Eine zweite Chance von Linchen-86 ================================================================================ Kapitel 1: Eine zweite Chance ----------------------------- Was sollte ich sagen, ich hatte die Schnauze voll. Ich war frisch getrennt und wieder single und das mit 25 Jahren. Während also alle meine Freunde sich verlobten, heirateten und ihre Kinderplanung angingen durfte ich wieder von vorne anfangen. Diese furchtbaren Ersten-Dates, diese lächerlichen Anmachsprüchen und nicht zu vergessen das herantasten, ob es auch im Bett passte. Wie ich das hasste. Was stimmte nicht mit mir? Meine Beziehungen waren nach maximal 2 Jahren beendet. War ich einfach nicht beziehungsfähig? Lag es an mir? War ich das Problem? Mein erste Liebe, wenn man es so nennen konnte war Michael, wir waren so ein typisches High-School Pärchen, doch mit verschiedenen Universitäten beendeten wir auch unsere Beziehung, dann kam John, der ging mir nach 10 Monaten auf einer Collageparty fremd und dann war ich erstmal eine Zeitlang Single mit einigen Abenteuern dazwischen bis ich Kaito kennen und lieben lernte. Ich dachte nachdem ich zurück in Japan war, hatte ich endlich mein Glück gefunden. Am Anfang war alles so perfekt. Wie immer, oder? Aber es kam alles anders. Kaito verlor seinen Job, konsumierte Drogen und machte Dinge mit denen ich einfach nicht zurechtkam. Ich wusste mit ihm hatte ich keine Zukunft. Ich war nur noch sein Fußabtreter für seine schlechte Laune und das ließ ich mir nun mal nicht gefallen. Jetzt saß ich hier in Tokyo, alleine und das nachdem ich gerade 25 Jahre alt geworden war. Eine stickige Bar und ein dunkles Bier, welches mir ein wenig zu herb gewesen war. Das sollte mein Jahr werden. Beruflich startete ich gerade als Mode-Bloggerin, Einkäuferin und Trendsetterin durch und doch fühlte ich diese Leere in mir. Ich dachte an meine letzten 25 Jahre zurück. An meine zwei Leben, das eine welches ich in Anmerika lebte und das zweite welches ich mir in Tokyo aufgebaut hatte und irgendwie befand ich mich schon immer zwischen zwei Stühlen. Wo genau gehörte ich hin? Wo war ich glücklicher? Auch mein Freundeskreis war bunt und dennoch hatte ich das Gefühl man bekam bei beiden Leben immer nur die Hälfte mit und das stimmte mich so traurig. Meine Clique aus meiner Kindheit, das aufregendste Abenteuer in meinem Leben. Die Digi-Welt und das gemeinsame Schicksal. Was für tolle Menschen ich durch diese Reise kennenlernen durfte. Sora, meine beste Freundin, Izzy, mein süßer Nerd, Joe, der wie ein großer Bruder für mich ist. Taichi, der... Oh man, und wieder kreisten meine Gedanken nur um ihn. Es gab mal eine Zeit da dachte ich wir würden mehr als Freundschaft für einander empfinden. Wir hatten uns eine Zeit viel gesehen, zeigten uns unsere Zuneigung und es gab immer eine gewisse Anziehung zwischen uns, aber es entwickelte sich nichts Dauerhaftes daraus. Es war wohl nur ein kurzes Strohfeuer. Keine ewige Flamme. Taichi war einer meiner Freunde der sich verlobt hatte. Alleine bei dem Gedanken an seine Verlobte wurde das Dunkelbier auf meiner Zunge noch ungenießbarer. Meiumi. Lange schwarze Haare, eine tolle Figur und hatte ihr Masterstudium in Psychologie beendet. Ja und nett war sie leider auch. Ich hasste sie. Echt. Wie konnte jemand nur so perfekt sein? Es war kein Wunder, dass Taichi lieber so einen Frau heiraten wollte, anstatt mit mir zusammen zu kommen. Ich war wohl einfach zu sehr ich? zu kompliziert? zu rastlos? Und Taichi war das genaue Gegenteil. Locker, Heimatverbunden und manchmal sogar etwas konservativ, aber auch so Humorvoll, loyal und leider echt zu gutaussehend. Argh, konnte er nicht wenigstens dick werden oder arrogant? Dann könnte ich mir einbilden ihn weniger zu mögen. Vielleicht gingen meine Beziehungen deshalb alle auseinander? spuckte Taichi all die Jahre immer in meinem Kopf, in meinem Herzen herum? Ich beschloss die letzten Schlücke meines Bieres in einem Zug zu leeren und nach Hause zu gehen. Der Abend war gelaufen und ich hatte keine Lust auf Gesellschaft, etwas wackelig auf den Beinen beschloss ich statt die U-Bahn lieber ein Taxi zu rufen. Zuhause angekommen hatte ich noch eine Weinflasche im Kühlschrank gefunden. Ach warum nicht, ich war schließlich kein Kind mehr. Ich war single, verkorkst, verletzt und allein. Das blöde am Wein bei mir war, der wirkte gleich und durch das Bier welches ich vorher getrunken hatte, ging es noch schneller. Ich sah wieder diese blöde Einladungskarte zur Hochzeit. Grinsend und verliebt sahen sich Taichi und Meiumi an. >Wir heiraten< Wir. Sowas von kitschig. Hatte ich erwähnt das ich diese Meiumi echt hasste? Sowas von? Noch immer habe ich ihm keine Antwort auf die Einladung gegeben. Wie fühlte er sich eigentlich dabei mir so eine Einladung zu schicken? Als würde es mir Spaß machen dabei zuzusehen wie er eine andere Frau heiratet und ich ihn somit für immer verlieren würde. "Oh herzlichen Glückwunsch... würg." Hat schon mal jemand den Bräutigam angekotzt oder die Braut? Und es war egal wie gut ich aussehen würde. Meiumi würde hübscher sein. In ihrem weißen Kleid und perfekter Frisur. Taichi würde nur sie sehen und ich... Ich musste mehr trinken. Ein Schleier bildete sich vor meinen Augen. Es waren meine Tränen. Ich würde ihm jetzt Bescheid geben. Ich wählte seine Nummer und tatsächlich ging er ran. "Oh hi, Mimi." "Oh hi, Tai", äffte ich ihn nach. "Entschuldigung, schön von dir zu hören." Ich hörte wie er in ein anderes Zimmer ging und sich seine Tonlage änderte. "Was gibt es?" fragte er interessiert. "Ich habe noch nicht auf eure tolle Einladungskarte reagiert..." Den Sarkasmus in meiner Stimme konnte ich leider nicht so ganz ablegen. "Das stimmt..." Betretenes Schweigen. "Also ich... Ich werde nicht kommen..." "Oh, okay." Okay? Es war okay für ihn? "Schade", fügte er hinzu. "Ich... Ich kann leider nicht. Mir ist beruflich etwas dazwischen gekommen. Ich habe versucht frei zu bekommen, aber es geht nicht..." Eine Lüge und eine schlechte dazu. Ich konnte mir meine Zeit meistens frei einteilen und Taichi wusste das. "Tja, da kann man wohl nichts machen...", nuschelte er. "Hmm..." Klang er traurig? Oder gar erleichtert? Wir hatten nie wieder über uns gesprochen. Plötzlich war er einfach mit Meiumi zusammen gekommen und ich fing Hals über Kopf etwas mit Kaito an. Das war falsch, denn er war ein schlechter Ersatz für Taichi gewesen, aber es hätte nie einen Ersatz für ihn geben können. "Ich habe gehört, dass du und Kaito euch getrennt habt?" "Ja, das stimmt. Es passte einfach nicht. Er war nicht immer gut zu mir...", gestand ich ihm. "Das tut mir leid. Das hast du nicht Verdient." "Das verdient niemand." Wieder betretenes Schweigen. Wie gerne hätte ich jetzt in seine Augen geschaut. In diese Schokoladenbraunenaugen. Was dachte er wirklich über mich? Über uns? "Nein, aber du am wenigsten." "Ich war mal glücklich und verliebt, aber es war wohl nur ein Trugschluss gewesen..." Ich riss die Augen auf. Hatte ich einen verlobten Mann der dazu mein Freund war gerade was echt dummes gesagt? "Kaito war ein Scheißkerl." Ich wurde wütend, ich sprach doch nicht von Kaito, sondern von ihm. Er musste das doch wissen. "Ja so wie viele andere. Im Grunde seid ihr Männer doch alle gleich", zischte ich wütend ins Telefon. Ich wurde sauer und der Alkohol ließ mich viel zu ehrlich und emotional reagieren. "Nein, nicht alle", wiedesprach Taichi leise. "Ach, dann erkläre mir eines..." Es war falsch, aber ich habe nie eine Antwort bekommen und irgendwann musste ich mit dieser Geschichte ja auch mal abschließen können. "Warum hast du mich nicht gewollt? Warum war alles so schön und plötzlich so still zwischen uns?" "Ähm..." Er stotterte und versuchte mir auszuweichen, aber was hatte ich auch erwartet? Eine Liebeserklärung? "Tai, sag was. Du kamst eines Tages einfach mit Meiumi an, von der ich vorher nie etwas gehört hatte und das wars dann, einfach so." "Na, na, du kamst doch mit Kaito zusammen..." murmelte er. "Wochen nach euch, Tai. Sag es doch einfach. Warum?" "Weil das mit uns niemals funktioniert hätte..." Boom. Das hatte gesessen. So richtig. Er hatte über uns nachgedacht und uns von vorneherein zum Scheitern erklärt und mir das Ganze nicht mal ins Gesicht gesagt, was ihn dazu getrieben hatte. Wow und ich hatte kein Wein mehr. "Interessant." Mir stockte der Atem. Ich war so verletzt. Wie konnte er das was zwischen uns war nur so wenig Bedeutung beimessen? Es war mir ein Rätsel. "Ich habe es anders gesehen, aber gut du hast dich entschieden und jetzt hast du dein Glück ja offenbar gefunden. Es ist enttäuschend das du so von uns gedacht hast und mich - auch als Freund aufgegeben hast, aber gut, werde glücklich Tai." Ich konnte nicht mehr und ich wünschte ihm wirklich, dass er glücklich wurde. "Mimi, warte, ich... Es..." Nein, ich konnte nicht mehr. Ich beendete das Gespräch und legte auf. Ich wollte weinen und Eis, Schokoladeneis. Schokoladenbrauneaugen... Zu viel für mich. Ich lies mich auf mein Bett fallen und weinte mich in den Schlaf. Eine Woche später. Das Telefonat mit Taichi ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Es war hart zu hören was er alles gesagt hatte. Ich versuchte mich mit dem Gedanken zu trösten das ich einfach nicht die Richtige für ihn gewesen war. Er hatte sich bewusst gegen mich und für eine andere entschieden. Ich wollte aber einen Mann der sich bewusst für mich entscheidet. Ich möchte die erste Wahl sein. War das zuviel verlangt? Es klingelte an meiner Tür. Ich war gerade dabei mich fertig für das Büro zu machen, als ich noch mit Zahnbürste im Mund zur Wohnungstüre lief und die Türe öffnete. Doch was ich dann sah übertraf meine kühnsten Träume. "T-Tai?", fragte ich verwirrt. "Hi, darf ich reinkommen?" Ich nickte. Zahnbürste. Ich eilte ins Bad, spuckte die Zahnpasta aus und lief zurück ins Wohnzimmer. "Was willst du hier?" "Unser letztes Telefonat lief nicht sonderlich gut." Unbeholfen kratzte Taichi sich am Hinterkopf, eine Eigenart die er nie ganz ablegen konnte. "Du meinst wo du mir vor den Kopf gehauen hast, dass du mich einfach aufgeben hast?" "Ja." Er traute sich kaum mir in die Augen zu sehen, doch er blieb standhaft. "Warum auf einmal, warum jetzt?" Ich verstand wirklich nicht warum er ausgerechnet jetzt mit mir darüber reden wollte. Es war doch alles geklärt und er hatte Meiumi. "Ich war einmal mehr ziemlich Feige in meinem Leben. Es war nie meine Absicht gewesen, dich zu verletzen." "Und doch hast du es getan." "Ich weiß." "Du willst doch Meiumi heiraten, oder? Was soll das dann hier?" "Ich dachte immer sie würde besser zu mir passen. In vielerlei Hinsicht tut sie das auch, aber es gibt Augenblicke da schießen immer wieder Bilder von uns durch meinen Kopf. Ich kann sie nicht abschütteln oder verdrängen. Wenn ich mich zurückerinnere spüre ich wie glücklich ich war. Wie aufregend das zwischen uns war und was eine Angst mir das eingejagt hatte. Du hattest immer so viele Träume, so viele Pläne. Überall hast du Wurzeln. Überall willst du sein. Ich konnte mir das für meine Zukunft nicht vorstellen. Ich wollte einfach immer nur in Tokyo blieben. Ich wusste ich würde dich damit bremsen. Vielleicht hättest du meinetwegen auch verzichtet, aber das wollte ich nicht. Du solltest deine Träume verfolgen dürfen ohne Rücksicht zu nehmen..." "Das war der Grund? Meinst du ich hätte nicht ein Recht dazu gehabt, das damals zu erfahren? Das ich über meine Zukunft, meine Pläne selber entscheiden darf? Weißt du nicht, dass sich Pläne ändern können?" Ich wusste gar nicht was ich dazu sagen wollte. Ich war entsetzt. Mich einfach so aus seinen Gedanken zu streichen und mir eine Entscheidung abzunehmen, die ich nicht mal selber treffen durfte. "Ich dachte du würdest mich auf Dauer langweilig finden." "So ein Quatsch. Tai, ich bin so verliebt in dich gewesen. Ich wollte einfach nur mit dir zusammen sein" und wenn ich ehrlich war, waren diese Gefühle auch niemals ganz verschwunden. Ich hatte sie nur vergraben. "Es war unfair von mir gewesen. Ich weiß. Ich habe uns die Chance auf ein wir genommen. Es tut mir leid." "Ja mir auch." Was sollte ich auch noch dazu sagen? Es war ohnehin zu spät. "Du hast dieses Gespräch zwar schon viel früher verdient, aber immerhin besser spät als nie", gab Taichi geknickt zu. "Dann danke das du wenigstens jetzt ehrlich warst." Taichi schien sich wieder auf den Weg machen zu wollen und es war in Ordnung. Es war wenigstens alles zwischen uns geklärt und gesagt worden. Das war doch was. Vielleicht konnte ich das ganze so für mich beenden. "Mimi, ich wünsche mir auch das du glücklich wirst. So sehr." "Danke." Ich begleitete ihn zur Türe und wir umarmten uns. Sein Geruch, diese Nähe. Es war so vertraut. Wir lösten unsere Umarmung auf und sahen uns tief in die Augen. Er kam meinem Gesicht näher. Unsere Lippen nur Millimeter voneinander getrennt. Ich spürte seinen heißen Atem und dann legte sich plötzlich einen Schalter bei ihm um. Ich sah wie Taichi hart schluckte, dann kniff er seine Augen zusammen, machte einen Schritt nach hinten und floh regelrecht aus meiner Wohnung. Was um Himmels Willen war das? Wieder verging 1 Woche. 1 Woche in der ich mich sieben Tage lang Tag und Nacht gefragt hatte was das zwischen uns war. Ich hatte mir das doch nicht eingebildet? Diese Anziehung, diese Verbindung. Taichis Fluchtaktion bewies mir doch, das er es sehr wohl auch gespürt hatte und doch hatte ich seitdem nichts von ihm gehört. Es sollte eben nicht sein. Nur warum konnte mein Herz das nicht akzeptieren? Mein Smartphone vibrierte. Eine Whatsapp von meiner lieben Sora. Ich lächelte und öffnete die Nachricht. >Hi Liebes, Taichi hat die Verlobung aufgelöst. Ich dachte das willst du vielleicht wissen.< Hab ich das gerade richtig gelesen? >Wie bitte???< Ich schnappte meine Tasche, schlüpfte in meine Schuhe und lief. Ich lief bis zur nächsten U-Bahn Station. Taichi hatte die Verlobung aufgelöst, das konnte doch nur eines bedeuten... Er hatte noch Gefühle für mich? Das musste doch so sein, oder? Völlig außer Atem kam ich schließlich bei seiner und eigentlich auch Meiumis Wohnung an. Plötzlich schoss mir ein Gedanke durch den Kopf. Wer war jetzt gerade hier? Vielleicht war Taichi gegangen. Das war doch meistens so. Ich hyperventilierte und stützte mich an der Türe ab. "Ist da jemand?", hörte ich eine sehr vertraute Stimme. Die Türe öffnete sich und Taichi sah mich überrascht an. "Mimi, komm rein." "Ist, ähm Meiumi hier?" "Nein, ich packe gerade ein paar Sachen zusammen und wollte erstmal in ein Hotel." "Also stimmt es?", fragte ich direkt nach. "Ihr habt euch getrennt?" Taichi nickte. "Setz dich hin. Ich hol dir was zu trinken." Ich nickte. Ich war immer noch viel zu erschöpft von der Lauferei. So etwas mache ich sonst nie. "Joggen ist wohl immer noch nicht deins", grinste Taichi. Ich rollte mit den Augen. "Immerhin hab ich keine hohen Schuhe an." und deutete auf das einzige Sneakerspaar welches ich besaß. Er lachte weiter und sah mich schließlich ernst an. "Ich habe mich von Meiumi getrennt." "Das habe ich gehört." "Da war Sora schnell gewesen. Es wusste bisher nämlich nur Matt." Ich zuckte mit den Schultern. "Schlimm das ich es weiß?" Taichi schüttelte den Kopf und brachte mir ein Glas Wasser. "Ich wollte es dir selber sagen beziehungsweise wäre sowieso die Tage zu dir gekommen." "Erzähl es mir jetzt." "Ich habe gemerkt das es falsch wäre zu heiraten, wenn ich zu 100% weiß, dass ich Gefühle für eine Andere habe. So etwas darf nicht sein und obwohl ich Meiumi nicht mehr gesagt habe, wusste sie gleich das ich dich meine. Sie wusste überhaupt nichts von uns. Sie meinte sie hatte es uns immer an den Augen angesehen. Wir hätten uns so Sehnsuchtsvoll angesehen. Das war mir nie klar gewesen. Ich habe erst dich und jetzt Meiumi verletzt. Ich bin echt ein Arsch." "Ja, das bist du", diesmal grinste ich und doch hatte Taichi einiges vermasselt. "Gefühle sind nur leider nicht immer logisch oder gleich zu verstehen und manchmal muss man auch mal falsch liegen oder unsicher sein. Du hättest auch einfach weiter verdrängen und heiraten können. Vielleicht wäre es sogar gut gegangen. Immerhin ist Meiumi hübsch und nett und ehrlich ich mag sie nicht, aber doch eigentlich schon..." Taichi lachte. "Ich weiß doch was du meinst. Sie verdient jemand der nur sie liebt und ich muss mich auch bei dir entschuldigen. Ich hätte damals ehrlich zu dir sein sollen, auf mein Herz hören und es riskieren sollen, aber irgendwie dachte ich, das wir so leidenschaftlich sind und das wir uns verbrennen würden. Ich habe aber dabei nicht bedacht wie sehr mir diese Wärme, dieses Feuer fehlen würde, wie sehr du bereits mein Herz eingenommen hattest. Ich wollte damals die Beziehung zu Meiumi nach ein paar Wochen beenden, als ich merkte das es doch nicht das war was ich wollte, aber du kamst mit Kaito zusammen und na ja ich dachte, das wars also kann ich auch bei Meiumi bleiben." Ich konnte es nicht glauben. Taichi war so ein Idiot. Typisch Mann. "Du bist echt nicht ganz dicht. Tai, bist du dir denn jetzt sicher was du willst? Was dein Herz will? Kannst du dir diesmal sicher sein?" Nicht das er sich wieder gegen mich entscheidet. "Ich verkrafte das nicht noch einmal" und das meinte ich wirklich ernst. Ihn damals zu verlieren hatte so weh getan und jetzt ist alles wieder so neu. Konnte ich diesem Gefühl vertrauen? Konnte ich nach allem Taichi vertrauen? "Ich kann mich nicht genug dafür entschuldigen und ich weiß das mein Verhalten alles andere als okay war. Ich würde mich freuen, wenn du mir noch eine Chance geben würdest." Ich sah ihn amüsiert an. "und wie soll das genau aussehen?" "Mimi, würdest du mit mir ausgehen?" Ich grinste und nickte. "Das klingt für den Anfang gut." Taichi nahm meine Hände in seine und sah mir erneut tief in die Augen. Schon wieder diese Verbundenheit und diese Anziehungskraft. Langsam angehen lassen war die Devise. Doch mit einem Ruck lagen unseren Münder aufeinander. Endlich berührten sich unsere Lippen. Diese Sehnsucht, diese Leidenschaft. Ein Kuss der mir die Sinne raubte. Wie lange war es her das wir uns küssten? War es schon immer so gut gewesen? Es war so viel schöner als in meiner Erinnerung. Nur langsam ließen unsere Lippen voneinander. Unsere Herzen schlugen wild gegen unseren Brustkorb und nur langsam regulierte sich unser Atem. "Normalerweise küsse ich erst ab Date Nummer drei.", kicherte ich. "Hmm dann müssen wir uns morgen früh, morgen Mittag und morgen Abend treffen. Zählt das?" Ich lachte "wäre das nicht geschummelt?" Erneut küssten wir uns und dieses Gefühl dass das mit uns klappen konnte wurde immer intensiver. Ich hatte nie an uns gezweifelt und endlich hatte es auch Taichi zugelassen. Warum konnte er nicht früher auf sein Herz hören? "Du hast echt lange gebraucht." Ich genoss es jetzt schon ihn damit aufzuziehen. "Weißt du das ich kein Fan von Dates bin?", sagte Taichi auf einmal und ich musste erneut grinsen. "Frag mich mal, ich hasse sie. Diese sinnlosen Floskeln und dämlichen Anmachsprüchen", und davon gab es in letzter Zeit zu viele. "und dann weiß man immer noch nicht, ob es im Bett harmoniert?", schlussfolgerte Taichi. Ich zog eine Augenbraue hoch, dass er damit wohl kaum uns meinen konnte war mir klar. Wenn es etwas gab wo wir zu 100% harmonierten war es unsere Bettgeschichte. Nun lachten wir beiden und es fühlte sich so gut an. "Können wir dann nicht deine 3 Date Regel über den Haufen werden?", fragte Taichi hoffnungsvoll. Ich schüttelte den Kopf. Kam gar nicht in die Tüte. Er hatte mich so lange warten lassen. Jetzt musste er warten. Ich grinste breit und meine Augen funkelten. Taichi wusste dass das nicht gut für ihn ausgehen würde. "Weißt du so eben ist mir klar geworden, dass die drei Date Regel wirklich überzogen ist. Machen wir eine fünf Date Regel draus und nein, keine drei Dates an einem Tag. Lass dir mal was einfallen, Yagami und da ich sehe das du beschäftigt bist, lasse ich dich mal in ruhe machen." Zu einem fühlte ich mich in dieser Wohnung alles andere als gut und zum anderen hatte ich keine Lust Meiumi über den Weg zu laufen. Sie musste mich doch jetzt hassen. "Aber morgen hast du Zeit?", versuchte Taichi es erneut. Ich nickte. "Ab nachmittags habe ich Zeit." "Ich hole dich um fünf Uhr ab." Ich lächelte und strich sanft über seine Wange. Das war kein Traum, es passierte wirklich. Wieder bestätigte ich es mit einem Nicken. Nein, das zwischen uns war nie ein Strohfeuer gewesen. Es war eine niemals endene loderne Flamme. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)