Wo die Liebe hinfällt von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 11: Kapitel 10 ---------------------- Fünf Monate später “Es ist echt schön geworden. Das hast du gut gemacht, Elsa.” Mario taucht neben seiner Ex-Freundin auf und lächelt diese an. Mit roten Wangen winkt sie ab. “Ich habe doch gar nicht wirklich etwas gemacht.” “Soviel ich weiß, hast du deinen Bruder und deine Schwägerin doch tatkräftig unterstützt, aber gut, als angehende Eventmanagerin bist du da ja auch die richtige Ansprechpartnerin und die perfekte Wahl als Trauzeugin.” “Oh Mario. Bedeutet wohl übrigens, dass dein Job als Trauzeuge nur ein Freundschaftsgefallen ist.” Ein Lachen entkommt Elsa und sie stößt ihm sanft ihren Ellenbogen in die Seite. “Sei nicht gemein, freu dich einfach über das Lob.” Mario greift nach ihrem Ellenbogen und drückt diesen sanft, entlockt ihr ein Schmunzeln. “Hab ich dir eigentlich schon gesagt, dass du heute sehr gut aussiehst? Natürlich, die Braut kannst du nicht schlagen, aber du bist nahe dran.” “Danke dir. Du siehst auch sehr gut aus, Mario, der Anzug steht dir.” Mit beiden Händen greift Elsa nach der Krawatte ihres Ex-Freundes und richtet diese. Noch während sie das tut, erscheint jemand neben ihnen. “Elsa, Mario! Das ist aber eine Freude, euch beide hier zu sehen. Mädchen, du siehst so hübsch aus, nicht wahr junger Mann?” Ein Augenzwinkern wird an Mario gerichtet, während Elsa ein Lachen unterdrückt. “Großtante Eriko.” “Das habe ich ihr tatsächlich gerade gesagt. Elsa ist heute wirklich sehr hübsch”, stimmt Mario der älteren Frau zu, die eine Schwester von Elsas Oma ist. “Aber”, schon nimmt diese Elsas Hand in ihre und hebt sie nach oben, “ich sehe hier immer noch keinen Ring, junger Mann.” Ihr Blick richtet sich durch die dicken Brillengläser hindurch auf Mario, während sie Elsas Hand wieder aus ihrer entlässt. “Jetzt ist sogar schon ihr Bruder verheiratet, der zudem jünger ist, als sie. Du musst Elsa endlich zu einer ehrbaren Frau machen, jünger wird sie schließlich auch nicht. Mach ihr auch endlich einen Heiratsantrag und dann heiratet bald.” Mit großen Augen starren Elsa und Mario die Großtante an, während sie nicht so ganz wissen, was sie darauf sagen sollen. Doch die Rettung eilt in Gestalt eines großen, sportlichen und gutaussehenden Mannes auf sie zu. Neben Elsa bleibt er stehen, legt einen Arm um sie und zieht sie an sich, um sie anschließend direkt vor ihrer Großtante zu küssen. Dieser steht vor Überraschung der Mund auf, die Augen sind weit aufgerissen. “Großtante Eriko”, kaum dass Viktor den Kuss gelöst hat, wendet sich Elsa dieser zu, wirkt dabei peinlich berührt, “das ist mein Freund Viktor.” “Guten Tag, es ist schön, sie kennenzulernen.” Viktor neigt respektvoll seinen Kopf vor der älteren Frau. “Das … also …”, bringt sie stotternd hervor. “Mario und ich”, Elsa wirft einen kurzen Blick zu ihrem Ex-Freund, dem sie ansieht, dass er sich wirklich zusammenreißt, das erkennt sie an seinen aufeinander gepressten Lippen, “wir sind schon eine lange Zeit kein Paar mehr.” “Aber …” Ungläubig huscht der Blick zu Mario. “Ich dachte, da er da ist … und ihr beide gerade eben … ihr saht so vertraut aus und …” “Mario ist Gregors bester Freund, daran hat sich durch unsere Trennung nichts geändert, Großtante Eriko, zudem sind er und ich Freunde geblieben, wir verstehen uns sehr gut. Er hat, ebenso wie ich, inzwischen jemand anderen, eine bezaubernde Frau an seiner Seite und wir sind beide sehr glücklich, das darfst du uns glauben.” “O-okay.” Immer noch huscht der Blick der älteren Frau zwischen ihnen drei hin und her, ehe sie nickt. “Gut, das … freut mich. Dann mache ich mal auf den Weg zu meinem Platz.” Und noch ehe jemand etwas erwähnen kann, dreht sie sich herum und läuft schnell davon. Kaum dass sie außer Reichweite ist, bricht Mario in lautes Gelächter aus und auch Elsa kann sich ein Kichern nicht verkneifen. Nur Viktor hebt seine Augenbrauen. “Also, wenn ich deine Aussage richtig verstanden habe, dann hast du, ebenso wie Mario, eine bezaubernde Frau an deiner Seite?” Seine Aufmerksamkeit ist auf Elsa gerichtet. “Hast du dich schon mal von hinten gesehen, Viktor? Mit den langen Haaren gehst du auf jeden Fall als Frau durch!”, antwortet allerdings Mario an Elsas statt, die daraufhin prustet. Als sie Viktors Blick sieht, schüttelt sie schnell ihren Kopf. “Keine Sorge mein Schatz, du bist der ähm … männlichste Mann, den ich je gesehen habe, da machen auch die langen Haare nichts.” Sie versucht ernst zu bleiben, schafft es aber nicht, als Mario noch lauter lacht. “Ihr seid unmöglich”, seufzt der Älteste von ihnen, ehe er Elsa ansieht. “Schatz, wir sollen langsam alle an unsere Plätze sitzen.” “Na dann machen wir das doch”, stimmt Elsa zu, wendet sich jedoch noch schnell Mario zu, als Viktor losläuft. “Du bist auch sehr männlich, keine Sorge.” “Na ein Glück”, grinst dieser. “Ich kann euch hören! Los jetzt, auf eure Plätze.” “Natürlich sofort.” “Aye, Käpt´n!” Viktor sieht über seine Schulter und erkennt dort das Ex-Paar stehen, das ihm salutiert. Anstatt etwas zu entgegnen, verdreht er nur stöhnend seine Augen und läuft einfach los. Die werden schon von selbst kommen, er ist nicht ihr Aufpasser. ~~~ Es ist bereits spät, das Hauptprogramm ist vorbei. Reden wurden gehalten, Spiele gespielt und das Brautpaar gefeiert. Conny und Gregor sind auf der Tanzfläche, umgeben von ihren Freunden und Familienmitgliedern, die ebenfalls tanzen. “Hey, ganz allein hier?” Elsa stellt ihr Glas auf den Tisch, zieht den Stuhl neben dem zurück, auf dem Mario sitzt und setzt sich ebenfalls. Der Angesprochene hat vor sich ein Glas stehen und sein Blick ist auf die Tanzfläche gerichtet, wo seine Freundin gerade mit ein paar anderen Frauen zusammen tanzt. “Ich habe eine Pause gebraucht”, erklärt er und schiebt ihr die auf dem Tisch stehende Weinflasche zu. Elsa ergreift diese und schenkt sich ein, ehe sie einen Schluck nimmt. “Du und eine Pause? Du hast doch Ausdauer, bist du nicht angeblich ein ziemlich guter Fußballspieler?” Auf diese provokante Aussage grinst Mario und nimmt einen Schluck aus seinem eigenen Glas. “Ach, zwischen tanzen und Fußball spielen gibt es einen Unterschied. Und du weißt ja, ich tanze eigentlich nicht so wirklich gerne.” Nachdenklich dreht Elsa ihr Glas am Stiel vor sich auf dem Tisch hin und her, während ihr Blick vor sich auf die Tanzfläche gerichtet ist. “Du machst es aber. Für Suki.” Einen Augenblick herrscht Stille, dann nickt Mario. “Ja, das tue ich.” Seine Fingerspitzen tippen auf das Tischtuch. “Hmm, findest du es auch seltsam, dass es auch unsere Hochzeit sein könnte? Vielleicht ist es doof, aber heute habe ich doch das ein oder andere Mal daran gedacht, gerade als deine Großtante vorher wieder damit begonnen hat …” “Ich auch.” Elsa beugt sich nach vorne. “Und trotzdem, ich bereue nichts. Wir beide sind glücklich, nicht wahr? Wenn auch nicht mehr miteinander.” “Du sagst es.” Mario lehnt sich wieder nach hinten, wirkt zufrieden. “Und ich bin froh, dass wir Freunde sind. Dich ganz zu verlieren wäre schrecklich gewesen, aber so ist es gut.” “Da kann ich dir nur zustimmen. Magst du mich jetzt, wo wir nicht mehr zusammen sind, eigentlich mehr als früher?” Nachdenklich sieht der neben ihr Sitzende sie an, ehe er entschieden den Kopf schüttelt. “Elsa, ich mag dich nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich mag dich einfach anders als früher, auf eine andere Art und Weise.” “Das hast du schön gesagt und triffst mal wieder den Nagel auf den Kopf.” Elsa hebt ihm ihr Glas entgegen, so dass er mit ihr anstoßen kann, was er auch tut. Im Gegensatz zu ihr trinkt er sein Glas leer, ehe er es auf den Tisch zurückstellt. “Genug Pause, ich mache mich jetzt mal wieder auf den Weg zu der schönsten Frau der Welt.” Er stockt, sieht zu Elsa. “Ist es für dich eigentlich seltsam, wenn ich das über Suki sage? Ich meine, das habe ich immerhin auch einmal zu dir gesagt.” Ein leises Lachen erklingt und ein Kopfschütteln. “Nein, ist es nicht. Es ist Suki, die jetzt diesen Platz an deiner Seite hat und es wäre seltsam, wenn du sie nicht so sehen würdest. Mario”, sie sieht ihn ernst an, legt ihre Hand auf seinen Unterarm, “halte sie fest. Sie ist ein wundervoller Mensch und sie passt perfekt zu dir. Ich bin froh, dass du sie gefunden hast. Auch, wenn es eigentlich ich bin, die dafür gesorgt hat, dass sie auf dich zugegangen bist.” “Egal wie, du solltest trotzdem nicht zu viel Alkohol zu dir nehmen, da machst du komische Dinge … und eine Freundin reicht mir, nicht, dass du mir noch mehr Frauen auf den Hals hetzt.” “Das werde ich natürlich nicht! Damals warst du Single, bist du heute nicht mehr, also mach dir keine Sorgen. Halte sie einfach nur fest.” “Das werde ich, versprochen.” Und damit steht Mario auf, um zu seiner Freundin auf der Tanzfläche zu gehen. “Hey, willst du das eigentlich nicht entgegnen?” Verwundert sieht er seine Ex-Freundin an. “Was meinst du?” “Dass ich Viktor nicht mehr gehen lassen soll …” Einen Augenblick sieht Mario Elsa nur an, dann lacht er laut schallend los und deutet mit seinem Finger auf sie. “Elsa, das sage ich nicht, das muss ich auch gar nicht. Den Kerl wirst du nie wieder los, egal was du auch tust. Seine Schwester hat deinen Bruder geheiratet, er ist jetzt sowieso ein Teil deiner Familie, ob du magst oder nicht. Wobei ich weiß, dass du das magst. Oh, und ich weiß, dass er dich glücklich macht, das ist das, was es wirklich gut macht und was zählt.” Ein Lächeln erscheint auf Elsas Zügen. “Das macht er mich wirklich.” “Ich weiß.” Und damit dreht sich Mario endgültig um und geht davon, während Elsa ihm mit ihrem Blick folgt. Ja, Viktor macht sie glücklich, sehr, auch wenn sie niemals damit gerechnet hätte, sich so schnell wieder zu verlieben und dann auch noch ausgerechnet in ihn … Noch dazu wieder einen Fußballer. Ein Seufzen entkommt ihr. Tja, vermutlich wird sie niemals davon wegkommen, schade um die Sonntagvormittage, die sie im Bett verbringen könnte. Und dann erscheint wieder ein Lächeln auf ihren Zügen, denn da kommt der Mann, der ihr Herz gestohlen hat. “Hallo hübsche Frau”, gibt er von sich, als er bei ihr ankommt und beugt sich zu ihr hinunter, um sie sanft zu küssen.” “Hallo du gutaussehender Mann”, erwidert sie, ebenso den Kuss. “Alles gut bei dir?”, fragt er und lässt sich auf den Stuhl fallen, auf dem bis vor ein paar Minuten noch Mario gesessen ist. “Ja, ist es. Ich habe mich gerade noch mit Mario unterhalten.” “Das habe ich gesehen. Und da er gegangen ist, dachte ich, leiste ich dir auch Gesellschaft.” Lächelnd sieht Elsa neben sich. “Ach ja?” “Natürlich. Okay, vielleicht war es auch ich, der unbedingt deine Gesellschaft genießen wollte.” “Also ich genieße deine Gesellschaft sehr gerne, daher bin ich froh, dass du hier bist.” Elsas Hand schließt sich um Viktors, der diese drückt, während er sanft lächelt. “Da sind wir dann schon zu zweit.” Ein paar Minuten sitzen sie schweigend nebeneinander, beobachten ihre Geschwister auf der Tanzfläche, Braut und Bräutigam. Die beiden wirken sehr glücklich und sie sind es sicherlich auch. “Mario und ich haben vorher kurz darüber geredet, dass das auch unsere Hochzeit hätte sein können”, gibt Elsa leise von sich und spürt sofort, wie sich seine Finger um ihre herum anspannen. “Großtante Eriko hat vorher gedacht, er und ich wären noch ein Paar und hat damit angefangen, dass er mir dringend einen Ring anstecken muss, um mich endlich zu einer ehrbaren Frau zu machen, da ich ja auch nicht jünger werde …” “Ja, ich habe gesehen, wie sie deine Hand begutachtet, da habe ich mir so etwas schon gedacht und bin deshalb zu euch gekommen.” Viktors Stimme ist sehr dunkel und ein leises Knurren klingt darin mit, die auf die Eifersucht hinweist, die bei Elsas Worten in ihm tobt, auch wenn es total unlogisch ist, er weiß doch, wie sie und ihr Ex-Freund zueinander stehen. “Sie hat auf jeden Fall sehr schockiert gewirkt.” Elsa kichert leise und auch Viktor muss kurz schmunzeln. “Aber … irgendwie hat es wohl etwas in uns beiden ausgelöst, in Mario und mir. Darüber haben wir geredet, wie wir uns fühlen. Und soll ich dir etwas sagen?” “Will ich es wirklich hören.” Ein leises Lachen entkommt Elsa, die seine Hand drückt. “Wir sind glücklich, so wie es ist. Ja, vielleicht hätten wir beide es sein können, die heute heiraten, aber wir wären nicht glücklich gewesen. Wir sind es jetzt. Er mit Suki und ich”, sie dreht ihren Kopf zu Viktor, der aufblickt, seine fast schwarzen Augen auf ihre richtet, “mit dir. Ich will niemand anderen an meiner Seite haben als dich.” Nun tritt das Lächeln auch auf seine Züge und in seine Augen. “Ich will auch niemand anderen als dich haben.” “Das ist gut.” Elsa sieht wieder nach vorne, während sich ihre Mundwinkel noch mehr heben. “Ich habe zu Mario gemeint, dass er Suki nicht mehr hergeben darf. Und er meinte”, das Grinsen wird breiter, “dass ich dich sowieso nicht mehr loswerde und dich für immer an der Backe habe.” Ihr Freund lacht schallend los. “Ja, ich würde sagen, er kennt mich.” Schon beugt er sich zu ihr, kommt ihr mit seinem Gesicht so nahe, dass sich ihre Lippen fast berühren. “Du wirst mich wirklich nicht mehr los.” Elsa schiebt ihre Hände in seine langen Haare, die schwarzen Haarsträhnen zwischen ihren Fingern. “Das will ich nicht, niemals”, erwidert sie und zieht ihn zu sich herunter, um ihn zu küssen und ihm durch diese Berührung klar zu machen, wie sehr sie ihn liebt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)