Unerwartet von Centranthusalba ================================================================================ Kapitel 3: Zwei (unzensiert) ---------------------------- Kisho spürt Viktors Körper unter sich zucken und sich winden, doch sein Mund weicht keinen Millimeter zurück, obwohl er es könnte. Trotz des schweren Kopfes, den er dem Rum zu verdanken hat, ist seine Aufmerksamkeit zum Zerreißen gespannt. Stößt er ihn von sich weg? Holt er aus, um gleich zuzuschlagen? Entgegen aller Erwartungen tut Viktor keines von beidem. Nur seine Hände wandern ziellos über Kishos Oberkörper, drücken mal dagegen, mal ziehen sie ihn wieder zu sich heran. Konnte es tatsächlich sein, dass er es mochte? Vorsichtig wagt Kisho den nächsten Schritt und dringt mit seiner Zunge suchend in Viktors Mundhöhle vor. „Mhhhh mh mh“ Viktors Körper spannt sich plötzlich unangenehm an. „Das tut weh!“ Erschrocken lässt Kisho von ihm ab. „Was?!“ Zwischen schweren Lidern hervor deutet Viktor auf den Fußboden unter sich. „Das ist hart“, mault er. Kisho starrt ihn an. Wie? Einfach nur unbequem? Kein Kommentar zu den Küssen, zu den suchenden Händen, zur unverschämten Zunge? „Das können wir ändern.“ Mit einem Ruck erhebt er sich und zieht Viktor auf die wackeligen Füße. Sein Kopf fällt dabei in Kishos Halsbeuge, wo er sofort anfängt an der zarten Haut zu saugen. Kisho unterdrückt ein Stöhnen. Gott, wo würde das enden? Gemeinsam taumeln sie zur Schlafzimmertür. Kisho muss sich nicht orientieren. Er kennt diese Art von Apartments. Es gibt sie mit identischem Grundriss überall in Japan. Kennt man eines, kennt man alle. Ohne weitere Gegenwehr lässt Viktor sich auf sein Bett bugsieren. Kishos Herz klopft bis zum Hals. Sein Blick verschwimmt mehr und mehr. Er sieht nur noch den begehrten Körper unter sich liegen. Viktors schwarze Haare haben sich wild um seinen Kopf herum auf dem Laken verteilt. Das bereits offene Hemd gibt den Blick frei auf seine makellose weiße Haut, die sich über seine Bauchmuskeln spannt. Der tätowierte Drache lugt vorwitzig unter dem Hemdkragen hervor. Der Gürtel seiner Jeans wogt unter den leicht kreisenden Bewegungen seiner Hüften. Mit glasigen Augen blickt er Kisho abwartend an. Der Anblick jagt einen Schlag durch seine Eingeweide. Gott! Wie sollte er sich da zurückhalten? Gierig greift er nach dem Gürtel. „Na komm, Drache!“ Er hört Viktors atemloses Stöhnen, als er wieder und wieder seine freigelegte Brust und den muskulösen Bauch mit seiner Zunge erforscht. Seine Hände durchkämmen immer wieder fahrig Kishos Haare und drücken seinen Kopf in vernachlässigte Richtungen. Als er abermals vor seinem Gesicht auftaucht, um sich einen Verstand raubenden Zungenkuss abzuholen, schiebt Viktor seine Hände unter sein T-Shirt und zieht es ihm mit einem entschlossenen Ruck über den Kopf. „Fair Play“, murmelt er. Kisho grinst und schaut an seinem Körper hinab, bis zu der geöffneten Jeans unter der eine prall gefüllte Boxershorts hervorlugt. „Du hast trotzdem noch Vorsprung“ Die Feststellung bringt plötzlich Leben in Viktor. Knurrend setzt er sich auf, wirft Kisho auf die andere Bettseite, strampelt die eigene Jeans von den Beinen und stürzt sich auf den anderen. So schnell hatte Kisho noch nie seine Hose verloren. Als Viktor sich zurück über den nun fast nackten Mann beugt, bleibt sein Blick zögerlich an der knappen Shorts hängen. Kisho grinst herausfordernd: „Traust du dich?“ Viktors Augen funkeln. „Wird ja nichts sein, was ich nicht kennen würde“, schnaubt er, greift nach dem Bund und zieht ihn ruckartig herunter. Mit angehaltenem Atem beobachtet Kisho jede seiner Regungen. Er ist sich hundert prozentig sicher, dass Viktor so etwas noch nie mit einem Mann gemacht hat. Wie würde er reagieren? Und tatsächlich erscheint nach dem ersten Erstaunen so etwas wie Ratlosigkeit in seinen Augen. Doch Kisho hat jetzt keine Zeit mehr für weitere Verzögerungen. Wenn er ihn nicht bald zu spüren bekam, würde er noch wahnsinnig werden. Sanft aber bestimmt drückt er Viktor zurück aufs Laken. Dann entledigt er ihn dieser unnötigen Unterwäsche. „Fair play, oder?“ Trotz des Lächelns über die Anspielung zieht jetzt eine Spur Unsicherheit über Viktors Gesicht. Fast unmerklich spannt er die Schultern an. Kisho beugt sich zurück über sein Gesicht. „Keine Angst“, haucht er, „Für den Anfang ganz einfach.“ Ohne den Blick von seinem Gesicht zu nehmen, legt Kisho sich zwischen Viktors Beine. Er will keine Regung darauf verpassen. Vorsichtig tastend positioniert er ihre beiden Erektionen nebeneinander und drückt zusätzlich mit seinem Körpergewicht gegen seine Hüfte. Viktor keucht und schließt die Augen. Langsam und sich mit aller Macht zurückhaltend beginnt Kisho sich zu bewegen, reibt sich, stößt immer wieder gegen Viktors Penis. Dessen geschlossene Augen beginnen zu zucken, sein Mund öffnet sich und entlässt kehlige Laute. Offensichtlich hat er Vertrauen gefasst, dass ihm wirklich nicht mehr passieren würde, als das hier. Seine Gesichtszüge sind entspannt und seine Arme schieben sich ergeben über seinen Kopf. Kisho stöhnt. Allein der Anblick des genießenden Viktors könnte ihn zum Orgasmus bringen. Sicherheitshalber schließt auch er die Augen. Viktor ist noch nicht soweit. Um den Druck zu erhöhen, nimmt er eine Hand und umschließt beide Penisse fest. Sofort spürt er die ersten Tropfen auf Viktors Spitze. Ein letztes Mal redet er sich ein, warten zu müssen, da übermannt ihn Viktors Geruch und sein stoßweises Ausatmen. Er ergibt sich in den gemeinsamen Rhythmus ihrer Stöße, spürt Viktors finales Zucken unter der weichen Haut und dann entladen sich beide gleichzeitig zwischen Kishos Fingern hindurch auf Viktors Bauch. Mehrere Minuten lang hört man nur ihr atemloses Keuchen durch das dunkle Schlafzimmer hallen. Kisho beseitigt noch die Spuren ihrer Extase und lässt sich dann neben Viktor in die Kissen sinken. Dieser hat sich auf der Seite zusammengerollt und atmet bereits tief und entspannt. Kisho legt seine Lippen in seinen Nacken „Schöne Träume, mein stockhetero Freund“, flüstert er noch, dann schließt er ebenfalls die Augen. —— Kisho erwacht am nächsten Morgen von einer Bewegung neben sich, gefolgt von einem gequälten Stöhnen. Ein Schmunzeln huscht über sein Gesicht. Das würde einen ordentlichen Kater geben. Doch es erstirbt sogleich wieder: Langsam, als würde es ihn alle Kraft der Welt kosten, dreht Viktor sein Gesicht über das Kissen zu ihm. Sein Herz schlägt sofort heftig. Wie wird die Reaktion ausfallen? An wieviel erinnert er sich überhaupt? Kisho hält die Luft an. Aus halb zusammengekniffenen Augen, sieht sein Gegenüber ihn an. Kisho kann erkennen, wie es in diesem Kopf arbeitet. Kurz bevor er sich dazu entschließt, ein unbeschwertes „Guten Morgen“ zu sagen, platzt es aus Viktor heraus: „Raus!“ Kisho stockt der Atem. „Was?“ Augenblicklich sitzt Viktor aufrecht im Bett. Kisho blinzelt irritiert. „Raus habe ich gesagt!“ Mit einem Ruck zieht er die Bettdecke an sich und hält sie sich schamhaft wie ein Mädchen vor die nackte Brust. „Viktor…“, beginnt Kisho versöhnlich, doch dieser schüttelt nur heftig mit dem Kopf. „Halt die Klappe, wir kennen uns nicht!“, schreit er mit einer überraschenden Energie. „Und das hier ist nie passiert! Verstanden!?“ Kisho presst die Lippen zusammen. Er hebt beschwichtigend die Hände vor sich und rutscht rückwärts aus dem Bett. Wie betäubt sucht er sich seine Sachen zusammen und streift sie über. Immer wieder sieht er dabei zu dem Mann, der letzte Nacht sein wohl bisher aufregendster Liebhaber gewesen war, doch dieser sitzt mit verschlossenem Gesichtsausdruck im Bett und beobachtet ihn wie einen Einbrecher. „Und jetzt mach, dass du verschwindest!“, knurrt er und springt aus dem Bett. Er drängt Kisho zum Flur hinaus und kurz bevor er ihm die Tür vor der Nase zuschlägt, hört er ihn noch zischen: „Schwuchtel!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)