New Family von writer ================================================================================ Epilog: Glück ------------- Das Licht schien durch die feinen weißen Vorhänge in den schönen hellen Raum und bildete schillernde Flecken auf dem Boden, als Sasuke wieder das Zimmer betrat. Als er aufgewacht war, war er so glücklich gewesen, dass er einfach nicht wieder hatte einschlafen können. Er hatte höchstens fünf Stunden Schlaf bekommen, aber das reichte ihm. Sie brauchte immer mehr. Darum hatte er sie schlafen lassen. Und um die Zeit schneller rum zu bekommen, bis sie aufwachen würde, war er schonmal duschen gegangen. Sasuke trat an das Bett, in dem sie die Nacht verbracht hatten. Es war ziemlich kitschig. Zwar auf die elegante, zurückhaltende Art, aber es war kitschig. Alles in diesem Hotel und an dem gestrigen Abend war kitschig gewesen. Aber das störte ihn nicht. Sie liebte sowas. Und er liebte sie. Er spürte es in seinem ganzen Körper, während er so da stand und auf sie hinab sah. Ihre wunderschönen Haare lagen in hübschen Strähnen über dem Kissen verteilt. Ihr Gesicht war im Schlaf so friedlich. Vollkommen frei von der unendlichen Verunsicherung, die er so lange Jahre in ihren Augen hatte sehen müssen. Damals, in ihrer Schulzeit. Das war nun schon lange her. Vor ein paar Wochen hatten sie beide ihr Studium abgeschlossen. Sie hatten beide eine Stelle bekommen, die ihnen Sinn und Erfüllung gab. Aber eigentlich war sie seine Erfüllung. Er würde arbeiten und hoffentlich etwas Sinnvolles mit seiner Zeit tun. Aber eigentlich wollte er bloß, dass sie glücklich war. Er wollte bloß ihr Lachen sehen und wissen, dass er derjenige war, der dieses Lachen in ihr hervorrief. Sie brauchte Geld und Luxus nicht. Sowas war ihr nicht wichtig, um glücklich zu sein. Sie liebte lange Spaziergänge im Park oder im Wald. Sie liebte es mitten in einer Blumenwiese zu sitzen und ihm stundenlang etwas vorzulesen. Sie liebte es morgens ihren Kaffee zu trinken. Und er liebte es, wie sie dabei sanft ihre Hände um die Tasse legte. Sie liebte es Schmetterlinge oder Blütenblätter im Wind anzuschauen. Sie liebte es sich um ihn zu kümmern und ihn zu umsorgen. Sie liebte es ihre Arbeit gut zu machen. Sie liebte es Zeit mit ihren Freunden zu verbringen. Aber er wollte ihr dennoch ein luxuriöses Leben bieten. Zusätzlich zu alledem. Es konnte ja nicht schaden. Sie regte sich, vielleicht spürte sie, dass er sie ansah und wurde davon wach. Die Decke rutschte ein Stück von ihr herunter und er musterte sie voller Genugtuung. Gestern Abend hatte Neji gesagt, dass es schon verrückt war, dass sie die Einzige war, mit der er je geschlafen hatte und es je tun würde. Er wusste was Neji meinte. Mit seinem guten Aussehen hätte er so viele Möglichkeiten gehabt. Aber wozu? Sie war perfekt. Er wollte nur sie. Er fand keine andere Frau so wunderschön. So leidenschaftlich. So sanft und liebevoll. Und entschlossen. Er hatte in den letzten Jahren öfter festgestellt, dass sie sehr entschlossen sein konnte, wenn sie etwas für das Richtige hielt. Dann war sie eine ebenbürtige Gegnerin für ihn. Und dann wurde so lange diskutiert, bis sie einen guten Kompromiss gefunden hatten. Sasuke setzte sich auf die Bettkante. Er beugte sich hinunter zu ihr und gab ihr einen Kuss. "Guten Morgen", flüsterte sie. Sie öffnete ihre strahlend grünen Augen mit diesen unglaublich langen Wimpern und wie immer hatte er das Gefühl sich darin zu verlieren. "Guten Morgen", sagte er. Mit der scheuen Anmut, die alle ihre Bewegungen inne hatten, setzte sie sich auf. Sie strich sich ihre Haare zurück und er genoss es dabei ihren nackten Körper betrachten zu können. Dann streckte sie die Arme aus, schlang sie um seinen Nacken und strahlte ihn an. "Komm wieder ins Bett!", verlangte sie. Ihm gegenüber hatte sie ihre Vorsicht fast gänzlich abgelegt. Sie war immer noch sehr sanft und zart, aber sie vertraute ihm vollkommen. Sasuke hob die Decke an und legte sich wieder zu ihr. Sie schmiegte sich sofort an ihn und streichelte seinen Arm. "Ich bin glücklich", sagte sie. Und es klang auch danach. "Du auch?" "Ja", sagte er und strich mit seiner Hand über ihren Rücken. Sie wich ein bisschen zurück, aber nur damit sie sich ansehen konnten. Die Zeiten, in denen Blickkontakt ein Problem gewesen war, waren schon lange vorbei. Sasuke fühlte sich stolz. Er hatte ihr helfen können. Sie führte nun ein glückliches Leben, sie hatten ihre gemeinsamen Freunde und Sakura hatte sich sogar letztens mit ihrer Mutter aussprechen können. Vielleicht würde sie sie demnächst nochmal nach ihrem Vater fragen. Sie war viel mutiger geworden. Sein Vater und ihre Mutter waren immer noch zusammen, aber er ärgerte sich nicht mehr über diese Beziehung. Auf ihre etwas eigene Art schienen die beiden sich wirklich zu mögen. Und solange er Sakura haben konnte, war Sasuke das sowieso alles ziemlich egal. Ihre Eltern hatten nach seiner Ansage damals ein paar Tage gebraucht, um sich mit dem Gedanken anzufreunden, aber am Ende hatten sie sich damit abgefunden. Die Beziehung zu seinem Vater war sogar besser geworden, seit sie über seine und Itachis Mutter gesprochen hatten. Sie hatten nichtmal die Autos verkaufen müssen. Sein Vater schien sich so darüber zu freuen, dass er nicht mehr trank und sich herumtrieb, dass er ihm und Sakura tatsächlich die Wohnung und das Studium bezahlt hatte. Und nun waren sie erwachsen und konnten selbst für sich sorgen. Als er sie vor ein paar Monaten gefragt hatte, war er nervös gewesen. Er hatte Sorge gehabt, dass sie vielleicht doch noch nicht so weit war. Dass es zu früh sein könnte. Aber sie hatte ohne zu zögern 'ja' gesagt und seit gestern Abend gehörte sie ihm. Nun war sie seine Frau. Sie trug nun seinen Nachnamen. Und jeder sah den Ring an ihrem Finger. Das gefiel ihm. Es war ihm bewusst, dass das etwas albern von ihm war. Aber sie war so wunderschön, dass sich ständig alle nach ihr umdrehten. Und er fand es ganz gut, dass nun jeder sehen konnte, dass sie nicht mehr zu haben war. "Worüber denkst du nach?", fragte sie fröhlich und strich mit ihrem Zeigefinger hauchzart über seine Lippen. Sie blickte ihn erwartungsvoll an. Sie war verspielt, wenn sie sich sicher fühlte. Dann lachte sie sehr viel. Er liebte das an ihr. Er würde dafür sorgen, dass sie sich immer sicher fühlen würde. "Über nichts Bestimmtes", sagte er beiläufig und strich ihr ein paar Haare nach hinten. "Sasuke?" "Hm?" "Ich liebe dich!" Wie jedes Mal, wenn sie diese Worte sagte, machte sein Herz einen kleinen freudigen Hüpfer. Sie konnte das schon seit zwei Jahren sagen. Zumindest in dieser Selbstverständlichkeit und Unbefangenheit. Aber es machte ihn nach wie vor so glücklich wie damals, als sie es das erste Mal geschafft hatte diese Worte zu ihm zu sagen. Er grinste. "Ich weiß", sagte er bloß. Oh wie er es liebte, sie ein bisschen zu ärgern! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)