Das mörderische Krimidinner von REB ================================================================================ Kapitel 10: Den Spuren des Todes folgend ---------------------------------------- Kapitel 10. Den Spuren des Todes folgend Helena: Zitternd umklammerte ich die Hand von Rafael. Sie war viel größer als meine eigenen. Schon komisch um was für belanglose Dinge man sich in solchen Momenten Gedanken machte. „Bitte sag, dass du Recht hattest“, flüsterte ich und umklammerte seine Hand noch fester. Sie fühlte sich warm an und dennoch rührte sie sich nicht mehr. Ein seltsames Gefühl. Besorgt holte ich tief Luft und versuchte meine Gedanken zu sortieren. Plötzlich ging die Tür auf und Thomas trat ein. „Kommst du? Diese Entführer könnten dich jederzeit angreifen, wenn du alleine bleibst“, forderte er mich auf. Wortlos folgte ich ihm. Zurück ins Wohnzimmer. Dort setzte ich mich auf den Sessel. Es war ironischerweise der auf dem ich aufgewacht war. Schon komisch wie schnell sich die Dinge ändern konnten. Jorina saß mir gegenüber. Thomas stand nicht weit weg von ihr. Vielleicht bildete ich es mir nur ein. Jedoch machte er auf mich den Eindruck, als würde er sie nicht aus den Augen lassen. Ob er sie verdächtigte? Eher unwahrscheinlich, doch am Ende konnte ich es nicht vollständig ausschließen. Maria stand vor einem Bücherregal und wirkte verunsichert auf mich. Jedoch war derjenige, welcher am meisten verunsichert wirkte tatsächlich Andreas. Er ging immer wieder unruhig auf und ab. Dabei führte er kaum verstehbare Selbstgespräche. Ich selbst verspürte eine unglaubliche Unruhe in mir. Es fehlten mir nur wenige Hinweise um mir sicher zu sein. Ein kleines Puzzlestück, welches das Bild komplettierte. Nur woher nahm ich diese Information? Einfach nur herzaubern funktionierte in der Realität leider nicht so ganz. Nur was dann? Mir wollte einfach nichts einfallen. „Ok, was nun…“, fluchte ich überfordert. „Ich weiß es leider nicht. Es tut mir leid“, entschuldigte sich Jorina bei mir. Ich nickte leicht, da sie nichts an der Situation groß etwas ändern konnte. Nachdenklich kaute ich an meinen Fingernägeln herum und fragte mich wie ich weitermachen sollte. Bisher blieb mir nichts Anderes übrig, als zu warten. Bis die Entführer handelten. „Wie konnte das nur passieren?“, fragte Thomas plötzlich in die Runde. Kein anderer von der Runde reagierte direkt auf diese Frage. Die erste Person, welche darauf reagierte war tatsächlich Andreas. Dieser schüttelte fast schon resigniert den Kopf. „Ich weiß es nicht, Ich weiß es einfach nicht“, antwortete er unsicher. Er schien mit der Situation völlig überfordert. „Ob Herman etwas damit zu tun haben könnte? Er ist der einzige der nicht hier ist“, mutmaßte Jorina. Mir fiel auf, dass sie sehr leise sprach und nicht so klang, als wäre sie sich mit ihrer Aussage wirklich sicher. „Schwer vorzustellen. Der Typ hat zwar am Anfang auf dicke Hose gemacht, aber in Wahrheit ist er ein Waschlappen. Der wäre niemals zu einem Mord fähig“, warf Andreas fast sofort ein. Eine Aussage, welche mich augenblicklich stutzig machte. Daher senkte ich sofort meinen Blick um mich bloß nicht verdächtig zu machen. Er war sich sehr sicher was diese Aussage anging. „Nur wo ist er? Vielleicht versteckt er sich in einem dieser verfluchten Geheimgänge und wartet darauf uns alle abzuschlachten“, warf Thomas nervös ein. Vorsichtig lugte ich in seine Richtung. Ja, da war tatsächlich kein Irrtum möglich. Die Fassade der Gelassenheit war nun endgültig von ihm abgefallen. Die Situation machte ihn fertig, doch auch ich fühlte mich langsam ausgelaugt von der gesamten Anstrengung. In diesem Moment sehnte ich mich einfach nach etwas mit Koffein. Im Notfall hätte ich sogar einen Kaffee irgendwie herunter gewürgt nur um etwas zu haben was mich wieder wacher machte. Nach einem Abstecher auf Toilette, bei dem zu meinem Missfallen die Tür offen blieb kehrte ich etwas erfrischt zurück und setzte mich wieder in meinen Sessel. In der Gruppe war wieder Schweigen eingekehrt. Lediglich Andreas hatte aufgehört herum zu wandern. Jedoch fing er kurz nach meiner Ankunft wieder damit an. Plötzlich fiel das Licht aus und es wurde schlagartig dunkel. Wenige Sekunden blieben wir in der Dunkelheit zurück. Intuitiv biss ich mir auf die Lippe um ruhig zu bleiben. Kaum war das Licht zurück sahen wir uns erst einmal um. Wie um sicher zu gehen. Dass alle Anwesenden noch am Leben waren. Nach kurzer Überlegung holte ich tief Luft und stand auf. „Ich glaube wir sollten Herman suchen“, schlug ich vor. Überrascht wurde ich von allen angesehen. Vermutlich hatte keiner wirklich gerechnet, dass ich etwas Konstruktives von mir geben würde. Dafür hatte ich nun ihre Aufmerksamkeit. „Wie kommst du darauf?“, hakte Andreas direkt nach. Entschlossen drehte ich mich in seine Richtung und starrte den Polizisten an. „Weil er entweder tot oder ein Mörder ist. Wir können die zweite Theorie erst ausschließen, wenn wir ihn finden“, erläuterte ich meine Idee. Plötzlich trat Thomas neben mir. Für einen kurzen Moment erwartete ich, dass er erneut nach mir greifen würde. Jedoch tat er dies nicht. Stattdessen blickte er einfach auffordernd zu den anderen. „Sie hat Recht. Wenn sich Herman irgendwo versteckt, dann müssen wir schon um unserer selbst Willen eine Antwort erhalten“, stimmte er mir zu. Mit dieser Zustimmung hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Jedoch war ich sehr froh darüber. „Ich bin auch dafür. Ganz gleich wo sich der Geheimgang befindet. Er müsste in diesem Raum sein“, fügte Jorina hinzu. Womit sie nicht ganz unrecht haben dürfte. Er verschwand immerhin, als sie Thomas zur Sicherheit ins Bad gesperrt hatten. Dies sprach stark dafür. Plötzlich wurde mir etwas bewusst. Es gab Asche vor dem Kamin, nachdem der Angreifer von Jorina sich dort drinnen versteckte. Nun jedoch war diese fort. So als hätte sie jemand weggemacht. Wie um sicher zu gehen, dass keiner bemerkte, dass der Gang erneut verwendet wurde. „Hier ist ja ein Geheimgang. Vielleicht wurde er hier auch benutzt?“, schlug ich vor. Worauf zu meinem Erstaunen Thomas sofort einging. Er tastete mehrere Sekunden rum bis er es schafften diesen zu öffnen. Etwas erleichtert stellte ich fest, dass ihm keine Leiche entgegenfiel. Dafür kletterte Thomas einfach hinein. Eine Handlung, welche ich als etwas bedenklich empfand. Andreas folgte ihm was auch Maria dazu brachte ihm ebenfalls hinterher zu gehen. Jorina blickte kurz ratlos zu mir. So als hätte ich eine Lösung versteckt. Etwas ratlos zuckte ich mit den Schultern. „Wir sollten wohl auch gehen“, schlug sie schließlich vor. „Können Sie bitte vorgehen?“, bat ich sie. Gegen meine Erwartung ging sie tatsächlich darauf ein und kletterte den Weg voraus. Ich folgte ihr in den engen Gang. Wie zu erwarten war ich die Letzte, wobei Jorina sich plötzlich umdrehte um nach mir zusehen. Plötzlich ertönte ein lautes Krachen. Eine bisher verborgene Zwischenwand hatte sich geschlossen. Mit einem Mal und ehe ich wusste wie mir geschah war ich isoliert. Jorina: „NEIN“, schrie ich vollkommen außer mir. Das konnte einfach nicht wahr sein. Dies durfte einfach nicht wahr sein. Ausgerechnet in dieser gefährlichen Situation wurde Helena von uns getrennt. Das durfte einfach nicht wahr sein. Der erste der sich zu mir umdrehte war Thomas. „Was ist passiert?“, fragte er mich vollkommen entsetzt. „Sie wurde von uns getrennt“, berichtete ich vollkommen überfordert. Das durfte nicht sein. Diese Leute würden sie nur aus einem einzigen Grund isolieren. Ich brauchte es nicht aussprechen. Mein früherer Partner wusste bereits was in meinem Kopf vorging. „Sie wollen sie umbringen. Sie wollen uns systematisch aus dem Weg räumen“, keuchte Thomas entsetzt. Panisch ballte ich meine Hand zur Faust. Zur gleichen Zeit kamen auch Andreas und Maria zurück. Beide wirkten verunsichert. Noch mehr als je zuvor. Wenn ich es mir überlegte waren sie die gesamte Zeit nicht so verunsichert wie seit dem Mord an Rafael. „Herman ist auch tot…Wir fanden gerade seine Leiche“, schilderte Maria. Die allgegenwärtige Wut war aus ihrem Gesicht verschwunden. Stattdessen schien sie einfach Angst zu haben. „Warum geschieht das alles. Warum fangen diese Irren an uns systematisch abzuschlachten?“, schluchzte ich vollkommen außer mir. Keiner konnte mir diese dringende Frage beantworten. Auf einmal räusperte sich Andreas. Ich hatte den Eindruck, dass er dies tat um auf sich aufmerksam zu machen. „Vielleicht weil der Detektiv tot ist?“, schlug er vor. Mir wurde langsam klar worauf er hinaus wollte. Auch wenn es mir schwer fiel diesen Gedanken laut auszusprechen. Es begann mit dem Tod von Rafael zu eskalieren. Seine Ermordung musste der Auslöser gewesen sein. Dann wäre die arme Helena auf jeden Fall des Todes. Andererseits wären meine Kinder dann in Sicherheit. Im nächsten Moment hasste ich mich für diesen egoistischen Gedanken. „Gehen wir wieder ins Wohnzimmer. Eventuell hat sie es ja geschafft zurück zu gehen und wir sind noch nicht zu spät“, warf Thomas mit plötzlicher Zuversicht ein. Das war etwas dem wir auf jeden Fall nachgehen mussten. Wenn wir sie retten wollten dann mussten wir uns beeilen. Am besten noch sofort oder noch schneller. Hektisch eilte ich voraus, die Leiche von Herman fast vollkommend ignorierend rannte ich an ihm vorbei zur Galerie wo ich erst einmal schockiert stehen blieb. Ich wusste, dass dieser Weg früher oder später ins Archiv führen würde. Dennoch war mir nicht klar wo sich der Eingang befand. Dafür fiel mir etwas Anderes auf. Ein Bild von Helena. Sie stand vor einem großen Gebäude. Ein älterer Mann überreichte ihr gerade eine Urkunde. Wo wohl das Bild aufgenommen worden war? Nein, ich musste mich zusammenreißen. Sie brauchte uns in der Gegenwart. Wir mussten ihr nun zur Hilfe eilen oder es würde zu spät sein. „Die Tür ist offen. Anscheinend haben die noch nicht daran gedacht diesen Weg zu blockieren“, rief Thomas und lenkte meine Aufmerksamkeit von dem Bild ab. Schnell folgte ich den Anderen zurück ins Archiv. Dort ließen wir uns nicht mehr ablenken. Wir rannten durch den Speisesaal nur um vor einer verschlossenen Tür zu stehen. Wir kamen dort einfach nicht rein. „Verstehe, darum haben sie nicht daran gedacht die Tür abzusperren. Es war von Anfang an nicht notwendig“, schnaubte Thomas wütend. Womit er nicht einmal so unrecht hatte. Weshalb sollte man sich die Mühe machen alle Türen abzusperren, wenn man lediglich zwei Türen verriegeln musste? Wir hatten von Anfang an keine Chance Helena zu retten. Eine Erkenntnis welche mich wie ein Schlag traf. Vielleicht waren es meine Mutterinstinkte, die dafür sorgten, dass mich ihr Verschwinden so mitnahm. Sie war doch nur ein Kind. Viel zu jung um in das Verbrechen von damals verwickelt zu sein. Dennoch wurde sie dafür bestraft, als wäre sie selbst in das Verbrechen verwickelt gewesen. Eine Ungerechtigkeit mit der ich einfach nicht zurechtkam. „Was sollen wir nun machen?“, fragte ich mutlos. „Wir könnten uns trennen und beide Türen bewachen“, schlug Andreas vor, woraufhin Thomas ihm einfach nur den Vogel zeigte. „Bist du vollkommen idiotisch oder hast du komplett den Verstand verloren?“, giftete ihn ausgerechnet mein früher Komplize an. Womit er im Grunde nicht einmal unrecht hatte. Wann immer wir hier waren starben welche von uns. Die Gefahr, dass einer von uns starb, wenn wir uns erneut trennten war nicht zu ignorieren. „Bitte, was schlägst du vor?“, giftete der Polizist eingeschnappt zurück. „Ich habe keinen Vorschlag, aber dein Vorschlag ist im Prinzip nichts Anderes als Suizid. Diese Leute schrecken vor absolut nichts zurück. Keiner von uns ist mehr sicher. Wenn wir überleben wollen wäre es gesünder zusammen zu bleiben. Oder willst du dich abseilen um mit den Entführen in Kontakt zu treten?“, schnaubte Thomas zurück. Etwas worauf Andreas nichts erwidern konnte. Stattdessen setzte er sich in einen Sessel und schien beleidigte Leberwurst zu spielen. Verflucht, dies war nun wirklich nicht der Moment für etwas. Hektisch versuchte ich erneut die Tür zu öffnen. Sie ließ sich immer noch nicht öffnen. Ganz gleich was ich probierte. „Warum…warum zur Hölle haben sie es nur auf Helena abgesehen? Wenn es jemand am wenigsten verdient hat dann doch sie?“, sprach ich meine Gedanken aus. So viele tote schon. Erst Cindy dann Rafael und zuletzt Herman und nun Helena? „Viele Menschen sterben ohne es verdient zu haben. So ist nun einmal diese Welt. Auch wenn es grausam ist, dass sie getötet wurden“, schnaubte Maria. Ich wusste nichts darauf zu erwidern. Mir fiel einfach nichts ein was ich darauf erwidern könnte. So schwiegen wir uns an ohne zu wissen was wir tun sollten als uns die Entführer die Entscheidung abnahm. Die Tür wurde geöffnet und wir konnten eintreten. Zu meiner großen Erleichterung war Helena noch am Leben. Sie saß seelenruhig auf einen Sessel. Auf ihren Schoß lag eine Akte. Sie schien auf uns gewartet zu haben. Bestimmt musste sie unglaublich erleichtert sein uns lebendig und gesund wieder anzutreffen. Zu meiner eigenen Überraschung schwieg sie uns an bis wir drinnen waren. Auf einmal holte sie tief Luft und stand auf. Die Akte legte sie einfach auf den Sessel hinter sich und atmete erneut noch mal tief durch. „Schön, dass alle Anwesenden hier versammelt sind. Dann kann ich nun endlich mit der Auflösung beginnen“, fing sie mit überraschend ruhiger Stimme an. Womit sie sich die Aufmerksamkeit aller auf sich zog. Langsam dämmerte es mir was sie dort tat. Sie beendete das was ihr Großvater begonnen hatte. Sie war offenbar nicht nur wild entschlossen den Fall zu lösen. Nein, es war ihr scheinbar gelungen seine Ermittlungen zu beenden. „Ich weiß, dass jeder der hier Anwesenden mit dem Fall von damals vertraut ist. Sogar besser als ich, daher fasse ich mich kurz. Der Fall begann mit der Ermordung eines Ehepaars. Die Täter wurden nie gefasst wie wir alle wissen. Bis heute. Die Täter waren zwei Studenten. Sie brachen in das Haus ein von dem sie glauben es wäre verlassen. Stattdessen trafen sie auf den Mann. Vermutlich schnappte er sich den männlichen Einbrecher da er diese für die größere Bedrohung hielt. Dessen Partnerin griff sich eine Vase und schlug auf den Mann ein. Wobei sie ihn derart unglücklich traf und ihn so tötete. Wahrscheinlich war es der männliche Einbrecher, welcher die Frau tötete um sie an einer Aussage zu hindern“, schilderte Helena in knappen Sätzen den damaligen Tathergang. Es schockierte mich wie richtig sie mit ihrem Verdacht war. Wie konnte sie das alles in derart kurzer Zeit herausfinden? Vielleicht hatte sie es bereits schon vorher gewusst oder dass waren die Ergebnisse ihres Großvaters. Nervös blickte ich zu Thomas. Er schien mindestens genauso erstaunt zu sein wie ich. Jedoch wirkten Andreas und Maria genauso überrascht. Sie schienen nicht damit gerechnet zu haben, dass dies passieren würde. Helena wartete für den größeren Effekt ihrer Aussage. So wartete sie kurz ehe sie mit ihrer Schlussfolgerung fortfuhr. „Das ermordete Ehepaar hinterließ eine Tochter. Was jedoch keiner von ihnen weiß, beziehungsweise nicht wissen konnte. Es gab einen Grund warum der Fall damals nicht abgeschlossen werden konnte. Ein nicht gerade unwichtiger Beamter sabotierte massiv den Fall. Ich nehme an er tat dies um einen bestimmten Kollegen am Aufstieg zu hindern und zur eigenen Belustigung, oder irre ich mich da, Andreas?“ Beim Sprechen betonte sie den Namen besonders. Wie um die Wichtigkeit ihrer Aussage zu unterstreichen. Schockiert blickte ich zu dem Angesprochenen. Dennoch war es Maria, welche vor mir und Thomas reagierte. Sie schrie laut auf und stürzte sich auf Andreas. „Du wusstest es, du wusstest es. All die Jahre wusstest du wer meine Eltern getötet hat du Monster“, schrie Maria außer sich vor Zorn. Verärgert schob der Beschuldigte sie von sich. „Gewäsch, reines Gewäsch. Das hat nichts mit der Wahrheit zu tun“, bestritt er die Vorwürfe. „Nicht so ganz, aber damit hört es nicht auf. Mit Maria haben wir auch die Tochter der Verstorbenen bei uns und mit Thomas und Jorina ihre Mörder. Ja, mit ihr befinden sich die Mörder und Entführer in einem Raum“, beendete Helena ihre Erklärung. Eine schreckliche Stille breitete sich aus. Der Fall war gelöst worden. Dessen war ich mir sicher. Nur was bedeutete dies nun? Im Grunde blieb mir nichts Anderes übrig als zu warten. „Du, du hast uns das angetan?“, brüllte Thomas und blickte zu Andreas. Dieser wirkte anders als die anderen nicht schockiert. Er wirkte lediglich ein bisschen erstaunt. Langsam schritt er auf Helena zu. Ohne groß darüber nachzudenken trat ich zwischen sie und ihn. „Ja, das stimmt. Nur, wird euch dieses Wissen nichts mehr nutzen. Dieser Ort wurde von mir geschaffen und wird auch von mir kontrolliert“, prahlte Andreas und streckte die Arme aus. Dabei lachte er um seine Überlegung zu verdeutlichen. „Nein…“, schaltete sich plötzlich Helena ein. Sie hatte sich von all dem nicht aus der Ruhe bringen lassen. Im Gegenteil, sie grinste richtiggehend. In diesem Moment erinnerte sie mich an meine Tochter, wenn diese was ausgeheckt hatte. „Einfach…nein…Du hast verloren. Das Spiel ist aus“, bekräftigte sie ihre Aussage. Langsam wurde Andreas blass. Er ging hektisch auf das Mädchen zu. Plötzlich hörte ich einen lauten Schuss. Der Polizist stürzte und fiel vor dem Sessel auf den Boden. Ich sah intuitiv zu der Richtung aus dem dieser gekommen war. Neben der Tür direkt in einem toten Winkel stand Rafael mit einer Waffe in der Hand. „Auseinander…Sofort auseinander“, rief der Polizist lauthals. Keiner rührte sich oder sagte auch nur ein Wort. Jeder starrte den bis vor kurzen noch Toten an. „Die Polizei wird jeden Moment ankommen. Dieses Spiel ist vorbei, Andreas. Dieses Mal hast du verloren“, fügte Rafael hinzu. „Dieses Mal gewinnst du nicht.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)