „Und worum geht es?“ Aus Gewohnheit legte er seinen rechten Arm über die Schwertgriffe, weil es eine entspannte Haltung war und hatte in der anderen Hand die Scheide des Himmelsschwertes in der Hand. Narumi schien für einen Augenblick unschlüssig zu sein, dann räusperte sie sich und sagte: „Es geht um Nami. In den letzten Tagen haben wir uns sehr viel unterhalten, um uns kennenzulernen und sie hat mir viele Geschichten von euren Abenteuern erzählt. Mir wurde klar, dass du ihr schon oft das Leben gerettet hast. Ich danke dir dafür, dass du ein Auge auf sie hast und sie beschützt.“ „Sie ist Teil der Crew und wir passen alle aufeinander auf. Jeder hat seine Fähigkeiten und seine Schwächen, die die anderen wieder ausgleichen. So funktioniert das bei uns. Also mach dir darüber bitte keinen Kopf.“ Sie lächelte ihn an, wie es wahrscheinlich nur eine Mutter konnte, und er wusste nicht, was er davon halten sollte. Der Blick war ihm irgendwie unangenehm. Da steckte noch mehr hinter, oder? „Ja, das hat sie mir auch gesagt. Mir geht es auch nicht um Vergangenes. Das kann man eh nicht mehr ändern. Mir geht es um die Zukunft. Jetzt, wo ich weiß, dass sie lebt und es ihr gutgeht, möchte ich dich bitten, auch weiterhin auf sie zu achten. Wenn eure Reise irgendwann zu Ende sein wird, möchte ich sie wieder in meine Arme schließen können.“ „Wie gesagt, wir passen alle aufeinander auf“, sagte er ausweichend, doch er hätte damit rechnen müssen, dass sie sich damit nicht zufriedengab. Sie war eben Namis Mutter. Das durfte er nicht vergessen. Sie überwand die paar Meter Distanz zwischen ihnen, bis sie nur noch wenige Zentimeter trennten und sie musterte ihn mit wachen, entschlossenen Augen und forderte: „Versprich es mir!“ „Warum willst du dieses Versprechen überhaupt von mir? Ruffy ist der Captain.“ Okay, ganz billige Masche. Das sah er ein, aber das ganze Gespräch war ihm unangenehm. Dabei wusste er nicht einmal warum! Vielleicht, weil das die erste Blutsverwandte eines Crewmitgliedes war, mit der er es zu tun hatte. Das verwirrte ihn irgendwie. „Weil Ruffy sie nicht so ansieht wie du. Ich weiß, dass Ruffy ebenfalls alles für sie tun würde. Er ist Roger so ähnlich in einigen Dingen. Aber als Vize Captain und erster Offizier an Bord möchte ich das Versprechen von dir haben. Auf euren Strohhut werden noch andere Dinge zukommen und dann wirst du gefragt sein. Also sag es!“ „Ja, ja! Ist ja gut. Ich werde auf Nami achten, sofern ich in ihrer Nähe bin. Versprochen.“ Die Einschränkung musste sein, denn sie kämpften oft an verschiedenen Orten und dann konnte er schlecht auf sie aufpassen. Doch sofern es ihm möglich war, würde er sie im Auge behalten. So wie er es bis jetzt auch schon getan hatte. „Gut, ich danke dir. Das beruhigt mich. Allerdings wäre da noch etwas.“ Noch was? Reichte das nicht? Was konnte diese Frau noch von ihm wollen? „Und was?“, brummte er leicht genervt, was Narumi aber nicht im Geringsten aus der Ruhe brachte. Naja, Nami hatte sich auch nie von ihm beeindrucken lassen. Jetzt wusste er, woher sie das hatte. „Hier. Ich möchte, dass du sie nimmst. Ich könnte mir vorstellen, dass du sie noch gebrauchen kannst“, sagte sie und holte aus der Innenseite ihrer dünnen Weste eine schmale, schwarze Schatulle heraus. Stirnrunzelnd schaute Zorro sie an, ohne danach zu greifen. Was sollte er schließlich damit? Was war da überhaupt drin? „Was ist das?“ Sie öffnete die Schatulle und darin war eine Kette mit drei langgezogenen Tropfen – genau wie seine Ohrringe. Allerdings waren oben noch drei kleine Smaragde eingearbeitet. „Schenk sie ihr, wenn du dich getraut hast.“ Sie schloss die Schatulle, nahm seine freie Hand und drückte sie ihm in die Hand. Noch bevor er widersprechen konnte, drehte sie sich glücklich summend um und schritt in Richtung des Palastes. Seufzend war er ihr gefolgt und das Frühstück war in vollem Gange, als ein aufgeregter Diener hereingestürmt kam. Was war denn jetzt los? „Königin Narumi! Es ist schrecklich!“ „Du meine Güte, was ist denn los?“, fragte Izumi irritiert und der Diener reichte ein Bündel zusammengerollter Blätter an Königin Narumi weiter. Sie entrollte das erste und ein breites Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Das ist doch nicht schrecklich, mein lieber Johann, sondern die größte Ehre, die einem als Pirat zu teil werden kann.“ „A-aber Königin!“ Erschrocken hielt der Mann inne, als sie den ersten Steckbrief auf den Tisch legte: Trafalgar Law, 350 Millionen Berry Kopfgeld. Schlagartig änderte sich die Stimmung am Tisch. Die Luft war wie elektrisiert, während Narumi Steckbrief um Steckbrief auf den Tisch legte. Eustass Captain Kid, 370 Millionen. Sabo, der Revolutionär, 602 Millionen. Brook, 50 Millionen. Sogeking, 65 Millionen. Nico Robin, 102 Millionen. Franky, 85 Millionen. Sanji, 110 Millionen. Chopper, 100 Berry. Ruffy, 400 Millionen. Lorenor Zorro, 240 Millionen. Na bitte, das war doch mal eine satte Verdopplung. Das war doch mal eine Ansage! Ein breites Grinsen huschte über sein Gesicht. Er war zufrieden mit dem Kopfgeld, allein schon, weil es mehr als das Doppelte für den blöden Koch war. Narumi legte den letzten Steckbrief auf den Tisch und Nami, Lysop und Chopper fingen an zu kreischen. „Das darf doch nicht wahr sein! Die werden mich in jedem Winkel der Welt suchen!“ Nami war ganz außer sich vor Panik und Law pfiff anerkennend, als er meinte: „Ja, das werden sie wohl. Aber das ändert doch nichts, weil ihr eh schon verfolgt werdet, oder nicht? Also kein Grund für so ein Drama.“ „Hast du ne Ahnung! Bisher haben die es immer auf die Jungs angesehen, aber sieh dir das an!“ Sie griff ihren Steckbrief und hielt ihn hoch, zeigte mit dem Finger auf den Betrag. „Das sind satte 260 Millionen Berry! Das ist mehr als für Zorro! Wie kommen die dazu, mich höher einzustufen als ihn! Er ist doch viel gefährlicher als ich!“ Sie war regelrecht empört und auch der Schwertkämpfer konnte nicht abstreiten, dass er deswegen leicht angepiekst war. Ego und so. „Die Marine hat wahrscheinlich auch hier – trotz der Isolation – ihre Spione und du hast groß verkündet, dass du Ruffy und deine Freunde überall dort hinbringen wirst, wo sie hinwollen. Das macht dich zu einer Bedrohung, denn du kannst die noch gefährlicheren Leute dahin bringen, wo es der Weltregierung wehtut. Daher haben sie dein Kopfgeld so hoch angesetzt. Ich bin mir aber sicher, dass sich das im Laufe der Zeit wieder ändern wird, da du wahrscheinlich auch in Zukunft nicht gegen die ganz hohen Tiere kämpfen wirst. Damit dürften die beiden Jungs wieder an dir vorbeiziehen“, erklärte Narumi und deutete auf den Koch und ihn. Ja, das klang logisch, was sie sagte. Ruffy lachte nur gut gelaunt und klopfte Nami mehrfach anerkennend auf den Rücken. „Ist doch cool! Die haben eben auch begriffen, dass du die weltbeste Navigatorin bist!“ „Ja, das ist natürlich richtig“, sagte sie verlegen mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen und Zorro rollte mit dem Auge. Komplimente ließen sie immer so reagieren. Unfassbar, wie man sie so beeinflussen konnte. „Jetzt ist aber auch mal gut, Ruffy! Das fängt an wehzutun!“ Da ihr Captain nicht aufhörte, ihr auf den Rücken zu klopfen, handelte er sich mehrere Handkantenschläge ein, was ihn vergnügt lachen ließ und seine Freunde stimmten mit ein. Es war halt doch immer wieder dasselbe. „Wenn du die beste Navigatorin werden willst, dann bin ich gespannt, ob du am Ende mein Kopfgeld überbieten wirst“, stichelte Narumi herausfordernd und die Orangehaarige sprang sofort darauf an: „Natürlich werde ich das!“ „Das ist die richtige Einstellung!“, meinte Robin kichernd und nun lachte die Königin. Im Augenwinkel bemerkte der Grünhaarige, wie sogar die Mundwinkel des weltbesten Schwertkämpfers zuckten. „Wie hoch ist eigentlich dein Kopfgeld?“ Zorro schaute zu Falkenauge rüber, der anscheinend keinen neuen Steckbrief bekommen hatte. „Keine Ahnung. Das interessiert mich schon lange nicht mehr“, antwortete dieser und trank den Rest seines Weins aus. Irgendwie glaubte Zorro das nicht, aber ihm war klar, dass er keine andere Antwort bekommen würde. Von daher fragte er auch nicht weiter und während einige noch ihre Steckbriefe anschauten, aß er den Rest seines Frühstücks auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)