Countdown to Christmas von Tarima (Digimon Weihnachtsprojekt) ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Tai zog Mimi an der Hand hinter sich her, als er aus dem Büro in das Wohnzimmer stürmte, aus dem die ersten Weihnachtslieder erklangen. Konnte sich Yamato nicht an seinen Plan halten? Er sollte doch erst anfangen zu spielen, wenn sie die Zettel lesen. Tai seufzte, als er im Wohnzimmer stand. Plötzlich spürte er, wie sich Mimis Arme um ihn legten und sie ihren Kopf an seiner Schulter ablegte. Was war nur los mit ihr heute? Vorhin hatte sie ihn noch abgewiesen, eben aber geküsst und jetzt schmiegte sie sich um ihn. Hoffentlich ging nachher alles gut. Wenn sie nein sagen würde … Nein, das wollte und konnte er sich nicht vorstellen. „Los, jetzt kommt doch mal“, rief Yolei die beiden her. „Ihr müsst jetzt auch eure Gesangskünste darbieten!“ „Wir alle wissen doch, dass Tai nicht singen kann“, warf Izzy ein. „Ihr erinnert euch doch sicher an damals, als Tai …“ „Oh, Izzy, sei ruhig“, lachte Tai. „Es ist wirklich besser, wenn Tai einfach nur zuhört“, lachte Takeru. Bei Tai waren jedoch Erinnerung geweckt an jenen Abend, von dem Izzy eben sprach. Es war Mimis 21. Geburtstag. Gemeinsam mit der Gruppe waren sie in eine Karaokebar gegangen, um diesen besonderen Tag zu zelebrieren. Auch wenn Tai Karaoke hasste, wusste er, dass Mimi es liebte – und für sie würde er alles machen. Und solange er nicht singen musste, war alles in Ordnung, das überließ er lieber den anderen, die es auch konnten. Die Stimmung wurde im Laufe des Abends immer besser, die Getränke flossen, alle lachten ausgelassen und amüsierten sich. „Los, jetzt singen wir“, beschloss Mimi und ging zielstrebig zur Karaokeanlage, um ein Lied auszuwählen. Kurz darauf erklangen auch schon die ersten Töne von Robbie Williams „Let me entertain you“ und alle fingen an zu lachen, weil das Lied so gar nicht zu Mimis zarter Stimme passte. Applaus von allen beendete ihre Performance, Mimi verbeugte sich, während sie lachte und das Mikrofon an Yamato weiterreichte. Der rollte nur die Augen, ging aber auf die Bühne. Bon Jovis ‚It’s my life‘ schmetterte er hin, als hätte er es selbst geschrieben. So ging es eine Weile, jeder war mal dran – außer Tai. Und das blieb nicht unbemerkt. „Tai, Tai, Tai“, stimmte Davis an und die anderen ließen nicht lange auf sich weiter, sodass der gesamte Tisch ihn zum Singen aufforderte. „Boah, Leute, bloß nicht“, maulte Tai. „Du bist doch sonst so mutig“, grinste Kari ihn herausfordernd an. „Na los, du hast doch sonst so ein großes Mundwerk, dass du alles kannst“, stichelte Yamato weiter. „Bitte Tai, ich hab doch Geburtstag.“ „Dein Geburtstag war am Donnerstag. Heute ist Samstag.“ „Tai! Biiiitte, für mich“, säuselte Mimi und schob ihre Unterlippe vor. Nein, nicht dieser Hundeblick! Das war doch sein Kryptonit! „Wenn es unbedingt sein muss. Aber beschwert euch hinterher nicht!“ „Warte, ich unterstütze dich“, rief Mimi und ging ebenfalls zu der kleinen Bühne. „Lass mich mal schauen, was wir singen“, sagte sie und nahm das Kommando an sich. „Ohja!“, erklang ihre erfreute Stimme. Das konnte nichts Gutes heißen! Als er den Titel sah, entglitten ihm alle Gesichtszüge. Wie kam seine Freundin nur auf eine solche Idee? „Everyday“ aus High School Musical 2? Mimi zwinkerte ihm zu und fing an zu singen. Seinen Einsatz verpasste Tai zwar um ein paar Sekunden, was die anderen bereits zum Lachen brachte. Aber als dann auch noch alle Töne schief und krumm waren, krümmten sich die anderen vor Lachen. Wo war nur dieses Loch in der Erde, wenn man es brauchte? Zur Lachnummer wollte er sich heute sicher nicht machen. Genervt legte er am Ende des Liedes das Mikro weg. „Jetzt kriegt euch mal wieder ein“, schimpfte er mit den anderen, als er sich wieder setzte. „Mit dem Gesang sorgst du nur für Albträume“, lachte Davis. „Als ob du viel besser gewesen wärst“, mischte sich Yolei ein. Gott sei Dank! Der darauf folgende Schlagabtausch war seine Rettung! Mimi legte ihren Kopf auf seine Schulter. „Danke, dass du das gemacht hast“, flüsterte sie ihm ins Ohr und küsste ihn sanft auf die Wange. „Zeit für meine Geschenke“, bestimmte Mimi fröhlich und strahlte dabei. Tai hielt sich bewusst zurück und ließ den anderen den Vortritt. Von Yolei und Ken bekam sie ein Armband, von Kari und Takeru ein Fotoalbum mit Erinnerungen und einen Gutschein für ein Fotoshooting, und vieles mehr. Schließlich holte Tai eine kleine Box aus seiner Tasche und legte sie vor Mimi. Diese sah ihn mit großen Augen an. „Aber du hast mir doch schon etwas geschenkt.“ „Das war aber noch nicht alles. Los, mach auf.“ Er war gespannt auf ihre Reaktion. Vielleicht war er ein bisschen übermütig, überrumpelte sie vielleicht. Doch er war sich sehr, dass das nun der richtige Schritt für die beiden sein würde. Ganz vorbildlich, so wie es sich gehörte, hatte er vorher auch Mimis Vater gefragt, ob er ihr diese Frage stellen würde. Diese lachte nur und gab Tai die Erlaubnis. Auch wenn sie beide noch im Studium steckten und viele sich sicher fragen würden, wie die beiden das finanziell hinbekämen, war er sich sicher, dass sie das schaffen würden. Er hatte einige Ersparnisse und Mimis Vater hatte zugesichert, die beiden unterstützen zu wollen. Mimi öffnete zaghaft die kleine Schachtel und nahm mit fragendem Blick den Schlüssel heraus. „Fehlt da vielleicht die Kette?“, fragte Yolei, als sie den Schlüssel sah. „Yolei, sei doch nicht so ungeduldig“, ermahnte Ken sie. „Tai, was ist das?“, erkundigte sich Mimi unsicher. „Der Schlüssel zu unserer gemeinsamen Wohnung.“ Seine Nervosität wuchs ins Unermessliche, als er diese Worte aussprach. Und sie stieg noch mehr, je länger Mimi schwieg. Statt etwas zu sagen, betrachtete sie ausgiebig und intensiv den Schlüssel. Plötzlich erhellte sich ihre Miene. Sie quietschte vor Freude und fiel Tai um den Hals. Er umarmte sie ebenfalls und in diesem Moment fiel all die Anspannung der letzten Wochen von seinen Schultern. „Unsere gemeinsame Wohnung“, fragte Mimi nach. „Wirklich?“ Und der Rest war Geschichte. Eine Liebesgeschichte, wie sie in den Büchern stand. „So, jetzt aber Zeit für das ultimative Weihnachtslied“, sagte Yamato und nahm sich seine Gitarre. „Kannst du dabei immer mal wieder Pausen machen, damit wir unsere Wünsche vom Weihnachtsbaum vorlesen können?“, schlug Sora vor. Wenigstens eine erinnerte sich an Tais Plan! „All I want for Christmas is you“, ließ Yamato leise ausklingen, nachdem der Refrain ausgeklungen war. Gesundheit für alle, war Karis Wunsch, den Izzy vorlas. Viele schöne Momente mit lieben Menschen, las Takeru Codys Wunsch vor. Schließlich waren Tai und Mimi dran. „Jetzt ich“, nahm Tai das Wort an sich, ohne Mimi die Chance zu lassen, etwas zu sagen. Er zog den Zettel aus seiner Hosentasche. Ich wünsche mir, dass alles gutgeht und unsere Träume wahr werden. „Das ist schön formuliert“, lächelte Tai und hing den Zettel zurück an den Baum. Mimi errötete leicht. Tai wusste ja nicht, was sich hinter ihrem Wunsch versteckte. Ihr wurde schlecht, wenn sie daran dachte, dass ihr kleines Geheimnis dafür sorgen könnte, dass ihr Wunsch nicht wahr werden könnte. Sie wusste, dass sie dringend mit Tai sprechen musste. Aber nicht vor allen anderen. Das musste noch warten, auch wenn sie diese Heimlichtuerei ihr wirklich zu schaffen machte. Was sich Tai wohl wünschte? Nervös und mit zitternden Fingern öffnete sie den kleinen Zettel und las vor: „Willst du mich heiraten?“ Als sie aufsah, kniete Tai vor ihr und hielt ihr eine geöffnete Schachtel mit dem schönsten Ring, den sie jemals gesehen hatte, hin. „Tai… ich.. ich…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)