and sometimes something is wrong von Tasha88 (Elsa x Viktor) ================================================================================ Kapitel 3: Erstarrt ------------------- Elsa sitzt in Viktors, ihr viel zu großem, Trainingsanzug auf dem riesengroßen Sofa in seiner Wohnung und sieht in Gedanken versunken zu der verglasten Fensterfront hinaus. Draußen ist es bereits dunkel, doch die Lichter der Stadt sind zu erkennen. Viktor wohnt in einer neuen, modernen Wohnung mitten in einer der oberen Wohngegenden, von hier aus hat man einen tollen Ausblick. Die Wohnung ist sicherlich nicht billig gewesen, doch Geld scheint für ihn keine Rolle zu spielen. Er kommt aus einem reichen Elternhaus und verdient als Profi-Spieler genug. In einer anderen Stimmung hätte Elsa den Ausblick vermutlich schön gefunden, doch momentan kann sie dieses Bild nicht in sich aufnehmen. Sie kaut auf ihrem Fingernagel herum, spürt es nicht einmal, als die Nagelhaut zu bluten beginnt. Als es klingelt, geht Viktor an ihr vorbei und nach kurzer Zeit tritt er gemeinsam mit Gregor und Conny ins Wohnzimmer ein. Elsas Blick richtet sich auf ihren Bruder und ihre Augen weiten sich. “Was … was macht ihr denn hier?”, fragt sie mit krächzender Stimme. Gregor bleibt wie angewurzelt stehen, als er seine Schwester anblickt, die wie ein Häufchen Elend aussieht. “Oh Schwesterherz”, bricht aus ihm heraus und er eilt zu ihr, lässt sich neben ihr auf das Sofa fallen und breitet seine Arme aus, in die sie im nächsten Moment schluchzend fällt. Er schließt seine Arme um sie, hält sie fest, während sie in seinen Armen weint. “Es tut mir so, so leid. Es tut mir so unglaublich leid”, flüstert er neben ihrem Ohr und festigt seine Umarmung. Viktor tritt zu seiner Schwester, die ein paar Schritte vom Sofa entfernt stehen geblieben ist, die Reisetasche mit Elsas Kleidung hat sie vor sich auf den Boden sinken lassen. Er hebt einen Arm und legt ihn um ihre Schultern, um Conny sanft an sich zu ziehen. “Alles in Ordnung?”, fragt er leise nach, sieht zu ihr hinunter. Conny sieht auf, erwidert seinen Blick und er kann die Trauer in ihren Augen erkennen. “Ich weiß nicht, nein, vermutlich nicht. Das alles hier, Elsa und Mario, das reißt einem irgendwie den Boden unter den Füßen weg. Die beiden waren so lange zusammen, galten immer als das Traumpaar. Man denkt immer, so Sachen passieren anderen Menschen, die nicht so sind wie die beiden. Doch jetzt … Ausgerechnet die zwei, das macht mir irgendwie Angst. Denn wenn sowas ausgerechnet den beiden passiert, dann kann es auch jedem anderen passieren.” Ihr Blick richtet sich auf Gregor. Ihr Bruder festigt seinen Griff um ihre Schultern. “Mach dir keine Sorgen, wirklich nicht. Gregor und dir wird das nicht passieren, ihr liebt euch.” Conny seufzt leise auf. “Ich gebe dir recht, ich liebe ihn und er mich, das weiß ich. Aber … das hätten wir bis vor wenigen Stunden auch über Elsa und Mario gesagt, oder?” Er runzelt seine Stirn, ehe er langsam nickt. “Da hast du wohl recht … aber ich verbiete dir, zu erwarten, dass Gregor auch dich betrügt, nur weil Mario es getan hat. Und noch schlimmer, komme du nicht auf dumme Ideen! Ich muss mit dem Jungen zusammen spielen, quasi arbeiten, der wird mich fertig machen, wenn das zwischen euch beiden nicht mehr ist!” Sofort bekommt er Connys Ellenbogen zwischen die Rippen und ein leises Schnaufen entkommt ihm. “Rede doch nicht so einen Blödsinn! Ich würde ihn niemals betrügen!” “Gut.” Viktor nickt zufrieden. “Und ich garantiere dir, dass Gregor es genauso sieht, was dich betrifft. Und nur weil es jetzt zwei Menschen passiert ist, die dir nahe stehen, heißt das noch lange nicht, dass jeder Mensch so drauf ist. Bitte mach dir keinen Kopf diesbezüglich, rede mit Gregor. Ich denke, er wird gerade auch viel an daran denken und wie ich gehört habe, hilft reden.” Conny legt ihren Kopf an seine Schulter. “Du hast recht, großer Bruder. Ich bin froh dass du zur richtigen Zeit da warst. Und auch, dass du es jetzt für Elsa bist.” Wieder festigt sich seine Umarmung für einen Moment. “Das werde ich immer sein.” ~~~ “War Mario zuhause, als ihr dort wart?” Viktor lehnt sich an seine Kücheninsel an, die teilweise ins Wohnzimmer hinein ragt. Die beiden Frauen haben sich in Viktors Gästezimmer zurückgezogen, wollten ein wenig Zeit und Ruhe füreinander haben und Elsa zudem durchsehen, welche Kleidung Conny ihr mitgebracht hat. Und das will Viktor nutzen, um mit Elsas Bruder zu sprechen. Gregor, der sich gerade Wasser aus dem Wasserhahn in ein Glas füllt, sieht über seine Schulter und nickt. “Ja. Er scheint auf Elsa gewartet zu haben, denn kaum als wir die Türe geöffnet haben, wir haben ja einen Ersatzschlüssel, ich habe einfach entschieden, den zu benutzen. Naja, kaum dass wir die Türe geöffnet hatten, kam er daher und hat irgendwas davon gelabert, dass er froh ist, dass sie endlich zuhause ist und dass das alles nichts zu bedeuten hat, blablabla. Dieser verlogene Drecksack!” Sein ganzer Gesichtsausdruck verzieht sich wütend und er stellt das Glas mit Kraft auf die Arbeitsfläche, ehe er sich zu Viktor herum dreht. “Und dann besitzt er auch noch die Frechheit zu sagen, dass er Elsa immer noch liebt, immer noch Gefühle für sie hat.” Viktors Auge zuckt auf diese Aussage, dann hat er sich wieder unter Kontrolle. “Das hat er gesagt?” “Ja.” Gregor ballt seine Hände wütend zu Fäusten, versucht, seine Aggressionen so unter Kontrolle zu halten. “Dieser ... “ Er beißt seine Zähne fest aufeinander, versucht dann, sich wieder zu entspannen. “Wäre Conny nicht da gewesen … sie war der einzige Grund, dass ich ihm keine reingehauen habe.” “Er hätte es verdient gehabt”, knurrt Viktor. “Ja, das hätte er.” Einen Moment schweigen die beiden, sehen sich nur einträchtig an, dann greift Gregor nach seinem Wasserglas hinter sich und trinkt einen Schluck. “Ich habe ihm die Freundschaft gekündigt”, erklärt er anschließend, ehe er einen weiteren Schluck nimmt. “Du hast was?”, erklingt eine leise Stimme von der Türöffnung her, die zu einem weiteren kleinen Flur führt, von dem die beiden Schlafzimmer und das Hauptbad aus zu erreichen sind. “Elsa.” Gregor blickt mit aufgerissenen Augen zu seiner Schwester, dann seufzt er auf. “Du hast es, davon gehe ich mal aus, richtig verstanden.” “Aber … warum? Du musst doch nicht nur meinetwegen ...” Er stellt das Glas wieder ab, dreht sich in ihre Richtung und sieht ihr fest in die Augen. “Elsa, du bist meine Schwester, meine Familie, ich liebe dich. Und du bist wichtiger als die Freundschaft zu ihm. Das was er dir angetan hat, das kann ich so nicht akzeptieren. Ich werde immer auf deiner Seite stehen, hinter dir. Und er … er hat mit dieser Aktion mein ganzes Vertrauen, jeden Respekt verloren und alles, was unsere Freundschaft ausgemacht hat, ist damit kaputt gegangen.” Sie erwidert seinen Blick mit ihren großen Augen, ehe sie zu Boden sieht. “Ich … ich will nicht schuld sein, dass alles kaputt geht.” “Elsa”, bringt ihr Bruder hervor, kann dann aber auch nicht weitersprechen, da auch Viktor das nicht so hinnehmen will. “Der Einzige, der an irgendetwas Schuld hat, ist Mario, nicht du, Elsa! Ich will so etwas nicht hören! Er hat sich gegen dich entschieden, dafür, dich zu hintergehen, dich zu betrügen und belügen, nicht du dich! Ich will so etwas nicht mehr hören, klar?” Elsas Blick liegt nun erstaunt und überrascht auf Viktor, ehe sie langsam nickt. “Okay”, murmelt sie. Auch Gregor und Conny sehen den Älteren verwundert an, ehe sie einen Blick wechseln. Gregor runzelt seine Stirn, als er Connys Ausdruck wahrnimmt. Er breitet kurzerhand seine Arme aus und gleich darauf fliegt sie hinein und er schließt seine Arme um sie, zieht sie so in eine feste Umarmung. “Ich verspreche dir, dass ich dir so etwas niemals antun werde”, gibt er leise von sich. Conny drückt sich noch enger in seine Umarmung. “Ich dir auch nicht.” Seine Umarmung wird ebenfalls fester. “Das bin ich froh zu hören.” Viktor wirft den beiden einen kurzen Blick zu, ehe er zu Elsa tritt. “Wie geht es dir gerade?” Sie zuckt leicht mit ihren Schultern. “Ein wenig besser, denke ich. Aber noch lange nicht gut. Doch zu wissen, dass ihr für mich da seid”, sie sieht ihn an, “das tut gut.” Ein Lächeln erscheint auf seinen Zügen und er legt eine Hand sanft an ihre Wange. “Immer, Elsa, immer.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)