and sometimes something is wrong von Tasha88 (Elsa x Viktor) ================================================================================ Kapitel 6: Auseinandersetzung ----------------------------- Seit zweieinhalb Wochen ist Elsa bei Viktor untergekommen. Inzwischen muss auch er wieder regelmäßig zu seinem Training, doch sie verbringen fast ihre komplette Freizeit miteinander. Der Ältere schafft es sie aufzumuntern, ihr etwas Lebensfreude zurückzugeben, auch wenn der Liebeskummer ihr immer noch sehr zu schaffen macht, vermutlich wird es auch noch eine ganze Weile dauern, bis das nicht mehr der Fall ist. Und es ist doch auch verständlich, die Beziehung zwischen ihr und Mario hat fast sieben Jahre angedauert und sie ist nicht auseinander gegangen, weil sie keine Gefühle mehr für ihn hatte, im Gegenteil, sie hat ihn geliebt, bis heute. Und diese Gefühle auszuschalten, das gelingt ihr nicht … Jeden Tag wacht sie desorientiert auf, erwartet, wie jeden Morgen der letzten zweieinhalb Jahre in Marios Armen zu erwachen … doch dann bricht die Realität über sie herein. Mario ist kein Teil ihres Lebens mehr, alle ihre Träume und Wünsche sind zunichte gemacht worden. Und damit, mit allem und eben vor allem mit ihm abzuschließen, das wird noch lange dauern. Und ebenso lange werden vermutlich auch die Heulanfälle noch andauern, die sie oft von einem Moment auf den anderen überkommen, dass sie noch nicht ausgetrocknet ist, verwundert sie immer wieder. “Was machst du denn gerade?”, fragt Viktor sie neugierig und sieht über die Sofalehne und ihre Schulter in den Laptop hinein, der offen auf ihrem Schoss steht. Sofort versteift Elsa sich und schlägt diesen zu. “Nichts”, erklärt sie unsicher. “Ich … ich gehe kurz ins Bad und …” “Du siehst dir hoffentlich keine Bilder von Mario an”, richtet Viktor sorgenvoll an sie. Sofort schüttelt Elsa ihren Kopf. “Nein, keine Sorge, die sind alle unwiderruflich gelöscht. Und auf sämtlichen Social-Media-Kanälen ist er blockiert.” Immer noch sieht er sie mit diesem Blick an, dann geht er in die Küche. “In Ordnung, wenn du es sagst, glaube ich es dir.” “Na danke”, erwidert Elsa augenrollend, greift nach ihrem Laptop und geht mit diesem in ihr Zimmer, sie will es vermeiden, dass Viktor einen Blick hinein wirft, dass er sieht, worüber sie sich die letzten Tage Gedanken macht. Sie legt das Gerät auf ihr Bett und sieht noch einen Moment darauf, ehe sie ihn erneut öffnete und anschaltet. Die Email, die sie erhalten hat, erscheint auf dem Bildschirm. Sie beißt sich auf die Unterlippe. Hat sie wirklich die richtige Entscheidung getroffen? Doch dann klickt sie auf “Antworten”. ~~~ Viktor sieht Elsa noch einen Moment nachdenklich hinterher, irgendwie ist sie heute komisch drauf, seltsamer als die letzten Tage. Ist nochmal irgendetwas vorgefallen? In dem Augenblick klingelt es an der Türe. Sein Blick huscht zur Wanduhr. Die Pizza, die er heute durchgesetzt hat, dürfte das doch noch nicht sein. Aber was sonst? Für die Schnelligkeit sollte er ein großes Trinkgeld zahlen. Er betätigt den Türöffner der Haustüre und wartet gleich darauf an der offenen Wohnungstüre auf den Pizzaboten. “Oh Mann.” Er schlägt sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, ehe er nochmal zurück läuft um seinen Geldbeutel zu holen. Als er dann wieder in den Wohnungsflur tritt, blieb er wie angewurzelt stehen. “Was willst du hier?”, fährt er den Ankömmling an. “Ich will nur mit Elsa reden”, erwidert dieser. In Viktor kommt Wut auf. “Sie will dich nicht mehr sehen, also mach, dass du verschwindest! Und wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass sie hier ist?” Mario hebt seine Augenbrauen. “Ich habe sie die letzten Tage beobachtet und daher mitbekommen, dass sie nach der Arbeit hierher kommt und als ich dann einen Blick auf die Namensschilder geworfen habe, habe ich deinen Namen erkannt, damit war mir klar, dass sie bei dir untergekommen ist. Also, kannst du sie bitte holen, dass ich mit ihr sprechen kann? Sie und ich, wir müssen reden, dringend.” Er sieht Viktor eindringlich an. Der lacht auf. “Ernsthaft? Fängst du jetzt auch noch an, ihr hinterher zu stalken? Reicht nicht, was du getan hast, musst du jetzt noch eine Schippe drauflegen?” Mario runzelt seine Stirn, schüttelt seinen Kopf. “Nein, das will ich nicht! Ich … ich weiß, dass ich Mist gebaut habe, aber deshalb muss ich ja mit Elsa reden. Ich muss ihr sagen, dass es mir leid tut! Warum verstehst du das nicht, ich dachte, wir sind Freunde.” Viktors Augen weiten sich und er muss ungläubig blinzeln, ehe er abrupt seinen Kopf schüttelt. “Freunde? Wir beide? Sicherlich nicht! Du hast meine Freundschaft nicht verdient, ich will dich gar nicht mehr als einen Freund haben. So jemanden wie dich … Wie soll ich mit jemanden befreundet sein, der so eine wundervolle Frau wie Elsa betrügt? Du hattest alles, ein gutes Leben, einen guten Job, die Frau der Träume eines jeden an deiner Seite, ihre Liebe, für die dich sicherlich viele beneidet haben. Wie konntest du das aufs Spiel setzen? Wie konntest du es zulassen, dass sie so verletzt wird? Weißt du überhaupt, wie gut du es hattest? Jemanden wie sie, so eine wundervolle und wunderschöne Frau wirst du nie wieder finden!” Marios Blick verdüstert sich. “So ist das also!” “Dass sie dich nicht mehr sehen will? Ja, so ist das! Halte dich von ihr fern, tauche nie wieder hier oder bei ihr auf der Arbeit auf, fange sie nirgends ab. Ansonsten werde ich persönlich mit ihr zur Polizei gehen, dass sie eine Anzeige wegen Stalking gegen dich stellt!” Viktor ballt seine Hände zu Fäusten, während er ihn wütend ansieht. Seine Stimme ist immer lauter geworden. “Das kommt dir jetzt zugute, nicht wahr, Viktor?”, zischt Mario ihn an. “Was willst du damit sagen?”, fragt dieser. Sein Gegenüber lacht verächtlich auf. “Meinst du nicht, ich habe deine Blicke gegenüber meiner Freundin nicht bemerkt? Wie du sie angesehen hast, wenn du dachtest, dass keiner es merkt? Diese Sehnsucht in deinen Augen? Doch sie gehört zu mir, das hat sie immer, das tut sie auch heute noch! Wir müssen nur miteinander reden, das Ganze hinter uns bringen und dann können sie und ich gemeinsam nach vorne schauen, wir können das schaffen!” Er hat sich regelrecht in Rage gesprochen. Viktor war bei seinen ersten Sätzen wie erstarrt gewesen, seine Augen weit aufgerissen, doch bei den weiteren … “Das ist Bullshit, Mario! Das was du getan hast, das ist unverzeihlich! Und das hast du dir selbst zuzuschreiben! Du hast sie verloren und da kann niemand außer dir etwas dafür und …” “Mario”, erklingt Elsas Stimme und sofort erstarren die beiden Männer, richten ihren Blick auf die Frau, die zum Wohnungsflur hereinkommt. “Elsa”, bringt der Angesprochene hervor, tritt auf sie zu und streckt eine Hand nach ihr aus. “Es tut mir so unfassbar leid, das was ich getan habe, das war ein großer Fehler und ich werde alles tun, dass es wieder gut werden wird. Bitte komm mit mir nach Hause, ich liebe dich.” Ihr Blick wirkt dunkel, traurig. Doch sie richtet sich auf und schüttelt ihren Kopf. “Nein”, gibt sie mit überraschend fester Stimme von sich. “Du hast recht, es war ein großer Fehler, den du begangen hast und mit der Konsequenz musst du nun leben. Ich kann, nein, ich will nicht mehr mit dir zusammen sein, wir haben kein gemeinsames Zuhause mehr. Und, das solltest du dir jetzt gut merken, ich will dich nie wiedersehen! Ich will dich nicht mehr sehen, nicht mehr mit dir reden, ich will überhaupt nichts mehr mit dir zu tun haben. Verschwinde! Verschwinde und komm nie wieder!” Sie deutet auf die offenen Wohnungstüre, während Tränen über ihre Wangen laufen. Er tritt noch einen Schritt auf sie zu, seine Hand immer noch nach ihr ausgestreckt. “Elsa, bitte, ich …” “Hast du sie nicht gehört?”, knurrt Viktor und stellt sich zwischen das ehemalige Paar. “Mach, dass du wegkommst sonst rufe ich jetzt gleich die Polizei!” “Aber …” Marios Blick wandert wieder zu Elsa und man kann die Emotionen darin erkennen. Er scheint auch zu leiden … aber das ist Viktor egal, denn Mario war es ja auch, der das ganze Dilemma verursacht hat. “Verschwinde sofort aus meiner Wohnung!”, knurrt er erneut und tritt auf Mario zu. Dieser hebt seine Hände abwehrend hoch und geht ein paar Schritte zurück. “Elsa, bitte”, bringt er erneut flehend hervor, sein Blick nur auf sie gerichtet. Diese weigert sich, zu ihm zu sehen. “Verschwinde endlich”, gibt sie leise von sich, dreht sich herum und geht in die Wohnung zurück. Mario sieht ihr weiter hinterher, alles in ihm scheint zusammenzubrechen. “Brauchst du extra Hilfe?”, fragt Viktor drohend. Wieder hebt Mario seinen Hände und schüttelt seinen Kopf. “Nein”, murmelt er und drehte sich dann endlich herum um mit hängendem Kopf die Wohnung zu verlassen. Erleichtert schließt Viktor die Türe hinter ihm, bleibt einen Moment stehen und sammelt sich, ehe er ebenfalls ins Wohnzimmer geht, wo er nach Elsa sieht. Diese steht vor der Fensterfront und blickt auf die Lichter der Stadt in der Nacht hinaus. “Ich danke dir”, gibt sie leise von sich, als er in den Raum kommt. “Nicht dafür”, erwidert er. “Ich bin dir trotzdem dankbar … Und ich hätte noch eine Frage an dich”, sagt sie. “Und die wäre?” Viktor bleibt ein Stück hinter ihr stehen. Er kann sein Spiegelbild in dem hohen Fenster erkennen, ebenso Elsas. Sie beißt sich auf die Unterlippe, ehe sie sich herum dreht und ihn ansieht. “Seit wann bist du schon in mich verliebt?” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)