Das Spiel ist aus von PanicAndSoul ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- „Ich kann immer noch nicht glauben, was da passiert ist. Es ist einfach so schrecklich.“ Miyako starrte vor sich hin, als sie die Worte sagte, dann brach sie in Tränen aus. Hikari lief auf ihre beste Freundin zu und wollte sie in den Arm nehmen, doch sie musste feststellen, dass sie sie nicht berühren konnte. Ein verzweifelter Ausdruck machte sich auf ihrem Gesicht breit. Takeru sah in die Runde. Ihre Freunde hatten sich versammelt, alle trugen schwarz. Nur eine Person fehlte und das war Hikaris Bruder. Sie sahen alle so niedergeschlagen aus, den meisten sah man an, dass sie vor Kurzem noch geweint hatten. Ken ging auf Miyako zu und zog sie in seine Arme. Die Stille, die im Raum lag, war erdrückend. Nur das leise Schluchzen von Miyako und nun auch von Mimi, waren zu hören. „Ich würde gerne etwas sagen.“, durchbrach Yamato mit brüchiger Stimme das Schweigen. Alle Augen richteten sich auf ihn. In diesem Moment, wurde die Tür aufgeschoben und Taichi betrat den Raum. Als Hikari ihn sah, erstarrte sie. Er sah noch viel schlimmer aus, als alle ihre Freunde zusammen. Seine Augen waren blutunterlaufen und seine Haut wirkte blass und eingefallen. Als Mimi ihn sah, eilte sie zu ihm und warf sich in seine Arme, doch er registrierte sie kaum. Hikari legte ihre Hand vor den Mund, auch sie kämpfte mit den Tränen. Einen Moment sahen sich Taichi und Yamato nur an, dann begann der Blonde noch einmal: „Also, ich würde gerne etwas sagen. Erst einmal, möchte ich mich bedanken, dass ihr für Taichi und mich da seid. Wir wissen das sehr zu schätzen. Diese Zeiten sind wirklich schwer und so viel Rückhalt von euch zu bekommen, das ist unbezahlbar. Dennoch würden sich Takeru und Hikari sicher nicht wünschen, dass wir so sehr leiden.“ Er warf einen Blick auf seinen besten Freund, der bei der Erwähnung des Namens seiner Schwester zusammenzuckte. „Sie würden sich sicher wünschen, dass wir an die guten Zeiten mit ihnen denken und unser Lachen wiederfinden.“, ergänzte Yamato. „Bullshit.“, murmelte Taichi. Mimi sah zu ihm auf und ihre Augen weiteten sich. Auch alle anderen sahen den Brünetten nun an, die Luft war zum zerreißen gespannt. „Taichi, ich…“, begann Yamato, doch er wurde sofort unterbrochen. „Bullshit, habe ich gesagt! Was weißt du denn schon, was sie sich gewünscht hätte? Das weiß keiner von euch.“, schrie Taichi und machte einen Schritt auf seinen besten Freund zu, wobei Mimi sich von ihm löste, sie sah ihn erschrocken an. Yamato musterte ihn aus seinen blauen Augen nur ruhig, als er antwortete: „Nein, das weiß ich nicht. Aber ich kannte Hikari. Daher kann ich es mir denken.“ In den Augen des Brünetten blitzte Zorn auf. Er überbrückte den Abstand zwischen ihnen und packte den Blonden am Kragen. Erschrockene Rufe wurden laut, Joe und Daisuke waren bereits auf dem Weg, um die beiden zu trennen, doch Yamato hob seine Hand, um ihnen zu bedeuten, dass es in Ordnung sei. „Du kanntest sie also? Weißt du, Takerus Tod war ein Unfall, ein Unfall! Ich habe auch gedacht, dass ich meine Schwester kenne. Aber scheinbar, war es doch nicht so. Sonst hätte ich ihr doch helfen können. Sonst hätte ich sie retten können.“, schluchzte Taichi verzweifelt. Mit jedem seiner Worte, wurde sein Griff lockerer und er sackte immer mehr in sich zusammen, bis Yamato ihn stützen musste. Langsam drehte Takeru seinen Kopf in Hikaris Richtung. Mit geweiteten Augen, starrte sie auf die Szene vor sich. Als ihr Bruder weinend in Yamatos Armen auf dem Boden saß ging sie, wie in Trance, auf die beiden zu. „Hika, nicht…“, flüsterte Takeru und streckte seine Hand nach ihr aus, um sie aufzuhalten, doch sie war viel näher an ihren Brüdern, als an ihm dran. Als sie Taichi erreichte, murmelte sie immer wieder: „Es tut mir so leid. Bitte verzeih mir.“ Dabei versuchte sie, ihm ihre Hände auf die Schultern zu legen, ihn in ihre Arme zu ziehen, ihn zu berühren. Doch als sie realisierte, dass dies nicht ging, wurde sie zunehmend verzweifelter. Takeru eilte zu ihr. „Eve, Pierre? Bitte, bringt uns hier weg. So schnell es geht.“, rief er in den Raum. Immer noch versuchte Hikari, ihren Bruder zu berühren. So lange, bis das weiße Licht sie forttrug. Hilflos sah er Hikari an. Sie saß nun bereits eine ganze Weile schweigend neben ihm. In ihren Augen, erkannte er den Schmerz, den sie fühlen musste. Es half alles nichts, zu schweigen, brachte sie auch nicht weiter. „Hika, was da eben passiert ist…“, begann er. „Es ist alles meine Schuld.“, murmelte sie. Takeru sah sie mit geweiteten Augen an, dann schüttelte er den Kopf und sagte schnell: „Was? Nein, ist es nicht! Warum denkst du denn so etwas?“ Mit einem traurigen Lächeln, wandte sie sich ihm zu und erwiderte: „Ich habe Taichi so unglücklich gemacht, weil ich gestorben bin.“ „Oh Hika. Aber das ist doch nicht deine Schuld. Bei mir war es doch auch ein Unfall. Ich bin mir sicher, wenn sie rausgefunden haben, was bei dir die Ursache war…“, sagte Takeru, doch in diesem Moment sprang Hikari von der Bank, auf der sie saßen, auf. Als sie nichts sagte, tat es ihr der Blonde gleich und stellte sich neben sie. „Bitte, Keru. Lass es einfach.“, flüsterte sie mit gesenktem Kopf. Er versuchte, sie dazu zu bringen, ihn anzusehen. Doch als sie nicht reagierte, stellte er sich ihr direkt gegenüber, so dicht, wie es ging. „Wenn du weinen möchtest, kannst du das machen. Wenn du reden möchtest, höre ich dir zu. Ich bin für dich da, egal, was du brauchst.“, sagte er. Hikari sagte nichts. Noch immer hielt sie ihren Kopf gesenkt, doch nach einer Weile, lehnte sie ihre Stirn gegen seine Brust. „Ich spüre es nicht.“, murmelte sie irgendwann. Takeru wusste genau, was sie meinte. Als sie zu ihm aufsah, erkannte er die Tränen, die sich in ihren Augen gesammelt hatten. „Ich spüre deine Berührung nicht. Schon als ich im Diner meine Hand auf deine gelegt habe, da habe ich es bemerkt. Darum umarmst du mich auch nicht, habe ich recht?“, fragte Hikari und als sie den gequälten Ausdruck auf seinem Gesicht sah, gab ihr das die Bestätigung, dass sie mit ihrer Vermutung richtig lag. Eine Träne löste sich und lief ihre Wange hinab. „Ich war so froh. Es war egoistisch von mir, aber ich war so froh, dass du hier bei mir bist. Aber was ist das für eine Welt, in der wir unsere Familie und Freunde sehen, aber ihnen nicht bei ihrem Kummer helfen können? In der wir beide zusammen sein, uns aber nicht berühren können?“ Um ihre Worte zu untermalen, streckte sie ihre Hand aus und legte sie auf seine Brust. „Hika…“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe wirklich gedacht, dass mein Leid vorbei sei. Aber das ist noch viel schlimmer, als zu leben.“, stellte sie fest und wieder legte sich ein trauriges Lächeln auf ihre Lippen. Ihre Worte ließen ihn erschrocken zusammenfahren. „Wie meinst du das?“, fragte Takeru. „Sie meint die Umstände, die sie in den Tod geführt haben.“, erklang Pierres Stimme, der plötzlich, wie aus dem Nichts, zusammen mit Eve, hinter Hikari auftauchte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)