A different Journey von Iwa-chaaan (Abenteuer in der Neuen Welt) ================================================================================ Kapitel 52: Ein aufregendes Frühstück ------------------------------------- Nachdem er König Kobra ins Bett gebracht hatte, schritt Law durch die Gänge des Palastes. Die drei Tage waren um. Das heißt, von nun an spielte die Zeit gegen ihn, doch so wie er die Lage einschätzte, würde er noch zwei bis drei Tage hier sein, ehe der Strohhut wieder in den See stechen würde. Er verstand die Beweggründe dahinter, dennoch ging ihm das auf den Sack. Für diese Sentimentalitäten hatte er keine Zeit. Hier ging es um mehr. Er wollte mehr. Naja, es half alles nichts. Jetzt die Nerven zu verlieren, würde seinen kompletten Plan zum Scheitern bringen und das wollte er keinesfalls. Am besten legte er sich hin und schlief seinen Rausch aus. Es war eh schon mitten in der Nacht und ihm stand nicht der Sinn nach noch mehr Party. Es war schon nervig genug gewesen, dass Zorro ihn zum Trinken animiert hatte. Als er breit grinsend und besoffen den Arm um ihn gelegt und einen Krug in die Hand gedrückt hatte, hatte er keine andere Wahl gehabt als mitzumachen. Auf eine Wiederholung konnte er gut und gerne verzichten, also steuerte er sein Zimmer an, um endlich zu schlafen und sich zu erholen. Das Frühstück am nächsten Vormittag verlief deutlich ruhiger, was nicht zuletzt daran lag, dass drei Viertel so in den Seilen hing, dass Law glaubte, dass sie noch immer betrunken waren und der Kater bei ihnen noch gar nicht eingesetzt hatte. Selbst die Königin machte den Eindruck, als hätte der Kater sie fest im Griff. Eine typische Vertreterin eines Königshauses war sie jedenfalls auch nicht … Die Stimmung wurde etwas lockerer, als die meisten von ihnen etwas gegessen hatten und ein paar Lebensgeister zurückkehrten. Es gab vereinzelte kleine Tischgespräche zwischen Sitznachbarn, als Nami sich auf einmal an ihre Großmutter wandte, die ein paar Plätze weiter saß, und deswegen so laut sprach, dass die meisten anderen verstummten. „Du Oma, du hast doch erzählt, dass du auch Schwertschmiedin bist, richtig?“ „Ja, das stimmt, mein Schatz. Warum fragst du?“ „Was denn!? Du stellst Schwerter her?“ Die Kinnlade des Strohhuts knallte auf die Tischplatte und auch die anderen waren überrascht – ihn eingeschlossen. Sie machte so gar nicht den Eindruck danach. Viel eher war sie Näherin oder so. Aber das schwere Handwerk der Schmiedekunst? „Ja, allerdings ist das letzte schon einige Jahre her. Aber früher war das meine Arbeit, bevor ich Königin wurde. Und wenn ich als Regentin die Zeit hatte, habe ich auch da noch welche hergestellt.“ „Wow krass!“ Der Strohhut, Tony und die Langnase bekamen ein Leuchten in den Augen und Law verdrehte nur die Augen. Die Drei waren wirklich sehr leicht zu beeindrucken. „Naja, ich frage, weil mir etwas schon die ganze Zeit komisch vorkommt … Und ich hoffe, dass du mir das erklären kannst.“ „Ich werde es versuchen“, versprach Izumi und Nami hatte nun die Aufmerksamkeit aller am Frühstück teilnehmenden. Sie nahm ihre Schwerter ab, die sie – wie Zorro – an ihrer Hüfte trug und legte sie auf den Tisch, da die Diener das Geschirr bereits abgeräumt hatten. „Es geht um das Himmelsschwert … Beim Training die letzten zwei Jahre fühlte es sich … Wie soll ich es sagen? … Irgendwie … fremd an. Wenn ich mit dem Sonnen- und Mondschwert kämpfe, ist es, als wären sie eine Einheit und die Handhabung fühlt sich so einfach an. Aber das Himmelsschwert passt nicht dazu. Als wäre es ein Fremder, der nicht dazu gehört.“ „Das ist dir aufgefallen?“, fragte die Königinmutter erstaunt nach und Nami nickte. „Nun, das liegt daran, dass das Himmelsschwert nicht das dritte Schwert ist, welches Takumi geschmiedet hat.“ „Was!?“ Ein Raunen ging durch den Saal, sogar Falkenauge und Zorro sahen irritiert aus. Kein Wunder, waren sie mit der Legende von ihnen wohl am besten vertraut. „Welcher Takumi?“ Nami schaute sie verständnislos an und Izumi fragte: „Kennt ihr alle die Legende der drei legendären Schwerter?“ „Ja, Zorro hat sie uns erzählt“, erklärte Brook, nur Nami und Koala schüttelten die Köpfe. Die Kollegin von Sabo hatte anscheinend auch nicht viel mit Schwertern zu tun, vermutete Law. Und die Orangehaarige war zu dem Zeitpunkt noch bewusstlos gewesen. Der Grünhaarige fasste für die Navigatorin das wichtigste zusammen und sie nickte verstehend, als er geendet hatte. „Okay und das Himmelsschwert hier war also nicht das dritte, ja? Habe ich das jetzt richtig verstanden?“, hakte sie an ihre Großmutter gewandt nach und diese stützte die Ellenbogen auf den Tisch. „Ja, das hast du. Die Legende ist in einigen Punkten nicht korrekt. Lasst mich Euch die wahre Geschichte der legendären Schwerter erzählen.“ Alle Augen waren auf sie gerichtet und sie fuhr nach einer kurzen Pause fort: „Schwertmeister Takumi hatte sich im Laufe der Jahre einen tadellosen Ruf als hervorragender Schwertschmied erarbeitet und nebenbei trainierte er auch besondere Kämpfer, die bei ihm nach neuen Schwertern fragten. Dabei lernte er nicht – wie in der allgemeinen Legende erzählt – Misaki kennen, sondern Hideyoshi. Gleichgeschlechtliche Liebe war damals strengstens verboten und wurde mit Folter und Tod bestraft. So hielten sie ihre Beziehung strenggeheim. Mit ihm teilte er seine Leidenschaft für die Astronomie und ihm zu Liebe schmiedete er drei Schwerter: Das Sonnenschwert mit dem goldenen Griff, dass das Licht und die Hitze des Himmelskörpers symbolisierte. Das Mondschwert mit seinem silbernen Griff, dass die kühle Eleganz des Erdbegleiters einfing. Und schließlich das Sternenschwert, dass mit seinem schwarzen Griff und eingearbeiteten Gold-, Silber- und blauen eingewebten Fäden das Universum darstellte. Das Sternenschwert nahm in Takumis Herz einen besonderen Platz ein, denn in seinen Augen war es das größte, aber auch verbindende Schwert, dass alle Drei zu einer Einheit formte. So wie diese Schwerter auch die Liebe zwischen Hideyoshi und ihm darstellen sollte, als er sie ihm zum Geburtstag schenkte. Es war ihre schönste Zeit, trotz der Heimlichkeiten und Takumi war so stolz, als sein Geliebter mit den Schwertern kämpfte und er erkannte schnell, dass Hideyoshi alles aus diesen drei Schwertern herausholen konnte. Mit ihnen war er nahezu unbesiegbar. Trunken ob der Macht, die er mit den Schwertern erlangte, wollte Hideyoshi irgendwann immer mehr. Eines Tages schritt er zu Takumi und eröffnete ihm, dass er seinen Herren umbringen wollte, um die Macht der Provinz zu übernehmen und versprach ihm, dass ihre Liebe dann offiziell werden würde. Sein Herz sprudelte vor Liebe für seinen Geliebten, der für ihre Verbindung alles tun wollte, doch als er merkte, wie ernst es ihm war, füllte eiskalte Furcht sein Herz. Die Idee war wahnsinnig, denn es war nicht der Provinzherrscher, der die gleichgeschlechtliche Liebe verboten hatte, sondern der König, der in der Hauptstadt weilte. Takumi versuchte alles, um ihn von der fixen Idee abzubringen, doch Hideyoshi blieb stur. Als er sich eines Abends auf den Weg machen wollte, stellte sich der Schmied dazwischen und es kam zu einem verheerenden Kampf der Beiden. Sie kämpften unerbittlich bis zum Morgengrauen, als es passierte. In seiner Kindheit hatte Takumi nicht nur den Schwertkampf, sondern auch verschiedene Arten der Selbstverteidigung gelernt. Dabei gibt es eine Technik, wo man den Angriff abwehrt, dann das Handgelenk greift und so verdreht, dass man den Angreifer mit seiner eigenen Waffe ersticht. Im Reflex benutzte Takumi genau diese Technik und das Sternenschwert bohrte sich in den Bauch seines Geliebten. Geschockt ließ er von ihm ab und Hideyoshi starrte ihn fassungslos an, ehe er zu Boden ging. Panisch versuchte Takumi ihm zu helfen, doch es war zu spät. Hideyoshi forderte ihn auf, das Schwert herauszuziehen und er kam widerwillig seinem Wunsch nach. Kaum, dass er es beiseite geworfen hatte, wirkte sein Geliebter wie früher – bevor er die Schwerter von ihm bekommen hatte. Hideyoshi entschuldigte sich bei ihm für alles, was er ihm angetan hatte und sagte mit letzter Kraft: „Bitte vergib mir, Geliebter. Ich war zu schwach für deine großartigen Schwerter. Das Sternenschwert ist mit Abstand dein Meisterstück. Es tut mir leid, dass ich ihm nicht würdig war.“ Hideyoshi starb noch in seinen Armen und Takumi trauerte den gesamten Tag, bis ihn Dorfbewohner fanden. Sie wussten, dass die Beiden eng befreundet waren, daher halfen sie ihm und schöpften keinen Verdacht ob seiner tiefen Trauer. Nach der Beerdigung warf er das Sonnen- und das Mondschwert an verschiedenen Orten ins Meer, in der Hoffnung, dass sie nie wiedergefunden werden würden. Doch das Sternenschwert war zu gefährlich in seinen Augen, um es achtlos wegzuwerfen. Er versteckte es an einem geheimen Ort, wo es niemand je finden würde. Und sollte das doch der Fall sein, würde ein Monster es beschützen, dem er das Schwert anvertraut hatte. Danach hat er bis zu seinem Tod nie wieder eine Schmiede betreten.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)