Mein Weg zu Dir von Khaleesi26 ================================================================================ Kapitel 24: Mimi ---------------- Minutenlang küssen wir uns einfach nur. Immer wieder. Lippen auf Lippen. Sein unruhiger Atem, der immer wieder meine Haut streift, vermischt sich mit meinem. Mir ist bewusst, dass ich es gerade unnötig in die Länge ziehe, mit Tai zu schlafen, aber … ich will einfach jede Sekunde, die ich mit ihm zusammen bin auskosten. Jede noch so kleine Berührung in mir aufsaugen und sie für immer in meinem Gedächtnis einschließen. So nah wie jetzt war ich ihm noch nie. Es fühlt sich einfach viel zu unglaublich an, um es zu beschleunigen. Auch wenn ich die Hitze in meinem Inneren kaum noch unter Kontrolle halten kann. Nach endlosen langen Küssen, lösen wir uns schließlich voneinander. Tai streicht mir mit der Hand über die Wange und gräbt seine Finger in mein offenes Haar, während ich immer noch über ihm beuge. Er schenkt mir ein verliebtes Lächeln und ich kann sofort die unendliche Zuneigung erkennen, die in seinem Blick liegt, als er mir in die Augen sieht. Mein Herz beginnt auf der Stelle zu rasen und mein Magen zu kribbeln. Hätte ich gewusste, dass es sich so anfühlen kann, ihn offen und aufrichtig zu lieben, hätte ich eher meine verdammte Klappe aufgemacht und nicht Jahre damit verbracht, ihn heimlich anzuschmachten. »Habe ich dir heute schon gesagt, dass ich unfassbar in dich verliebt bin?«, flüstert Tai und kann seinen Blick kaum von mir abwenden. Ich grinse nur und nicke. »Du darfst es trotzdem gerne wiederholen. Nur, damit ich sichergehen kann, dass das hier kein Traum ist.« Tais warmherziges Lächeln trifft mich erneut, bringen meine Wangen zum Glühen und mein Herz zum Rasen. Ich spüre, wie aufgeregt ich bin, weil es sich gerade wirklich so anfühlt, als würde ein Traum wahr werden. »Ich liebe dich, Mimi. Du ahnst gar nicht, wie sehr.« Keine Sekunde später erwidere ich sein Geständnis mit einem Kuss, weil ich außer Stande bin, noch irgendetwas zu sagen. Ich muss ihn einfach so dicht bei mir spüren, wie es nur geht. Unsere Münder prallen erneut aufeinander, genauso wie unsere Gefühle, die ich sich geradezu überschlagen. Seine Hand krallt sich tiefer in mein Haar, drückt meinen Hinterkopf noch dichter zu sich heran, während seine andere Hand auf meinem Rücken landet. Mit einem Ruck dreht er uns beide um und ich liege wieder unter ihm. Tai verschwendet keine Zeit und presst sich zwischen meine Beine und somit noch enger an mich. Er ist genauso erregt wie ich und die Tatsache, dass er mich so sehr will, macht mich ganz verrückt. Seine Finger gleiten über meinen Körper, als würde er ihm gehören. Und ja, ich gehöre ihm allein. Meine Haut prickelt vor Aufregung bei dem Gedanken daran, dass er mich besitzt. Dass ich sein bin und er mein. In diesem Moment gibt es nur uns beide. Es gibt niemanden mehr, der zwischen uns steht. Keine Probleme, keine Schatten der Vergangenheit, niemanden sonst da draußen, der unser Glück trüben könnte. Gerade jetzt könnte er alles mit mir anstellen. Ich würde mich ihm voll und ganz hingeben. Ich zerfließe unter seinen Küssen wie Eis in der Sonne. Seine Zunge teilt meine Lippen und wir versinken noch tiefer in diesen leidenschaftlichen Kuss, der die Hitze in meinem Unterleib nur noch weiter anfacht. Unsere Zungen spielen miteinander, während seine Hand zum ersten Mal meinen Körper erforscht. Langsam. Stück für Stück. Zentimeter für Zentimeter. Er lässt sich Zeit und ich genieße es. Es ist die süßeste Qual der Welt. Aber als seine Hand weiter nach unten in mein Höschen gleitet, einen Augenblick dort still verweilt und dann doch anfängt sich kreisend zu bewegen, ziehe ich scharf die Luft ein, nur um sie im nächsten Moment mit einem genüsslichen Stöhnen wieder auszuatmen. Ich spüre Tais Grinsen auf mir ruhen, trotzdem schließe ich die Augen, weil ich jede noch so kleine Berührung voll und ganz auskosten will. Plötzlich hält er inne und hört auf, mich zu streicheln und ich will mich schon beschweren, aber als ich den Kopf hebe, sehe ich nur, wie Tais Fingerspitzen unter den Bund meines Slips fahren und ihn mir langsam von den Beinen streifen. Danach richtet er sich auf und zieht sich sein Shirt über den Kopf. Ich gestatte es mir, ihn einen Moment zu lange anzustarren, seinen durchtrainierten Körper zu bestaunen und die Konturen seiner Bauchmuskeln mit meinen Augen nachzufahren. Tai entgeht nicht, wie zügellos ich ihn ansehe und ein schiefes Grinsen legt sich auf seine Lippen. Ohne etwas zu sagen, zupft er nun an meinem Shirt und befreit mich davon. Seine Lippen finden sofort meine Brustwarze und ich seufze genüsslich auf, als er daran saugt. Sein Mund wandert weiter hinab, übersät meinen Körper mit zarten Küssen. Ich schlucke schwer, als er kurz darauf meine Beine auseinanderdrückt und seinen Kopf genau dazwischen platziert. Fragend sieht er zu mir auf, als müsste er erst mein Einverständnis einholen. Dabei warte ich schon so, so lange auf diesen Moment … Ich gebe ihm keine Antwort auf seine stumme Frage, stattdessen kralle ich die Finger in sein Haar und drücke ihn nach unten, weil ich ihn genau dort spüren möchte. Tai zögert keine Sekunde, sondern fängt sofort an, mich mit seiner Zunge um den Verstand zu lecken. Diese kreisenden Bewegungen treiben mich jetzt schon fast in den Wahnsinn, doch als er auch noch zwei Finger in mich gleiten lässt, lasse ich den Kopf in den Nacken sinken und stöhne lustvoll auf. Gott! Wenn er so weiter macht, komme ich sofort. Meine Finger krallen sich noch fester in sein Haar, zeigen ihm, wie ich es gern hab. Obwohl das gar nicht nötig ist, denn es fühlt sich jetzt bereits so an, als wüsste Tai genau, welche Knöpfe er bei mir drücken muss. Wieder einmal wird mir klar - niemand kennt mich so gut wie er! Seine Bewegungen werden schneller, seine Zunge und das Saugen an meiner Klitoris bringt mich um den Verstand. Ich spüre die Hitze, die sich immer weiter in mir ausbreitet und schiebe verlangend mein Becken in seine Richtung. Ich will ihn noch tiefer in mir spüren. Meine Muskeln beginnen sich anzuspannen und ich muss mich mit einem Arm nach hinten abstützen, während Tai nicht daran denkt aufzuhören. Ich schließe die Augen und lasse mich von diesem Gefühl treiben, was so unfassbar gut ist - bis ich nicht mehr kann und innerlich explodiere. Mein Innerstes zieht sich genüsslich um seine Finger zusammen und ich komme so heftig, dass ich seinen Namen hinausstöhne. Ich lasse mich zurück auf die Matratze fallen, versuche meinen Atem und mein Bewusstsein wiederzufinden. Doch während das Beben meines Körpers noch nachklingt, höre ich bereits, wie eine Verpackung unsanft aufgerissen wird und nur ein paar Sekunden später spüre ich einen starken Druck. Tai gleitet mit einem einzigen Stoß in mich und füllt mich komplett aus. Ich bin so überrascht von diesem unerwarteten Gefühl, dass ich die Augen aufreiße. Er verweilt einen Moment in dieser Position, beugt sich zu mir hinab und lächelt mich an, während seine Finger zärtlich über meine Wange streicheln. »Genauso will ich uns«, flüstert Tai mir zu. »Miteinander vereint. Es fühlt sich so gut an, in dir zu sein.« Ich schenke ihm ebenfalls ein Lächeln, küsse ihn, fahre mit den Fingerspitzen sanft seinen Rücken hinab, nur um sie dann ohne Vorwarnung in seinen Po zu krallen. Gleichzeitig presse ich ihm meine Hüfte entgegen, sodass er noch tiefer in mich sinkt, wenn das überhaupt noch möglich ist. Ein tiefer, lustvoller Laut verlässt seine Kehle. Kurz darauf vergräbt er sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Erst küsst er mich, dann kratzen seine Zähne an meiner Haut und er beißt zärtlich zu, genau in dem Moment, als er anfängt, sich in mir zu bewegen. Dabei muss ich so heftig aufstöhnen, dass ich mich kurz frage, ob die Nachbarn auch was davon haben werden. Aber was soll ich machen? Tai hat schließlich gesagt, ich soll mich nicht zurückhalten und ganz ehrlich … das Gefühl, wie er sich in mir bewegt ist unglaublich. Unser Rhythmus passt sich schnell aneinander an und es ist, als hätten wir nie was anderes getan. Ich habe schon vor Tai mit Männern geschlafen, aber nie hat es sich so angefühlt, als wären wir wirklich eins. Bei Tai ist das anders. Bei Tai ist alles anders. Unsere hitzigen Körper reiben aneinander, unser Atem geht schnell und schon nach kurzer Zeit spüre ich, wie sich das Feuer zum zweiten Mal in mir ausbreitet, bereit zu explodieren. Als ich erneut aufstöhne, hebt Tai den Kopf und unsere Blicke treffen sich. »Schau mir diesmal in die Augen«, wispert er schwer atmend, während er sich weiter in mir bewegt. »Ich will sehen, wie du kommst.« Das ist eine neue Erfahrung, auch für mich. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich noch nie einem Typen dabei direkt in die Augen gesehen, wenn ich gekommen bin. Trotzdem macht es mir nichts aus, seiner Bitte nachzukommen, denn es macht mich unglaublich an gleich zu sehen, wie auch er seinen Höhepunkt mit mir erreicht. Ich tue, was er von mir verlangt und wende den Blick nicht ab. Auch nicht, als das Kribbeln immer unnachgiebiger wird und Tais Stöße immer heftiger, immer drängender werden. Auch er hält meinem Blick stand, bis er sich auf die Unterlippe beißt, als müsste er es zurückhalten, und dann doch ein lustvoll gequältes »Fuck!« aus ihm herausbricht. Er stößt noch ein mal hart in mich, während sich auch mein Innerstes erneut zusammenzieht und ich noch stärker komme als zuvor. Diesmal ist mein Stöhnen so laut, dass ich mir zu einhundert Prozent sicher bin, dass der Schrei gerade durch sämtliche Wände geht. Tai erstickt meinen Laut mit einem Kuss und umfasst mein Gesicht dabei mit beiden Händen. Auch aus seiner Kehle dringt ein erlösendes Knurren. Wir küssen uns noch lange, wollen noch nicht voneinander ablassen. Sein Körper liegt schwer auf meinem, aber ich liebe dieses Gefühl. »Können wir das ab jetzt immer machen?«, seufze ich mehr als befriedigt, als unsere Küsse immer sanfter werden. »Was denn?«, grinst Tai an meinen Lippen, da er die Antwort bereits kennt. »Sex haben?« Ich nicke eifrig, wie ein kleines Kind, dass sich auf den nächsten Kindergartentag freut, woraufhin Tai ein Lachen entfährt. »Du kannst dich gerne morgen krankmelden. Dann verbringen wir den ganzen Tag im Bett und ich bringe dich immer und immer wieder dazu, meinen Namen zu stöhnen.« Ich beiße mir auf die Unterlippe, als er meinen Hals mit zarten Küssen übersät. »Ist dir nicht entgangen, was?« Tai hebt den Kopf und grinst mich vielsagend an. »Wie hätte mir das entgehen können? Du warst nicht zu überhören.« Ich hebe den Arm und beiße mir in den Handrücken. »Scheiße, meinst du, uns hat jemand gehört?« »Würde mich wundern, wenn nicht«, zuckt Tai nur mit den Schultern. »Jetzt weiß meine alte Nachbarin wenigstens endlich, wie ich mit Vornamen heiße.« Wir müssen beide lachen, als Tai sich schließlich aus mir zurück zieht und sich von mir runter rollt. Er hinterlässt ein Gefühl der Leere und ich weiß nicht, ob mir das gefällt. Doch im nächsten Moment zieht er mich an seine Brust und legt beide Arme um mich. Seine Muskeln spannen sich an, als müsste er mich festhalten. Als würde ich ihm je wieder davon laufen. Ich war vorher schon in Tai verliebt, aber jetzt … jetzt bin ich ihm restlos verfallen, so viel steht fest. »Ich weiß nicht, wie ich das ausgehalten habe«, höre ich Tai sagen, während er seine Nase in mein Haar drückt und meinen Duft in sich aufnimmt. »Was meinst du?« »So oft neben dir zu liegen und dich nicht zu berühren. Dich nicht so zu halten wie jetzt. Oder … nicht über dich herzufallen.« Mein Lachen vibriert an seiner Brust. »Doch, wirklich«, sagt er ebenfalls lachend. »Hast du eine Ahnung, wie oft ich neben dir lag und ziemlich geil war?« »Bist du deshalb immer vor dem Schlafengehen noch mal duschen gegangen?«, kichere ich und kann nicht fassen, dass er mir das ausgerechnet jetzt gesteht. »Das fällt dir aber früh auf«, verhöhnt er mich, dabei hatte ich wirklich keine Ahnung. »Also, hätte ich das gewusst, hätte ich es mir sparen können, es mir permanent selbst zu besorgen, während du unter der Dusche warst.« Tai reißt sich von mir los und die Augen auf. »Du hast was? Oh, Scheiße! Mimi, du machst mich fertig.« Ich hätte ihn gerne noch etwas länger so gesehen, aber ich kann einfach nicht anders und muss laut loslachen, was mich sogleich verrät. »Das war ein Witz!« Tai klappt der Mund auf, ehe er seine Augen zu zwei schmalen Schlitzen verengt. »Oh, aha … naja, dann jedenfalls … danke, für’s Kopfkino. Das werde ich so schnell nicht mehr los.« Ich gebe ihm einen Klaps gegen die Stirn. »Gern geschehen.« Dann kuschle ich mich wieder an ihn und seufze innerlich erleichtert auf. Dass wir immer noch so zwanglos miteinander umgehen können, erleichtert mich. Es hätte gut sein können, dass es nach dem Sex irgendwie verkrampft gewesen wäre. Aber nicht bei Tai und mir. Wir sind, trotz, dass wir uns nun unsere Gefühle gestanden haben, immer noch die besten Freunde - nur eben ab jetzt mit einem kleinen Bonus. Tai fährt mir mit den Fingern durch die Haare und ich spüre, wie die Müdigkeit mich allmählich überkommt. »Ich bin froh, dass du bei mir bist«, höre ich Tai’s leise Stimme, ehe er eine Decke über uns beide zieht und ich ergeben meine Augen schließe. »Und ich bin froh, dass du uns gewählt hast«, sage ich und spüre Tais Grinsen in meinem Haar. »Ich würde uns immer wieder wählen …« Am Morgen wache ich in Tais Armen auf. Er hat mich die ganze Nacht über festgehalten, als hätte er Angst, ich könnte jeden Moment verschwinden. Ich drehe mich zu ihm und schaue ihm beim Schlafen zu. Was für ein Gefühl … Ein äußerst glückliches Lächeln legt sich auf mein Gesicht und mein Herz pocht ganz aufgeregt, als ich an gestern zurück denke. Ich kann immer noch nicht fassen, dass er mir seine Liebe gestanden hat. Das hat mich echt umgehauen. All die Jahre war ich heimlich in ihn verliebt und plötzlich ist er derjenige, der den ersten Schritt macht. Offengestanden hätte ich mit allem gerechnet, nur nicht damit. Die Beziehung zu Sora ist noch nicht all zu lange her und inzwischen frage ich mich, warum er überhaupt mit ihr zusammen war, wenn er doch eigentlich mich wollte? Aber das spielt keine Rolle mehr, oder? Wir sind jetzt zusammen. Wir sind glücklich. Ich könnte mir nicht mehr wünschen. Außer, dass er im Schlaf meinen Namen murmelt … denn genau das tut er gerade. »Mimi«, säuselt er leise. Er scheint einen Traum zu haben. »Mimi, Mimi, Mimi«, kommt ihm immer wieder über die Lippen, woraufhin mir die Röte ins Gesicht schießt. Was er wohl gerade träumt? »Mimi«, sagt er wieder. »Mimi … bring doch bitte den Müll runter, ja?« Wie bitte? Schockiert und mit offenem Mund starre ich ihn an, während Tai bereits zu glucksen beginnt. »Oh man, du Vollidiot!«, schimpfe ich wild auf ihn ein, als ich merke, dass dieser Mistkerl die ganze Zeit schon wach war und nur so getan hat, als würde er schlafen. Tai rollt sich auf den Rücken und lacht herzhaft. »Dein Gesicht eben war wirklich unbezahlbar. Das hast du nun davon, mich einfach beim Schlafen zu beobachten.« »Du bist echt fies«, erwidere ich angesäuert und springe aus dem Bett, doch ehe ich richtig stehe, schnappt Tai sich mein Handgelenk und zieht mich zurück in die Kissen. »Ich nehme dich doch nur auf den Arm«, meint er immer noch deutlich belustigt. Ich grinse ihn an. »Ja, das kannst du am besten.« Seine Lippen landen auf meinen und urplötzlich weiß ich wieder, warum ich diesen Kerl abgöttisch liebe. Offengestanden hatte ich erst ein wenig Bedenken, was dieses Liebesgeständnis und diese neue Beziehung mit unserer Freundschaft machen würde. Aber jetzt weiß ich, dass sich absolut nichts verändert hat zwischen uns. »Möchtest du frühstücken?«, schlägt Tai vor, doch ich schüttle den Kopf. »Bedauerlicherweise bin ich eh schon spät dran, weil ich vergessen habe, mir den Wecker zu stellen.« Ich werfe einen Blick auf die Uhr. In einer Stunde beginnt meine Schicht. »Ich bin immer noch für die Idee mit dem Krankmelden«, entgegnet Tai hoffnungsvoll, als wäre das wirklich eine Option. Dann schmeißt er sich auf mich und hält meine Arme über dem Kopf fest. »Oder du sagst, irgend so ein Verrückter hat dich entführt und hält dich jetzt als seine Sexsklavin gefangen. Du kommst in ungefähr zwei Wochen erst zurück.« Ich kichere. »Deine Geschichte hat ein paar Lücken, findest du nicht?« Tai zuckt nur mit den Schultern. »Ach, wen juckt's?« Dann küsst er mich erneut, diesmal intensiver, verheißungsvoller. Ehe ich realisiere, was mit mir geschieht, schiebt er auch schon eine Hand zwischen meine Beine, was mich lustvoll aufseufzen lässt. Oh, Gott. Ich wünschte, wir könnten weiter gehen. Aber wenn ich jetzt nicht gehe, weiß ich genau, dass ich es nicht rechtzeitig zu meiner Schicht schaffe und das würde definitiv eine Abmahnung hinter sich herziehen, weshalb ich ihn unsanft von mir runter schubse. »Hey!«, beschwert sich Tai sofort, als ich auch schon aufspringe und mich anziehe. Ich bin wirklich schon verdammt spät dran. »Du solltest eine kalte Dusche nehmen. Damit hast du doch Erfahrung«, grinse ich nur diabolisch bei seinem Anblick, doch Tai verdreht nur die Augen. »Du kannst so was von gemein sein.« Ich strecke ihm die Zunge raus, während ich den letzten Knopf meiner Jeans schließe und zur Tür gehe. Als ich sie öffne, sehe ich, wie Matt in der Küche steht und sich Frühstück zubereitet. Kurz huscht ein Ausdruck von Überraschung über sein Gesicht, was sich jedoch schnell wieder legt. Ich glaube sogar, für den Bruchteil einer Sekunde ein freches Grinsen auf seinen Lippen gesehen zu haben, aber ich kann mich auch täuschen. Er wendet sich von mir ab und schneidet weiter sein Gemüse, während ich viel zu verkrampft im Türrahmen stehe. Verdammt. Durch die Turtelei mit Tai habe ich völlig vergessen, dass er ja auch hier wohnt. »Guten … guten Morgen«, krächze ich mit rauer Stimme. »Guten Morgen ihr beiden«, antwortet Matt deutlich cooler, als ich merke, dass Tai, der sich inzwischen eine Jogginghose angezogen hat, hinter mir steht. »Guten Morgen, machst du mir was mit?«, fragt Tai seinen Freund, der jedoch nur zischt. »Mach es dir selbst. Oder, ach nein. Das hast du ja jetzt nicht mehr nötig.« Ein eindeutiger Blick in unsere Richtung und ich werde knallrot. Oh Gott. War er letzte Nacht etwa zu Hause und hat uns gehört? Falls er nebenan in seinem Zimmer war, dann hat er definitiv in der ersten Reihe gesessen. Hilfe! Schnell schüttle ich den Kopf, um die Vorstellung von Matt zu vertreiben, der in seinem Bett liegt und uns beim Sex belauscht hat. Äh … Zeit zu gehen! Tai beginnt Matt zu beschimpfen, während ich schon das Weite suche. Schnell ziehe ich mir meine Schuhe im Flur an und öffne die Tür. »Mimi, warte.« Tai kommt auf mich zugestürmt und nimmt mich in die Arme. »Sehen wir uns heute Abend?« Ich nicke hoffnungsvoll. »Natürlich. Ich komme dann gegen Sieben bei dir vorbei?« Das Piepen seines Handys lenkt ihn ab. Er zieht es aus der Tasche seiner Jogginghose und wirft einen fragenden Blick darauf. Seine Augen huschen über das Display und seine Miene verfinstert sich. Was ist denn nun los? »Oder möchtest du lieber zu mir kommen? Wir könnten auch was essen gehen.« Keine Antwort. Warum ist er plötzlich so ernst? Ich wedle mit der Hand vor seiner Nase rum. »Hallo? Erde an Tai? Jemand zu Hause?« Tai erwacht aus seiner Schockstarre und sieht mich für einen Moment so an, als wäre ich gar nicht wirklich da. Das macht mir ein wenig Angst, was ich mir allerdings nicht anmerken lasse. Stattdessen grinse ich unsicher. »Was ist denn los?« »Nichts.« Er schüttelt den Kopf. Skeptisch ziehe ich eine Augenbraue in die Höhe. »Also, sehen wir uns heute Abend?«, fragt er noch ein mal. Verständnislos sehe ich ihn an. »Das hast du eben schon mal gefragt.« Was ist denn das plötzlich für eine Show? Ich komme mir vor, wie im falschen Film. »Richtig«, nickt Tai. »Dann treffen wir uns bei dir. Gegen sieben?« Ich nicke wortlos und bin völlig verwirrt. Als ich gehe, beschleicht mich ein merkwürdiges Gefühl und ich drehe mich noch mal zu ihm um. Er will gerade wieder reingehen. »Tai?« »Ja?« Fragend und irgendwie vollkommen durcheinander sieht er mich an. »Ich liebe dich.« »Ich liebe dich auch«, antwortet er. Die Worte kommen ihm viel zu schnell über die Lippen, was nicht dazu beiträgt, mich zu beruhigen. Irgendetwas ist hier faul. Ich weiß nur noch nicht was. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)