Lost in a foreign Life von Scarlet_Spider ================================================================================ Prolog: Neu Neuer New York -------------------------- Mit allem Elan den ich noch aufbringen konnte, also nahezu keinem, ließ ich mich stumpf auf mein Bett fallen. Meine Kleidung hatte ich gegen meine Schlafsachen getauscht und alles achtlos auf dem Boden liegen lassen. Nicht meine Art und mein Zukunfts-Ich würde mich hassen. Aber dieses Ich wollte einfach nur schlafen und den Tag endlich abschließen. Wer gestattete es überhaupt das solche Alptraumtage existieren durften? An genau diesen kam nämlich einfach alles zusammen, was ich aufgeschoben hatte oder fast noch schlimmer, es ploppte etwas Neues auf! Auf das Vorstellungsgespräch hatte ich schon länger gewartet und mich auch gut vorbereitet. Zumindest fühlte ich mich ganz gut, bis ich den Raum betreten hatte und mich gleich vier Gesprächspartnern gegenüber sah. Pardon, es waren genau genommen fünf. Der Eine hatte einfach seinen Chihuahua mitgebracht, welchen er auf seinem Schoß sitzen ließ und ihn streichelte, als wäre er ein Bösewicht. Ein Wunder das er den Hund nicht auf mich losgelassen hatte, genau das Gefühl hatte ich nämlich gehabt, als mir kurzfristig meine Gesichtszüge entgleist waren. Die Ratte wäre mir nicht gefährlich geworden. Ein Tier war er aber dennoch und ich hätte ihn nicht einfach wegkicken wollen. Ich habe versucht mich in dem Gespräch von meiner besten Seite zu zeigen, während sie mich abwechselnd verurteilend anstarrten. Doch das Verlangen wirklich in diesem Betrieb zu arbeiten, hatte rapide abgenommen. Die Immobilienbranche war eh eher eine Notlösung, damit ich etwas hätte. Nun wäre es nicht mal mehr eine Lösung. Also musste ich mich dringend noch weiter umsehen. Denn Reilly, mein Auto, hatte sich heute gegenteilig zu mir verhalten und mir den Mittelfinger gezeigt. Anscheinend verabschiedete sich das Kühlsystem, der Motor war überhitzt und wer weiß was noch hinter der Airbackleuchte schlummerte, die immer mal wieder leuchtete. Grummelnd drehte ich mich auf die andere Seite. Der Tag hätte so gut werden können! Ich kam heute morgen ein wenig dazu zu zocken, hatte die Küche und mein Zimmer aufgeräumt und fühlte mich nach einer Dusche richtig gut und so war ich ins Elend gestürmt. Die Ampeln rot, der Supermarkt mega voll und die Temperaturen viel zu hoch. Nur der Gedanke an all die kleinen Sachen hielt mich wach, so das letztendlich doch wieder Netflix herhalten musste, um mich in den Schlaf zu lullen. Ohne jede hörbare Ankündigung, legte sich plötzlich eine Hand auf meine Schulter. Erschrocken zuckte ich zusammen, unsicher ob es ein Traumzusammenzucken war oder ein Richtiges. Wer sich da auch immer in mein Zimmer geschlichen hatte, wie hatte ich denjenigen nicht bemerkt? "Morgen Sonnenschein!", flötete da eine Stimme, die mir vage bekannt vorkam. In diesem Moment konnte ich sie aber mit niemandem übereinbringen, der tatsächlich in meinem Zimmer stehen könnte und mich zur Hölle Sonnenschein nennen würde. Irritiert öffnete ich die Augen, welche mir vorerst keine Hilfe waren, denn ich sah noch verschwommen und befand mich auch noch immer in der waagerechten. Ächzend erhob ich mich in eine sitzende Position, wozu es nicht viel bedurfte, denn ich schien bereits zu sitzen und war wohl nur vornübergebeugt. Blinzelnd versuchte ich mir ein Bild von meiner Lage zu machen, welche absolut verwirrend zu sein schien. Fremder Raum, fremde Umgebung, fre ... "Ich wusste ja, dass Thor ein schwieriger Kunde ist, aber dass du deswegen gleich den neuesten Entwurf im Gesicht tragen musst.", fuhr die Stimme fort die ich nun auch erkannte und zusätzlich die Person ausmachen konnte, die sprach. Er hatte auf meiner anderen Seite gestanden und ich musste noch ein paar Mal blinzeln, ehe ich komplett klar sah, aber meine Ohren hatten mir keinen Streich gespielt. Dort stand Tony Stark. Tony Stark wie Ironman. Was ging hier vor sich?! Und wovon sprach er bitte? Thor? Entwürfe? Der Situation überhaupt nicht Herr, patschte ich mir auf die linke Gesichtshälfte, auf der ich anscheinend geschlafen hatte. Ein Blatt Papier klebte noch an dieser, ich wusste gar nicht das so was tatsächlich außerhalb von Trickserien möglich war. Während ich das Papier und die Umgebung geistlos musterte, wanderte Tony weiter durch den Raum. Der, nebenbei bemerkt, wirklich sehr edel eingerichtet war. An den Wänden hingen zwei Bilder, die irgendjemand für viel Geld als Kunst verkauft hatte, für mich aber wie Geschmiere aussahen. Zwei Sideboards in dunklen Stil gehalten und lackiert, zierten die Seiten des Raumes. Mittig schien ich mich zu befinden, so wie eine Fensterfront hinter mir. Der Blick aus dieser spiegelte nur mich selbst, den Raum und einige Lichter der Umgebung draußen. Es war dunkel. Eine Hand auf dem Rücken haltend und mit der anderen in der Luft fuchtelnd, schien Tony immer noch zu reden. In meinen Ohren kam aber nur Rauschen an. Langsam legte ich das Papier auf dem runden Glastisch vor mir ab. Dort lagen weitere dieser Art. Auf den Meisten standen hastige Notizen, so schnell geschrieben das ich sie nicht lesen konnte. Außerdem schien auch die Tinte ein wenig verschmiert zu sein. Das galt nicht nur für die beschrifteten Seiten, sondern auch für das Papier, welches ich mir von der Wange gezogen hatte. Auf diesem und noch wenigen Anderen, waren Skizzen zu sehen mit einer Art .. Kostüm? Oder eher eine Art Uniform? Ich konnte nur noch die menschlichen Silhouetten und diverse Farben erkennen. Der Rest war ziemlich sauber verschmiert. Meine Güte hatte ich auf das Papier gesabbert?! Erneut tastete ich nach meiner linken Gesichtshälfte, hoffentlich hatte ich da nicht noch Farbe! Ich versuchte meine Haare ein wenig davor fallen zu lassen, als ein Vibrieren durch den Tisch ging und Tony mich von der anderen Seite anstarrte. Er hatte sich recht heftig mit beiden Händen auf die Platte gestützt und starrte mich nun an. "Hast du alles verstanden?", fragte er und etwas in seiner Tonlage ließ mich heftig nicken. Himmel ich hatte gar nichts verstanden, ich hatte nicht mal zugehört! Doch Tony widersprechen stand nicht auf meiner Bucket List. Zugegeben, nicht mal mit ihm sprechen stand dadrauf. Denn er existierte eigentlich nicht wirklich. Trotzdem war er es der vor mir stand und nun in Richtung Tür deutete. Selbst die sah total edel aus. "Du solltest nach Hause gehen und, ich weiß nicht, dich waschen, schlafen, anfangen zu leben?" Ein Wunder das er die Fragezeichen die sich in meinem Hirn bildeten, nicht visuell sehen konnte. "Nach Hause?", hakte ich nun das erste Mal nach, die Verwirrung deutlich vor mir her tragend. Trotzdem schoben meine Hände, fast wie von alleine, die Papiere vor mir langsam zusammen. Vielleicht waren die wichtig? Und scheinbar waren es auch meine? Denn Tony griff nicht ein. Er grinste nur, mitleidig oder belustigt? Ich konnte es nicht genau sagen. "Keine Sorge, ich lasse dich nach Hause fahren. So eilig ist es auch nun wieder nicht." "Was denn?" Konnte er sich mal deutlicher Ausdrücken? Vielleicht hätte ich ihm vorhin ein Ohr schenken sollen, als ich intensiv die Papiere gemustert hatte. Anstatt zu antworten, kam er um den Tisch herum, zog den Stuhl auf dem ich saß, mit mir! Vom Tisch ab und deutete einladend oder eher ausladend nochmal zur Tür. "Nun mach dir keinen Kopf, das hat noch Zeit.", wiederholte er. Mechanisch nahm ich die Papiere an mich, drückte sie an meine Brust und stand auf. Nun stand ich neben Tony und sogar meine Nase konnte sein Aftershave mehr als deutlich wahrnehmen. Die Masse könnte er ruhig ein bisschen zurück schrauben. Aber wenn das ein Traum war, dann ein sehr detallierter. Da stellte sich mir allerdings die Frage, warum ich gerade von ihm träumen sollte. Mit Ironman verband mich nun nicht sonderlich viel. "Deine Begleitung wartet bereits vor der Tür." Nun, das war wohl der letzte Anstoß, das ich endlich verduften sollte. "D-danke?" Meine Lippen verzogen sich zu einem, wie ich hoffte, Lächeln und mit steifen Beinen ging ich zu der Tür und verließ das Büro. Einen Augenblick fragte ich mich, wer meine Begleitung wohl sein würde. Vielleicht meine Schwester? Dann hätte ich wenigstens irgendetwas, das mir bekannt vorkäme. Sekunden später wurde mir leider bewusst was Tony damit gemeint hatte, als ein Schrank von einem Mensch auf mich zu kam und mir stumm eine Richtung wies. Der Herr trug einen Anzug, Sonnebrille und war riesig und muskulös. Sogar ich musste zu ihm aufsehen! Aber mit ihm an meiner Seite würde ich mich nirgendwo mehr fürchten. "Hi .. ?", grüßte ich ihn unsicher und erntete ein Brummen. Gesprächig! Als er voran ging, folgte ich ihm also einfach. Hoffend das er wirklich die genannte Begleitung wäre und nicht ein Entführer! Nebenbei versuchte ich irgendwie auszumachen, wo ich mich befand. Die Gänge waren allerdings absolut nichtssagend. Weiße Wände, Teppich auf dem Boden, ab und an eine Tür die abzweigte und alles sehr hell beleuchtet und außerordentlich sauber. Der Schrank führte mich letztendlich in eine Tiefgarage und zu einem Auto, das Tony Stark würdig war. Ich kannte die Marke nicht mal, war mir aber sicher das es so teuer war, das ich es mir mit all dem Geld was ich bisher verdient hatte und zukünftig verdienen würde, nicht leisten könnte. Der Bodyguard öffnete mir die Beifahrertür und ich setzte mich hinein. Was blieb mir anderes übrig? Natürlich könnte ich mich dagegen entscheiden, aber irgendwie käme mir das nicht sonderlich klug vor. Ich wusste nicht wo ich war und dieser Mann könnte mich anscheinend nach Hause fahren. Wo immer das sein würde. Nachdem ich eingestiegen war, stieg auch er ein und fuhr Sekunden danach los. Ich hatte nicht mal mitbekommen, das er das Auto überhaupt gestartet hatte, so leise war es. Ein Elektroauto vielleicht? Geschickt manövrierte er uns aus der Tiefgarage hinaus und wir fuhren nach draußen. Neugierig was ich zu sehen bekam, klebte ich nahezu am Fenster. "Was zur Hölle ..", entfuhr mir und ich wusste nicht ob ich mehr über den Ort schockiert war oder über den Fakt das ich ihn erkannte. Das war doch .. New York? Gut, es würde zu Tony passen, er lebte meines Wissens nach hier oder .. hatte gelebt. Erst jetzt fiel mir die weitere Unstimmigkeit an dem Ganzen auf. Warum lebte er überhaupt? Also doppelt gleich! Fasziniert musterte ich die Straßenecken an denen wir vorbei kamen. Zugleich versuchte ich irgendwie einen Punkt auszumachen, der mir deutlich bekannt vorkam um zu wissen wo ich mich genau in New York befand. Aber keine Chance, es war zu dunkel. Queens würde mir ja ziemlich gelegen kommen, dachte ich mir, fast schon grinsend. Da ich draußen weiter nichts erkennen konnte, lehnte ich mich im Sitz zurück und wurde mir erst jetzt des zusätzlichen Gewichts auf meiner Schulter gewahr. Anscheinend hatte ich eine kleine Handtasche dabei, die ich über Kreuz gehängt hatte und nur deshalb wohl nicht verloren ging. Die Papiere legte ich schnell auf meinen Beinen ab, damit ich die Tasche aufreißen konnte. Taschentücher, Portemonnaie, ein Schlüsselbund und mein Handy! Das Einzige was ich vermisste war mein Autoschlüssel. Vielleicht .. hatte ich kein Auto? Der Gedanke erschien mir total absurd, aber verrückter als das bisher Geschehene konnte es dann auch nicht sein. Ohne Schwierigkeiten entsperrte ich mein Handy, noch immer nur Wischen. Sollte ich das Ding irgendwann verlieren hätte ich echt Probleme. Das Erste was mir auffiel war, das die Hintergründe nicht stimmten. Kein Fate, kein Jujutsu Kaisen und auch kein Spider-man. Bei Whats App hatte ich ein Bild von mir selbst als Profilbild. Ügh, wieso?! Erst danach fiel mir auf, das die Namen die an den Chats dran standen, mir vollkommen unbekannt waren. Auch deren Profilbilder weckten keinerlei Erinnerung in mir. Sara, Thomas, Emily .. Noch nie gehört! Dafür schienen diese Menschen mich zu kennen. In Saras, gleich dem oberen Chat, schrieben wir richtig vertraut miteinander. Nichts was mir weiteren Aufschluss gab, sie sprach von ihrer Arbeit und das es nicht so gut laufen würde und ich tröstete sie. In anderen Verläufen kam nur Fragen auf in welchem Hörsaal wir uns treffen würden, welche Seiten wir nochmal überarbeiten mussten und was für Klausuren fällig waren. Zur Hölle? Hatte ich studiert oder studierte ich noch? "Wir sind da.", riss mich mein Fahrer aus meinen wirren Gedanken und ich schreckte auf. Schuldbewusst, obwohl dafür kein Grund bestand, steckte ich mein Handy zurück in die Handtasche. "Ehm okay .. vielen Dank?" Er nickte nur. Schnell griff ich mir meine Zettel und stieg aus dem Auto aus. Vor mir ragte sich ein Haus auf, welches ich so wohl auch in meiner Heimatstadt antreffen könnte. Es war kein klassisches Hochhaus, sondern einfach nur .. ein hohes Häuschen in dem mehrere Parteien wohnen konnten. Ganze Sieben andere, wenn ich das an den Briefkästen richtig ausmachen konnte. Da das Auto noch immer hinter mir stand, ging ich fix zur Haustür und kramte dann den Schlüsselbund heraus. Erst als ich den richtigen Schlüssel für die Tür gefunden hatte und nach drinnen geschlüpft war, fuhr der Bodyguard los. Eigentlich ein netter Kerl. Er hatte gewartet bis ich in Sicherheit war. Sofern ich hier drin sicher war? Ich stand in einem Hausflur der mir ein wenig Kaltenmoor Vibes gab, dem nicht besonders beliebten Stadtteil in meiner Heimatstadt. Jede Stadt hatte so ein Viertel. Das Licht war ein bisschen schwummrig und die Treppen schon älter. So richtig sicher wirkten die einzelnen Haustüren auch nicht, aber es waren keinerlei Einbruchspuren zu entdecken. Immerhin! Welche von den merkwürdigen Türen würde wohl meine sein? Ich trat vorsichtig an die erste heran. Schmidt. Super, so ein Allerweltsname auch noch. Die gabs wohl überall. Ich klapperte noch 3 weitere Türen ab, ehe ich im zweiten Stock meinen Namen vorfand. Wenigstens hoffte ich das dem noch so war. Nach ein wenig probieren passte ein Schlüssel und ließ sich auch drehen. Schnell schlüpfte ich durch die Tür in mein Reich. Mein 'Reich' war dabei der falscheste Ausdruck den ich je für etwas benutzt hatte. Nach einem kurzen Stück, was sich wohl Flur schimpfen würde, stand ich direkt in allem was ich besaß. Rechts von mir befand sich eine klitzekleine Gaderobe, gleich daneben eine Tür, hinter welcher sich das Badezimmer befand. Ein Schritt weiter und ich stand im Rest der Wohnung. Eine zweiteillige Küchenzeile, Herd und daneben, zu meinem Glück wohl, Arbeitsfläche, auf welcher ich die Skizzen nun ablegte. Ansonsten hatte ich immerhin ein Bett, inklusive Nachtschrank und auch einen schmalen und hochgeschnittenen Kleiderschrank. Daneben ein schmales Bücherregal, welches mit Büchern gefüllt war, die mir auf den ersten Blick alle nichts sagten. Das tatsächlich noch ein kleiner Schreibtisch in dem ganzen Platz fand, war ein organisatorisches Wunder. Achtlos striff ich mir nun die Schuhe von den Füßen und kickte sie in Richtung Haustür. Langsam setzte ich mich auf mein Bett und ließ den Blick ein weiteres mal schweifen. Der Blick durchs Fenster zeigte mir reges nächtliches New Yorker treiben. Anscheinend befand ich mich noch immer ziemlich im inneren von New York. Dann kniff ich mir in den Arm um festzustellen ob ich nicht doch träumte. Am Ende saß ich noch immer hier und die Stelle am Arm tat mir weh. Ich hatte keine Ahnung wie lange ich ins Leere starrte und versuchte mit der Situation umzugehen. Nicht nur das ich offensichtlich nicht mehr in meiner Heimat war, ich war auch in ein Leben hineingeworfen worden das nicht meins war, aber irgendwie doch. Meine Schlüssel passten, der Name passte und dieser kleine Wohmraum schien tatsächlich meins zu sein. Wie unglaubwürdig das auch klang. Ich besaß eine Wohnung in New York. Außerdem kannte ich Tony Stark. TONY STARK! Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf und sah ein weiteres Mal aus dem Fenster. Fassungslos über mich selbst schüttelte ich Sekunden später den Kopf. Hatte ich gerade wirklich aus dem Fenster gesehen, in der Hoffnung Spider-man vorbei schwingen zu sehen? Wie realistisch war das denn? Mal abgesehen von der Situation das es ihn auch nicht geben dürfte, kam der Punkt dazu das es unwahrscheinlich war, das er gerade jetzt hier vorbei schwang. "Ich drehe durch.", stellte ich trocken fest und betrachtete nun das Bücherregal eingehender. Bücher über Modedesign .. Und nicht nur eins, sondern eine ganze Menge. Dazu einige Ringbücher, die mir nach Skizzenbüchern aussahen. Ich griff mir eins und blätterte grob durch. Gehoffte hatte ich auf irgendwelche Mangazeichnungen, so wie es für mich üblich wäre. Aber viel mehr waren es Designentwürfe für Kleidung. Hatte ich die entworfen? Waren die Skizzen die ich von Tony mitgenommen hatte, wirklich von mir gezeichnet? Ich hatte das Gefühl mein Kopf würde mir gleich explodieren. Fahrig stellte ich das Skizzenbuch zurück, legte mich aufs Bett und griff mir ein weiteres Mal mein Handy. Daraus würde ich wohl das Meiste erfahren. Die Personen und die Chats waren mir leider noch immer unbekannt. Nur ein Chat war wohl bei vielen Menschen gleich: 'Mama'. Das letzte Mal Schreiben war in diesem Chat noch nicht so lange her wie in Wahrheit und neugierig öffnete ich ihn. Bombadiert wurde ich von diversen Bildern. Nicht von ihr selbst, sondern der Umgebung. Dazu Texte wie 'Schau was ich heute entdeckt habe' oder 'Das könnte dir auch gefallen'. Es kostete mich noch ein wenig Scrollen, ehe ich heraus fand, was für Orte sie mir gezeigt hatte. Kanada. Anscheinend waren es Bilder von dort. Sie lebte nahe der Grenze und am Liebsten würde sie wohl direkt dort leben, so oft wie sie dorthin fuhr. Nun ja, Entfernungsmäßig war sie nun noch weiter entfernt von mir, aber wir hatten regen Kontakt wie es mir schien. Zwischendurch wünschte sie mir immer mal wieder Glück für Prüfungen und noch ein wenig mehr Zeit ins Scrollen investiert, erfuhr ich auch was für Prüfungen das waren. Passend zu den Büchern die ich fand, studierte dieses Ich wohl Modedesign. Ob ich gesoffen hatte? Wie war ich denn dazu gekommen. Holy .. Die Sizzen hatten allerdings gar nicht schlecht ausgesehen. Hatte ich etwa Talent? War das auch der Grund warum ich bei Tony war? Wohl nicht, der konnte fancy Sachen ganz alleine entwerfen. Dafür brauchte er keine arme Studentin. Meine finanziellen Mittel waren an der Wohnung ja nur allzu deutlich abzulesen. Zudem war New York bestimmt eh arschteuer und ich hatte irgendwas genommen was vielleicht nicht soweit von der Uni entfernt war. Das ergäbe Sinn, wie ich fand. Zwar hatte ich ein bisschen erfahren, wirklich schlauer fühlte ich mich aber trotzdem nicht. Vielleicht gäbe es ja doch noch eine Person, die mir irgendwie weiter helfen könnte? Anstatt mich auf Whats App zu verlassen, öffnete ich nun direkt die Kontakte. Leider erwartete mich da ein ähnliches Bild, keine bekannten Namen. Ich wollte schon gerade aufgeben, als ich das 'P' erreichte und mir direkt ein Name wie ein Leuchtfeuer ins Auge sprang. Peter Parker. Mit einem Ruck setzte ich mich auf und starrte das Handy wie ein Auto an. Ich schaltete das Display aus und wieder an, doch sein Name stand noch immer dort. Das konnte doch nicht wahr sein? Waren Peter Parker und ich etwa .. Freunde? Ich ließ das Handy fast fallen, als ich hektisch seinen Chat heraus suchte und öffnete. Skandalös genug das ich diesen vorhin übersehen hatte! Doch die Enttäuschung folgt auf dem Fuße. Unsere Wortwechsel beliefen sich auf ein Minimum. Eher Informationen die er von einem Freund weiter gab und nichts wirklich privates. Obs wohl um Harry ging? Ich hatte ihn in meinen Kontaktdaten nicht gefunden und Flash genau so wenig. Flash war eh sehr ungewiss. In der Schule hatte er Peter gemobbt. Aber zur Schule schienen wir offensichtlich alle nicht mehr zu gehen. Die Möglichkeiten waren zu vielzählig, so lange ich nicht wusste, mit welchem Peter Parker ich es zu tun hätte. Sein Profilbild .. Wissenschaftskram. Wieso Peter, wieso?! Glücklich und traurig zugleich über den Fund von Peters Nummer, wollte ich die Apps schließen, wie ich es immer tat bevor ich das Handy weg legte. Dabei zeigte er mir die Apps die ich schließen würde und meine Augen wanderten automatisch nochmal über die Kontakte. Einen Augenblick! Um zu checken ob ich mich nicht vielleicht doch verguckt hatte, öffnete ich die Kontakte erneut. Nein, ich hatte mich nicht geirrt. Peters Name hatte mich so sehr in den Bann gezogen, das mir vollkommen entgangen war, das dort noch ein sehr bekannter Name stand. Das musste doch ein Scherz sein. Was hatte ich denn mit Pepper Potts zu tun? Nun gut, ich war gerade erst bei ihrem Mann, sofern die zwei schon verheiratet waren, da hatte ich nun nicht drauf geachtet. Aber dennoch. Ich hatte anscheinend ihre Handynummer eingespeichert. Vielleicht hatte sie den Kontakt zu Tony hergestellt? Aber wie hatte sie Kontakt zu mir aufgenommen? Durch die Uni? Irgendwie ergab alles immer weniger Sinn, egal wie viel mehr Informationen ich bekam. Das einfachste wäre wohl wenn ich sie vielleicht einfach anrief? Andererseits war es gerade mitten in der Nacht und sie wäre wohl ziemlich unbegeistert, sollte ich sie nun wach klingeln. Also entschied ich mich vorerst dagegen, schloss nun die Apps und legte das Handy dann beiseite. Vielleicht sollte ich auch versuchen den Rest der Nacht zu schlafen? Sicher sähe morgen alles wieder ... normal aus!? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)