Trust is everything von FlameHashira (Wichtel Geschichte für Ral) ================================================================================ Kapitel 4: Chapter Four -----------------------   Alles, was nach dieser Hochzeit geschah, ging an Waylon vorbei. Die Gratulationen, – die eher ängstlich als ernst gemeint waren – Dennis, der sie persönlich beglückwünschte, und Eddie, der ihn mehrere Male noch küsste oder Liebesschwüre in sein Ohr flüsterte. Irgendwann jedenfalls... verließen sie die Räumlichkeiten und Menschen.   „Gehen wir jetzt gleich los?“, fragte Waylon aufgeregt.   „Wenn du das willst Darling, dann natürlich!“   „Ich fände es wirklich schön...“   Eddie schien nicht mehr aufzuhören, so breit zu lächeln. Es tat Waylon schon fast etwas leid, dass das alles einfach nicht echt war. Waylon hatte noch keinen direkten Plan, was er tun wollte, wenn sie hier raus waren. Er würde ihr Spielchen weiter treiben müssen, er musste dafür sorgen,dass Eddie ihn zur Polizei brachte. Waylon hatte nach wie vor die Videokamera, viele Akten... Das mussten doch ausreichend Beweise sein!   „Lass das Kleid an“, wies Eddie an, als Waylon nach der vorherigen Kleidung griff. „Ich möchte mit dir etwas Spezielles machen, wenn wir draußen sind.“   „Und was genau?“ Waylon ahnte nichts Gutes, aber Eddie schmunzelte nur.   „Keine Angst, es wird etwas Tolles sein, für uns beide!“   Waylon war sich da nicht so sicher, aber er behielt das Kleid an, als Eddie nach einer Tasche griff. Er wusste nicht, wie lange Eddie nach so etwas gesucht hatte, aber es war nicht nur eine Tasche, sondern gleich drei. Was auch immer darin war – Waylon hoffte auf etwas Wasser, vielleicht auch Essen, aber er fragte nicht nach. Stattdessen griff er von selbst nach der Hand von Eddie und ließ sich aus dem Labyrinth führen, dass vor allem Eddies zu Hause dargestellt hatte. Waylon hatte nicht gewusst, wie man von hier nach draußen kam. Doch der Weg war kürzer als gedacht und dann... blendete ihn die Sonne von draußen. Er musste einige Male dagegen anblinzeln, ehe er alles um sich herum erkennen konnte.   „Wow... endlich“, murmelte er leise, schloss die Augen und atmete tief durch. Frische Luft. Sonnenlicht. Wind. Es war wunderschön.   „Wir waren sehr lange nicht mehr draußen“, erwiderte Eddie nachdenklich. „Länger, als ich dachte. Es ist wirklich schön, wieder außerhalb unserer vier Wände zu sein.“   Dennoch wirkte Eddie etwas unruhig. Wie lange war der Mann in Mount Massive gewesen? Wie lange hatte er die Außenwelt nicht mehr erlebt? Waylons Hand schloss sich fester um die von Eddie, er lächelte ihm ermutigend zu.   „Es wird großartig sein, Eddie. Du und ich zusammen. Wir werden schöne Orte finden, um gemeinsam Zeit dort zu verbringen und unsere… Flitterwochen zu genießen.“   „Oh, daran glaube ich fest, Darling“ Der Bräutigam beugte sich vor, küsste Waylon ein weiteres Mal auf den Lippen, ehe er mit neuem Mut vorausging.   Es gab keine Außenkräfte mehr, man hörte keine Schüsse oder Schreie, man hatte Mount Massive sich selbst überlassen. Das war gerade ihr Glück. Aber ohne fahrbaren Untersatz, wurde ihre Reise schwieriger – Waylon würde sich dem stellen. Gemeinsam mit Eddie. Die Haupttore waren einfach zu finden, auch wenn alles zerstört aussah und Waylon mehrere Male mit dem Kleid hängen blieb, half Eddie ihm dabei aus, weiter zu kommen. Er bot sogar an, ihn zu tragen, aber das lehnte Waylon ab. Immerhin trug Eddie bereits ihre Taschen.   Mount Massive war umringt von einem dichten Wald und einer Straße, die alles andere als leicht zu befahren war. Sie hielten sich dennoch an der Straße, es zeigte einen halbwegs genauen Weg. Doch irgendwann verharrte Eddie an einer Stelle und hielt Waylon an der Hand fest. Fragend blickte er zurück, noch immer erschien ihm Eddie gut gelaunt und beinahe schon fröhlich. Nun, so hatte sich Waylon nach seiner Hochzeit auch gefühlt – besonnen, glücklich, entspannt und aufgeregt zugleich.   „Alles in Ordnung?“, fragte er langsam nach und erntete ein noch breiteres Grinsen.   „Weißt du noch, wie das mit uns angefangen hat?“   „Ähm...“ Überrumpelt rieb sich Waylon an der Wange, auf was wollte Eddie hinaus? „Nun... es ist viel passiert, als wir uns... kennengelernt haben.“   „Ja ja, da hast du natürlich recht“, erwiderte Eddie mit einem langsam nicken. „Es gab ein Teil unserer Anfangszeit, der immer etwas... Sagen wir, hektisch, war. Aber es hatte auch etwas Befreiendes und... Amüsantes an sich.“   Wenn Waylon daran zurück dachte, wie ihre ersten Begegnungen ausgesehen hatten... nun, dann dachte er an nichts von dem, wie Eddie es beschrieb. Doch er sprach es nicht aus, immerhin lag ihm viel daran, diese Stimmung in vollkommener Harmonie zu halten.   Eddie machte sich glücklicherweise nichts daraus, dass Waylon schwieg, er redete schließlich einfach weiter: „Unser Spielchen – ich weiß, damals war es weniger ein Spielchen für dich. Du wolltest sehen, ob ich es wert bin, dich zu heiraten und gemeinsame Kinder zu bekommen, aber jetzt können wir den Grund ja verändern.“   „Du meinst also... als ich...“, er öffnete und schloss den Mund mehrere Male, wie ein Fisch.   „Als du weggerannt bist und dich versteckt hast, richtig.“   Das war wirklich kein Spaß damals gewesen. Waylon zerbiss sich beinahe die Unterlippe, als er darüber nachdachte. „Ja, ich erinnere mich gut daran.“   „Wir sollten es zur Feier unserer Hochzeit noch einmal tun.“   „Hier?“, Waylon sah sich um, überall waren Bäume und Büsche und er blieb so schon überall mit seinem Kleid hängen.   „Ja, warum nicht? Es ist ja nichts Ernstes, sondern nur... aus Spaß.“   Eddie Gluskin, Serien-Frauen-Mörder, wollte etwas aus Spaß machen? Waylon wurde immer weiter überrascht und er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Es zu verneinen, war aber ziemlich unklug.   „Nun ähm... okay“, stimmte Waylon also langsam zu. „Aber... was wenn ich mich verlaufe und du mich nicht wiederfindest?“   „Oh Darling“, lachte Eddie dunkel. „Ich werde dich immer finden.“   Das klang eindeutig eher nach einer Drohung, als nach einer Ermutigung.   „Wie auch immer, wegen deiner Verletzung“, argwöhnisch blickte der Bräutigam zum Fuß von Waylon herunter. „Bekommst du etwas mehr Vorsprung. Sagen wir... 30 Sekunden? Und mach dir keine Sorgen wegen dem Kleid, wenn es etwas kaputt geht oder schmutzig geht, werde ich mich darum kümmern, sobald wir einen ruhigen Ort gefunden haben.“   Es war für den Software-Entwickler unglaublich, welche Freude sich seit der Hochzeit in Eddie widerspiegelte. Der Mann schien gar nicht mehr aufzuhören, zu strahlen. Waylon fragte sich, ob es von Anfang an so hätte sein können. Ihre Anfangszeit hatte aus Jagden bestanden und einem gefährlichen Messer auf Eddies Seite. Dann noch dieser Tisch, wo ihm hätte diverse Teile seines Körpers entfernt werden sollen... sehr viel, nicht so harmonisches Zeug, wie jetzt.   Ob Waylon doch etwas vergessen hatte? Dennis hatte immerhin auch etwas angedeutet.   „Okay, dann...“ Eddie hielt sich seine großen Hände vor die Augen. „Eins... Zwei... Drei...“   Wie unter Strom spannte sich Waylon kurz an, bevor er sich hastig umsah und dann drauf los rannte. Wenn sich Eddie wie ein Kind benehmen und Fange spielen wollte, dann würden sie das eben so machen! Waylon musste das Kleid etwas anheben, er konnte es kaum wahrhaben, dass er es so einfach hinnahm, in einem Kleid durch den Wald zu laufen.   Bald schon hatte er komplett die Orientierung verloren, überall waren Bäume und Büsche und egal wo er hinsah, es sah alles komplett gleich aus. Er berührte die rauen Baumrinden mit seinen Händen und schob sich hinter einen besonders dicken Stamm, um erst einmal wieder tief durchzuatmen. Es war ganz anders als in Mount Massive. Vielleicht auch nur, weil Eddie ihn nicht mit einem Messer verfolgte, sondern... einfach nur so.   Nun im Versuch, sich wesentlich leiser und langsamer zu bewegen, hob er sein Kleid wieder etwas an, während er durch Laub und Schlamm stieg. Er versuchte auf Geräusche zu lauschen, aber er hörte nichts, außer Vogelgezwitscher oder Grillen. Natürlich hörte er auch seine eigenen Schritte, wie Zweige unter ihm knackten, genauso wie das Laub unter seinem Gewicht. Hin und wieder drückte er sich an Bäume heran und sah sich um, von Eddie konnte er nach wie vor nichts sehen, noch etwas hören.   Während er darüber nachdachte, was er machen sollte, wenn Eddie auf ewig verloren wäre, stieg er weiter über Laub und durch Büsche.   „Hab dich!“, große Hände umschlossen von hinten seinen Kopf, hielten seine Augen zu.   Obwohl er die Stimme erkannte, schrie Waylon für einen Moment auf und verkrampfte und entkrampfte sich gleichzeitig. „Eddie“, fiepte er schließlich etwas erschrocken auf.   „Hmhm“, machte der Größere und vergrub sein Gesicht in Waylons Halsbeuge. „Es war nicht so einfach wie daheim, aber...“   „Ich bin wohl nicht sonderlich gut im Verstecken“, fügte Waylon hinzu.   Eddie kicherte dunkel auf. „Blödsinn. Du hast das großartig gemacht“, seine Hände wanderten von Waylons Gesicht herunter, auf dessen Schultern. „Ich habe etwas für dich, Darling. Eine Überraschung.“   „Eine... Überraschung“, wiederholte er langsam, mit den schweren, warmen Händen auf seinen Schulterblättern.   „Ja!“, Eddie klang noch immer überaus glücklich. Er zog seine Hände zurück, aber nicht ohne die Worte, dass Waylon sich ja nicht umdrehen dürfe. Als sich schließlich etwas um seinen Hals schloss, stieg kurzzeitige Panik auf – er fühlte ein dickes Seil, das ihn an die Decke zog und... „Sie gehörte mal meiner Mutter. Jetzt soll sie dir gehören, Darling.“   Waylon fühlte noch Tränen in seinen Augen, die aufgekommen waren, durch die Erinnerung, aber Eddie sah sie glücklicherweise nicht. Also schluckte Waylon die Tränen herunter und sah an seinem Hals hinab. Vorsichtig berührte er mit den Fingern das silberne Amulett, es strahlte nicht mehr so rein Silber, wie früher vermutlich. Zarte Engelsflügel waren eingraviert und auf der Rückseite, konnte Waylon mit den Fingern einen Namen erkennen. Verwirrt verharrte sein Daumen auf dem Namen.   „Da... ist ein Name“, sagte Waylon und drehte sich etwas um, um Eddie ansehen zu können.   „Oh, ja!“, der Bräutigam nickte mit einem Grinsen. „Es sollte mich nicht so sehr wundern, dass es dir direkt aufgefallen ist. Deine Finger sind so zart und einfühlsam.“ Sofort ergriff Eddie beide Hände von Waylon und verschränkte ihre Finger ineinander. „Es hat sehr lange gedauert und ich brauchte die Hilfe von einem anderen in unserem Haus, aber ich denke es hat sich gelohnt.“   „Aber es ist doch die Kette deiner Mutter gewesen.“   „Ja“, Eddie seufzte. „Aber ich weiß, dass du ein besserer Mensch sein wirst. Besser als...“ Die Gedanken von Eddie schweiften ab, er starrte vor sich hin und Waylon erinnerte sich an alles, was in den Akten von dem Bräutigam gestanden hatte.   „Ich bin dir sehr dankbar, Eddie!“, versuchte er also die Gedanken des Mannes zu unterbrechen. „Die Kette ist wunderschön und es ist... eine wirkliche Ehre für mich, dass ich sie von dir geschenkt bekomme und dann auch noch...“, Waylon drehte das Amulett um. „Mit meinem Namen.“   „Für dich... alles, Darling.“   Es sollte ihm komplett egal sein, wie glücklich oder eben unglücklich Eddie aussah, ob er in Gedanken und Erinnerungen vertieft war, oder eben nicht. Aber über die ganze Zeit, hatte sich etwas zwischen ihnen entwickelt. Waylon würde es nicht als Liebe bezeichnen, aber als eine Art von Abhängigkeit und gegenseitige Fürsorge. Schluckend legte Waylon seine Hände an Eddies Gesicht und streckte sich, um zum ersten Mal von sich aus einen Kuss auf die rissigen Lippen zu drücken. Das schien zu helfen, um Eddie aufzuwecken, zumindest lagen die Arme wieder fest um Waylon, und er wurde an den größeren, breiteren Körper gezogen, tiefer in den Kuss hinein.   ~   Eddie Gluskin war beeindruckender, als Waylon anfangs gedacht hatte.   Bisher war der Mann für ihn eine Gefahr gewesen. Erschreckend und einschüchternd. Jetzt war er zu viel mehr geworden. Ein fürsorglicher Ehemann, wenn man es so sehen wollte. Er hatte Holz gesammelt und ein kleines Feuer für sie entzündet, nachdem sie einen Platz an einem kleinen Fluss gefunden hatten. Die Nacht war etwas unheimlicher hier im Wald, auch wenn Eddie bereits mehrmals erzählt hatte, dass ihnen nichts passieren würde. Es war beeindruckend, was Eddie alles mit sich geführt hatte, Flaschen mit Wasser und die altbekannte Dosensuppe, die sie in einem kleinen Topf warm machen konnten.   Waylon wusste nicht, wie weit entfernt sie von irgendeiner Zivilisation waren. Der Fahrtweg war immer lang gewesen, aber wie war das zu Fuß?   „Du musst dir wirklich keine Sorgen machen, Darling. Dir wird nichts zustoßen. Ich passe auf, während du schläfst.“   „Aber du musst ja auch schlafen“, erwiderte Waylon und beobachtete, wie Eddie ein paar Laken hervor zog. Auch wenn es schon warm war, hier im Wald, wurde es doch etwas kühler des Nachts. Mittlerweile hatte er etwas anderes angezogen, dass Hochzeitskleid hatte Eddie versucht so sauber wie möglich zu falten und in eine der Taschen zu stecken. Dafür trug Waylon jetzt ein anderes Kleid. Er hatte es ja Eddie versprochen...   Der Bräutigam rollte eines der Laken so zusammen, dass man es als Kissen nutzen konnte, ein weiteres Laken würde wie immer als Decke dienen. Sicher, der Boden war wirklich unbequem, aber Waylon hatte Nächte in Lüftungsschächten verbracht, er war solche Umgebungen langsam gewohnt.   „Macht dir keine Sorgen, ich komme mit wenig Schlaf ganz gut zurecht.“   Dennoch rutschte Eddie an ihn heran, wie bei ihren Nächten in einem Bett, lag er hinter ihm. Waylon drehte sich auf den Rücken, spürte den Arm in seinem Nacken und wälzte sich etwas herum, bis er Eddies Oberkörper als Kopfkissen benutzte, der daraufhin seinen Arm mehr um Waylons Taille legte. Ihre Decke lag über sie ausgebreitet, das Rauschen des Flusses wirkte beruhigend und Waylon wurde immer müder, aber seine Gedanken um alles andere hörten nicht auf.   „Weißt du... Wo wir überhaupt lang müssen, Eddie?“, fragte er mit einem Gähnen in der Stimme.   „In etwa“, erwiderte Eddie sanftmütig. „Wir folgen morgen einfach der Straße, die ist nicht weit entfernt. Dann werden wir auch in eine Stadt kommen und dort... sehen wir einfach weiter.“   Augenblicklich fragte sich Waylon, wann Eddie zuletzt unter Menschen gekommen war, die es nicht automatisch Böse mit ihm meinten, wie hier in Mount Massive oder bei seiner Familie. Wie lange war es her, dass er aus Mount Massive überhaupt raus gekommen war? Ob er Eddie dazu bewegen könnte, dass sie gemeinsam zur Polizei gehen würden? Sich Kontakte suchten, um das mit Mount Massive anzuklagen?   „Du denkst immer so viel nach Darling“ Die warmen Finger von Eddie rieben über seine Stirn. „Das liebe ich so an dir, aber jetzt solltest du dich wirklich darauf konzentrieren, zu schlafen. Morgen wird sicherlich ein langer Tag.“   Waylon nickte ganz leicht. „Wir könnten ja noch mal etwas spielen? Wie heute?“   Eddies Brust bebte von seinem leisen Lachen: „Natürlich, Darling. Was immer du willst.“   „Aber was ist mit dir, Eddie?“, fragte er nun etwas mutiger nach. „Was... willst du denn? Du machst mich mit vielen Sachen glücklich, aber du...“   „Ich bin glücklich, wenn du glücklich bist“, unterbrach Eddie ihn. „Darauf kommt es an!“   Waylon stemmte sich etwas hoch, mit einer Hand auf dem Brustkorb des Bräutigams gestützt, mit der anderen Hand auf dem Waldboden, sah er von oben, in die unnatürlich blauen Augen. „In... einer Ehe, sollten wir beide glücklich sein. Du weißt Dinge, die mich glücklich machen, ohne das ich es manchmal weiß.“ Vielleicht war das übertrieben, aber umso weicher er Eddie gekocht bekam, umso einfacher wurde der Umgang mit ihm. „Ich will wissen, was dich wirklich glücklich macht. Außer... Die Sache wenn ich glücklich bin.“   Die strahlenden Augen blickten ihm etwas verwirrt entgegen und es war fast etwas traurig, dass scheinbar nie gefragt wurde, was Eddie wollte oder was ihn glücklich machte.   „Nun ich...“, versuchte Eddie eine Antwort zu formen. „Es macht mich glücklich, wenn wir uns küssen. Wenn du mich küsst“, eine der großen Hände, wanderte hoch in Waylons Haar und zupfte an ein paar Strähnen. Eddie zog ihn nicht herunter, er ließ ihm komplett freie Hand und auch wenn er es nicht musste, beugte sich Waylon herunter, um Eddie wieder zu küssen.   Manchmal hatte er immer noch Lisa im Kopf, genauso wie seine Jungs, aber irgendwie... war es einfacher, das Ganze hier zu tun, wenn er sie in eine andere Ecke seines Kopfes schob und zumindest im Moment ganz bei Eddie war. Der Kuss war erst zart, Waylon hauchte ihn eher auf die Lippen des Bräutigams, als ihn wirklich zu küssen. Die Küsse wurden von Mal zu Mal länger und fester und irgendwann übernahm auch Eddie wieder die Kontrolle.   „Was noch?“, unterbrach Waylon ihre Küsse, um zum Atem zu kommen und mehr von dem zu erfahren, was Eddie glücklich machen könnte.   „Dich berühren.“ Die großen Hände fuhren über seine Schultern und Seiten. „Dich anzusehen und... wenn du mich berührst.“   Bisher hatte Waylon es immer noch vermieden, Eddie anzufassen, ihn von sich aus zu küssen oder Nähe zu suchen, wenn es nicht notwendig war. Vorsichtig ließ er seine Hände also wandern, er berührte den bedeckten Oberkörper von Eddie bis zum Bauch hinunter und wurde von einer Hand im Nacken nach unten dirigiert, damit ihre Lippen wieder zueinander fanden. Waylon wollte weitere Fragen stellen, aber Eddie übernahm den Moment, wälzte sie herum, bis er bequem über ihm lag und Waylon nur noch hochsehen konnte, dort, wo Eddie auf ihn hinab blickte.   Ihre Lippen fanden daraufhin immer wieder aufeinander, Waylon ließ seine Hände noch recht schüchtern über den Körper des Mannes über ihn wandern, fuhr letztendlich auch unter das weiße Hemd, um die warme Haut darunter zu berühren. Eddie schnappte über ihn nach Luft.   Danach wurde alles etwas hektischer.   Ihre Lippen lösten sich nur noch zum atmen und mittlerweile ließ Waylon es auch zu, dass ihre Zungen aufeinandertrafen. Aber wenn er doch etwas mehr Zeit zum Atmen brauchte, wanderten die trockenen Lippen von Eddie auf andere Stellen. Er liebkoste Waylons Wangen und Kiefer runter zum Hals, es blieb nicht nur beim Küssen, es entwickelte sich zu Bissen und wann immer eine Zunge über die Stelle fuhr, erschauderte Waylon. Auch Eddies Hände wurden mutiger. Während Waylon den Kopf zurück legte, um Eddie mehr Platz zum liebkosen zu geben, fühlte er die großen Hände über seinen Körper wandern. Erst als er die Hände auf seiner nackten Haut fühlte, besann sich Waylon wieder.   „Eddie“, mit einem Keuchen hielt er die Hand fest, die geradewegs unter sein Kleid wandern wollte.   „Es ist okay, Darling“, sagte Eddie leise. „Wir sind verheiratet. Es sind unsere Flitterwochen. Du musst nicht mehr so verlegen sein.“   „Ja, ich weiß, aber ich...“, er biss sich unsicher auf der Unterlippe herum. „Ich... mache mir Sorgen. Was, wenn du meinen Körper nicht magst?“ Was auf jeden Fall passieren würde, weil er nun mal keine Frau war, auch wenn Eddie das vielleicht anders sah.   „So ein Blödsinn, Darling. Ich liebe alles an dir, nichts könnte meine Liebe zu dir beeinträchtigen.“   „Auch wenn... ich nicht aussehe, wie jede andere Frau?“   Eddie runzelte die Stirn. „Wie meinst du das, Darling? Du bist einfach perfekt, alles an dir.“   „Nein, nicht alles.“   „Du bist so kritisch mit dir selbst, Darling“, seufzte Eddie. „Wir hatten doch bereits darüber gesprochen.“ Er verteilte Küsse, überall im Gesicht von Waylon.   „...haben wir?“   „Natürlich haben wir das. Ich akzeptiere dich so, wie du bist, mein Darling. So wie du mich akzeptierst, wie ich bin. So harmonieren wir miteinander“, die Lippen wanderten wieder runter zum Hals. „Und spätere Probleme, werden wir dann besprechen. Wir werden auf jeden Fall unsere Kinder bekommen!“   Waylon war irritiert, wann hatten sie darüber gesprochen? Gab es wirklich eine Zeit, die er irgendwie vergessen hatte, aufgrund von... ein paar traumatischen Momenten?   „Wir müssen nicht... bis zum Ende gehen“, murmelte Eddie gegen seinen Hals. „Ich will... dich nur berühren. Mehr als jemals zuvor. Und ich will, dass du mich auch berührst.“   „O-okay“, keuchte Waylon, nur weil sich Zähne in seinen Hals gruben.   Also ließ er es zu, dass sich Eddies Hände, unter das Kleid verirrten, aber nicht ohne einer gewissen Nervosität. Erst nach einigen ruhigen Momenten, begann er dem Wunsch nachzukommen und fing ebenfalls an, Eddie weiter zu berühren, jedoch blieb er oberhalb der Hose – aber das reichte komplett aus.   Für Eddie. Für Waylon. Und für eine Nacht, die nicht so kühl war, wie gedacht – sondern viel eher ziemlich heiß wurde, wenn auch nur wegen ihrer immensen, körperlichen Nähe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)