Lost von jakne (Wer bist du, wenn du alles verlierst?) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- 3 Jahre ! 3 Jahre ist es nun schon her, dass er tot ist. Und doch kam es Sakura vor, als könnte sie seine Schritte genau neben sich spüren, als sie das Lokal betrat. Sie blieb kurz in der Tür stehen und atmete tief durch. Sofort schossen ihr tausende Erinnerungen durch den Kopf, die sie den Rest des Jahres verdrängte. Ein dicker Klos fing langsam an sich in ihrem Hals zu verbreiten, den sie hinunter schluckte. Sie schaute sich um, und stellte fest, dass sich seit ihrem letzten Besuch nichts verändert hatte. Das Lokal war sehr alt und urig mit großen Fenstern, die in die Ferne des Waldes blicken ließen. Nur wenige Sitzplätze standen zur Verfügung: einige Tische, direkt an den Fenstern und ein paar Stühle an der Bar. Eine familiäre Atmosphäre umgab das Lokal und es war gut besucht. Sie mochte diesen Ort. Er schaffte es ihr zeitgleich Tränen in die Auge und ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Als sie sich langsam zu ihrem, besser gesagt seinem, Tisch aufmachte, wurde sie schon von einem sanften Lächeln empfangen. „Hallo Sakura. Schön dich wieder zusehen. Wir haben dich heute schon erwartet.“ Jahr für Jahr verbachte sie seinen Todestag hier, erleichtert darüber dass es außerhalb von Konoha lag. Sie wollte alleine trauern. Alleine in Erinnerungen schwelgen.. Und sich alleine betrinken. Einmal im Jahr erlaubte sie sich das. Die alte Dame ihr gegenüber sah zwar etwas knittrig, aber freundlich aus. Ihr Lächeln verdeckte nicht ganz das Mitleid in den grauen Augen, aber das nahm ihr Sakura nicht übel. „Hallo Mariko. Schön dich zu sehen,“ lächelte sie zurück und verbeugte sich kurz. Mariko wies ihr mit einer Geste an sich zu setzen, der Sakura auch folgte. Mit ihren alten Händen schenkte sie ihr zittrig einen Tee ein, der nach Zitrone duftete. Seine Lieblingssorte. „..Es freut mich wirklich sehr, dass du dieses Jahr nicht alleine hier bist. Das hätte ihn sicher auch gefreut.“ Sakura verstand nur Bahnhof und fragte sich ob die alte Dame langsam senil wurde. Um wirklich sicher zugehen checkte sie noch einmal den Platz neben sich, der allerdings leer war. „Mariko wie meinst du das? Ich bin alleine gekommen.“ „Der junge Mann an der Theke.. ist das nicht ein Freund von Ihnen?“ Die Rosahaarige drehte sich langsam Richtung Bar, mit einem Stoßgebet, dass die alte Frau sich irrte. Im Unterbewusstsein verdrängte sie die Tatsache, dass mit jeder Millimeter Bewegung ein altbekanntes Chakra immer dominanter wurde. Und mit vollendeter Drehung blieb ihr nur noch übrig in tiefschwarze Augen zu starren. „Es ist zwar schon etwas her, und er ist etwas älter und größer geworden, aber ein so hübsches Gesicht vergesse ich nicht“, lachte sie laut als sie den Tisch verließ. Sakuras angespannten Gesichtsausdruck bemerkte sie dabei nicht. Sasuke Uchiha. Sie konnte es nicht fassen ihren alten Kameraden hier zu treffen. 5 Jahre nach seinem großen Kampf mit Naruto, seitdem hatte ihn keiner mehr in der Nähe von Konohagakure gesehen. Sie selbst hatte ihn das letzte Mal ein Jahre vor dem Kampf auf der Brücke getroffen, als sie ihren halbherzigen Versuch gestartet hatte ihn zu töten, um ihn davon abzuhalten Konoha zu vernichten. Sein Versuch dagegen sie zu töten war nicht ganz so halbherzig gewesen. Hätten Naruto und Kakashi sie damals nicht in letzter Sekunde gerettet, würde sie jetzt wohl nicht hier sitzen und ihren Tee schlürfen. Sie bemerkte wie er langsam aufstand und auf sie zukam. Sie war dafür nicht bereit. Nicht jetzt! Nicht hier! Nicht heute! Sie merkte wie ihr Inneres Ich sie anschrie und ihr befahl wegzurennen. Doch sie blieb wie angewurzelt sitzen. Konnte sich nicht bewegen, ihn nur anstarren und beobachten wie er weiter und weiter auf sie zukam, ohne den Augenkontakt zu vergessen. „Sakura.“ Sie zuckte zusammen, als sie seine Stimme vernahm. Bestimmend und emotionslos. Nichts neues. Nur vielleicht etwas tiefer als in ihrer Erinnerung. „S-sasuke.“ Versuchte die Rosafarbene ebenso selbstbewusst zu klingen. Vergebens. Sie klang zittrig und verunsichert und hasste sich dafür. So arrogant wie er war, nahm er ohne um Erlaubnis zu bitten ihr gegenüber Platz und ließ sein Katana und sein Gepäck neben sich fallen. Er brachte zwei Flaschen Sake, die er auf dem Tisch abstellte, ein Flasche vor Sakura, die andre vor sich. Eine gefühlte Ewigkeit sagte keiner ein weiteres Wort, doch ihre Augen verloren immer noch nicht den Augenkontakt und trafen wie Blitze aufeinander. War es Zufall, dass er hier war? An seinem Todestag? Die Stille wurde für sie unerträglich. Sie versuchte die ganze Situation zu analysieren, er hingegen war einfach kein Mann der großen Worte. Wahrscheinlich wäre sie an jedem anderen Tag froh gewesen ihn zu sehen. Nicht weil er hier mit ihr saß und sie wahrnahm, sondern einfach zu wissen, dass er lebte. Doch nicht heute! Heute wollte sie alleine sein. Und es war noch etwas anderes was sie störte. Sie war zu einer wundervollen Kunoichi herangewachsen. Mutig, stark und vor allem Expertin auf ihrem Gebiet, selbst wenn es nicht im Kampf war. Das war die Frau, auf die sie stolz war. Und das war sie nur geworden, weil Sasuke und Naruto sie dazu indirekt angetrieben hatten, sie wollte so gut werden wie sie, sie wollte ihre Anerkennung.. vor allem die von Sasuke. Und jetzt nach 6 Jahren sah er sie wieder, an einem Tag, an dem sie so gebrechlich war wie an keinem anderen. Es verletzte ihren Stolz, dass er sie so sah, als das kleine, weinerliche Mädchen, dass er damals schon nicht für voll nahm. Plötzlich wurden ihre Gedanken durchbrochen durch eine Geste des Schwarzhaarigen. Er nahm seine Sake-Flasche in die Hand und befüllte damit ein kurzes Glas, dass er vor sich platzierte. Doch bevor er es zum Trinken anhob, platzte Sakura der Kragen. Diese Stille machte sie so unglaublich wütend, weil es so sehr seine Arroganz widerspiegelte. „Was soll das, Sasuke?“, hörte sie plötzlich ihre Stimme sprechen. Sie klang überraschend bestimmend. „Was soll was?“ „Du willst mir doch nicht erzählen, dass es reiner Zufall ist, dass du genau heute hier bist.“ „Von Zufall war nie die Rede.“ Gott, sie hatte vergessen wie anstrengend es war sich mit ihm zu unterhalten und ihm jeden einzelnen Buchstaben aus der Nase zu ziehen. „Was machst du hier?“, fragte sie diesmal deutlich und langsam, damit er es auch verstand. Sie war eine wirklich gute Beobachterin geworden und sah wie sich seine Gesichtszüge minimal veränderten. Sein Blick aus dem Fenster ließ ihn schon fast etwas traurig wirken. „Er war auch mein Sensei, Sakura.“ Seine Antwort versetzte ihr einen kurzen Stich ins Herz. Er war also tatsächlich aufgrund von Kakashis Todestag gekommen. Auch Sasuke hatte als Kind viele Tage hier verbracht. Es war das Lieblingslokal ihres Senseis gewesen, weswegen er Team 7 immer zwang vor und nach jeder Mission hier her zukommen. Sie musste kurz schmunzeln bei dem Gedanken, wie Naruto sich anfangs immer wehrte, da er es nicht erwarten konnte auf die Mission aufzubrechen. Doch Kakashi setzte sich durch und machte es zur Tradition von Team 7. Nach jeder Mission, bevor sie ins Dorf zurückkehrten, kamen sie hier her um den Erfolg zu feiern. Früher mit Apfelschorle, später mit Sake... Früher komplett, später ohne Sasuke. Und vor der Mission kamen sie her, falls es ihre letzte war. Kakashi sagte immer, falls er sich eine Henkersmahlzeit wünsche, dann wäre es diese hier... Und so kam es auch. Kakashis letzte Mahlzeit verbrachte er hier, an diesem Tisch, bevor er zu einer Mission aufbrach, die ihm den Tod bescherte. Es war ein schwerer Fehler von Tsunade gewesen, den sie bis heute bereute. Sie schickte ihn alleine auf eine C-Rang Mission, die sich später als S-Rang Mission herausstellte und sich ohne Unterstützung nicht bewältigen ließ, nicht einmal für einen außergewöhnlichen Ninja wie Kakashi. Auch wenn es ihr keiner übel nahm, es sind alltägliche Dinge im Ninja-Leben, legte Tsunade noch am selben Tag ihr Amt als Hokage ab und Naruto wurde ihr Nachfolger. Deshalb machten sie Sasukes Worte umso wütender. Ja, er war sein Sensei. Und sie war seine Kameradin. Und trotzdem hatte er sie beide im Stich gelassen. Was bedeutete dieses Wort also für ihn? „Oh, wann hast du denn diese Bindung zu ihm aufgebaut? War das bevor oder nachdem du probiert hast ihn umzubringen?“, fragte sie schnippisch. Die Rosahaarige wusste, dass Sasuke nichts für Kakashis Tod konnte. Er war an diesem Tag nicht einmal in der Nähe gewesen. Trotzdem konnte sie nicht anders, als den Tag auf der Brücke Revue passieren zu lassen. Sie wusste nicht, dass sie es immer noch so verletzte, doch ihn hier vor sich sitzen zu haben, ließ alles wieder hochkochen. Überrascht über ihren Tonfall, sah Sasuke ihr tief in die grünen Augen und sah den Schmerz, der darin lag. Der Schwarzhaarige konnte ihre Reaktion verstehen und hatte auch mit Nichts anderem gerechnet. Schließlich hatte er an diesem Tag nicht nur versucht Kakashi, sondern auch Naruto und sie selbst umzubringen. Er wollte Konoha vernichten, und dafür musste er jegliche Bindungen zu diesem Dorf kippen. Dass das im Umkehrschluss hieß, dass diese drei ihm mehr bedeuteten als jeder andere in Konoha hatte die clevere Kunochi anscheinend nicht begriffen. Sie wartete wohl auf eine Entschuldigung, was nicht unbedingt zu den Stärken des Schwarzhaarigen zählte. Was sollte er auch sagen? Es tut mir leid, dass ich versucht habe dich und dein ganzes Dorf auslöschen? Dafür gab es wohl keine passenden Worte. Allerdings befürchtete er, dass das Gespräch in eine andere Richtung verlief, als er es sich erhoffte, wenn er jetzt etwas falsches sagte. „Ich würde Vieles an diesem Tag anders machen, wenn ich es könnte.“ Er hoffte, dass sie die Vieldeutigkeit seines Satzes verstand, ohne dass er es weiter ausführen musste. Der Uchiha-Erbe hatte zu dieser Zeit viel Hass in sich getragen, mit dem er nicht umzugehen wusste..man könnte sagen er war nicht ganz er selbst. Man würde ihn vielleicht nicht als besonders gefühlsduselig oder Hüter der Gerechtigkeit beschreiben, aber Unschuldige grundlos töten zu wollen war nicht seine Art. Er hatte sich sein ganzes Leben lang nur darauf fokussiert Itachi zu töten, er hatte seinen ganzen Zorn auf ihn gerichtet. Zu erfahren, dass er der Gute war, der alles getan hatte um Sasuke zu beschützen, der ihn all die Zeit über liebte, wie nur ein Bruder es konnte, dass hatte ihn zerstört. Sein Fokus war plötzlich weg, sein Zorn hatte freien Lauf, und ein Neues Ziel musste her. Auch wenn er wusste, dass Itachi sein Leben aufgegeben hatte, um genau dass zu verhindern, war sein neues Ziel Konoha. Er war immer noch der Meinung, dass diejenigen, die Itachi unrecht getan haben zurecht bestraft werden mussten, jedoch nicht das ganze Dorf. Die Familien und Kinder, die nichts mit dem Krieg zwischen seinem Clan und Konoha zu tun hatten, es war falsch sie dort hinein zuziehen. Ein Jahr, nachdem er Itachi getötet hatte begann er seinen Rachefeldzug gegen Konoha. Er hatte sich schon früh von Akatsuki getrennt, da ihre Pläne einfach zu weit auseinander gingen. Sie wollten die Jinchuuriki, er selbst wollte nur den Untergang von Konoha, den Rest interessierte ihn nicht. Er suchte sich ein kleines Team zusammen, die recht stark waren und die auch ein wenig Schaden anrichten konnten, jedoch nichts gravierendes, bevor sie alle im Kampf fielen, oder verhaftet wurden. Sasuke selbst kam gar nicht erst ins Dorf. Schon einige Kilometer vor Konoha wurde er bereits von Narutro aufgehalten. Zwei Tage und zwei Nächte kämpften sie, bis Naruto schließlich gewann. Nicht körperlich - dass war ein Unentschieden. Nach mehreren Schlagabtauschen hatte Naruto es mit seinem Kampfgeist und Ehrgeiz, mit seiner Liebe und Überzeugungskraft geschafft den Schwarzhaarigen zu beweisen, dass es nicht alle in Konoha verdient hatten zu leiden. Sie schlossen einen Pakt, dass Naruto in Absprache mit Tsunade jeden einzelnen der direkt im Zusammenhang mit der Abschlachtung des Uchiha-Clans stand, verhaftet und zur Rechenschaft gezogen wurde. Susuke hingegen wurde laufengelassen, durfte Konoha allerdings nie wieder betreten. Naruto hatte seinem Versprechen folge geleistet und auch Sasuke hielt sich fleißig an seine Abmachung und hatte auch kein Problem damit. Es gab wenig, was er an seiner alten Heimat vermisste. Sakura konnte nicht anders als bei seiner Antwort zu lächeln. Er zeigte Reue. Das war alles was sie wissen wollte, all die Jahre.. ob er es bereute. Und sie glaubte ihm. Er hatte vielleicht Schwierigkeiten seine Emotionen zu zeigen, oder zuzulassen, aber ein Lügner war er nie gewesen. Er würde es nicht sagen, wenn er es nicht so meinte. „Kakashi würde dir verzeihen“, sagt sie schließlich leise. Aus einem Gefühl heraus bewegte sie ihre Hand langsam nach vorne, vorbei an seinem Glas, dass sie mit ihrem Ring leicht streifte. Als sie kurz davor war seine Hand zu berühren zog er sie auch schon weg. Sie lächelte ihn an und zog ihre Hand auch wieder zurück. Sie war nicht enttäuscht, dass er das tat, es hätte sie wohl eher überrascht wenn er es zugelassen hätte. Sie sehnte sich sehr danach ihn zu berühren und in den Arm zu nehmen. Es sind Gefühle, die sie ihr ganzes Leben schon begleiteten, an manche Tagen mehr, an manchen Tagen weniger. Sie nahm ihr Glas in die Hand und prostete ihm zu: „Auf Kakashi!“ Auch Sasuke erhob sein Glas und beide leerten es auf einen Zug. Es folgten zwei, drei, vier mehr Gläser Sake, während die beiden über alte Missionen sprachen und in Erinnerung schwelgten. Wobei Sakura den Teil des Sprechens übernahm und Sasuke nur geduldig zuhörte. „Ich würde gerne an sein Grab. Beten.“, sagte der Schwarzhaarige plötzlich. Irritiert sah sein Gegenüber ihn an. Etwas trauriges lag in ihrem Blick. „Das geht nicht Sasuke, dass weißt du doch. Sein Grab liegt in Konoha“, lallte sie schon etwas. Wieder schenkte der Uchiha sich ein Glas ein und forderte Sakura auf dasselbe zu tun, was sie auch tat. Sie leerten es, bevor er seine Frage fortsetzte. „Wurde er denn komplett begraben?“ Sakura fand die Frage etwas merkwürdig. Es war nicht ungewöhnlich, dass Ninjas nicht komplett begraben werden, wenn sie im Kampf fielen, da man manchmal nicht alle Körperteile bergen kann. Doch in Zusammenhang mit ihrem Sensei fand sie die Frage etwas makaber und bereitete ihr Unbehagen. „Ja, sein Körper wurde komplett geborgen. ..Außer..“ Plötzlich stockte Sakura der Atem. „Außer?“ der Schwarzhaarige sah ihr scharf in die grünen Augen. Ihr Herz schlug schneller, als sie begriff was diese Frage bedeutete. Sofort spürte sie wie die Wut in ihr wieder aufstieg und anfing zu brodeln. Sie ärgerte sich über sich selbst, wie konnte sie nur so blöd sein? Sie kam jedes Jahr hier her, am selben Tag, zur selben Uhrzeit. Er wusste es! Er wusste, dass sie kommen würde! Er hatte es geplant sie hier zu treffen. Er scherrte sich einen Dreck um Kakashis Todestag. „Außer was, Sakura?“, fragte er wieder, diesmal weitaus ungeduldiger. Wütend krallt sie ihre Finger in die Kanten des Holztisches. „Außer sein Auge! Das wolltest du doch wissen, oder? Wo es hin ist, nachdem ich es seziert habe?“ Seine Augen verengten sich augenblicklich zu Schlitzen und die Spannung im Raum wurde eiskalt. Sie wusste, egal wie gut sie geworden war, einen Kampf gegen ihn würde sie verlieren. Ihr blieb nur noch die schnelle Flucht. Sie lenkte ihr Chakra in ihre Hände und riss den Tisch aus seinen Ankern und ihm entgegen. Sie nutze den Überraschungsmoment um so schnell sie konnte aus dem Lokal zu rennen, hinter sich hörte sie noch das zu bodenfallende Geschirr klappern. Sie erreichte die Tür und schlug sie auf. Sie schaffte ca. 100m Richtung Konoha, bis der Schwarzhaarige plötzlich vor ihr auftauchte. Anstatt abrupt zu stoppen wagte sie einen sofortigen Angriff mit der Faust, dem er allerdings problemlos auswich. Sakura blieb nichts weiter übrig als ihn schweratmend anzustarren. Ihre Mimik spiegelte pure Enttäuschung und Wut wieder. Sein Gesicht hingegen ließ keine Emotionen zu. „Was für eine ehrenhafte Strategie, Sasuke! Du wolltest mich betrunken machen, und hast dann darauf gewartet, dass ich einfach so ausplaudre wo sich das Sharingan-Auge befindet? Das war dein Plan? Wo ist denn plötzlich dein Uchiha-Stolz geblieben?“ Er musste darüber Schmunzeln, dass sie dachte sie könnte ihn mit seiner Ehre provozieren. Er kam näher, so dass er genau vor ihr stand. Er war mittlerweile einen Kopf größer als sie und sah ihr tief in die Augen, sodass seine nächste Aussage noch etwas bedrohlicher klang. „Die Alternative war dich zu entführen und es aus dir heraus zu foltern.“ Wieder schaffte er es mit seinen Worten genau in ihr Herz zu treffen. Er nahm es nicht mal in Betracht, dass sie eventuell ein Gegner für ihn sein könnte, und dass war der Grund warum er keinen Kampf gewählt hatte, sondern diese lächerliche Taktik. Sakura waren ihre Chancen stets bewusst, immerhin war sie ein Medic-Ninja und er tödlich in der Offensive. Trotzdem verletzte es sie, dass er sie nach all den Jahren als Ninja immer noch nicht auf Augenhöhe betrachtete. Sasuke wollte keinen Kampf und er wollte sie auch nicht verletzten. Doch wenn es unumgänglich war, um an das Auge seines Clans zu kommen, dann würde er auch das in Kauf nehmen. Ein weiterer Grund, warum er Folter nicht auf Platz ein gesetzt hatte, war weil er nicht wusste, ob sie körperlich so leicht zu brechen war. Sakura war schon als Kind unglaublich stur und eigensinnig gewesen. Es war einfacher sie mit Worten zu brechen, da sie es so nicht sofort merkte. Doch irgendetwas an ihr war seltsam, weswegen er sich mit seinem Angriff noch zurückhielt. Sie hatte aufgehört zu lallen, obwohl sie bestimmt 12 Kurze getrunken hatte. Er selbst hatte in seiner Karaffe nur Wasser gefüllt. Okay, er gab es zu... es war sicherlich nicht sein ehrenvollster Plan gewesen. Doch da war noch etwas. Er stand ihr nur wenige Zentimeter gegenüber und sie wusste, dass sie ihm kämpferisch unterlegen war. Trotzdem ging ihre Atmung noch im normalen Bereich. Er hatte mit Orchimaru oft blind trainiert, um seinen Hörsinn zu stärken, weshalb er ihren Herzschlag hören konnte, wenn er sich darauf konzentrierte. Er war nur etwas erhöht, was in ihrer jetzigen Situation dem Wahnsinn gleicht. Er konzentrierte sich auf die Umgebung, um abzuchecken, ob sie in einem unachtsamen Moment eventuell Verstärkung beantragt hatte. Doch es war kein heranrückendes Chakra zu spüren. Außerdem war ihr Versuch zu flüchten wirklich halbherzig gewesen. Sie war viel zu ruhig für ihre Situation, weshalb er umso unruhiger wurde. Plötzlich fing er an unwillkürlich zu Husten. Er musste sich etwas zusammenkauern, weil ein schlagartiges Stechen in seiner Bauchgegend eintrat, was ihn verhinderte sich aufzurichten. Er hielt seine Hände vor den Mund, um das Husten etwas zu unterdrücken und sah das Blut, dass er ausgehustet hatte. Gift! Sie musste ihn vergiftet haben! „Wann..?“, war alles was er herausbrachte. Langsam entfachte ein kleines Grinsen auf ihrem Gesicht. „Du hast mich wieder mal unterschätzt, Sasuke. Deine Arroganz wird dir heute ein Lehre sein!“ Der Schwarzhaarige röchelte weiter nach Luft. Er musste hier weg und zwar sofort! Er versuchte sein Chakra auf seine lebenswichtigen Organe zu verteilen. Er war darin nicht wirklich gut ausgebildet, weshalb es sicherlich nur von kurzer Wirkung war. Er nutzte die Gunst der Stunde um in den Wald zu flüchten, so gut er konnte. Er sprang von Baum zu Baum, ohne wirkliche Orientierung, und ohne Einschätzung ob Sakura ihm folgte und wie weit sie entfernt war. Ab und zu musste er eine kurze Pause einlegen um zu husten, um danach wieder die Beine in die Hände zu nehmen. Er merkte wie er mit jedem Sprung schwächer und langsamer wurde. Ein weiterer Hustanfall zwang ihn zu einer Pause. Jede Bewegung schmerzte in seinen Gliedern. Er spürte wie ihm langsam schwarz vor Augen wurde und er sich nicht mehr halten konnte. Im Hintergrund hörte er jemanden seinen Namen rufen, bevor er langsam losließ und zu Boden stürzte. Sakura war viel zu überrascht von seiner plötzlichen Flucht gewesen. Normalerweise dürfte er bei der Dosis die sie ihm verabreicht hatte nicht einmal mehr laufen können und er flüchtete in Rekord Geschwindigkeit. Dieser Dummkopf! Er brauchte das Gegenmittel und zwar sofort, sonst würde er in den nächsten Stunden sterben. Sie wollte auf keinen Fall dafür verantwortlich sein, dass der letzte ach so großartige Uchiha an einer elenden Giftdosis starb. Das wäre peinlich für die Geschichtsbücher. Und als sie ihren Plan ausgereift hatte, hatte sie nicht einberechnet, dass ein kranker Mann so schnell rennen kann. Sie konnte ein paar Blutspuren auf Baumstämmen folgen. Plötzlich schallte ihr ein starkes Chakra entgegen, was er zuvor geschafft hatte zu unterdrücken. „Sasuke!“ ------------------------------------- So, erstmal ein riesen "Sorry", dass ich Kakashi umbringen musste. Aber es ging nicht anders :D Lg, jakne Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)